Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II I. Schöpfungstheologie in der Gegenwart Zugänge theologisch Die Rede von der Schöpfung ist kein Randthema der Theologie, sondern reicht in die trinitarische Gotteslehre ebenso hinein wie in die Eschatologie. naturwissenschaftlich Moderne Physik und zeitgenössische Biologie fordern mit der Verabschiedung von klassischen Paradigmen der Naturwissenschaften die gegenwärtige Theologie neu heraus. ökologisch Die ökologische Krise konfrontiert die Theologie mit dem Vorwurf, die Anthropozentrik des Christentums habe in Verbindung mit dem Herrschaftsauftrag von Gen 1,28 zur Ausbeutung der Natur geführt. Folie 1 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II Konsequenzen aus der ökologischen Krise für eine heutige Theologie Eine zeitgenössische Schöpfungstheologie ist dem Auftrag verpflichtet, die herkömmliche Rede vom Schöpfergott mit der konkreten Weltsituation zu konfrontieren: 1. Die vielfach mißverstandenen biblischen Schöpfungsberichte sind exegetisch verantwortet auszulegen und systematisch auszuwerten. 2. Die Theologie darf sich nicht allein auf das Feld der (Heils-)Geschichte zurückziehen und die Natur der Naturwissenschaft überlassen. 3. Es müssen die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse über die Natur von der Theologie offen zur Kenntnis genommen werden, da es sich um Einsichten in das Schöpfungswerk Gottes handelt. Folie 2 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 3. Orientierungspunkte 3.1 Schöpfung als trinitarischer Akt Gottes Auf dem Hintergrund der Möglichkeit, daß die Welt auch nicht sein könnte, weil Gott als der in sich Vollendete ihrer nicht notwendigerweise bedarf, ist die Tatsache, daß die Welt existiert, nur als Akt göttlicher Liebe zu deuten. Wir können daher sagen: „Das Dasein der Welt ist Ausdruck der Güte Gottes.“ [W. Pannenberg, System. Theol. 2, 35.] Drei Konsequenzen: 1. Die Gegebenheiten der Schöpfung haben eine letzte positive Qualität und stellen einen Eigenstand in Relation dar, so daß Beziehung ein Grundbegriff innerhalb einer Theologie der Schöpfung sein muß. 2. Die dem Leben der Schöpfung innewohnende Beziehungs-Dynamik, die bis zur Teilhabe am göttlichen Leben reicht, findet eine vollkommene Verinnerlichung in der Selbsttranszendenz des Menschen. 3. Die Welt existiert in ihrem Eigenstand in Gott, sie gründet immer schon in den trinitarischen Beziehungen. Folie 3 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 3. Orientierungspunkte 3.1 Schöpfung als trinitarischer Akt Gottes Geist (gemeinschaftliche Liebe) Vater Sohn (Gegenüber zum Vater) Die von Gott abhängige Schöpfung / Ergebnis göttl. Agape Folie 4 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II Vater hat ausgezeugt den Anderen (Sohn/ Logos). Vater hat am „Ort“ des Sohnes die endliche Welt geschaffen. Die Welt ist das endliche Andere, das im göttlichen Anderen (Sohn) geschaffen wurde – durch den Vater. Geist Vater Sohn/ Logos die Welt besitzt eine Spannung (Frau – Mann) in Einheit (Menschsein) Folie 5 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II Heilsökonomie Jesus betet zum Vater Der Gekreuzigte → vom Vater aus den Toten erweckt Vater erweckt den Toten } Sohn desdes Vaters - Sohn Vaters Jesus = göttlicher Logos Jesus = - göttlicher Logos Christus - Christus Jesus am Kreuz → nachösterlich Immanente Trinität Vater absolute Liebe - Sohn / Logo - Ausdruck der Liebe - der absolut Andere Geist = gemeinsame absolute Liebe Folie 6 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II Liebe entfaltet sich in Differenzen Einheit Gott: ein Wesen in 3 Personen Verhältnis: Gott – Welt Gott = absolut } Differenz Welt = begrenzt Liebe = Band der Einheit Folie 7 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 3.2 Der Mensch innerhalb der Schöpfung 3.2.1 Der Mensch zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit