INLINE DIENSTLEISTUNG «Risk Engineer» für Naturgefahren – im Fokus der globalen Veränderung Als Geophysiker hat man die Wahl zwischen diversen Berufsfeldern: zum Beispiel als Leiter der Arbeitsgruppe Naturgefahren im «Risk Engineering» der Zurich Financial Services und – bei entsprechender Begabung – als Fotograf und Autor. Michael Szönyi über die Vielfalt seiner Arbeit. Text: Michael Szönyi Ein strenger Winter in Europa mit überdurchschnittlichen Schneemengen, die zu erhöhten Schmelzwasserabflüssen zu Beginn des Frühlings und damit zu einer akuten Hochwassergefährdung führen; ein Erdbeben grosser Magnitude in China; Starkniederschläge im Vereinigten Königreich; und dann beginnt auch schon die Saison für tropische Stürme im Nordatlantik – die Welt der Naturgefahren steht nie still, und dementsprechend auch nicht die entsprechende Arbeitsgruppe eines global tätigen Unternehmens. «Risk Engineering» ist jene Disziplin in der Versicherungswirtschaft, die sich mit der systematischen Identifizierung, Analyse und Minimierung der Kosten von Risiken auseinandersetzt. Für den Versicherer, aber auch für den Kunden, werden vor Ort Risikobewertungen vorgenommen, um Wahrscheinlichkeit und Ausmass eines Schadens zu reduzieren. Der Versicherungsbranche ist in den letzten Jahren schmerzlich bewusst geworden, wie teuer Naturgefahren zu versichern sind und wie wichtig Expertenwissen ist. Ausbaupotenzial Rund um den Globus haben Versicherungen festgestellt, dass nicht mehr klassische Brände – seit vielen Jahrhunderten systematisch analysiert – die grossen Kosten verursachen, sondern andere Naturgefahren seit wenigen Jahren die Schadensquote der Feuerschäden überholt haben. Es gibt immensen Aufholbedarf beim versicherungstechnischen Verständnis dieser Gefahren. Vorsorgemassnahmen beim Kunden vor Ort müssen intensiviert, das Bewusstsein von Standortbetreibern, Risk-Managern und Versicherern muss geschärft und die Ressourcen zur vertieften Analyse von Naturgefahren müssen ausgebaut werden. 28 Michael Szönyi Das «Global Associate Program» Das «Global Associate Program» (GAP) der Zurich bot 2006 die optimale Möglichkeit, in diesen Bereich einzusteigen. Die Chance, auf der ganzen Welt tätig zu sein, eine Position als Risiko-Ingenieur zu bekommen, sich mit der quantitativen Bewertung von Risiken auseinander zu setzen und gute Aufstiegschancen im Bereich Naturgefahren zu haben, machten die Entscheidung einfach. Während 44 Wochen durchliefen insgesamt 58 «Associates» aus aller Welt das Ausbildungsprogramm. Dazu gehörten auch Ortswechsel im Inland und eine internationale Rotation, die im Falle des Autors ins «Risk Engineering» der USA nach Chicago, Florida und New York führte. Das «Trainee»-Programm erhält eine hohe Aufmerksamkeit innerhalb der Zurich. So ergeben sich gute Chancen, bereits nach Ende des GAP spannende Aufgaben mit Entscheidungskompetenz zugeteilt zu bekommen. Abwechslung und Freiheit Keine Frage, Naturgefahrenanalysen sind eine spannende, herausfordernde und intensive Aufgabe. Aufgrund des Aufgabenprofils, der globalen Tätigkeit und der Feldarbeit ist diese Position kein «9-to-5 Job», bietet aber sehr viel Flexibilität und terminliche Freiheiten. Die Reisetätigkeit und die Arbeit mit aktuellen Naturprozessen stellen die optimale Verbindung zur Autorentätigkeit her. Beobachtungen im Feld wahrzunehmen und mit der Kamera festzuhalten, ist sozusagen doppelter Arbeitsalltag. Das publizistische Arbeiten beim vdf Hochschulverlag ist sowohl angenehme Abwechslung als auch Ausnutzung bestehender Ressourcen und Synergien. Es ermöglicht die Nähe zur Wissenschaft und den Austausch mit der Hochschule, zugleich aber auch die kreative Tätigkeit und das Vermitteln von Naturschönheiten an ein grösseres Publikum. < ist dipl. Geophysiker ETH und Risiko-Ingenieur bei den Zurich Financial Services sowie Autor beim vdf Hochschulverlag. Als Fotograf ist er bei mehreren internationalen Bildagenturen gelistet, darunter aScience Photo Library (SPL) und Imagebroker.net. Link zum Buch Link zum Buch Michael Szönyi GEOLAND OSTSCHWEIZ – VORALPEN – GRAUBÜNDEN Reihe GEOREISEN 2009, 112 Seiten, zahlr. farbige Abbildungen und Fotos, Format 12,5 x 20,5 cm, broschiert CHF 28.