Fortbildungsmidikonzeption ÜL-C-Fortbildung „Sturzprävention“ Impressum Herausgeber: Landessportbund Nordrhein-Westfalen Friedrich-Alfred-Str. 25 47055 Duisburg Inhalt: Ursel Weingärtner Bei Fragen, Anmerkungen etc. wenden Sie sich bitte an: Gabi Pohontsch Tel.: 02742 8560 E-Mail: [email protected] Duisburg im Januar 2010 Landessportbund Nordrhein-Westfalen Nachdruck, auch nur auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 2 Inhaltsverzeichnis Seite Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 5 Handhabung der Konzeption 6 Informationen für die Veranstalter 7 Ausschreibungstext 8 Programmvorschlag 1. Lehrgangsfolge Programmvorschlag 2. Lehrgangsfolge 10 12 Informationen für die Lehrgangsleitung 14 1. Inhaltsschwerpunkte – Theorie Ausgewählte Informationen zu inhaltlichen Schwerpunkten der Fortbildung 15 1.1. Die „demographische“ Entwicklung 1.2. Die Zielgruppe „Ältere“ 1.3. Definition „Sturz“, Häufigkeit von Stürzen 1.4. Folgen von Stürzen 1.5. Mögliche Ursachen/Risiken von Stürzen 1.6. Das „Ulmer Modell“ 1.7. Aufbau eines Bewegungsangebotes „Sturzprävention“ 1.8. Trainingswissenschaftliche Aspekte im Alter 1.8.1. Koordination – insbesondere Balancetraining 1.8.2. Prinzipien im Krafttraining 1.8.3. Die Bedeutung von Multi- Tasking – Training zur Sturzvorbeugung 15 15 15 16 16 17 17 19 19 20 20 Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 3 Seite 2. Inhaltsschwerpunkte – Praxis Ausgewählte Praxisinhalte 21 2.1. Sportpraktische Einführung und Auseinandersetzung mit der Thematik 2.2. Koordinationsschulung: schwerpunktmäßig Balancetraining 2.3. Krafttraining 2.4. Multi- Tasking – Training 2.5. Weitere Inhaltsschwerpunkte der Sturzprävention 21 3. Methodische Hinweise 4. Soziale Aspekte 24 25 5. Stundenplan 26 6. Literaturverzeichnis 41 7. Anhang 7.1. Weitere Praxisinhalte zur Sturzprävention (Praxisbeispiele) 7.2. Vortragsfolien 7.3. Arbeitsaufträge für Partner- und Gruppenarbeiten 7.4. Handreichungen für die TN 43 55 65 72 Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 21 22 22 22 4 Vorwort Sicherer Auftritt – Stürze vermeiden Bewegungsprogramme zur Sturzprävention Sturzprävention - ein neuer Trend im Sport der Älteren oder eine Notwendigkeit? Von der Landesgesundheitskonferenz wurde im Dezember 2005 das Präventionskonzept NRW verabschiedet. Das Ziel, eine nachhaltige Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung zu erreichen, lässt sich nur realisieren, wenn klare Konzepte erarbeitet werden. Sturzprävention bei Senioren ist eine von vier Landesinitiativen. Die demographische Entwicklung und soziostrukturelle Veränderungen in der Gesellschaft fordern Konzepte für die Prävention und Gesundheitsförderung. Prävention muss frühzeitig beginnen. Es ist aber auch wichtig, die körperliche und seelische Gesundheit und die Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter zu erhalten. D.h. präventive und gesundheitsfördernde Angebote müssen auch für ältere Menschen konzipiert werden. Die Lebensqualität von Senioren kann durch höhere Mobilität und Selbstständigkeit verbessert werden. Aufwendungen für Akut-, Rehabilitations- und Pflegebereich können begrenzt werden. Die Landesinitiative NRW hat festgelegt, dass der Schwerpunkt zunächst die Sturzprävention im stationären Bereich sein soll. Im Rahmen einer Arbeitsgruppe wird ein einheitliches Curriculum erarbeitet, nach dem verschiedene Berufsgruppen fortgebildet werden sollen. Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Sportlehrer und Sportwissenschaftler einerseits, ÜbungsleiterInnen, Pflegefachkräfte und Fachkräfte des Sozialwesens andererseits, durchlaufen eine Fortbildung, um als „TrainerInnen“ in der Sturzprävention tätig zu werden. Als Grundlage dienen vorliegende Standards zur Sturzprävention. Das Interesse an Fortbildungen „Sturzprävention“ wächst auch für Vereinsangebote ständig. Die Teilnahme an einer Maßnahme, die sich an der nachfolgenden Konzeption anlehnt, soll ÜL qualifizieren, zunächst auf Vereinsebene, Bewegungsangebote zur Sturzprävention anbieten und durchführen zu können. Nach Fertigstellung des Curriculums der Landesinitiative NRW, kann eine Verbindung zwischen den Inhalten der Landesinitiative und dem Fortbildungskonzept erarbeitet werden. ÜL, die ihr Aufgabenfeld mit der Zielgruppe „Senioren“ erweitern möchten, können an zusätzlichen Maßnahmen wie „Sport der Älteren“, „Gesundheitstraining für Ältere“, „Hochaltrig in Bewegung“ und /oder „Fit für 100“ teilnehmen. Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 5 Handhabung der Konzeption Diese Konzeption bietet die Grundlage für die Vorbereitung und Durchführung der Fortbildung „Sturzprävention“ und orientiert sich zeitlich und thematisch an den zwei aufeinander aufbauenden Lehrgangsfolgen. Die Praxisinhalte sind Vorschläge und können abhängig von den Kenntnissen und Vorlieben der TN, sowie von den Rahmenbedingungen (Räumlichkeiten, Material....) beliebig zusammengestellt werden. Folienvorlagen, Arbeitsmaterialien, sowie Handreichungen für die TN, sind im Anhang kopierfähig vorbereitet. Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 6 Informationen für die Veranstalter Angebotsformen: Der Lehrgang kann zentral oder dezentral durchgeführt werden. Mögliche Angebotsformen sind: 2 Wochenenden Freitag bis Sonntag (zentral) oder 2 Wochenenden Samstag/Sonntag (dezentral) Lehrgangsstätten-Bedarf: Eine Einfachsporthalle oder ein der Gruppengröße entsprechender Gymnastikraum. Ein der Gruppengröße entsprechender Unterrichtsraum in der Nähe der Sportstätte, alternativ Sitzgelegenheiten und Möglichkeiten zur Präsentation der Unterrichtsinhalte in der Sportstätte (Tafel, Flipchart, Wandzeitung und Overheadprojektor, Beamer, Leinwand). Möglichkeit der Beheizung Sanitäre Anlagen Materialbedarf: Musikanlage, CDs Sitzmöglichkeiten (Stühle/Hocker, Bänke, kleine Kästen) Klein- und Handgeräte (Stäbe, Reifen, Seilchen, Luftballons) Therabänder, Gewichtsmanschetten, Hanteln, Matten Instabile Unterlagen (z.B. balance pads oder aerosteps oder zusammenlegbare, zusammenrollbare Matten z.B. Airex- Matten) Der Bedarf sollte möglichst frühzeitig zwischen Lehrgangsleitung und veranstaltendem QUZ oder KSB/SSB abgestimmt werden! Anforderungen an die Teilnehmenden: Die Teilnehmer sollen die Bereitschaft mitbringen, sich mit der „Lebenswelt“ von älteren Menschen auseinander zu setzen. Kenntnisse über Elemente der Koordinationsschulung und Trainingsprinzipien des Krafttrainings werden aus der ÜL-C- Ausbildung vorausgesetzt. Übungsleitertätigkeit und Praxiserfahrungen in Sportgruppen mit Erwachsenen sind wünschenswert. 30 LE Aktive Teilnahme in den Theorie- und Praxiseinheiten Hospitationen (die Hospitationen können in Sportvereinen, in Altenheimen, Pflegeheimen, betreutem Wohnen, sozialen Einrichtungen wie z.B. Caritas, DRK usw. stattfinden). Die Hospitationsfragen beziehen sich auf die im Unterricht bearbeiteten Themenschwerpunkte. Erarbeitungen von theoretischen Inhalten in sog. Expertenteams Teilnehmer/innen- Übungen Nach erfolgreicher Absolvierung der Fortbildung, erhalten die TN eine Teilnahmebescheinigung, in der die Inhalte aufgeführt sind. Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 7 Ausschreibungstext ÜL-C Fortbildung „Sturzprävention“ Sturzprävention - ein neuer Trend oder eine Notwendigkeit? Stürze sind eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit im Alter. Das Thema Sturzprävention gewinnt aufgrund der demographischen Entwicklung mehr und mehr an Bedeutung. Stürze im Alter können gravierende Folgen haben und somit zu einem Mobilitätsverlust, eingeschränkter Selbstständigkeit, Isolation, Pflegebedürftigkeit und verringerter Lebensqualität führen. Gezielte Bewegungsprogramme können dazu beitragen, die Sturzgefahr zu verringern und zu mehr Standfestigkeit und Bewegungssicherheit zu führen und diese so lange wie möglich zu erhalten. Ziele dieser Fortbildung: Die TN lernen die Bedeutung von Bewegungsprogrammen „Sturzprävention“ auf dem Hintergrund der demographischen Entwicklung kennen. Die TN erwerben Kenntnisse über die spezifischen konstitutionellen, psychologischen und biologischen Voraussetzungen Älterer in Bezug auf ein Bewegungsangebot „Sturzprävention“. Die TN erwerben Fertigkeiten ein Bewegungsangebot „Sturzprävention“ zu gestalten, oder die Inhalte in ihre bereits bestehenden Kurse zu integrieren. Die TN lernen die „verpflichtenden Inhalte“ eines Bewegungsprogramms „Sturzprävention“ kennen. Die TN haben die Möglichkeit zur Erprobung sowie zur Modifikation der Inhalte. Sie bringen eigene Erfahrungen ein und tauschen sich untereinander aus. Inhalte der Fortbildung: Hintergrundwissen zum Thema Sturzprävention: Sturzrisiken, mögliche Folgen etc. Definition und Auseinandersetzung mit der Zielgruppe „Ältere“ Spezifische Alterungsprozesse, Erkrankungen die im hohen Alter häufiger auftreten Bedeutung der psycho-sozialen Komponente in Bewegungsangeboten Zielgruppenspezifische Organisationsformen / Differenzierung / Stundenplanung Koordinationsschulung: insbesondere: Balance- Training Krafttraining Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 8 „Multi tasking“ Weitere Inhaltsschwerpunkte der Sturzprävention Verlängerung: ÜL- C, ÜL- B Sport der Älteren, ÜL- P (Gesundheitstraining für Ältere), ÜL- P (HuB) Hinweis: Der nachfolgende Programmvorschlag stellt nur ein Grundgerüst für die erforderlichen 30 LE dar. Je nach Angebotsform wird die Struktur von der LL den entsprechenden Gegebenheiten angepasst. Die Umsetzung der Lehrgangsinhalte und die methodische Vorgehensweise bleiben der LL überlassen. Mit dem jeweiligen Veranstalter ist abzuklären, ob und wann ein Programmversand erfolgt. Wenn ja, sollten wichtige Hinweise (z.B. das Mitbringen von Schreibutensilien, Sportzeug u.ä.) in das Anschreiben an die TN aufgenommen werden. Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 9 PROGRAMMVORSCHLAG „Wochenende“ Programm der Fortbildung ÜL-C Sport der Älteren „Sturzprävention“ 1. Lehrgangsfolge Samstag bis 08.30 Uhr Anreise der TN 09.00 Uhr Lehrgangseinstieg Nach Klärung organisatorischer Dinge erfolgt eine Einführung in das Thema Sturzprävention. Die LL stellt die Konzeption Sturzprävention vor. Bei einer Erfahrungs- und Erwartungsabfrage lernen sich die TN und die LL kennen. Die anschließende Praxiseinheit vermittelt erste Inhalte aus einem Bewegungsprogramm „Sturzprävention“. Diese Unterrichtseinheit verfolgt einen „klassischen“ Unterrichtsaufbau einer gesundheitsorientierten Breitensportstunde. Inhalte, bzw. methodische Bausteine aus der Präventionsausbildung (Infophase, Reflexion, Hausaufgabe...) werden integriert. 10.30 Uhr Theorie Auswertung der erlebten Praxisstunde Einordnung des Inhalts „Sturzprävention“ in die Übungsleitertätigkeit und die unterschiedlichen Profile (ÜL-C, B, P) Hintergrundinformation zur Sturzprävention: Definition „Sturz“, Häufigkeit, Folgen, Sturzrisiken 12.00 Uhr Pause 12.15 Uhr Praxis Koordinationsschulung – Balance-Training Das Gleichgewichtssystem im Alter Der methodische Aufbau eines Gleichgewichtstrainings 13.45 Uhr Mittagspause 14.15 Uhr Die Zielgruppe Teil I 15.45 Uhr Pause Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 10 16.00 Uhr Praxis Krafttraining Kenntnisse über Trainingsprinzipien von Krafttraining sind Grundlagen für diese Bewegungseinheit. Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht Krafttraining mit dem Partner Krafttraining mit Therabändern Krafttraining mit Geräten (Hanteln, Gewichtsmanschetten) Das “Ulmer Modell“ 17.30 Uhr Ende des ersten Lehrgangstages Sonntag 10.00 Uhr „Bewegter Einstieg“ in den Tag – (unter Berücksichtigung weiterer Inhaltsschwerpunkte der Sturzprävention) 10.30 Uhr Planung und Durchführung von Bewegungsangeboten Anknüpfend an die bereits erarbeiteten Inhalte und die Vorkennt- nisse der TN wird die Umsetzung der Lerninhalte in die individuelle Handlungsfähigkeit der ÜL sichergestellt. Angebote werden in Kleingruppen geplant, mit der Lehrgangsgruppe durchgeführt und gemeinsam ausgewertet mit Blick auf folgende Punkte: Zielgruppenorientierung Differenzierungsmöglichkeiten ÜL. Verhalten: individuelle Betreuung, Ansprache, Gesprächsführung, Sicherheitsaspekte... anschließend TN- Übungen Ergebnisse der Gruppenarbeit 12.15Uhr Pause 12.45 Uhr „Rückblick und Ausblick“ Wiederholung, Zusammenfassung Offene Fragen Aufgabenstellungen zur Hospitation Literatur Rückblick auf die 1. und Ausblick auf die 2. Lehrgangsfolge Auswertung der ersten Lehrgangsfolge 14.15 Uhr Ende der ersten Lehrgangsfolge anschließend Abreise Bitte mitbringen: - Sportsachen Eigene Musik (Kassetten, CDs) für den evtl. Einsatz bei Teilnehmer/innen- Übungen Vorhandene Literatur zum Thema Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 11 2. Lehrgangsfolge Samstag bis 08.30 Uhr Anreise der TN 09.00 Uhr ...ankommen in der Sportschule.../ankommen in der Sporthalle... Praxis: In dieser Bewegungseinheit werden weitere Inhaltschwerpunkte der „Sturzprävention“ in einer exemplarischen Stunde integriert. 10.30 Uhr Die Zielgruppe Teil II Vertiefung der Inhalte aus der 1. Lehrgangsfolge anschließend: Auswertung der Hospitation 12.00 Uhr Pause 12.15 Uhr Praxis “Multi- tasking“ - Mehrfachanforderungen in der Sporthalle - Alltagsbezug 13.45 Uhr Mittagspause 14.15 Uhr Praxis - Sensomotorisches Training 15.45 Uhr Pause 16.00 Uhr „Stundenplanung von A-Z“ Aufbauend auf dem 4 Phasen- Modell einer gesundheitsorientierten Breitensportstunde werden die Ziele und Inhalte eines Bewegungsangebotes „Sturzprävention“ erarbeitet. 17.30 Uhr Ende des ersten Lehrgangstages Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 12 Sonntag 10.00 Uhr „Bewegter Einstieg“ in den Tag 10.30 Uhr Planung und Durchführung von TN- Stunden Anknüpfend an die bereits erarbeiteten Inhalte und die Vorkenntnisse der TN wird die Umsetzung der Lerninhalte in die individuelle Handlungsfähigkeit der ÜL sichergestellt. Angebote werden in Kleingruppen geplant, mit der Lehrgangsgruppe durchgeführt und gemeinsam ausgewertet mit Blick auf folgende Punkte: Zielgruppenorientierung Differenzierungsmöglichkeiten ÜL. Verhalten: individuelle Betreuung, Ansprache, Gesprächsführung, Sicherheitsaspekte... anschließend Präsentation der Ergebnisse aus den Kleingruppen Ergebnisse der Gruppenarbeit 12.15Uhr Pause 12.45 Uhr Theorie/Praxis Weitere attraktive Inhaltsschwerpunkte zur Sturzprävention Motorische Tests „Checklisten“ 13.30 Uhr Auswertung der 2. Lehrgangsfolge und des gesamten Lehrgangs „Liegengebliebenes“ Ausblick Ca. 14.15 Uhr Ende der Fortbildung Bitte mitbringen: - Sportsachen Eigene Musik (Kassetten, CDs) für den evtl. Einsatz bei Teilnehmer/innen- Übungen Vorhandene Literatur zum Thema Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 13 INFORMATIONEN FÜR DIE LEHRGANGSLEITUNG Sturzprävention – ein Trend oder eine Notwendigkeit? Niemand ist davor gefeit, das Gleichgewicht zu verlieren und zu stürzen. Stürze durch Stolpern oder Ausrutschen und auch Stürze aus der Höhe, von Treppen und von Leitern sind mit Abstand die häufigste Unfallursache im Haushalt. Viele Stürze geschehen durch Leichtsinn oder Unachtsamkeit, aber auch mangelnde Bewegungskoordination und nachlassende Reaktionsfähigkeit tragen dazu bei, dass Menschen stürzen. Kinder eignen sich im Laufe ihrer Entwicklung verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten an, probieren und üben..., Muskulatur und Gleichgewichtssinn werden ausgebildet, die Motorik verbessert sich. Wenn Kinder stürzen, gehört das sozusagen dazu. Bei älteren Menschen haben Stürze andere Ursachen und andere Auswirkungen. Hinzu kommt: Wer einmal gestürzt ist und sich dabei verletzt hat, bekommt Angst, dass es auch wiederholt vorkommen könnte. Und damit beginnt ein gefährlicher Teufelskreis. Denn in der Folge bewegen sich diese Menschen weniger als vorher, trauen sich nicht mehr soviel zu. Die Muskelkraft lässt nach, sie werden immer unsicherer. Und – wer unsicher und ängstlich ist, setzt sich mehr dem Risiko aus, erneut hinzufallen. Hier ist von der sog. „Unsicherheitsspirale“ die Rede. Das macht deutlich, wie wichtig es ist, vorbeugend aktiv zu werden, um Stürze zu vermeiden. Stürze sind eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit im Alter. Das Thema Sturzprävention gewinnt aufgrund der demographischen Entwicklung mehr und mehr an Bedeutung. Wie die Alterspyramide zeigt, wird es in Zukunft mehr ältere Menschen und weniger junge Menschen geben. Neben der Frage, wer einmal unsere Maschinen bedient oder die Flugzeuge steuert, taucht auch die Frage auf, wer die Menschen in einigen Jahren versorgen und pflegen wird? Selbstständigkeit, die eigene Mobilität so lange wie möglich zu erhalten und fit zu bleiben sind von daher wichtige Ziele. Dabei spielt die Sturzprävention eine erhebliche Rolle. Lange wurde die Problematik „Stürze“ speziell in Alteneinrichtungen thematisiert (Expertenstandard). Im Schulsport hat das Thema Unfallvermeidung einen hohen Stellwert. Die Sturzprophylaxe ist ferner bei den Berufsgenossenschaften (Unfallverhütung am Arbeitsplatz) von hoher Wichtigkeit. Verschiedene Organisationen (Krankenkassen, Wohnungsbaugesellschaften, caritative Verbände...) engagieren sich ebenfalls für die Sturzprävention. In Beruf, Alltag, Haushalt und Freizeit spielt die Unfallvermeidung eine wichtige Rolle. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass körperliches Training im Alter die effektivste Maßnahme ist, um Stürze zu verhindern. Körperliche Aktivitäten fördern die Bewegungssicherheit! Das Thema für ist die Sportvereine neu, der Bedarf an Bewegungsangeboten wächst ständig. Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 14 Für die Gestaltung von Bewegungsangeboten Sturzprävention oder zur Integration der Inhaltsschwerpunkte in bereits bestehende Gruppen sind bestimmte Kompetenzen der Übungsleiter Vorraussetzung: Zielgruppenspezifische Kenntnisse (Die Zielgruppe der Älteren) Gruppenspezifische Handlungskompetenz (Leitung einer Gruppe) „Bewegungskompetenz“ (Bewegungspraktische Fähigkeiten und Fertigkeiten) Themenspezifische Kompetenz (Sturzpräventive Handlungsfelder) Weiterhin ist es von besonderer Bedeutung, in welcher Zielgruppe die Inhalte angeboten und durchgeführt werden. Die Sportvereine können Bewegungsangebote für ältere Menschen schaffen, die im eigenen Haushalt leben und ihren Alltag weitgehend selbstständig gestalten. Dabei gibt es folgende Unterscheidung: Ältere Menschen im Sportverein, die bereits an einem Bewegungsangebot teilnehmen (die Inhalte der Sturzprävention werden in das bestehende Sportprogramm integriert) Ältere Menschen im Sportverein, die zu einem speziellen Kurs „Sturzprävention“ kommen (die Inhalte beziehen sich ganz gezielt auf die Sturzprävention) 1. Inhaltsschwerpunkte Theorie 1.1. Die „demographische“ Entwicklung Alterspyramide, Lebensbäume siehe Handreichung Basismodul SdÄ/GfÄ S. 6,7 1.2. Die Zielgruppe „Ältere“ siehe Materialiendownloadbank Fachgruppe Ältere Stichpunkt ZIELGRUPPEN siehe Handreichung Basismodul SdÄ/GfÄ S. 14, 15 und S. 9-11,16-19 siehe Handreichung Aufbaumodul SdÄ/GfÄ S. 40-44, S.48 – 53, S. 67 – 82, S.91 - 97 Allgemein (die Lebenssituation älterer Menschen, Werte, Wünsche und Bedürfnisse älterer Menschen, die verschiedenen Zielgruppen: 55+ bis Hochaltrige...) Physiologische Veränderungen im Alter, alterstypische Krankheiten (Krankheiten, die im Alter häufiger auftreten), Psychosoziale Aspekte (Kommunikation, Motivation...) Die Zielgruppe für das Bewegungsangebot muss differenziert betrachtet werden: Ältere, die vorbeugend an einem Bewegungsangebot „Sturzprävention“ teilnehmen. Das sind Ältere, die noch keinen Sturz hatten und kein erhöhtes Sturzrisiko haben Ältere mit einem moderaten Sturzrisiko, die Gang- und Standunsicherheiten aufweisen, (ggf. Menschen, die bereits ein Sturzereignis hatten) Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 15 1.3. Definition „Sturz“, Häufigkeit von Stürzen Was ist ein Sturz? In der Literatur wird der „Sturz“ als ein Ereignis definiert, bei dem ein Mensch unbeabsichtigt auf dem Boden oder einer tiefer liegenden Ebene zum Sitzen oder Liegen kommt. Laut Statistik stürzt in Deutschland jeder 3. Mensch über 65 Jahre einmal im Jahr, bei den über 80- jährigen jeder 2. Mensch. Mit steigendem Alter erhöht sich das Sturzrisiko, Bewohner in Alteneinrichtungen sind besonders gefährdet. 1.4. Folgen von Stürzen Stürze im Alter können gravierende Folgen haben: Verletzungen, insbesondere Hüftfrakturen (Oberschenkelhalsbruch) Krankenhausaufenthalt Mobilitätsverlust Pflegebedürftigkeit Eingeschränkte Selbständigkeit Rückzug, Isolation, Vereinsamung Verringerung der Lebensqualität Mangelndes Selbstvertrauen Angst Depressionen Diese Folgen bringen einen erhöhten Pflegebedarf und einen enormen Anstieg der Kosten im Gesundheitswesen mit sich. 1.5. Mögliche Ursachen/Sturzrisiken Frauen stürzen im Alter bis zu dreimal häufiger als Männer. Das zunehmende Alter erhöht das Sturzrisiko. Äußere Gegebenheiten/ umgebungsbedingte Sturzursachen - Stolperfallen (Stufen, Kanten, Bordsteine, Bodenschwellen, Teppichkanten, Rutschmatten im Bad, Fehlende Handläufe, herumliegende Dinge im Haushalt...) - Müll, Laub, Glatteis, Schnee, Wurzeln... - Lärm, Nebengeräusche (Straßenverkehr, laute Musik...) - Licht- und Sichtverhältnisse (Dunkelheit, Nebel, Beleuchtung...) - Schuhwerk - Unangemessener Umgang mit Gehhilfen - Verwendung von riskanten Hilfsmitteln (Stuhl anstatt Trittleiter o.