Der sich reflektierende Mensch denkt immer schon über sich hinaus und ist offen für das Ganze der Wirklichkeit. Zugleich ist er aber in Distanz zu den Dingen dieser Welt und versehen mit einem nicht austauschbaren Leib. Die menschliche zwischen Einheit Person und ist ausgespannt Distanz, zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit, zwischen Zeit und Ewigkeit. Folie 8 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 3.2.2 Die Suche nach der Weltformel Die Suche nach einer Weltformel hat eine zweifache Voraussetzung: 1. Nach Überzeugung der herkömmlichen Physik in Folge von R. Descartes und I. Newton konnte sich der Mensch als erkennendes Subjekt der Natur als exakt meßbarem und vollkommen objektivierbarem Gegenüber annehmen. Voraussetzung dafür sind ein exakter Raum und eine exakt gleichbleibende Zeit. 2. Hinter der Suche nach der Weltformel steckt ein enormes Fortschrittsvertrauen. Die Wissenschaft, verstanden als Naturwissenschaft, schreitet nach diesem Ansatz immer weiter, bis eines Tages alles in einer Formel zusammengefaßt und erklärt ist. Solche Versuche sind wenig sinnvoll: a) Die Welt ist nicht vollkommen durch den Menschen objektivierbar, sondern der Mensch ist immer auch beeinflussendes, ja manipulierendes Moment der Erkenntnis. b) Auch der Mensch selbst ist nicht vollkommen objektivierbar, was er ja als Teil der Welt in einer Weltformel sein müßte. Vielmehr greift der Mensch stets aus nach dem Geheimnis des Ganzen, in dem er lebt, von dem her er denkt. Folie 9 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 3.3 Fazit 1. Die Welt ist von ihrem Ursprung her im Beziehungsverhältnis der drei göttlichen Personen am Ort des Sohnes angesiedelt. In seiner Transzendenz ist Gott immer jener, der seiner Schöpfung immanent ist. 2. Gottes Heilsgeschichte ist eingebettet in eine Geschichte jener Natur, die noch im Werden ist, aber von Gott geschaffen und getragen ist. 3. Die ausgreifende Offenheit des Menschen, seine Transzendenzbewegung ist ein Ansatzpunkt für die theologische Rede und die Rede von Gott - mitten in der Erkenntnis der Welt als Welt. 4. Theologie und Naturwissenschaften können in ein Korrelationsverhältnis gesetzt werden. Diese Offenheit ist dann der Boden für ein Gespräch miteinander. Folie 10 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II II. Schöpfung in den Schriften des Alten und des Neuen Testamentes 1.1.2 Die Schöpfungsmythen im israelitischen Umfeld Mythische Tradition der Sumerer (3. Jtd. v. Chr.) bzw. Babylonier: Enuma Elisch-Mythos („Als droben ...“): Theogonie: Aus zwei Urgottheiten, dem männlichen Apsu und der weiblichen Tiamat, entspringt eine Zeugungsreihe von Götterpaaren, die der mächtige babylonische (Staats-)Gott Marduk beschließt. Kosmogonie: Marduk tötet im Kampf die Urmutter Tiamat, aus deren zweigeteiltem Leib das Himmelsgewölbe und die Erdscheibe entstehen. Anthropogonie: Marduk erschafft die Menschen zum Dienst für die Götter. Die Menschheit entsteht aus dem Blut des Gottes Kingu, der zur Strafe für seine Schuld am Götterkrieg sterben muß. Ägypten: Schöpfung ist nicht nur auf den Anfang beschränkt, sondern ist ein unaufhörliches Geschehen. Zyklisches Zeitverständnis Sonnengott Re allein ist der Weltschöpfer. Vorstellung der Schöpfung durch das Wort Folie 11 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 1.2 Die „Urgeschichte“ des Anfangs Die biblische Urgeschichte ist kein historischer Geschehensbericht im modernen Sinne, sondern eine Wesensbeschreibung, die in Werdegeschichten ihren Ausdruck findet, ohne daß wir diese Werdegeschichten historisch verstehen dürfen. Sie liefert keine historischen Informationen über den Anfang des Kosmos, sondern Urmodelle mit allgemeingültigem Anspruch. Die Schöpfungsgeschichten haben gerade nicht historischen oder naturwissenschaftlichen Wert, sondern wollen verdeutlichen, daß der wandelbaren Geschichte bleibende Grundstrukturen dieser Welt vorausliegen, in denen sich erst das geschichtliche Leben entfalten kann. Sie sind keine objektive Weltbeschreibung, sondern eine ganzheitliche Weltdeutung im Glauben. Folie 12 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II Christian Link (Schöpfung 351) schreibt: „Wer im Sinne von Gen 1,1, muss sich von daher von der Vorstellung naturgeschichtlicher Werdeprozesse trennen, die Rückschluss auf ein Ursprungsdatum von Himmel und Erde nahelegen.