Rücken-News

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Rüc
JuliWissenswertes
2002
Neues1.und
aus Forschung und Lehre
Patienten-Ausgabe
Jahrgang 5 Ausgabe 1
1.Januar.2006
1.50
Themen in dieser
Ausgabe
● Das Kiefergelenk.
S.2
•Herzinfarkt durch
Die Gelenke, die die Rippen mit dem Wirbelkörpern verbinden, nennt man die
Costotransversalgelenke. Diese sind, wenn
sie blockiert sind, für diverse Beschwerden
verantwortlich.
Wie kann man solche Blockaden erkennen,
wie erfolgt die Behandlung, welche Möglichkeiten der Selbstbehandlung und Prophylaxe gibt es? Diese Themen werden in
diesem Beitrag erörtert.
Stress. S 4
●Akupressur bei
Störungen des
Kiefergelenks. S.5
●Die Rippengelenke.
Blockierungen S.6
● Die Rippengelenksblockierung.
Therapie und
Prophylaxe. S.7
●Wissenswertes in
Stichworten. S.8
●Impressum S.8
Seite 2
Rücken-News
- Überlastende Tätigkeiten
Das Kiefergelenk
Von Dr. Jan Dasselaar
Der Referent: Dr. Jan Dasselaar, Jahrgang
1959, Studium der Zahnheilkunde in Hamburg, Approbation und Promotion 1987. Seit
1990 in eigener Praxis in Norderstedt tätig.
Seit 8 Jahren intensive Fortbildung auf dem
Gebiet der Diagnose und Therapie von
Funktionserkrankungen (Craniomandibuläre
Dysfunktionen).
Kurz gesagt, befasst sich in der Zahnheilkunde die Funktionstherapie mit den
fehlgeleiteten und dadurch teils erheblich
schädigenden Kräften, die die Zähne auf
sich selbst, auf die Kaumuskulatur, auf das
Kiefergelenk und auf die Halswirbelsäule
ausüben. Kiefergelenksbeschwerden,
Spannungskopfschmerzen, Nackenverspannungen, Tinnitus bis hin zu Rückenschmerzen sind klassische Krankheitsbilder,
die oft den Funktionserkrankungen
zugeordnet werden. Mittlerweile weiß man,
dass Zähne häufig Mitursache für solche oft
chronischen Erkrankungen sein können. Es
gibt jedoch dafür, wegen der Komplexität
der Krankheitsbilder, nur wenige Spezialisten
unter den Zahnärzten. Vor allem dort, wo
eine gute Zusammenarbeit mit Orthopäden,
Rückenspezialisten, Neurologen, Zahnärzten
(Funktionstherapeuten) und
Physiotherapeuten erfolgt, sind sehr gute
nachhaltige Therapieerfolge zu erzielen.
Auch Zähne sind nicht
selten Ursache bei
Rückenschmerzen / Blockaden,
Nackenverspannungen und
Kopfschmerzen
Allgemeine Hauptursachen
(wenn ernsthafte Erkrankungen ausgeschlossen
wurden)
- Stress
- unsymmetrische Strukturen
(Wirbelsäule, Becken, Kieferfehlstellung)
- Bewegungsmangel
Die Balance zwischen Belastung und
Entlastung wird gestört.
Das Zusammenspiel aus
Muskeln,
Sehnen
und
funktioniert nicht mehr.
Gelenken,
Bändern
Die Muskeln versuchen auszugleichen;
werden zunehmend überlastet, dann
hart und schmerzhaft und verlieren
langsam auch ihre Schutzfunktion. Eine
Folge sind dann auch Gelenkentzündungen und Gelenkverschleiß.
Wichtig: Oft existiert eine Kombination
von Ursachen. Daher sollten diese auch
fachübergreifend therapiert werden, um
einen nachhaltigen Behandlungserfolg
zu erzielen.
Nicht dort, wo es schmerzt, muss auch
die Ursache des Problems liegen. Denn
alle Strukturen sind in ihrer Funktion miteinander verbunden.
Bester Schutz sind Bewegung
(lockeres aber regelmäßiges Training) und Entspannung.
Warum spielen unsere Zähne dabei
oft eine wichtige Rolle?
- Unser Gebiss stellt funktionell das
obere Ende unserer Wirbelsäule dar und
dient als Stabilisator des ganzen Systems.
-
Stress wird bei sehr vielen Menschen
bewusst oder unbewusst über die Zähne
abgebaut.
-
Der Unterkiefer steht häufig nicht in
einer symmetrischen Position zum
Oberkiefer.
