zentrum für gender studies und feministische zukunftsforschung der philipps-universität marburg SOMMERSEMESTER 2008 Studien- und Veranstaltungsprogramm Gender Studies und feministische Wissenschaft Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung !! Wichtiger Hinweis zur Aktualität dieser Broschüre !! Die Daten einiger Veranstaltungen (Tag, Uhrzeit, Ort) standen teils zum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht fest oder können sich bis zu Semesterbeginn verändert haben. Achten Sie deshalb bitte auf Änderungen im Online-Vorlesungsverzeichnis HIS-LSF und Aushänge am jeweiligen Institut oder Fachgebiet. Impressum Herausgeber: Redaktion: Skript: Druck: Auflage: Philipps-Universität Marburg Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung Mirjam Dierkes Mirjam Dierkes Druckzentrum der Philipps-Universität Marburg, Biegenstraße 12 400 Sommersemester 2008 Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung Inhalt Impressum ......................................................................................................................... 1 Inhalt .................................................................................................................................. 1 Vorwort .............................................................................................................................. 3 Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung der Philipps-Universität Marburg........................................................................................................................... 4 Verlagspublikationen des Zentrums................................................................................... 6 Material- und Schriften-Reihe des Zentrums ..................................................................... 7 GENDERschaft – Studierendengruppe für Gender-, Queer- und feministische Studien .. 8 Allgemeine Informationen zum Studienprogramm ............................................................. 9 Hinweise zur Studienplanung und -organisation................................................................ 9 Studienprogramm - Einführende Lehrveranstaltungen .................................................... 11 Studienprogramm - Weiterführende Lehrveranstaltungen ............................................... 17 Studienprogramm – Ergänzende Lehrveranstaltungen ................................................... 37 Vorankündigung Studientag Feministische Rechtswissenschaft ..................................... 41 Alphabetische Übersicht der Lehrenden .......................................................................... 42 Promotionskolleg für Geistes- und Sozialwissenschaften................................................ 43 Arbeitsgruppe Gender Studies des Promotionskollegs für GSW ..................................... 43 Graduiertenkolleg der Hans-Böckler-Stiftung „Geschlechterverhältnisse im Spannungsfeld von Arbeit, Politik und Kultur“ ....................................................................................... 44 GendA – Forschungs- und Kooperationsstelle Arbeit, Demokratie, Geschlecht .............. 45 Frauenbeauftragte an der Philipps-Universität................................................................. 46 Feministisches Archiv Marburg........................................................................................ 47 1 Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung 2 Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung Vorwort In dem vorliegenden Studien- und Veranstaltungsprogramm, herausgegeben vom Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung, sind die Lehrveranstaltungen zusammengefasst, die im Rahmen des Studienprogramms "Gender Studies und feministische Wissenschaft" belegt werden können. Das Studienprogramm "Gender Studies und feministische Wissenschaft" ist als Zusatzqualifikation konzipiert, die mit einem Zertifikat abgeschlossen werden kann. Die Ordnung des Studienprogramms wurde durch den Senat der Philipps-Universität am 26.5.2003 verabschiedet. Vom Zentrum kann ein Zertifikat für das Studienprogramm ausgestellt werden, sofern die erforderlichen Leistungsnachweise erbracht wurden. Nähere Erläuterungen zum Studienprogramm "Gender Studies und feministische Wissenschaft" finden Sie auf den folgenden Seiten. Eine Anmeldung für das Studienprogramm ist in schriftlicher Form beim Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung erforderlich. Das Anmeldeformular kann von der Homepage des Zentrums heruntergeladen werden. Für die Studienplanung empfehlen wir Ihnen die Nutzung der vorliegenden Broschüre in Kombination mit dem Online-Vorlesungsverzeichnisses (HIS LSF) auf der Homepage der PhilippsUniversität. Im Online-Vorlesungsverzeichnis erhalten Sie stets die aktuellsten, teils jedoch für das Studienprogramm unvollständige Informationen. Wir hoffen, dass das vorliegende Studien- und Veranstaltungsprogramm auf Ihr Interesse stößt, zur produktiven Auseinandersetzung mit feministischer Wissenschaft und Gender Studies anregt und zu konstruktiven Fragestellungen und Diskussionen motiviert. Verbesserungsvorschläge, Änderungswünsche und sonstige Anregungen nimmt die Geschäftsstelle des Zentrums für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung gerne entgegen. Kontakt und Information: Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung der Philipps-Universität Marburg Prof. Dr. Ingrid Kurz-Scherf (Geschäftsführende Direktorin) Mirjam Dierkes (Geschäftsstelle), Tel: 06421/28-24901 Fax: 06421/28-24841 Karl-von-Frisch-Str. 8a, 35032 Marburg Email: [email protected] Internet: http://www.uni-marburg.de/genderzukunft 3 Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung der Philipps-Universität Marburg Nach dreijähriger Vorbereitungszeit wurde im Wintersemester 2000/01 das Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung vom Präsidenten der Philipps-Universität mit Zustimmung der zentralen Universitätsgremien gegründet. Das Zentrum dient der Forschung, Lehre, Nachwuchsförderung und Vernetzung im Bereich der feministischen Wissenschaft mit dem Fokus auf Zukunftsforschung. Im Unterschied zu traditionellen disziplinären Zugängen sollen die Forschungen im Zentrum: • Geschlecht als Strukturkategorie für alle gesellschaftlichen Gegenstände betonen, was auch Einfluss auf die Konstituiertheit von Natur- und Ingenieurwissenschaften hat, • auf die systematische und kritische Behandlung von Zukunftsfragen ausgerichtet sein, indem die Prozessualität der behandelten Felder in Wechselwirkung mit gesellschaftlichen Entwicklungen betont wird, • auf interdisziplinäre Zusammenarbeit und transdisziplinäre Bearbeitung von Forschungsfeldern ausgerichtet sein, um universalisierende bzw. diskriminierende Sichtweisen zu vermeiden. Zukunftsforschung setzt sich mit möglichen, wünschenswerten und wahrscheinlichen Zukunftsentwicklungen und Gestaltungsoptionen sowie deren Voraussetzungen wissenschaftlich auseinander. Wesentliche Merkmale der feministischen Zukunftsforschung sind neben Interdisziplinarität ihre Praxisorientierung und Herrschaftskritik. Gerade weil die Zukunftsforschung neben analytischen und deskriptiven Komponenten immer auch normative, prospektive und gestalterische Elemente enthält, ist sie mit einer feministischen Zielsetzung geeignet, neue Wege wissenschaftlicher Analyse und gesellschaftlicher Praxis zu entwickeln. Damit könnte sie die gesellschaftliche Handlungskompetenz der Frauenbewegung stärken und das feministische Projekt gesellschaftlicher Transformation seiner Realisierung einen Schritt näher bringen. Auf der Homepage des Zentrums wurde eine Online-Literaturdatenbank zur feministischen Zukunftsforschung eingerichtet, die allen Interessierten zugänglich ist (http://www.unimarburg.de/genderzukunft/) Außerdem gibt das Zentrum eine eigene Material- und Schriften-Reihe sowie die eigene Buchreihe „Geschlecht zwischen Vergangenheit und Zukunft“ im Ulrike Helmer Verlag heraus. Direktoriumsmitglieder Geschäftsführende Direktorin: Prof. Dr. Ingrid Kurz-Scherf Stellvertretende Direktorin: Prof. Dr. Elisabeth Rohr Gruppe der Professor/innen: Prof. Dr. Anke Abraham Prof. Dr. Thomas Anz Prof. Dr. Christa Bertelsmeier-Kierst Prof. Dr. Karl Braun Prof. Dr. Burkhard Dohm Prof. Dr. Maria Funder Prof. Dr. Sigrid Koch-Baumgarten Prof. Dr. Ingrid Kurz-Scherf Sportwissenschaft (FB 21) Neuere deutsche Literatur (FB 09) Deutsche Philologie des Mittelalters (FB 09) Europäische Ethnologie (FB 03) Neuere deutsche Literatur (FB 09) Soziologie (FB 03) Politikwissenschaft (FB 03) Politikwissenschaft (FB 03) 4 Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung Prof. Dr. Christl Maier Prof. Dr. Susanne Maurer Prof. Dr. Ina Merkel Prof. Dr. Ulrike Prokop Prof. Dr. Elisabeth Rohr Prof. Dr. Angela Standhartinger Prof. Dr. Ulrike Wagner-Rau Prof. Dr. Bettina Westle Prof. Dr. Harm-Peer Zimmermann Altes Testament (FB 05) Erziehungswissenschaft (FB 21) Europäische Ethnologie (FB 03) Erziehungswissenschaft (FB 21) Erziehungswissenschaft (FB 21) Neues Testament (FB 05) Praktische Theologie (FB 05) Politikwissenschaft (FB 03) Europäische Ethnologie (FB 03) Vertreterin der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen: Dr. Clarissa Rudolph Politikwissenschaft (FB 03) Vertreterin der administrativ-technischen Mitarbeiterinnen: Dr. Silke Lorch-Göllner Zentrale Frauenbeauftragte der Philipps-Universität Vertreterinnen der Studentinnen und Promovierenden: Nina Friese Erziehungswissenschaft (FB 21) Ramona Kahl Erziehungswissenschaft (FB 21) Weitere Mitglieder des Zentrums Christine Bär Ina Bieber Sandra Ciuca Dr. Andrea Geier Julia Graf Apl. Prof. Dr. Christa M. Heilmann Dr. Urte Helduser Tina Jung Anja Lieb Dr. Petra Missomelius Beatrice Müller Stefanie Neuwirth Dr. Sabine Toppe Erziehungswissenschaft (FB 21) Politikwissenschaft (FB 03) Psychologie (FB 