Projekt LebenSweGe

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Lebenswege
2016/17
Betreutes Wohnen, Senioren- und Pflegeheime,
Pflegedienste und Ausflugsziele
in Biberach und dem Landkreis Biberach
Mit vielen Dienstleistungsangeboten
und wichtigen Tipps für alle Fragen
rund um Betreuung und Pflege
Lebenswege 2016/2017
Gratis für Sie
zum Mitnehmen!
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Inhalt
Editorial
Selbstbestimmt alt werden Projektgruppe JAZz
Die richtige Ausbildung finden
Bruno-Frey-Musikschule
Spätberufene Geiger und Pianisten
Das E-Bike ist der Renner
Mobilität auf drei Rädern Den Führerschein lieber abgeben?
Fahrsicherheit für Senioren
Ausflug in die Geschichte
Museen für jeden Geschmack
Genosse Nachbar
Wohnen muss zahlbar bleiben
Grauer Panther oder flotte Mieze
Mode im Alter
Hilfe im Pflegelabyrinth
Wer, wie, was?
Hier bin ich daheim
Fünf mal Charleston
Barrierefreie Wohnungen
Leben in Warthausen
Häusliche Hilfe nach Maß
Pflegedienst Lerch
Umfassende Leistungen
Ambulante Kranken- und Intensivpflege AKIP
Königlich wohnen
Schloss Fellheim
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Liebevoll betreut
Haus für Senioren
Feste feiern mit allen
Treffpunkt Biberach
Was auf die Ohren
Hörgeräte halten geistig fit
Der Wille zählt
Patientenverfügung
„Gar ned schlimm!“
Grauer-Star-Operation
Fest zubeißen!
Zahngesundheit im Alter
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Seniorenwohngemeinschaft
Niemand soll schlechter gestellt werden!
Die Pflegereform wird reformiert
Fünf statt bisher drei
Aus Pflegestufen werden Pflegegrade
Wer prüft die Heime?
Der Pflege-TÜV auf Inspektion
Checkliste
Auf dem letzten Weg
An wen geht mein Erbe?
Testament richtig verfassen
Organisation ist alles
Umzug ins Pflegeheim
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Lebenswege
zeigt Wege auf.
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Lebenswege 2016/2017
Editorial
Die größte Kulturleistung eines Volkes sind die zufriedenen Alten.
(aus Japan)
Liebe Leserinnen und Leser,
▶ ein selbstbestimmtes Leben wünschen sich nicht nur junge Menschen. Immer mehr Ältere
kümmern sich beizeiten darum, eine auf ihre Lebenssituation zugeschnittene, zahlbare Wohnung
zu finden. In Biberach gründet sich ganz aktuell eine BürgerWohnungsGenossenschaft, in Ochsenhausen plant eine Unternehmerin eine Wohngemeinschaft 50+. Gemeinsame Wohnprojekte
mit individuell nutzbarem Pflegeangebot gibt es auch im ländlichen Bereich immer häufiger.
Pflegebedürftige werden in Baden-Württemberg übrigens zu 48 Prozent zu Hause von Angehörigen versorgt, 21 Prozent nehmen ambulante Pflegeeinrichtungen in Anspruch und 31 Prozent leben in den über 1.700 Pflegeheimen im Land. Eines davon, den Jordanpark in Biberach,
besuchte ich kürzlich mit Sayed, einem Flüchtling aus Afghanistan, der sich nicht vorstellen
konnte, dass man hierzulande seine Alten aus dem Haus gibt. Als er sah, wie gut die teilweise
sehr gebrechlichen Bewohner untergebracht sind und welche Anstrengungen das Personal unternimmt, sie zu pflegen und auch für Beschäftigung und Unterhaltung zu sorgen, war er sehr
beeindruckt.
Eindrucksvoll ist auch, wie viele Menschen im Ruhestand sich ehrenamtlich engagieren. Sei es in
Altenbegegnungsstätten, bei der Förderung von Schülern, als Nachhilfelehrer oder in Kirchengemeinden und Altenheimen. Dass sie sich zudem auch um ihr eigenes Wohlergehen kümmern,
gut aussehen wollen, Sportangebote nutzen, auf Reisen gehen, mit Skiern,
Tretrollern oder E-Bikes die Natur erleben, ist nur recht und billig. Einige
Anregungen dafür finden Sie in dieser Ausgabe von Lebenswege.
Die Zahlen sind schon heute dramatisch: Mehr als zweieinhalb
Millionen Bundesbürger sind auf Pflege angewiesen. In den
nächsten 25 Jahren wird die Zahl der Pflegebedürftigen jährlich um zwei bis drei Prozent steigen. Wir brauchen pro Jahr
20.000 neue Pflegekräfte. Das Thema Pflege wir uns in den
nächsten Jahren umtreiben. Personal in den Pflegeheimen
muss gewonnen werden. Wie erfreulich, dass Sayed und sein
afghanischer Landsmann Zahidi bereits im März einen
Praktikumsplatz im Pflegeheim Jordanpark bekamen.
Betriebswirte nennen so etwas eine Win-Win-Situation. Ich empfinde es als glückliche Fügung.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen:
Zufrieden älter werden.
IMPRESSUM
Verlag:
BLIX-Verlag GmbH & Co. KG
88326 Aulendorf, Hauptstraße 93/1
Geschäftsführung:
Dr. Roland Reck, Tel. 07525 - 92 12-12
Assistenz: Angelika Friedrich -0
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Anzeigen:
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Caroline Rothe 07525 - 92 12-17
Jacqueline Kirsch 07525 - 92 12-13
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Anton Hänsler 07525 - 92 21-84
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Redaktion:
Dr. Roland Reck V.i.S.P.,
Andrea Reck
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Layout:
Jacqueline Kirsch
Titelfoto:
© Monkey Business - Fotolia (www.fotolia.com)
Druckerei:
HÖHN GmbH,
Hohnerstraße 6—8, 89079 Ulm
Vertrieb:
Angelika Friedrich
Erscheinungsweise:
jährlich
Druckauflage:
8.000
www.blix.info
Andrea Reck
Lebenswege 2016/2017
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Alt hilft jung
„Es war ‘ne schöne Zeit im JAZz“
Andrea Reck
Da ist Musik drin: Seit zehn Jahren unterstützen in der Projektgruppe JAZz vom
Biberacher Verein zur Förderung des Generationendialogs Senioren Jugendliche
beim Übergang von der Schule ins Berufsleben.
▶ Die Schülerinnen und Schüler der neunten
Klasse der Mali Gemeinschaftsschule, die zur
Nachbesprechung des gemeinsamen Projekts
mit den Senioren zusammensitzen, erinnern
sich ein Jahr zurück. Beim Kennenlerntag in
lockerer Atmosphäre im Museum Biberach
knüpften sie erste Kontakt mit den Senioren.
Wobei „Senioren“ für die 56- bis 75-Jährigen
sehr agil und jugendlich wirkenden Gesprächspartner nicht so recht passen will. Aber für
die Teenies sind die ehemaligen Ingenieure,
Informatiker, Elektriker oder Lehrer, die Hälfe davon Frauen, sicher steinalt.
Was kann ich gut?
Beim nächsten Treffen (Baustein eins) werden die Schüler in der Volkshochschule in
Kleingruppen mit je zwei Senioren für die
weiteren Aufgaben eingeteilt. „Dass wir ausgelost wurden, ist gut, weil man dann auch
mal mit anderen als seinen Freunden in Kontakt kommt“, wirft Laura (15) ein und ergänzt:
„Das im Museum war cool, die haben da was
über Erdbeben und Mineralien erklärt.“ Die
Jugendlichen sollen nun von ihren Mitschülern ihre persönlichen Stärken geheim einschätzen lassen und dann ihre Stärken selbst
definieren. Die Meisten waren überrascht, wie
viele positive Eigenschaften ihren Mitschülern
auffielen. Im zweiten Teil des Nachmittags erstellten die Gruppen je eine Anzeige für ein
Stellengesuch und eine Bewerbung auf eben
diese Anzeige. „Wir mussten uns bewerben
für Modelagenturen oder als Bodyguard für
Angela Merkel.“ Ganz bewusst hat man sich
für Veranstaltungen außerhalb der Schule
entschieden, obwohl sie als Schulunterricht
für die Schüler Pflicht sind.
Im zweiten Baustein wird den Schülern in
verschiedenen Gruppen die Möglichkeit geboten, an einfachen praktischen Aufgaben
in unterschiedlichen Berufszweigen ihre Fähigkeiten zu testen. Zum Thema Land- und
Forstwirtschaft im Freien, drinnen wurden
Rollenspiele im Hotel initiiert oder ein Verkaufsgespräch im Einzelhandel. Die Schüler
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Sie helfen Schülerinnen und Schülern der Mali Gesamtschule bei der Berufswahl. konnten auf einem Bewertungsblatt vermerken, wie sie diese Tätigkeit erleben, auch der
jeweilig zugeordnete Senior hinterlegte seine
Einschätzung.
Bitte nicht schmatzen!
Der dritte Baustein findet im Gasthaus Rössle in Bergerhausen statt, bei einem gemeinsamem Frühstück und Mittagessen wurden
die Ergebnisse der letzten Runde sowie Tischmanieren besprochen. Laura fand sehr nützlich, „dass man lernt mit Messer und Gabel
zu essen“. Auf erstaunte Nachfrage erklären
einige Schüler, dass sie oft „halt nur mit der
Gabel“ hantieren. Außerdem gingen sie mit
den Eltern selten ins Restaurant, „eher mal
einen Döner essen.“ Zudem lernten sie mit
Unterlagen der Agentur für Arbeit Berufsbilder kennen und erstellten ein erstes Bewerbungsschreiben.
Im vierten Baustein wird schließlich ein Vorstellungsgespräch geübt. Außerdem können
die Lernenden verschiedene Handwerks-,
Dienstleistungs- und Industrieunternehmen
kennenlernen. Die von JAZz eingeladen Firmen stellen auch Praktika zur Verfügung.
„Mein Praktikum war toll“, schwärmt Kilian
Fotos: Andrea Reck
(15), „ich habe mit Stahl gearbeitet.“ Oliver
(14) bekam im Autohaus zunächst Aufgaben
am PC, durfte aber auch Reifen wechseln.
Aber ob er nun Mechatroniker werden will,
oder doch lieber etwas „mit PC und Elektronik“ weiß wie er noch nicht. Raymonda (14)
glaubt, auf der Bank nicht ihren Beruf gefunden zu haben: „Man sitzt zu viel da.“
Auf die Frage der Reporterin nach Traumberufen, wird zunächst Industriekauffrau und
Medizinische Fachangestellte genannt. Soner
(15) meint mit leuchtenden Augen „Ich möchte Pilot werden!“ Sein Tischnachbar Emre hat
schon ganz konkrete Pläne: „Ich lerne Industriemechaniker bei Kessler in Bad Buchau.“ Er
erzählt, wie er sich nach den ersten Schritten
mit den JAZzern auf die verschiedenen Vorstellungsgespräche vorbereitet hat. „Man muss
nicht nur Mathe können, sondern auch was
über Politik wissen. Wenn man ganz unvorbereitet hingeht, schafft man es nicht“. Der vife
Emre erklärt sich sogar bereit, beim nächsten
JAZz-Jahrgang für eine Fragerunde mit den
Achtklässlern zur Verfügung zu stehen.
Die Schüler sind sich einig, dass die Zusammenarbeit Spaß gemacht hat. Auf die Frage
der Berufsprofis im Rentenalter „Würdet ihr
Lebenswege 2016/2017
alt hilft jung
uns weiterempfehlen?“ kommt ein spontanes. „Ja, auf jeden Fall! Es
war ‚ne schöne Zeit im JAZz.“
Was macht eigentlich ein Dachdecker?
JAZz freut sich über weitere Frauen und Männer aller Berufsgruppen,
die gerne mit Jugendlichen arbeiten wollen. Zwei JAZzer sind schon seit
Beginn dabei, als das Projekt von der Uni Ulm initiiert wurde, für das
man an zehn Nachmittagen rund drei Stunden Zeit mitbringen sollte.
„Die Erwartungen dürfen nicht zu hoch sein“, gibt ein Ehrenamtlicher
zu bedenken. “Aber wenn du nur einen erreichst, der das Gefühl hat,
hier beschäftigt sich jemand mit mir, und zu sehen, wie manche im
Verlauf des Projekts aufblühen, lohnt sich der Einsatz“. Man müsse
lernen, dass man es teilweise mit Kindern aus ganz anderen Verhältnissen zu tun habe, mit bildungsfernen Schichten, die sich wenig um
die schulische Laufbahn ihrer Kinder kümmern“, erklärt ein Anderer.
„Wir versuchen, berufliche Alternativen vorzustellen. Dazu laden wir
auch kleine Handwerksbetriebe ein und zeigen: Was macht eigentlich
ein Dachdecker?“ Nach der Motivation zur Mitarbeit befragt, resümiert ein JAZzer: „Mir macht es Spaß, mit jungen Leute zu arbeiten.
Wir lernen dabei, wie die ticken und die Welt verstehen.“
Informationen gibt es per E-Mail unter [email protected] oder
telefonisch unter 07351 371 636.
Teilnehmer des JAZz Projektes diskutieren in der Mali Schule mit ihren Mentorinnen.
Es ist nie zu spät
„Musizieren 50+“ in der Bruno-Frey-Musikschule Biberach
Die Potentiale des Demographischen Wandels und seine Probleme – wie die zunehmende Vereinsamung älterer Menschen – sind
gesellschaftspolitische Herausforderungen, die dringend neuer
bzw. verstärkter Lösungsansätze bedürfen. Die Musik kann dabei Chancen eröffnen, die kreativen Potentiale älterer Menschen
in viel stärkerem Maße als bisher zu entfalten und in die Gesellschaft einzubringen.
▶ „Es ist nie zu spät – Musizieren 50+“. Im Jahr 2007 hat der Deutsche
Musikrat mit seinem Kongress und der daraus entstandenen „Wiesbadener Erklärung“ dieses Motto einer aufkommenden Altersgesellschaft mit
zwölf Forderungen an Politik und Gesellschaft verbunden. Seitdem hat dieser Imperativ nicht an Berechtigung eingebüßt. Im Gegenteil: Die Alterswissenschaftler einer Reihe von Disziplinen und die positiven Erfahrungen einer wachsenden Zahl auch
älterer Musikbegeisterter legen die
Förderung dieses Ziels nahe – als
musikpolitische Reaktion auf die
Herausforderungen des Demographischen Wandels.
In der Musikschule Biberach ist man
nie zu alt zum Musizieren.
Lebenswege 2016/2017
Die Bruno-Frey-Musikschule der Stadt Biberach bietet deshalb den aktiven Senioren mit einem Erwachsenen-Abo die Möglichkeit, sich ihren
Jugendtraum zu erfüllen oder das in der Kindheit Erlernte wieder aufzufrischen. Die Stunden werden mit dem Lehrer persönlich vereinbart, gern
auch in größeren Abständen und ohne lange Bindung. Auch das Ensemblespiel in Gruppen, wie beim Blockflöten-Spielkreis oder den Akkordeon-Senioren ist möglich und sorgt für gesellige Stunden in Gemeinschaft.
Die Musikschule arbeitet eng mit den ortsansässigen Musikvereinen zusammen und kann auch dort hin weitervermitteln, damit jeder seinen
Wunsch vom miteinander Musizieren verwirklichen kann.
▶ www.musikschule-bc.de
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mobilität
Mobilität ist mehr als Autofahren
Zwischen E-Bike und Elektro-Rollstuhl
Andrea Reck
Mobilität ist ein ganz wichtiger Faktor für
die Lebensqualität im Alter. Eine breite Palette an Alltagshilfen sorgt im Haus und
im Freien für sicheres Fortkommen. Und
oft auch für ein bisschen Fahrtwind im
Haar…
▶ Können laut wissenschaftlichen Untersuchungen achtzig Prozent der 65 bis 69järigen
einen Kilometer oder mehr ohne Schwierigkeiten gehen, sinkt dieser Wert bei den 90
bis 95jährigen auf unter zehn Prozent. Wer
in jungen Jahren aktiv war, wird auch später
für regelmäßige Bewegung sorgen. Sei es beim
Ski-Langlauf, beim Nordic Walking, Wandern,
Schwimmen oder Fahrrad fahren.
Körperliche Beeinträchtigungen lassen sich bis
zu einem bestimmten Grad ausgleichen, oft ist
schon ein Gehstock hilfreich. In einem Rollstuhl mit elektrischem Zusatzantrieb lassen
sich auch längere Strecken ohne fremde Hilfe
zurücklegen. Schneller unterwegs ist man im
Elektro-Scooter, einem drei- oder vierrädrigen
Information
Gefahr im Straßenverkehr
80 bis 90 Prozent der für das Fahren benötigten Informationen werden durch das Auge aufgenommen. Ein
60-jähriger Autofahrer braucht jedoch achtmal so viel
Licht wie ein 20-jähriger, um bei Dunkelheit noch richtig sehen zu können. Im Alter braucht das Auge länger,
bis es ein fixiertes Objekt scharf abbildet. Beispielsweise wenn man von der Straße auf den Tachometer und
wieder auf die Straße schaut, zumal im Alter die Blendempfindlichkeit zunimmt. Anders als in Italien und in
der Schweiz müssen bei uns nicht ab dem siebzigsten
Lebensjahr regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim
Arzt nachgewiesen werden. Es gibt auch keine gesetzlichen Mindestanforderungen für das Seh- und Hörvermögen bei Radfahrern, obwohl rund ein Drittel der
65-Jährigen hörbehindert sind. Hörhilfen können hier
sehr nützlich sein.
Senioren fahren meist vorsichtiger als jüngere Verkehrsteilnehmer, weder zu schnell noch alkoholisiert, dennoch
waren 2013 99 Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren
unter den 3339 Getöteten auf deutschen Straßen. Obwohl das tödliche Unfallrisiko (vor allem aufgrund des
besseren Insassenschutzes) abnimmt, legte die Zahl der
über 65-Jährigen unter den Opfern gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent zu. 40 Prozent der getöteten Senioren kamen im Pkw ums Leben, 302 ältere Menschen,
also rund 30 Prozent, waren als Fußgänger unterwegs.
Als Radfahrer starben 197 mobile Alte, belegen die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts.
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Gefährt. Diese sind ohne Führerschein im Straßenverkehr zugelassen. In wenige Teile zerlegt,
können sie auch im Auto transportiert werden.
Sie sind beleuchtet und haben Reflektoren.
Lässt man den Gashebel los, bremst der Scooter
ab und kommt ruckfrei zum Stillstand.
Um barrierefrei im Haus oder in der Wohnung
das Stockwerk wechseln zu können, bedarf es
eines Lifts. Je nach Situation ein Treppen- oder
Plattformlift oder ein Hausaufzug. Hierfür gibt
es verschiedene Zuschüsse.
Sind die Kinder aus dem Haus, stehen Reisen und ein neues Auto oft ganz oben auf der
Wunschliste der kaufkräftigen Alten. Mittlerweile ist bereits mehr als ein Drittel der Neuwagenkäufer älter als 60 Jahre. Viele sind mit
einem edlen Fahrzeug deutscher Provenienz
unterwegs, oft jugendlich-sportliche Modelle, während Seniorenautos verpönt sind. Kompakt-Vans wie der Golf Sportsvan, Mercedes
B-Klasse und BMW Zweier Active Tourer sind
beliebt, sehen sie doch modern aus, obwohl sie
mit großen Türöffnungen und einer hohen Sitzposition das Einsteigen erleichtern. Kompakte
Abmessungen und große Fenster erleichtern
die Übersicht. Beliebt sind auch hochbeinige
Fahrzeuge mit Geländewagenoptik.
Modisches Dreirad
Völliger Verzicht auf das gewohnte Auto kann
das Risiko im Straßenverkehr sogar noch erhöhen, wenn Bewegungsapparat und Wahrnehmung nicht mehr so gut mitmachen. Hören
ältere Menschen mit dem Autofahren auf und
steigen aufs Rad um, gelten sie als besondere
Risikogruppe. Die Risiken lassen sich jedoch
durch eine gute Beratung vor dem Kauf des
Zweirads minimieren. Möglicherweise nimmt
der frühere Autofahrer dann sogar kein Zweisondern ein Dreirad mit nach Hause. Dies erlebt
Uwe Sproll vom Fachgeschäft „s’Fahrrädle“ in
Birkenhard immer häufiger. Gerade wenn man
trotz Schwindel, Sitzbeschwerden, Handgelenks- oder Schulterproblemen mobil bleiben
will, ist ein Dreirad ideal. Vom Fachmann individuell angepasst, etwa mit kürzeren Kurbeln
für knieschonendes Fahren, Aufstehhilfe und
„unplattbaren“ Reifen kostet so ein hochwertiges Rad allerdings leicht 5000 Euro mit Elektro-Motor oder ab 2500 ohne Motor. Für ein
Gefährt, das nicht nur im Freizeitbereich viel
Spaß macht, sondern das mit raffiniert ange-
Zwischen Rad und Rollator bietet sich ein Tretroller an.
Fotos: Andrea Reck
klicktem „Kofferraum“ sogar größere Einkäufe
transportiert, sicher eine lohnende Anschaffung. Während sich Auto-affine Männer nicht
so leicht anfreunden mit so einem Dreirad, das
auch im Reha-Bereich Dienst tut, sind Frauen
schneller begeistert, berichtet Sproll. Anfängliche Bedenken, durch die niedere Sitzposition
von Autofahrern leicht übersehen zu werden,
erweisen sich als unberechtigt. Für die auffallenden Räder, bremsen Autofahrer erfahrungsgemäß eher, schon weil sie sich durch ihre Breite nicht so leicht überholen lassen.