-
Der Kaumuskel ist der stärkste Muskel
unseres Körpers. Er überträgt seine Kräfte
via Kiefergelenk auf die Halswirbelsäule
(HWS)
und
somit
können
sich
Kaufehlfunktionen auf die gesamte
Wirbelsäule auswirken.
Jahrgang 4 Ausgabe 2
●
●
Zahnmedizinische Ursachen
Kieferfehlstellung / Zahnfehlkontakte
und/oder Streß
Frühkontakte führen
den Unterkiefer ohne
Rücksicht auf die ideale Kiefergelenkposition
in eine Fehlstellung.
Die dadurch dauerhaft
angespannte Muskulatur führt sehr
häufig zu chronischen Kopfschmerzen, Kiefergelenksschmerzen, Nackenverspannungen, Blockaden, Gelenkentzündungen und sogar zu Rückenschmerzen. I
Seite 3
arbeitet er mit Orthopäden, Neurologen, Physiotherapeuten und manchmal auch Stresstherapeuten
zusammen.
Therapie
bei wiederkehrenden Problemen
Das Grundprinzip sollte die Entlastung eines zu stark belasteten Systems durch
symptomatische und ursächliche Therapie
sein.
Symptomatische Therapie
(hier wird vor allem der akute Schmerz behandelt)
Chirotherapie
Medikamentöse Therapie
Physiotherapie
Pressen + Knirschen
Physikalische Therapie
Erstaunlich viele Menschen reagieren ihren Craniosacraltherapie
Alltagsstress an den Zähnen ab – „man beißt Akupunktur
Zahnärztliche Schienentherapie
sich so durch“ -
Manche pressen, manche knirschen.
Pressen macht man unbewusst und man übt
eine enorme Kraft auf die Kaumuskulatur und
das Kiefergelenk aus. Kopfschmerzen, Kiefergelenkbeschwerden und eine stark angespannte
Muskulatur sind die Folge.
Knirschen zerstört die Zähne und belastet Kiefergelenk und Muskulatur. Ursache für Knirschen kann sein::
Störkontakt
Streß
Vererbtes Verhaltensmuster
Verdrehung der Schädelbasis
Ursächliche Therapie
(ohne ursächliche Therapie ist eine nachhaltige
Beschwerdefreiheit schwer zu erreichen und
die Gefahr der Chronifizierung groß – hier
muss der Patient selbst aktiv unter Anleitung
sich bemühen)
Bewegungstherapie
Streßtherapie
Bisskorrektur
Ablauf zahnärztlicher Funktionstherapie
-
Auswertung von Beschwerdebögen.
Bei unsymmetrischer Unterkieferlagebeziehung verdreht der UK wegen der hohen Kraft- - Funktionsuntersuchung, ob und in welübertragung via Kiefergelenke die Schädelba- chem Ausmaß Zähne für das Beschwerdesis. Diese Stellung wird auf die HWS bild mitverantwortlich sind.
(Halswirbelsäule) übertragen und es kommt
zur spiegelbildlichen Verschiebung im Becken - Eventuell zuerst Anfertigung einer Entlasmit entsprechenden Muskelfehlfunktionen. tungsschiene inklusive Kontrolltermine mit
Der zahnärztliche Funktionstherapeut
Einschleifkorrekturen.
- Wenn die Schiene hilft, sollte besprochen
Der Zahnarzt mit Zusatzausbildung Funktions- werden, ob und in welchem Umfang eine
therapie kann mit speziellen Untersuchungen
Bisskorrektur als ursächliche Therapie sinnschnell erkennen, ob und welche zahnmedizinischen Ursachen wahrscheinlich mitverantwortlich voll ist.
am Beschwerdebild sind und geeignete Therapiemaßnahmen einleiten. Je nach Beschwerdebild Warum hilft die Schiene so gut?
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●
Voraussetzung für den Schienentherapieerfolg
ist eine perfekt auf das jeweilige Grundproblem
angepasste Schiene, da sonst sehr schnell neue
Probleme geschaffen werden. Daher ist die
Schienentherapie von Kontrollen und Korrekturen an der Schiene prinzipiell begleitet.
Design der Schiene:
Falls Sie eine Schiene tragen, prüfen Sie diese
bitte:
Die Schiene sollte auf der Kauffläche immer
ganz eben sein (kein Bissrelief), damit man auf
ihr unbehindert gleiten kann.
Sie muss fest sitzen und an allen Zähnen auch
vorne gleichmäßige Kontakte haben.
Ist Ihre Bisssituation stark abweichend
von der Idealposition und mitverantwortlich für Ihre Beschwerden, muß sie korrigiert werden.