04) Neuere deutsche Literatur (FB 09) Politikwissenschaft (FB 03) Sprechwissenschaft (FB 09) Neuere deutsche Literatur (FB 09) Politikwissenschaft (FB 03) Politikwissenschaft (FB 03) Medienwissenschaft (FB 09) Sportwissenschaft (FB 21) Erziehungswissenschaft (FB 21) Erziehungswissenschaft (FB 21) 5 Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung Mitarbeiterin der Geschäftsstelle Wissenschaftliche Hilfskraft m.A.: Mirjam Dierkes Arbeitskreise des Zentrums Arbeitskreis "Zukunft" Dieser Arbeitskreis setzt sich mit inhaltlichen und methodischen Fragen feministischer Zukunftsforschung auseinander. Derzeit beschäftigt er sich mit der Analyse feministischer ScienceFiction-Romane und bereitet eine Buchpublikation vor, die den Titel tragen wird: „genderzukunft. Zur Transformation feministischer Visionen in der Science Fiction“. Arbeitskreis "Modularisierung" Dieser Arbeitskreis befasst sich mit der Entwicklung von Gender-Modulen für die neuen Bachelorund Masterstudiengänge. Diese Module werden das Studienprogramm in seiner jetzigen Form voraussichtlich zum Wintersemester 2008/09 ablösen. Habilitandinnen-Arbeitskreis Ziele des Arbeitskreises sind die Vernetzung der Habilitandinnen, Informationsaustausch und die Diskussion über zentrale Thesen oder die Struktur ihrer Arbeiten. Ort und Termine der Arbeitskreistreffen sowie nähere Informationen über den Arbeitskreis erfahren Sie von Dr. Sabine Toppe ([email protected]). Verlagspublikationen des Zentrums Mechtild M. Jansen; Elisabeth Rohr; Ulrike Wagner-Rau (Hg.) (2007): Die halbierte Emanzipation? Fundamentalismus und Geschlecht. Königstein: Ulrike Helmer Verlag. Ingrid Kurz-Scherf, Imke Dzewas, Anja Lieb, Marie Reusch (Hg.) (2006): Reader Feministische Politik & Wissenschaft. Positionen, Perspektiven, Anregungen aus Geschichte und Gegenwart. Königstein: Ulrike Helmer Verlag. Karola Maltry, Barbara Holland-Cunz, Nina Köllhofer, Rolf Löchel, Renate Rausch (Hg.) (2004): Zukunftsbilder. Wie Frauen in dreißig Jahren leben werden. Königstein: Ulrike Helmer Verlag. Elisabeth Rohr (Hg.) (2004): Körper und Identität. Gesellschaft auf den Leib geschrieben. Königstein: Ulrike Helmer Verlag. Gabriele Sturm, Christina Schachtner, Renate Rausch, Karola Maltry (Hg.) (2001): Zukunfts(t)räume. Geschlechterverhältnisse im Globalisierungsprozess. Königstein: Ulrike Helmer Verlag. 6 Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung Material- und Schriften-Reihe des Zentrums Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung (Hg.). Material-Reihe. Marburg: Philipps-Universität. Heft 1 Liegl, Michael & Sturm, Gabriele (2003). Geschlecht – Raum – Zeit. Heft 2 Holmes, Amy & Rausch, Renate (2003). Geschlecht und Globalisierung. Heft 3 Müller, Ulrike & Heilmann, Christa M. (2003). Kommunikation – Geschlecht – Neue Medien . Heft 4 Martiny, Christel & Rohr, Elisabeth (2003). Körper – Identität – Geschlecht. Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung (Hg.). Schriften-Reihe. Marburg: Philipps-Universität. Heft 1 Maltry, Karola & Sturm, Gabriele (Red.). (2003). Vorlesungen zu Gender Studies und feministischer Wissenschaft 1: Perspektiven auf feministische Wissenschaft. Heft 2 Maltry, Karola & Sturm, Gabriele (Red.). (2003). Vorlesungen zu Gender Studies und feministischer Wissenschaft 2: Disziplinäre Zugänge zum Thema Geschlecht. Heft 3 Maltry, Karola & Sturm, Gabriele (Red.). (2004). Vorlesungen zu Gender Studies und feministischer Wissenschaft 3: Kulturwissenschaftlich-historische Perspektiven des Geschlechterverhältnisses. Heft 4 Holland-Cunz, Barbara; Köllhofer, Nina; Löchel, Rolf; Maltry, Karola & Rausch, Renate (2002). Zukunftswege von Frauen in Politik und Gesellschaft: Eine Delphi-Studie. (vergriffen; Teil der Verlagspublikation „Zukunftsbilder“ der gleichen AutorInnen) Heft 5 Maltry, Karola (Red.). (2004.). Zukünfte des Geschlechterverhältnisses. Heft 6 Sturm, Gabriele (Red.). (2007). Beiträge zu feministischer Methodologie. Heft 7 Maltry, Karola & Sturm, Gabriele (Red.). (2004). Vorlesungen zu Gender Studies und feministischer Wissenschaft 4: Geschlechterrollen – Geschlechtsidentitäten. Heft 8 Ludwig, Katrin (2005). Sichtbare Seelenkratzer. Selbstverletzendes Verhalten als Ausdrucksmöglichkeit und Bewältigungsversuch innerpsychischer Konflikte in der weiblichen Adoleszenz. (4,00 EUR) Heft 10 Stach, Anna (2005). Arbeitslosigkeit. Verleugnete Dimensionen – prekäre Maßnahmen. Heft 11 Dzewas, Imke; Graf, Julia & Lieb, Anja (2007). Feministische Politik & Wissenschaft. Erweiterte Bibliographie zum gleichnamigen Reader (hrsg. von Ingrid Kurz-Scherf, Imke Dzewas, Anja Lieb, Marie Reusch). Heft 12 Berendsen, Eva; Dzewas, Imke; Graf, Julia; Kurz-Scherf, Ingrid; Reusch, Marie (2007). Studienführer Gender. Der Studienführer Gender ist auch online über die Homepage des Zentrums unter http://www.uni-marburg.de/genderzukunft/studienfuehrer-gender.de abrufbar. Alle Hefte sind gegen einen Unkostenbeitrag von 4,00 Euro (Materialreihe) bzw. 3,00 − 4,00 Euro (Schriftenreihe) über die Geschäftsstelle des Zentrums erhältlich, bei Versand zzgl. Versandkosten. 7 Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung GENDERschaft – Studierendengruppe für Gender-, Queer- und feministische Studien Weiterhin gibt es eine kleine Gruppe von Studierenden aller Fachbereiche, die sich über das Studienprogramm hinaus vernetzen und interdisziplinär mit Themen aus dem Bereich der Gender Studies auseinander setzen möchte. Die Gruppe versteht sich einerseits als Interessensvertretende und Ansprechpersonen der Studierenden, die das Studienangebot des Zentrums für Gender-Studies und feministische Zukunftsforschung nutzen und mitgestalten. Außerdem will sie ein Bindeglied zwischen dem Zentrum und den Studierenden bilden. Zentrales Anliegen ist es, in der Universität Räume für eine kritische inhaltliche Auseinandersetzung mit der Kategorie Geschlecht und Geschlechterverhältnissen zu schaffen. Dies soll z.B. in Form von Vorträgen und Diskussionen, selbstorganisierten Workshops und Seminaren, sowie kulturellen Veranstaltungen geschehen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich einzubringen. Diese Möglichkeiten sind offen für alle Studierenden, unabhängig von einer Teilnahme am Studienprogramm des Zentrums. Die Gruppe vertritt keine einheitliche inhaltliche Ausrichtung, sondern bewegt sich im Spektrum zwischen feministischen und queeren Ansätzen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich an der weiteren Konstitution zu beteiligen. Interessierte wenden sich bitte an die Geschäftsstelle des Zentrums. Wir leiten Ihre Anfrage gern an die Studierendengruppe weiter. Email: [email protected] Tel: 06421/2824901 8 Studienprogramm – Allgemeine Informationen Allgemeine Informationen zum Studienprogramm Das Studienprogramm „Gender Studies und feministische Wissenschaft“ ist als zusätzliche Qualifikation konzipiert. Es kann von allen eingeschriebenen Studierenden und Promovierenden der Philipps-Universität absolviert und mit einem Zertifikat abgeschlossen werden. Nach einer schriftlichen Anmeldung müssen folgende Anforderungen erfüllt werden, damit ein Zertifikat ausgestellt werden kann: • • • • einmalige regelmäßige und erfolgreiche Teilnahme an der jeweils im Wintersemester angebotenen interdisziplinären Ringvorlesung "Gender Studies und feministische Wissenschaft" (Teilnahmeschein), Leistungsnachweise aus zwei einführenden Lehrveranstaltungen, Leistungsnachweise aus zwei weiterführenden Lehrveranstaltungen, Vorlage einer mindestens "ausreichend" benoteten Hausarbeit in einem Seminar/Hauptseminar aus dem Bereich weiterführender Lehrveranstaltungen (Anrechnung von Examensarbeiten ist möglich). Von den erbrachten Leistungsnachweisen: • muss mindestens einer fachfremd sein (also in einem anderen als den eingeschriebenen bzw. in einem anderen als den im eingeschriebenen Studiengang belegten Fächern erbracht werden); • müssen mindestens zwei Scheine in sog. Sternchen(*)-Seminaren (Lehrveranstaltungen zu zentralen Themen der Geschlechterforschung oder der feministischen Wissenschaft) erworben werden. Hinweise zur Studienplanung und -organisation • Studienablauf und fachfremder Schein: Wir empfehlen Ihnen zugunsten eines inhaltlich konsekutiven Studiums, dieses so zu organisieren, dass Sie zuerst die beiden einführenden, und im Anschluss daran die beiden weiterführenden Lehrveranstaltungen besuchen. Bitte achten Sie auch bei der Wahl Ihrer fachfremden Lehrveranstaltung darauf, dass diese nach Möglichkeit nicht nur die formale Bedingung erfüllt, fachfremd zu sein, sondern sich ebenfalls sinnvoll in Ihr individuelles Studienprogramm einfügt. • Fachbereichsinterne Zulassungsbeschränkungen: Bitte beachten Sie, dass sich die internen Zugangsregelungen zu Seminaren von Fachbereich zu Fachbereich unterscheiden. Zu Veranstaltungen, die nicht explizit vorrangig für das Studienprogramm angeboten werden, haben im Zweifelsfall die grundständigen FachStudierenden Vorrang, insbesondere am FB 21 und in Pflichtveranstaltungen des Studienangebots Politik und Geschlechterverhältnis am FB 03. 9 Studienprogramm – Allgemeine Informationen • Ergänzende Lehrveranstaltungen: Die ergänzenden Lehrveranstaltungen sind als Angebot gedacht, um das individuelle Themenspektrum zu erweitern. Bitte beachten Sie, dass Sie im Bereich der ergänzenden Lehrveranstaltung keinen Leistungsnachweis fürs Zertifikat erwerben können. • Anerkennungsfragen: Grundsätzlich sind nach individueller Prüfung und in kleinerem Unfang auch Leistungsnachweise aus früheren Studiengängen bzw. von anderen Universitäten anerkennbar. Hierzu wenden Sie sich bitte direkt an die Geschäftsstelle. • Studienprogramm-Broschüren vergangener Semester: sind im Zeitschriftenmagazin der UB unter der Signatur A 89 550 und im FemArchiv (AstAFlur) archiviert. Außredem stehen die Broschüren ab WS 2004/05 zum Download auf der Homepage des Zentrums: http://www.uni-marburg.de/genderzukunft. Auf diesen Wegen können Sie die Anrechenbarkeit bereits belegter Lehrveranstaltungen selbständig nachprüfen. • Formulare: Unter http://www.uni-marburg.de/genderzukunft stehen zu Informationszwecken und zum Download zur Verfügung: das Anmeldeformular, die Checkliste zur Studienplanung und die Ordnung für das Studienprogramm in der am 26.5.2003 verabschiedeten Fassung. 