“ Folie 13 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 1.2.1 Der Jahwist 1.2.1.1 Der Mensch in seinem Menschsein (1) „Adam“: dem Tier ähnlich (Gen 2,19) aus Ackerboden geformt (2,7) lebendiges Wesen (2,7) (2) Sonderstellung des Menschen: hat die Erde zu bebauen und zu bewahren (2,7) ist zu einer Gottesbeziehung fähig (2,7) vermag eigentätig-kreativ zu schaffen durch Handwerk, Sprache oder Denken (2,15) Namengebung der Tiere (2,19f) Verbot in 2,16f, vom Baum der Erkenntnis zu essen (3) Zweigeschlechtlichkeit des Menschen (2,23) Folie 14 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 1.2.1.2 Die Freiheit zur Sünde Urmodelle des Sündigens Struktur: 1. Der Ort der Verfehlung ist etwas Naturgegebenes oder Menschliches. 2. Es handelt sich um zu verantwortende Taten, nicht um ein böses Verhängnis. 3. Das Subjekt verwirklicht eine egozentrische Selbstbehauptung unter Mißachtung gesetzter Grenzen gegenüber Gott, anderen oder der Mitwelt. Sündenmodelle: Das erkenntnisbezogene 3,1-13) Sündenmodell (Gen Brudermord (4,1-16) Gottessöhne, die sich Menschentöchter zu Frauen nehmen (6,1-4) Turmbau zu Babel (11,1-9) Folie 15 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 1.2.1.3 Die umfassende Wirklichkeit der Gnade Gottes (1) Nach Gen 2,17 droht Gott zwar dem Menschen den Tod an, aber Er wird „nur“ aus dem Paradies vertrieben. Gott selbst fertigt sogar Röcke aus Fellen für die aus dem Paradies Vertriebenen an (3,21). Eva erhält den Namen „Mutter aller Lebendigen“ (3,20). (2) Entfernung aus dem Garten unmittelbarer Gottesnähe (3,23f): Eden als Ort Der Frau bringt die an sich gesegnete Mutterschaft Kummer und Schmerz. Sie leidet unter der Unterwerfung unter den Mann, die der Schöpfer nicht gewollt hat (3,16). Der Mann erleidet Mühsal im Bereich seiner Arbeit. Der Ackerboden ist verflucht (3,17-19). Folie 16 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 1.2.2 Die Priesterschrift 1.2.2.1 Eine Vorbemerkung zu Abfassung und Struktur Die jüngere Fassung der Schöpfungserzählung (Gen 1,12,4a) wurde in Priesterkreisen während des Exils in Babylon unter Rückgriff auf mythische Motive (aus dem ägyptischen Ptah-Mythos) verfaßt. Differenzen zwischen der Schöpfungserzählung der Priesterschrift und dem ägyptischen Ptah-Mythos: a) Der Ptah-Mythos überschreitet die Schwelle zur Transzendenz eines Schöpfers nicht. b) Das Erst-Werk Ptahs ist die Götterwelt. Unterschiede zwischen den Schöpfungserzählungen der Genesis: 1. Der jeweils vorausgesetzte Urzustand ist verschieden: Gen 2: trockene Wüste - Gen 1: Wasserchaos. 2. Die Reihenfolge des Schöpfungswerkes ist unterschiedlich: Gen 1: Licht, Himmelsgewölbe inmitten der Wasser, Land und Meer, Grün auf der Erde, Lichter am Himmel, Wassertiere und Vögel, Landtiere, die Menschen. Gen 2: Erde und Himmel, Mensch (Mann), Pflanzen, Tiere, die Frau. 3. Während Gen 2 stärker mit mythischen Bildern arbeitet (Gottesgarten, Baum des Lebens) und Gott als Handwerker schildert (Töpfer, Gärtner, Chirurg und Schneider), entfaltet Gen 1 ein wesentlich höheres Abstraktionsniveau. Folie 17 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 1.2.2.2 Gottes bara-Tat Gen 1,1 ist eine programmatische Überschrift, die alles Folgende vorgängig zusammenfaßt: Alles Außergöttliche hat einen Anfang. Die Erschaffung des Kosmos ist der Anfang aller