Der Kieferorthopäde kann Zähne in eine
optimierte Position verschieben. Der
Zahnarzt kann mittels Kronen die Zahnform so ändern, dass eine belastungsfreie
Verzahnung wieder hergestellt wird.
Selbsttest, ob Zähne mitverantwortlich
sein könnten:
Pressen oder knirschen Sie?
Wachen Sie morgens verspannt auf?
Die wichtigsten ursächlichen Therapiemaßnahmen des Zahnarztes:
Entfernung von Störkontakten:
Nicht selten stören bei Kau- und Knirschbewegungen einzelne Zähne. Häufig kann man
durch einfache, aber gezielte Einschleifkorrekturen Gleithindernisse entfernen und die Beschwerden dadurch beseitigen oder zumindest
deutlich reduzieren.
Bisskorrektur:
Fehlende Zähne oder nicht mehr gut sitzender
alter Zahnersatz rauben dem Gebiss die stabilisierende Funktion für die Wirbelsäule. Die Muskulatur versucht das auszugleichen und verspannt.
Herzinfarkt durch Stress?
In einer japanischen Studie (American Journal
of Cardiology 2005) wurde die Durchblutung
der Herzkranzgefäße von 31 Probanden vor
und nach Durchführung eines psychosozialen
Stresstests gemessen. Dabei zeigte sich, dass
nach dem Stresstest der Blutdruck und die
Herzfrequenz anstiegen, während die Durchblutung der Herzkranzgefäße abnahm. Nach
15 Minuten hatten sich der Blutdruck und der
Puls normalisiert, die Durchblutung der Herzkranzgefäße war aber weiterhin deutlich verringert.
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Passen Ihre Zähne schlecht aufeinander?
Hatten Sie nach einem neuen Zahnersatz
Probleme mit Ihrem Biss?
Fehlen Zähne?
Hatten Sie Schmerzen in Kiefergelenk, Kaumuskulatur?
Hatten Sie eine Zahnregulierung- KFO?
Hatten Sie eine Knirscherschiene?
Ist Ihr Alltagsstress hoch?
Stress verschlechtert die
Blutversorgung des Herzens. Ein
Herzinfarkt kann stressbedingt
eintreten. Üben Sie Entspannungstraining (z.B. aus der energetische
Psychotherapie s. Rücken-News April
2004) damit Sie gegen Stress
gewappnet sind.
●
●
Jahrgang 4 Ausgabe 2
Akupressur bei Verspannungen der Kaumuskulatur
Verspannungen der Kaumuskulatur mit ihren
Folgen wie Gesichtsschmerz, Kopfschmerz, Hörstörungen oder Ohrgeräuschen sind ein häufiges Problem. In Zeiten zunehmender Stressbelastung des Einzelnen kommt es zu vermehrter
Anspannung der Kaumuskulatur (man beißt
sich durch), wobei besonders die Kieferschließer
betroffen sind. Ist dieses Problem erkannt, so ist
die Therapie leider recht problematisch, zumal
es schwierig ist, alte Angewohnheiten zu
durchbrechen und den Kaumuskelbereich in
einem entspannten Zustand zu halten. Eine
Möglichkeit, diese Entspannung wenigstens
vorübergehend zu erreichen, bietet die Akupressur. Dabei werden die zugehörigen Akupressurpunkte (s .Abb.1 und 2 ) auf beiden Seiten des Gesichts mit festem Fingerdruck gehalten (s. Abb. 3 ). Nach kurzer Zeit bemerkt man
unter den Fingerkuppen ein pulsierendes Pochen. Ist dieses Pochen auf beiden Seiten synchron, d.h. pocht es links und rechts gleichmäßig, so kann man die Punkte wieder loslassen.
Die Kaumuskulatur ist dann meist gut entspannt
Der Akupressurpunkt findet sich unter dem
Jochbeinbogen. Geht man unter den höchsten
Abb. 1 und 2 (rechts oben): Lage des Akupressurpunkts (s. Kreuz unter dem Jochbeinbogen) .
Punkt dieses Bogens und geht von dort ca. 5
mm nach unten, so ist man auf dem Akupressurpunkt angelangt
Wie erkennt man aber, dass eine Störung der
Kaumuskulatur vorliegt?
Hauptsymptom ist ein Verspannungsgefühl im
(Fortsetzung auf Seite 6)
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Abb. 3 : Beidseitige Akupressur
●
seitlichen Gesicht, das meist im Kiefer–
Ohrbereich, aber auch in den Schläfen
auftritt. In den Schläfen kommt die Verspannung aus dem großen Kaumuskel,
nämlich dem musculus temporalis, der hier
erhebliche Spannungskopfschmerzen erzeugen kann.
