Institut für Theoretische Physik PD Dr. M. Seidl Sommersemester 2009 1.7.09 Mathematische Grunglagen der Theoretischen Physik (Mechanik und Elektrodynamik) Übungen Blatt 13 Aufgabe 1: Lineare Kette (II) Gegeben sei die symmetrische (N × N)-Matrix A mit den Elementen aij = −2 1 0 falls j = i, falls |j − i| ∈ {1, N − 1}, sonst. (a) Zeigen Sie, daß N Eigenvektoren von A gegeben sind durch Un = cos(nφ) cos(2nφ) ... cos(Nnφ) , φ := 2π , N n = 1, 2, ..., N und geben Sie die entsprechenden Eigenwerte λn = −Ωn2 an. Hinweise: cos x + cos y = 2 cos x−y x+y cos , 2 2 1 − cos(2x) = 2 sin2 x. (b) Zeigen Sie explizit, daß die U n paarweise orthogonal sind, Un · Um = Hinweis: N δn,m , 2 n, m = 1, 2, ..., N. 1 cos x cos y = [cos(x − y) + cos(x + y)]. 2 (c) Welche Beziehung besteht zum Problem der linearen Kette (Aufgabe 12.4)? Zeigen Sie, daß der Eigenvektor U n eine stehende Welle mit Wellenvektor , also mit Wellenlänge Λ ≡ 2π = nL beschreibt, wobei L die K = n1 2π L K Gesamtlänge der linearen Kette ist. Aufgabe 2: Extremstellen Gegeben sei die Funktion f : R2 → R, 2 2 x 7→ f (x) = x1 x2 e−(x1 +x2 ) . (a) Berechnen Sie (unter Ausnutzung der Symmetrien von f !) alle ersten und zweiten partiellen Ableitungen. (b) Welche Punkte xA , xB , ... kommen neben xO = 0 als Extremstellen in Frage ? (c) Berechnen Sie für jeden dieser Punkte die Hesse-Matrix H(xn ). Wo liegen also relative Maxima/Minima von f ? (d) Zeichnen Sie qualitativ das Höhenlinienbild von f . (e) Im Punkt (x1 , x2 ) = (1, 0) durchschneidet der Graph (3D-Plot) die x1 x2 Ebene (Nullstelle!). Unter welchem Winkel φ ist die entsprechende Tangentialebene gegen letztere geneigt ? Aufgabe 3: Minimale Fehlerquadrat-Summe Die Länge L eines Eisenstabes sei als Funktion der Temperatur T gegeben durch L(T ) = aT + b. Zur Bestimmung der Materialkonstanten a und b seien bei N verschiedenen Temperaturen T = x1 , ..., xN die jeweiligen Längen L = y1 , ..., yN gemessen worden. Zeigen Sie, daß die Summe der Fehlerquadrate, Q(a, b) = N h X i2 yn − (axn + b) , n=1 den niedrigst möglichen Wert annimmt, wenn für die Konstanten a und b folgende Werte gewählt werden, a= mit den Summen Sx = NSxy − Sx Sy , NSxx − Sx2 P n xn , Sy = P b= n Sxx Sy − Sx Sxy , NSxx − Sx2 yn , Sxx = P n x2n und Sxy = P n xn yn . Aufgabe 4: Nebenbedingung Man bestimme die Extrema der Funktion f : R3 → R, x 7→ f (x) = x1 x2 x3 auf der Oberfläche ∂K = {x ∈ R3 |x21 + x22 + x23 = 1} der Einheitskugel K. Wie lassen sich die Lagen der Minima (bzw. diejenigen der Maxima) geometrisch deuten ?