ä. ...) Innere, personenbezogene Faktoren - Bewegungsmangel, Inaktivität - Erkrankungen - Beginnende Demenz... - „Orthostatisches Syndrom“ – Blutdruckabfall beim Aufrichten des Körpers - Eingeschränkte Gehfähigkeit (z.B. Knie- oder Hüft- Prothesen) - Bewegungseinschränkungen - Beeinträchtigung von Gang- und Standsicherheit - Abbau der motorischen Fähigkeiten (nachlassendes Gleichgewichtsvermögen, Verlust der Körperkraft...) - Schmerzen - Verringertes Hörvermögen Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 16 - Verringertes Sehvermögen Schlecht angepasste Seh- oder Hörhilfen (Bewusstmachen der Notwenigkeit! Häufig auch ein finanzielles Problem!?) Schwindel Einnahme von Medikamenten Sturzereignis in der Vergangenheit Angst zu stürzen („Teufelskreis“, Unsicherheitsspirale) Alkohol Hektik, Eile, Sorgen, Zerstreutheit, Unkonzentriertheit Psyche Ignoranz, Ablenkung Schlechte Angewohnheiten, Nachlässigkeit Geringe Trinkmenge Fehlende oder falsche Selbsteinschätzung (Über- oder Unterforderung) Das „Ulmer Modell“ 1.6. www.fit-in-jedem-alter.de Im Ulmer Modell wurden in Alteneinrichtungen Übungen zur allgemeinen Aktivierung, sowie Kraft- und Bewegungsübungen durchgeführt. Dazu kommen „umgebungsbezogene“ Maßnahmen und die Einführung von Hüftprotektoren (siehe Anhang). Das evaluierte Programm ist Grundlage für die Kraft- und Balanceübungen in den Bewegungsangeboten „Sturzprävention“ 1.7. Aufbau eines Bewegungsangebotes „Sturzprävention“ Verschiedene Projekte und Studien liegen bereits vor. Kraft- und Balancetraining sind Schwerpunkte der Bewegungsangebote. (Internetadressen und Flyer von verschiedenen Anbietern im Anhang) Im Sportverein können die Inhalte zur Sturzprävention in bereits bestehende Bewegungsangebote integriert werden. Die TN aus verschiedene Breitensportgruppen, Präventionskursen und Sport- der- Älteren- Gruppen profitieren von dem Kraft- und Balancetraining. (siehe Handreichung Aufbaumodul SdÄ/GfÄ S. 165 – 172) Die Planung, Vorbereitung und Durchführung eines Bewegungsprogramms „Sturzprävention“ erfordert eine zielgerichtete Organisation. Folgende Vorüberlegungen und Vorbereitungen sind hilfreich: Rahmenbedingungen, Räumlichkeiten Sicherheitsaspekte Die Sicherheit der TN ist das oberste Gebot! Eine Übungsstunde soll so gestaltet sein, dass niemals die Gefahr der Überforderung oder gar eine Sturzgefahr besteht. Trotzdem soll jeder TN individuell optimal gefordert werden. Diese Herausforderung muss der ÜL bei der Planung seiner Kursstunden berücksichtigen. Hilfe- und Sicherheitsstellungen müssen thematisiert werden. Werden diese innerhalb der Gruppe geleistet, setzt das voraus, dass der ÜL die TN gut kennt und einschätzen kann, wer zur „Sicherung“ von anderen TN in der Lage ist. Die Position des ÜL ist so, dass er Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 17 alle TN jederzeit im Blick hat und ggf. in der Nähe von unsicheren TN bleibt. Alle weiteren Sicherheitsvorkehrungen haben wie in jeder anderen Übungsstunde ihre Gültigkeit (Telefon, keine herumliegenden Geräte usw..) Zu berücksichtigen ist ein weiterer, wesentlicher Punkt: Bei einigen TN entsteht im Verlauf des Kurses eine gewisse „Eigendynamik“. Sie fühlen sich sicherer, trauen sich mehr zu und erweitern ihren Bewegungsradius. Durch die neue und veränderte Umgebung wächst auch wiederum das Risiko zu stürzen. D.h. eine Bewusstseinbildung bei den TN gehört unmittelbar zum Training dazu. In verschiedenen Fachgremien wird darüber hinaus auf folgende Aspekte aufmerksam gemacht: - Ggf. besteht eine höhere Gefährdung der TN auf dem Hin- und/oder Rückweg zu stürzen als bei dem Bewegungsangebot selbst. - Ggf. sind die TN nach dem Bewegungsangebot müde und erschöpft und „schaffen“ den Heimweg nicht so gut, bzw. sind auch hier dem Risiko zu stürzen ausgesetzt. Das zeigt, wie wichtig eine zielgruppengerechte Übungsauswahl, eine individuelle Belastung und eine Reflexionsphase ist. Qualifizierte Übungsleiter/in Ein/e ÜL, die sich mit der Thematik Sturzprävention beschäftigt, benötigt zielgruppenspezifische Kenntnisse. Aus der bisherigen ÜL- Tätigkeit heraus, muss die Übungsleitung vertraut sein mit dem Leiten von Gruppen. Die sportpraktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten werden vorausgesetzt. Die Thematik Sturzprävention in Theorie und Praxis muss erarbeitet und erprobt werden. Gruppengröße Die Gruppengröße sollte sich am Leistungsstand der TN orientieren. Je mehr unsichere TN mitmachen, um so kleiner und überschaubarer (8 – 10 TN) sollte die Gruppen bleiben. Bei TN, die über eine gute Stand- und Gangsicherheit verfügen, kann die TN- Zahl entsprechend höher ausfallen. Sportgeräte Für die Durchführung von Bewegungsangeboten Sturzprävention ist die Anschaffung bzw. Nutzung von folgenden Geräten sinnvoll: Musikanlage, CDs Sitzmöglichkeiten (Stühle/Hocker, Bänke, kleine Kästen) Klein- und Handgeräte (Stäbe, Reifen, Seilchen, Luftballons) Therabänder Gewichtsmanschetten Hanteln in verschiedenen Gewichtsklassen Matten Instabile Unterlagen (z.B. balance pads oder aerosteps oder zusammenlegbare, zusammenrollbare Matten z.B. airex- Matten) Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 18 Dokumentation Die Übungsleitung orientiert sich an einem Kurskonzept. Anhand der Kursplanung sollte ein Trainingsprotokoll erstellt werden, in dem festgehalten wird, welche Inhalte an dem jeweiligen Kurstag durchgeführt wurden. Darüber hinaus ist eine Dokumentation sinnvoll, woraus ersichtlich ist, welche Gewichte (Hanteln, Gewichtsmanschetten) die einzelnen TN benutzen. In der Dokumentation können auch „Fortschritte“ der TN vermerkt werden. Das Führen einer Dokumentation kann ggf. im Sinne der Eigenverantwortung auch durch die TN selbst erfolgen (Vergleich: Pulskarte Herzsportgruppen, Blutzuckermessung Diabetessportgruppe) Werbung Material für TN (z.B. Checklisten) – im Anhang Ggf. Kooperationspartner Bei einigen Angeboten „Sturzprävention“ handelt es sich um „multifaktorielle“ Programme mit mehreren angepassten Maßnahmen, die gemeinsam das Ziel verfolgen, das Sturzrisiko zu senken. Dabei arbeiten häufig verschiedene Berufsgruppen zusammen (Architekt – Wohnanalyse, Sanitätshaus – Hüftprotektoren, Physiotherapeuten, Schmerztherapeuten, Ärzte, Bewegungsfachleute, Ergotherapeuten). Bei den bisher vorliegenden Analysen zur Wirksamkeit von sturzpräventiven Maßnahmen scheint dem Kraft- und Balancetraining besondere Bedeutung zuzukommen. Hier können die Sportvereine ansetzen und mit qualifizierten Übungsleitern Bewegungsangebote zur Sturzprävention durchführen. 1.8. Trainingswissenschaftliche Aspekte im Alter Ausreichende Muskelkraft und ein gutes körperliche Balancegefühl sind wichtige Elemente für das sichere Gehen und können dazu beitragen, Stürze zu vermeiden. Lange Zeit galt körperliches Training im Alter als wenig sinnvoll oder sogar potentiell riskant. Studien belegen, dass körperliche Anpassungserscheinungen und Lernfähigkeit bis ins hohe Alter möglich und förderungswürdig sind. 1.8.1. Koordination – insbesondere Balancetraining Koordinationsschulung mit Älteren siehe Handreichung Aufbaumodul SdÄ/GfÄ S. 98-103 Balancetraining: Das Gleichgewichtstraining kann zwei bis dreimal pro Woche (15-20 Minuten) durchgeführt werden. Dazwischen sollten zwei bis drei Tage Pause liegen. Die einzelnen Übungen können ca. 30 Sekunden dauern. Zunächst gilt das methodische Prinzip vom Leichten zum Schweren! Festhalten sollen sich TN nur, wenn es wirklich nötig ist. Sicherheits- und Hilfestellung spielen hier eine wichtige Rolle. Die Möglichkeit, sich festzuhalten (Stuhl, Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 19 Sprossenwand, Ballettstange o.ä.) ist psychologisch nicht zu unterschätzen. Das Gefühl „ich könnte mich festhalten, wenn ich müsste“, gibt vielen TN eine gewisse Sicherheit, bzw. einige TN „trauen“ sich erst dann an anspruchsvollere Balanceübungen heran. Das Gleichgewicht der TN wird sich nur verbessern, wenn die Übungen als schwierig empfunden werden. Varianten sollen individuell ausgewählt werden. 1.8.2. Prinzipien im Krafttraining Krafttraining im Alter Siehe Handreichung Aufbaumodul SdÄ, GfÄ S. 83 -89 Krafttraining: Zwei Trainingseinheiten in der Woche sind ideal, um die Kraft zu verbessern. Dazwischen sollten 2-3 Tage Pause liegen. Die Trainingseinheit soll so konzipiert werden, dass die TN Arme und Beine abwechselnd trainieren. Die Kraft wird sich verbessern, wenn die Gewichte so schwer sind, dass das Heben als anstrengend empfunden wird. Ein Kraftgewinn kann dann erreicht werden, wenn die Gewichte immer so schwer sind, dass eine Serie mit zehn Wiederholungen als anstrengend empfunden wird. 1.8.3. Die Bedeutung von Multi- Tasking- Training zur Sturzvorbeugung Beobachtet man ältere Menschen beim Gehen, bleiben sie stehen, um sich beispielsweise Handschuhe anzuziehen, den Schlüssel aus der Manteltasche zu nehmen oder zu sprechen. Die Kopplung mehrerer Handlungen fällt zunehmend schwerer. Orientierungs- und Reaktionsfähigkeit lassen nach, das Steuern von Bewegungsabläufen wird beeinträchtigt. Im Alltag und Straßenverkehr kommt es häufig zu komplexen Handlungen, in Eile (die Ampel schaltet von grün auf rot) wird eine Bordsteinkante übersehen, eine alltägliche Handlung wird mühsam, wenn die Gedanken bereits bei der Einkaufsliste sind, gleichzeitig das Telefon klingelt usw.. Wenn mehrere Aufgaben gleichzeitig bewältigt werden müssen, steigt die Gefahr zu stürzen. Die Kombination von „Kopf und Körper“ oder von motorischen und kognitiven Handlungen haben eine wesentliche Bedeutung für die Stabilität im Alltag. Auch hier gilt das Prinzip: Fördern durch Fordern! Abwechslungsreiche Spiel- und Übungsformen zielen auf ein ganzheitliches Training ab, um auch - für immer wieder unvorhersehbare Situationen des Alltags gewappnet zu sein. Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 20 2. Inhaltsschwerpunkte Praxis Bewegungsprogramm „Sturzprävention“ - Aktiv werden – Stürze vermeiden Bewegung – für mehr Stabilität und Sicherheit im Alltag! Eine Auseinandersetzung mit dem Thema ist Voraussetzung für Bewegungsangebote zur „Sturzprävention“. Das „Älter werden“ ist ein schleichender Prozess. Das Nachlassen der motorischen und kognitiven Fähigkeiten vollzieht sich langsam. Einflüsse wie Tagesform, ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit, aktueller Gesundheitszustand und die psychische Verfassung spielen dabei eine große Rolle. Der „sichere Auftritt“ ist hier doppeldeutig zu verstehen. Die „verpflichtenden Inhalte“ Kraft- und Balancetraining gehören obligatorisch in jede Bewegungseinheit. 2.1. Sportpraktische Einführung und Auseinandersetzung mit der Thematik „Müll in der Sporthalle“?! Eine erste Bewegungseinheit provoziert eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema. Gegenstände, die im Alltag auf den Wegen zu finden sind, liegen in der Turnhalle verteilt. Unterschiedliche Bewegungsaufgaben haben das Ziel, die Hindernisse wahrzunehmen und das Verhalten entsprechend anzupassen. Der Alltagsbezug wird hier verdeutlicht. Erste Kraft- und Balanceübungen, sowie Multitasking- Formen finden in dieser Praxiseinheit ihren Einsatz. 2.2 Balancetraining Verschiedene Ausführungen sind möglich und müssen zielgruppengerecht angeboten werden: Übungen im Stand: Stabile Unterlage Instabile Unterlage Festes Schuhwerk Ohne Schuhe (bei Socken Rutschgefahr! Barfuss oder mit Stoppersocken üben) Sicherheits- und/oder Hilfestellung Unterschiedliche ASTE (Ausgangsstellungen) und ESTE (Endstellungen) - hüftbreiter Stand - geschlossene Füße - Semi- Tandemstand - Tandemstand - Einbeinstand Mitbewegungen der Arme Veränderung der Kopfposition im Raum Geöffnete Augen Geschlossene Augen Kombinationen der verschiedenen Elemente Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 21 Übungen im Gehen: Verschiedene Variationen von Gehen (vorwärts, seitwärts, rückwärts) Unterschiedliche Schrittlänge „Stopp and Go“ über “unsichtbare” Hindernisse steigen, über reale Hindernisse steigen über die Schulter zur Seite schauen um die eigene Achse drehen nach oben und unten schauen Zusätzliche Anforderung: Die o.g. Übungen können im Gehen auf einer Matte (oder verschiedenen Untergründen) durchgeführt werden. Hierbei besonders auf Sicherheits- und Hilfestellung achten! 