Geschichte. Das Erschaffen erfolgt durch ein wirkmächtiges Sprechen (Gen 1,3; vgl. Ps 33,6.9; 147,15-18; 19,2-5). Der von Gott ins Leben gerufene Kosmos ist ganz und gar entgöttert, da er in allem göttliche Setzung ist (Gen 1,14-19). Die Schöpfung besitzt eine (Gen 1,11.24; vgl. 1,22.28). Folie 18 eigene Würde Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 1.2.2.3 Die Erschaffung des Menschen in seiner Gottebenbildlichkeit Norbert Lohfink: Der Mensch ist kein statisches, sondern ein dynamisches Abbild Gottes. Zum einen soll der Mensch so werden, wie er ursprünglich nach Gottes Konzept, von Gott gedacht war; zum anderen soll der Mensch in seinem konkreten Handeln und Weltauftrag der Weise göttlichen Handelns entsprechen. Alfons Deissler: Die Ebenbildlichkeit ist unmittelbar mit der Herrscherlichkeit verbunden (Gen 1,26.28) „Vizekönig“ Die Abbildlichkeit bezieht sich auf beide Geschlechter und verwirklicht sich innerweltlich als Beziehung von Mann und Frau. Debora war „Richterin in Israel“ (Ri 4,4) und „Mutter in Israel“ (Ri 5,7). Mirjam ist nach Micha 6,4 Heilsgabe an Israel wie Mose und Aaron (vgl. auch Ex 15,20f; Num 12,2). Hulda entscheidet nach 2 Kön 22,14ff darüber, ob das Deuteronomium Gottes Heilswort ist oder nicht. Der Schöpfungsauftrag Fortpflanzung: Gen 1,28 „Nehmt die Erde in Besitz“ (N. Lohfink) / „Macht sie euch untertan“ / „Unterwerft sie euch“ (EÜ) rdh „herrschen“ (Hirtensorge) kbs „niederwerfen, unterwerfen", „friedliches In-Besitz-Nehmen“ Herrschaft über die Tiere Folie 19 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II Exegetische Argumente gegen den Vorwurf eines Anthropozentrismus Gen 5,1-3 kann man im Sinne eines Anspruchs an den Menschen verstehen: a) der Mensch hat wie ein König die Schöpfungsordnung zu sichern; b) wie ein Götterbild hat der Mensch Offenbarungsmedium für Gott in dieser Welt zu sein; c) wie ein Sohn hat er liebevoll zu verwalten und gestalten. Ps 8, der die Herrlichkeit des Schöpfers und die Würde des Menschen beschreibt, ist alles andere als ein rigider Herrschaftsauftrag, sondern primär Lobpreis auf Gott den Schöpfer (vgl. auch Ps 104). innerbiblisches Gen 1,26-28 Folie 20 Deutemuster für Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 1.2.2.4 Der „siebte Tag“ Vier Leitgedanken:* 1. Leitgedanke: der Sabbat als Hinweis auf die Vollendung der Schöpfung 2. Leitgedanke: Die Segnung der Schöpfung 3. Leitgedanke: Heiligung der Schöpfung 4. Leitgedanke: Erlösung Der Sabbat als Fest der [*Vgl. Jürgen Moltmann, Gott in der Schöpfung. Ökologische Schöpfungslehre, München 21985, 279-298.] Folie 21 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 1.2.3 Exegetisch-systematisches Resümee Die Begrenzung der Schöpfung als anfängliche Ermöglichung kreatürlichen Lebens a) Die Schöpfung hat ein ihr eigenes Maß. b) Das rechte Maß wird im Alten Testament auch mit den Begriffen Gerechtigkeit (Hos 4,2f) und Frieden (Jes 11,6-9; 65,25; auch Hos 2,21f) umschrieben. c) Die maßvollen Proportionen und Relationen der Schöpfung offenbaren eine sinnenfällige Schönheit der Natur. Folie 22 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 1.3.1.1 Das Lob des Schöpfers Sir 43,1f.32f: „Die Schönheit der Höhe, das klare Firmament und der gewaltige Himmel sind ein herrlicher Anblick. Die Sonne geht auf und erglänzt in vollem Licht, ein staunenswertes Gestirn, das Werk des Höchsten. ... Die Menge des Verborgenen ist größer als das Genannte, nur wenige von seinen Werken habe ich gesehen. Alles hat der Herr gemacht, und den Frommen hat er Weisheit verliehen“. Ps 95,1.4-7: „Kommt, laßt uns jubeln vor dem Herrn und zujauchzen dem Fels unseres Heiles! ... In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, sein sind die Gipfel der Berge. Sein ist das Meer, das er gemacht hat, das trockene Land, das seine Hände gebildet. Kommt, laßt uns niederfallen, uns vor ihm verneigen, laßt uns niederknien vor dem Herrn, dem Schöpfer. Denn er ist unser Gott, wir sind das Volk seiner Weide, die Herde, von seiner Hand geführt. Ach würdet ihr doch auf seine Stimme hören! Verhärtet euer Herz nicht wie in Meriba, wie in der Wüste am Tag von Massa ...