▶ Fortsetzung auf Seite 8
Lebenswege 2016/2017
Mobilität
Für mehr Lebensqualität
MOTOmed
RECK-Technik GmbH & Co. KG
Den Menschen helfen ist der Leitgedanke für das Unternehmen
RECK Medizintechnik. Dabei steht der MOTOmed Anwender an
erster Stelle. Um die Zufriedenheit und das Vertrauen der Anwender in die MOTOmed Bewegungstherapie zu bewahren, lebt
RECK mit seinen 260 Mitarbeitern eine konsequente Qualitätspolitik. Gemeinsam mit Ärzten und Therapeuten entwickelt, wird
die MOTOmed Bewegungstherapie bereits seit über 35 Jahren
weltweit bei geriatrischen, orthopädischen, kardiovaskulären
und neurologischen Erkrankungen eingesetzt.
▶ Mit dem MOTOmed kann passiv (motorbetrieben), assistiv (motorunterstützt) und aktiv mit Muskelkraft trainiert werden. Die Bewegungen sind rund und geführt, ähnlich dem Radfahren. Trainiert
wird entweder mit den Beinen oder den Armen. Das neu entwickelte MOTOmed muvi bietet ein simultanes, gleichzeitiges Bein- und
Arm-/Oberkörpertraining, was zu einem effektiveren Ergebnis bei
geringerem Trainingsaufwand führt. Besondere Sicherheitsfunktionen, ein großes Farb-Touch-Display, eine leichte Bedienbarkeit sowie
Spiele und Filme machen die Bewegung zu einem vergnüglichen und
erfolgreichen Erlebnis.
Geradezu futuristisch-elegant mutet das neueste Therapiegerät MOTOmed muvi
aus Beteznweiler an.
Mit dem MOTOmed kann man unabhängig von Witterung und Jahreszeit in der gewohnten Umgebung zu Hause trainieren. Ein regelmäßiges Training verbessert die Selbstständigkeit im Alltag und führt
zu einer höheren Lebensqualität und mehr Wohlbefinden. Zusätzlich
hilft das Training mit dem MOTOmed körperlich und geistig fit zu
bleiben, um in jeder Lebensphase einen aktiven Lebensstil führen zu
können. Das Training kann prophylaktisch Beschwerden vorbeugen,
indem die Muskulatur gekräftigt, die Beweglichkeit erhalten und das
Herz-Kreislauf-System gestärkt wird. Die MOTOmed Bewegungstherapie kann auch rehabilitativ Beschwerden lindern. Davon profitieren
Senioren mit Arthrose, Bluthochdruck, Diabetes, Herzerkrankungen,
Demenz und vielen weiteren Erkrankungen.
Weitere Informationen unter: ▶ www.motomed.de
Lebenswege 2016/2017
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mobilität
Modifizierter Rollator
Beliebt sind auch Tretroller, die ab 350 Euro
angeboten werden. Nicht nur bei Sportlern,
die etwa dieses Jahr bei der Rennroller-WM in
Australien teilnehmen, sondern „bei so alten
Säcken wie mir“, witzelt Sproll, der bereits bei
einer Weltmeisterschaft dabei war. Solide Alltags-Modelle sind Senioren vor allem auf ebenen Strecken von Nutzen, nicht zuletzt, weil
man sich auch beim Gehen daran festhalten
kann, ohne über störende Pedale zu stolpern.
Stilvolle Lackierungen und avantgardistische
Formen lassen die Roller alles andere als alt
aussehen.
Und selbst wenn dann wirklich ein Rollator
benötigt wird, bedeutet dies nicht das Aus für
Freude an der Bewegung. Dafür sorgt auch der
Deutsche Tanzlehrer Verband mit seinem gerade veröffentlichten Handbuch „Agil im Alter
– Das Rollator-Tanz-Handbuch“.
Dreiräder sind bequem und lassen sich gut lenken.
Wichtig: Helm nicht vergessen! 8
Foto: Picture-Factory - Fotolia
Lebenswege 2016/2017
mobilität
Fahrsicherheit für Senioren
In Theorie und Praxis
Andrea Reck
Während der Anteil der Menschen ab 65 Jahren an der Gesamtbevölkerung über zwanzig Prozent beträgt, waren 2014 nur gut
zwölf Prozent von ihnen an Unfällen mit Personenschäden beteiligt, davon allerdings die Mehrzahl als Verursacher. Sie fahren im Unterschied zu Fahranfängern seltener zu schnell oder
unter Alkoholeinfluss, verlieren aber an Kreuzungen, beim Abbiegen oder Rückwärtsfahren schneller den Überblick.
▶ Da gerade im ländlichen Raum Mobilität oft an ein Auto gebunden
ist, wollen Senioren verständlicherweise so lange wie möglich selbständig bleiben und sich hinters Steuer setzen. Zur Überprüfung und Verbesserung der persönlichen Pkw-Fahrfertigkeit trägt die Initiative des
Biberacher Stadtseniorenrats bei: Mobil bleiben, auch im Alter!
Information
Fühlen Sie sich fit am Steuer?
Drei kostenlose eineinhalbstündige Vorträge in der Seniorenbegegnungstätte
Ochsenhauser Hof in Biberach werden angeboten:
•
Vortrag 1: Kreisel, verkehrsberuhigte Zonen und Co. – Neuerungen im
Verkehrsrecht am Dienstag, 15. März, 15 Uhr; von Fahrlehrer Roland Epple
•
Vortrag 2: Schwierige Verkehrssituationen in Biberach und Umgebung
sicher bewältigen am Mittwoch, 23. März 15 Uhr; von Roland Epple
•
Vortrag 3: Das seniorengerechte Auto – Welche Fahrassistenzsysteme
sind sinnvoll? Dienstag; 26. April 15 Uhr; von Harald Belz, Moderator des
Deutschen Verkehrssicherheitsrats und des ADAC.
Roland Epple stellt die Broschüre des Stadtseniorenrats vor. Foto: Andrea Reck
Neben den Vorträgen im Ochsenhauser Hof gibt es den von Fahrlehrerverband und ADAC für ältere Autofahrer entworfenen FahrFitnessCheck mit Roland Epple (60), dem Kreisvorsitzenden des Fahrlehrerverbands Baden-Württemberg e.V. Nach der 45 minütigen Fahrt
im PKW des Seniors bespricht der Fahrlehrer, was zu verbessern ist
und welche Lernmöglichkeiten es gibt. Er garantiert Verschwiegenheit nicht nur gegenüber den Behörden sondern auch Sohn, Tochter
oder Ehefrau.
So ein FahrFitnessCheck kostet 69 € (für ADAC Mitglieder 49 €). Der
Stadtseniorenrat gewährt 25 € Zuschuss. Anmeldung; Bezahlung (und
Geschenkgutscheine) in der Fahrschule Epple in Ummendorf, Tel.
07351/21613, [email protected]. Sollte der Senior oder die
Seniorin nach dem Check den Führerschein lieber abgeben, gewähren die Stadtwerke Biberach und DING einen Zuschuss von 25 Euro
beim Kauf eines Fahrscheins und einen Gutschein für eine ausgiebige
Beratung und einen persönlichen Fahrplan.
Lebenswege 2016/2017
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Kultur
Ausflugsziele und Veranstaltungen
Wertvolle Tipps zur Freizeitgestaltung
▶ Bad Schussenried: Kloster/
Bad Buchau: Federseemuseum
4000 Jahre Pfahlbauten: Große
Landesausstellung Baden-Württemberg zum UNESCO-Welterbe
„Prähistorische Pfahlbauten um
die Alpen“. Vom 16. April bis 9.
Oktober 2016.
Weitere Infos und Termine:
Federseemuseum Bad Buchau
August Gröber Platz
88422 Bad Buchau
Tel. +49 7582 83 50
www.federseemuseum.de
Kloster Schussenried, Neues Kloster 1, 88427 Bad Schussenried, Tel.
07583/9269-140
www.kloster-schussenried.de
www.pfahlbauten2016.de
▶ Bad Schussenried: Kloster
Angebot: mit einem der schönsten barocken Bibliothekssäle Süddeutschlands, anschauliches neues
Klostermuseum und ein attraktives Ausstellungsprogramm
Weitere Infos und Termine:
Kloster Schussenried, Neues Kloster 1, 88427 Bad Schussenried, Tel.
07583/9269-140
www.kloster-schussenried.de
▶ Bad Schussenried: SCHUS-
SENRIEDER Erlebnisbrauerei
mit Bierkrugmuseum
Angebot: fünf Jahrhunderte deutsche Trinkkultur, Führungen; gemütliche Gasträume
Weitere Infos und Termine:
SCHUSSENRIEDER Bierkrugmuseum, Wilhelm-Schussen-Str. 12,
Bad Schussenried
Tel. 07583/404-11
www.schussenrieder.de
Geschichten von damals
Sich erinnern und darüber reden
Neues Angebot für die Generation 60plus im Museumsdorf Kürnbach
Neue Vermittlungswege für ältere Besuchergruppen beschreitet
das Oberschwäbische Museumsdorf Kürnbach mit seinem Angebot „So war‘s dahoim!“. In drei historischen Gebäuden animieren Exponate, Gerüche oder Geräusche zum Austausch über das
Leben früher.
▶ Ob in Veranstaltungen, Ausstellungen oder Führungen: im Museumsdorf Kürnbach wird Geschichte anschaulich vermittelt. Nun hat
das Freilichtmuseum bei Bad Schussenried mit „So war‘s dahoim!“ ein
Programm auf die Beine gestellt, das sich ausschließlich an Senioren
richtet. Das Museum reagiert damit auf die steigende Zahl von Senioren
und ihren Wunsch, Freizeit oft in Gemeinschaft zu gestalten.
Im Gegensatz zu konventionellen Museumsführungen steht bei dem
Programm die aktive Kommunikation der Gruppe untereinander im
Mittelpunkt: Ein Museumsbegleiter führt die Gruppe in drei Museumsgebäude und setzt mittels Hinweisen auf Objekte, Gerüche oder Geräusche Impulse zum gemeinsamen Erinnern. Mithilfe einer geschickten
Moderation geraten die Besucher darüber ins Gespräch und erschließen
sich auf diesem Wege klassische Museumsinhalte selbst.
„Mit diesem Programm leistet unser Museumsdorf wertvolle Biografiearbeit für Senioren“, erklärt Landrat Dr. Heiko Schmid. „Gemeinsa-
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Die alten Schulbänke wecken Erinnerungen an die eigene Schulzeit.
mes Erinnern und darüber Austauschen schafft
Identität, bringt die Menschen in den Dialog
– und macht auch einfach Spaß.“
Das Programm wurde von der Biberacher
Kulturwissenschaftlerin Lisa Lütjens erarbeitet und ist ab Mai 2016 buchbar.
Weitere Infos: Tel. 07583 942 05 14
▶ www.Museumsdorf-Kürnbach.de
Lebenswege 2016/2017
kultur
▶ Bad Schussenried: Oberschwäbisches Museumsdorf
Kürnbach
Angebot: über 30 historische
Wohn- und Wirtschaftsgebäude
aus dem oberschwäbischen Land,
Führungen, Kurse u.v.m.
Auszug Veranstaltungen:
10. April: Großer historischer
Handwerkertag
8. Mai: 14. Oldtimer-SchlepperTreffen
11./12. Juni: Kürnbacher
Dampffest
21. August: Oberschwäbischer
Biertag
Weitere Infos und Termine:
Oberschwäbisches Museumsdorf
Kürnbach, Griesweg 30
88427 Bad Schussenried
Telefon 07583 942050
www.museumsdorf-kuernbach.de
▶ Bad Wurzach: Wurzacher
Ried und Erlebnisausstellung
Angebot: Erlebnisausstellung
MOOR EXTREM, Wechselausstellungen, Führungen speziell für
Menschen im Rollstuhl oder mit
Gehhilfe (Rollatoren) auf Anfrage.
Weitere Infos und Termine:
Naturschutzzentrum Wurzacher
Ried, Rosengarten 1, 88410 Bad
Wurzach, Tel. 07564 – 302 190
www.wurzacher-ried.de
▶ Biberach: Stadthalle
Angebot: Veranstaltungen wie Theater, Kabarett, Konzerte u.v.m.
Auszug Veranstaltungen:
8. April 2016: Anita & Alexandra
Hofmann, Konzert, 19.30 Uhr
23. April 2016: Biberacher Jazzpreis, 18 Uhr
1. Mai 2016: Der kleine Prinz, Familienmusical, 15 Uhr
Weitere Infos und Termine:
Tourist-Information, Theaterstr. 6,
88400 Biberach an der Riß
Tel. 07351 51-472
www.stadthalle-biberach.de
Eintauchen in die Historie
Große Landesausstellung in Bad Buchau und Bad Schussenried
Vom 16. April bis 9. Oktober findet die Große Landesausstellung Baden-Württemberg
2016 unter dem Titel „4000 Jahre Pfahlbauten“ gleich an zwei Orten statt: Das
Kloster Schussenried befasst sich mit der
Steinzeit während Bad Buchau die Bronzezeit unter die Lupe nimmt.
und im Federseemuseum Bad Buchau unter dem
Titel „4000 Jahre Pfahlbauten“. Vom 16. April
bis 9. Oktober werden dort spektakuläre neue
Forschungsergebnisse und Ausgrabungsfunde
vom Bodensee und aus Oberschwaben gezeigt,
bereichert durch hochkarätige Exponate internationaler Museen.
▶ www.pfahlbauten2016.de
▶ Ob zu Fuß, mit dem Rad oder dem Auto: Es
gibt viel zu entdecken in Bad Buchau und Bad
Schussenried - und doch ist kein Raum für
Stress und Hektik. Denn hier, inmitten von
sanften Hügeln, grünen Wäldern und romantischen Seen ticken die Uhren anders.
Genießen, staunen, eintauchen in die Historie
der jeweiligen Epoche, den Dingen nachspüren und gleichzeitig Geist und Seele nähren –
dazu laden Bad Schussenried und Bad Buchau
gemeinsam ein.
Für ein außergewöhnliches kulturelles Highlight
sorgt die Landesausstellung Baden-Württemberg im nahe gelegenen Kloster Schussenried
Lebenswege 2016/2017
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Kultur
▶ Biberach: Museum Biberach
- Braith-Mali-Museum
Angebot: vier Ausstellungsabteilungen: Naturkunde, Archäologie,
Geschichte und Kunst
Auszug Veranstaltungen:
Bis 17. April Kabinettausstellng:
„Hölderlin. Eine Winterreise“ Thomas Knubben/Claudio Hils
21.5.-25.9.16 Sonderausstellung:
„Im Wald, da sind die Räuber“
22.10. bis Februar 2017 Sonderausstellung: Johann Baptist Pflug
(1785-1866)
Weitere Infos und Termine:
Museum Biberach
Braith-Mali-Museum
Museumstraße 6, 88400 Biberach,
Telefon:07351 51-331
www.museum-biberach.de
▶ Biberach: Wieland Museum
Angebot: Ausstellung, Führungen und Veranstaltungen zum
Leben und Werk des Autors und
Schriftstellers Christoph Martin
Wieland
Veranstaltungsauszug:
15. April 2016: Lesung: Wielands
Schweizer Freunde. Volkshochschule Biberach, Raum 25
Weitere Infos und Termine:
Wieland-Museum Biberach
Wieland-Gartenhaus
Zeppelinring 56, 88400 Biberach,
Tel. 07351-51 458
www.wieland-museum.de
▶ Buxheim: Kartause
Angebot: besterhaltenes ehemaliges Kartäuserkloster Deutschlands,
drei barocke Kirchen der Gebrüder Zimmermann, hochbarockes
Chorgestühl von Ignaz Waibl, neu
gestaltetes Kartausenmuseum und
Sakralmuseum
Weitere Infos und Termine:
Heimatdienst Buxheim e. V.
Ganghoferstr. 5, 87740 Buxheim
Telefon: 08331/61804
www.heimatdienst-buxheim.de
▶ Ehingen: Museum
Angebot: Stadt- und Regionalgeschichte, Archäologie u.v.m. im
Hl.-Geist-Spital und in der Spitalkapelle, Sonderausstellungen, Führungen und Exkursionen
Auszug Veranstaltungen:
8. Mai – 11. Sept. 2016
Sommerausstellung: „Ehinger
Stadtansichten in Gemälden, Zeichnungen, Stichen und Drucken“
21. Mai 2016
Museumsnacht von 19-22 Uhr
mit Aktionen im Museum und in
der städtischen Galerie
22. Mai 2016
Internationaler Museumstag
Weitere Infos und Termine:
Museum Ehingen
Am Viehmarkt 1, Ehingen
Tel. 07391-75065 und 503-531
www.ehingen.de/museum
▶ Herbertingen-Hundersingen:
Keltenmuseum Heuneburg
Angebot: Originalfunde, informative Texttafeln und eindrucksvolle
Inszenierungen bieten einen Einblick in das Leben keltischer Bewohner auf der Heuneburg
Weitere Infos und Termine:
Keltenmuseum Heuneburg
Heuneburgmuseum, Binzwanger
Straße 14, 88518 HerbertingenHundersingen, Tel. 07586-1679
www.heuneburg.de
Poesie eines Weltbürgers
Wieland-Museum Biberach
Christoph Martin Wieland (1733-1813) war ein berühmter Bestsellerautor des 18. Jahrhunderts. Er machte die deutsche Sprache salonfähig und verlieh ihr eine besondere Leichtigkeit und
Anmut. Seine Berühmtheit übertraf die Goethes zeitweise bei
weitem. Auch seine Honorare waren beträchtlich höher und sein
Leserkreis größer. Er war Aufklärer, Gelehrter und bezeichnete
sich selbst als „Weltbürger“. Er verbreitete seine fortschrittlichen Schriften in immensem Tempo.
▶ Das Wieland-Museum Biberach bietet die Gelegenheit, die schillern-
Wieland-Museum Biberach
Saudengasse 10/1 • 88400 Biberach an der Riß
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr
Von Dezember bis März ist das Museum geschlossen.
Führungen sind nach Voranmeldung auch außerhalb der
Öffnungszeiten möglich.
Telefon: 07351/51-161 oder -336
E-Mail: [email protected]
w w w. w i e l a n d - m u s e u m . d e
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de und für die damalige Zeit exzentrische Persönlichkeit des Dichters
näher kennenzulernen. Es befindet sich in seinem ehemaligen Gartenhaus, wo Werke wie Musarion oder Idris und Zenide aus Wielands Feder entsprangen. Das Museum besteht als eines der ersten deutschen
Dichtermuseen seit 1907 und wurde 2009 durch eine pädagogisch aufgearbeitete Dauerausstellung erweitert. Die Zeit von 1760-1769, die
Wieland in Biberach verbrachte, gilt als Schlüsselperiode seines persönlichen und poetischen Lebens. Der Dichter konzentriert sich dort
auf die sinnlichen Aspekte der Literatur. Ein Umstand, der auch sein
Liebesleben prägend beeinflussen sollte. Im Wieland-Museum können
die Besucher das ereignisreiche Leben des Dichters nachvollziehen und
der Aura des Poeten in seinen eigenen Räumen begegnen.
Wieland-Museum Biberach, Saudengasse 10/1, 88400 Biberach
Tel. 07351/51-161 oder -336, www.wieland-museum.de
Lebenswege 2016/2017
kultur
▶ Illertissen: Museum der
Gartenkultur
Angebot: Themenausstellungen
mit ausgewählten Exponaten aus
der Sammlung historischer Gartengeräte (rund 10.000 Objekte), Museumsgärten mit Pflanzenkabinetten,
Führungen, Mitmach-Programme,
Vorträge, Kurse u.v.m.
Weitere Infos und Termine:
Museum der Gartenkultur
Jungviehweide 1, 89257 Illertissen
Tel. 07303 / 952 4748
www.museum-der-gartenkultur.de
▶ Laupheim: Schloss Großlaup-
heim - Museum zur Geschichte
von Christen und Juden
Angebot: 300 Jahre Koexistenz
von Christen und Juden. Dauerausstellung und Sonderausstellungen.
Führungen für Gruppen nach Voranmeldung
Weitere Infos und Termine:
Museum zur Geschichte von Christen und Juden, Claus-Graf-Stauffenberg-Str. 15, 88471 Laupheim,
Tel. 07392 96800-0
www.museum-laupheim.de
▶ Ochsenhausen: Museum der
Waschfrauen
Angebot: Das kleine, aber feine
Museum, in dem vieles gezeigt
wird, was mit Wäsche und Waschen zu tun hat.
Weitere Infos und Termine:
Museum der Waschfrauen
im Nebengebäude der ÖchsleSchmalspurbahn
88416 Ochsenhausen
www.waschfrauen.de
Geschichte bewahren
Bauernhaus-Museum Wolfegg
Bereits vor 35 Jahren war es den Gründern des Bauernhaus-Museums
Wolfegg ein Anliegen, der Region einen Teil ihrer Geschichte zu erhalten, und so begann das Sammeln von Häusern, die an ihrem Originalstandort nicht mehr zu erhalten waren. Diese bauhistorischen
Denkmäler wurden sorgsam abgebaut und auf dem Museumsgelände
wieder originalgetreu aufgebaut. Ganze 16 Häuser und zahlreiche
Nebengebäude stehen derzeit auf dem Museumsgelände.
▶ Führungen, Mitmachprojekte, Ferienprogramme und auch die Feste und
Veranstaltungen bieten vielfältige Möglichkeiten, sich mit der Geschichte
der Region zu beschäftigen. Den Besuchern bietet das Museum eine Chance, die Geschichte Oberschwabens und des westlichen Allgäus vor dem eigenen Lebenshintergrund zu betrachten und in Bezug zu setzen.