2.3. Krafttraining Nach den Prinzipien des Krafttrainings werden die Übungen wie im Anhang durchgeführt. Hierbei erfolgt eine Orientierung am „Ulmer Modell“. (Übungen im Anhang) 2.4. Multi- Tasking- Training Das Multi- Tasking- Training soll umfassend und abwechslungsreich gestaltet sein. Zum Stundeneinstieg, in der Aufwärmphase oder auch nach dem Stundenschwerpunkt können spielerische Bewegungsformen eingesetzt werden. Die Verknüpfung von Gedächtnistraining, Schulung der Orientierungs- und Reaktionsfähigkeit und weiteren Elementen der Koordinationsschulung eignen sich besonders gut, um TN auf unvorhersehbare Situationen im Alltag vorzubereiten. Diese spielerischen Übungsformen bereiten den TN in der Gruppe häufig viel Spaß. Eine Reflexion, um auf die Situationen im Alltag aufmerksam zu werden, ist dabei ein wichtiger Aspekt. (Praxisbeispiele im Anhang) 2.5. Weitere Inhaltsschwerpunkte der Sturzprävention Viele des nachfolgend aufgeführten, sportpraktischen Inhalts sind bereits bekannt. Es bedarf an dieser Stelle einer Modifikation der Inhalte und ein verändertes Bewusstsein in Bezug auf das Thema Sturzprävention. Praxisbeispiele dazu sind im Anhang beschrieben. Helfen und Sichern Körperwahrnehmung Koordinationsschulung, Sensomotorisches Training Sinnesschulung „Die Füße als Basis“ Gangschule Haltungsschule ADL (Aktivitäten des täglichen Lebens) Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 22 Entspannung (im Sinne der Förderung des Wohlbefindens, Schmerzreduktion...) Spiel und Übungsformen (Kommunikation, Selbstvertrauen, Motivation) Drehungen und Rückwärtsgehen bewusst üben („kontrollierte“ Übungsanweisungen – Alltagsbezug deutlich machen!) „Vertraut machen mit dem Boden“ – wenn etwas hinfällt, wie bücke ich mich? Wenn ich hinfalle, wie kann ich mir selbst helfen? Motorische Tests Verschiedene Fachgremien haben Leitfäden und Checklisten für die Ermittlung des Sturzrisikos ermittelt. Standardisierte Tests (s. Anhang) differieren erheblich. Die Praktikabilität und Aussagekraft dieser Tests sind umstritten. - Gleichgewicht im Stand testen - Geh- und Zähltest - Timed Up and Go- Test - Gehgeschwindigkeit messen - Schrittlänge messen Checklisten Ein weiterer Aspekt ist das „Falltraining“. Das ist ein Inhalt, der keinesfalls von ÜL im Verein angeboten werden kann. Dies muss unbedingt Fachleuten (Judo, Selbstverteidigung/Selbstbehauptung) überlassen werden! Ein physiotherapeutischer Ansatz kann hilfreich sein (Spiraltechniken, Reflexe...). Auch hier ist die Kompetenz von Fachkräften gefragt, ÜL sind keine Therapeuten! Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 23 3. Methodische Hinweise Die Erstellung des Programms erfolgte systematisch nach der Wichtigkeit der Inhalte für ein Bewegungsprogramm Sturzprävention. Die einzelnen Inhalte bauen aufeinander auf! Das Thema erfordert von der Übungsleitung eine ausgewählte und der Zielgruppe angepasste Vorgehensweise bei der Vermittlung. Die im Folgenden genannten methodischen Grundsätze helfen der Übungsleitung sowie den Teilnehmern ein effizientes Training durchzuführen: Bekannte methodische Vorgehensweisen berücksichtigen Z.B. vom Leichten zum Schweren - hierbei ist zu berücksichtigen, dass viele TN der Zielgruppe Ältere „Wiedereinsteiger“ oder „Neueinsteiger“ sind. Es gibt nur geringe Bewegungserfahrungen und u.U. bereits erste Defizite im körperlichen Bereich. Mit geringen Anforderungen können die TN sich vertraut machen mit dem „Medium“ Bewegung, um dann nach und nach mehr Bewegungssicherheit über anspruchsvollere Übungsformen zu gewinnen. Transfer deutlichen machen, Alltagsbezug herstellen TN, die wissen, warum die Kräftigung der Beinmuskulatur wichtig ist (Treppen steigen, aufstehen, hinsetzen usw.), die die Bedeutung von Balanceschulung verstehen (Morgentoilette, Treppen steigen, usw.) und die registrieren, dass die Kombination von mehreren Handlungen gleichzeitig an der „Tagesordnung“ ist (Einkaufen, Straßenverkehr usw.), verstehen den Sinn der Übungen und sind eher bereit, sich auf diese Bewegungsaufgaben einzulassen. Das Ausprobieren, die Selbsteinschätzung und das Erkennen von Erfolgserlebnissen kann zu einer erhöhten Motivation und damit auch zu einer Bewusstseinserweiterung führen. Ein Transfer kann während der Übungsphasen erfolgen. Viele TN sind durchaus in der Lage, den Alltagsbezug selbst herzustellen, an dieser Stelle bieten sich sog. „Hausaufgaben“ (Tipps und Übungen für zu Hause) an. Die TN sollen also die Erfahrungen aus dem Bewegungsangebot in ihren eigenen Alltag umsetzen. Bedeutung der Sturzprävention herausstellen (Infophase, Minivortrag) Im Rahmen der Kursstunde kann die Übungsleitung Informationen zur Sturzprävention vermitteln. Dazu gehören Fakten wie Sturzrisiken, Folgen von Stürzen aber auch die bewusste Auseinandersetzung mit dem Themen Angst vor Stürzen, Sicherheit im Haushalt usw.. Checklisten mit Tipps zur Wohnungsanalyse (Stolperfallen, Beleuchtung etc.) können gemeinsam erarbeitet oder ausgegeben werden. Hier können Hilfestellungen zu Lösungsmöglichkeiten angeboten werden. „Fördern durch Fordern“ Die Übungsleitung stellt sich in jeder Kursstunde erneut der Herausforderung, dass die TN weder über- noch unterfordert werden. Dazu gehört eine aufmerksame Beobachtung der TN. Haltungsfehler oder falsche Übungsausführung sollten angemessen korrigiert werden. Ermutigung, Motivation und Lob gehören zum „Handwerkszeug“ der Übungsleitung! Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 24 Bildhafte Sprache benutzen Beispiele und bildhafte Sprache helfen den TN, die Bewegungsaufgaben umzusetzen und den Alltagsbezug zu erkennen. (Große Schritte – wir steigen über Pfützen...) Zeit zum Üben, Wiederholen und Nachspüren lassen, Zeit zur Reflexion einräumen Jeder TN soll individuell gefördert werden. Die TN bestimmen die Übungsauswahl mit. Z.B. kann jeder selbst entscheiden, ob leichte oder schwere Hanteln zum Üben benutzt werden, die Tagesform spielt eine große Rolle. Auch die Entscheidung, ob die Augen beim Balancetraining geöffnet oder geschlossen sind, liegt bei den TN. Die Reflexion der TN gibt der Übungsleitung Rückschlüsse, ob die Auswahl und die Vermittlung der Übungen zielgruppengerecht ist. Die Rückmeldungen der TN müssen ernst genommen werden und ggf. hinterfragt werden (Schmerzen, Schwindel o.ä.), da sie sonst eine Gefährdung darstellen können. Sensibler Umgang (Partnerübungen, Aufgabenstellung…) Die verschiedenen Sozialformen (Partnerübungen, Kleingruppenaufgaben) sind für die Zielgruppe der Älteren bezogen auf Kommunikation und psychosoziale Aspekte sehr wichtig. Partnerübungen haben auch den Vorteil der eigenen Reflektion (Partner A sieht bei Partner B, dass er eine „schiefe Haltung“ hat und reflektiert für sich selbst ggf. die eigene Körperhaltung). Aufgaben in Kleingruppen fördern das soziale Miteinander, Austausch, Kontakte, gemeinsame Freude am Tun). 4. Soziale Aspekte Gut koordinierte Bewegungen wirken sich in verschiedener Hinsicht positiv für den älteren Menschen aus. Größere Bewegungssicherheit und Genauigkeit helfen alltägliche Handlungen wie Stehen, Gehen, Treppensteigen usw. besser durchzuführen. Die im Altersverlauf auftretenden Einbußen der motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten führen oft zu einer größeren Verletzungsgefahr im Alltag und vor allem zu erheblichen Einschränkungen in der Lebensqualität und einer zunehmenden Abhängigkeit von fremder Hilfe. Durch ein effizientes Kraft- und Balancetraining können die Stand- und Gangsicherheit verbessert werden. Spiel- und unterschiedliche Sozialformen (Einzel-, Partner- und Gruppenaufgaben) in den Bewegungsangeboten fördern das soziale Miteinander. Die Vermittlung von Bewegungsfreude und das Schaffen von Erfolgserlebnissen zielt auf eine regelmäßige Teilnahme an den Kursstunden und fördert darüber hinaus auch die Motivation zur Bewegung außerhalb der Sportgruppe. Soziale Kontakte können aufgebaut, gepflegt und gehalten werden. Dies bezieht sich auf das Miteinander in Sportgruppen aber auch auf Kontakte außerhalb des Vereins. Eine bessere Bewältigung von Alltagssituationen ermöglicht die Stärkung des Selbstbewusstseins, eine Verbesserung des Wohlbefindens und eine Steigerung der Lebensqualität. Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 25 5. Stundenplan 1. LE Lehrgangseinstieg Phase/Zeit Phase 1 20 Minuten Ziele Inhalte Kennen lernen der LL Programmverlauf der 1. Folge Die Konzeption „Sturzprävention“ Begrüßung Vorstellen der LL Formalien, Organisation Information Lern- und Organisationsformen Material / Medien Vortrag Programm (Versand an TN vor dem Lehrgang) Folie mit wesentlichen Punkten der Konzeption Phase 2 15 Minuten Vorstellungsrunde „Wer ist alles da?“ Aus welchen Profilen (ÜL C, ÜL B, ÜL P) kommen die TN? Wie lange sind sie als ÜL tätig? Mit welchen Einstellungen und Motivationen kommen die ÜL? Jeder TN stellt sich mit drei Sätzen vor: Ich heiße... Ich leite x Gruppen im Bereich xy, seit x Jahren Ich möchte hier... Kreis/ Vorstellungsrunde Vorbereitung von drei Karten Phase 3 10 Minuten Erwartungen der LL an die TN transparent machen Information an die ÜL, was Sie im Lehrgang erwartet und was sie an Leistungen für die TN- Bescheinigung erbringen müssen. Information über das, was die TN von der LL erwarten können. Vortrag, ggf. Austausch mit den TN Plakat vorbereiten, auf dem die Kriterien für die Vergabe der TNBescheinigung festgehalten sind (siehe Anlage S. 63) Leistungen der LL und des Veranstalters vorstellen Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 26 2. LE Praxiseinheit Phase/Zeit Ziele Inhalte Phase 1 20 Minuten Erste „Praxiserfahrung“ mit dem Thema „Sturzprävention“ Bewegung um „Hindernisse“ herum, erste Formen zum Kraft- und Balancetraining Phase 2 10 Minuten „Minivortrag/Infophase“ Lern- und Organisationsformen TN bewegen sich frei in der Halle Gezielte Bewegungsaufgaben am Platz und in der Fortbewegung Bedeutung der Sturzprävention für Ältere Vortrag, Halbkreis, ggf. Austausch mit den TN Material / Medien „Müll“ (Variation: Kleingeräte z.B.: Tennisringe, Sandsäckchen...) ggf. Musikeinsatz Plakat Auseinandersetzung mit „Sturzprävention“ Phase 3 10 Minuten Alltagsbezug erkennen Bewegungsaufgabe mit einem Partner Paarweise in der Halle Phase 4 5 Minuten Reflexion Rückblick auf die ersten praktischen Bewegungen LL stellt Fragen, Halbkreis Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ „Müll“ 27 3. und 4. LE Theorie Phase/Zeit Ziele Inhalte Lern- und Organisationsformen Material / Medien 3. LE Phase 1 20 Minuten Phase 2 25 Minuten Auseinandersetzung mit dem Thema, Elemente der Sturzprävention kennen lernen Auswertung der erlebten Praxiseinheit Einordnung der Inhalte für die unterschiedlichen Profile Methodische Bausteine Besonderheiten Gruppenarbeit TN aus den verschiedenen Profilen Arbeitsauftrag (Anlage ab S. 61) Definition „Sturz“, Häufigkeit, Folgen, Sturzrisiken, Chancen und Grenzen der Sturzprävention Inhalte eines Bewegungsprogramms „Sturzprävention“ Vortrag Fragen der TN, Unterrichtsgespräch Folien (Anhang ab S. 54) Unterrichtsgespräch Plakat 4. LE Vermittlung von HintergrundPhase 4 informationen 45 Minuten Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 28 5. und 6. LE Bewegungspraxis Phase/Zeit Ziele Inhalte Lern- und Organisationsformen Material / Medien 5. LE Phase 1 15 Minuten Phase 2 30 Minuten Bewusstmachen der altersbedingten Veränderungen Das Gleichgewichtssystem im Alter Halbkreis Grundlagen erarbeiten, Wiederholung/Vertiefung der koordinativen Fähigkeiten, speziell „Gleichgewicht“ Methodischer Aufbau eines Gleichgewichtstraining Spielerische, attraktive Formen der Gleichgewichtsschulung Kreisaufstellung Gasse LL stellt Bewegungsbeispiele vor, die TN spüren, erproben, variieren