“. Folie 23 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II Theologisch können wir vier bedeutsame Aussagen festhalten: Psalm 104 1. Alle Bereiche der Welt sind im Licht des Glaubens transparent auf den Schöpfer hin. 2. Das göttliche Walten ist kontinuierlich, ist beständiges Schöpfertum, creatio continua. 3. Alles Erschaffen ist Tun des Bundesgottes, so daß alle Schöpfungsgaben Vorgaben einer eschatologischen Zukunft sind. Der Vers 35 ist der negative Ausdruck dieser neuen Welt. 4. Der Mensch ist nicht nur wie das Tier ein Lebewesen in der Welt, sondern vorab ein an der Welt Wirkender (Vers 23). Er ist zum kulturellen Tun ebenso berufen wie zum Lob Gottes. Folie 24 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 1.3.1.2 Die mitschöpferische Weisheit Gottes Systematische Folgerungen aus der Weisheitsspekulation Spr 8,22-26 Die Weisheit ist eine von Gott der Welt eingestiftete Ordnung, die aus der immanenten Qualität der Schöpfung heraus zum Menschen spricht: Der Mensch befindet sich in einem Wechselverhältnis mit der Schöpfung insgesamt (Beziehungsverhältnisse statt Trennung von Subjekt und Objekt). Sofern der Mensch ein Moment im umfassenden Weltganzen ist und sich selbst so versteht, muß er sich auf die Spielregeln dieser Schöpfung einlassen. Sofern man die Gesamtstruktur des Kosmos als Spielstruktur deutet, ergibt sich ein zweifaches: a) Im Weltspiel hat die Möglichkeit den Vorrang vor der Wirklichkeit. b) Im Spiel der Schöpfung kommt etwas zur Darstellung. Die Welt in ihren spielerischen Beziehungsebenen ist transzendent auf Gott den Schöpfer hin, sie ist Darstellungsraum Gottes (Christian Link). Folie 25 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 1.4 Die befreite Schöpfung Schöpfung und Erlösung bei Tritojesaja 1. Sozialkritischer Akzent: Trotz der Heimkehr aus dem Exil fehlt vielen Juden ein schöpfergerechtes und mitgeschöpfliches Verhalten gegenüber sozial Benachteiligten (66,2). Deshalb wird die Mahnung zu sozialem Engagement laut, das Gott mehr ehrt als jeder neuaufgebaute Tempel (66,1-4). 2. Kosmologischer Akzent: Die verheißene neue Zukunft (65,17f) wird in sehr naturfreundlichen Bildern ausgemalt: „Wolf und Lamm weiden zusammen, der Löwe frißt Stroh wie das Rind“ (65,25), so daß der Kreislauf von Fressen und Gefressen-Werden aufgehoben wird. Für die Menschen gilt: „Sie arbeiten nicht mehr vergebens, sie bringen nicht Kinder zur Welt für einen jähen Tod“ (65,23). „Man tut nichts Böses mehr“ (65,25). Folie 26 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 2.1 Jesu Verkündigung in Anknüpfung an jüdische Schöpfungstheologie a) Jesus besitzt eine große Aufmerksamkeit für die Schöpfungswerke Gottes (Gleichnisse: z.B. Mt 13; Mt 4,18-22; Mt 20,1-16; Mt 18,12-14; Mt 13,33). b) Jesus weiß um Gottes Fürsorge für seine Schöpfung (Mt 6,8). c) Gott, der Schöpfer, ist der liebende Vatergott aller Menschen (Mt 6,25-34; Mt 5,45; Mt 5,43-47). d) Jesus ist um die Restitution der guten Schöpfungsordnung bemüht (Mt 12,18; Mk 12,18-27; Mk 10,2-12; Mt 19,3-9). Fazit: Jesu Botschaft enthält deutlich universalistische Züge, die er im Rückgriff auf jüdische Traditionen schöpfungstheologisch begründen kann. Folie 27 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 2.2 Christologische Schöpfungslehre bei Paulus 1. Die Schöpfung im Spannungsfeld von Sünde und Gnade 2. Die Hoffnung der seufzenden Schöpfung Zwei Grundaussagen von Röm 8: a) Die Natur ist keineswegs bloßes Objekt menschlicher Selbstverwirklichung, sondern die ktísis ist ein umfassender Geschehenszusammenhang, in den der Mensch eingeordnet ist - negativ wie positiv. b) Die Hoffnung, daß der Natur als Schöpfung Gottes eine Befreiung von aller Endlichkeit und Verknechtung verheißen ist, kann nicht vom Menschen eingeholt werden, sondern setzt ganz und gar auf das Tun Gottes. 