Bauernhaus-Museum Wolfegg • Vogter Str. 4 • 88364 Wolfegg
Tel. +49/(0)7527/9550-0
Fax +49/(0)7527/9550-10
[email protected]
▶ www.bauernhaus-museum.de
Groß ist der Veranstaltungskalender
während der Museumssaison. Das traditionsreichste Fest ist das Museumsfest,
bei dem selbstverständlich der Zauberer
nicht fehlen darf.
Foto: Bauernhaus-Museum Wolfegg
Lebenswege 2016/2017
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kultur
▶ Salem: Kloster und Schloss
Salem
Angebot: Täglich Führungen, täglich um 11 Uhr „Weingeschichte(n)“.
Jeden Sonntag, 15 Uhr: „Auf den
Spuren der weißen Mönche“. Kinder- und Familienführung
Neu: Individueller Rundgang im
Schlossgelände mit Audio-Guide
Auszug Veranstaltungen:
7. Mai 2016: BODENSEEFESTIVAL mit Tine Thing Helseth &
Chaarts...
22. Mai 2016: LUDWIGSBURGER
SCHLOSSFESTSPIELE
TELEMANN: GIPSY BAROCK
Konzert im Kaisersaal
21. bis 25. Juli: Schloss Salem
Open-Airs 2016 mit Rolando Villazón, Simply Red und Joan Baez
Weitere Infos und Termine:
Staatliche Schlösser und Gärten
Baden-Württemberg
Schlossverwaltung Salem
88682 Salem, Tel: 07553/9165336
www.salem.de
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▶ Ulm: kunsthalle weishaupt
Angebot: wechselnde Ausstellungen moderner und zeitgenössischer
Kunst
Weitere Infos und Termine:
kunsthalle weishaupt
Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1,
89073 Ulm, Tel. 0731 161 4360
www.kunsthalle-weishaupt.de
▶ Ulm: Museum der
Brotkultur
Angebot: Dauerausstellung zur
Handwerks-, Technik- und Kulturgeschichte von Brot, außergewöhnliche Kunstsammlung, Sonderausstellungen, Führungen,
Backaktionen u.v.m.
Weitere Infos und Termine:
www.museum-brotkultur.de
▶ Ulm: Stadthaus Ulm
Angebot: Wechselnde Ausstellungen zu aktuellen Themen, insbesondere Fotografie, Diskussions- und
Infoveranstaltungen, Konzerte und
vieles mehr im Stadthaussaal
Weitere Infos und Termine:
Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50,
89073 Ulm, Tel. 0731 / 161 7700
www.stadthaus.ulm.de
▶ Wolfegg:
Bauernhaus-Museum
Angebot: Kostenlose öffentliche
Führungen immer sonn- und feiertags um 14 Uhr (nicht an Veranstaltungstagen), großer Veranstaltungskalender mit Festen und
Tierveranstaltungen, Kinder-Ferienprogramme zum Mitmachen
Auszug Veranstaltungen:
1. Mai:
Kräuter- und Blümlesmarkt
19. Juni:
Bienen, Fische, Wildtiere
3. und 4. September:
traditionelles Museumsfest
17./18. September:
3. Kaltblütertreffen
Weitere Infos und Termine:
Bauernhaus-Museum Wolfegg
Vogter Str. 4, 88364 Wolfegg
Tel.: 07527 / 9550-0
www.bauernhaus-museum.de
Lebenswege 2016/2017
kultur
Kunst, Wein und Geschichte
Kloster und Schloss Salem
Inmitten großzügiger Park- und Gartenanlagen liegt das ehemalige Kloster und heutige
Schloss Salem. Das Klosterensemble der Zisterzienser aus dem 12. Jahrhundert gelangte
1802 in den Besitz der Markgrafen von Baden und gehört seit 2009 zu den „Staatlichen
Schlösser und Gärten Baden-Württemberg“.
Die neuen Museen in Schloss Salem:
Klostermuseum und Feuerwehrmuseum
Das Klostermuseum in der Prälatur mit dem
Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums
Karlsruhe zeigt „Meisterwerke der Reichsabtei“.
Das Salemer Feuerwehrmuseum beim Sennhof
präsentiert historische Spritzen und Geräte.
▶ In fachkundigen Führungen können sich die Be-
Das Angebot für Gäste:
•Täglich Führungen
•Täglich um 11 Uhr „Weingeschichte(n)“
•Auf einem Rundgang gibt es drei ausge wählte Weine zur Verkostung, garniert
mit spannenden Geschichten zur Salemer
Weinkultur. Dauer ca. 1 Stunde.
•Jeden Sonntag, 15 Uhr: „Auf den Spuren der
weißen Mönche“. Kinder- /Familienführung
•Neu: Individueller Rundgang mit Audio-Guide
sucher auf die Spuren der „weißen“ Mönche begeben und dabei erfahren, wie diese einst lebten.
In den prächtigen Räumen wie Kaisersaal, Abtsalon und Bibliothek erschließen sich geschichtliche
Hintergründe und kunsthistorische Zusammenhänge. Sie zeigen die glanzvolle Seite der ehemaligen Abtei, während Marstall, Brennereimuseum
und Torkel Informationen zum Wirtschaften im
Kloster bereithalten.
Lebenswege 2016/2017
Die prächtige Sommerprälatur versetzt die Besucher
zurück in vergangene Zeiten.
Staatliche Schlösser und Gärten
Baden-Württemberg
Schlossverwaltung Salem • 88682 Salem
Tel: 07553-91653-36 • [email protected]
▶ www.salem.de
Öffnungszeiten: 19. März bis 1. Nov. 2016
Mo. bis Sa. von 9.30 – 18 Uhr
Sonn- und Feiertag: 10.30 – 18 Uhr
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BürgerWohnungsGenossenschaft
Genosse Nachbar
Andrea Reck
Barrierefrei wohnen, zentrumsnah, in Gemeinschaft mit anderen – und dies auch noch
preiswert? Die BürgerWohnungsGenossenschaft Biberach trifft mit ihren durchdachten Plänen voll den Nerv einer älter werdenden Gesellschaft.
▶ Hubertus Droste (68) ist Mitbegründer der
Biberacher Bürgerstiftung. 2015 entstand die
Bürgergenossenschaft und nun engagiert er
sich für die BürgerWohnungsGenossenschaft
Biberach eG. Bundesweit gibt es bereits 2000
Bau- und WohnungsGenossenschaften, deren
Mitglieder in Gemeinschaft bauen und eine lebenslanges Nutzungs- und Mitspracherecht haben. Ein Trend, der auch in Biberach helfen kann,
preiswerten Wohnraum zu schaffen?
Droste, der 40 Jahre im genossenschaftlichen
Gedanken gearbeitet hat, zuletzt als Vorstandvorsitzender der Volksbank Ulm/Biberach, sitzt
ehrenamtlich im hellen ebenerdigen Büro der
BürgerGenossenschaftBiberach am Alten Postplatz 3, das vom Montag bis Donnerstag 9 bis
12.30 Uhr geöffnet hat. Während unseres Gesprächs ruft eine Frau an, die für ihre Mutter
stundenweise Betreuung sucht. Kein Problem, es
stehen genügend Menschen bereit, die für zehn
Euro pro Stunde anderen Gesellschaft leisten,
im Haushalt nach dem Rechten sehen, für zwölf
Euro im Garten helfen oder für sechs Euro Kinder betreuen. Ein Teil davon geht allerdings als
Beitrag an die Genossenschaft, die sich auch um
die Versicherung der Helfer kümmert. Wer heute
Zeit investiert, kann sich den Einsatz aber auch
auf einem Zeitkonto ansparen und später dann
kostenlos Hilfe in Anspruch nehmen.
„Das Ehrenamt darf nicht nur mit einem Handschlag honoriert werden“, fordert Droste, der,
als er vor zwei Jahren in den Ruhestand ging,
nicht „in den häuslichen Untergrund abtauchen“
wollte. Warum wurde er gerade hier aktiv? „Weil
es Spaß macht. Wir können hier so wunderbar
gestalten“, strahlt er. „Wir geben Ehrenamtlichen einen Rahmen und locken Aktive aus dem
Wohnzimmer“. Seit der Gründung im Mai 2015
schlossen sich bereits hundert Mitglieder der
BürgerGenossenschaft an. In Gesprächen tauchte immer wieder auf, dass gutes und preiswertes Wohnen im Alter gefragt ist. Barrierefreie,
altengerechte Wohnungen sind auch in Biberach
Mangelware, obwohl sehr viel gebaut wird.
Bereits nach einem Jahr wird nun also die BürgerWohnungsGenossenschaft Biberach eG aus
16
Hubertus Droste (68) ist Mitbegründer der Biberacher Bürgerstiftung und arbeitet ehrenamtlich bei der
BürgerWohnungsGenossenschaft Biberach eG. Foto: Andrea Reck
der Taufe gehoben. Interessenten müssen ein
Drittel der Wohnungsherstellungskosten als
Eigenkapital mitbringen. Dafür erwerben sie
Anteile an der Genossenschaft und werden
Miteigentümer an dem gesamten zukünftigen
Genossenschaftsvermögen, zu dem auch die
genutzte Wohnung gehört. Kann jemand den
Eigenanteil, den man auch über Jahre durch den
regelmäßigen Erwerb von Genossenschaftsanteilen aufbauen kann, nicht aufbringen, stellt
die Kreditanstalt für Wiederaufbau sehr günstige Kredite zur Verfügung. Die Wohnung selbst
bleibt im Eigentum der Genossenschaft. Für die
Nutzung der Wohnung wird eine Nutzungsgebühr bezahlt, die unter der Miete für vergleichbare Mietswohnungen liegt. Gegenüber einem
Mietverhältnis ist das Nutzungsrecht auf Dauer
angelegt; es gilt ein Leben lang und kann auch
durch Eigenbedarfskündigungen nicht genommen werden. Die erworbenen Geschäftsanteile
bleiben im Eigentum des Nutzers und verbriefen das Recht auf Rückzahlung bei Aufgabe der
Wohnung oder können vererbt werden bei Tod
des Wohnungsnutzers. Auch die Übertragung
der Anteile und die Weiternutzung der Wohnung
durch den Erben ist eine Option.
Der ehemalige Banker weist auf die Präambel
der geplanten Genossenschaft hin, den ideellen
Rahmen. Es handelt sich eben nicht um eine
rein wirtschaftliche Organisation. Sie verzichtet
bewusst auf hohe Renditen und Spekulationsgewinne und hat vorrangig die Förderung ihrer
Mitglieder im Auge, vor allem durch Verbesse-
rung ihrer Lebensqualität durch die Schaffung
von mehr Freude am Wohnen, möglichst für
viele Bevölkerungs-schichten.
Dazu zählen, so erläutert Droste , gerade auch
die älteren Menschen. Für Viele von ihnen hat
das „gemeinschaftliche Wohnen“ einen hohen
Stellenwert. Nach Berufs- und Familienzeiten
wollen viele aktive Ältere noch einmal durchstarten und sich mit Freunden und Bekannten in einer gemeinschaftlichen Wohnanlage,
barrierefrei und altenfreundlich, ein bedarfsgerechtes Zuhause schaffen, wo sie – frei von
den Zwängen früherer Jahre – ihren Wünschen
nachgehen können. Auch hier hilft die WohnungsGenossenschaft ihren Mitgliedern durch
eine sorgsame Begleitung bei der Planung und
Umsetzung.
Es mangelt keineswegs an Interessenten, wie
in vielen Städten sind jedoch Grundstücke rar.
„Toll, dass die Stadt hier mitmacht“, schwärmt
Droste, „sie plant bereits die Grundstücke hierfür“. Die Frage, ob er sich selbst mit seiner Frau
den Einzug in eine Anlage der BürgerGenossenschaftBiberach vorstellen kann, bejaht er. „Längerfristig auf jeden Fall. Aber derzeit brauche ich
meinen großen Garten noch“.
Information
Wir aktiv, die BürgerGenossenschaftBiberach eG im
Büro am Alten Postplatz 3, 88440 Biberach, Montag
bis Donnerstag von 10 bis 12.30 Uhr, Donnerstag von
17 bis 19 Uhr. Tel. 07351 5778092 oder online unter
www.buergergenossenschaft-biberach.de
Lebenswege 2016/2017
Mode
Mode im Alter
Andrea Reck
Graue Panther in beigen Blousons? Das muss
nicht sein. Aber wer graue Haare mag, sollte ebenso selbstbewusst dazu stehen wie zu
bunten Kleidern. An Beratung mangelt es
nicht: Der Zeitschriftenmarkt gibt viel her
für Frauen ab sechzig. So wurde der „Brigitte woman“ unlängst eine „Brigitte wir“ zur
Seite gestellt, „das Magazin für die dritte
Lebenshälfte“, was immer ein dritte Hälfte
sein soll. Die „Freundin donna“ wendet sich
seit Jahren an Frauen über 40, wobei diese
Zeitschriften übrigens zu über zwanzig Prozent von Frauen jenseits der sechzig gekauft
werden. Fifty, das „Magazin für die besten
Jahre“ gibt anders als die beliebte kostenlose Apotheken-Umschau, die so genannte
Rentner-Bravo, Mode-Tipps.
▶ Auch die Biberacher
Volkshochschule kümmert sich um unser Aussehen und bietet an „Der
zweite Frühling: Makeup und Frisurentipps
für die Frau ab
55“ sowie „Grauschick-schön,
auch g raues
Haar kann
sehr attraktiv sein!“ Vor
Jahren schon
meinte mein
Sohn „Mama, jetzt
wird’s aber Zeit,
dass du dir die Haare färbst“. Meine Antwort “Eigentlich möchte
ich mir das Recht herausnehmen, in Würde zu altern“, schien den modebewussten jungen Herrn eher
zu befremden. Auch mit nunmehr 59 Jahren habe ich kein
Problem damit, dass die grauen Haare die dunkelblonden
dominieren.
Mode ist keine Frage des Alters,
sondern des Stils.
Foto: PictureArt/Fotolia.com
Lebenswege 2016/2017
Mode-Kurs in der Volkshochschule. Warum nicht mal eine neue Frisur? Wimpern tuschen und Lidstrich tupfen
Neugierig, was Kursleiter Ayhan Hardaldali an
Tipps anzubieten hat, sitze ich an einem sonnigen Dezembernachmittag mit drei anderen
Frauen in Raum 13 der vhs, vor uns der dynamische Styling-Experte, der allerlei Schmuck
und Schminkutensilien aufgebaut hat. Daneben
baumeln Perücken in allen Farben und Längen.
Sieht lustig aus. Wir erleben drei sehr informative und kurzweilige Stunden. Mit meinen Haaren
ist der Experte zufrieden „Das ist Ihr Kapital“,
er würde nur ca. 20 bis 25 blonde Strähnchen
empfehlen. Dass ich mich noch nie geschminkt
habe, kann er kaum glauben. Die Frau, die mir
nach eine halben Stunde aus dem Spiegel entgegenschaut, sieht zweifellos jünger aus, als
die zuvor auf dem erhöhten Regiestuhl Platz
genommen hat. Aber das bin nicht ich. Zudem
möchte ich nicht täglich so viel Zeit verbringen mit Wimpern tuschen, Make-up und Lidstrich tupfen.
Catwalk statt Rollator
Nur jung und schlank zu sein, ist in der Werbebranche nicht mehr alles. Seit die Kaufkraft
der Senioren wächst, sind Models jenseits der
sechzig auch häufiger in Modezeitschriften zu
sehen. Das wird auch langsam Zeit: Laut Statistischem Bundesamt werden im Jahr 2035 die
über 65-Jährigen etwa 31% der Bevölkerung
Foto: Andrea Reck
ausmachen. Die größer werdende Zielgruppe
beeinflusst bereits die Werbung: Der Jugendwahn in den Anzeigen ist vorbei. Nicht nur für
Treppenlifte sind sechzehnjährige Magermodels eine Fehlbesetzung, auch in Mode- und
Lifestyle-Magazinen werden immer häufiger
Frauen im Alter der Leserinnen in Szene gesetzt. Wer die Mode der Zukunft verkaufen
will, muss sich an die Älteren richten, zumal
die das meiste Geld haben. Designer beobachten zudem, dass die Werbung genug hat vom
Perfekten, sich vom Glatten abwendet. Schaut
man in Internetforen nach Mode für Omas,
stellt man mitunter erstaunt fest, dass es sich
dabei um Vintage-Teile von Omas Speicher
handelt, die bei jungen Mädchen weggehen
wie die warmen Semmeln.
„Kann ich das noch tragen? Bin ich dafür nicht
zu alt?“, fragen sich viele Ältere und landen
schon mal beim zeitlosen Twinset in Rentnerbeige. Andere scheuen sich hingegen nicht einmal vor Destroyed Jeans (die mit den Schlitzen
und den großen Löchern), hautengen und sehr
tief sitzenden Modellen. Elke Krüsmann, Moderedakteurin von „Elle“ hat einen Stil-Ratgeber
für Menschen mit Lebenserfahrung geschrieben
(„Endlich Lady! Älter werden muss nicht beige
sein“, Mosaik Verlag, 19,99 Euro). Jeans könne
man sein ganzes Leben lang tragen, findet die
Autorin. Na, Gott sei Dank!
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„Projekt Lebenswege“-Checkliste:
Pflege- und Altenheime
Die Wahl eines geeigneten Alten- oder Pflegeheims erfordert Zeit:
Das Haus soll möglichst genau zu den eigenen Bedürfnissen und
Ansprüchen passen. Wertvolle Informationsquellen sind persönliche Erfahrungen von Bekannten und Verwandten, Internetportale
LAGE UND ERREICHBARKEIT
KRITERIEN
Ruhige Lage?
Parkmöglichkeiten nahebei?
Einkaufsmöglichkeiten, Banken, öff. Einrichtungen
gut erreichbar?
Freizeiteinrichtungen/Gaststätten gut erreichbar?
Wo liegt das nächste Krankenhaus?
zum Thema sowie unabhängige öffentliche wie private Beratungsstellen. Sodann sollte man die Einrichtung selbst in Augenschein
nehmen, am besten über mehrere Stunden und zu unterschiedlichen Tageszeiten.
HEIMVERTRAG UND KOSTEN
NOTIZEN
Ist der Heimvertrag verständlich formuliert?
Sind die Kosten (auch mit Eigenanteil)
aufgeschlüsselt und nachvollziehbar?
Welche Extrakosten können anfallen?
Wann und in welchem Umfang sind
Schönheitsreparaturen im Zimmer zu leisten?
Gibt es Aufnahmebedingungen/Einschränkungen?
Unter welchen Bedingungen darf das Heim dem
Bewohner kündigen?
AUSSTATTUNG
Größe des Areals und des Hauses?
Bewohnerzahl pro Wohnbereich?
Wer trägt Renovierungskosten des Zimmers
und in welchem Umfang?
Wer trägt die Kosten für Schönheitsreparaturen
im Zimmer?
Größe/Lage von Speisesaal/Cafeteria?
Steht im Wohnbereich eine Teeküche zur Verfügung?
SICHERHEIT UND ATMOSPHÄRE
Welche Gemeinschaftsräume gibt es?
Wie viele Pflegekräfte pro Wohnbereich sind
werktags anwesend?
Sind Andachtsraum, Hobbyräume, Bibliothek,
TV-Raum vorhanden?
Wie viele Pflegekräfte pro Wohnbereich sind
nachts und am Wochenende anwesend?
Welche Rückzugsmöglichkeiten haben Bewohner
außer dem eigenen Zimmer?
Wie wird Weiterbildung gewährleistet?
Garten/Terrasse vorhanden?
Sind alle Räumlichkeiten rollstuhlgerecht bzw.
barrierefrei?
Sind Therapie- und Gruppenräume gut erreichbar?
Wie viele Helfer und Ehrenamtliche gibt es?
Welche Dienstleister (z.B. Fußpflege) sind im
Hause oder kommen ambulant?
Sind tragbare Notrufgeräte verfügbar?
Sind Gästezimmer vorhanden?
Ist Besuch jederzeit möglich?
HYGIENE
Wie oft und zu welcher Tageszeit werden Zimmer
und Bad gereinigt?
Ist der Empfang rund um die Uhr besetzt?
Sind Atmosphäre und Gesprächston freundlich und
respektvoll?
Respektiert man die Privatsphäre der Bewohner?
Kann der Bewohner sein Zimmer/Bad abschließen?
Ist das Waschen eigener Wäsche im Heimvertrag
enthalten?
PFLEGE UND SONSTIGE VERSORGUNG
Welche Wäsche wird gestellt?
Welche Essenszeiten gibt es?
Riecht es in den Gemeinschaftsbereichen angenehm?
Welche Wahlmenüs werden angeboten?
Welche Haustiere sind erlaubt?
Wie viel Zeit/wie viel Personal steht ggf. für die
Essenseingabe zur Verfügung?
Welche Getränke stehen kostenfrei zur Verfügung?
ZIMMER
Steht ein Einzelzimmer zur Verfügung?
Kann ein Paar gemeinsam wohnen?
Hat das Zimmer ein eigenes Bad/WC?
Wie viel eigenes Mobiliar kann/muss mitgebracht
werden?
Verfügt das Zimmer über Telefon-/TV-/Internetanschluss?
Ist die Heizung individuell regelbar?
Wie werden die Bewohner vor starker Sonne/Hitze
geschützt?
18
Werden Essenswünsche und Diätvorgaben
(z.B. Spätmahlzeiten) berücksichtigt?
Dürfen die Bewohner morgens ausschlafen?
Sind sie gut gekleidet und zufrieden?
Wie sind die Hausbesuche von Ärzten geregelt?
