Grippe (Myxovirus Influenzae) (Lilli und Nico) Die Grippe, auch Influenza genannt, ist eine Infektion der Atemwege durch so genannte Influenza-Viren, welche Menschen, andere Säugetiere und Vögel befallen. Sie schädigen die Schleimhaut der Atemwege und ermöglichen den Eintritt von viralen Giftstoffen (Toxine) oder bestimmten Bakterien in den Körper. Grippe tritt gehäuft in der typischen Grippesaison (von Dezember bis April) auf und ist sehr ansteckend. Eine häufige Folge sind so genannte Grippe-Epidemien (stark gehäuftes Auftreten von Grippe in einem begrenzten Gebiet und zu einer bestimmten Zeit) oder Pandemien (Ausbreitung einer Infektionskrankheit über Länder und Kontinente). Der Virus Die Influenzaviren sind behüllte Viren mit einer einzelsträngigen, segmentierten RNA und einem Genom mit negativer Polarität. Sie gehören der Familie der Orthomyxoviridae an und sind in drei Gattungen A, B und C unterteilt. Influenza-A-Viren sind die häufigsten Erreger von Epidemien und Pandemien. Sie befallen nur bestimmte Wirte, zu denen der Mensch, verschiedene Säugetierarten und zahlreiche Vogelarten gehören. Der A-Typus zeichnet sich besonders durch große Unterschiede in den antigenen Eigenschaften aus, die auf besonders hoher Mutationsfrequenz und Neugruppierungen beruhen. Gegen diesen genetisch veränderten Virus besteht in der Bevölkerung keine Abwehr (Immunität). Daher kommt es in regelmäßigen Zeitabständen (alle 2 – 3 Jahre) zu gefährlichen Grippe-Pandemien. Influenza-B-Viren befallen lediglich Menschen. Der Verlauf der Erkrankung ist im Allgemeinen milder. Influenza-C-Viren spielen bei Grippeinfektionen keine relevante Rolle, da sie wenn überhaupt nur zu milden Erkrankungen führt. Infektionsweg Influenza-Viren werden zum einen über Tröpfcheninfektion (z.B. Niesen, Husten, Reden), d.h. direktes Einatmen von Exspirationströpfchen (Ausatmungströpfchen) infizierter Personen, übertragen und zum anderen über Kontaktinfektion bzw. Schmierinfektion, d.h. Infektion mit Viren, die auf Gegenständen oder Körperoberflächen niedergegangen sind. Das ist möglich, weil Influenzaviren bis zu mehreren Stunden außerhalb des Körpers überlebensfähig und vergleichsweise unempfindlich gegen Austrocknung sind. Lebensmittel, Zahnbürste und Taschentuch können also den Virus weitertragen. Nach der Ansteckung, also nachdem die Viren den Menschen infiziert haben, vermehren (replizieren) sie sich im Atemtrakt (Respirationstrakt). Dort können sich bis zu 100.000 neue Influenzaviren in einer einzigen Wirtszelle bilden, bevor diese dann abstirbt und anschließend die freigesetzten Viren in weitere Nachbarzellen, in alle Gewebe der oberen Atemwege, eindringen. Diese produzieren dann ebenfalls jeweils hunderttausende neue Viren. Dadurch erklärt sich auch die Schnelligkeit, mit der sich in der Regel diese virale Infektion im Körper eines Betroffenen ausbreitet. Sind die Viren zahlreich genug und die Zellenzerstörung schon fortgeschritten, melden sich jetzt die ersten Symptome. Inkubationszeit Die Inkubationszeit, also die Zeit der Infektion bis zum Auftreten der ersten Krankheitssymptome, beträgt bei dem Influenzavirus 1 bis 3 Tage. Ein infizierter Mensch kann in dieser Zeit schon andere anstecken, ohne dass bereits Symptome sichtbar sind. Meistens besteht diese Ansteckungsgefahr weiterhin 3 bis 5 Tage nach Auftreten der ersten Krankheitssymptome. Symptome Durch die freigesetzten Gifte (Toxine) entsteht eine Art Körpervergiftung. Charakteristisch sind der oft sehr plötzliche Krankheitsbeginn und ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl im ganzen Körper. Der typische Verlauf einer Grippe zeigt unter anderem hohes Fieber bis zu 40°C, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen, Augentränen, trockener Reizhusten, oft mit zähem Schleim, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, angeschwollene Nasenschleimhaut, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Weitere Symptome sind Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Schwächegefühl. Durch eine Grippe wird das Immunsystem so stark geschwächt, dass der Körper für weitere schwere Infektionen anfälliger wird. Besonders Kinder, ältere Menschen mit Vorerkrankungen und Patienten mit Abwehrschwäche sind durch die Grippe und die daraus resultierenden Komplikationen gefährdet. In der Regel dauern die Symptome 7 - 14 Tage an. Es können jedoch ein allgemeines Schwächegefühl und Appetitlosigkeit noch einige Wochen darüber hinaus auftreten. Gegenmaßnahmen Da Viren keine Bakterien sind, reagieren sie nicht auf Antibiotika. Um den kranken Körper zu entgiften, ist es sehr wichtig zu schwitzen. Zur Heilung einer Grippe sollte der Patient ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, da das Fieber einen erheblichen Wasserverlust verursacht hat. Günstig beeinflusst wird die Heilung außerdem durch frische Luft, viel Ruhe und Inhalationen. Zur Abschwellung der Nasenschleimhaut und gegen die Halsschmerzen können Medikamente wie Nasenspray, Hustensaft und Lutschpastillen eingenommen werden. Es können auch fiebersenkende Mittel verabreicht werden. Grundsätzlich ist in den Grippemonaten eine vorbeugende Impfung gegen die Influenza beim Menschen zu empfehlen. Da Influenza A-Viren jedoch enorm wandlungsfähig sind, ist in der Regel eine jährliche Auffrischung der Immunisierung nötig. Diese ständig veränderten Mutationen machen auch die Vorbereitung eines Impfstoffes sehr schwierig, da man immer um eine Mutation zu spät ist.