10 Studienprogramm – Einführende Lehrveranstaltungen Studienprogramm - Einführende Lehrveranstaltungen 03 089 08228 Seminar ECTS: 4 P 2 SWS Fußball und Geschlecht. Einführung in die kulturwissenschaftliche Geschlechterforschung * Sülzle, Almut (V) Fr 16:00 - 19:00, BI 9, 013, Vorbesprechung: incl. Film: "Die besten Frauen der Welt" zur WM 2007 in China. Teilnahme unbedingt erforderlich, Einzeltermin 25.04.2008 Fr 16:00 - 20:00, BI 9, 013, Kompaktphase I: incl. Expertinnengespräch mit Martina Schuster (service e.v, sex workers rights international, Nürnberg) zu Debatten und Kampagnen um Zwangsprostitution und die Fußballweltmeisterschaft 2006, Einzeltermin16.05.2008 Sa 10:00 - 17:00, BI 9, 013, Kompaktphase I: incl. Expertinnengespräch mit Martina Schuster (service e.v, sex workers rights international, Nürnberg) zu Debatten und Kampagnen um Zwangsprostitution und die Fußballweltmeisterschaft 2006, Einzeltermin17.05.2008 Fr 16:00 - 20:00, BI 9, 013, Kompaktphase II: incl. Expertinnengespräch mit Antje Hagel, Fanbetreuerin bei der WM 2006 und der EURO 2008, Einzeltermin04.07.2008 Sa 10:00 - 19:00, BI 9, 013, Kompaktphase II: incl. Expertinnengespräch mit Antje Hagel, Fanbetreuerin bei der WM 2006 und der EURO 2008, Einzeltermin05.07.2008 Blockveranstaltung Sprache: Deutsch Ziel und Inhalt: Mit der Europameisterschaft (EURO 2008) in Österreich und der Schweiz wird Männerfußball auch in diesem Sommer wieder ein wichtiges Thema der öffentlichen Debatten werden. Und wenn Fußball Thema ist, wird Geschlecht (v.a. Männlichkeit) immer mit verhandelt. Warum gibt es keinen offen schwulen Fußballprofi? Warum sind die Vereinsfunktionäre zumeist lokale Wirtschaftsgrößen? Was machen Frauen im Stadion? Und die Männer? Was hat Fußball mit Prostitution zu tun? Und ist Frauenfußball auch echter Fußball? Anhand des Themenfeldes 'Fußball und Geschlecht' führt dieses Seminar exemplarisch in verschiedene Methoden und Zugangsweisen der Geschlechterforschung ein. Schwerpunkte sind dabei: Qualitative und Quantitative Forschung, Intersektionalität und das Problem der Reifizierung. Über die Zeit der EURO 2008 werden die TeilnehmerInnen ihre Erkenntnisse über die Geschlechterforschung in Mini-Studien (Umfragen, Medienanalysen) praktisch anwenden und vertiefen. Bibliographie: Kreisky, Eva (2006): Fußball als männliche Weltsicht. Thesen aus Sicht der Geschlechterforschung. Arena der Männlichkeit. Über das Verhältnis von Fußball und Geschlecht. E. Kreisky und G. Spitaler. Frankfurt/M.: 21-40. Marschik, Matthias (2003): Frauenfußball und Maskulinität. Münster/Hamburg/London. Robson, Garry (2004): 'no one likes us, we don't care'. The Myth and Reality of 11 Studienprogramm – Einführende Lehrveranstaltungen Millwall Fandom. Oxford. Schuster, Martina und Sülzle, Almut: Zwangsprostitution, Sexarbeit, Menschenhandel und die WM 2006. Gutachten zu Kampagnen zu Prostitution und Menschenhandel in Deutschland im Umfeld der Fußballweltmeisterschaft der Männer 2006. Wien 2006. [www.service-ev.de/archiv.html]. Schwenzer, Victoria (2001): 'Fußball als kulturelles Ereignis. Eine ethnologische Untersuchung am Beispiel des 1. FC Union Berlin.' Jahrbuch für Europa- und Nordamerika-Studien 5: 87-115. Selmer, Nicole (2004): Watching the Boys Play. Frauen als Fußballfans. Kassel. Sülzle, Almut (2005): Fußball als Schutzraum für Männlichkeit? Ethnographische Anmerkungen zum Spielraum für Geschlechter im Stadion. gender kicks. Texte zu Fußball und Geschlecht. A. Hagel, N. Selmer and A. Sülzle. Frankfurt/M.: 3751. Teilnahmevoraussetzung: Vorbesprechung incl. Film: "Die besten Frauen der Welt" zur WM 2007 in China. Teilnahme unbedingt erforderlich !!! 03 141 00801 Proseminar 2 SWS Widerspenstige Praktiken - Zentrale Diskurse, Konflikte und Utopien feministischen Denkens und Handelns * Lieb, Anja; Dierkes, Mirjam Mo 11:00 - 13:00 Ziel und Inhalt: Den Gegenstand des Proseminars bildet die Auseinandersetzung mit Frauenbewegungen und feministischem Denken in Europa. Hier kann auf eine mittlerweile 300-jährige Geschichte zurückgeblickt werden. Einen unbestrittenen Meilenstein stellte die 'Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin' von Olympe de Gouges in der Französischen Revolution dar. Gestritten und gekämpft haben Frauen europaweit seit diesen Tagen für die gleichberechtigte Anerkennung als Person und Bürgerin. Emanzipation forderten und fordern sie aber nicht nur über das Stimmrecht ein, sondern auch als gleichberechtigte Anerkennung in allen gesellschaftlichen Bereichen wie dem der Arbeit oder der Kultur. So traten emanzipiert denkende Frauen z.B. oft auch als Autorinnen literarischer Werke in Erscheinung und sollen in dieser Eigenschaft im Seminar berücksichtigt werden. In dem Proseminar haben Studierende die Möglichkeit, sich die bewegte Geschichte feministischen Denkens und Handelns über die Auseinandersetzung entlang von 'Schlüsselthemen' (Bildung/ Wissenschaft; Arbeit; Körper/Gesundheit) anzueignen. Die Veranstaltung ist primär aus einer gesellschaftswissenschaftlichen Perspektive konzipiert. Daneben werden Aspekte feministisch orientierter Literaturgeschichte und -theorie ausführlicher thematisiert. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, den Studierenden einen grundlegenden Überblick über die Geschichte der Frauenbewegungen zu vermitteln. Darüber hinaus sollen sie sich in Grundbegriffe, zentrale Fragestellungen und wichtige Ansätze der sich auf diese beziehenden feministischen Wissenschaft einarbeiten. 12 Studienprogramm – Einführende Lehrveranstaltungen Bibliographie: Gerhard, Ute (1990): Unerhört. Die Geschichte der deutschen Frauenbewegung. Reinbek. Hervé, Florence (Hg.) (1995): Geschichte der deutschen Frauenbewegung. 5. Auflage. Köln Kurz-Scherf, Ingrid/ Imke Dzewas/ Anja Lieb/ Marie Reusch (Hg.) (2006): Reader Feministische Politik & Wissenschaft. Königstein/ Taunus. Holland-Cunz, Barbara (2003): Die alte neue Frauenfrage. Frankfurt am Main. Lindhoff, Lena (2003): Einführung in die feministische Literaturtheorie. 2. Auflage. Stuttgart. Müller, Sabine Lucia/ Sabine Schülting (Hg.) (2006): Geschlechter-Revisionen. Zur Zukunft von Feminismus und Gender Studies in Kultur- und Literaturwissenschaften. Königstein/ Taunus. 03 141 00802 Proseminar 2 SWS Die Verschränkung verschiedener Unterdrückungsverhältnisse in feministischer Theorie und Praxis * Reißmann, Bärbel (V) Fr 11:00 - 13:00, 14-täglich Fr 14:00 - 16:00, 14-täglich Ziel und Inhalt: Feministischer Theorie und der Frauenbewegung in den USA und Westeuropa sind von verschiedenen Seiten Exklusivität und Partikularismus vorgeworfen worden, so z.B. von Schwarzen Feministinnen, aus der ArbeiterInnenklasse und aus der Lesbenbewegung. Ein Fokussieren auf 'die Frauen' als homogene Gruppe mit gleichen Erfahrungen greife zu kurz und reproduziere gesellschaftliche Marginalisierung. Es gelte, Unterdrückungsverhältnisse auch unter Frauen in den Blick zu nehmen und zu bekämpfen. Von Seiten der Kritikerinnen und in Folge ihrer Kritik gab es verschiedene theoretische Versuche, die Gleichzeitigkeit von Patriarchat und anderen Unterdrückungsverhältnissen zu erfassen. Anhand von Beispielen, die von der ersten Frauenbewegung über differenzfeministische Ansätze bis hin zu neueren Diskussionen um Intersektionalität reichen, sollen maßgebliche Positionen und Entwicklungen thematisiert und diskutiert werden. Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen feministischen Theoriesträngen soll eine Einschätzung feministischer Theoriegeschichte erreicht werde. Die SeminarteilnehmerInnen sollen mit Hilfe der ausgewählten Texte die Verschränkung von Unterdrückungsverhältnissen reflektieren. Bibliographie: Brah, Avtar; Phoenix, Ann (2004): Ain't I A Woman? Revisiting Intersectionality, in: Journal of International Women's Studies, Vol 5, Nr.3, May 2004, S.75-86, http://www.bridgew.edu/SoAS/jiws/May04/Phoenix_Brah.pdf Davis, Angela (1983): Women, Race & Class, Vintage Books, New York Hark, Sabine (2001): Dis/Kontinuitäten: Feministische Theorie. Leske + Budrich Verlag, Opladen Meulenbelt, Anja (1988): Scheidelinien. Über Sexismus, Rassismus und Klassismus. Rowohlt Verlag, Reinbek 13 Studienprogramm – Einführende Lehrveranstaltungen Yurtsever-Kneer, Selcuk (2004): Strategien feministischer Migrantinnenpolitik, http://www.trend.infopartisan.net/trd0104/t110104.html Zetkin, Clara (1957): Für die Befreiung der Frau! Rede auf dem Internationalen Arbeiterkongreß zu Paris am 19. Juli 1889, in: dies.: Ausgewählte Reden und Schriften, Bd.I, Dietz, Berlin, S.3-11, http://www.marxists.org/deutsch/archiv/zetkin/1889/07/frauenbef.htm 03 141 00905 Proseminar ECTS: 2 / 4 P 2 SWS Politische Ökonomie der sozialen Ungleichheit und der Geschlechterdifferenz * Kurz-Scherf, Ingrid (V) Di 14:00 - 16:00, HG, 007 Ziel und Inhalt: Politische Ökonomie handelt vom wechselseitigen Zusammenhang zwischen 'Politik' und 'Wirtschaft'. Das Proseminar gibt zunächst Gelegenheit zur Vertiefung der ideen- und realgeschichtlichen Grundlagen der Politischen Ökonomie unter besonderer Berücksichtigung der historischen Ausformung und der theoretischen Bearbeitung sozialer Ungleichheitsverhältnisse einschl. der Geschlechterdifferenz (4 Sitzungen, Herfried Münkler, Leo Bieling, Nicole Burzan, Joan Acker, Karin Hausen). Dieser historischen Sequenz folgt eine empirische Bestandsaufnahme der Ungleichheitsverhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland sowie im europäischen und globalen Maßstab mit einem besonderen Fokus auf Armut und Reichtum sowie auf die Ungleichheitskategorien Klasse, Geschlecht, Ethnizität (2 Sitzungen, einschlägige Dokumente nationaler und internationaler Institutionen). In seiner letzten Sequenz befasst sich das Proseminar mit politischer Ökonomie als kritischer Theorie mit dem Schwerpunkt Kapitalismuskritik (3 Sitzungen, Karl Korsch, Michael Heinrich), als ökonomische Theorie der Politik (sog. 