Ist ein freiwilliger Umzug in einen anderen Wohnbereich möglich?
Ist ein Umzug in einen anderen Wohnbereich bei Verschlechterung des Gesundheitszustandes zwingend?
INFORMATIONEN IM NETZ: www.pflegelotse.de
Lebenswege 2016/2017
Hilfe im Pflegelabyrinth
Wer, wie, was ...?
Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Pflege
Wenn ein Familienmitglied pflegebedürftig wird oder ein Angehöriger in ein Pflegeheim umzieht, ergeben sich viele Fragen
und Unklarheiten. Viele Einrichtungen bieten für solche Fälle
Beratungsdienstleistungen an. „Lebenswege“ beantwortet
vorab einige häufig gestellte Fragen:
▶ Was bedeutet „kurzzeitige Arbeitsverhinderung“?
Kurzzeitige Arbeitsverhinderung ist eine zehntägige Freistellung von
der Arbeit, die in Anspruch genommen werden kann, wenn ein Angehöriger plötzlich pflegebedürftig wird und schnell Hilfe organisiert
werden muss.
Was versteht man unter „Pflegezeit“?
Seit dem 1. Juli 2008 haben berufstätige Angehörige Pflegebedürftiger
einen Anspruch auf Pflegezeit, in der sie die Pflege (mindestens Pflegestufe I) organisieren und für eine bestimmte Zeit selbst übernehmen
können. Pflegende können sich für bis zu sechs Monaten freistellen
lassen, wenn sie in einem Betrieb mit mindestens 15 Beschäftigten
arbeiten. In dieser Zeit bleiben sie zwar sozialversichert, bekommen
jedoch kein Gehalt. Den Beitrag zur Arbeitslosenversicherung übernimmt die Pflegekasse, den zur Rentenversicherung ebenfalls, wenn
die Pflegetätigkeit pro Woche mindestens 14 Stunden beträgt.
Was ist ein „Pflegestützpunkt“?
Die so genannten Pflegestützpunkte wurden mit der Pflegereform 2008
eingeführt. Sie sind zentrale Anlaufstellen und bieten Beratung zu
allen Angeboten für Pflegebedürftige. Informationen zu pflegerischen,
medizinischen und sozialen Leistungen können hier erfragt werden,
da Pflege- und Krankenkassen, Altenhilfe und Sozialhilfeträger unter
einem Dach vernetzt sind. Auch alle wichtigen Antragsformulare gibt
es im Pflegestützpunkt. Allerdings gibt es nicht in jeder Stadt eine
solche Einrichtung. Der Ulmer Pflegestützpunkt befindet sich im
Grünen Hof 5, 89073 Ulm, Tel. 0731 161-5255, pflegestuetzpunkt@
ulm.de
Haben die Angehörigen Betreuungspflicht?
Kinder oder andere Verwandte sind nicht verpflichtet, Familienmitglieder zu pflegen. Das Gesetz schreibt jedoch eine Unterhaltungszahlung vor, wenn der Pflegebedürftige sich mit eigenen Mitteln keine
ausreichende Pflege leisten kann. Bei einer Weigerung wird das Geld
vom Einkommen Verwandter ersten Grades abgezogen.
Was macht ein ambulanter Pflegedienst?
Ambulante Pflegedienste unterstützen Familien, die einen Angehörigen
zu Hause pflegen, damit diese Beruf und die tägliche Betreuung leichter
organisieren können und Betroffene so trotz Pflegebedürftigkeit in
ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.
Kann man ein Pflegeheim wechseln?
Bis zum dritten Werktag jeden Monats kann ein Bewohner eines Pflegeheimes schriftlich kündigen und Ende desselben Monats ausziehen.
Sollte man schon in den ersten Tagen nach dem Einzug das Bedürfnis
haben, das Heim zu wechseln, ist es ratsam, noch ein paar Wochen
abzuwarten. Die ungewohnte Umgebung wird oft schnell vertrauter
und ein Auszug verworfen. Diese anfängliche Ungewissheit kann durch
ein gründliches Kennenlernen vor dem Einzug (Probeübernachten,
etc.) vorgebeugt werden.
Wer entscheidet, ob jemand in ein Heim kommt?
Jeder entscheidet selbst, ob er in ein Pflegeheim gehen möchte oder
nicht. Eine Ausnahme sind Menschen, die selbst nicht mehr entscheidungsfähig sind. In diesen Fällen bestimmen bevollmächtigte
Betreuungspersonen über den Einzug in ein Heim. Das Sozialamt
kann unterstützte Betroffene nur bei einem außergewöhnlich teuren
häuslichen Pflegeaufwand in ein Heim verweisen. Doch dieser Fall ist
selten, da ambulante Pflege meist günstiger als stationäre ist.
Kann man einen Umzug ablehnen?
Sollte das Sozialamt oder das Amtsgericht den Umzug bestimmt haben,
kann beim Betreuungsgericht Widerspruch erhoben werden.
Lebenswege 2016/2017
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Lebenswege 2016/2017
Lebenswege 2016/2017
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Betreutes Wohnen
Das Umfeld muss stimmen
24 barrierefreie Seniorenwohnungen in Warthausen
Raiffeisenbank Aulendorf
Warthausen. Menschen werden immer
älter und seniorengerechte Wohnungen
sind sehr gefragt. Es kommt aber nicht nur
auf Barrierefreiheit an, sondern, dass auch
das Umfeld stimmt. Im neugebauten Vivo
in Warthausen können die Bewohner lange
am sozialen Leben teilnehmen.
▶ Die moderne Planung des Bauprojekts Vivo
wird den Ortskern von Warthausen prägen.
Die durchdachte Grundrissgestaltung soll es
auch Pflegebedürftigen ermöglichen, weiterhin am familiären Leben teilzunehmen. Ein
im Haus fest eingerichtetes Büro des Pflegedienstes Lerch, mit festen Sprechzeiten, gibt
den Bewohnern Sicherheit und Hilfestellung.
Der Pflegedienst ist je nach Bedarf frei wählbar,
es gibt keine Verpflichtung und keine Grundgebühr. Lerch ist auch im Pflegeheim gegenüber präsent.
So wird das Vivo einmal aussehen: Helle, freundliche
Wohnungen umgeben von schönen Gartenanlagen.
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Ziel des Bauvorhabens mit dem Namen „Vivo“
(zu Deutsch: „ich lebe“), ist es, den Bewohnern zu ermöglichen, möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung gut zu leben. Das
Vivo liegt mitten im Ort, direkt unterhalb des
Schlosses, so können fast alle Dinge des täglichen Bedarfs in den Geschäften in der unmittelbaren Umgebung gekauft werden. Auch
öffentliche und kulturelle Einrichtungen sind
zu Fuß erreichbar.
Insgesamt entstehen 24 Eigentumswohnungen
von 37 Quadratmetern bis 103 Quadratmetern
Fläche. Alle Wohnungen sind sehr attraktiv,
hell und als barrierefrei zertifiziert.
Die Raiffeisenbank Aulendorf plant und betreut schon seit über 30 Jahren Bauprojekte.
Wichtig ist es der Raiffeisenbank, solche Bauten mit Partnern aus der Region zu realisieren.
Das Vivo wird von der Firma Forstenhäusler
aus Mettenberg gebaut.
▶ www.meine-bank.de
Lebenswege 2016/2017
Pflegedienst
Der Mensch im Mittelpunkt
Ambulanter Pflegedienst Lerch
Der Pflegedienst Lerch in Schwendi sieht seine Aufgabe darin, alte, kranke und behinderte Menschen zu Hause in ihrer gewohnten
Umgebung durch kompetente Pflegekräfte
zu betreuen. Der Mensch steht hier im Mittelpunkt und soll dabei ein großes Maß an
Eigenverantwortung erleben. Die Organisation hat sich den Bedürfnissen des Menschen
anzupassen - nicht umgekehrt.
Häusliche Pflege / Grundpflege
Beispiele: Unterstützung bei der Körperpflege und beim
Ankleiden, Durchführung von Vollbädern, Duschen, spezielles Lagern, vorbeugende Maßnahmen, Anleiten und Begleiten von demenziell erkrankten Menschen, Hilfestellung beim Gehen, Mobilisieren und Bewegen.
Diese Leistungen werden von der Pflegeversicherung
übernommen oder können als Privatleistung in Anspruch
genommen werden. Sie sind pflegebedürftig, haben aber
noch keine Pflegestufe? Wir helfen Ihnen gerne.
▶ Geschäftsführer Tobias Lerch beschäftigt ausschließlich qualifizierte Krankenpfleger/innen
und Altenpfleger/innen mit abgeschlossener
Ausbildung sowie Berufserfahrung. Die Mitarbeiter verfügen unter anderem über folgende
Zusatzqualifikationen: ICW zertifizierte Wundexperten, Fachkraft Palliativ care, Fachkraft für
Gerontopsychiatrie, Fachkraft für Arbeit und
Berufspädagogik sowie Mentor.
Durch unterschiedliche Interessen und Erfahrungen ergänzt sich das Team ideal. Dabei setzen alle
auf ihre individuellen Schwerpunkte, ohne dabei
die Zusammenarbeit im Team aus den Augen zu
verlieren. Gegenseitige Unterstützung ist für das
Team um Tobias Lerch selbstverständlich.
Als ambulanter Pflegedienst sichert Lerch die
pflegerische Versorgung der Patienten und zusätzlich die medizinische Versorgung und deren
flankierend behandelnde Maßnahmen.
Außerdem steht der Pflegedienst in direktem
Kontakt mit den behandelnden Ärzten, erstellt
Dienst- und Einsatzpläne und kontrolliert durch
regelmäßige Pflegeeinsätze die Pflegeergebnisse
sowie ihre Qualität vor Ort.
Tobias Lerch ist examinierter Krankenpfleger und weiß,
worauf es in der Pflege ankommt.
Durch die 24-stündige Telefonbereitschaft einschließlich an Sonn- und Feiertagen ist rund um
die Uhr ein persönlicher Ansprechpartner aus
dem Team erreichbar. So kann auf unvorhergesehene Ereignisse sofort reagiert werden.
Nach Kontaktaufnahme kann der ambulante
Pflegedienst spätestens nach drei Tagen beim Patienten zu Hause mit der Pflege beginnen. 15 Kilometer rund um Schwendi und Warthausen.
Kontakt: Tobias Lerch
Telefon: 07353 9839639 (Schwendi)
07351 1801450 (Warthausen)
E-Mail: [email protected]
▶ www.pflegedienst-lerch.de
MDK-Bewertung:
Gesamtnote: 1,0 (Stand 2015)
Das Team vom Pflegedienst Lerch unterstützt Sie kompetent mit Herz und Erfahrung.
Verhinderungspflege
Bei akuter Erkrankung der Pflegeperson, oder damit
sich die Pflegeperson erholen kann, stehen Ihnen im
Jahr 1612 € zur Verfügung die Sie als Verhinderungspflege zu Hause in Anspruch nehmen können. Sprechen
Sie uns an, wir beraten Sie gerne.
Medizinische Behandlungs- und
Fachkrankenpflege
Beispiele: Verabreichen von Medikamenten, Wundpflege
und Behandlung durch eigenen ICW zertifizierten Wundexperten, Wund- und Kompressionsverbände, Injektionen, Überwachung von Infusionstherapien, Überwachung von zentralen Venenkathetern und Ports. Kontrolle
von Blutdruck, Puls, Temperatur, Atmung, Blutzucker. Katheterisierung der Blase, Verabreichung von Nahrung
mittels Sonde (PEG), Pflegemaßnahmen bei Stoma- und
Anuspraeterträgern, Pflege und Überwachung nach ambulanten Eingriffen
Diese Leistungen werden durch den Arzt verordnet und
durch die Krankenkasse bezahlt.
Hauswirtschaft
Einkaufen, Kochen, Putzen,Waschen - alles durch ausgebildete Fachkräfte der Hauswirtschaft oder ergänzende Hilfen.
weitere leistungen
• zusätzliche Betreuungsleistungen für an Demenz
erkrankten Personen
• Vermittlung, Organisation und Koordination
Zum Beispiel: Hausnotruf, Essen auf Rädern,
Therapien, Fußpflege und vieles mehr.
Schulung und Beratung
Bei Ihnen zu Hause, im Krankenhaus oder bei uns in
Schwendi oder in Warthausen, mit dem Pflegebedürftigen, in der Gruppe oder auch für Sie alleine.
Hausnotruf
Wir bieten allen unseren Pflegekunden*, die alleine zu
Hause wohnen, in der Gemeinde Schwendi, Gemeinde
Wain, sowie in der Gemeinde Gutenzell-Hürbel ein kostenloses Notrufgerät.
*Pflegekunden: Sie sind in eine Pflegestufe eingestuft
und erhalten Leistungen durch uns, Sachleistung oder
Beratungsbesuche, wenn Sie das Pflegegeld in Anspruch nehmen.
Betreuungsleistungen für
Pflegebedürftige
Als Einzelbetreuung bei Ihnen zu Hause oder als
Gruppenbetreuung in unseren Betreuungsräumen.
Lebenswege 2016/2017
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PFLEGEservice
AKIP
Ambulante Kranken- und Intensivpflege
Guttenbrunnweg 30 • 88400 Biberach
[email protected]
Ganzheitliche und kompetente Betreuung
▶ AKIP Ambulante Kranken- und Intensivpflege ist als ambulanter Pflegedienst in den
Bereichen Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft sowie Intensivpflege bis hin zur Heimbeatmung Ihr kompetenter Ansprechpartner
im Großraum Biberach. „Wir gestalten unsere Leistungen nach einem ganzheitlichen
Grundsatz. Körperpflege, Ernährung und Mobilität sowie die psychosoziale Situation der
Klienten werden in gleicher Weise bedient“,
erklärt Geschäftsführer und Sozialfachwirt
Bruno Mader.
Rund 150 Mitarbeiter sind für AKIP in Einsatz:
Kranken- und Kinderkrankenpflegekräfte und
Altenpfleger, davon viele mit Zusatzqualifikation insbesonders in der Intensivkrankenpflege,
Hauswirtschafterinnen und Betreuungskräfte. Geführt werden die Teams von erfahrenen
Pflegedienstleitern und Sozialfachwirten. „Wir
bilden viel aus“, so Mader, „und wir sind ein
familienfreundlicher Arbeitgeber“. Die Mitarbeiter/innen können ihre Arbeitszeit innerhalb eines Tag- und eines Nacht-Zeitkorridors
individuell abstimmen.
Seit Anfang des Jahres 2014 ist AKIP Mitglied in der Deutschen Fachpflegegruppe, ein
Zusammenschluss von Anbietern der Intensivpflege. Ein großer Fortschritt, weil der Verbund seine Mitglieder nicht nur mit Know-how
unterstützt, sondern so auch Synergieeffekte
möglich sind, zum Beispiel bei Kassenverhandlungen oder in der Planung und Entwicklung von Versorgungsangeboten.
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Bei Geräteschulungen vermittelt Bruno Mader seinen
Mitarbeitern das nötige Know-how.
Das umfangreiche Leistungsangebot von AKIP
ermöglicht Senioren ein Leben „Betreut ZuHause“.
Jeder Mensch, jede Familie ist einzigartig
▶ „Für uns heißt dies, dass wir eine klientenorientierte Pflege und Betreuung anstreben. Die
Selbstständigkeit, im Zusammenhang mit der
Alltagsbewältigung, zu erhalten und zu fördern
ist für uns Programm“, so Mader weiter.
Leistungen
▶ Neben Grund- und Behandlungspflege umfasst
das Leistungsspektrum von AKIP alle Facetten
der medizinisch pflegerischen Versorgung - sprich
vom „Pflästerle“ bis hin zur Intensivpflege oder
Palliativversorgung, der Verhinderungspflege, der
zusätzlichen Betreuungsleistungen, der Hauswirtschaft sowie der Beratung und Hilfestellung im Leistungsrecht. AKIP übernimmt jeweils
schon im Krankenhaus die Planung der nötigen
Maßnahmen bis hin zur Wohnraumanpassung.
Gemeinsam mit Angehörigen, Ärzten und Hilfsmittelversorgern ermitteln die Pflegedienstleiter
den jeweiligen Bedarf an technischen Geräten,
Hilfsmitteln und Hilfeleistungen. Die Klienten
„Betreut ZuHause“
▶ So heißt das Projekt der AKIP, in dem sich
Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft zur
ganzheitlichen Versorgungsphilosophie ergänzen. Ein qualifizierter, mit der DRK-Leitstelle
vernetzter Hausnotruf, sowie die 24-stündige
Erreichbarkeit der AKIP sichern die Betreuung
rund um die Uhr.
Lebenswege 2016/2017
Ansprechpartner
Anschrift
Telefon
Telefax
E-Mail/Internet
Bruno Mader, Geschäftsführer
AKIP Ambulante Kranken- und Intensivpflege
Kolpingstraße 2
88400 Biberach
07351 579974
07351 421379
[email protected]
www.akip-bc.de
PFLEGEEINRICHTUNGEN
Pflegerische Versorgung bis hin zur
Intensivpflege, häusliche Versorgung mit
Hauswirtschaft, Betreuung. Verhinderungspflege, ganzheitliche Ambulante RundumVersorgung.
NEU: betreute Wohngemeinschaft für
Intensivpatienten
SICHERHEIT
Telefon rund um die Uhr geschaltet.
Qualifiziertes Hausnotrufsystem.
Rufbereitschaft durch Pflegedienstleitungen.
AKIP betreut auch Menschen, die beatmungspflichtig oder gehandicapt sind.
und ihre Angehörigen entscheiden, wie sie ihre
Tage gestalten wollen, der Pflegedienst kümmert
sich um die nötige Unterstützung.
Neu ist die Versorgung in Wohngemeinschaften
für intensivpflegebedürftige und beatmungspflichtige Menschen.
Betreut leben in einer Wohngemeinschaft
▶ Patienten, die künstlich beatmet oder anderweitig intensiv gepflegt werden müssen, hatten
bisher die Wahl: Pflege in der Privatwohnung oder
im Heim? Nun gibt es eine dritte Möglichkeit:
Die Wohngemeinschaft für Intensivpatienten.
Ein solches Modell entsteht derzeit in Biberach.
Der behindertengerechte Neubau besteht aus
sechs rund 25 Quadratmeter großen Appartements und einem 86 Quadratmeter großen Begegnungsraum mit Küche, wo sich das soziale
Leben der Wohngruppe abspielt. Dazu kommen
eine große Terrasse, Pflegebad und ein kleiner
Aufenthaltsraum. Die Fachpflegekräfte sind rund
um die Uhr in der Wohngruppe anwesend. Die Infrastruktur im Stadtteil Weißes Bild in Biberach
Lebenswege 2016/2017
bietet die besten Voraussetzungen. Finanziert und
gebaut wird das Projekt von einer Investorengemeinschaft. AKIP gab hierzu den Anstoß.
Es ist ein Angebot für intensiv Pflegebedürftige
jeden Alters, die am sozialen Leben teilhaben
wollen, deren Familie aber mit der Situation
überlastet ist oder die aus anderen Gründen
nicht zu Hause gepflegt werden können. Nachdem im Mai 2014 das neue Pflegegesetz in Kraft
trat, hat die „ambulant betreute Wohngruppe“ der BIWG Biberach KG als erste in BadenWürttemberg die Anerkennung der Heimaufsicht erhalten.
Atmen ist Leben
▶ Mit der ganzheitlichen Versorgung von Intensiv- und beatmungspflichtigen Klienten ermöglicht AKIP ein Leben zu Hause oder in Wohngruppen, obwohl einige Körperfunktionen nicht
mehr allein beherrscht werden können. Neben
der Pflege läuft, nach dem Prinzip der kurzen
Wege, im Hintergrund immer ein effizientes Versorgungsmanagement ab.
LeistungsANGEBOT
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„Betreut ZuHause“
NEU: Wohngemeinschaft für Intensivpatienten
Intensivpflege, Heimbeatmung
Grund- und Behandlungspflege
Verhinderungspflege und Betreuungsleistungen
Hauswirtschaft und Rundum-Service
Beratungseinsätze
Beratung, Koordination, Hilfestellung,
Schulung
BESONDERHEITEN
AKIP ist ein leistungsstarkes, gut
etabliertes Unternehmen, das großen Wert
auf ganzheitliche Versorgung jedes Klienten
in höchster Qualität legt. Das garantieren
interne und externe Qualitätsstandards
sowie der Einsatz qualifizierter Fachkräfte.
MDK-Bewertung:
Gesamtnote: 1,0
(Stand 2015)
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Pflege & Betreutes Wohnen
Wohnen im Schloss
Betreutes Wohnen • Pflegewohnen • Beschütztes Wohnen • Tagespflege • Mobile Schlossküche/Essen auf Rädern
Schloss Fellheim
Komfortabel sind die Appartements im
Schloss Fellheim bei Kirchdorf an der Iller.
Gemütliche Turmzimmer, Einbauküche und
ein geräumiges, stufenfreies Bad bieten Lebensqualität und Sicherheit. Durch die Einbettung in die Gesamtanlage ist es gleichzeitig möglich, Hilfestellungen bei Bedarf
in Anspruch zu nehmen.
▶ Innenhof und Schlossgarten laden zu Erholung
und Entspannung ein. Wollen Sie sich verwöhnen lassen? Unsere Frischeküche erfüllt gerne
Ihre Wünsche. Mobil bleiben Sie auch, denn
Einkaufsfahrten, Ausflüge oder Begleitung bei
Arztbesuchen gehören zu unserem Service.