Vielfach entstehen Verspannungen der
Kaumuskulatur durch Störungen der Kiefergelenke. Hinweise auf das Vorliegen
einer solchen Störung entnehmen sie
dem vorangehenden Artikel und der folgenden Tabelle:
Knackgeräusche bei Bewegung des Kiefergelenks
Eingeschränkte Mundöffnung (s. Abbildung 4)
Angewohnheiten wie Zähneknirschen
oder
Zähnepressen
Die Rippengelenke
Insgesamt 24 Rippengelenke verbinden
die Wirbelsäule mit den Rippen. Sie werden
Costotransversalgelenke (CTG) genannt.
Sie übertragen die Kräfte, die auf den
Brustkorb einwirken, z.B. bei der Atmung,
auf die Wirbelsäule. Das CTG ermöglicht
eine Bewegung, die man mit dem Henkel
eines Eimers vergleichen kann. Der Henkel
ist an zwei Punkten des
Eimers befestigt und kann
sich um diese hoch- und
herunterbewegen,
entsprechend der
Bewegung des Brustkorbs
beim Atmen (s. Abb.) .
Kommt es zu einer
Blockierung eines CTG, so
kommt es im blockierten Bereich zu
punktuellen Schmerzen (ca. 2 Querfinger
seitlich von dem Mittelpunkt der
Wirbelsäule), die durch zunehmende
Reizung des umgebenden Gewebes im
Verlaufe der Zeit ringförmig nach vorne
teils bis zum Brustbein ausstrahlen. Meist
findet der Betroffene eine Haltung, in der
der Schmerz deutlich abnimmt. Dieses
unterscheidet den Blockierungsschmerz
von anderen Schmerzursachen (z.B.
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Abb. 4: Normale Mundöffnung. Drei Fingerknöchel passen nebeneinander zwischen die Zahnreihen
Rippenbruch, Gürtelrose, Rippenfellentzündung, Herzinfarkt ). Tiefes Einatmen
verstärkt in vielen Fällen den Schmerz,
sodass der Betroffene oft nur flach atmen
kann. Ausnahmen von der Symptomatik
machen die erste Rippe, die einen
Nackenschmerz auslöst, der auch in den
Oberarm ausstrahlen kann, und die 12.
Rippe, die einen flächigen Flankenschmerz
verursacht. Dieser unterscheidet sich von
einer Nierenkolik durch seinen dumpfen,
konstanten Schmerzcharakter. Haben Sie an
der Innenseite des Schulterblatts einen fast
unerträglichen Schmerz , der Sie auch nachts
kaum schlafen lässt, so handelt es sich fast
immer um einen fortgeleiteten Schmerz, der
von einem Schaden (z.B. Einriss oder Vorfall)
der unteren Halswirbelsäulenbandscheiben
kommt. Viele Betroffene laufen lange mit
diesen Beschwerden herum, bis die richtige
Diagnose gestellt wird. Die meisten
Patienten brauchen in den ersten Tagen ,
um den Schmerz überhaupt beeinflussen zu
können, Morphiumpräparate .
●
Therapie der CTGBlockierungen
Das Lösen von Rippenblockierungen ist mit
Impuls (plötzliche Kraftausübung), aber
auch ganz sanft möglich. Welche
Methoden eingesetzt werden, hängen von
der Erfahrung des Therapeuten und von
Alter, Vorgeschichte und natürlich auch
Wunsch des Patienten ab. Sanfte Methoden
sind schmerzarm und von der Schädigungsmöglichkeit nicht risikoreicher
einzustufen als normale Aktionen des
Alltags, wie z.B. Husten, Niesen, ins Leere
treten oder Heben. Eine durch eine starke
Osteoporose entkalkte Rippe kann leider
schon bei solchen minimalen Krafteinwirkungen brechen. Bei den
Manipulationsbehandlungen übt der
Therapeut mit seinen Händen einen Impuls
auf die Rippe aus, sodass die Blockierung
überwunden wird. (s. Abb. 5)
Bei der sanften Behandlung stellt der
Therapeut den Brustkorb des Patienten so
ein, dass sich in dieser Position bei der
Atmung hauptsächlich die betroffene Rippe
bewegen würde. Jetzt legt der Therapeut
seine Hand parallel auf die Rippe und
fordert den Patienten dazu auf, gegen den
Widerstand der Hand tief einzuatmen.
Nach mehreren Atemzyklen löst sich die
Blockierung auf. (s. Abb.6)
Zu der Selbstbehandlung, die aber nur bei
Rippe 4-8 (in diesem Bereich treten die
meisten Blockierungen auf) funktioniert,
setzt sich der Patient auf den Fußboden.