3. Christus - Herr über die Schöpfung Wenn der erhöhte Christus Sünde und Tod überwunden hat, dann hat dies Konsequenzen für a) die Schöpfung als solche, die zu einer neuen Schöpfung geworden ist; b) den Zusammenhang von Schöpfung und Christus als Schöpfungsmittler: vgl. Kol 1,15-19. Folie 28 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II Trinität Jesus = Christus = der Sohn Erscheinungen/ bes. Erfahrungen Menschwerdung x Protologie Jesu Leben Immanente Trinität Logos beim Vater Folie 29 Kreuz Auferstehung Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II Zu Röm 5, 12ff (Text 17) der reale Jesus Christus hat eingeholt… der neue Mensch in Christus Adam = Typus (!) des sündigen Menschen: zur Schöpfung gehört: Ende Tod (biologisch) Sünde prägt: das Sterben den Tod Folie 30 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II Zu Phil 2, 6ff Geist Trinitarisches „Ja“ zur: Liebe Liebe Vater Sohn (Logos) Schöpfung neue Welt neue Menschen Kreuz Die sündige Welt Die sündigen Menschen Sünde Der Gekreuzigte → zur Ehre des Vaters (V. 11) → neue Welt, neue Gemeinschaft mit Gott Folie 31 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II AT Gott schafft die Schöpfung durch Wort durch Weisheit NT Christus, der Herr der Schöpfung, Wort/ Logos (Joh 1, 1ff; Kol. 1, 12ff) 1) Der Vater hat die Welt am „Ort“ des Sohnes (innertrinitarisch) geschaffen. 2) Das menschgewordene, göttliche Wort kann in die Welt gehen, um die „sündige Schöpfung“ zu erlösen: Heilökonomie. Folie 32 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 2.3 Schöpferliebe zu einer zweideutigen Welt nach Johannes a) Zur Anerkenntnis dieser Welt in ihrer materiellen Struktur Joh 1,14 Joh 3,18 1 Joh 3,14f Joh 3,3-8 b) Johannes’ kritische Distanz zu dieser Welt Joh 12,31; 14,30 Joh 8,23 1 Joh 2,15 Joh 3,16 Joh 1,10f c) Zur Fleischwerdung des Logos als Grund für die Errettung des Geschöpfes Joh 1,1.14 Joh 1,3 Folie 33 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 2.4 Fazit Die Einbindung der Christologie in die jüdischalttestamentliche Schöpfungstheologie verfolgt im wesentlichen drei Interessen: Die paulinische Verkündigung möchte aufgrund des Kreuzes- und Ostergeschehens als Rechtfertigungsund Erlösungsereignis die Neuschöpfung des Menschen in Christus hervorheben (Taufe), damit die Gläubigen als Glaubensgemeinschaft in der Hoffnung auf die zukünftige Vollendung schon jetzt in dieser Welt in Christus leben. Die Inanspruchnahme der Hoheitstitel „Erstgeborener der Schöpfung“ und „Schöpfungsmittler“, die in der jüdischen Theologie auf die Weisheit und das Wort Gottes bezogen waren, für Jesus Christus soll sein göttliches Wesen zum Ausdruck bringen. Die Schöpfungs-Christologie ermöglichte es den ersten Christengemeinden, ihr Bekenntnis zu Jesus als Erlöser der gesamten Menschheit im jüdischen und hellenistischen Kontext verständlich zu machen. Folie 34 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II III. Systematische Aspekte der Schöpfungstheologie 1.1 Creatio ex nihilo „Wir schreiben die Schöpfung der Weltmaterie, der Kraft und dem Willen des allerhöchsten Gottes zu. ... Menschen vermögen nicht, aus nichts etwas zu machen, sondern sie bedürfen der Materie als Unterlage. Gott aber ist darin den Menschen zuerst überlegen, daß er die Materie seiner Schöpfung, die vorher nicht war, selbst erfand.