Pflegewohnen/Beschütztes Wohnen
Mit den heute bestehenden Hilfsangeboten ist die
Aussicht groß, lange in den eigenen vier Wänden
bleiben zu können. Auszuschließen ist es jedoch
nicht, dass man in die Situation kommt, in der
es zu Hause nicht mehr weitergeht oder die Angehörigen bei größten Bemühungen überfordert
sind. Dann ist das Schloss Fellheim eine Option.
Geräumige Zimmer und Gemeinschaftsräume
ermöglichen Ihnen ein selbstbestimmtes Leben
in der Gemeinschaft. Wir achten darauf, dass Sie
Ihre Eigenständigkeit erhalten oder wiedererlangen. Unsere Pflegekräfte kümmern sich um Sie
und unser Team von Ergotherapeuten, Sozialarbeitern und Betreuungskräften begleiten Sie.
Beschütztes Wohnen
Auch das kann auf jeden von uns zukommen.
Dann haben wir mit unserem beschützten
Innenhof und Schlossgarten laden zum Entspannen ein.
Wohnbereich das geeignete Angebot, Sie zu
schützen und zu begleiten.
Tagespflege
Tagespflege schafft Entlastung für Ihre pflegenden Angehörigen und bringt Ihnen Abwechslung
im Alltag - und das an sieben Tagen in der Woche von 8 bis 18 Uhr. Mit einem abwechslungsreichen Programm wird der Aufenthalt in der
Tagespflege zum Erlebnis.
Mobile Schlossküche/Essen auf Rädern
„Frisch muss es sein, schmackhaft und heiß“
– mit dieser Maxime unterstützt die mobile
Schlossküche das eigenständige Leben in den
eigenen vier Wänden. Mit einer ausgereiften
Transporttechnik wird Ihnen das Essen auf Porzellantellern geliefert. Testen Sie uns, mit dem
Angebot des kostenlosen Probeessens.
Betreutes Wohnen
8 Appartement in Ein- und Zweizimmerwohnungen
Serviceleistungen, Telefon, Strom, Notrufanschluss
Pflegewohnen/Beschützes Wohnen
50 Einzelzimmer bis zu 25 Quadratmeter groß,
seniorengerechte Bäder, 15 Doppelzimmer
Tagespflege integriert
Im allgemeinen und beschützenden Pflegebereich.
Zusätzlicher Service
• Kurzzeitpflege
• Verhinderungspflege
• Mobile Schlossküche
Nutzen Sie das Angebot des kostenlosen Probeessens!
Anruf genügt: Tel. 08335/909-512
Kontakt
Schloss Fellheim
altershorizonte GmbH
Frau Stephanie Steinkamp und Frau Sarah Goebel
Ulmer Strasse 6 • 87748 Fellheim
Telefon: +49 (0)8335 – 909 0
Fax: +49 (0)8335 – 909 444
E-Mail: [email protected]
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Lebenswege 2016/2017
Pflegeheim & Betreutes Wohnen
Anschrift
Liebevoll betreut in
angenehmer Atmosphäre
In großzügigen Räumen und familiärem Ambiente bieten sich Ihnen vielfältige Möglichkeiten zur Begegnung und Geselligkeit. Erleben
Sie Ruhe und Geborgenheit und zugleich eine
ganze Reihe von Möglichkeiten aktiv zu sein –
wenn Sie es möchten.
▶ Individuell wohnen und leben
Im Haus für Senioren haben Sie ein barrierefreies Zuhause, wo Sie von Angehörigen, Freunden
und professionellen Fachkräften in Ihrem Alltag begleitet werden. Hier können Sie sich sicher
und geborgen fühlen, an einem Ort, an dem Sie
so viel Eigenverantwortung und Selbstständigkeit wie möglich erleben, in einer Gemeinschaft,
die geprägt ist von gegenseitigem Respekt und
Wertschätzung.
▶ Wir sorgen dafür, dass Sie sich wohlfühlen
Ihr Zimmer mit Dusche, WC und Telefon führt direkt in die schöne Gartenanlage, in der Sie im Sommer ein schattiges Plätzchen erwartet. Die gesamte
Wohnanlage ist barrierefrei gestaltet und befindet
sich mitten in Langenenslingen. Von hier aus sind
es nur wenige Gehminuten zur Kirche, zum Rathaus und zu verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten. Abwechslungsreiche, aktivierende Angebote,
bei denen uns rund 60 ehrenamtlich engagierte
Menschen unterstützen, warten täglich auf Sie.
Gemeinsam mit der Gemeinde und den Vereinen
schaffen wir eine kulturelle, religiöse und gesellschaftliche Vielfalt an Veranstaltungen. Durch eine
gute Kooperation mit Schule und Kindergarten finden gegenseitige Besuche statt , die allen viel Spaß
bereiten. Friseur- und Fußpflegetermine können
im Haus wahrgenommen werden.
Lebenswege 2016/2017
Telefon
Telefax
E-Mail/Internet
▶ Leben, wie Sie es sich wünschen
Neben der Möglichkeit dauerhaft im Haus für Senioren zu leben, bieten wir Ihnen weitere Unterstützungsformen: Tages- und Kurzzeitpflege – Zu Gast
auf Zeit. Sie wünschen sich nach einem Klinikaufenthalt einen Ort, an dem Sie sich in Ruhe und bei
bester Betreuung erholen können? Ihre Familienangehörigen gehen in den Urlaub oder sind zeitweise
verhindert? Wir sind für Sie da, solange Sie unsere
Unterstützung wünschen.
▶ Betreutes Wohnen – Sicher und
selbstständig leben
In unseren barrierefreien Zwei-Zimmer-Wohnungen
im Obergeschoss, verbunden mit einem 24-StundenNotrufdienst, genießen Sie viel Eigenständigkeit.
Nutzen Sie gleichzeitig die vielen Vorteile, die Ihnen
das Haus für Senioren bietet: den Mittagstisch, Veranstaltungen, seelsorgliche Begleitung, religiöse und
kulturelle Veranstaltungen und vieles mehr. Unser
Betreuungsdienst ist regelmäßig im Haus, berät Sie
und vermittelt Ihnen alle Dienstleistungen, die Sie
brauchen oder die Ihnen gut tun.
Viele Aktivitäten sorgen für einen heiteren Alltag.
Haus für Senioren in Langenenslingen
Stukkenstraße 1
88515 Langenenslingen
Tel.: 07376-96213-0
Fax: 07376-96213-99
[email protected]
www.vinzenz-von-paul.de
PFLEGEEINRICHTUNG
Grund- und Behandlungspflege aller
Pflegestufen, aktivierende Pflege nach dem
AEDL-Modell, Kurzzeit- und Verhinderungspflege, qualifizierte Betreuung demenziell
Erkrankter.
ZIMMER
Pflegeheim: 28 Plätze, 22 EZ, 3 DZ mit
Duschbad/WC. Notruf, TV- und Telefonanschluss, Pflegemobiliar/Tisch, eigene Möbel
willkommen. Haustiere nach Absprache.
Betreutes Wohnen: 13 Zwei-Zi.-Wohnungen, 52 bis 61 qm, mit Balkon, Bad, Küche
und Keller. TV-, Telefon- und Internetanschluss.
UMGEBUNG/LAGE
Ruhige Lage im Ortskern von Langenenslingen. Kirche, Banken, Post, Arzt- und
Zahnarztpraxis, Einkaufsmöglichkeiten zu
Fuß erreichbar. Busanbindung.
BESONDERHEITEN
Familiäres, kleines Haus mit christlich
orientiertem Leitbild unter der Trägerschaft
der gemeinnützigen Vinzenz von Paul
gGmbH, zugehörig zum Kloster Untermarchtal. Betreutes Wohnen und Pflegeheim
unter einem Dach. Intensive Einbindung in
die Gemeinde Langenenslingen. Starkes
Ehrenamt, Förderverein Haus für Senioren,
zahlreiche Veranstaltungen und Aktivitäten
mit Vereinen, Kooperation mit Schule und
Kindergarten.
SICHERHEIT
Pflegeheim: Rufanlage in jedem Zimmer,
Pflege rund um die Uhr. Betreutes Wohnen:
Notrufanlage in jedem Zimmer mit
24-Stunden-Besetzung.
ANGEBOT
Individuelle Tagesstrukturierung, Gedächtnistraining, Singen, Tanzen, Kochen, Feste,
kulturelle Veranstaltungen, Ausflüge,
Besuchsdienst, Gebet, kath. und ev.
Gottesdienste, Seelsorge, Hospizdienst.
Friseur, Fußpflege, Ergo-, Physio-,
Logotherapie kommen ins Haus. ApothekenBring- und Holdienst. Cafeteria mit Offenem
Mittagstisch. Beratung auch zu Hause.
Hauswirtschaftlicher Service. 5 Mahlzeiten
täglich, Wunschkost aus 3 Wahlmenüs. Den
Senioren des Betreuten Wohnens können
die Gemeinschaftsangebote im Pflegeheim
nutzen. Regelmäßige Sprechzeiten des
Sozialdienstes, viele Service- und
Zusatzleistungen.
AUSSTATTUNG
Helles Gebäude mit schön gestaltetem
Gartenbereich mit Brunnen,
barrierefrei,freundlich in mediterraner
Farbgestaltung eingerichtet. Aufzug,
Speisesaal, Aufenthaltsbereich, Pflegebad,
großer Gemeinschaftsbereich.
PREIS BEISPIEL
Auf Anfrage erhältlich.
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Barrierefreiheit
Raum für kulturelle Teilhabe
Veranstaltungshallen Biberach
Die Biberacher Stadthalle, die Gigelberghalle und das Komödienhaus stehen für die kulturelle Teilhabe aller Altersschichten und sind
Treffpunkte für Feste, Feiern, Theater, Konzerte und Kabarett. Vergünstigte Parkgebühren in der Tiefgarage, ein barrierefreier Zugang
und eine Hörhilfeanlage sind Serviceangebote, die einen Besuch der
Biberacher Stadthalle komfortabel und angenehm gestalten.
▶ Kartenservice und Tourist-Information ziehen ins Rathausfoyer
Im März ziehen der Kartenservice und die Tourist-Information aus dem
Alten Forsthaus in das neue Bürgeramt im Rathausfoyer. Zum erweiterten
Service des neuen Bürgeramts mit verlängerten Öffnungszeiten gehört
auch, dass dort künftig zentral alle Anlaufstellen mit viel Publikumsverkehr untergebracht sind, wie beispielsweise die Einwohnermeldestelle,
das Seniorenbüro und der Ehrenamtsbeauftragte.
▶ Stadthalle wird barrierefrei
Im kommenden Jahr wird der Zugang zur Stadthalle barrierefrei umgebaut. Ab Herbst 2016 ist dann ein ebenerdiger Zugang direkt neben dem
Alten Forsthaus zur Stadthalle vorhanden und alle drei Besucherebenen
sind über einen Aufzug barrierefrei erreichbar. Der Beginn der Umbaumaßnahmen ist für April geplant. Der Veranstaltungsbetrieb geht normal weiter, das Restaurant ist ab dem 1. April geschlossen.
▶ Hörhilfeanlage für optimalen Hörgenuss
In der Stadthalle Biberach ist seit Sommer 2015 eine neue Hörhilfeanlage in Betrieb. Diese dient zur verbesserten Sprachverständlichkeit bei
unverstärktem Sprechtheater. An der Garderobe kann gegen eine Kaution von 20 € ein Empfänger mit Kopfhörer ausgeliehen und auf jedem
Sitzplatz genutzt werden. Der Empfänger kann selbstverständlich auch
mit einem eigenen Kopfhörer genutzt werden.
Für alle Besucher, die ein Hörgerät tragen, stehen außerdem Induktionsschlingen zur Verfügung. Die Schlingen können unauffällig um den
Hals gelegt werden, empfangen das Tonsignal von der Bühne und geben
es an ein dafür kompatibles Hörgerät weiter. Voraussetzung dafür ist je-
Das Angebot der Stadthalle Biberach stellt Gäste aller Altersschichten zufrieden.
Foto: Wolfgang Volz
doch ein Hörgerät mit T-Spule, welches vom Hörgeräteakustiker für diesen Zweck aktiviert sein muss. Die Induktionsschlingen gibt es ebenfalls
gegen Kaution an der Garderobe.
▶ Vergünstigte Parkgebühren
Besucher, die mit dem Auto anreisen, haben auch in Zukunft die Möglichkeit zu einem vergünstigten Pauschalpreis zu parken. Gegen die Gebühr von 1,- € kann der Ausfahrchip bereits vor Veranstaltungsbeginn
an der Garderobe getauscht werden.
Information
Barrierefreiheit
Rollstuhlfahrer/innen weisen bei der Kartenbestellung bitte darauf hin, dass sie mit dem
Rollstuhl kommen. Die Tickets für Rollstuhlplätze sind ausschließlich beim Kartenservice der Stadthalle erhältlich. Für eine Begleitperson erfragen sie die Sonderkonditionen
bitte im Vorfeld. Diese können je nach Veranstalter unterschiedlich sein. Bitte nutzen
Sie den Behinderteneingang an der Gigelbergstraße.
Das Theaterparkett im 1. Obergeschoss kann über diesen Eingang barrierefrei erreicht
werden. Besitzer eines entsprechenden Parkerlaubnisscheins können die Behindertenparkplätze an der Gigelbergstraße benutzen. Die Zufahrt erfolgt über die Riedlinger
Straße und Fritz-Lieb-Straße zur Gigelbergstraße.
Besucher mit Gehbehinderung werden gebeten bei der Kartenbestellung auf Ihre Einschränkung hinzuweisen und Plätze im Theaterparkett zu wählen. Der Treppenaufgang
zum Rang ist beschwerlich. Es besteht die Möglichkeit den Behinderteneingang an der
Gigelbergstraße zu nutzen.
Im Sommer 2016 wird der Zugang zur Stadthalle barrierefrei umgebaut. Ab Herbst ist
ein ebenerdiger Zugang zur Stadthalle vorhanden und alle Besucherebenen sind über einen Aufzug barrierefrei erreichbar.
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Lebenswege 2016/2017
Hörakustik
Mit Hörgerät länger geistig fit
Das belegt eine Langzeitstudie - Andrea Reck
Wie eine Ende 2015 veröffentlichte Langzeitstudie mit über dreitausend Teilnehmern über 65 Jahre aus Frankreich ergab, bleibt
im Alter länger geistig fit, wer seinen Hörverlust mit Hörgeräten
ausgleicht. Bleiben die Hörprobleme hingegen unbehandelt, wird
sogar das Demenzrisiko erhöht.
▶ Das ist leicht nachvollziehbar, wagen sich doch hörgeschädigte Menschen, oft erst wieder unter Leute, wenn sie mit einem Hörgerät versorgt
wurden. Das Pflegen sozialer Kontakte trägt dazu bei, geistig rege zu
bleiben. Wer sich hingegen wegen seiner Hörprobleme zurückzieht, bekommt zunehmend weniger Eindrücke und Anregungen, was schnell die
Denkfähigkeit beeinträchtigt. Zudem bindet Schwerhörigkeit im Gehirn
mehr Kapazitäten zur Verarbeitung von Tönen, sie fehlen dann anderen
Hirnprozessen. Durch ein individuell angepasstes Hörsystem kann auch
dieses Missverhältnis behoben werden. Das Gehirn wird entlastet, Denken und das Knüpfen und Aufrechterhalten von Kontakten fällt weniger
schwer. Altersforscher der Universität Bordeaux stellten älteren Schwerhörigen, die Hörgeräte tragen, solche gegenüber, die dies nicht tun. Sie
fanden heraus, dass Menschen mit unversorgtem Hörverlust geistig viel
schneller abbauen als Hörgeräteträger. Wer also schlecht hört und dagegen etwas unternimmt, schneidet deutlich besser ab und unterscheidet
sich in seinen Denkleistungen überhaupt nicht von Normalhörenden.
Lebenswege 2016/2017
Mit einem Hörgerät bleibt man länger geistig fit - das belegt eine Langzeitstudie, die
Ende letzten Jahres veröffentlich wurde. Foto: Peter Maszlen/Fotolia.com
Oft wird Hörverlust gar nicht bemerkt, weil es ein langsamer, schleichender Prozess ist. Ein unverbindlicher Test beim Hörgeräteakustiker kann
hier Aufschluss geben.
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Patientenverfügung
Die Stimme fehlt, der Wille zählt
Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
Eine Patientenverfügung gibt den direkten
Willen des Verfassers wieder. Er legt darin
mit seiner Unterschrift fest, welche medizinischen Maßnahmen im Krankheitsfall
ergriffen und welche unterlassen werden
sollen, falls er selbst nicht mehr dazu in der
Lage sein sollte, seinen Willen zu äußern.
Seit 1. September 2009 ist § 1901a BGB,
das „Dritte Betreuungsänderungsgesetz“,
in Kraft ‑ besser bekannt als „Patientenverfügungsgesetz“. Vor diesem Datum verfasste Verfügungen bleiben jedoch weiterhin verbindlich.
 Patientenverfügungen (PV) gab es schon
lange vor 2009, doch das neue Gesetz räumt –
theoretisch ‑ mit der häufig auftretenden Unsicherheit in deren Umsetzung auf. Ein Beispiel:
Der Patient hat verfügt, beim Auftreten eines
Komas, das länger als einen Monat anhält, auf
lebenserhaltende Maßnahmen zu verzichten.
Der Arzt beurteilt die eingetretene Situation
jedoch aufgrund seiner Berufserfahrung und
der gegebenen Behandlungsmöglichkeiten anders und sieht durchaus Chancen auf Besserung
oder gar Heilung. Ein Abbruch lebenserhaltender Maßnahmen käme für ihn sowohl aus
Gewissens- als auch aus rechtlichen Gründen
nicht in Frage.
Das neue Gesetz bestimmt: Die Willenserklärung in der unterschriebenen PV ist verbindlich, unabhängig von Art oder Stadium der
Erkrankung. Wenn der Vertreter des Patienten
– sein Betreuer oder Bevollmächtigter – und der
behandelnde Arzt sich wegen eines in der PV
Eine Patientenverfügung sollte innerhalb der Familie zeitnah besprochen werden, damit man auf den Ernstfall
vorbereitet ist. Foto: auremar - Fotolia.com
erwünschten Behandlungsabbruchs nicht einig
werden können, wird das Betreuungsgericht
hinzugezogen. Dies gilt auch, wenn die PV die
INFORMATIONEN PATIENTENVERFÜGUNG
Eine kostenlose Broschüre des Bundesjustizministeriums zur Patientenverfügung (Stand 01/2010) mit medizinischen
Sachgebieten und Textbausteinen als Formulierungshilfe steht zum Download bereit:
www.bmj.bund.de
Menüpunkt „Service“: Publikationen, Patientenverfügung
Zu den Themen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, deren Rechtsverbindlichkeit in der ärztlichen Praxis und
ethischen Fragen bezüglich des Lebensendes stellt die Landesärztekammer Baden-Württemberg Materialien zum
Download bereit:
www.aerztekammer-bw.de/20buerger/70patientenverfuegung/index.html
Ausführlich informiert die gemeinnützige Bundeszentralstelle Patientenverfügung im Humanistischen Verband
Deutschlands:
www.patientenverfuegung.de
30
aktuelle Situation nicht regelt beziehungsweise
wenn keine verfasst wurde.
Eine PV richtet sich in erster Linie an die behandelnden Ärzte, doch auch an das Pflegepersonal und den Bevollmächtigten des Patienten. Sie muss schriftlich abgefasst sein,
doch ist auch der mündlich geäußerte Wille
zu berücksichtigen. Sie kann jederzeit formlos
widerrufen werden. Formvorschriften, wie
etwa eine notarielle Beurkundung, spielen für
die klinische Wirksamkeit der PV keine Rolle.
Die behandelnden Ärzte, Pflegekräfte und der
Bevollmächtigte müssen jedoch im Einzelfall
prüfen, ob der in der PV geäußerte Wille des
Patienten der aktuellen Behandlungssituation
entspricht.
Vor Abfassung einer PV ist es notwendig, sich
ausführlich beraten zu lassen und mit allen
Lebenswege 2016/2017
Patientenverfügung
BERATUNGsstellen
AOK – Die Gesundheitskasse Ulm-Biberach, Sozialer Dienst
Zeppelinring 2 - 4, 88400 Biberach, Telefon 0731-37846875; Fax: 07351-501202
Beamten-/Beihilferecht
Bund der Ruhestandsbeamten, BRH-Verband Biberach
Vorsitzender: Rudolf Jungiger, Telefon 07351 73633, [email protected]
Beteiligten ins Gespräch zu kommen, damit die PV so konkret wie
möglich formuliert werden kann. Das empfiehlt auch der Gesetzgeber.
„Je medizinisch qualifizierter und praxistauglicher, desto verbindlicher“, legt die Bundeszentralstelle Patientenverfügung jedem, der eine
PV abfassen möchte, ans Herz. Je konkreter der eigene Wille formuliert
ist, desto einfacher gestaltet sich die Umsetzung. Bei Unsicherheiten in
der Formulierung medizinischer Details ist es hilfreich, den Hausarzt
zu Rate zu ziehen. Eine ärztliche Beratung als Voraussetzung für die
Gültigkeit einer PV schreibt das Gesetz jedoch nicht vor.
Wichtig ist auch, eine einmal formulierte PV regelmäßig zu überprüfen,
ob sie noch dem eigenen Willen entspricht, auch wenn sich die Lebenssituation geändert hat.
Damit die behandelnden Ärzte und Pflegenden im Notfall von der PV
Kenntnis erlangen, ist es empfehlenswert, einen Hinweis auf den Aufbewahrungsort des Schriftstücks bei sich zu tragen, die bevollmächtigte
Vertrauensperson zu informieren und ihr ein Zweitexemplar zukommen
zu lassen. Mit ihr sollte auch der Inhalt der PV besprochen werden. Ist
der Betroffene bei der Einlieferung in ein Krankenhaus dazu in der Lage,
sollte er selbst auf die Existenz der PV hinweisen.