'Neue politische Ökonomie, 1 Sitzung, Guy Kirsch) und als normatives Konzept mit dem Schwerpunkt Demokratieentwicklung (3 Sitzungen, Friedrich Kambartel, Amartya Sen, Joachim Hirsch, Robert A. Dahl, Joachim Hirsch, Nancy Fraser). Bibliographie: Münkler, Herfried (o.J.): Die sozialen und ökonomischen Grundlagen der Politik. Ein ideengeschichtlicher Grundriss, Lehreinheit bei PolitikON (www.dvpw.de) Bieling, Hans-Jürgen (2000): Dynamiken sozialer Spaltung und Ausgrenzung. Gesellschaftstheorien und Zeitdiagnosen, Münster: Westfälisches Dampfboot Burzan, Nicole (2007): Soziale Ungleichheit: Eine Einführung in zentrale Theorien, 3. Aufl., Wiesbaden: VS-Verlag Gottschall, Karin (2000): Soziale Ungleichheit und Geschlecht. Kontinuitäten und Brüche, Sackgassen und Erkenntnispotentiale im deutschen soziologischen Diskurs. Opladen: Leske + Budrich Korsch, Karl (1922): Einführung in den Marxismus, Reprint 1973 in: Materialien zur sozialistischen Theorie und Praxis, Wunsdorf Heinrich, Michael (2007): Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung, 5. Aufl., Stuttgart: Schmetterling-Verlag Kirsch, Guy (2004): Neue Politische Ökonomie, 5. Aufl., Stuttgart: UTB Kambartel, Friedrich (1998): Philosophie und Politische Ökonomie, Göttingen Sen, Amartya (1999): Ökonomie für den Menschen. Wege zu Gerechtigkeit und 14 Studienprogramm – Einführende Lehrveranstaltungen Solidarität in der Marktwirtschaft, Frankfurt a.M./Wien: Büchergilde Gutenberg Dahl, Robert A. (2000): On Democracy, Yale Nota Bene Book Hirsch, Joachim (1990): Kapitalismus ohne Alternative? Materialistische Gesellschaftstheorie und Möglichkeiten einer sozialistischen Politik heute, Hamburg: VSA Fraser, Nancy (2001): Die halbierte Gerechtigkeit, Frankfurt a.M.: Suhrkamp 21 050 02011 Proseminar ECTS: 2/4 P 2 SWS Erziehung und Geschlecht * Maurer, Susanne (V) Di 16:15 - 17:45, SP II, 5 Studiengänge: Erziehungs u. Bildungswissenschaft/Bachelor Pädagogik/Diplom Ziel und Inhalt: Werden Kinder als Mädchen und Jungen geboren, oder werden sie 'dazu gemacht'? Auf welche Weise beeinflussen Erziehungsprozesse die Selbst- und Weltbilder von Kindern und ihr Handeln, und welche Rolle spielen dabei bestimmte Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit? Dieser Frage wird vor dem Hintergrund vorliegender Forschungsergebnisse in wichtigen Feldern pädagogischen Handelns (Familie, Kindergarten, Schule, Kinder- und Jugendhilfe) nachgegangen. Die Befunde zu 'geschlechtstypischen Phänomenen' werden dabei ebenso kritisch befragt und diskutiert wie alltagspsychologisch gedeutete "Geschlechterdifferenzen". Bibliographie: Rendtorff, Barbara: Erziehung und Geschlecht. Eine Einführung. Stuttgart, Kohlhammer, 2006. 15 Studienprogramm – Einführende Lehrveranstaltungen ECTS: 4 P 21 050 03005 Proseminar 2 SWS Theorie und Praxis geschlechterbezogener Pädagogik: Aktuelle Herausforderungen und Debatten * Toppe, Sabine (V) Fr 09:15 - 10:45, SP II, 12 Studiengänge: Pädagogik/Diplom Erziehungs u. Bildungswissenschaft/Bachelor Ziel und Inhalt: In welcher Weise die Erziehungswissenschaft die Geschlechterthematik beachtet und reflektiert und welche Kritik bzw. Überlegungen zu Veränderungen angestellt werden, ist - unter Einbeziehung inter-disziplinärer theoretischer Ansätze - ein Schwerpunkt der Lehrveranstaltung. Ein zweiter konzentriert sich auf Handlungsfelder und die Empirie der Geschlechterthematik in ausgewählten Praxisbereichen der Pädagogik. Und nicht zuletzt verfolgt das Seminar das Ziel, neben der Vermittlung von Grundlagenwissen und der Reflektion theoretischer und praktischer Ansätze zu einer Sensibilisierung für eine geschlechterbezogene Pädagogik beizutragen. Anhand von Basistexten, aktueller Fachliteratur und Praxisbeispielen werden u.a. folgende Themenbereiche behandelt: Theorien der Differenz; (Un-) Doing Gender; Mädchenarbeit; Jungen- und Männerarbeit; Gender und Familie; Gender in der Kinder- und Jugendhilfe; Gender und Schule; Gender Mainstreaming; Genderkompetenz. Bibliographie: Glaser, Edith/ Klika, Dorle/ Prengel, Annedore (Hrsg.): Handbuch Gender und Erziehungswissenschaften. Bad Heilbrunn, Klinkhardt, 2004. Kunert-Zier, Margitta: Erziehung der Geschlechter. Entwicklungen, Konzepte und Genderkompetenz in sozialpädagogischen Feldern. Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2005. Rendtorff, Barbara/ Moser, Vera (Hrsg.): Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in der Erziehungswissenschaft. Eine Einführung. Opladen, Leske und Budrich, 1999. 16 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen Studienprogramm - Weiterführende Lehrveranstaltungen 03 089 08203 Blockseminar ECTS: 4 P 2 SWS 'Krieg' in Amazonien Illius, Bruno (V) Fr 09:00 - 11:00, KH 9/10, 122, Blockveranstaltung, Beginn: 18.04.2008, Ende: 14.06.2008 Sprache: Deutsch Ziel und Inhalt: Eine der heftigsten ethnologischen Kontroversen, die von südamerikanistischen Arbeiten ausgelöst wurde, betraf die 'Aggressivität' oder 'Wildheit' der Yanomami Venezuelas und Brasiliens. Das Spektrum der konkurrierenden Erklärungen für ihre häufigen - 'Kriege' genannten - Überfälle auf Nachbardörfer umfasst biologistische, kulturmaterialistische und verschiedene 'kulturmentalistische' Modelle. Die zum Teil abenteuerlichen Theorien und Beschreibungen der letzten 40 Jahre sollen vor dem Hintergrund der - ebenfalls zahlreichen - soliden Ethnographien der Ethnie aufgearbeitet werden. Themen sind u.a.: die Darstellung der Yanomami als 'fierce people' durch Napoleon Chagnon; der 'Gegenentwurf' durch Jacques Lizot; die Kriegs-Erklärung R. Brian Fergusons; Jürg Helblings Anwendung der Spieltheorie; der Kriegsbericht der Insiderin Helena Valero; der Zusammenhang von Mädchen-Infantizid, Polygynie und Krieg; der Einfluß der Fremden auf die Kriege der Yanomami; das Problem der Repräsentativität der Yanomami-Ethnographien; die Versionen weiblicher Autorinnen (Helena Valero, Gabriele Herzog-Schröder). Eine der bekanntesten (aber auch umstrittensten) Erklärungen' für die häufigen 'Kriege' der Yanomami ist, dass Kriegszüge in erster Linie dem Frauenraub dienten. In diesem Zusammenhang müssen auch die Phaenomene 'weiblicher Infantizid' und 'Polygynie' (die beide angeblich zur Frauenknappheit führen) diskutiert werden. Bibliographie: Hames, Raymond (1994): Yanomamö. In: Johannes Wilbert (ed.): South America: 374-377. New York: Hall [et al.] (Encyclopedia of World Cultures, ed. David Levinson, vol. 7). Helbig, Jörg/ Oswald Iten/ Jacques Schiltknecht (1989): Yanomami. Indianer Brasiliens im Kampf ums Überleben. Innsbruck: Pinguin. 175 pp. Lizot, Jacques (1988): Los Yanomami. In: Ders. (ed.): Etnología contemporánea II: 479-584. Caracas: Instituto Caribe de Antropología y Sociología (Los aborígenes de Venezuela, vol. 3, ed. Walter Coppens. 17 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen ECTS: 4 P 03 089 08212 Seminar 1 SWS Water the source of life - cultural and ethnical definitions of water Wessel, Alexandra (V) Do 11:00 - 12:00, KH 9/10, 122, Blockveranstaltung, Beginn: 03.04.2008, Ende: 17.05.2008 Sprache: Deutsch und Englisch Ziel und Inhalt: Water the source of life fundamentally influences the identity of peoples. Basic for many stories of creation, it is also a spiritual source for people. Waters addict limits of thoughts, cultures, lands, and countries and therefore protect men. At the same time waterways connect ethnic groups, describe trade routes, and are the way to freedom and of return. Water bares the forces of nature and their control through men. Furthermore people learned to use the power of water. Since centuries they located villages at the shores of lakes and rivers, and until today the majority of mega cities are built at waters. The inalienability of drinking water and waters as living space is indisputable. Hydropower gives energy, sewerage and freshwater systems seem to be the basic communities live on. Water shows a connection between knowledge about the use of and the life with this source (fishing, seafaring, transition points, hygiene) and concepts of power in and between societies. Spiritually seen religions and ethnic groups all over the world implicate womanhood, fertility, timelessness, temporality, and finiteness with the flow of water. It is the place of ancestry, transcendentalism and supernatural experiences. The seminar is looking on different interpretations of the importance of water. Ethnical, cultural, religious, and gender aspects are going to be acquired and in the context of time and place examined. Besondere Hinweise: The course is in English, but German is also admitted. Lehrformen: Seminar mit Gruppendiskussion, eigenständige studentische Recherche. Bewertungsmethoden: Referate, Textvorbereitung und vorstellung. Beginn: Do 3.4.2008 (11-12) Fr 18.4.2008 (1113 und 14-16) Fr 16.5.2008 (11-13 und 14-17) Sa 17.5.2008 (10-12 und 13-15) 18 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen ECTS: 4 P 03 089 08419 Seminar 2 SWS Wenn Hexen hexen ... Geschichte und Konstruktion eines gegenweltlichen Mythos Näser, Marion (V) Mi 16:00 - 18:00, BI 9, 013 Sprache: Deutsch 'Die Hexen kommen', titelte der STERN 1986, und die BoulevardZeitschrift HÖRZU widmete sich 1987 dem Thema 'Wenn Hexen auf Bestellung morden'. Der mediale Aufruhr bezog sich auf die seit den 1950er Jahren aktive neopagane Wicca-Bewegung der männlichen und weiblichen 'neuen Hexen', die in Kleingruppen organisiert sind, an die Muttergöttin und den gehörnten Gott glauben, am Jahreslauf orientierte Sabbate feiern (z.B. Walpurgisnacht) und magische Rituale durchführen. Wer aber sind diese Hexen? Wie ist die WiccaBewegung entstanden, welche Glaubensvorstellungen und Rituale gibt es im Wicca, und welches Bild der 'neuen Hexen' wird in gesellschaftlichen und medialen Diskursen konstruiert? Auf eine Einbettung des Wicca in geistesgeschichtliche und gesellschaftliche Entwicklungen wird in der Seminararbeit anhand von Selbstdarstellungen (Bücher, Internetseiten und -foren, Interviews) eine diskursive Analyse der Weltdeutungsmuster, Selbstentwürfe und Handlungsmodi der Wicca-Anhänger folgen. Zudem sollen die sich an gesellschaftlichen Hexenbildern kondensierenden Ängste, Phantasmagorien und Projektionen untersucht werden. Die Genderdiskurse, die sich in den Glaubensvorstellungen und -praxen der Wicca-Anhänger auf der einen Seite und in der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Bewegung auf der anderen Seite manifestieren, werden dabei ebenso dem volkskundlichen Blick unterzogen wie die Symbolsysteme und Gruppenstrukturen der Wicca-Kultur. Das Seminarprogramm soll durch eine Exkursion zur Walpurgisnacht in Wernigerode abgerundet werden. Bibliographie: Literatur zur Einführung (Auswahl): Bochinger, Christoph (1994): 'New Age' und moderne Religion: religionswissenschaftliche Analysen. Gütersloh. Graichen, Gisela (1999): Die neuen Hexen. 