“ (Irenäus, Adv. haer. II,10,4.) Fazit: Die Rede von der creatio ex nihilo gilt weniger dem Interesse am Geschöpf, sondern allein dem Schöpfer in seiner alleinigen, umfassenden und absoluten Wirkmacht. Nicht die Frage, woraus Gott den Kosmos schuf, ist hier entscheidend, sondern wer geschaffen hat und wie er die Schöpfung gewirkt hat. Folie 35 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 1.2 Schöpfung als fortwährender Prozeß: creatio continua a) Die Schöpfung am Anfang „creatio originalis bzw. prima“ ist ein voraussetzungsloses Geschehen; sie gründet im freien Liebesentschluß Gottes und enthält viele Möglichkeiten und Potentialitäten, um sich zu entfalten. Ziel dieser sich entfaltenden Schöpfung ist das vollendete Reich Gottes, in dem die Schöpfung ihre vollendende Erfüllung findet. Dieser Erfüllungszustand wird „creatio nova“ genannt. b) Von der creatio originalis zu unterscheiden ist die fortgesetzte Schöpfung: die creatio continua. Damit ist das kontinuierliche Erhalten der einmal geschaffenen Schöpfung gemeint. Es ist dies einerseits ein Bewahren der creatio originalis, aber andererseits ein Vorbereiten und Öffnen für die creatio nova. Gemeint ist ein geschichtliches Schaffen Gottes, das die geschaffene Welt nicht dadurch abwertet, daß Gott immer wieder von außen eingreift, um sie zu erhalten. Vielmehr kann man sich Gottes geschichtliches Schaffen so vorstellen, daß im Spannungsfeld von gegebenen Gesetzmäßigkeiten oder Anlagen plötzlich Neuerungen auftreten, die dem ganzen Geschehen eine neue Tendenz, neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen. Folie 36 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 1.3 Die Rede von der sog. „Erbsünde“ Röm 5,12: Altlateinische Übersetzung: „die Sünde kam in die Welt durch einen einzigen Menschen ..., in dem alle sündigten“. Korrekt: „die Sünde kam in die Welt durch einen einzigen Menschen ..., weil alle sündigten". [Vgl. Ulrich WILCKENS, Der Brief an die Römer (EKK VI/1) 306.316.] Griechischer Text: Dia. tou/to w[sper diV e`no.j avnqrw,pou h` a`marti,a eivj to.n ko,smon eivsh/lqen kai. dia. th/j a`marti,aj o` qa,natoj( kai. ou[twj eivj pa,ntaj avnqrw,pouj o` qa,natoj dih/lqen( evfV w-| pa,ntej h[marton\ Folie 37 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II Röm 5, 12ff Adam Schritte: Die Sünde in einem überindividuellen Charakter dargestellt (Typus) Numerische Universalität Der Adam hat „erstmal“ gesündigt Wir sündigen (Erbschuld) Folie 38 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 5 Typen der Urschuld („Erbschuld“) a) die alte Theologie geht von einer historisch-naturalistische Interpretation aus. Ein solches historisches Verständnis von Adams Schuld ist heute nicht haltbar. b) Der symbolisch-hermeneutische Typus möchte den erzählenden Adammythos als die Hermeneutik der religiösen Erfahrungen verstehen. (Ricoeur). c) Der geschichtlich-situative Interpretationstypus möchte von einer schuldig-vorgängigen Solidärität ausgehen. Dabei befindet sich der Mensch in einer situativen Situation, der diese Freiheit prägt. d) Die vierte Möglichkeit möchte die Urschuld tiefenpsychologisch deuten. e) Eine sprachtheologische Rekonstuktion der Erbsünde kommunikativ erhellen. Die Ursünde stört die Kommunikation zwischen Gott und den Menschen, womit der Mensch seine wahre Identität nicht finden kann. Weder die wahre Kommunikation zwischen den Menschen und Gott sowie der Menschen untereinander können keine wahre 1 fundieren. 1 Vgl. Medard Kehl, Und Gott sah, dass es gut war. Eine Theologie der Schöpfung, Würzburg 2006, 291 (Sievernich). Folie 39 Identität Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II Eichendorff: Wünschelrute: Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort. Transparenz / Ästhetik Oberfläche ↑↓ Tiefe - Schönheit - Innere Ordnung } Geheimnis/Schöpfer bes. Folie 40 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 1.4 Die Transparenz der Natur für das Geheimnis der Schöpfung Wir können festhalten: a) Die Natur-Welt vermag in ihrer Geordnetheit, Schönheit, aber auch in ihren Brüchen transparent zu werden für ein letztes tragendes Geheimnis dieser Welt, das