Eine schriftliche Vorsorgevollmacht ist nicht nur eine sinnvolle
Ergänzung der Patientenverfügung, sondern für jeden Menschen empfehlenswert, der für eine Situation vorsorgen möchte, in der er sich selbst
nicht mehr äußern kann. Mit der Vorsorgevollmacht werden eine oder
mehrere Vertrauenspersonen beispielsweise damit betraut, die Bankgeschäfte des Betreffenden sowie seine Korrespondenz mit Behörden und
Versicherungen zu erledigen. Die Bevollmächtigten können dessen
niedergeschriebenen Willen gegenüber Ärzten und Pflegepersonal vertreten, sollte der Betroffene dazu selbst nicht mehr in der Lage sein.
Eine Vorsorgevollmacht kann auch nur für einen bestimmten Bereich,
wie zum Beispiel Wohnungs- und Aufenthaltsangelegenheiten oder Fragen der Vermögenssorge, ausgestellt werden. Auch um für den eigenen
Ehepartner im Krankheitsfall eine Entscheidung treffen zu können, ist
eine solche Vollmacht notwendig. Die Vorsorgevollmacht kann jederzeit
mündlich widerrufen werden und gilt im Bedarfsfall bis über den Tod
hinaus.
Hat ein Patient keine Vorsorgevollmacht ausgestellt, kann das Betreuungsgericht einen Betreuer einsetzen, wenn der Betroffene seine
Angelegenheiten aufgrund bestimmter Erkrankungen und Behinderungen nicht mehr selbst regeln kann. Für solch eine Situation sollte
eine so genannte Betreuungsverfügung, eine Willensäußerung des
Verfassers gegenüber dem Betreuungsgericht, ausgestellt werden. Die
Regelung rechtlicher, privater und medizinischer Angelegenheiten, wie
zum Beispiel die Wahl eines Pflegeheims, die Geltendmachung einer
Patientenverfügung oder der Umgang mit dem Vermögen wird auf
diese Weise einer gerichtlichen Kontrolle unterstellt. Der Verfügende
kann eine bestimmte Person als Betreuer seiner Wahl angeben, doch
auch bestimmte Personen ablehnen. Das Gericht ist in der Regel an die
Verfügung gebunden. Wird niemand genannt oder die Betreuungsverfügung fehlt ganz, wählt das Gericht selbst eine geeignete Person aus.
Kathrin Hauff/Antje Blüm
Lebenswege 2016/2017
Beratung für Blinde und Sehbehinderte
Blinden- und Sehbehindertenverein Biberach
Helmut Gabriel, Telefon 07355 1006
Landesblindenverb. Ost-Baden-Württemberg
Karl Langer, Häspeler Str. 19, 88433 Schemmerhofen, Telefon 07356 1554
Beratungstelefon für Demenzerkrankungen
Hilfen und Entlastungsmöglichkeiten beim Umgang mit altersverwirrten Menschen:
Zentrum für Psychiatrie (ZfP) Bad Schussenried, Telefon 07583 331385
Stiftung „Gemeinsam für ein besseres Leben
mit Demenz im Landkreis Biberach“
www.netzwerk-demenz-bc.de
Betreuungsverein Biberach
Bahnhofstraße 29, 88400 Biberach
Telefon 07351 17869, Fax 17962, [email protected]
Caritas - Hilfen im Alter
Kolpingstr. 43, 88400 Biberach
Telefon 07351 5005-0; 5005-132; 5005-133; 5005-122
[email protected]
Deutsches Rotes Kreuz - Kurvermittlung/Seniorenreisen
Das DRK vermittelt spezielle Kuren oder Reisen für Ältere, Behinderte oder Personen
mit anderen Einschränkungen. Telefon 07351 15700
Diakonie - Hilfen im Alter
Telefon 07351 1502-50, Fax 1502-20, [email protected]
Wielandstr. 24 , 88400 Biberach
KIGS Kontakt- und Informationsstelle für
gesundheitliche Selbsthilfegruppen in der AOK Ulm-Biberach
Tel. 0731-501260, [email protected]
Kreisgesundheitsamt
Rollinstr.17, 88400 Biberach, Telefon 07351 52-6151, [email protected]
Sana Klinikum Biberach
Sozialdienst, Telefon 07351 55-1561
Geriatrische Rehabilitation, Telefon 07351 55-1460
Rheuma-Liga Baden-Württemberg e.V.
Arbeitsgemeinschaft Biberach, Maria-Lioba Friederici, Tel. 07582-8001576
[email protected]
Sozialpsychiatrisches Zentrum Berliner Hof
Berliner Platz 5, 88400 Biberach, Tel. 07351-4442920
Sozialverband VdK: Kreis- und Ortsverband
Beratung, Antragstellung und Rechtsbeistand in allen Fragen des Sozialrechts
(beispielsweise Renten-, Krankenkassen- und Behindertenrecht bis zur Klage
beim Sozialgericht).
Es gibt 37 Ortsverbände im Landkreis. Adresse: Königsbergallee 1, 88400 Biberach,
Telefon 07351 29114, [email protected], Sprechstunde: jeden Mittwoch
Stadtseniorenrat Biberach e.V.
Marlene Goeth, erste Vorsitzende
Oberer Bühl 6, 88400 Biberach
Tel. 07351-16 87 09, Fax 07351-16 87 10, [email protected]
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Vorsorgevollmacht
Wann gilt eine Vorsorgevollmacht auch wirklich?
Andrea Reck
Was ist, wenn ich meinen Willen nicht mehr
äußern kann? Hier gilt es rechtzeitig – und
richtig - Vorsorge zu treffen.
Herr Hofer, Sie sind Geschäftsführer des Betreuungsverein Biberach. Was ist die Aufgabe
dieses Vereins?
▶ In erster Line sucht, begleitet und schult der Verein ehrenamtliche rechtliche BetreuerInnen. Die
hauptamtlichen MitarbeiterInnen führen selbst
rechtliche Betreuungen und stehen für sämtliche
Anfragen in diesem Bereich zur Verfügung. Zudem
informieren wir in Vorträgen und in persönlichen
Gesprächen zu den vorsorgenden Verfügungen
wie Vollmacht oder Patientenverfügung.
Warum sind Patientenverfügungen so wichtig?
▶ Durch eine PV kann ich meinen Behandlungswunsch festlegen für den Fall, in dem ich aufgrund
einer Erkrankung nicht mehr zustimmungsfähig
bin. Die PV ist sowohl für meinen rechtlichen Vertreter als auch für den Arzt bindend. Allerdings
32
ist eine PV ohne rechtlichen Vertreter aus meiner
Sicht nicht ausreichend, denn ich muss in der Situation, in der die PV greift, eine Person haben,
die meinen Willen umsetzt.
Was ist eine Vorsorgevollmacht?
▶ Da es in Deutschland kein rechtliches Vertretungsrecht beispielsweise zwischen Eheleuten gibt,
ist die Vollmacht eine Möglichkeit der rechtlichen
Vertretung. Wobei ich den Begriff der Vorsorgevollmacht nicht empfehle, sondern eher von einer
General- und Vorsorgevollmacht spreche. Eine VM
setzt voraus, dass die Beteiligten geschäftsfähig
sind und man zum Bevollmächtigten sehr großes
Vertrauen hat. Zu empfehlen ist die beurkundete
VM über den Notar, da nur diese im Rechtsverkehr uneingeschränkt anerkannt wird. Habe ich
keine VM, dann wird vom Betreuungsgericht eine
rechtliche Betreuung angeordnet.
Wer sich individuell beraten lassen will, der kann
sich an den Betreuungsverein wenden.
In Sachen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht kennt
sich Andreas Hofer,
Geschäftsführer des
Betreuungsvereins Biberach, gut aus.
▶ Unser Anliegen ist: Keine vorsorgende Verfügung ohne vorheriges Gespräch, da das Thema
sehr umfangreich ist. Eine individuelle rechtliche
Beratung können wir aus juristischen Gründen
nicht bieten, da diese den Rechtsanwälten oder
den Notaren vorbehalten ist. Gerne informieren
wir Fragende, welche grundsätzlichen Möglichkeiten unter den gegebenen Umständen möglich
sind und welche Vor- und Nachteile es gibt.
Info: Tel. 07351-17869,
[email protected]
Lebenswege 2016/2017
Grauer Star
Auf der anderen Seite der Nadel
Dr. Johannes Reck
Kürzlich war ich selbst unterm Messer. Diagnose: Grauer Star.
Therapie: Implantation einer neuen Kunststofflinse ins Auge,
um die natürliche, getrübte zu ersetzen. Die Ängste von Ärzten,
wenn sie ungewohnt zu Patienten werden, sind oft noch größer
als die der meisten Patienten. Ganz hälinga habe ich vor meiner
OP in der Sprechstunde Patienten gefragt, wie es denn bei ihrer
Staroperation gewesen sei. „Gar ned schlimm, Herr Doggdr ond
I säh widr ächd guad!“
▶ Beim grauen Star wird die Linse im Auge zunehmend trübe, durch
Einlagerung verschiedener Stoffe, vor allem Eiweiße, bis schließlich
kaum mehr Licht von außen auf die Netzhaut gelangen kann oder
nur noch unscharfe oder verzerrte Bilder oder Doppelbilder entstehen. Leser des Romans „Der Medicus“ wissen, dass der Lehrmeister
des Medicus auch unter dem grauen Star litt. Die Ursache, die Linsentrübung, hatten Ärzte schon in vorchristlicher Zeit beobachtet. Radikal ihre Behandlungsmethode: Mit einem metallenen Instrument
ins Auge am Irisrand einstechen, die getrübte Linse aus ihrem Halteapparat herausreißen und seitlich aus dem Strahlengang des Lichts
auf den Boden des Augapfels drücken – ohne Narkose. Die Linse komplett aus dem Augapfel zu entfernen ging nicht – dafür wäre ein zu
großer Schnitt nötig gewesen. Im günstigsten Fall war das Ergebnis
wie beim Lehrmeister des Medicus: Zwar resultierte aus dem Fehlen
der Brechkraft der Linse eine extreme Weitsichtigkeit, aber er konnte
wieder sehen. Bei Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel hat es nicht so gut geklappt. Händel erblindete erneut; Bach starb
vier Monate nach einem zweiten Eingriff.
Ein Wunderwerk der Technik
Heute wird die getrübte Linse nicht einfach aus dem Strahlengang entfernt und irgendwo im Auge deponiert, stattdessen wird die Linsenkapsel geöffnet, der getrübte Linsenkörper verflüssigt und abgesaugt.
In den verbleibenden Linsensack baut man eine Kunststofflinse ein.
Sie hat nur etwa sechs Millimeter Durchmesser, kann in komprimierter Form in die Linsenkapsel eingebracht werden und entfaltet dort
nach „Freisetzung“ ihren Halteapparat, der sie in der Kapsel fixiert.
Die optischen Eigenschaften der Kunstlinse übertreffen bei Weitem
die der natürlichen. Aber sie kann nicht ihre Brechkraft verändern,
das heißt auf nah und fern scharf stellen. Deshalb wird auch nach
der Operation eine Brille benötigt – zum Lesen, wenn die Kunstlinse für Fernsicht berechnet wurde oder umgekehrt. Eine bestimmte
Art von Kunstlinsen („torisch“) kann sogar den Astigmatismus (der
häufige Sehfehler entsteht, wenn die Hornhaut nicht rund sondern
elliptisch geformt ist) korrigieren – leider bezahlen dies nicht alle
Krankenkassen.
Entscheidend für den Erfolg des „modernen Starstichs“ ist nicht zuletzt die technische Umgebung: Angefangen bei den präzisen Voruntersuchungen, die zu der exakten Berechnung der Kunststofflinse
führen, über die Narkose, die Schmerzfreiheit und Ruhigstellung des
zu operierenden Auges garantiert und den sterilen Operationsbedingungen bis hin zum Operationsmikroskop.
Lebenswege 2016/2017
Dr. Klaus Schmitz vom Augenzentrum Biberach operierte Dr. Johannes Reck am
Auge, sodass er nach der Operation wieder zu 100 Prozent ohne Brille in die
Ferne sehen konnte. Foto: Johannes Reck
Fazit: Meiner Meinung nach nehmen wir Ärzte uns oft zu wichtig.
Die höhere Lebenserwartung ist nicht heroischen Herztransplantationen oder jährlichen Gesundheitsuntersuchungen sondern vor allem
unserem Wohlstand mit guter Ernährung, Bekleidung, Behausung
und Hygiene zu danken. Aber hier haben die Augenärzte bezüglich
der individuellen Lebensqualität einen großartigen Fortschritt zuwege gebracht. Nach der Operation 100 Prozent Fernsicht ohne Brille!
Und der Eingriff: Ächd, gar ned schlimm!
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Zahngesundheit
Biss im Alter
Andrea Reck
Bei den verschiedenen Gebrechen des Alters wird der Besuch beim
Zahnarzt oft vergessen. Was gerade bei Heimbewohnern oft fatale
Folgen haben kann. Nur noch Grießbrei? Das muss nicht sein.
▶ Alte Menschen sind oft nicht mehr in der Lage, ihre Zähne oder ihren
Zahnersatz ausreichend zu reinigen, auch Pflegekräfte sind damit häufig
überfordert. Es ist ja meist nicht damit getan, eine Vollprothese mit einer Reinigungstablette ins Wasserglas zu legen, daneben gibt es ja noch
gesunde Zähne, Implantate, fest verankerte Brücken und teilüberkronte
Zähne. Der verminderte Speichelfluss im Alter und der Einfluss mancher
Medikamente erhöht die Gefahr von Karies und Entzündungen. Professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt kann helfen. Angehörige sollten
zusammen mit dem Hauszahnarzt entscheiden, wie oft die Prophylaxe
durchgeführt wird. Auch für Senioren zahlt die gesetzliche Krankenversicherung nur einmal pro Jahr rund 15 Euro für die Entfernung von
Zahnstein, die Kosten für die umfassende professionelle Zahnreinigung
müssen selbst getragen werden.
Schwierig wird es, wenn der Patient nicht mehr in die Praxis gebracht
werden kann. Zahnärzte behandeln alte und gehbehinderte Patienten
notfalls zu Hause oder im Heim. Der ambulante Zahnarzt stellt dabei oft
fest, dass Patienten wegen eines lockeren Gebisses nur mit Schmerzen
kauen können oder dass ein Pilz die Mundschleimhaut befallen hat. Da
ist es hilfreich, wenn der mobile Zahnarzt Zahnbelag entfernt, die Prothese im Ultraschallbad reinigt oder gegebenenfalls unterfüttert.
Zahnschmerzen können gebrechliche Menschen oft nicht mehr äußern.
Es droht Mangelernährung, wenn ein Zahn fault oder die Prothese drückt.
Außerdem können Keime aus dem Mund in den Körper gelangen. Bei
Schulungen wird dem Pflegepersonal gezeigt, wie sich Zahnseide bei älteren Menschen richtig handhaben lässt oder sich teilüberkronte Zähne reinigen lassen. Wichtig sind auch die Tipps für den Umgang mit demenzkranken Bewohnern.
Leider reichen ein paar Handgriffe oder beruhigende Worte nicht immer, um Schäden am Gebiss vorzubeugen. Größere Eingriffe müssen
vom ambulanten Zahnarzt vorbereitet werden, die Nachsorge muss sichergestellt sein.
Es gibt sogar eine Deutsche Gesellschaft für Alterszahnmedizin. Ihre
Präsidentin Prof. Dr. Ina Nitschke fordert flächendeckend seniorengerechte Zahnarztpraxen und Zahntechnikermeister mit gerostomatologischem Wissen (Gerostomatologie bedeutet Alterszahnheilkunde). Ziel
einer seniorengerechten Zahnarztpraxis ist es, Menschen in hohem Alter
Wer regelmäßig zum Zahnarzt geht, wird bis ins hohe Alter noch ordentlich Biss haben!
Foto: belahoche - Fotolia.com
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Lebenswege 2016/2017
Zahngesundheit
Fest zubeißen!
Implantate machen glücklich!
von Dr. Dr. Matthias Karallus
Es kann durchaus vorkommen, dass die Zahnprothese nicht mehr richtig sitzt. Dann muss mittels eines Abdrucks
eine neue Prothese hergestellt werden. Foto: Andrea Reck
und Personen mit Behinderungen regelmäßige
Zahnarztbesuche zu ermöglichen und damit deren Mund- und Zahngesundheit zu bewahren.
Prof. Dr. Nitschke plädiert dafür, einen „gerostomatologischen Wohlfühlfaktor“ zu schaffen.
Der sichere Umgang eines Praxisteams mit Menschen in hohem oder sehr hohem Alter erfordert
neben der Praxisaustattung zusätzliche Kompetenzen im Bereich der Kommunikation.
Zweimal im Jahr sollte eine Kontrolle durch den
Zahnarzt erfolgen und mindestens zweimal im
Jahr eine professionelle Zahnreinigung.
Üblicherweise spielt bei der Behandlung älterer Patienten das Anfertigen und Eingliedern von
Zahnersatz eine wichtige Rolle. Durchschnittlich fehlen den Senioren in Deutschland 14,2
Zähne, sodass sie ohne Zahnersatz wesentlich
schlechter sprechen und kauen können. Immer
nur Grießbrei und Kartoffelpüree können keine Lösung sein.
Zahnlücken oder schlecht
sitzende Prothesen können einem die Laune ganz
schön vermiesen. Da freut
man sich auf ein leckeres
Schnitzel, aber mit den alten Beißern macht das Essen keinen Spaß. An ein
herzhaftes Zubeißen ist
oft nicht zu denken.
▶ Neue Zähne, fast wie die eigenen – geht
das? Implantate sind künstliche Zahnwurzeln,
die fest mit dem Kieferknochen verwachsen. Dabei sind sie meist stabiler als die eigenen Zähne.
Sie halten die Kronen oder Brücken zuverlässig fest. Aber auch schlecht sitzende Prothesen
können so sicher befestigt werden, dass nichts
mehr wackelt oder drückt.
In unserer Praxisklinik bieten wir modernste
Technik für eine umfassende Diagnostik. Da
wäre zum Beispiel das dreidimensionale Röntgen, mit dem der Kiefer und das jeweilige Knochenangebot exakt bestimmt werden kann.
Ist doch einmal zu wenig Knochen vorhanden,
kann dieser vorher aufgebaut werden.
▶ Dämmerschlaf: Bei uns haben Sie die Möglichkeit, die Implantation auch im Dämmerschlaf durchführen zu lassen. Dabei erhalten
Sie ein Schlafmittel über die Vene. Vom eigentlichen Eingriff bekommen Sie so gut wie nichts
mehr mit! Wenn Sie dann aufwachen, ist alles
schon vorbei, und Sie können sich entspannt
noch ein wenig ausschlafen. Viele Patienten
haben schon einen Eingriff im Dämmerschlaf
durchführen lassen. Ihre Erfahrungsberichte
können Sie unter Jameda.de nachlesen.
Kommen Sie uns doch mal in Biberach besuchen!
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Facharzt für Mund- Kiefer-Gesichtschirurgie
Fachzahnarzt für Oralchirurgie
Zertifizierte Implantologie (DGI)
Zeppelinring 1 • 88400 Biberach (Ärztehaus)
Tel. 0 73 51 8 29 94 30 • Fax 0 73 51 82 99 43 30
[email protected] • www.drkarallus.com
Lebenswege 2016/2017
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Seniorenwohngemeinschaft
Etwas Neues wagen
Andrea Reck
OCHSENHAUSEN. Ingrid Schölderle ist Unternehmerin und das beweist sie auch beim
Älterwerden. Das Leben im Alter gestalten,
bevor das Alter das Leben beherrscht. Von
der Idee zum Projekt: Selbstbestimmtes
Wohnen im Alter – für sich und andere.
▶ Ingrid Schölderle behauptet sich in einer
Männerdomäne. Als Chefin eines Büros, das
auf schlüsselfertigen Industriebau spezialisiert ist, würde man nicht unbedingt eine Frau
erwarten. Flotter Kurzhaarschnitt, passend
modischer Silberschmuck, eine gepflegte Erscheinung. So sitzt sie an ihrem Schreibtisch
im Zentrum von Ochsenhausen. Die Wände
ihres Büros zieren nicht etwa Pläne eines gerade in Planung befindlichen Supermarktes oder
Einkaufszentrums, sondern viele Fotos ihrer
Kinder und Enkel.
1951 in Ulm geboren, lebt sie seit 35 Jahren in
einem ehemaligen Bauernhof in Oberschwaben.
Auslöser für den Kauf war damals das Hobby
Pferde. Die gelernte Erzieherin hatte das Abitur nachgeholt und Architektur studiert. Das
Studium allerdings fürs erste Kind mit 27 Jahren an den Nagel gehängt. Obwohl drei Kinder
folgten, unterstützte sie ihren Mann im Ingenieurbüro für Industriebau. Von ihm trennte
sie sich nach 39 Jahren, das Büro blieb.
In ganz Baden-Württemberg ist sie unterwegs.
Wenn sie verschmitzt lächelnd erklärt: „Ich bin
das Mädchen für alles“, kann man sich gut vorstellen, dass diese Frau nicht nur daheim auf dem
Hof im Umgang mit den Pferden die Zügel in der
Hand hält. Um die Pferde kümmert sich mittlerweile eine der Töchter, die in der Nähe wohnt.