2. Ausgabe. München. Harmening, Dieter (Hg.) (1991): Hexen heute: Magische Traditionen und neue Zutaten. Würzburg. Hutton, Ronald (1999): The Triumph of the Moon: A History of Modern Pagan Witchcraft. Oxford. Marron, Kevin (1990): Witches, Pagans & Magic in the New Age. Toronto. Rensing, Britta (2006): Der Glaube an die Göttin und den Gott: Theologische, rituelle und ethische Merkmale der Wicca-Religion, unter besonderer Berücksichtigung der Lyrik englischsprachiger Wicca-Anhänger. Jena. Das Seminar ist für Magisterstudierende sowie Bachelor- und Masterstudierende geeignet. Voraussetzung für die Scheinvergabe ist bei BA/MA-Studierenden ein Referat bzw. eine referatsäquivalente Leistung und ggf. eine Hausarbeit, bei Magisterstudierenden ein Protokoll und eine Hausarbeit. 19 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen ECTS: 6 P 03 140 00744 Seminar 2 SWS Neue Frauen in alten Gesellschaften Veränderungen von Frauenkonstrukten in traditionellen religiösen Gesellschaften infolge kompetierender gesellschaftlicher Entwicklungen und Globalisierung * Salali, Zohreh (V) Mo 18:00 - 20:00, HG, 006 Ziel und Inhalt: In dem Seminar sollen traditionelle religiöse Gesellschaften (unter besonderer Berücksichtigung christlicher und muslimischer Gesellschaften) diachron und synchron daraufhin untersucht werden, was sie gesellschaftlich der Frau zuordnen und bestimmen. Es sollen dazu die Gedanken der grundlegenden religiösen Schriften aufgenommen werden wie auch die gesellschaftlichen Realisierungen solcher Gedanken, einhergehend mit der zeitlichen Entwicklung der Gesellschaften selbst. Sodann soll erkannt werden, wie die jeweilige Bestimmung der Frau in der Gesellschaft sich unter der Konkurrenz anderer religiöser wie nichtreligiöser Gedanken und Kulturangebote, gesellschaftlicher Entwicklungen und der Globalisierung grundsätzlich verändert oder Akzente verschoben werden, inwieweit sich die Gedanken und das Handeln der Männer wie der Frauen in traditionellen religiösen Gesellschaften hinsichtlich der Bestimmung der Frau in der Gesellschaft ändern. 03 141 01501 Seminar ECTS: 2 / 5 P 2 SWS Herrschaftstheorien und feministische Herrschaftskritik * Kurz-Scherf, Ingrid (V) Di 16:00 - 18:00, HG, 110 Ziel und Inhalt: Herrschaft ist einer der Zentralbegriffe der politischen Wissenschaften, der allerdings sehr unterschiedlich ausgefüllt wird. In jüngerer Zeit gewinnen andere Begriffe wie Governance und Gouvernementalität, Hegemonie, Dominanz und Elite an Bedeutung. Feministische Herrschaftskritik nimmt die in gängigen Herrschaftstheorien oder auch in neueren Konzepten von Governance und Gouvernementalität, Hegemonie, Dominanz und Elite oft unterschlagene, verschwiegene oder übersehene Geschlechterdimension von Herrschaft und Ungleichheit zum Ausgangspunkt der kritischen Auseinandersetzung mit Theorien und Phänomenen von Über- und Unterordnung, Unterdrückung und Unterwerfung. Mit dem besonderen Fokus auf die Vermittlungen von Subjekt und System, zwischen Ausübung von 20 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen Herrschaft und Mitwirkung an Herrschaftsverhältnissen bzw. Verstrickung in dieselben sollen Möglichkeiten von und Widerstände gegen Emanzipation in den Blick gerückt werden. In jüngerer Zeit gewinnt die feministische Herrschaftskritik aus dem Konzept der Intersektionalität neue Impulse zur theoretischen Durchdringung und praktischen Bearbeitung der Verschränkung unterschiedlicher Dimensionen von Herrschaft entlang der Ungleichheitsachsen von Klasse, Geschlecht und Ethnizität. Das Seminar dient der Einarbeitung in unterschiedliche Herrschaftstheorien und in unterschiedliche Ansätze feministischer Herrschaftskritik. Bibliographie: Aden, Hartmut (Hg.) (2004): Herrschaftstheorien und Herrschaftsphänomene, Wiesbaden (darin insbesondere Einleitungsbeitrag von Hartmut Aden und Beitrag von Otwin Massing) Maurer, Andrea (2006): Herrschaft: theoretische Perspektiven, Analysen und Forschungsfelder, in: Erwägen Wissen Ethik, 17. Jg., H 1, S. 93-104 Maurer, Andrea (2004): Herrschaftssoziologie: eine Einführung, Frankfurt a.M./New York Hartmann, Michael (2004): Elitesoziologie: eine Einführung, Frankfurt a.M./New York Benjamin, Jessica (1994): Die Fesseln der Liebe, Frankfurt a.M. Rommelspacher, Birgit (1995): Dominanzkultur, Berlin Dackweiler, Regina (2007): Willkommen im Club? Frauen und Männer in Eliten, Münster Klinger, Cornelia u.a. (Hg.) (2007): Achsen der Ungleichheit. Zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität, Frankfurt a.M./New York (darin insbesondere Beitrag von Klinger und Knapp) Bourdieu, Pierre (1997): Die männliche Herrschaft, in: Krais, Beate/Dölling, Irene (Hg.), Ein alltägliches Spiel. Geschlechterkonstruktionen in der Praxis, Frankfurt a.M. Dölling, Irene (2004): Männliche Herrschaft als paradigmatische Form der symbolischen Gewalt, in: Steinrücke, Margareta (Hg.), Pierre Bourdieu: politisches Forschen, Denken und Eingreifen, Hamburg Kirsch, Tobias (2005): Männlichkeit als Machtstruktur, in: Krol, Martin u.a. (Hg.), Macht - Herrschaft - Gewalt: gesellschaftswissenschaftliche Debatten am Beginn des 21. Jahrhunderts, Münster 03 141 01502 Seminar ECTS: 2 / 5 P 2 SWS Aktuelle Arbeitsmarktpolitik und Evaluationsforschung Rudolph, Clarissa (V) Mo 11:00 - 13:00 Ziel und Inhalt: In dem Seminar werden einerseits die Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik thematisiert, die unter der Überschrift 'Hartz I-IVGesetze' zusammengefasst werden können. Leitbilder, Akteure, Ziele, Maßnahmen u.a. werden analysiert und bewertet. Zur systematischen Auswertung der Veränderungen werden insbesondere auch die Beiträge der (offiziellen und inoffiziellen) Evaluationsforschung herangezogen. Hierbei stellt sich auch die Frage, welche Bedeutung die Evaluationsforschung für die Arbeitsmarktpolitik und für die Wissenschaft (und die WissenschaftlerInnen) hat. 21 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen Bibliographie: Brinkmann, Christian/Koch, Susanne/Mendius, Hans Gerhard (Hg.) 2006: Wirkungsforschung und Politikberatung - eine Gradwanderung? Nürnberg. Flick, Uwe (Hg.) 2006: Qualitative Evaluationsforschung. Konzepte, Methoden, Umsetzungen, Reinbek b. Hamburg. Rudolph, Clarissa/Niekant, Renate (Hg.) 2007: Fördern und Fordern bei Hartz IV Zwischenbilanzen und Perspektiven. WSI-Mitteilungen 06/2007: Arbeitsmarktpolitik nach Hartz - Probleme und Perspektiven, Düsseldorf 03 141 01503 Seminar ECTS: 2 / 5 P 2 SWS (Geschlechter-)Demokratie - Ein uneingelöstes Versprechen? * Lieb, Anja (V) Mo 09:00 - 11:00 Ziel und Inhalt: Bereits vor 160 Jahren in der Revolution von 1848 stritten Frauen in Deutschland für ihre Anerkennung als Bürgerinnen, aber erst im Zuge einer weiteren Revolution 1918 wurde ihnen der politische Status als Bürgerin zuerkannt. Der formalen Gleichberechtigung als demokratische Bürgerin folgte und folgt die tatsächliche Gleichberechtigung in der Demokratie während der letzen 90 Jahre allerdings nur im Schneckentempo. Obwohl mittlerweile auch die höchsten Regierungsämter gelegentlich von einer Frau besetzt werden, existiert auch im Jahr 2008 in keinem demokratischen Land der Erde eine gleichberechtigte Repräsentation von Frauen und Männern. In dem Seminar steht einerseits die Frage nach den geschlechterpolitischen Defiziten der Demokratie im Zentrum. Wie ist es weltweit um die Demokratie in geschlechterpolitischer Hinsicht bestellt? Welche Mechanismen bewirken die fortgesetzte Benachteiligung von Frauen? Dieser Frage soll aber nicht nur empirisch, sondern insbesondere auch theoretisch nachgegangen werden. Inwiefern handelt es bei den theoretischen und konzeptionellen Grundlagen der Demokratie um androzentrische Konstruktionen, die den nachrangigen und untergeordneten Status von Frauen erst erzeugen und dann festschreiben? Beleuchtet werden soll andererseits aber auch die feministische Herausforderung der Demokratie für das 21. Jahrhundert. Welche politischen Strategien und Handlungsmuster haben Frauenbewegungen und feministische Politik entwickelt und angewendet? Inwiefern finden sich darin Ansätze für eine weitere Demokratisierung der Demokratie? Geprüft und diskutiert werden aber auch theoretische Demokratieentwürfe von Feministinnen in Hinblick auf die darin angelegten Konzeptionen zur Demokratieentwicklung. Literatur zum Einlesen: Abels, Gabriele/Sifft, Stefanie (Hg.) 1999: Demokratie als Projekt. Feministische Kritik an der Universalisierung einer Herrschaftsform. Frankfurt/Main; New York: Campus. Biester, Elke, Holland-Cunz, Barbara, Sauer, Birgit (Hg.) 1994: Demokratie oder Androkratie? Theorie und Praxis demokratischer Herrschaft in der feministischen Diskussion. Frankfurt/Main; New York: Campus. 