Bewegungsbeispiele der TN 6. LE Phase 1 30 Minuten Die TN lernen verpflichtende Inhalte der „Sturzprävention“ kennen. Balancetraining als Inhalt in einem Bewegungsangebot „Sturzprävention“ Aspekt Sicherheit Sicherheits- und Hilfestellung Übungsauswahl Differenzierung Phase 2 15 Minuten Zusammenhänge erkennen, Erfahrungen der TN kennen lernen Reflexion der Inhalte Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ Wandzeitung TN- aufgaben LL stellt Inhalte vor Austausch mit den TN (Halbkreis) 29 7. und 8. LE Theorie: Die Zielgruppe Teil I Phase/Zeit Ziele Inhalte Lern- und Organisationsformen Material / Medien 7. LE Phase 1 20 Minuten Kennen lernen der Zielgruppe, Einordnen der Notwendigkeit von Bewegungsangeboten Sturzprävention im Sportverein Phase 2 25 Minuten Definition und Auseinandersetzung mit der Zielgruppe Älterer 8. LE ÜL erhalten einen Überblick über die breite Spanne der Zielgruppe Landessportbund NW e.V. Vortrag Folien (s. Anlage ab S.54) Material SdÄ Fotos, Zitate und/oder Redewendungen liegen auf dem Boden aus. Die TN suchen sich davon etwas aus, was sie selbst anspricht. Erfahrungen mit Älteren und eigene Beziehungen zur Zielgruppe werden ausgetauscht. Gruppenarbeit Arbeitsauftrag Altern als Prozess, Alternstheorien, Sportbiographie von älteren Menschen, Wohn- und Lebenssituation der Älteren... Unterrichtsgespräch Plakat vorbereiten, auf dem die „Besonderheiten“ der Zielgruppe festgehalten werden können Einführung Die demographische Entwicklung ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 30 9. und 10. LE Bewegungspraxis Phase/Zeit Phase 1 20 Minuten Ziele Inhalte Wiederholung der Trainingsprinzipien von Krafttraining Phase 2 30 Minuten Aufbauend auf die theoretischen Kenntnisse werden praktische Beispiele erarbeitet Phase 3 40 Minuten Kennen lernen des „Ulmer Modells“ Landessportbund NW e.V. Trainingsprinzipien werden notiert und auf ihre Umsetzung für die Zielgruppe überprüft Lern- und Organisationsformen Vortrag, Erfahrungsaustausch . Krafttraining - Mit dem eigenen Körpergewicht - Mit dem Partner - Mit Therabändern - Mit Geräten (Hanteln, Gewichtsmanschetten) Die Kraftübungen aus dem evaluierten Programm werden vorgestellt und ausprobiert ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ Material / Medien Wandzeitung Arbeitsauftrag (Anlage S. 66) Vortrag, Demonstration, Ausprobieren, Üben und Nachspüren Kopien der Übungsanweisung „Ulmer Modell“ 31 11.,12. und 13. LE Planung und Durchführung von Bewegungsangeboten Phase/Zeit Ziele Phase 1 15 Minuten Kennen lernen weiterer Inhaltsschwerpunkte der Sturzprävention Einstimmen, Aufwärmen – exemplarische Beispiele Phase 2 20 Minuten Umsetzung der Lerninhalte in die individuelle Handlungsfähigkeit der ÜL Planung von Angeboten in Kleingruppen Phase 3 90 Minuten Präsentation der TN- Stunden Auswertung Durchführung der Angebote in der Lehrgangsgruppe mit anschließender Auswertung Phase 4 10 Minuten Kennen lernen weiterer Inhalte der Sturzprävention Stundenausklang Landessportbund NW e.V. Inhalte ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ Lern- und Organisationsformen Material / Medien LL stellt exemplarische Bewegungsformen vor Gymnastikseilchen, Reifen Kleingruppenarbeit Arbeitsaufträge (s. Anlage ab S. 67) LL stellt exemplarische Bewegungsformen vor 32 14. und 15. LE Rückblick und Ausblick Phase/Zeit Ziele Inhalte Phase 1 30 Minuten Zusammenhänge erkennen, Verpflichtende Inhalte Phase 2 15 Minuten Kenntnisse erwerben über Arbeitsmaterial Phase 3 15 Minuten Fragen zur Hospitation Phase 4 15 Minuten Rückblick auf die 1. Folge, Ausblick auf die 2. Folge Phase 3 10 Minuten Lehrgangsauswertung Landessportbund NW e.V. Lern- und Organisationsformen Material / Medien Wiederholung, Zusammenfassung Offene Fragen - Vorstellen von Literatur - Bezugsquellen für Geräte (Hanteln, Gewichtsmanschetten) ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ Hospitationsfragen (Anlage S. 61) 33 Stundenplan 2. Folge 1. und 2. LE Lehrgangseinstieg – „eine exemplarische Stunde“ - Sporthalle Phase/Zeit Ziele Inhalte Lern- und Organisationsformen Material / Medien Phase 1 20 Minuten „Ankommen“ Begrüßung Rückblick zur 1. Folge Begrüßungsspiel (darin integriert Inhalte zum Balancetraining) Kreisform Ggf. Musik Phase 2 30 Minuten Kennen lernen weiterer Inhaltsschwerpunkte der Sturzprävention Einsatz von Matten, Seilchen oder Reifen Freie Bewegungsaufgaben, Gassenaufstellung, Halbkreis, Partner- und Kleingruppenaufgaben Phase 3 10 Minuten Informationsvermittlung Phase 4 30 Minuten Einordnung der erlebten Praxisstunde in das Konzept Sturzprävention Landessportbund NW e.V. „Minivortrag“ Reflexion Matten, Seilchen oder Reifen Halbkreis Plakat Unterrichtsgespräch Wandplakat Differenzierung der Bewegungsaufgaben gemeinsam erarbeiten ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 34 3. und 4. LE - Unterrichtsraum: Die Zielgruppe Teil II Phase/Zeit Phase 1 30 Minuten Ziele Inhalte Kennen lernen der Alterserkrankungen und Krankheiten, die im Alter häufiger vorkommen Konsequenzen für die Bewegungsangebote erkennen Spezifische Besonderheiten der Zielgruppe erarbeiten Lern- und Organisationsformen Kleingruppenarbeit/ Expertenteams Phase 2 30 Minuten Vermittlung der wesentlichen Informationen der „Expertenteams“ an die anderen TN Präsentation der Ergebnisse der Kleingruppenarbeit Ein TN der Gruppe stellt die Ergebnisse vor – Unterrichtsgespräch Phase 3 10 Minuten Zusammenfassung, Ergänzung Hervorheben, Bewusstmachen der wesentlichen Ergebnisse, die für die Sturzprävention von Bedeutung sind Frontalunterricht Phase 4 20 Minuten Auswertung der Hospitationen Austausch und Diskussion Unterrichtsgespräch Landessportbund NW e.V. Material / Medien ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ Bücher Fachzeitschriften Artikel Material SdÄ, Hochaltrige Ggf. Wandplakate (von der Kleingruppe erstellt) Dokumentation der Hospitationen 35 5. und 6. LE - Sporthalle: „Multi Tasking“ Phase/Zeit Ziele Phase 1 30 Minuten Kennen lernen des Inhaltsschwerpunktes „Multi -Tasking“ - Bewegungen kombinieren - Denken und Bewegen - Mehrfachanforderungen ausprobieren - Alltagsbezug Kreis, Halbkreis, Gasse Partner- und Kleingruppenaufgaben Klein- und geräte Phase 2 45 Minuten Differenzierung und Modifikation der verschiedenen Beispiele Multi- Tasking Kritische Auseinandersetzung mit den Bewegungsaufgaben Parcours: Die TN probieren aus und variieren die unterschiedlichen Aufgaben (Gemeinsamer Auf- und Abbau des Parcours) Selbständige Wechsel der Aufgaben des Parcours Skizze vom Parcours Verschiedene Kleinund Handgeräte, ggf. Matten, Markierungen auf dem Boden Phase 3 15 Minuten Reflexion Austausch und Diskussion Halbkreis Landessportbund NW e.V. Inhalte Lern- und Organisationsformen Material / Medien Hand- Wandplakat ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 36 7. und 8.. LE - Sporthalle: Sensomotorisches Training Phase/Zeit Ziele Inhalte „brainstorming“: was ist sensomotorisches Training Lern- und Organisationsformen Phase 1 15 Minuten Bedeutung des sensomotorischen Trainings für die Zielgruppe erkennen Phase 2 15 Minuten Praktische Einstimmung ins Thema Spiel- und Übungsformen Freie Bewegungsformen in der Halle Phase 3 45 Minuten Kennen lernen verschiedener Geräte und Materialien Einsatz von Balance pads, Aero Stepps, zusammengerollten Airexmatten etc. - Methodischer Aufbau - Differenzierung - Sicherheitsaspekt Einzel-/Partneraufgaben Sportgeräte, die zum Einsatz von sensomotorischem Training zur Verfügung stehen Phase 3 15 Minuten Reflexion Organisation und Übungen der Zielgruppe angemessen auswählen (Tabelle erstellen) Halbkreis Wandplakat Landessportbund NW e.V. ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ Halbkreis Material / Medien Wandplakat 37 9. und 10. LE - Unterrichtsraum: Stundenplanung von A-Z Phase/Zeit Ziele Inhalte Phase 1 15 Minuten Organisation, Planung und Durchführung eines Bewegungsangebotes Sturzprävention erarbeiten Phase 2 30 Minuten Phase 3 45 Minuten Struktur, Konzept eines Bewegungsangebotes erfassen Landessportbund NW e.V. Lern- und Organisationsformen Material / Medien Das 4 Phasen- Modell einer gesundheitsorientierten Breitensportstunde Unterrichtsgespräch Folie/ Wandzeitungen - Ziele und Inhalte zusammenfassen, - Aufbau - Werbung - Besonderheiten, die sich aufgrund der Zielgruppe ergeben... Kleingruppenarbeit Arbeitsauftrag (s. Anlage ab S. 76) Präsentation der Ergebnisse Unterrichtsgespräch ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ Wandzeitungen 38 11., 12. und 13. LE Unterrichtsraum/ Sporthalle: TN- Stunden Phase/Zeit Phase 1 30 Minuten Ziele Inhalte „Bewegter Einstieg“ Einstiegsphasen für Sturzprävention Phase 2 30 Minuten Umsetzung der Lerninhalte in die eigene ÜL- Tätigkeit Phase 3 75 Minuten Durchführung und Auswertung der Gruppenarbeit unter Berücksichtigung der Punkte: - Zielgruppe - Differenzierung - ÜL – Verhalten - Sicherheit Landessportbund NW e.V. Lern- und Organisationsformen Praxisbeispiele zur Einstimmung Spiel- und Übungsformen Planung und Durchführung von TNStunden - Vorbereitung Gruppenarbeit Material / Medien Arbeitsauftrag Präsentation der Gruppenergebnisse ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 39 14. LE - Unterrichtsraum Phase/Zeit Ziele Inhalte Phase 1 15 Minuten Vertiefung/ Erweiterung von Inhalten und Hintergrundwissen Lern- und Organisationsformen - Weitere Inhaltsschwerpunkte Vortrag, Unterrichtsgespräch Phase 2 15 Minuten - Motorische Tests Vortrag, Unterrichtsgespräch Phase 3 15 Minuten - „Checklisten“ Material / Medien Folien Handreichungen für TN 15. LE - Unterrichtsraum: Auswertung der FB Phase/Zeit Ziele Inhalte Phase 1 20 Minuten Reflexion zur FB Phase 2 15 Minuten (Schriftliche) Auswertung Phase 3 10 Minuten Landessportbund NW e.V. - Lern- und Organisationsformen Material / Medien „offene Fragen“ „Literaturbörse“ Medien, Adressen Diskussion, Austausch Ausblick ÜL-C Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 40 6. Literaturverzeichnis C. Becker, U. Lindemann, U. Rissmann, A. Warnke: Sturzprophylaxe, Sturzgefährdung und Sturzverhütung in Heimen, Vincentz Network, Hannover 2006, ISBN 3-87870-131-4 F. Ziganek-Soehlke: StuBs – Sturzprophylaxe durch Bewegungsschulung, Mehr Bewegungssicherheit im Alltag, Pflaum Verlag München 2008 ISBN 978-3-7905-0958-8 DTB (Hrsg.): Sturzprohylaxe- Training im Turn- und Sportverein, Arbeitshilfen für Übungsleiter, Frankfurt 1/2008 ISBN 978-3-9808297-6-2 Regelin, Winkler, Nieder, Brach (Hrsg.): Fit bis ins hohe Alter - eine Kurskonzeption zur Erhaltung von Selbstständigkeit und Verhütung von Stürzen im Alter, Meyer & Meyer Verlag, Aachen 2007, ISBN 978-3-89899-319-7 Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz (LZG), Mainz So verhindern Sie Stürze! Ratgeber für ältere Menschen, Programm für Kraft, Balance und Beweglichkeit DTB (Hrsg.): Bewegungs- und Gesundheitsförderung für Hochaltrige, Frankfurt 2/2005 Deutsche Sporthochschule Köln (Hrsg.): fit für 100, Praxisleitfaden, www.ff100.de Häfelinger/ Schuba: Koordinationstherapie, Propriozeptives Training, Meyer & Meyer Verlag Aachen 2004, ISBN 3-89899-001-X P. Mommert- Jauch: Körperwahrnehmung und Schmerzbewältigung im Alltag Springer- Verlag 2000, ISBN 3-540-67301-6 J. König: 100 Fehler bei Stürzen im Heim – und was Sie dagegen tun können, Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover 2005, ISBN 3-89993-428-8 LandesSportBund NRW/ Innenministerium des Landes NRW (Hrsg.): Vital– Gesund- Mobil, Aktiv älter werden mit Bewegung, Duisburg 05/07, ISBN 9783-932047-45-9 W. Tokarski/ K. Euteneuer- Treptow/ B. Wagner-Hauthal (Hrsg.): Ein Leben lang in Schwung Band 2, Meyer & Meyer Verlag Aachen 2002, ISBN 3-89124281-6 DOSB: Werkheft 6 – Wissen für die Praxis: Richtig fit ab 50 DOSB: Werkheft 7 – Wissen für die Praxis: Bewegungsangebote 70 plus Kirchner/Rohm/Wittemann(Hrsg.) Seniorensport – Theorie & Praxis – Meyer & Meyer Verlag1998, ISBN 3-89124-461-4 Publikationen zum Thema von der Ärztekammer Nordrhein: - Gesund und mobil im Alter - Stürze und ihre Folgen: Risiko erkennen und vermeiden ÜL – Materialien Prävention SdÄ Basismodul SdÄ Aufbaumodul Förderung der individuellen Gestaltungsfähigkeit Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 41 Querverweise LSB Minikonzeptionen: Propriozeptives Training Hochaltrig und in Bewegung Körperwahrnehmung Knie- und Hüftschule Osteoporose ... Internetadressen: www.aktivinjedemalter.de www.fit-in-jedem-alter.de - Artikel Sturzprävention in: Praktisch für die Praxis 8/2008 in der WirImSport - Fachtagung Sport der Älteren – Dokumentation 2008 Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 42 7. Anhang 7.1 Weitere Praxisinhalte zur Sturzprävention (Praxisbeispiele) Der Einsatz von Gymnastikreifen Ein Praxisbeispiel wird mit Reifen durchgeführt. Das Gerät Reifen wurde bewusst ausgewählt. Einerseits sind viele Turnhallen mit Reifen ausgestattet, bzw. verfügen viele Vereine über Reifen, andererseits geht es darum vielleicht bereits bekannte Spiel- und Übungsformen unter dem Focus Sturzprävention zu sehen und ggf. zu modifizieren. In der Praxiseinheit wird es Gelegenheit geben, Bewegungsformen allein, paarweise, in Kleingruppen und in der Gesamtgruppe auszuprobieren. Jeder TN hat einen Reifen: „Ankommen“, „vertraut“ machen mit dem Gerät, aufwärmen Durch den Raum gehen, den Reifen um den Körper herum wandern lassen (in eine Hand nehmen und hinter dem Rücken in die andere Hand reichen) Gehen und den Reifen rollen, rechts, links Bei Begegnung mit anderen TN die Reifen tauschen Die Reifen kreuz und quer im Raum auf dem Boden ablegen. Hinweis: einige ÜL befürchten eine Rutschgefahr mit den Reifen am Boden Hier geht es um den bewussten Einsatz des Gerätes und die Schulung der Aufmerksamkeit. Die Konzentration der TN ist gefordert, die TN sind „gezwungen“ bewusst die Füße anzuheben, über ein „Hindernis“ zu steigen. Ein Alltagsbezug ist im Sinne von Müll, Stolperfallen auf der Straße und zu Hause zu sehen. Liegen allerdings Holzreifen auf einem Holzfußboden ist nur ein geringer Farbkontrast gegeben, hier eignen sich eher farbige Reifen. Alternativ können Markierungen oder Klebestreifen an den Reifen angebracht werden. Anderenfalls können Gymnastikseilchen oder Therabänder zu einem Kreis auf dem Boden ausgelegt werden. „Reaktion“ „Platzsuchspiel“ – die TN bewegen sich um alle Reifen herum, auf ein Signal (Stop, Pfiff, Musikstop..) stellt sich jeder in einen Reifen hinein. Mehrere Wiederholungen mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen durchführen – z.B. viele Kurven um die Reifen herum gehen, in verschiedenen Variationen Gehen (schleichen, große Schritte, auf den Zehenspitzen, zusätzliche Armbewegungen...). Bei „Stop“ nur den rechten Fuß in einen Reifen stellen, auf einem Bein im Reifen stehen, Rücken an Rücken mit einem anderen TN, auf den Zehenspitzen, 5 Füße im Reifen... „Stand- und Gangsicherheit“ Jeder TN steht an einem Reifen, verschiedene Bewegungsaufgaben: Fersen/Fußspitzen im Wechsel in den Reifen setzen, rein und raus gehen, vorwärts, rückwärts, seitwärts, einen Fuß in dem Reifen auf den Boden tippen – (ggf. Musikeinsatz) Den Reifen umrunden Den Reifen auf den Boden senkrecht, rechts neben dem Körper aufstellen, mit der rechten Hand festhalten, den rechten Fuß seitlich durch den Reifen auf Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 43 den Boden stellen und zurück führen, ebenso den Fuß durch den Reifen führen und einen Moment in der Luft „halten“, Seitenwechsel Den Reifen senkrecht, auf den Boden vor dem Körper auf den Boden aufstellen (ggf. etwas vom Boden abheben), den Reifen mit beiden Händen festhalten. Im Wechsel das rechte und linke Bein durch den Reifen nach vorn ausstrecken Paarweise mit einem Reifen: „Bewegungssicherheit“, Wahrnehmung, Reaktion, Anpassung, Gleichgewicht „Führen und Folgen“ Zwei TN stehen hintereinander, verbunden durch einen Reifen (der vordere TN hat den Reifen waagerecht hinter dem Rücken, der hintere TN vor dem Bauch). Beide TN gehen durch den Raum und versuchen den Kontakt zu halten (ohne den Reifen mit den Händen fest zu halten) „Vor- und rückwärts“ Zwei TN stehen sich gegenüber, beide halten den Reifen waagerecht fest. TN A geht vorwärts, TN B geht rückwärts (kontrolliertes Rückwärtsgehen!). Der vorwärtsgehende TN achtet auf Hindernisse und auf andere Paare. (Alltagsbezug: Rückwärtsbewegungen!) Die „Acht“ Zwei Partner stehen gegenüber, ein Reifen wandert in einer Achterbewegung um beide TN herum, d.h.: TN A führt den Reifen mit der rechten Hand hinter dem eigenen Rücken in die linke Hand und reicht den Reifen diagonal zum Partner B in die linke Hand, dieser reicht den Reifen hintenherum in die rechte Hand und übergibt den Reifen wieder diagonal... Durch den Reifen steigen Zwei Partner stehen sich gegenüber. TN A nimmt den Reifen senkrecht nach unten vor die Füße, steigt über den unteren Reifenrand in den Reifen hinein, zieht den Reifen dann nach oben, führt ihn über den Kopf und übergibt den Reifen zum TN B, dieser führt diese Bewegung ebenfalls durch. Variation: die Bewegung entgegengesetzt durchführen, d.h. den Reifen über den Kopf nach unten führen und mit den Beinen „rückwärts“ über den unteren Reifenrand steigen. Vorsicht bei der Rückwärtsbewegung! „Bewegungsradius“ Zwei TN stehen hintereinander: Der vordere TN A steht „im Reifen“, der hintere TN B hält den Reifen (etwa auf Körpermitte) mit beiden Händen fest. TN A bewegt sich innerhalb des Reifens wie ein Pendel vor, zurück und zu den Seiten – möglichst ohne den Reifen zu berühren - und „testet“ den Bewegungsradius aus. Variation: TN B erweitert den Bewegungsradius, indem er die Bewegungen mit dem Reifen mitmacht. Rollenwechsel Variationen: - verschiedene Ausgangsstellungen (Schrittstellung, geschlossene Füße...) - geschlossene Augen. Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 44 „Fels in der Brandung“ Der Reifen liegt am Boden, TN A steht in leichter Schrittstellung im Reifen. TN B setzt „Impulse“, d.h. er schiebt TN A an verschiedenen Körperstellen an (Schulter, Oberarm...) TN B versucht „standfest“ zu bleiben. Variation: verschiedene Schritt- bzw. Fußstellungen einnehmen (mit geschlossenen Beinen, auf den Zehen stehen, Einbeinstand, geschlossene Augen) Kleingruppen (3-4 TN und ein Reifen) „Mühle“ Die TN halten den Reifen mit der rechten Hand fest und gehen im Uhrzeigersinn herum. Bei dem Signal „Wechsel“ fassen sie den Reifen mit der linken Hand und ändern die Richtung. Die Gruppen geben selbst das Signal. „Karussell“ Die TN halten sich am Reifen mit beiden Händen fest, Blick zur Reifenmitte. Nacheinander lösen die TN die Handfassung, drehen sich einmal um sich selbst und halten den Reifen wieder fest „Rhythmus finden“ Ein Reifen liegt in der Mitte zwischen den TN auf dem Boden. Die TN versuchen im gemeinsamen Rhythmus die Füße im Wechsel in den Reifen hinein zu stellen (vorwärts, seitwärts, abwechselnd...eigene Ideen umsetzen!) „Hoch/tief“ Ein Reifen liegt auf dem Boden. TN A steht mit beiden Füßen auf dem Reifen, die Fußspitzen im Reifen, die Fersen außerhalb des Reifens. TN A geht im Wechsel auf die Zehenspitzen und auf die Fersen. TN B und C stehen rechts und links von TN A und übernehmen die Sicherheitsstellung oder Hilfestellung! Rollenwechsel Kleingruppen (5-6 TN und ein Reifen) Mehrere TN stehen kreisförmig um einen Reifen (auf Bauchhöhe)herum und halten sich mit beiden Händen daran fest. Alle TN lassen sich nach hinten „hängen“ und ziehen sich wieder zur Mitte heran. Auf einen stabilen Stand achten! Den Reifen gemeinsam nach oben anheben – einatmen, den Reifen wieder abwärts bewegen - ausatmen Großgruppe (jeder TN hat einen Reifen) Kreisform, jeder TN hat den Reifen waagerecht in der rechten Hand und fasst den Reifen vom linken Nachbarn: die Reifen pendeln vor und zurück, Bewegungen nach rechts und links, auf den Zehenspitzen stehen, auf einem Bein stehen, Pendelbewegungen mit einem Bein... (ggf. Musikeinsatz!) Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 45 Der Einsatz von Matten „Laufsteg“ Jeder TN legt eine Matte (Turnmatte, Judomatte oder Airexmatte) auf dem Boden aus: Hinweis: Die Beschaffenheit der Matte und die Rutschfestigkeit prüfen! Schlaufen unter der Matte sichern! Ggf. Sicherheits- und/oder Hilfestellung! Auf der Matte vor und zurück gehen Dito: mit Armeinsatz Dito: mit einer Drehbewegung (1/2 Drehung nach rechts oder links, ggf. eine ganze Drehung um sich selbst) Auf der Stelle gehen, die Beine dann öffnen, die Füße gehen auseinander bis zum Mattenrand und die Beine wieder schließen Auf der Matte vor und zurück gehen, die Beine sind in der Vorwärtsbewegung breit geöffnet, in der Rückwärtsbewegung etwas enger Vor der Matte stehen, den rechten und linken Fuß (Ferse oder Fußspitze) im Wechsel nach vorn auf die Matte aufsetzen, Variation: rechter Fuß und in die Hände klatschen, linker Fuß und mit den Fingern schnipsen Kombinationen finden: z.B. 2 x rechts, 1x links usw. Ggf. probieren die TN eigene Bewegungsformen aus Vorwärts auf die Matte aufsteigen, rückwärts absteigen Vorwärts aufsteigen, auf der Matte nach vorne gehen, vorwärts absteigen, rückwärts aufsteigen, rückwärts zurückgehen, absteigen usw.. Seitlich auf die Matte stellen, Schritte seitwärts über die Matte nach rechts und links durchführen An den Mattenrand stellen: ein Fuß bleibt auf der Matte stehen, ein Fuß „tippt“ seitlich von der Matte auf den Boden und wieder auf die Matte (Seitenwechsel) Seitlich über die Matte bewegen, von der Matte absteigen, wieder seitlich aufsteigen usw.. Alltagsbezug: Treppen, Kanten, Schwellen überwinden, unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten bewältigen Paarweise an einer Matte: Hinweis: ggf. zwei Matten aufeinander legen (je nach Dicke und Festigkeit!), die Kanten müssen gemeinsam abschließen! Nebeneinander an der langen Seite vor der Matte stehen und die Füße im „Gleichschritt“ abwechselnd rechts und links auf der Matte aufsetzen, (die Fußspitzen, die Fersen, den ganzen Fuß). Dito: entgegengesetzt, beide setzen den Außenfuß, beide den Innenfuß auf. Dito: die TN stehen dabei gegenüber Die TN steigen vorwärts auf die Matte auf, klatschen dem Partner gegen die Hände und steigen rückwärts wieder ab Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 46 Die TN steigen vorwärts auf die Matte auf, reichen dem Partner die rechte Hand, gehen am Partner vorbei zur anderen Seite, steigen vorwärts ab. Beide drehen sich um, gehen wieder auf der Matte aufeinander zu, reichen sich die linke Hand usw. Fußbewegung und „Klatschrhythmus“ kombinieren – die TN probieren eigenes aus! Kleingruppen an einer Matte: 3 – 6 Personen Die TN versuchen einen gemeinsamen Rhythmus zu finden, (Füße aufsetzen, aufsteigen, absteigen, tippen, klatschen...) Die TN stehen seitlich an der Matte, der rechte Fuß steht auf der Matte, der linke Fuß steht auf dem Boden. Gemeinsam gehen die TN vorwärts um die gesamte Matte herum. Seitenwechsel Die Kleingruppe versucht eine kleine „Choreographie“ zu erfinden. Ggf. „Vorführung“ der Kleingruppen – „Applaus“ Mattenbahn - ein langer „Laufsteg“ Mehrere Matten werden in zwei „Bahnen“ hintereinander gelegt, d.h. jeweils zwei Matten liegen direkt aneinander. Hinweis: Mattenqualität und Rutschfestigkeit prüfen! Die TN gehen paarweise nebeneinander über die Mattenbahn Mehrere Wiederholungen in verschiedenen Gehvariationen durchführen (Füße bewusst abrollen, große, kleine Schritte, leise gehen, trampeln...) 