Name: Ulrike Gasch Seminar: Aufgabenfelder der Frühpädagogik Dozentin: Prof. Dr. Horsch Datum: 10.7.2003 Zusammenfassung des Infohefts „Ich höre mein Leben...mit moderner Hörtechnik von Geers“ Zusammenfassung des Infohefts von Geers Das Heft „Ich höre mein Leben... mit moderner Hörtechnik von Geers“ soll Frühförderer bei der Beratung der Eltern hörgeschädigter Kinder unterstützen. Bevor jetzt auf die Technik eingegangen wird, kurz wichtige Vorinformationen /Wiederholungen: Funktionsweise des Ohres: Die Ohrmuschel fängt den Schall auf und bündelt ihn. Durch den Gehörgang gelangt der Schall zum Trommelfell. Dieses fängt an zu schwingen. Durch die Schwingungen werden die Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel), die miteinander verbunden sind, in Bewegung gesetzt. Das letzte Gehörknöchelchen ist mit der Schnecke (Innenohr) verbunden, so dass die Vibrationen des Knöchelchen die Flüssigkeit in der Schnecke in Bewegung versetzten. In der Schnecke sind tausender kleiner Haarzellen, die nun stimuliert werden und die Schwingungen in elektrische Impulse umwandeln. Der Hörnerv leitet die Impulse weiter an das Gehirn. Dort werden die Signale interpretiert und wir können hören. Unterscheidung möglicher Hörstörungen: Schallleitungsschaden: Davon ist das Außen- und/oder Mittelohr betroffen; Der Schall kann nicht bis zum Innenohr weitergeleitet werden man hört alles leiser bei gleicher Qualität. Schallempfindungsschaden: Davon ist das Innenohr betroffen. Die Haarzellen sind teilweise geschädigt der Schall kann für den Hörnerv nicht mehr vollständig in elektrische Impulse umgewandelt werden. Man hört leiser und undeutlicher; dadurch kann es im Kindesalter zu erheblichen Beeinträchtigungen der Sprachentwicklung kommen. Zentrale Schwerhörigkeit: Davon ist das Hörgehirn betroffen. Die betroffenen Kinder können Geräuschquellen nicht lokalisieren und aus einer Geräuschkulisse keine bestimmten Stimmen wahrnehmen; auch die Lautanalyse, das Spracherkennen und die Merkspanne für Zahlen und Sätze sind gestört. Alle Schwerhörigkeiten können isoliert oder kombiniert bei einem Kind vorkommen. Hörschädigungen bei Kinder Der Prozentsatz an hörgeschädigten Kindern beträgt 0,3 % aller Neugeborenen. Kinder, die mit einer Hörschädigung geboren werden, lernen sehr schnell diesen Mangel durch andere Fähigkeiten zu kompensieren. Sie sind oft sehr wachsam mit den Augen, reagieren auf den kleinsten Luftzug und entwickeln die Fähigkeiten besonders gut zu riechen und zu fühlen, um so ihre Hörschwäche auszugleichen. Ohne Hörtechnik ist diesen Kindern die Welt der Hörenden verschlossen. Für die weiter Entwicklung, z.b. den Spracherwerb ist es jedoch wichtig zu hören. Deshalb sollten die Kinder so früh wie möglich mit Hörhilfen ausgestattet werden, denn gerade in der Phase des Spracherwerbs zählt jeder Tag. Fachleuten fordern eine frühzeitige Feststellung von Hörschädigungen und eine Versorgung mit Hörsystemen bis zum 6. Lebensmonat, spätestens bis zum 12. Lebensmonat. Die frühzeitige Versorgung wird als Vorraussetzung für die Ausreifung der Hörfähigkeit durch akustische Reize angesehen Hörgeschädigte Kinder sind aber keine hörgeschädigten Erwachsenen. Um eine Hörstörung bei einem Kind festzustellen, bedarf es sehr viel Erfahrung, Einfühlungsvermögen und besondere Kenntnisse, wie z.b. über die Entwicklung des kindlichen Gehörs und auch spezielle Messsysteme. Mit Hilfe spezieller Erfahrungen muss folgendes geleistet werden: Die Kinder müssen mit viel Phantasie zur Mitarbeit ermuntert und während des Testes genau beobachtet werden. Die Abformung des Ohres bedarf vor allem bei Säuglingen und Kleinkinder sehr viel Erfahrung Bei der Einstellung der Hörtechnik muss mit mehr oder weniger angenommenen Werten gearbeitet werden, weil die meisten Kinder nicht schildern können, ob sie „dumpf“ oder „hell“ hören. 