22 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen Eschle, Catherine 2001: Global democracy, social movements, and feminism, Westview Press u.a. Fraser, Nancy 2005b: Mapping the feminist Imagination: From Redistribution to Recognition to Representation. In: Constellations. Volume 12. Issue 3, Sept. 2005: 295-307. (Wiederabdruck in: Degener, Ursula/Rosenzweig, Beate (Hg.): Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit - eine kritische Bestandsaufnahme aus feministischer Perspektive. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 37-52) Greven, Michael 2003: Sind Demokratien reformierbar? Bedarf, Bedingungen und normative Orientierungen für eine Demokratiereform. In: Offe, Claus (Hg.): Demokratisierung der Demokratie. Frankfurt/ New York: Campus. Holland-Cunz, Barbara 1998a: Feministische Demokratietheorie: Thesen zu einem Projekt. Opladen: Leske und Budrich. Besondere Hinweise: Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zur Lektüre theoretischer Texte. 03 141 01504 Seminar ECTS: 2 / 5 P 2 SWS Globalisierung und Globalisierungskritik Grundzüge feministischer Perspektiven * Schoppengerd, Stefan (V) Do 11:00 - 13:00, WR 6B, 312 Ziel und Inhalt: Dem Seminar liegt die Annahme zugrunde, dass die Gleichzeitigkeit von den als 'Globalisierung' bezeichneten Prozessen der Restrukturierung der internationalen politischen Ökonomie und den jüngeren Modernisierungsprozessen in den Geschlechterverhältnissen keineswegs zufällig ist. Entsprechend werden Analysen und Positionen im Mittelpunkt stehen, die bemüht sind, die Zusammenhänge zwischen beiden Entwicklungen zu erfassen. Der Schwerpunkt liegt auf einer Bestandsaufnahme feministischer Analysen und Kritiken der Politik internationaler Organisationen, des Umbaus von Staatlichkeit, alter und neuer Arbeitsteilung (im Haushalt wie im globalen Maßstab). Auch mit dem Stellenwert feministischer Positionen in der globalisierungskritischen Bewegung werden wir uns zu beschäftigen haben. Bibliographie: Einführende Literatur: Wichterich, Christa (2003): Femme global. Globalisierung ist nicht geschlechtsneutral. Hamburg: VSA-Verlag. 23 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen 03 141 01505 Seminar ECTS: 2 / 5 P 2 SWS Perspektiven und Probleme feministischer politischer Wissenschaft * Jung, Tina (V) Do 09:00 - 11:00, WR 6B, 312 Ziel und Inhalt: Feministische politische Wissenschaft vollführt(e) eine Doppelbewegung, indem sie auf Veränderungen sowohl der sozialen Realität sowie auf Veränderungen der wissenschaftlichen Beforschung derselben abzielt. Als akademisch gewordene feministische politische Wissenschaft ist sie aber gleichsam in dem Ort 'Wissenschaft' verankert, dessen intellektuelle und institutionelle Ausprägungen und Funktionsweisen sie zu kritisieren und zu transformieren beansprucht. Durch ihre - wenn auch marginalisierte bzw. partielle - Teilhabe an den intellektuellen und institutionellen (Re-)Produktionsstrukturen der Wissenschaft ist feministische politische Wissenschaft somit selbst einer prekären Dynamik von Kritik und Reproduktion unterlegen. Welche Effekte haben ihre 'Verwissenschaftlichung' und die Teilhabe an den institutionellen Strukturen, deren androzentrische Vorannahmen und Funktionsweisen sie kritisieren und verändern will? Welche Probleme und Perspektiven eröffnen sich dadurch für feministische politische Wissenschaft? Das Seminar soll vor diesem Hintergrund als Lektüreund Diskussionszusammenhang dienen. Bibliographie: Hark, Sabine (2005): Dissidente Partizipation. Eine Diskursgeschichte des Feminismus. Frankfurt a.M. Hark, Sabine (2007): Widerstreitende Bewegungen. Umrisse einer Analytik des akademischen Feminismus. http://web.fu-berlin.de/gpo/pdf/hark/hark.pdf Knapp, Gudrun-Axeli (2006): Vom Rand zum mainstream und wieder zurück? Zerreißproben und Perspektiven in der Frauen- und Geschlechterforschung. In: Weckwert, Anja/Wischermann, Ulla (Hg.): Das Jahrhundert des Feminismus. Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Königstein/Ts., S. 193-208. Kreisky, Eva (1995): Gegen 'geschlechtshalbierte Wahrheiten'. Feministische Kritik an der Politikwissenschaft im deutschsprachigen Raum. In: Dies./Sauer, Birgit (Hg.): Feministische Standpunkte in der Politikwissenschaft, Frankfurt a.M./New York, S. 27-62. Kreisky, Eva/Sauer, Birgit (1995): Die Politik der Männer - die Wissenschaft der Männer? Hoffnung auf ein Ende des Schulterschlusses. In: Dies. (Hg.): Feministische Standpunkte in der Politikwissenschaft. Frankfurt a.M./New York, S. 9-24. Kurz-Scherf, Ingrid (2001): Was heißt und zu welchem Behufe studieren und betreiben wir Politik(wissenschaft?). In: Feministischer Eigensinn. Kompaß für Politik und ihre Wissenschaft. Dokumentation des Ersten feministischen Politikwissenschaftlerinnentags in Marburg/Lahn im Mai 2000. Hrsg. v. Telse Jacobs/Ayla Satilmis, Hamburg, S. 49-73. Lepperhoff, Julia/Rüling, Anneli/Scheele, Alexandra (2007): Von Gender zu Diversity Politics? Kategorien feministischer Politikwissenschaft auf dem Prüfstand. In: femina politica, Nr. 1/2007, 16. Jg., S. 9-22 Sauer, Birgit (2005): Begrenzung und Entgrenzung des Politischen: Geschlechterforschung in der Politikwissenschaft. In: Bußmann, Hadumod/Hof, Renate (Hg.): Genus Geschlechterforschung. Gender Studies in den Kultur- und Sozialwissenschaften. Ein Handbuch, Stuttgart, S. 366-401. 24 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen ECTS: 2/6 P 03 141 03203 Seminar 2 SWS Ungleichheit, Ausgrenzung und soziale Gerechtigkeit. Konzepte, Kategorien und aktuelle Entwicklungen Wissel, Jens (V) Mo 14:00 - 16:00 Ziel und Inhalt: Nicht nur in peripheren, oder semiperipheren Staaten wächst die soziale Ungleichheit, auch in den Industriestaaten des Nordens nimmt die Kluft zwischen Arm und Reich zu. Vor diesem Hintergrund sind die derzeitigen Debatten über eine "neue Klassengesellschaft" und die "Angst der Mittelschichten" nicht überraschend. Fragen nach Ungleichheit und Gerechtigkeit werden neu aufgeworfen. In dem Seminar sollen zunächst die klassischen sozialphilosophischen Wurzeln des Gerechtigkeits- und Gleichheitsdiskurses erarbeitet werden. Im Anschluss werden nicht nur die klassischen Theorien sozialer Ungleichheit (Marx, Weber) diskutiert, sondern auch Ansätze die unterschiedliche Dimensionen sozialer Ungleichheit (Klassenverhältnisse, Geschlechterverhältnisse, ethnische Ungleichheitsverhältnisse) in den Blick nehmen und in Beziehung zueinander setzen. Bibliographie: Kohlmorgen, Lars 2004: Regulation - Klasse - Geschlecht, Münster. Ritsert, Jürgen 1997: Gerechtigkeit und Gleichheit, Münster. Ritsert, Jürgen 1998: Soziale Klassen, Münster. 03 141 03303 Seminar ECTS: 2 / 6 P 2 SWS Debatten und Organisationsformen der außenparlamentarischen Linken in der BRD seit 1968 Schoppengerd, Stefan (V) Di 16:00 - 18:00 Ziel und Inhalt: Die Jahreszahl 1968 markiert einen Moment des Aufbruchs in der Geschichte (nicht nur) der bundesrepublikanischen Linken; sie steht für den Versuch, emanzipatorische Gesellschaftskritik mit neuen politischen Artikulations- und Organisationsformen zu verbinden. In dem Seminar sollen die unterschiedlichen Wege und Sackgassen betrachtet werden, auf denen an diesen Aufbruch angeknüpft wurde (z.B. Studentenbewegung, Frauenbewegung, K-Gruppen, Autonome, NGOs, Globalisierungskritik). Welche Aspekte gesellschaftskritischen Denkens wurden von den Akteuren jeweils als zentral erachtet? 25 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen Welche strategischen Schlussfolgerungen wurden daraus gezogen? In welchen Formen wurden Diskussion und politische Praxis organisiert? Welche Kontinuitäten, welche Brüche lassen sich ausmachen? Welche Erfolge und welche Irrtümer sind zu konstatieren? Einleitend werden wir gemeinsam die Ausdifferenzierung dieser Fragen unternehmen, mit denen wir dann an die verschiedenen Ansätze der vergangenen vier Jahrzehnte herantreten. Bibliographie: Einführende Literatur: Hierlmeier, Josef (2006): Internationalismus. Eine Einführung in seine Ideengeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. 2. Aufl. Stuttgart: Schmetterling Verlag. 03 141 03601 Seminar ECTS: 2 / 5 P 2 SWS Krise des Sozialstaats und der sozialen Bewegungen Kurz-Scherf, Ingrid (V) Do 14:00 - 16:00, WR 6B, 510 Ziel und Inhalt: Die Leitfrage des Seminars richtet sich auf die 'Bewegungsdynamik' der Krise des Sozialstaats. Gefragt wird zunächst nach dem Anteil sozialer Bewegungen an der Herausbildung und Entwicklung des Sozialstaats (auch in international vergleichender Perspektive) und umgekehrt nach den Rückwirkungen des Sozialstaats auf soziale Bewegungen - etwa im Sinn der Einbindung in den durch den Sozialstaat repräsentierten und institutionalisierten 'Klassenkompromiss' (Arbeiterbewegung) oder in die durch ihn gestützten 'Geschlechterarrangements' (Frauenbewegung). Die 'Bewegungsdynamik' des Sozialstaats kann allerdings auch die Form der Lähmung oder Verhinderung sozialer Phantasie und Spontaneität haben oder umgekehrt die einer Möglichkeitsbedingung etwa der sog. neuen sozialen Bewegungen annehmen. Auch die vieldiagnostizierte 'Krise des Sozialstaats' wirft hinsichtlich ihrer 'Bewegungsdynamik' eine Reihe von Fragen auf: 1. Inwieweit ist die 'Krise des Sozialstaats' auch als Konsequenz oder Reflex auf bewegungsinduzierte Wandlungsprozesse zu deuten - wie etwa den maßgeblich durch die Frauenbewegung beförderten Wandel der Geschlechterverhältnisse oder die auch durch Oppositionsbewegungen gegen tradierte Lebensmuster beförderten Individualisierungsprozesse? Inwieweit stehen in der 'Krise des Sozialstaats' nicht nur Errungenschaften sondern auch Fehlsteuerungen der Vergangenheit zur Disposition? Muss die 'Krise des Sozialstaats' nicht auch als die Krise einer Illusion gedeutet werden, deren Ent-Täuschung auch neue Perspektiven der Re-Vision und Re-Konstruktion des Sozialen eröffnet? 