Das Bein, das dem Schmerzpunkt (wir
nehmen für dieses Beispiel einen
linksseitigen Schmerz an) gegenüberliegt also das rechte Bein-, wird bei gebeugtem
Knie ca. 70 Grad zur rechten Seite geführt.
Nun wird der rechte Arm auf Schulterhöhe
nach vorne gehoben, im Ellenbogen
angewinkelt und auf dieser Höhe
zusammen mit dem Oberkörper, der
aufrecht bleibt, so weit nach links gedreht,
wie es möglich ist (s.Abb.7). Aus dieser
Haltung wird der Oberkörper, bei weiter
gehaltener maximaler Drehung, langsam
über das rechte Bein gebeugt (s.Abb.8). Bei
einer bestimmten Beugestellung wird sich
der Schmerz des Rippengelenkes
verstärken. In dieser Position sollte man
verharren, sich also nicht weiter vorbeugen
und nochmals drauf achten, dass die
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maximale Drehung immer noch besteht.
Jetzt sollte man ganz tief einatmen und
dabei darauf achten, dass man die
eingeatmete Luft gegen die schmerzhafte
Stelle drückt (man macht es richtig, wenn
sich dabei der Schmerz am Schmerzpunkt
deutlich verstärkt) und dort für mindestens
10 Sekunden verharrt. Dieses wiederholt
man ca. 20 mal. Meist hat sich dann die
Blockade gelöst. Viel Erfolg!
Zur Prophylaxe sollten Sie auf Folgendes
achten. Niesen Sie nie mit zur Seite
gedrehtem Kopf. Anschnallen im 2-türigen
Auto erfordert eine weite Oberkörperdrehung. Nehmen sie den Gurt besser schon
beim Einsteigen in die Hand. Drehen sie
sich im Auto vorne sitzend möglichst nicht
mit dem Oberkörper weit nach hinten
(passiert, wenn man etwas von der
Rückbank aufnehmen oder Kindern hinten
zureichen will).
Abb. 5 (s.oben) Manipulation, Abb.6 (s. unten)
sanfte Deblockierung eines blockierten Rippengelenks.
Wissenswertes in Stichworten
Abb. 7 und 8: Selbsttherapie des blockierten Rippengelenks
Neue Richtlinien für die Wiederbelebung
Entgegen früheren Richtlinien, eine Wiederbelebung mit 2 Beatmungen zu beginnen
und dann erst mit der Herzmassage fortzufahren, sagen die neuen Reanimationsrichtlinien (Circulation 2005):112), dass anfänglich 30 Herzmassagen zu verabreichen sind
und dann 2 Beatmungen folgen sollen. Die
weitere Reanimation folgt dann dem 30:2
Rhythmus. Die Herzmassage sollte 100 mal
in der Minute erfolgen, dabei sollte der
Brustkorb um ca. 5 cm eingedrückt werden.
Es ist auch statthaft, wenn keine Beatmungshilfen vorhanden sind und damit eine Mund-zu-Mund-Beatmung nötig wäre,
ganz auf die Beatmung zu verzichten und
nur die Herzmassage durchzuführen. Dieses
Verhalten empfiehlt sich in unklaren Situationen, z.B. wenn das Erkrankungsrisiko (z.B.
an TBC, Diphterie) des zu Reanimierenden
(unbekannte Person) nicht einzuschätzen
ist.
******
Raucher sollten Betacarotin, eine Vorstufe
des Vitamin A, nicht in höheren Dosen zu
sich nehmen. Die Obergrenze liegt bei 20
mg täglich. Höhere Dosierungen erhöhen
das Risiko an einem Lungenkrebs zu erkranken.
******
Rauchen in der Schwangerschaft erhöht
das Risiko für Missbildungen des Kindes. Für
Missbildungen von Zehen oder Fingern gilt:
Risikosteigerung um 25% bei 1-10 Zigaretten täglich, um 38% bei 11-20 Zigaretten
und 78% bei mehr als 20 Zigaretten! (aus
Plastic & Reconstructive Surgery 2006;17)
E-mail
[email protected]
Impressum
Herausgeber Dr. Uwe Diedrich
Hempberg 59
22848 Norderstedt
Schriftleitung Hannelore Lange
Grafik Andrea Bauer
Rücken-News Patientenausgabe
ISSN 1619-2508
Erscheinen: vierteljährlich
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Vervielfältigung und Verbreitung nur mit Genehmigung des
Herausgebers.
Rücken-News Seite 8
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