wir Gott nennen. b) Wer oder was dieses Geheimnis jedoch ist, können Juden und Christen nur aufgrund der Selbstoffenbarung Gottes in diese Welt hinein sagen. Die Natur ist transparent für die Schöpfung Gottes und sein Heilshandeln in der Welt. Sie kann zum Symbol werden für Gottes Nähe. Folie 41 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 1.5.2 Gott als Ziel der Schöpfung Es gilt nicht: Zeit Ewigkeit Ewigkeit __________________________________ sondern es gilt: Ewigkeit Zeit Folie 42 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 1.5.3 Futurum und adventliches Novum Es sind zu unterscheiden a) die Zeit der Welt als Werdeprozeß, wo die Zukunft als Resultat aus der Vergangenheit hervorgeht (= futurum), und b) der Adventus Gottes, der als Ermöglichungsgrund allen Zeiten gegenübersteht. In dieser Spannungsbreite kann sich der Mensch entscheiden: für eine Natur mit einer futurischen Zukunft oder für eine Schöpfung mit einer adventlichen Zukunft. Entscheide ich mich für b), dann ist Gott nicht in die Gegebenheiten dieser Welt einzuordnen, sondern er erscheint adventlich als Novum in den Gegebenheiten dieser Welt. Folie 43 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II Gesetz und Kontingenz Gott / Erstursache → Ursachen bei Gleicher Zeit Gleichem Raum ═► Gesetze ═► Determinismus Physik Quantenphysik Oberfläche Radium B-Atome Gesetz Elektronen Warum? Wann? Wahrscheinlichkeiten! Folie 44 Richtung? Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 2.1 Gesetz und Kontingenz 2.1.1 Physikalische Einsichten „Das Leben ist auf der Erde erschienen; wie groß war vor dem Ereignis die Wahrscheinlichkeit dafür, daß es eintreffen würde? Aufgrund der gegenwärtigen Struktur der belebten Natur ist die Hypothese nicht ausgeschlossen - es ist im Gegenteil wahrscheinlich, daß das entscheidende Ereignis sich nur ein einziges Mal abgespielt hat. Das würde bedeuten, daß die a priori-Wahrscheinlichkeit dieses Ereignisses fast null war.“ [J. Monod, Zufall und Notwendigkeit. Philosophische Fragen der modernen Biologie, München 21971, 178.] Folie 45 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 2.1.2 Theologische Deutung Gesetz und Kontingenz - Überlegungen Wolfhart Pannenbergs - Die Geschichte Israels ist eine Geschichte von Kontinuität und Kontingenz. Dieser Kosmos ist kontingent (Freiheit der göttlichen Schöpfungstat). Kontingenz ist ein Moment schöpferischen Handelns, durch das Neues entsteht: Gott schafft in Liebe Neues und legt den Ermöglichungsgrund für eigenständiges Leben. „Die Ordnungen des Naturgeschehens erscheinen in theologischer Perspektive als kontingente Setzungen der schöpferischen Freiheit Gottes. Die Einheit von Kontingenz und Kontinuität im schöpferischen Wirken Gottes aber ist in theologischer Sicht begründet in der Treue Gottes.“ [Wolfhart Pannenberg, Schöpfungstheologie und moderne Naturwissenschaft, in: Gottes Zukunft - Zukunft der Welt, 282.] Folie 46 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 2.2 Chaos und Selbstorganisation 2.2.1 Naturwissenschaftliche Erkenntnisse Einfügung: Manfred Eigen/Ruthild Winkler, Das Spiel, 117 Folie 47 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II Einfügung: Manfred Eigen/Ruthild Winkler, Das Spiel, 121. Folie 48 Prof. Dr. O. Meuffels/Grundfragen der Dogmatik II 2.4 Resümee Die auch naturwissenschaftlich anerkannte Offenheit naturaler Prozesse innerhalb der Dynamik der Selbstorganisation Spannungsfeld von Chaos im und Notwendigkeit erweist die Welt resp. die Natur als „gottoffenes System“, da sie sich immer neu dem status quo gegenüber transzendiert. Letztlich wird die Welt damit transparent für ihren Ursprung und ihren tragenden Grund: Gott den Schöpfer. Aber zugleich ist die Welt Medium der Anwesenheit Gottes, der den Menschen nahe sein will und ihnen sein Heil, seine Lebensgemeinschaft schenken möchte. Folie 49