2. In welchem Verhältnis steht die 'Krise des Sozialstaats' zur ebenfalls vieldiagnostizierten 26 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen 'Krise der sozialen Bewegungen'? Welchen Eigenanteil haben alte und neue soziale Bewegungen - auch aufgrund von Fehlentwicklungen oder Fehleinschätzungen - an der 'Krise des Sozialstaats'? Wie und warum sind sie umgekehrt auch von dieser bzw. von den darin wirkenden Entwicklungen - wie etwa der Globalisierung oder der Hegemonie des sog. Neoliberalismus betroffen? Inwieweit und unter welchen Bedingungen enthält die 'Krise des Sozialstaats' und deren politische Bearbeitung auch neue Impulse für das Entstehen gleichsam einer dritten Welle sozialer Bewegung? Welche neuen Konstellationen ergeben sich dabei für das alte Spannungsverhältnis zwischen Autonomie und Institution bzw. zwischen Protest und Opposition auf der einen Seite und Intervention und Beteiligung auf der anderen? Die hier nur beispielhaft skizzierte 'Bewegungsdynamik' der 'Krise des Sozialstaats' ist eine in vielen Facetten offene Forschungsfrage, die selten im Zentrum der einschl. Literatur zum Sozialstaat auf der einen Seite und zu den sozialen Bewegungen auf der anderen Seite steht. Das Seminar hat insofern eher den Charakter der Einarbeitung in den 'Stand der Forschung' zu einem noch offenen Forschungsprojekt als den der Aneignung gesicherten Wissens. Das Seminar gliedert sich in 1.Bestandsaufnahme zur Krise des Sozialstaats und der sozialen Bewegungen (Lessenich/Nullmeier; Hirsch) und Konkretisierung der Leitfragen des Seminars, 2.Geschichte des Sozialstaats und der sozialen Bewegungen (Pilz; Schmidt; Grebing, Jessen; Hofmann; Rucht/Roth; Gerhard u.a.), 3.Theorien und Konzepte des Sozialstaats und der sozialen Bewegungen (beispielhaft: Müller/Neusüss; Esping-Andersen, Görg), 4.Krise und Zukunft des Sozialstaats und der sozialen Bewegungen ( Butterwegge, Narr, Sauer, Schelkle, Engleke u.a.). Bibliographie: Lessenich, Stefan/Nullmeier, Frank (Hg.) (2006): Deutschland - eine gespaltene Gesellschaft, Frankfurt a.M./New York: Campus Hirsch, Joachim (2006): Soziale Bewegungen in demokratietheoretischer Perspektive, in: Marchart, Oliver/Weinzierl, Rupert (Hg.), Stand der Bewegung. Protest, Globalisierung, Demokratie - eine Bestandsaufnahme, Münster: Westf. Dampfboot Pilz, Frank 2004: Der Sozialstaat. Ausbau - Kontroversen - Umbau, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung Grebing, Helga (2007): Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Von der Revolution 1848 bis ins 21. Jahrhundert Raschke, Joachim (1987): Soziale Bewegungen. Ein historisch-systematischer Grundriss, Frankfurt a.M.: Campus Rucht, Dieter, Roth, Roland (2007): Die sozialen Bewegungen in Deutschland seit 1945. Ein Handbuch, Franktfurt/M.: Campus Gerhard, Ute u.a. (Hg.) (1987): Auf Kosten der Frauen. Frauenrechte im Sozialstaat, Weinheim/Basel: Beltz Müller, Wolfgang, Neusüss, Christel (1971): Die Sozialstaatsillusion und der Widerspruch von Lohnarbeit und Kapital, in: Prokla, Sonderheft 1, Westberlin/Erlangen Ganssmann, Heiner (2000): Politische Ökonomie des Sozialstaats, Münster: Westf. Dampfboot Esping-Andersen, Gösta (1990): Three Worlds of Welfare-Capitalism Rucht, Dieter (1997), Soziale Bewegungen als demokratische Produktivkraft, in: Politische Beteiligung und Bürgerengagement in Deutschland. Möglichkeiten und Grenzen, hg. v. Ansgar Klein und Rainer Schmalz-Bruns, Baden-Baden, S. 382-403. Butterwegge, Christoph (2005): Krise und Zukunft des Sozialstaats, Wiesbaden: VSVerlag Narr, Wolf-Dieter (1999): Die Zukunft des Sozialstaats - als Zukunft einer Illusion? 27 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen Neu-Ulm: AG Spak, Kleine Reihe Engelke, Rolf u.a. (Hg.) (2005): Soziale Bewegungen im globalisierten Kapitalismus: Bedingungen für emanzipative Politik zwischen Konfrontation und Anpassung, Grafenau: Trotzdem Kolb, Felix/Bewegungsstiftung (Hg.) (2007): Damit sich was bewegt. Wie soziale Bewegungen und Protest Gesellschaft verändern, Hamburg: VSA 04 144 10607 Seminar ECTS: 2 P 2 SWS Vorurteile (SP-Seminar E) Becker, Julia (V) Fr 09:00 - 11:00, GU, S2 Studienjahr: 1 Sprache: Deutsch Maximale Teilnehmerzahl: 30 Studiengänge: Psychologie/Diplom, 1. Jahr Ziel und Inhalt: Die Studierenden sollen einen Überblick über sozialpsychologische Forschung zum Thema 'Stereotype, Vorurteile, und Diskriminierung' bekommen. Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf Vorurteilen gegenüber Nicht-Deutschen, es wird aber auch um Sexismus, als Variante geschlechtsbezogener Vorurteile gehen. Neben verschiedenen Ansätzen zur Definition und Erfassung dieser Phänomene werden vor allem empirische Befunde zu deren Entstehung, Entwicklung, Funktion, Auswirkungen und Reduktion diskutiert. Anhand dieses Themas sollen verschiedene Lern- und Präsentationstechniken eingeübt werden, u. a. Kleingruppenarbeit, mündliche und schriftliche Präsentation, Diskussion, Moderationstechniken. Das Seminar richtet sich an Studierende ab dem zweiten Fachsemester. Es ist für Nebenfachstudierende mit methodischen Vorkenntnissen geöffnet. Bibliographie: Nelson, T.D. (2006). The Psychology of Prejudice. Boston: Allyn & Bacon. Teilnahmevoraussetzung: ist neben regelmäßiger und aktiver Teilnahme die Bereitschaft zur Übernahme von Referaten, Vorbereitung der Sitzungen durch eigenständige Lektüre, sowie der erfolgte Besuch der Vorlesung Sozialpsychologie I. Besondere Hinweise: Belegung erforderlich. Siehe den dazu angegebenen Link 'Informationen zur Belegung von Lehrveranstaltungen' im HIS LSF. 28 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen 05 082 01704 Blockseminar 2 SWS Reichtum und Macht - biblische und sozialethische Zugänge Kessler, Rainer (V); Segbers, Franz (V) Di 13:00 - 14:00, AU, 03020, Einzeltermin01.04.2008 Fr 15:00 - 19:00, AU, 03020, Blockveranstaltung16.05.2008 Sa 09:00 - 19:00, AU, 03020, Blockveranstaltung17.05.2008 Fr 15:00 - 19:00, AU, 03020, Blockveranstaltung06.06.2008 Sa 09:00 - 19:00, AU, 03020, Blockveranstaltung07.06.2008 Do 16:00 - 18:00, AP 3, RG, Einzeltermin19.06.2008 Sprache: Deutsch Studiengänge: Evangelische Theologie/Diplom Evangelische Theologie/Relig./Kirchl.P. Evangelische Theologie/Relig./LA Gymnasien Ethik/LA Gymnasien Friedens-u.Konfliktforschung Ziel und Inhalt: Die Alltagserfahrung zeigt es ebenso, wie es empirische Untersuchungen bestätigen: In Deutschland und in der globalisierten Welt insgesamt nimmt die Armut vieler genauso zu wie der Reichtum weniger. Beides hängt ursächlich zusammen. Das Seminar befasst sich schwerpunktmäßig mit der allgemein viel weniger beachteten Seite der Entwicklung, dem Reichtum. Es fragt, wie Reichtum und Macht zusammenhängen und wie Reichtum und Armut einander gegenseitig bedingen. Doch auch die Frage, inwiefern Reichtum als Segen verstanden werden kann, soll nicht ausgeblendet werden. Dabei sollen die biblischen - und zwar schwerpunktmäßig die alttestamentlichen - Texte auf ihre sozialen Hintergründe und die in ihnen enthaltenen normativen Positionen befragt werden. Sodann sollen sie ins Gespräch gebracht werden mit den Entwicklungen der Gegenwart und sozialethischen Positionen, die sich auf diese beziehen. Bibliographie: Frank Crüsemann, Maßstab: Tora. Israels Weisung für christliche Ethik, Gütersloh 2003, darin S. 208-221: Armut und Reichtum. Ein Kapitel biblischer Theologie Ernst-Ulrich Huster, Fritz Rüdiger Volz (Hg.), Theorien des Reichtums, MünsterHamburg-London (LIT-Verlag) 2002 Ernst-Ulrich Huster (Hg,.), Reichtum in Deutschland. Die Gewinner in der sozialen Polarisierung, Frankfurt 2. akt. u. erw. Aufl. 1997 Rainer Kessler, Art. Reichtum, in: WiBiLex (www.wibilex.de) Rainer Kessler, "Nun wohlan, ihr Reichen ...!" Zwischen Gottessegen und Mammon: Biblische Blicke auf Reichtum und Reiche, in: ders., Studien zur Sozialgeschichte Israels, SBAB 44, Stuttgart 2008 Dieter Klein, Milliardäre.Kassenleer. Rätselhafter Verbleib des anschwellendes Reichtums, Berlin (Dietz-Verlag) 2006 Besondere Hinweise: Anmeldung bei einem der Seminarleiter ist erwünscht. 29 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen Seminar 2 SWS Frauen - Klage - Liturgie Maier, Christl (V); Standhartinger, Angela (V); WagnerRau, Ulrike (V) Mi 11:00 - 13:00, AU, 01006, Beginn: 02.04.2008 Sprache: Deutsch Studiengänge: Evangelische Theologie/Diplom Evangelische Theologie/Relig./Kirchl.P. Evangelische Theologie/Relig./LA Gymnasien Friedens-u.Konfliktforschung Ziel und Inhalt: Das Seminar verfolgt Frauentraditionen von Trauer und Klage vom 3. Jahrtausend vor Christus bis in die Gegenwart. Verschiedene Klageformen der Einzelnen und der Völker, Riten und Texte werden analysiert. Ziel ist die Rekonstruktion der religiösen und theologischen Arbeit von Frauen, die sich in Trauerriten und Klagen ausdrückt, welche eine wichtige Rolle im Trauerprozess spielen. Bibliographie: Hedwig Jahnow, Das hebräische Leichenlied im Rahmen der Völkerdichtung, Gießen 1923. Kerstin Lammer, Den Tod begreifen. Neue Wege der Trauerbegleitung, Neukirchen 42003. Teilnahmevoraussetzung: Hebräisch- und Griechischkenntnisse erwünscht, aber zwingend. Besondere Hinweise: Das Seminar ist offen für Studierende aller Studienrichtungen. 