Für ihre Architekten und Ingenieure ist Ingrid
Schölderle die Chefin, die pro Jahr 40.000 Kilometer von Baustelle zu Baustelle fährt, jedoch
immer auch ein Ohr für die persönlichen Belange
ihrer Mitarbeiter hat. Sie sagt von sich: “Ich kann
gut organisieren und mit Menschen umgehen“.
Ihr Wirkungskreis und der ihrer sechs Mitarbeiter reicht von Heilbronn über den Schwarzwald,
Stuttgart, den Bodensee bis nach München mit
bayrischem Umland
Wie willst du zukünftig wohnen?
Die 400 Quadratmeter, die sie derzeit alleine
bewohnt, sind dabei ebenso wie der dreitausend Quadratmeter große Garten inzwischen
mehr Last als Lust. Abhängigkeit statt Freiheit, das ist nicht ihre Vorstellung vom Leben
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im Alter. Zeit also für die resolute Frau sich
Gedanken zu machen: „Wie willst du zukünftig wohnen?“
So entstand die Idee einer Senioren-Wohngemeinschaft nach dem Motto: Gemeinsam statt
einsam. Jeder WG-ler soll in seiner eigenen
komfortablen Wohnung leben, denn darauf
will Ingrid Schölderle auf keinen Fall verzichten, braucht sie doch entsprechenden Platz,
wenn ihre vier Kinder mit Partnern und sechs
Enkelkindern zu Besuch kommen. Von einsam
kann also keine Rede sein. Trotzdem.
„Im Laufe eines Lebens hat sich Jeder etwas aufgebaut, ein eigenes schönes Heim geschaffen, da
will man sich doch im Alter nicht verschlechtern.
So denken auch andere Menschen meines Alters.
Gemeinschaft und Geselligkeit sollen in unserem Neubau ganz selbstverständlich gelebt werden können“, meint die Visionärin. Sie, die nie in
einer Wohngemeinschaft lebte, war sie doch zu
Studentenzeiten bereits verheiratet, träumt von
einer selbstverwalteten Wohngemeinschaft, in
der jeder seine Privatsphäre bewahrt und einen
„Marktplatz“ vor der Tür hat.
Aus der Sandkastenphase bin ich raus
Man ahnt schon, es blieb nicht beim Träumen. Die Unternehmerin schrieb auf der Suche nach einem passenden Grundstück alle
Bürgermeisterämter an zwischen Laupheim
und Memmingen. Fündig wurde sie schließlich in Berkheim; einer Gemeinde mit guter
Infrastruktur und Verkehrsanbindung, nicht
weit von Memmingen.
Im Ingenieur-Büro wirft der Beamer die Außenansicht der mit zehn Wohneinheiten geplanten Anlage mit unverbaubarer Südlage an die
Wand. „Wir haben sogar Alpenblick“ schwärmt
die Bauherrin. „Meine Wohnung ist die rechts
unten“, erläutert sie den Bauplan. „Und diese
hier sind auch schon vergeben“. Im ersten und
zweiten Obergeschoss sind noch insgesamt vier
Wohnungen zu haben, die Hälfte der Wohnungen ist bereits belegt.
Ist diese Art des Wohnens nur etwas für Betuchte? Da sich viele – insbesondere in Oberschwaben – im Lauf ihres Lebens eine Immobilie angeschafft haben, ist es wohl meist weniger eine
Frage des Geldes als des Mutes, im Alter noch
einmal etwas ganz Neues zu wagen, sein Häusle
zu verkaufen und sich mit anderen zusammenzutun. Wobei es natürlich nicht ganz einfach ist,
die passenden Menschen zu finden. Zeitungs-
Ingrid Schölderle ist Chefin eines Büros, das auf
schlüsselfertigen Industriebau spezialisiert ist. Sie
wagt Neues, indem Sie ihre Idee von einer SeniorenWohngemeinschaft Wirklichkeit werden lässt.
Foto: Andrea Reck
annoncen ergaben Kontakte, aber nicht jeder
Kontakt führte weiter. Bisher musste noch niemand abgewiesen werden, weil die Chemie nicht
stimmte, aber eine Dame erkannte nach mehreren Treffen glücklicherweise selbst, dass diese
Wohnform für sie nicht das Richtige wäre. Im
Falle eines Weiterverkaufs oder der Vererbung
einer Wohnung wird eine Zweidrittelmehrheit
der Bewohner notwendig sein.
Viele der eingeflossenen Ideen entwickelte Ingrid Schölderle in Zusammenarbeit mit den Interessenten, die sich seit einem Jahr monatlich
treffen. Es entstand auch der Wunsch nach einem gemeinsam zu nutzenden Gästeappartement, das später möglicherweise als Wohnung
für eine Pflegekraft genutzt werden kann. Ob
sie sich ein Mehrgenerationenhaus vorstellen
kann? „Nein“, meint sie lachend, „die Sandkasten- und Hasenphase hatte ich lange genug. Da
bin ich raus.“
Von der gemeinsamen Lobby im Erdgeschoss
kommt man direkt in den Garten mit Schwimmteich, Nutz- und Ziergarten. Das Grün ums Haus
ist allen wichtig, wer mag, kann sich dort betätigen. Das Schöne daran ist, der Einzelne ist nicht
allein verantwortlich für das Ganze. Geplanter
Baubeginn Mai 2016, Fertigstellung Rohbau mit
Fenster Dezember 2016, Einzug Juni 2017. Bei
der tatkräftigen Powerfrau, die sich als robusten Wassermann und kreativen Menschen bezeichnet, die gerne fotografiert und mehrtägige
Radtouren unternimmt, besteht kein Zweifel,
dass die Termine eingehalten werden.
Lebenswege 2016/2017
Lebenswege 2016/2017
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Pflegereform
Die Reform der Reform
Aus Pflegestufen werden 2017 Pflegegrade
Andrea Reck
In Baden-Württemberg gibt es derzeit fast 300.000 Pflegebedürftige. Die meisten werden zu Hause von Angehörigen gepflegt. Sie erhalten Pflegegeld, nehmen Sachleistungen ambulanter Pflegedienste in Anspruch oder kombinieren beide Leistungen wie im 2015 vom
Bundeskabinett beschlossenen Zweiten Pflegestärkungsgesetz (PSG
II) vorgesehen. Die wichtigsten Änderungen des neuen Gesetzes wie
die Einführung von Pflegegraden sowie andere Begutachtungsmaßstäbe gelten allerdings erst ab 2017.
▶ Seit diesem Jahr greifen jedoch bereits Änderungen bei der Pflegeberatung, bei Pflegekursen und erweiterten Kurzzeitpflege-Angeboten. Diese
Neuregelungen bei der Ersatz- und Kurzzeitpflege sind wichtig, wenn etwa
Angehörige ein Familienmitglied pflegen und dabei zeitweilig ausfallen.
Professionelle Pflegekräfte, Freunde oder Verwandte können dann im gewohnten Umfeld vertreten (Ersatzpflege). Daneben besteht die Möglichkeit,
Kurzzeitpflege in einem Pflegeheim in Anspruch zu nehmen.
Und seit Beginn des Jahres zahlen die Pflegekassen in dieser Zeit das Pflegegeld hälftig weiter - bei der Ersatzpflege für einen Zeitraum von 42 Tagen, bei der Kurzzeitpflege für 56 Tage. Bisher durfte in beiden Fällen nur
bis zu 28 Tage weitergezahlt werden. Neu ist auch, dass Kurzzeitpflegen
nicht mehr nur für vier Wochen bewilligt werden dürfen, sondern für acht
Wochen. Bisher war dies nur möglich, wenn der Versicherte sein Budget für
Ersatzpflege teilweise oder ganz in die Kurzzeitpflege übertrug.
Alles nicht so einfach. Mittlerweile haben pflegende Angehörige daher
rechtlich verbindlich einen Anspruch auf Beratung. Bisher war im Leistungskatalog der Pflegeversicherung streng genommen nur eine Beratung
für Pflegebedürftige vorgesehen.
Umfassende Änderungen treten mit dem Zweiten Pflegeergänzungsgesetz
zum 1. Januar 2017 in Kraft. Mit ihm sollen Menschen mit psychischen
Erkrankungen oder Demenz künftig den gleichen Anspruch auf Pflegeleistungen haben wie körperlich beeinträchtigte Menschen. Dadurch erhalten
zusätzlich etwa 500.000 Personen Leistungen aus der gesetzlichen Versicherung. Das neue Begutachtungssystem soll die Fähigkeiten und nicht die
Defizite der Patienten berücksichtigen. Statt drei wird es dann fünf Pflegestufen geben, die dann allerdings Pflegegrade heißen werden.
Niemand wird schlechter gestellt
Zur Finanzierung der Reform stieg der Beitragssatz um 0,2 Prozentpunkte des Bruttolohns auf 2,55 Prozent bzw. 2,8 Prozent für Kinderlose. Laut
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe wird keiner der heutigen Leistungsempfänger durch den Systemwechsel schlechter gestellt werden. Für
die rund 2,8 Millionen Menschen, die bereits Pflegeleistungen erhalten,
soll es Bestandsschutz geben.
Seit Januar 2015 gilt das Pflegestärkungsgesetz, das Pflegebedürftigen einige kleine Verbesserungen brachte: So erhöhte sich das Pflegegeld für die
Pflegestufen eins bis drei. In Pflegestufe eins werden nun statt 235 Euro
244 Euro gezahlt, in Pflegestufe zwei 440 statt 458 Euro. Bei Pflegestufe
drei gibt es statt 700 Euro 728 Euro, ohne dass die Versicherten einen Antrag stellen mussten.
Pflegesachleistungen können beantragt werden, wenn etwa ein ambulanter Pflegedienst ins Haus kommt. Der Pflegedienst rechnet dann direkt
mit der Kasse ab.
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Die Pflegereform bietet Hilfen, um möglichst lange im gewohnten Umfeld zu leben.
Foto: © Alexander Raths - Fotolia.com
Für Begleitung bei Arztbesuchen oder Hilfe beim Einkaufen bekommen
Pflegebedürftige aller Pflegestufen für diese Form der niedrigschwelligen
Betreuung 104 Euro im Monat. Dieses Geld war bisher nur für Menschen
mit Pflegestufe null vorgesehen. Nun können diese Entlastungsangebote
durch ehrenamtliche Helfer auch anstelle eines Teils der Pflegesachleistung
in Anspruch genommen werden. Bis zu 40 Prozent des jeweiligen Pflegesachleistungsbetrags lassen sich dadurch ersetzen.
Demenzkranke, die in ihrer Alltagskompetenz eingeschränkt sind, sich
beispielsweise nicht mehr selbst anziehen oder waschen können, werden
nach wie vor der Pflegestufe null zugerechnet. Nun erhalten sie aber Zugang zu allen ambulanten Leistungen der Pflegeversicherung. Sie haben
also Anspruch auf teilstationäre Tages- und/oder Nachtpflege sowie auf
Kurzzeitpflege. Wichtig ist es, sich bei der Pflegekasse zu informieren ehe
man solche Leistungen in Anspruch nimmt, damit beispielsweise der beauftrage Pflegedienst auch einen Versorgungsvertrag mit der Kasse abgeschlossen hat
Wenn Angehörige eine Auszeit brauchen können sie die so genannte Verhinderungspflege in Anspruch nehmen. Pflegebedürftige, die nach einem
Krankenhausaufenthalt vollstationär gepflegt werden müssen, steht Kurzzeitpflege zu. Unabhängig von der Pflegestufe erhalten Pflegebedürftige für
jede dieser Leistungen 1612 Euro (statt bisher 1550 Euro) pro Jahr. Zudem
lassen sich die beiden Leistungen miteinander kombinieren: Bis zu 50 Prozent des Betrags für Kurzzeitpflege können zusätzlich für Verhinderungspflege ausgegeben werden.
Laut Bundesministerium für Gesundheit werden rund 2,7 Millionen Pflegebedürftige zum 1. Januar 2017 automatisch in einen der neuen Pflegegrade übergeleitet werden. Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen
werden automatisch von ihrer Pflegestufe in den nächst höheren Pflegegrad
übergeleitet. Menschen, bei denen eine dauerhafte erhebliche Einschränkung der Alltagskompetenz festgestellt wurde, werden in den übernächsten
Pflegegrad überführt. Alle, die bereits Pflegeleistungen erhalten, erhalten
diese daher mindestens in gleichem Umfang weiter.
Lebenswege 2016/2017
Pflegereform
Demnach gibt es auch in stationären Pflegeeinrichtungen Verbesserungen:
Ab 2017 gilt in jeder vollstationären Pflegeeinrichtung ein einheitlicher pflegebedingter Eigenanteil für die Pflegegrade 2 bis 5. Der pflegebedingte Eigenanteil steigt künftig nicht mehr mit zunehmender Pflegebedürftigkeit.
Was ändert der Mindestlohn?
Wer nicht ins Heim will, holt sich bezahlte Hilfe ins Haus. Der seit 2015
vorgeschriebene gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro brutto pro Arbeitsstunde für alle Arbeitnehmer in Deutschland gilt, betrifft er auch die osteuropäischen Pflegekräfte, die in deutschen Haushalten arbeiten. Die Kosten
für eine legale häusliche 24-Stunden-Betreuung sind also gestiegen, sowohl
für in Deutschland angestellte Betreuungskräfte, als auch für im Ausland
angestellten die nach Deutschland entsendet werden. Rechnet man zum
Mindestlohn Kost und Logis, sowie Sozialabgaben und Arbeitgeberkosten hinzu, kostet eine angestellte Betreuungskraft mindestens 2.500 Euro
brutto. Dabei sind nicht nur die tatsächliche Arbeitszeit, sondern auch die
Zeiten, in denen Betreuungskräfte in Rufweite sind nach Mindestlohn zu
vergüten. Familien, die bei der häuslichen 24-Stunden-Versorgung ihrer
Angehörigen auf die Dienstleistung einer selbstständigen Betreuungskraft
zurückgreifen, legen die Preise für ihre Dienstleistung eigenständig fest und
sind dabei nicht an den gesetzlichen Mindestlohn gebunden.
Lebenswege 2016/2017
Netzwerk Demenz
in Biberach - Andrea Reck
Demenz ist der Oberbegriff für Erkrankungsbilder, die mit einem
Verlust der geistigen Funktionen wie Denken, Erinnern, Orientierung und Verknüpfen von Denkinhalten einhergehen und die
dazu führen, dass alltägliche Aktivitäten nicht mehr eigenständig
durchgeführt werden können. Schätzungsweise 3500 Menschen
sollen bis 2020 an Demenz erkrankt sein im Landkreis Biberach,
derzeit sind es etwa 2500.
▶ Ende September 2015 gründeten daher zehn kirchliche und soziale
Einrichtungen die Stiftung „Gemeinsam für ein besseres Leben mit
Demenz im Landkreis Biberach“. Die Kreissparkassen-Stiftung Pro
Bono verwaltet die bereits 33.500 Euro Stiftungskapital.
Um Spenden an die Stiftung wird gebeten unter:
Kreissparkasse Biberach
IBAN: DE40 6545 0070 0007 8141 03
▶ www.netzwerk-demenz-bc.de
39
Pflegestufe
Der Weg zur richtigen Pflegestufe
Der Weg zur richtigen Pflegestufe führt
über die bei der gesetzlichen Krankenkasse angesiedelte Pflegekasse. Diese beauftragt regelmäßig den Medizinischen
Dienst der Krankenkassen (MDK) mit der
gutachterlichen Prüfung des Falls und
schlägt der Kasse eine Pflegestufe vor. Die
Kasse erlässt auf dieser Grundlage den
Pflegebescheid. Ist die bewilligte Stufe
nicht mit dem tatsächlichen Betreuungsaufwand in Einklang zu bringen, kann der
Bescheid mit dem Rechtsbehelf des Widerspruchs angegriffen werden.
Die Pflegekassen teilen den Hilfebedarf pflegebedürftiger Menschen bis Ende 2016 in drei
Pflegestufen ein. Nach diesen – und nach der
Art der Pflege, ob häuslich, ambulant, teilstationär oder stationär richtet sich der Umfang
der finanziellen Unterstützung. Zur Einstu-
fung ist vor allem der benötigte Zeitaufwand
maßgeblich, den das Gesetz exakt vorgibt.
Für die derzeitige Stufe I benötigt man im
Bereich „Grundpflege“ (u.a. Körperpflege, Ernährung, Mobilität) mindestens zwei Verrichtungen aus einem oder mehreren Bereichen,
mindestens einmal täglich – plus Hilfe bei der
Hauswirtschaft mehrmals wöchentlich. Mindestens 90 Minuten im Tagesdurchschnitt,
davon mindestens 45 für die so genannte
Grundpflege, müssen aufgewandt werden.
Eine Einstufung in eine Pflegestufe, beziehungsweise ab 2017 in fünf Pflegegrade,
wird bei der Pflegekasse des Betroffenen
mit Hilfe des dort erhältlichen Formulars beantragt. Beim Ausfüllen helfen Pflege- und
Sozialdienste, Pflegestützpunkte sowie die
Pflegekasse selbst. Unter anderem entbindet
man behandelnde Ärzte von der Schweigepflicht und erklärt sich einverstanden mit der
Mit der richtigen Pflegestufe (ab 2017 heißt es Pflegegrade) hat man eine Sorge weniger.
Foto: highwaystarz - Fotolia.com
„Offenlegung der Pflegedokumentation“. Die
Pflegekasse beauftragt sodann den Medizinischen Dienst (MDK) – bei Privatversicherungen: Medicproof - mit einem Begutachtungsbesuch vor Ort zu ermitteln.
Nichts beschönigen
Bei dem Besuch sollte die Situation des Betroffenen nicht „schön geredet“, Schmerzen
und Schwierigkeiten offen zur Sprache gebracht werden. Der pflegebedürftige Mensch
sollte sich in einem Zustand zeigen, der der
alltäglichen Realität entspricht. Ihn vor der
Begutachtung eigens frisch zu kleiden und
zu frisieren, wenn er dies selbst nicht mehr
kann, oder die Wohnung extra aufzuräumen,
hinterlässt leicht einen falschen Eindruck.
Den tatsächlichen Pflegeaufwand ermittelt
man vorab durch möglichst minutengenaue
Dokumentation in einem Pflegetagebuch.
Es fällt schwer, über „Defizite“ eines nahen
Angehörigen offen zu sprechen. Doch MDKMitarbeiter sind meist selbst erfahrene Pflegefachkräfte. Schambesetzte Aspekte, wie
das Ausscheidungsverhalten, sollte – und darf
– man unter vier Augen zur Sprache bringen.
Höhere Leistungen für demenziell erkrankte Menschen in ambulanter Versorgung
Seit dem 1. Januar 2013 erhalten demenziell
erkrankte Menschen, die häuslich versorgt
werden, höhere Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung. In der sogenannten
Pflegestufe 0 erhalten sie neben den ihnen
für zusätzliche Betreuungsleistungen heute
schon zustehenden 100 beziehungsweise 200
Euro erstmals Pflegegeld oder Pflegesachleistungen. In den Pflegestufen I und II wird der
bisherige Betrag aufgestockt: Menschen ohne
Pflegestufe (Pflegestufe 0) erhalten monatlich
ein Pflegegeld von 120 Euro oder Pflegesachleistungen bis zu 225 Euro. Pflegebedürftige
in Pflegestufe I erhalten ein um 70 Euro erhöhtes Pflegegeld von 305 Euro und um 215
Euro erhöhte Pflegesachleistungen bis zu 665
Euro. Pflegebedürftige in Pflegestufe II erhalten ein um 85 Euro erhöhtes Pflegegeld von
525 Euro und um 150 Euro erhöhte Pflegesachleistungen bis zu 1250 Euro.
40
Lebenswege 2016/2017
Pflegestufe
Widerspruch in Monatsfrist
Pflegestufe
Anschließend erstellt der MDK ein Gutachten, das erklärt, inwieweit
beim Antragsteller die „Richtlinien der Spitzenverbände der Pflegekassen zur Begutachtung von Pflegebedürftigkeit nach dem XI. Buch
Sozialgesetzbuch“ erfüllt werden. Der MDK nimmt die Einstufung
nicht selbst vor, sondern gibt eine Empfehlung an die Pflegekasse ab,
die „einstuft“ und den Bescheid versendet.
Wird ein Antrag abgelehnt oder eine zu niedrige Pflegestufe gewährt, ist Widerspruch einlegbar. Dieser muss innerhalb einer Frist
von einem Monat ab Zugang des Bescheides bei der Pflegekasse eingereicht werden und kann formlos sein. Sofern es noch nicht vorliegt,
fordert man gleichzeitig das zugrundeliegende MDK-Gutachten an.
Dieses sollte von unabhängigen Pflegefachleuten oder Pflegesachverständigen vorab geprüft werden. Bestehen hier Zweifel an
der Einstufung, sollte ein Fachanwalt für Sozialrecht eingeschaltet
werden. Dieser kann den Widerspruch in Zusammenwirken mit
den Angehörigen und den Pflegefachkräften detailliert und fachlich versiert formulieren und begründen.
Es gilt, das Gutachten richtig zu interpretieren und einen davon abweichenden, tatsächlichen Hilfebedarf zu erklären. Ein umfassendes
Pflegetagebuch mit minutengenauen Angaben sowie ärztliche Atteste, die sich vor allem auf Pflege erschwerende Faktoren beziehen, sind
hilfreich.
Nach dem Widerspruch entsendet die Pflegekasse in der Regel den
MDK zu einer erneuten Begutachtung, um neu zu entscheiden. Wird
der Widerspruch trotz fachlicher Unterstützung abgelehnt, bleibt das
Sozialgericht. Spätestens hier sollten die Angehörigen einen Fachanwalt für Sozialrecht hinzuziehen, um die Chancen, im Prozess zu
obsiegen, zu erhöhen und die Erfolgsaussichten eines solchen Verfahrens besser abschätzen zu können. Der für einen Prozess nötige „lange
Atem“ lohnt sich in vielen Fällen. Verfahren vor den Sozialgerichten
sind grundsätzlich gerichtskostenfrei.