2 Welche Auswirkungen können Schwerhörigkeit auf die Entwicklung des Kindes haben? Ist das Gehör geschädigt, so ist oft auch die Entwicklung des Hörgehirns geschädigt. Die sensible Phase, in der sich das Hörgehirn besonders intensiv entwickelt, ist in den ersten Lebensjahren. Dabei gilt: Je früher, desto intensiver. Im Kindesalter werden Hörvorstellungen erst entwickelt. Erwachsene, die später schwerhörig werden haben bereits Hörvorstellungen entwickelt, die Schwerhörigkeit, kann dann je nach Art durch Hörhilfen mehr oder weniger ausgeglichen werden. Bei Kindern ist die Hörvorstellung jedoch noch nicht entwickelt. Diese Entwicklungsvorgänge muss man immer vor Augen haben, wenn man die kindliche Schwerhörigkeit verstehen will. Für die Sprachentwicklung ist ein intaktes Gehirn, ein intaktes Ohr und genügend Anregung von Seiten der Umwelt notwendig. Fehlt eine dieser Komponenten, führt dies meistens zu Sprachentwicklungsverzögerungen. Schädigungen des Ohres führen also zu einer Entwicklungsbeeinträchtigung der Hörgehirns. Die frühe Diagnostik und die Versorgung mit Hörsystemen ist also notwendig, um nicht unnötig viel Zeit zu verlieren. Während gesunde Kinder in ihrem Alltag sehr viele Möglichkeiten haben Sprache aufzunehmen (Gespräche, Familie, Einkaufen, Fernseher, Radio...) haben Kinder mit Hörschädigungen oft nur die Möglichkeit über direkten, nahen Kontakt mit einer Person Sprache aufzunehmen. Was wird bei einem Hörtest geprüft? Bei einem Hörtest wird überprüft, bei welcher Lautstärke und bei welcher Frequenz (hohe oder tiefe Töne) ein Kind Hörreaktionen zeigt. Aus diesen Ergebnissen wird ein Audiogramm erstellt. In diesem Audiogramm wird auf der waagrechten Achse die Frequenz in Herz abgetragen und nach unten die Lautstärke in dB. Anhand des Audiogramms kann man erkennen, ob und wenn an welcher Art und Stärke das Kind an einem Hörverlust leidet. 3 Was passiert bei der Anpassung von Hörsystemen? Nach der Diagnose folgen so schnell wie möglich folgende Schritte: Kontakt zum Kinderhörzentrum Vorgespräch und Ohrabformung- Information zu Technik und Ohrschalen Erstanpassung der Hörtechnik, erste Kontrolle der Hörreaktionen, Einweisung in die Bedienung Erfahrungsaustausch, Feinanpassung der Hörtechnik und Kontrolle der Hörreaktionen Weitere Kontrollen je nach Verlauf der Anpassung Die Ohrabformung: Kinder die jünger als 16 Jahre sind, tragen die Hörtechnik hinter dem Ohr. Diese Technik bereitet den Schall so auf, dass der Hörverlust optimal ausgeglichen wird. Der aufbereitete Schall wird über einen Plastikschlauch in den Gehörgang geführt. Damit die Technik nicht bei jeder Bewegung aus dem Ohr fällt, wird nach einer Abformung des Ohres eine Ohrschale angefertigt. Die Abformung erfolgt mit einer speziellen Silikonmasse. Die Ohrschale hat aber nicht nur die Aufgabe, die Technik im Ohr zu fixieren, sondern sie muss auch noch verhindern, dass Schall wieder aus dem Ohr austreten kann. Kann der Schall trotzdem aus dem Ohr austreten kommt es zu einem Pfeifgeräusch, der „Rückkopplung“. Deshalb muss die Schale perfekt sitzen und das Ohr sehr dicht abschließen. Die Herstellung der Ohrschalen ist sehr aufwendig. Je nach Wachstum des Kindes passen die Ohrschalen 2 bis 12 Monate. Danach kommt es zum Pfeifgeräusch und eine neue Ohrschale muss hergestellt werden. Was geschieht in einer Hörtechnik? Bei Kindern wird ausschließlich Hinter- dem- Ohr- Technik (HdO- Technik) verwendet. Jede HdO- Technik hat folgende wichtige Bauelementen zusammen: Mikrofon Verstärker oder Sprachprozessor Lautsprecher Lautstärkesteller Batterie 4 Die Bauelemente haben folgende Aufgaben: Mikrofon: Nimmt den Schall auf und wandelt ihn in elektrische Schwingungen