3 – 5 Schritte über die Matte gehen, dann auf den Zehenspitzen/Ballen stehen bleiben und „ausbalancieren“ (evtl. die Arme dabei anheben) über die Matte gehen, nach eigener Einschätzung eine oder mehrere Drehungen durchführen 3 – 5 Schritte über die Matte gehen, auf einem Bein stehen und „ausbalancieren“ (evtl. die Arme dabei anheben) Die TN finden eigene Bewegungsformen Ein „Muster“ auf der Mattenbahn gehen z.B. mit beiden Füßen auf der 1. Matte der rechten Mattenbahn, dann jeweils ein Fuß auf der zweiten rechten und auf der zweiten linken Matte, dann beide Füße auf der nächsten linken Matte usw. Zusatzaufgaben: das „Muster“ in den Füßen beibehalten, gleichzeitig Armbewegungen ausführen Dito: die Beine bleiben im Rhythmus, dabei „Kopfrechnen“, den eigenen Namen rückwärts buchstabieren, auf Signale von außen achten usw. „Cat walk“: Die TN machen „Modenschau“, bewegen sich frei und präsentieren dem „Publikum“ die neuste Mode... (freiwillig!) „Gangschule“ auf der Mattenbahn Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 47 Der Einsatz von Pezzibällen „Straßenverkehr“ - „Straßenüberquerung“ Gassenaufstellung (2-4 Meter Abstand): Jeweils zwei Personen rollen sich einen Pezziball langsam zu. Während die Bälle hin und her rollen, geht ein TN durch die „Ballgasse“ versucht sozusagen die „Straße zu überqueren“ und auf die umherrollenden Bälle („Autos“) zu reagieren: vorbeigehen, ausweichen, stehen bleiben, abwarten, einschätzen, weitergehen... - „Kreisverkehr“ Kreisaufstellung: Je nach Gruppengröße rollen die TN zwei oder drei Pezzibälle im Kreis herum, jeweils von einer Person zur nächsten (im Uhrzeigersinn, gegen den Uhrzeigersinn). Ein zusätzlicher, andersfarbiger Pezziball wird im Kreis kreuz und quer gerollt, die anderen Bälle haben „Vorrang“, d.h. die Bälle sollen nicht mit dem Zusatzball kollidieren. (Einschätzung von Entfernungen, Abstand, Geschwindigkeit, Reaktion...) Zusatzaufgabe: Ein kleiner Ball oder Tennisring wird von Hand zur nächsten Hand innerhalb des Kreises in einer Richtung weitergegeben. Der Einsatz von Tauen In der Halle werden die Taue „herausgezogen“. Die TN gehen zunächst um die Taue herum, lernen die Abstände zwischen den Tauen kennen und versuchen auszuweichen, wenn ein Tau etwas schwingt. Danach bilden die TN eine Gassenform. Die TN stehen paarweise gegenüber mit einem Abstand von 2-4 Metern. Das Tau hängt zwischen den beiden TN. Die Taue werden zum Schwingen gebracht und pendeln zwischen den TN hin und her. Der Abstand kann vergrößert oder verkleinert werden. Ein TN versucht nun durch die „Pendelgasse“ zu gehen, ohne ein Tau zu berühren oder vom Tau „erwischt“ zu werden. Die Taue können unterschiedlich schnell angeschwungen werden. Variation: paarweise durch die Pendelgasse gehen (mit oder ohne Handfassung) Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 48 „Gangschule“: Die „Gangschule“ kann in der Halle auf einer vorgegebenen Strecke, innerhalb einer markierten Fläche oder zwischen Linien erfolgen. Ebenso kann die Gangschule auf einer Mattenbahn erfolgen, hierbei ist der veränderte Untergrund zu berücksichtigen. Der Einsatz von Matten ist abhängig von der Zielgruppe und der Beschaffenheit der Matten. Partner A geht über eine vorher festgelegte Strecke. Partner B steht am Ende und beobachtet den auf sich zukommenden Partner. Rollenwechsel. Nach der „Beobachtung“ von vorne schauen sich die TN die Bewegungen des Partners von hinten und von der Seite an. Hierbei stehen folgende Kriterien zur Verfügung: Körperhaltung - aufrecht - gebeugt - Schultern verspannt - Schultern auf unterschiedlicher Höhe Kopfhaltung - Blick zum Boden - Blick in Gehrichtung - Blick nach oben Gesichtsausdruck - entspannt, gelöst - angespannt, verkrampft Arme - mitschwingen beim Gehen - ruhige Haltung - Gegenarmpendel Schrittlänge - weit - mittel - klein Gangart - federnd, gelöst - steif, hart - schlurfend - langsam - dynamisch Füße - Stellung der Fußspitzen (nach außen, innen, geradeaus) - Aufsetzen der Füße (mit der Fußspitze, Ferse, mit der ganzen Sohle) - Abrollbewegung Auffälligkeiten - X – Beine - O – Beine - Sonstiges (Hinken, einseitige Belastung, Schiefhaltung, Schonhaltung, Straucheln, Stolperschritte, Schlurfen...) Die Beobachtung des Partners kann zur Reflexion des eigenen Bewegungsverhaltens beitragen. Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 49 Die o.g. Kriterien kann die Übungsleitung zur Analyse des Bewegungsverhaltens der TN zugrunde legen. Die Beobachtung ist Voraussetzung, um eine Bewegungskorrektur vorzunehmen. Darüber hinaus können Tipps und Übungen für zu Hause entwickelt werden. Viele „Gangmuster“, Nachlässigkeit, schlechte Angewohnheit und Bequemlichkeit können Risikofaktoren für Stürze sein. Ein Bewusstmachen des Bewegungsbildes „GEHEN“ kann eine Hilfe zur Verhaltensänderung darstellen. Spielformen In der Einstimmungs- oder Endphase können verschiedene Spielformen ihren Einsatz finden. Diese haben Aufforderungscharakter, bieten Abwechslung und bringen Spaß in die Gruppe. Die meisten ÜL verfügen über ein großes Repertoire an Spielen. Im Rahmen der Sturzprävention können Gleichgewichts- und Reaktionsschulung in den Spielen bereits integriert werden. „Wetterspiel“ Neben der Reaktion werden je nach Aufgabenstellung auch Anforderungen an das Gleichgewicht gestellt. Die Signale können auch visuell erfolgen über Farb- oder Bildkarten. Die „Stichworte“ können der Jahreszeit und der Gruppe entsprechend angepasst werden. Die TN bewegen sich kreuz und quer durch den Raum. Auf Signale vom ÜL führen die TN die jeweils dazu gehörigen „Aufgaben“ aus: - „Laub“: die TN machen eine Bewegung wie beim Laub fegen - „Wind“: die TN bleiben stehen, nehmen die Arme enganliegend an den Körper oder nach oben lang ausgestreckt, schließen die Beine und „wiegen“ sich im Wind - „Gewitter“: mit den Füßen auf den Boden stampfen (Donner) - „Regen“: die TN steigen über imaginäre Pfützen - „Schirm“: zwei TN finden sich zusammen, ein TN hält pantomimisch einen Regenschirm, der andere hakt sich ein, beide bewegen sich gemeinsam weiter - „Kaffeeklatsch“: mehrere TN finden sich zusammen und halten einen Plausch... - ... 1 – 37 – 482 – 0 Die TN stehen in einem Kreis und gehen auf der Stelle (mit oder ohne Handfassung). Der ÜL nennt eine Zahl, die TN versuchen darauf zu reagieren. Dann gehen alle wieder auf der Stelle, bis die nächste Zahl genannt wird. Jede Zahl, bzw. Zahlengruppe hat eine andere Bedeutung. Bei geraden Zahlen wird das rechte Bein, bei ungeraden Zahlen das linke Bein eingesetzt. - einstellige Zahlen: das Bein nach vorne stellen, oder in den Ausfallschritt gehen Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 50 - zweistellige Zahlen: das Bein nach hinten stellen oder nach hinten anheben dreistellige Zahlen: das Bein zur Seite stellen Null: die Arme nach oben nehmen, die Beine schließen und möglichst bewegungslos stehen bleiben Variation: die TN nennen die Zahlen Hinweis: die Zahlen, bzw. die Zahlengruppen nach und nach einführen Spiel mit Sandsäckchen Die TN stehen im Kreis. Ein Sandsäckchen wird kreuz und quer zugeworfen. Verschiedene Farben haben unterschiedliche Bedeutungen: - - Rot: der Fänger hebt ein Bein. Sobald der TN das Säckchen wieder abgeworfen hat, kann er das Bein wieder auf dem Boden abstellen. Kann der TN nicht auf einem Bein stehen, kann er eine Fußspitze aufstellen. Blau: ein TN fängt das blaue Säckchen und hat keine zusätzliche Aufgabe, der rechte Nachbar aber hebt den linken Arm Grün: der Fänger dreht sich einmal um sich selbst und wirft das Säckchen weiter, ggf. nur zur Seite nach rechts und links wenden Gelb: der Fänger wird von seinen Nachbarn rechts und links „eingerahmt“, d.h. die beiden Nachbarn reichen sich um den Fänger herum die Hände. Die verschiedenen farbigen Säckchen und deren Bedeutung werden nach und nach eingeführt. Je nach Gruppengröße und Zusammensetzung können zwei oder drei Säckchen gleichzeitig im Kreis zugespielt werden. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass ein Säckchen erst dann abgeworfen wird, wenn Blickkontakt zum Fänger aufgenommen wurde. Weitere Praxisinhalte zur Sturzprävention: Nachfolgend werden einige Praxisbeispiele vorgestellt, die in verschiedenen Bewegungsangeboten mit Älteren durchgeführt und „erprobt“ wurden. Für alle Bewegungsvorschläge gilt, dass sie zielgruppengerecht eingesetzt und ggf. modifiziert werden müssen. Die Leistungsfähigkeit der Teilnehmenden, die aktuelle Befindlichkeit, die Gruppengröße, die räumlichen Gegebenheiten und die Erfahrung des ÜL im Umgang mit der Zielgruppe sind bei der Durchführung maßgebend. Für alle Bewegungsangebote steht die Sicherheit der TN im Vordergrund! Das Thema „Helfen und Sichern“ gehört unbedingt zum Thema „Sturzprävention“ Hilfestellung ist bei verschiedenen Aufgabenstellungen nötig und nützlich. Die Hilfestellung kann ein „Festhalten“ bedeuten. An der Wand, an der Sprossenwand, Kletterleiter, Ballettstange, am Stuhl, beim ÜL, beim Partner... Das Festhalten verhilft zunächst eine Bewegungsaufgabe auszuprobieren, die Sicherheit zu spüren. Die Hilfestellung kann dann nach und nach reduziert werden. Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 51 So viel wie nötig, so wenig wie möglich! Das kann auch von Tag zu Tag differieren, Sicherheitsstellung: festhalten, wenn nötig, ein Partner oder die Übungsleitung stehen zur Sicherheit an einer der Aufgabe angemessenen Position. „Doppelstuhlkreis“: Stühle werden in einem Kreis aufgestellt. Die TN stehen hinter den Stühlen „auf Lücke“, d.h. jeder hat die Möglichkeit sich rechts und links an einer Rückenlehne fest zu halten. Hinter jedem TN steht ein weiterer Stuhl, darauf kann sich der TN bei Bedarf setzen. Der Doppelstuhlkreis wird in Gruppen mit „hochaltrigen“ TN oder in Alteneinrichtungen obligatorisch benutzt. Bei räumlicher Enge ist eine „Doppelstuhlreihe“ ebenso möglich. Die Stühle und der Bodenbelag müssen vorher „geprüft“ werden (Rutschgefahr auf glatten Böden, Unebenheiten am Boden, kippelige Stühle... keine Klappstühle verwenden!) Die Füße als „Basis“ „Wenn Bäume alt werden, altern zuerst die Wurzeln, wenn Menschen alt werden, altern zuerst die Füße“ (Zitat aus China) Die Füße tragen den Menschen ein Leben lang. Wenn das Fundament „bröckelt“ oder „einbricht“, hat das Folgen auf den Rest des Gebäudes... Die Füße werden häufig vernachlässigt und brauchen besondere Aufmerksamkeit. Dies kann umgesetzt werden durch: - Bewusstmachung der Thematik - Aufmerksamkeit auf die Füße lenken (Stehen, Gehen, Laufen...) - Fußgymnastik - Fußpflege und Fußhygiene (Tipps und Übungen für zu Hause) - Schuhwerk - Gangschule Haltungsschule Inhalte der Haltungsschule sind im weitesten Sinne auch Bestandteil eines Bewegungsangebotes „Sturzprävention“. Der funktionelle Stand, der aufrechte Gang sowie das bewusste Hinsetzen und Aufstehen können zu einer verbesserten „Körperkontrolle“ beitragen. ADL (activity daily living – Aktivitäten des täglichen Lebens) Es ist von besonderer Bedeutung, den TN immer wieder den Alltagsbezug deutlich zu machen. Das kann in Form von Informationsphasen erfolgen, Erläuterung zu einzelnen Übungen können gegeben werden, der Transfer kann auch im Rahmen eines Stationsbetriebes oder Parcours hergestellt werden: Z.B.: Zirkeltraining mit Stationen aus dem Alltag - Sprudelkiste von einem Kasten zum anderen transportieren - (Getränkeeinkauf, Transport zum Auto/Kofferraum) - „Hockeyspiel: Stab und Tennisring in der Halle bewegen – (Fegen, Staub saugen) - auf einen kleinen Kasten setzen, wieder aufstehen (auf einen Stuhl setzen und wieder aufstehen) - aus kleinen Kästen und einer Matte ein „Bett“ bauen – (hinlegen und aufstehen) - verschiedene Kleingeräte vom Hallenboden aufheben und zu einem Ziel bringen (rückengerechtes Bücken – auch zu Hause!) Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 52 Aktivierung der Venenpumpe, Venentraining – (z.B. für die Reise bei langen Flügen, Zug- und Autofahrten...) - Gehen auf verschiedenen Untergründen (Anpassen an verschiedene Wegstrecken) - Umgehen, übersteigen von Hindernissen (Stolperfallen, Kanten...) - Gehen in verschiedenen Geschwindigkeiten (Zeit haben, trödeln, Bus erreichen, eilen, alleine, zu zweit gehen, hintereinander, nebeneinander...) - Gehen in verschiedenen „Stimmungslagen“ (hektisch, traurig, freudig, mit Schmerzen...wie wirkt sich die Stimmung auf das Gangbild, auf die Haltung auf die Bewegungssicherheit aus?) - ... Entspannung Schmerzen und Verspannungen können die Gang- und Standsicherheit von TN beeinträchtigen. Inhalte zur Förderung der Entspannungsfähigkeit sollen so ausgewählt werden, dass sie zu - Wohlbefinden - Ruhe und Gelassenheit - Ggf. Schmerzlinderung beitragen. - Spiel- und Übungsformen - Reaktionsschulung - Gleichgewichtsschulung - Sinnesschulung Drehungen bewusst üben - zunächst ¼ oder ½ Drehung, dann eine ganze Drehung am Platz im Gehen durchführen - mal um die rechte Seite, mal um die linke Seite herum drehen - mit einem Partner drehen - Drehbewegungen in der Fortbewegung - Drehungen beim Tanzen - Spielerisch: den entgegenkommenden TN ausweichen Rückwärtsgehen - mit dem Partner (Partner A geht vorwärts, Partner B geht rückwärts – Handfassung oder Verbindung durch ein Handgerät z.B. Reifen, Stab), Rollenwechsel - in der Gruppe – z. B. Kreisaufstellung: zur Mitte hinein gehen, wieder aus der Mitte rückwärts raus gehen (mit oder ohne Handfassung) - rückwärtsgehen beim Tanzen Alltagsbezug: Schrank öffnen, entgegenkommenden Personen ausweichen, auf der Straße zurückgehen, wenn ein Auto schnell kommt, Einkaufswagen aus der Gasse herausfahren, Leiter abwärts steigen... „Vertraut“ machen mit dem Boden - krabbeln - umdrehen - an der Wand, am Stuhl, am kleinen Kasten rauf und runter bewegen - „was mache ich, wenn mir etwas auf den Boden fällt?“ Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 53 Der Einsatz von Gymnastikreifen (s. Anhang) Der Einsatz von Matten (s. Anhang) Gangschule (s. im Anhang) „Pendelgasse“ mit Tauen (s. Anhang) „Straßenverkehr“ mit Pezzibällen (s. Anhang) Spielformen (s. Anhang) Körperwahrnehmung s. Minikonzeption Koordinationsschulung, Sensomotorisches Training s. Minikonzeption Wahrnehmungs-/Sinnesschulung - s. Praxisbeiträge zum Seniorensport (Dokumentation Fachtagung 2002) Artikel „Praktisch für die Praxis“ in der WirImSport 8/2008 Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 54 7.2. Folienvorlagen Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 55 AKTIV WERDEN – STÜRZE VERMEIDEN ! DIE ZAUBERFORMEL FÜR MEHR STABILITÄT UND SICHERHEIT IM ALLTAG: BEWEGEN BEWEGEN BEWEGEN Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 56 Gleichgewichtstraining hat Auswirkungen auf: Balance beim Stehen, Gehen, Treppensteigen Balance bei Lageveränderungen Balance im Umgang mit Gegenständen Bewegungssicherheit Muskelkraft Selbstständigkeit Selbstbewusstsein Mobilität Lebensqualität ... Muskelkraft hat Auswirkungen auf: Körperhaltung Standsicherheit Gehtempo Treppensteigen Aufstehen/Hinsetzen/Hinlegen Alltagstätigkeiten ... Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 57 Studien belegen, dass körperliche Anpassungserscheinungen und die Lernfähigkeit bis ins hohe Alter möglich und förderungswürdig sind. Es ist nie zu spät anzufangen! „Wer rastet, der rostet“ „Sich regen bringt Segen“ „Was Hänschen nicht lernt – lernt Hans nimmermehr.“ muss heute verändert werden in: lernt Hans anders“ Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 58 Stürze im Kindesalter haben andere Auswirkungen als Stürze im Alter: Jede 3. Person über 65 Jahre Jede 2. Person über 80 Jahre Mögliche Folgen: Knochenbrüche, Verletzungen Krankenhausaufenthalt Bettlägerigkeit Pflegebedürftigkeit Isolation Vereinsamung Depression Unsicherheit, Angst „Teufelskreis“ - Unsicherheitsspirale Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 59 Vermeidung von Sturzrisiken Gefahrenquellen aufsuchen Auseinandersetzung mit dem Thema Langfristige Planung Checklisten Wohnsituation (Teppichkanten, Kabel, Beleuchtung, Geländer...) Schuhwerk Brille/Hörgerät Stock, Schirm, Gehhilfen Schwindel (Ursache abklären) Stress/Hektik/Zeitdruck Angst/Teufelskreis/Unsicherheitsspirale Gesundheitliche Faktoren ... Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 60 „Wenn Bäume alt werden, altern zuerst die Wurzeln. Wenn Menschen alt werden, altern zuerst die Füße.“ Chinesisches Sprichwort Es kommt nicht darauf an, wie alt wir werden, sondern wie wir alt werden! Wer alt werden will, muss beizeiten damit anfangen! Aus Spanien Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 61 Fragen zur Hospitation: Beschreibe die Gruppe stichwortartig: Gruppengröße, Alter, Geschlecht, Sporterfahrung, Erkrankungen, Bewegungseinschränkungen... Befrage TN, warum sie an diesem Bewegungsangebot teilnehmen? Hatten Sie bereits ein Sturzereignis? Sind ihnen Ursachen und Folgen bewusst? Gibt es im Rahmen des Bewegungsangebotes Informationsphasen? Zu welchen Inhalten und in welcher Form vermittelt die Übungsleitung die Informationen? Werden in der Bewegungsgruppe Gleichgewichtsübungen angeboten? Wie werden diese eingeführt und durchgeführt? In welcher Phase der Stunde werden die Balanceübungen eingesetzt? Wie wird das Krafttraining durchgeführt? Welche Hinweise zur Differenzierung sind deutlich? In welcher Form spielen „Tipps und Übungen“ für zu Hause eine Rolle? Wird ein Alltagsbezug hergestellt – bei welchen Übungen? Welche Maßnahmen zur Sicherheit werden von der ÜL umgesetzt? Gibt es Übungsbeispiele zum „Multi -tasking“? Nenne Beispiele! Gibt es Reflexionsphasen? Wie werden diese von der Übungsleitung umgesetzt? Wie reagieren die TN darauf? Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 62 Sturzprävention Neuer Trend oder Notwenigkeit? Ein neuer Trend oder Notwenigkeit? Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 63 Anforderungen an die Teilnehmenden: Auseinandersetzung mit der „Lebenswelt“ Älterer“ Vorkenntnisse über Elemente der Koordinationsschulung und Trainingsprinzipien des Krafttrainings aus der ÜL- C-Ausbildung 30 LE Aktive Teilnahme in den Theorie- und Praxiseinheiten Hospitationen (die Hospitationen können in Sportvereinen, in Altenheimen, Pflegeheimen, betreutem Wohnen, sozialen Einrichtungen wie z.B. Caritas, DRK usw. stattfinden). Die Hospitationsfragen beziehen sich auf die im Unterricht bearbeiteten Themenschwerpunkte. Erarbeitungen von theoretischen Inhalten in sog. Expertenteams Teilnehmer/innen- Übungen Nach erfolgreicher Absolvierung der Fortbildung, erhalten die TN eine Teilnahmebescheinigung, in der die Inhalte aufgeführt sind. Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 64 7.3. Arbeitsaufträge für Partner und Gruppenarbeiten Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 65 Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 66 Arbeitsauftrag Krafttraining: Erstellt eine Übungssammlung für folgende Muskelgruppen: Hüftbeuger Bizeps Hüftstrecker „Schulterpresse“ „Hüftseitheber“ Schultern/oberer Rücken Oberschenkel Seitliche Schulterheber Wadenmuskulatur Armstrecker Benutzt dazu: Das eigene Körpergewicht Den Partner Das Theraband Gewichte (Hanteln/ Gewichtsmanschetten) Arbeitsform: Bearbeitungszeit: Kleingruppen mit max. 5 Teilnehmenden 10 – 15 Minuten Ein/e TN der Kleingruppe stellt die Übungen in der Gesamtgruppe vor. Die Materialien und eine Übungsanweisung sollen in einem Parcours so aufgebaut werden, dass alle Teilnehmenden die verschiedenen Übungen ausprobieren und ggf. modifizieren können. Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 67 Arbeitsauftrag In welchen verschiedenen Zielgruppen können Inhalte der „Sturzprävention“ umgesetzt werden? Mit welche „Besonderheiten“ muss bei den jeweiligen Zielgruppen gerechnet werden? Welche „methodischen Bausteine“ kennt Ihr? Welche können im Rahmen eines Bewegungsangebotes „Sturzprävention“ zum Einsatz kommen? Arbeitsform: Bearbeitungszeit: Kleingruppen mit max. 5 Teilnehmenden 10 – 15 Minuten Die Ergebnisse werden auf einer Wandzeitung stichwortartig festgehalten. Ein/e TN der Kleingruppe stellt diese in der Gesamtgruppe vor. Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 68 Arbeitsauftrag Erstellt ein 10-15 Minuten Programm zu dem nachfolgenden Thema unter Berücksichtigung der Ziele von Bewegungsangeboten zur „Sturzprävention“ Spielerische Einstimmung in das Bewegungsangebot Koordinationsschulung: Schwerpunkt Gleichgewicht und Reaktion Krafttraining in einer heterogenen Zielgruppe Stundenausklang und eine Reflexionsphase Arbeitsform: Bearbeitungszeit: Kleingruppen mit max. 5 Teilnehmenden 10 – 15 Minuten Durchführung mit der Gesamtgruppe mit einer Person aus der Gruppe in der Rolle der Übungsleitung. Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 69 Arbeitsauftrag Erstellt ein 10-15 Minuten Programm zu dem nachfolgenden Thema unter Berücksichtigung der Ziele von Bewegungsangeboten zur „Sturzprävention“ Einstimmung in das Bewegungsangebot unter dem Aspekt „Multi – Tasking“ Koordinationsschulung: Schwerpunkt Anpassung und Rhythmus Krafttraining in unterschiedlichen Organisationsformen Stundenausklang: „Minivortrag“ (Informationsphase) und „Tipps und Übungen für zu Hause“ Arbeitsform: Bearbeitungszeit: Kleingruppen mit max. 5 Teilnehmern 10 – 15 Minuten Durchführung mit der Gesamtgruppe mit einer Person aus der Gruppe in der Rolle der Übungsleitung. Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 70 Arbeitsauftrag Erstellt eine Ausschreibung für Euren Sportverein. Ein neues Bewegungsangebot „Sturzprävention“ soll eingerichtet werden. Die verschiedenen Kleingruppen kümmern sich um folgende Bereiche: Ziele und Inhalte Stundenaufbau Organisation/Werbung Was sonst noch wissenswert und wichtig ist Arbeitsform: Bearbeitungszeit: Kleingruppen mit max. 5 Teilnehmenden 10 – 15 Minuten Die Ergebnisse werden auf einer Wandzeitung stichwortartig festgehalten. Ein /e TN der Kleingruppe stellt diese in der Gesamtgruppe vor. Landessportbund NW e.V. Fortbildungsmidikonzeption „Sturzprävention“ 71