Ulf Gottschalk –Augenarzt- Bahnhofstr. 36b, 34582 Borken Aufklärung zur Grauen Star-Operation : Sie werden unterrichtet über: 1. Art der Behandlung 2. Erfolgsaussichten der Behandlung 3. Komplikationsmöglichkeiten durch die Behandlung 4. Auswirkungen einer nicht erfolgten Behandlung Es liegt bei Ihnen ein Grauer Star (Cataract) vor der im Augenchirurgischen Zentrum Baunatal operiert werden soll. Die Bezeichnung "Grauer Star" bedeutet bei Ihnen, dass sich die Augenlinse soweit eingetrübt hat, dass eine Verbesserung des Sehvermögens nur durch eine Star-Operation möglich ist. hierbei wird die getrübte Augenlinse entfernt. Damit nach der Operation wieder scharf gesehen werden kann, muß die Brechkraft der entfernten, menschlichen Augenlinse anderweitig ersetzt werden. Bei Ihnen erscheint es sinnvoll und möglich zu sein, die Korrektur mit der Einpflanzung einer künstlichen Augenlinse vorzunehmen. In der Regel kann eine Kunstlinse problemlos eingesetzt werden, in sehr seltenen Problemfällen zeigt sich während der Operation, dass auf eine Linseneinpflanzung verzichtet werden muß oder diese später erfolgen muß. Auch nach der Einpflanzung einer Augenlinse ist es in dem meisten Fällen notwendig, dass eine Brille endgültigen Korrektur der Sehschärfe getragen wird, da trotz Einpflanzen der Linse eine vollständige Korrektion der Fehlsichtigkeit nicht immer erreicht werden kann. 1. Art der Behandlung: Während der Operation wird die Hornhaut durch einen sog. Starschnitt unter dem Mikroskop eröffnet. Die getrübte Linse wird entfernt. Anschließend wird eine künstliche Linse in das Auge eingesetzt, deren Stärke nach der Brechkraft Ihres Auges berechnet wurde. Der Hornhautschnitt ist in der Regel ohne Naht dicht, selten muß eine sehr feine Nylonnaht angelegt werden, die nach einigen Monaten entfernt werden oder aber auch auf Dauer verbleiben kann. 2. Erfolgsaussichten: Eine wesentliche Verbesserung des Sehvermögens ist in 90-95% der Fälle zu erreichen. Bei bevorstehenden Netzhautfehlern, z. B. Störungen der Netzhautmitte (sog. Maculadegeneration) oder bei Grünem Star (Glaukom), kann das Sehvermögen nicht die gewünschte Qualität erreichen, da das Auge bereits eine sog. Vorschädigung aufgewiesen hat. 3. Komplikationsmöglichkeiten: Dank der Anwendung von Antibiotika und der mikrochirurgischen Operationstechnik sind Komplikationen bei Staroperationen heute sehr selten. a) Es kann sich, vor allem, wenn schon ein Grüner Star bestand, eine Drucksteigerung im weiteren Verlauf nach der Operation einstellen (ca. 2-3% der Fälle). Diese ist ggf. mit Augentropfen oder über einen zweiten operativen Eigriff zu behandeln. b) Eine Netzhautablösung (Ablatio retinae) nach einer Staroperation wird sehr selten beobachtet (1-2% der Fälle). Sie macht ggf. einen erneuten Eingriff erforderlich. c) Es kann sehr selten zu Blutungen in das Auge während der Operation oder kurz im Anschluss daran kommen (sog. Expulsive Blutung). Diese tritt in 0,2% der Fälle auf und ist eher bei älteren oder kreislaufgefährdeten Patienten zu beobachten. Eine dauerhafte Sehverschlechterung, in seltenen Fällen ein Verlust des Sehvermögens kann die Folge sein. d) Ein Verlust von Glaskörpersubstanz ist selten (etwa 1-2 % der Fälle) zu beobachten und verschlechtert das Operationsresultat nur gelegentlich. e) Nicht immer ist es möglich, die getrübte Augenlinse vollkommen durch die Operation zu entfernen (2-5% der Fälle). Hierbei wird dann u. U. ein zweiter operativer Eingriff notwendig. Wird die Linse ohne die hintere Linsenkapsel entfernt, so muß in etwa 30% der Fälle mit einer Eintrübung dieser verbliebenen Kapsel gerechnet werden. f) Infektionen mit schwerwiegenden Folgen oder Verlust des Sehvermögens sind außerordentlich selten (weniger als 0,01% der Fälle). Mit antibiotischen Tropfen und Salben erfolgt eine Vorbeugung und zusätzliche Sicherung des Patienten. Nach Einsetzen einer künstlichen Augenlinse kann in seltenen Fällen ein starker Reizzustand auftreten (1,5-2% der Fälle). g) In sehr seltenen Fällen kann es zu einem Verkippen der künstlichen Augenlinse kommen, was u. U. durch einen erneuten Eingriff behoben werden muß. h) Selten kann es nach dem Einsetzen einer künstlichen Linse eine Eintrübung der Hornhaut, auch noch nach Jahren, beobachtet werden. 