um, die dann im Verstärkerteil verstärkt und aufbereitet werden. Telefonspule: Die Telefonspule gestattet es, mit einer Systemergänzung den Schall direkt und ohne Störgeräusch von Radio, TV und CD-Player aufzunehmen. Lautstärkesteller: Damit können erfahrene Kinder die gewünschte Lautstärke einstellen. Bei kleinen Kindern kann der Lautstärkesteller verdeckt oder unwirksam gestellt werden. Verstärker: Hier werden die Übertragungseigenschaften der Technik auf die Hörschwelle und die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingestellt. Lautsprecher: Der Lautsprecher hat die Funktion dafür zu sorgen, dass am Ende der Schall verändert, gefiltert und deutlich das Ohr trifft. Schalter: Hiermit kann man die Technik an- und ausschalten, und vom normalen Hören mit dem Mikrofon (M) auf Telefonspule (T) umstellen. Die Entwicklung der Hörtechnik hat in den letzten Jahren eine rasanten Fortschritt erlebt. Es gibt immer mehr Modelle, mit denen eine noch genauere Einstellung auf den Hörverlust möglich ist. Welche Hörtechnik bei den einzelnen Personen zum Einsatz kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wieso zeigt nicht jedes Kind sofort eine Hörreaktion auf Hörtechnik? Kinder haben in der Regel keine oder nur wenig Hörerfahrung. Das schwerhörige Kind muss sich erst auf die neue Hörsituation mit der Technik einstellen. Die Zeit in der das Gehirn zu hören lernt, beträgt ca. 4-6 Monate. Innerhalb dieser Zeitspanne ist Geduld gefragt. Es hat sich gezeigt, dass in dieser Phase ein Wechsel der Technik nicht sinnvoll ist, da sich das Kind die Welt der Hörenden erst Schritt für Schritt erarbeiten muss. Tipps zur Pflege von Hörtechnik: In einer Hörtechnik sind sehr viele zum Teil winzige Bauteile den ganzen Tag im Einsatz. Dabei sind sie Wetterbedingungen und mechanischen Einflüssen ausgesetzt. Um die optimale Funktionsweise der Technik zu gewährleisten, sollte sie nie großer Hitze, Kälte, Wasser oder Röntgenstrahlen ausgesetzt werden. Wenn Handys Schäden an der Hörtechnik verursachen muss man sich an einen Fachmann wenden. Durch hohe Luftfeuchtigkeit und durch Abkühlung der Hörgeräte entsteht Schwitzwasser, das Kurzschlüsse in der Technik verursachen kann. Auch Schweiß, der in die Technik eindringt, kann Schäden verursachen. Mit diesen speziellen Systemen kann man die Technik reinigen und trocknen: Trockensystem Hebatherm (elektrisches Trockensystem aus Wärmeplatte und Umhüllung mit Reißverschluss, so das die Technik jeden Tag eine Stunde in den Beutel gelegt werden kann.) Trockenkapsel (chemische Trocknungsmöglichkeit, bei der über Nacht eine Kapsel die Feuchtigkeit aus der Technik zieht) Ohrschalen (die Ohrschalen kann man in einem Reinigungsbad reinigen, allerdings ist darauf zu achten, dass nicht die gesamte Technik ins Wasser gelegt wird.) Airball (ein kleiner Blasebalg, der die Flüssigkeit aus dem Schallschlauch und der Ohrschale entfernt) Abhöranleitung für Angehörige Gerade bei Kindern ist es wichtig, dass man sich vor dem Einsetzen der Hörgeräte davon überzeugt, dass die Technik einwandfrei arbeitet. Nicht jedes Kind ist in der Lage Fehler an der Hörtechnik zu erkennen und zu beschreiben. 5 Die Überprüfung durch Abhören mit dem Stethoclip ist eine einfach und sichere Methode, sich von der Funktionstüchtigkeit zu überzeugen. Für das Abhören empfiehlt sich eine Standardprozedur, in der alle wichtigen Funktionen innerhalb kurzer Zeit nach einer bestimmten Reihenfolge geprüft werden. Batterie testen Erste optische Begutachtung / Allgemeinzustand der Hörtechnik Lautsprechersteller auf Minimum Schalter auf Mikrofon /Hörtechnik einschalten Lautstärkesteller vorsichtig aufdrehen Bei den jeweiligen Arbeitsschritten ist auf folgendes zu achten: Batterie: Zum Testen der Spannung empfiehlt sich ein