– / EUR 19.– (D) ISBN 978-3-7281-3241-3 «Geoland Ostschweiz – Voralpen – Graubünden» und «Geoland Teneriffa» sind die Startpublikationen der neuen GEOREISEN-Reihe. Diese geologischen Reiseführer stellen grössere und kleinere Wanderungen, Ausflüge und Fahrradtouren zu geologisch interessanten Highlights vor, die es in diesen Regionen zu entdecken gibt. «Geoland Ostschweiz – Voralpen – Graubünden» ermöglicht auch Einheimischen neue und überraschende Einblicke in ihr Land. Der Band setzt keine besonderen geologischen Kenntnisse voraus: Grundlegende Begriffe und elementare Prozesse werden separat erläutert. Zahlreiche Abbildungen und hochwertige Fotos laden dazu ein, die Umgebung mit allen Sinnen zu geniessen und die Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur bewusst wahrzunehmen. Michael Szönyi GEOLAND TENERIFFA Reihe GEOREISEN 2009, 72 Seiten, zahlr. farbige Abbildungen und Fotos, Format 12,5 x 20,5 cm, broschiert CHF 28.– / EUR 19.– (D) ISBN 978-3-7281-3242-0 Die Kanarischen Inseln sind in erster Linie als Badeinseln bekannt. Dabei bietet gerade eine vulkanische Insel wie Teneriffa eine Fülle von spektakulären Sehenswürdigkeiten, die einfach erreichbar sind und jeden Urlaub um eine neue Genussdimension erweitern. Dieses Buch zeigt, welch spannende Aspekte und Gebiete eine facettenreiche Destination wie Teneriffa aus geologischer Sicht bereithält. Der Autor attestiert den Lesern dieses Buchs die Fähigkeit, sich selber organisieren zu können, wenn es darum geht, ein preisgünstiges Hotel, einen Anbieter für Stadtrundfahrten oder eine Transportmöglichkeit zu einem gängigen Ausflugsziel zu finden. Hingegen führt er den Leser abseits des Touristenstroms zu besonderen Wanderzielen der Insel und lehrt ihn, die Naturschönheiten aus dem Blickwinkel des Geologen zu sehen und zu verstehen. – Mit Orientierungshilfen (Karten, Zeitangaben) und Hinweisen zu Einkehrmöglichkeiten – Weitere GEOREISEN-Bände sind in Vorbereitung N E IS F DE T AU A D E N P R OZ E N NL 2 0 PR G E B E N E E G N A Link zum Buch Michael Szönyi (Hrsg.) STUDIENLEXIKON GEOWISSENSCHAFTEN UTB-Band 2812 2006, 216 Seiten, Format 12 x 18,5 cm, broschiert CHF 25.– / EUR 16.90 (D) ISBN 978-3-8252-2812-5 Dieses Lexikon ist in erster Linie als Nachschlagewerk für Studierende konzipiert, die sich im Studium mit den verschiedenen Bereichen der Erdwissenschaften auseinandersetzen. Es soll das Verständnis von gebräuchlichen Fachbegriffen erleichtern und die Suche nach Definitionen und Erklärungen, die über eine Vielzahl von Literaturstellen verteilt sind, abkürzen. Aus dem Hochschulunterricht heraus entstanden und von Fachwissenschaftlern geprüft, hilft dieses Lexikon bei der Vor- und Nachbereitung des Stoffes ebenso wie bei der Prüfungsvorbereitung oder der Auffrischung des Wissens. Es umfasst die am häufigsten gebrauchten und für einen Erdwissenschaftler relevantesten Begriffe aus den Fachbereichen Erdwissenschaften, Geochemie, Geophysik, Hydrologie, Klimatologie und Meteorologie, Kartenkunde, Kristallografie, Mineralogie und Petrografie, Paläontologie, Sedimentologie und Strukturgeologie. Der hier gewählte Kompromiss zwischen tiefgreifenden Definitionen und kurzen, prägnanten Begriffserklärungen bietet einen idealen Einstieg in die Begriffs- und Formelwelt der Erdwissenschaften. Für Buchbestellungen (bitte FH-Mitgliedschaft erwähnen): vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, VOB D, Voltastrasse 24, CH-8092 Zürich Tel. +41 (0)44 632 42 42, Fax +41 (0)44 632 12 32, [email protected], www.vdf.ethz.ch 29