3. Auswirkungen einer unterlassenen Behandlung: Wird keine Staroperation durchgeführt, so kommt es zu einer weiteren Verschlechterung des Sehvermögens oder zum Verlust desselben. man kann eine solche Operation dann auch noch zu einem späteren Zeitpunkt durchführen, die Operation wird dann aber schwieriger. Liegt jedoch eine akute Quellung der Linse (sog. Intumescente Cataract) vor, so wäre ein Herauschieben der Operation ungünstig, da es zur Entzündung des Auges und zur Augedrucksteigerung kommen kann (sog. phakolytische Reaktion). Eine andere Methode zur Beseitigung des Grauen Stars als die Operation gibt es nicht. Zusammenfassung: Es lieg bei Ihnen ein Grauer Star vor. Das Einsetzen einer künstlichen Augenlinse ist vorgesehen. Durch die Operation ist eine Verbesserung des Sehvermögens in 90-95% der Fälle zu erreichen. Nachhaltige Komplikationsmöglichkeiten betragen ca. 1,3%. Betäubung: Örtliche Betäubung: Die Operation erfolgt in schmerzfreier örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) des Auges. Ein/e Narkosearzt/ärztin ist während der Operation anwesend und überwacht Ihr Herz / Kreislaufsystem. Komplikationen durch eine solche örtliche Betäubung sind außerordentlich selten. Blutungen in dem Bereich der Augenhöhle werden in 0,05% der Fälle gesehen. Die Blutungen bilden sich zurück und führen nur extrem selten zum Dauerschaden des Auges. Bei Betäubung des Lidmuskelnervs kann es in 0,05% der Fälle zu vorübergehenden Kaubeschwerden kommen. Erklärung des Patienten: Mir wurde das Informationsblatt über den Grauen Star am _______________________ durch Herrn Gottschalk übergeben. Ich habe das Informationsblatt gelesen - mir vorlesen lassen - und inhaltlich verstanden. Weitergehende Fragen stelle ich nicht, ich bin mit der Durchführung der Operation einverstanden. ________________, den _______________________ _________________________ Unterschrift Arzt _________________________ Unterschrift Patient Fragebogen zur Grauen-Star OP Bitte beantworten Sie die folgenden Fragen sorgfältig, damit etwaigen Risiken besser vorgebeugt werden kann. Zutreffendes bitte ankreuzen, unterstreichen bzw. ergänzen. 1. Nehmen Sie Medikamente ein? Schmerzmittel, gerinnungshemmende Mittel (z.B. Marcumar, Aspirin), Schlafmittel, Abführmittel, Kortison. andere: _____________________________________ Ja O Nein O Kreislauf: zu hoher/niedriger Blutdruck, Atemnot beim Treppensteigen oder: ______________________________________ Ja O Nein O Herz: Angina pectoris, Herzinfarkt, Rhythmusstörungen, Herzmuskelentzündungen oder: ______________________________________ Ja O Nein O Niere: Dialyse, Nierensteine oder: ______________________________________ Ja O Nein O Stoffwechsel: Zuckerkrankheit (Diabetes) oder: ______________________________________ Ja O Nein O Sonstige Krankheiten: z.B. Epilepsie, Schilddrüsenerkrankungen, Hauterkrankungen oder:_______________________________________ Ja O Nein O Blut: häufiges Nasenbluten, Blutergüsse auch ohne Verletzung bzw. nach leichter Berührung, Gerinnungsstörungen oder: ______________________________________ Ja O Nein O Allergie: z.B. Heuschnupfen, Asthma, Unverträglichkeit von Kunststoffen, Schmerzmitteln, Betäubungsmitteln, Nahrungsmitteln, Medikamenten, Pflaster, Latex, Iod, oder:________________________________________ Ja O Nein O Ja O Nein O 2. Bestehen oder bestanden folgende Erkrankung oder Anzeichen dieser Erkrankungen? 3. Haben Sie häufig Infektionen? _____________________ (Unterschrift Patient)