Batterietester. Man muss kontrollieren, ob die Batterie richtig eingelegt ist, der Zustand der Batteriekontakte in Ordnung ist, d.h. die Kontakte dürfen nicht verschmutzt, feucht, fettig oder oxidiert sein. Hört man die Technik mit einer zu schwachen Batterie ab, kann leicht der Eindruck entstehen, die Technik arbeite nicht korrekt, deshalb ist es sinnvoll, immer volle Batterien zum Testen zu verwenden. Erste optische Begutachtung / Allgemeinzustand der Hörtechnik Dabei können starke Verschmutzungen der Technik oder Schäden am Gehäuse festgestellt werden. Äußere Fehler finden oft ihre Fortsetzung in Fehlern im Inneren der Technik, die sich akustisch bemerkbar machen. Lautsprechersteller auf Minimum Dieser Schritt ist eine Sicherheitsmaßnahme für den Abhörenden, denn wenn Kinder lautstarke Geräte tragen, können gesunde Ohren durch die hohe Lautstärke oder Rückkopplungspfeifen beeinträchtigt werden. Schalter auf Mikrofon /Hörtechnik einschalten, Lautstärkesteller vorsichtig aufdrehen Arbeitet die Hörtechnik einwandfrei? Kann man die Schalter und Lautstärkesteller einstellen ohne dass es zu Kratzgeräuschen kommt? Ist beim Umschalten von Mikrofon „M“ auf Telefonspule „T“ der charakteristische Brummton hörbar? Kann man angemessen auf das Gehäuse drücken ohne, dass es zu Aussetzern kommt? Gibt es ein Rückkopplungspfeifen? Wie klingt die Hörtechnik? Anhand dieser Kriterien kann man sehr schnell überprüfen, ob die Technik in Ordnung ist. Gerade in der ersten Phase, in der sich das Kind an die Technik und das Hören gewöhnt, ist eine störungsfrei arbeitende und richtig eingestellte Technik von sehr großer Bedeutung. Fehlersymptome, deren Ursache und deren Behebung Man unterscheidet vier Kategorien von Fehlersymptomen: Hörtechnik arbeitet beim ersten Eindruck normal Hörtechnik ist zu leise Hörtechnik pfeift Hörtechnik hat zeitweise Fehler Diese Erscheinungsbilder können folgende Ursachen haben und wie folgt behoben werden: Hörtechnik arbeitet beim ersten Eindruck normal, dennoch können folgende Fehler auftreten: Störung Ursache Abhilfe Nebengeräusche, Kratzen oder Schmutz- oder Reinigung oder Reparatur beim Aussetzer beim Verdrehen des Schweißeinwirkung auf Fachmann Steller Kontaktflächen Nur leises Rauschen beim Reparatur nötig Umstellen auf „T“ 6 Zuleitung zur Telefonspule unterbrochen Fehler tritt nur beim Verdrehen oder Drücken des Gehäuses auf Zeitweise Aussetzer Reparatur nötig Zeitweise Unterbrechung, Kurzschlüsse oder beschädigte Leitungen im Verstärker Defekt in Bauelementen des Verstärkers oder Schallwandler (meist Dauerprotokoll zur Erfassung nötig) Reparatur erforderlich Reparatur erforderlich Hörtechnik ist zu leise Ursache Feuchtigkeit im Schlauch Öffnung der Ohrschale verstopft Hörwinkel verstopft Hörerschlauch oder Lautsprecher sind voll von Flüssigkeit Batterie ist leer, falsch eingelegt oder feucht/fettig Technische Defekte an einzelnen Bauelementen Abhilfe Schallschlauch reinigen und auspusten Ohrschale reinigen Hörwinkel auswechseln lassen Genaue Untersuchung nötig Batterie auswechseln Reparatur erforderlich Hörtechnik rauscht oder klingt verzerrt Wenn beim Abhören der Technik nur ein leises Rauschen zu hören ist, das sich durch den Lautstärkesteller regeln lässt oder alles verzerrt klingt, dann ist eine Reparatur erforderlich. Hörtechnik ist zu leise und klingt dumpf Manchmal sind dann die Schallwandlerschläuche abgeknickt oder zugesetzt, es kann aber auch das Mikrofon defekt sein Reparatur erforderlich. Die Hörtechnik pfeift Hierbei handelt es sich um akustische Rückkopplung. Diese kommt zustande, wenn sich ein Kreislauf zwischen Mikrofon und Verstärker bildet, denn dann wird das Signal immer wieder verstärkt und schaukelt sich so auf. Ursache Behebung Ohrschale sitzt nicht richtig (nicht richtig Ohrschale richtig einsetzten oder neue Ohrschale eingesetzt oder passt nicht mehr) herstellen lassen Gehörgang ist mit Ohrenschmalz verschlossen Ohren reinigen (Ohrwachs vom HNO-Arzt entfernen lassen) Schallschlauch ist undicht Schallschlauch erneuern Schallschlauch ist zu dünn Dickwandigerer Schallschlauch einziehen Hörwinkel ist gerissen oder undicht Hörwinkel ersetzten lassen Undichtigkeit innerhalb der akustischen Reparatur erforderlich Schallzuleitungen im Innern der Technik Hörtechnik brummt, knurrt oder blubbert Dies kommt auf Grund elektrische Rückkopplung zustande Ursachen: alte oder fast verbrauchte Batterie Unsauberer oder oxidierter Batteriekontakt Andere elektrische Defekte innerhalb der Technik Der Ling-6 Sound Test – praktische Überprüfung der Wirksamkeit der Hörtechnik Dieser Test wurde konzipiert, damit Eltern, Therapeuten und Lehrer während des Tages eine spielerische Möglichkeit der Überprüfung der Hörgeräte haben. Kinder, die den Test kennen, werden 7 aufgefordert, bestimmte Sprachlaute nachzusprechen. Dies ist einerseits eine Überprüfung, andererseits auch eine Übung des konzentrierten Zuhörens. Die Sprachlaute a, i, u, sch, s repräsentieren das gesamte Frequenzspektrum der Sprache. Deshalb sollten alle Kinder mit Hörschwellenkurven besser als 80 dB bei 250 Hz, 100 dB bei 500 Hz, 110 dB bei 1000 Hz, 115 dB bei 2000 Hz, 85 dB bei 4000 Hz mit gut angepassten Hörsystemen in der Lage sein, die Laute zu hören und zu unterscheiden. 0 -20 250 500 1000 2000 4000 -40 -60 -80 -100 -120 -140 Das Kind schließt die Augen. Die Sprachlaute werden in normaler Lautstärke gesprochen, das Kind zeigt, dass es den Laut wahrgenommen hat und wiederholt ihn. Je nach Hörvermögen können auch nur Teile des Tests verwendet werden: Hörvermögen bis 1000 Hz: a, i, u Hörvermögen bis 2000 Hz: a, i, u, sch, m Hörvermögen bis 4000 Hz: alle Sprachlaute Überlegungen zum Test: A aber nicht U gehört: Vermutlich im Frequenzbereich unter 1000 Hz zu wenig Verstärkung. U aber nicht I gehört: Hörvermögen im hohen Frequenzbereich eingeschränkt und / oder nicht ausreichende Verstärkung im unteren Frequenzbereich Sch und M gehört: Es sollte auch i gehört und von a unterschieden werden Sch und S nicht gehört: Liegt entweder am Hörverlust oder an unzureichender Verstärkung im Bereich zwischen 2000 und 2500 Hz. Weitere Informationen zum Inhalt und Ziele der Hörerziehung und frühen Sprachförderung Durch die Versorgung mit Hörtechnik hat man immer das Ziel, dem schwerhörigen Kind auf möglichst natürliche Art und Weise den Prozess des Hören – und Sprachelernens zu ermöglichen. Je früher das Kind mit Technik versorgt wird, umso einfacher ist es für das Kind, das Resthörvermögen zu aktivieren und die Sprache zu erwerben. Förderkonzepte für hörgeschädigte Kinder orientieren sich an der Entwicklung normalhörender Kinder und bauen darauf auf. Jedes Kind muss erst einmal Hören lernen, d.h. den Sinn von Geräuschen erfassen und den Inhalt der Sprache verstehen zu lernen. Hörgeschädigte Kinder brauchen dazu spezielle Unterstützung. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Förderung hörgeschädigter Kinder ist die Elternberatung und Elternanleitung. Da der Therapeut das Kind nur eine gewisse Zeit begleiten kann, ist es wichtig, dass die Therapie unabhängig von Ort, Zeit und Person durchgeführt werden kann. Deshalb sollen die Eltern aktiv in die Förderung ihrer hörgeschädigten Kinder miteingebunden werden. Um das hörgeschädigte Kind und seine Eltern optimal betreuen zu können, ist ein regelmäßiger Austausch zwischen Therapeuten, Pädakustiker, Pädaudiologe und Kinderarzt nötig, damit diese interdisziplinär zusammenarbeiten können. Literatur: Infobroschüre „Ich höre mein Leben.... mit moderner Hörtechnik von Geers“ 8