I
II
III
III + (Härtefall)
90 min.
180 min.
300 min.
300 min.
davon Grundpflege
mindestens
>45 min.
120 min.
240 min.
240 min.
davon Nachtpflege mindestens
keine Vorgaben
keine Vorgaben
keine
Vorgaben
3 Einsätze
zusätzlich
erforderlich
mindestens
2 Verrichtungen
Grundpflege
3 verschiedene
Zeiten
Hilfebedarf
rund um die
Uhr
Erschwerende
Faktoren
Mindest-Pflegezeit täglich
Information
So werden die derzeitigen Pflegestufen ab 2017 in Pflegegrade umgewandelt:
•
•
•
•
•
•
•
•
Pflegestufe 0
Pflegestufe 1
Pflegestufe 1 +
eingeschränkte Alltagskompetenz
Pflegestufe 2
Pflegestufe 2 +
eingeschränkte Alltagskompetenz
Pflegestufe 3
Pflegestufe 3 +
eingeschränkte Alltagskompetenz
Härtefall
Lebenswege 2016/2017
Pflegegrad 2
Pflegegrad 2
Pflegegrad 3
Pflegegrad 3
Pflegegrad 4
Pflegegrad 4
Pflegegrad 5
Pflegegrad 5
(siehe Portrait Seite 23)
41
MDK-Prüfung
Der „Pflege-TÜV“ auf Überraschungsbesuch
MDK-Prüfung bei Pflegeheimen und Pflegediensten ohne Voranmeldung
Im Zuge des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes werden seit 2009 nach und nach
sämtliche Pflegeheime und Pflegedienste
in Deutschland durch die Medizinischen
Dienste der Krankenkassen (MDK) bewertet. Der Prüfdienst besucht die Einrichtungen ohne Vorankündigung - mittlerweile jährlich.
Mindestens ein Mal jährlich nimmt das Prüfteam, in der Regel bestehend aus zwei ausgebildeten Pflegekräften mit Berufserfahrung, stationäre Einrichtungen sowie den Pflegezustand
ihrer Bewohner ein bis zwei Tage lang streng
unter die Lupe. Kurz vor Beginn der Begehung
wird auch der Bewohnerbeirat informiert, der
bei der Kontrolle dabei sein darf.
 Das neue System soll die Pflegequalität
der Anbieter transparent machen, ein hohes
Pflegequalitäts-Niveau sichern und Mängel
unterbinden. Zudem erleichtert die Bewertung
zukünftigen Klienten und ihren Angehörigen
die Auswahl eines geeigneten Heimes oder
Dienstes. Rechtliche Grundlage des Verfahrens sind die §§ 114 ff. im Elften Buch Sozialgesetzbuch (Pflegeversicherungsgesetz).
Der Prüfkatalog umfasst für stationäre
Pflegeeinrichtungen 82, für ambulante
Dienste 49 Bewertungskriterien. Im stationären Bereich werden die Kategorien „Pflege
und medizinische Versorgung“ – als Schwerpunkt ‑, der „Umgang mit demenzkranken
Bewohnern“, die „soziale Betreuung und Alltagsgestaltung“ sowie „Wohnen, Verpflegung,
Hauswirtschaft, Hygiene“ beurteilt.
Jedes der 82 Kriterien wird mit einer Punktzahl von 0 bis 10 bewertet. Die erreichte
Punktzahl wird in eine – jedem leicht verständliche ‑ Schulnote umgewandelt. So erhält
jeder der vier großen Bereiche eine Note von 1
(sehr gut) bis 5 (mangelhaft). Aus diesen vier
Einzelzensuren wird die Gesamtnote für die
Einrichtung ermittelt. Eine fünfte Note setzt
sich aus den Aussagen befragter Bewohner
zu deren Zufriedenheit mit der Versorgung
zusammen. Diese fließt aufgrund ihrer Subjektivität nicht in die Gesamtnote ein.
Die Gesamtnote in der ambulanten Pflege
entsteht aus 37 Einzelkriterien in drei Qualitätsbereichen: „Pflegerische Leistungen“ – als
Schwerpunkt – mit 17 Qualitätskriterien,
„ärztlich verordnete pflegerische Leistungen“
– mit zehn Kriterien – sowie „Dienstleistung
und Organisation“ mit zehn Kriterien. Wie bei
den Pflegeheimen wird hier aus einer Punkteskala ein Mittelwert in Gestalt einer Schulnote
errechnet. Der Bereich „Kundenbefragung“
mit zwölf Bewertungskriterien fließt nicht
in die Gesamtnote ein.
Die Pflegeeinrichtung bekommt den von den
Prüfern erstellten Prüfbericht zur Ansicht
und hat die Möglichkeit zur Stellungnahme. Weist ein Heim oder ein Pflegedienst
erhebliche Mängel auf, wird zusätzlich ein
Bescheid mit umzusetzenden Maßnahmen
zugestellt. Ob diese erfolgreich durchgeführt
wurden, wird gegebenenfalls in einer Wiederholungsprüfung kontrolliert. Außerdem
können Fortbildungsmaßnahmen für die
betreffende Pflegedienstleitung angeordnet
werden. Im extremen Fall kann ein Heim sogar geschlossen werden. Darüber entscheidet
jedoch die Heimaufsicht des entsprechenden
Bundeslandes.
Dank dem Prüfdienst der MDK ist es für Interessenten einfacher, Pflegeeinrichtungen zu vergleichen, um sich
schließlich für die bestmögliche Einrichtung zu entscheiden.
Foto: drubig-photo - Fotolia.com
42
Die Ergebnisse sowie das Datum der letzten
Prüfung werden als so genannter Transparenzbericht von den Landesverbänden der
Pflegekassen im Internet veröffentlicht und
müssen zudem in den Heimen ausgehängt
werden. Unabhängig von den Noten sollte
man sich vor Ort ganz in Ruhe selbst ein Bild
von der Einrichtung machen.
Lebenswege 2016/2017
MDK-Prüfung
Einheitliche Darstellung: In dieser Form werden die Durchschnitts-Noten von stationären
Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten im Internet veröffentlicht.
BEISPIELFRAGEN
aus dem Prüfkatalog für stationäre Einrichtungen
Bewertungsbereich 1: PFLEGE UND MEDIZINISCHE VERSORGUNG
(35 Prüfkriterien)
- Entspricht die Medikamentenversorgung den ärztlichen Anordnungen?
- Basieren die Maßnahmen zur Behandlung der chronischen Wunden oder des Dekubitus auf dem aktuellen Stand des Wissens?
- Werden erforderliche Maßnahmen bei Einschränkungen der selbständigen Nahrungsversorgung durchgeführt?
Bewertungsbereich 2: UMGANG MIT DEMENZKRANKEN BEWOHNERN
(10 Prüfkriterien)
- Wird bei Bewohnern mit Demenz die Biografie des Heimbewohners beachtet und bei
der Tagesgestaltung berücksichtigt?
- Wird das Wohlbefinden von Bewohnern mit Demenz im Pflegealltag ermittelt und dokumentiert und werden daraus Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet?
- Gibt es ein bedarfsgerechtes Speisenangebot für Bewohner mit Demenz?
Lebenswege 2016/2017
Information
Auf www.pflegenoten.de finden sich alle Informationen zur Benotung von Pflegeeinrichtungen sowie eine Aufstellung der dezentralen, von diversen Krankenkassen
eingerichteten Online-Veröffentlichungsstellen. Die Internetseite ist mit einem Sprachprogramm ausgestattet, mit dessen Hilfe sie sich vorlesen lässt.
Bewertungsbereich 3: SOZIALE BETREUUNG UND ALLTAGSGESTALTUNG
(10 Prüfkriterien)
- Veranstaltet das Pflegeheim jahreszeitliche Feste?
- Wird die Eingewöhnungsphase systematisch ausgewertet?
- Verfügt die Pflegeeinrichtung über ein Beschwerdemanagement?
Bewertungsbereich 4: WOHNEN, VERPFLEGUNG, HAUSWIRTSCHAFT UND
HYGIENE (9 Prüfkriterien)
- Ist die Gestaltung der Bewohnerzimmer z. B. mit eigenen Möbeln, persönlichen Gegenständen und Erinnerungsstücken sowie die Entscheidung über ihre Platzierung
möglich?
- Ist der Gesamteindruck der Einrichtung im Hinblick auf Sauberkeit und Hygiene gut?
- Orientieren sich die Portionsgrößen des Essens an den individuellen Wünschen der
Bewohner?
Bewertungsbereich 5: BEWOHNER-BEFRAGUNG (18 Prüfkriterien)
- Entscheiden Sie, ob Ihre Zimmertür offen oder geschlossen gehalten wird?
- Schmeckt Ihnen das Essen in der Regel?
- Bekommen Sie Ihrer Meinung nach jederzeit ausreichend zuzahlungsfrei zu trinken
angeboten?
43
„Projekt Lebenswege“-Checkliste:
Auf dem letzten Weg
Organisationstipps für die Bestattung
Jeder Lebensweg ist irgendwann zu Ende – auch wenn der Gedanke daran
in unserer Gesellschaft of verdrängt wird. Viele Menschen möchten gerne
selbst die Art und Umstände ihrer Bestattung bestimmen und informieren
ihre Angehörigen zu Lebzeiten darüber. Ein Bestattungsinstitut Ihres Vertrauens kann bei der Vorsorge zu Lebzeiten behilflich sein. Ansonsten sind
im Trauerfall die Hinerbliebenen gefordert - manchmal sehr kurzfristig. Das
Bestattungsinstitut kann viele Aufgaben übernehmen und damit für Entlastung sorgen. Lebenswege hat die wichtigsten organisatorischen Herausforderungen im Trauerfall zusammengestellt.
INFORMATION
Verwitwete Ehepartner, Halb- und Vollwaisen sollten nach der Bestattung einen Termin bei ihrer Gemeinde für die Rentenanstellung vereinbaren. Für Witwer und Witwen ist in der Regel eine Vorschusszahlung („Sterbevierteljahr”)
vorgesehen. Auch darum kümmert sich auf Wunsch das Bestattungsunternehmen. Nach dem Antrag auf die Vorschusszahlung muss ein HinterbliebenenRentenantrag gestellt werden.
MEINE WUNSCHBESTATTUNG
Grabstelle
durch Angehörige/
Bevollmächtigte
durch Bestatter
n
n
n
n
n
n
n
n
n
Grabstein und Gestaltung des Grabes
Sarg, Sarg-Innenausstattung, Kissen und Decken
Sarggebinde
Urne
Sterbewäsche/Kleid/Anzug
Schmuck, persönliche Lieblingsstücke
Musikwünsche
Texte für Anzeigen, Karten, Nachruf
Inhalte der Trauerrede
Fotos
Organisation von Räumen für meine Trauerfeier
Seebestattung
Anonyme Bestattung
Überführung nach…
Einbalsamierung
Aufbahrung und Verabschiedung
BENACHRICHTIGEN
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
Zeitungsanzeigen: Größe, Gestaltung, Text/Bild, Platzierung, Termine
Trauer- und Danksagungskarten: Größe, Gestaltung, Druck, Versand
n
Abstimmung aller Termine mit zuständigen Stellen (z.B. Kirche)
Auswahl eines Bestattungsredners
Blumenschmuck für die Trauerfeier
Blumenschmuck für die Aufbewahrung
Musikalische Umrahmung
Sterbegeld zur finanziellen Unterstützung der Bestattung ist 2004 als Leistung
der gesetzlichen Krankenkassen entfallen. Die Beamtenversorgung leistet es
nach wie vor (§ 18 Beamtenversorgungsgesetzt). Manche Arbeitgeber, vor allem im öffentlichen Dienst, leisten beim Tod eines Betriebsangehörigen eine
Sterbehilfe, über die der Arbeitsvertrag informiert. Private Krankenversicherungen zahlen kein Sterbegeld, jedoch werden private Sterbeversicherungen
angeboten.
Standesamt (möglichst umgehend – wg. Sterbeurkunden)
Krankenkasse/Krankenversicherung
ggf. Lebens-, Unfall-, Sterbeversicherung
Rententräger/Versorgungsstelle (Vordrucke beider Gemeinde)
Vereine, Verbände, Institutionen
Bank
ggf. Arbeitgeber
Vertragspartner (z.B. Abonnements; ggf. Kontoauszüge sichten)
NOTWENDIGE UNTERLAGEN
n
n
n
n
Organisation eines Raums für meine Aufbewahrung
INFORMATION
44
Feuerbestattung
Kreuz
MEINE TRAUERFEIER
n
n
n
n
n
n
n
n
n
Grabstelle bereits vorhanden
durch Bestatter
bestimmen
Angehörige/
Bevollmächtigte
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
Erdbestattung
durch Angehörige/
Bevollmächtigte
bestimme ich
PERSÖNLICHES
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
kirchlich bzw. konfessionell
n
n
n
n
n
n
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n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
Ärztliche Todesbescheinigung
Sterbeurkunde (mindestens 6-fach)
Personalausweis
bei Ledigen: Geburtstagsurkunde oder Stammbuch der Eltern
bei Verwitweten: Stammbuch oder Eheurkunde,
Sterbeurkunde des Ehepartners
bei Geschiedenen: Heiratsurkunde und Scheidungsurteil
ggf. Nachweis einer privaten Sterbeversicherung
ggf. Nachweis einer privaten Unfallversicherung
Anschrift des Arbeitgebers
Anschrift des Rententrägers bzw. der Pensionskasse
Krankenversicherung: Kasse(n) + Versicherungsnummer(n)
Lebensversicherung: Versicherungsscheine, ggf. Beitragsnachweise
Anschriften der zu Verständigenden Institutionen, Vereine,
Geschäftspartner
Graburkunde (falls vorhanden)
ggf. Testament
Foto(s) – geeignet für Anzeigen, Karten, Kondolenzbuch
Lebenswege 2016/2017
Testament
An wen geht mein Erbe?
Lebenswege hat einige Tipps zum Thema Erbrecht zusammengestellt.
Viel zu erben ist in Deutschland in den kommenden Jahren: In der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bauten sich private Haushalte
hierzulande ein Bruttovermögen von rund zehn Billionen Euro auf.
Nur 25 Prozent aller „Erblasser“ – Menschen, die etwas vererben –
hinterlegen eine letztwillige Verfügung.
Fehlt ein Testament, tritt die gesetzliche Erbfolge ein. Beispiel: Ein
Ehepaar hat zwei Kinder und besitzt zu gleichen Teilen ein selbst bewohntes Haus. Stirbt der Mann, erbt die Witwe eine Hälfte des Vermögens, die
Kinder die andere Hälfte, also jeweils ein Viertel. Möchte die Witwe das
Haus verkaufen oder vermieten, kann sie es nicht ohne Zustimmung der
Kinder tun. Zudem können die Kinder ihre Mutter zur anteiligen Zahlung
einer ortsüblichen Miete zwingen.
Anders liegt der Fall, wenn der Ehemann vor seinem Tod testamentarisch verfügt, dass seine Frau Alleinerbin des Vermögens werden
soll. So muss die Witwe das Haus auch dann nicht verkaufen, wenn die
Kinder auf ihrem Pflichtteil bestehen. Sie kann stattdessen die Kinder
gestundet „auszahlen“.
Sind mindestens zwei Erben vorhanden, entsteht eine Erbengemeinschaft, die sich auf ein gemeinsames Vorgehen betreffs des ererbten Vermögens einigen muss. Betroffene können ein Lied von den daraus häufig
Lebenswege 2016/2017
entstehenden Konflikten singen. Gibt es keine Einigung, kann ein Mitglied
der Erbengemeinschaft die anderen mit einer Auseinandersetzungsklage
gerichtlich zu einem Teilungsplan zwingen. Sobald das Urteil rechtskräftig
ist, wird die ererbte Immobilie oder der Grundbesitz versteigert – oft zu
einem niedrigeren Preis, als ein normaler Verkauf erbracht hätte.
Möchte man im Erbfall Steuern sparen, kann es sich lohnen, die Immobilie
als Schenkung seinen künftigen Erben zu übergeben. Der Nachlass ist
dadurch weniger wert und senkt die Steuerlast der Erben. Allerdings zieht
das neue Erbrecht dabei eine Bremse: Die Schenkung wird nur dann komplett auf den Pflichtteil angerechnet, wenn die Schenkung weniger als ein
Jahr zurückliegt. Für jedes Jahr, das die Schenkung gegenüber dem Erbfall
zurückliegt, verringert sich der Anrechnungsbetrag um zehn Prozent.
Ob die Schenkung einer Wohnimmobilie vorteilhaft ist, berät jeder Immobilienbesitzer am besten mit einem Fachanwalt für Erbrecht. Nutzen
die Erben eine ererbte Wohnimmobilie selbst, entfällt unter bestimmten
Umständen die Erbschaftssteuer: Die Immobilie muss von der vererbenden
Person selbst genutzt worden sein, der Erbe muss mindestens zehn Jahre dort
wohnen und das Objekt darf 200 m² Wohnfläche nicht überschreiten.
Neu ist seit 2010 auch diese Regelung: Hat der gesetzliche Erbe entsprechende
Pflegeleistungen erbracht, kann er ein höheres Erbteil beanspruchen –
unabhängig, ob er für die Pflege seinen Beruf aufgegeben hat oder nicht.
45
„Projekt Lebenswege“-Checkliste:
Umzug in Pflegeeinrichtungen
Ein Umzug fordert viel Organisation.
Die Lebenswege-Checkliste hilft Ihnen,
an alles zu denken.
Der Umzug in eine Pflegeeinrichtung ist wegen zahlreicher „Formalitäten“ etwas komplizierter als ein einfacher Wohnungswechsel. Einrichtungen und Beratungsstellen informieren Umzugswillge und deren Angehörige ausführlich. Manche Pflegeheime sind beim Aussuchen geeigneter Möbel und Gegenstände, die aus der eigenden Wohnung mit
umziehen sollen, behilflich. Lebenswege hat als Gedächtnisstütze eine Checkliste für den Umzug zusammengestellt, die jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
VOR DEM UMZUG
n
den vom Heim überreichten Arztfragebogen mit Medikamentenverordnungen ausfüllen lassen
n
einer Vertrauensperson für alle Fälle eine Vorsorgevollmacht
erteilen
n
falls nötig, Kostenübernahme beim zuständigen Sozialamt
beantragen
n
n
Pflegekasse über den Heimumzug informieren
bei der neuen Gemeinde anmelden
ZUR AUFNAHME MITBRINGEN
n
n
n
n
n
n
n
Geburtsurkunde bzw. Stammbuch
gültigen Personalausweis oder Reisepass
ggf. Schwerbehinderten-Ausweis
Vorsorgevollmacht bzw. Betreuerausweis
Krankenversichertenkarte
Pezeptgebühren-Befreiungsausweis
ggf. Kostenübernahme-Erklärung des Sozialamtes
n
ggf. die alte Wohnung als Zweitwohnsitz anmelden
(Achtung: Manche Gemeinden erheben Zweitwohnungsabgaben!)
n
Kostenübernahme-Erklärung der Pflegekasse ab dem Aufnahmeantrag
n
ggf. Heiratsurkunde
n
unverzichtbare Lieblingsstücke nach und nach heraussuchen –
das kann längere Zeit in Anspruch nehmen!
n
ggf. Sterbeurkunde des Ehegatten
n
n
ggf. Scheidungsurteil
n
vom Heim ausgegebene ausgefüllte Fragebögen
n
n
n
Sachen, die man immer schon mal loswerden wollte, entsorgen
pro qm Wohnfläche (alt) einen Umzugskarton bestellen
Hilfe für den Umzugstag organisieren
(Angehörige, Spedition, soziale Dienste)
MEDIKAMENTE/VERORDNUNGEN
n
Hilfsmittel wie Rollstuhl oder Rollator mitbringen
n
verordnete Medikamente und ggf. Verbandmaterial für die ersten
paar Tage mitbringen. Das gilt besonders für Menschen, die vom
Krankenhaus ins Pflegeheim kommen. Es erleichtert die lückenlose
Fortsetzung der Behandlung.
n
ggf. vor dem Umzug Impfungen auffrischen lassen
Anmeldebestätigung der Gemeinde
MIT UMZIEHENDE TIERE
n
Adresswechsel beim Tierarzt melden
n
"Paten" für das Tier aussuchen, der sich im Verhinderungsfall
darum kümmert, und diesen dem Pflegeheim nennen
n
ggf. Impfungen auffrischen lassen
n
die vertraute Schlafstelle und Futter für die ersten Tage mitbringen
Foto: © contrastwerkstatt - Fotolia.com
ADRESSENWECHSEL MELDEN BEI
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
46
Hausarzt
Post
Versicherungen
Krankenkasse
Renten-/Pensionsstelle
Bank
Pfarramt
Zeitungszustellung
Telefongesellschaft
GEZ (Ummeldung oder ggf. Gebührenbefreiung)
Lebenswege 2016/2017
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Seniorenumzüge
Packt´s an!
Gemeinsam anpacken
Seniorenumzüge
Veränderung ist nicht immer leicht
Schwaben schaffen viel, tüfteln
auch für die kniffeligste Aufgabe
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ehrlich und mit Effizienz, so
heißt es. Zu Recht, finden wir.
Wir packen´s an!
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auch bei besonderen Anliegen
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und sich in Ihrem neuen Zuhause
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Packt´s an!
Lebenswege 2016/2017
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F: 07351.42141 48
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I: www.veeser-bc.com
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