05 082 05703 Blockseminar nicht 2 SWS Frieden als ein sichtbartes Glaubenszeugnis der Religionen - Paradigmenwechsel im interreligiösen Dialog mit Sozialethik Lee-Linke, Sung-Hee (V) Mo 14:00 - 16:00, AU, 03019, Vorbesprechung, Einzeltermin31.03.2008 Fr 14:00 - 18:00, AU, 03010, Einzeltermin04.04.2008 Sa 09:00 - 17:00, AU, 03010, Einzeltermin05.04.2008 Fr 14:00 - 18:00, AU, 03010, Einzeltermin13.06.2008 Sa 09:00 - 17:00, AU, 03010, Einzeltermin14.06.2008 Sprache: Deutsch Studiengänge: Evangelische Theologie/Diplom Evangelische Theologie/Relig./Kirchl.P. Evangelische Theologie/Relig./LA Gymnasien Ethik/LA Gymnasien Friedens-u.Konfliktforschung 30 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen Ziel und Inhalt: In den letzten dreißig Jahren haben zahlreiche interreligiöse Treffen stattgefunden, sei es weltweit, national oder auch auf der lokalen Ebene. Es waren oft sehr informative, positive, menschliche verständnisvolle Begegnungen, die uns erst einmal den Blick auf die jeweils andere Glaubenswelt eröffnet haben. Im Zeitalter der rasanten Globalisierung stehen wir nun gemeinsam vor neuen Herausforderungen wie der fortschreitenden Zerstörung der Natur, dem Verfall der gesellschaftlichen Werte, einem radikaler werdenden Individualismus und einem neuen religiösen Fundamentalismus. Wir erleben in den letzten Jahrzehnten zunehmend Kriege, Terror und Gewalt - auf der politischen ebenso wie auf der gesellschaftlichen und familiären Ebene. Angesichts dieser Situation brauchen wir dringend einen Paradigmenwechsel im interreligiösen Dialog. Wir benötigen einen interreligiösen Dialog des Handelns, um über das Verständnis für einander hinaus gemeinsam eine Veränderung der Gesellschaft zu bewirken. Diese Thematik wollen wir aus der Sicht der interreligiösen Sozialethik behandeln. Dabei werden wir exemplarisch anhand anschaulicher Beispiele im Judentum, Christentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus der Frage nachgehen: Frieden - Was kann jede Religion dazu beitragen? Bibliographie: Wird verschickt an die Personen, die sich per e-mail rechtzeitig angemeldet haben: [email protected] oder [email protected] Teilnahmevoraussetzung: Die Teilnahme an der ersten Sitzung ist erforderlich: Montag, 31. März 2008, 15.00 - 18.00 Uhr, ist erforderlich. 05 082 05805 Seminar 2 SWS Zwischen Kleinfamilie und Kommunität. Geschlechtsidentitäten und Lebensformen * Dabrock, Peter (V); Hartlieb, Elisabeth (V) Di 16:00 - 18:00, AP 3, KBI, Beginn: 01.04.2008 Modul Feministische Theologie, M Sozialethik Sprache: Deutsch Studiengänge: Evangelische Theologie/Diplom Evangelische Theologie/Relig./Kirchl.P. Evangelische Theologie/Relig./LA Gymnasien Ethik/LA Gymnasien Friedens-u.Konfliktforschung Ziel und Inhalt: Als 'ganz normales Chaos der Liebe' deutete vor bald 20 Jahren das Soziologenehepaar Beck-Gernsheim/Beck die damals aufbrechende, schier unübersehbare Optionsvielfalt an Geschlechterrollen, Beziehungsmustern und Lebensformen. Das Buch, das noch heute - 31 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen in 11. Auflage - erhältlich ist, hat kaum etwas an Aktualität eingebüßt. Schließlich trifft die Diagnose heute noch immer zu; bestenfalls ist das, was Anfang der 90er Jahre noch als beunruhigender Individualisierungsschub und Normalitätsschwund erschien, zur Normalitätsgewissheit geworden: (fast) alles ist möglich! Aber ist auch alles erwünscht? Das Seminar geht in gendertheoretischer, soziologischer, entwicklungspsychologischer, politologischer und nicht zuletzt theologischer Perspektive der für jede(n) Einzelne(n) und die Gesellschaft herausfordernden Frage nach, was auf dem Spiel steht, wenn die Unnormalität zur Normalität geworden ist. Gibt es Kriterien, die durch die Vielfalt der Möglichkeiten hindurch allgemein Beachtung verdienen? Wenn nicht - was dann ...? Bibliographie: zur ersten Orientierung: Ulrich Beck / Elisabeth Beck-Gernsheim, Das ganz normale Chaos der Liebe. 11. Auflage. 2007. 06 089 00086 Seminar ECTS: 4 P 2 SWS Der Diskurs über die Emanzipation der Frau in China an der Schwelle zur Moderne (ca. 1890 bis ca. 1930) * Jürries, Stefani (V) Fr 14:00 - 18:00, WR 6E, 306, Einzeltermin11.04.2008 Fr 14:00 - 18:00, WR 6E, 306, Einzeltermin25.04.2008 Fr 14:00 - 18:00, WR 6E, 306, Einzeltermin09.05.2008 Fr 14:00 - 18:00, WR 6E, 306, Einzeltermin16.05.2008 Fr 14:00 - 18:00, WR 6E, 306, Einzeltermin30.05.2008 Fr 14:00 - 18:00, WR 6E, 306, Einzeltermin13.06.2008 Fr 14:00 - 18:00, WR 6E, 306, Einzeltermin27.06.2008 Allgemeine Vorbesprechung: Montag, 31. März 2008, 13 Uhr c.t, WR 6E 306. Der Unterricht beginnt ab Dienstag, 1. April 2008! Sprache: Deutsch Ziel und Inhalt: In dieser Lehrveranstaltung, die sich sowohl an Studierende des Haupt- als auch des Grundstudiums der Sinologie sowie an alle am Thema Interessierten richtet, wollen wir uns anhand von zahlreichen unterschiedlichsten Quellen, wie z.B. Autobiographien und Biographien, Zeitungsartikeln von aber auch über Frauen in dieser Zeit, wissenschaftliche Arbeiten (Monographien und Artikel) zu diesem Thema, Romane und Erzählungen etc., einen Überblick über diese spannende Umbruchszeit in der chinesischen Geschichte erarbeiten. Der Schwerpunkt soll dabei auf der Rolle der Frau in China und dem Wandel des Rollenverständnisses gerade in dieser Zeit liegen. Doch werden wir uns auch mit dem generellen gesellschaftlichen Wandel, welcher hiermit selbstverständlich einherging, sowie den historischen Grundlagen, welche zum Verständnis der Situation der Frauen in China um die Jahrhundertwende benötigt werden, ausführlich beschäftigen. Bibliographie: Einführende Literatur: - .................................................................................................................... Ebrey, Patricia B. (1993), The Inner Quarters: Marriage and the Lives of Chinese Women in the Sung Period. Berkeley, CA: University of California Press. Mann, Susan (1997), Precious Records: Women in China's Long Eighteenth Century. Stanford, CA: Stanford University Press. Ko, Dorothy (1994), Teachers of the Inner Chamber: Women and Culture in SeventeenthCentury China. Stanford, CA: Stanford University Press. 32 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen Multimedial gestützte Lern- und Lehrinhalte: Eine ausführliche Bibliographie findet sich im Internet auf der Homepage der Sinologie Marburg: http://www.uni.marburg.de/fb06/forschung/webpubl/sinologie/femdiskurs Teilnahmevoraussetzung: keine. Besondere Hinweise: Sprechstunde: n.V. E-Mail: [email protected] Die Lehrveranstaltung ist auch für das Studium 'Gender Studies', für Hörer aller Fachrichtungen, das Seniorenstudium sowie die Angebote für Schülerinnen und Schüler (Schnupperstudium) geeignet. 21 050 02010 Proseminar ECTS: 2/4 P 2 SWS Medien in ihrer Wirkung auf Kinder und Jugendliche Kahl, Ramona (V) Do 14:15 - 15:45, SP II, 12 Anmeldung über Ilias erforderlich! Studiengänge: Pädagogik/Diplom Erziehungs u. Bildungswissenschaft/Bachelor In einer Gesellschaft, die sich durch Medien konstituiert, ist es eine Anforderung an die Pädagogik, sich mit Gebrauch und Wirkung der Medien, ihren Inhalten und Botschaften auseinander zu setzen. Vor allem die Zunahme der Mediennutzung im Alltag von Kindern und Jugendlichen gibt stets neuen Anlass für gesellschaftliche Debatten und pädagogische Diskussionen. Heranwachsende nutzen Medien (Inhalte) zur Identifikation, Abgrenzung und Orientierung; dadurch erlangen die medialen Angebote eine sozialisierende Funktion. Vor diesem Hintergrund werden im Seminar drei Schwerpunkte behandelt: 1.Wirkung von TV im Kindesalter und Jugendalter. Wer sind die 'Vielseher'? 2. Phantasietätigkeit von Kindern/Jugendlichen und audiovisuelle Angebote 3. Gewalt in den Medien - Auswirkung auf Kinder und Jugendliche Die Diskussionen sollen u.a. einen Beitrag zu der Frage leisten: Was ist Medienkompetenz? Bibliographie: Spitzer, Manfred: Vorsicht Bildschirm! Elektronische Medien, Gehirnentwicklung, Gesundheit und Gesellschaft. München 2007. Götz, Maya: Mit Pokemon in Harry Potters Welt - Medien in den Fantasien von Kindern. - München 2006. 33 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen 21 059 57060 Seminar ECTS: 3 P 2 SWS Interkulturelle Konfliktregelungsverfahren in pädagogischen Praxisfeldern Rohr, Elisabeth (V) Mo 20:00 - 21:00, WR 6B, 101, Vorbesprechung, Einzeltermin07.04.2008 Fr 14:00 - 20:00, WR 6B, 101, Einzeltermin18.04.2008 Sa 09:00 - 18:00, WR 6B, 101, Einzeltermin19.04.2008 So 09:00 - 18:00, WR 6B, 101, Einzeltermin20.04.2008 Studiengänge: Pädagogik/Diplom Ziel und Inhalt: In diesem Seminar geht es um eine Auseinandersetzung mit Konzepten interkultureller Konfliktregelungsverfahren in pädagogischen Praxisfeldern. Zur Debatte gestellt werden u.a. theoretische Ansätze zur Interkulturalität, zur interkulturellen Kompetenz und zu interkulturellem Verstehen. Erwartet wird die Bereitschaft zur regelmäßigen, verbindlichen und vor allem aktiven Teilnahme und die Bereitschaft sich auf unterschiedliche LehrLernmethoden einzulassen. Bibliographie: Literatur wird während der Vorbesprechung zum Seminar bekannt gegeben. 21 059 57125 Seminar ECTS: 2/4 P 2 SWS Interkulturalität, Identität und Geschlecht im Spiegel der pädagogischen Migrationsforschung * Gerner, Susanne (V) Di 11:15 - 12:45, SP II, 5 Studiengänge: Pädagogik/Diplom Ziel und Inhalt: Gastarbeiter, fremde Bräute, Power Boys; in der Fremde; zwischen den Stühlen; einfach, doppelt oder dreifach unterdrückt … bereits von Anbeginn an kreist die interkulturelle Pädagogik und erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung um die Begriffe Kultur, Identität und Geschlecht. Anhand ausgewählter qualitativer Studien über die Lebenssituation von Migrantinnen und Migranten in Deutschland soll diese Verknüpfung unter die Lupe genommen werden. In welcher Weise werden Interkulturalität und Geschlecht aufgegriffen und reflektiert? Wie werden 'fremde' bzw. 'einheimische' Männer und Frauen (bzw. Mädchen und Jungen) gesehen? Wie werden Geschlecht, Identität und Kultur theoretisch konzipiert? Ziel des Seminars ist es, auf diese Weise die zentralen Fragen der 34 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen interkulturellen Pädagogik zu umreißen und einer eigenen theoretischen und praktischen Haltung zum Umgang mit Differenz näher zu kommen. Bibliographie: Die Literatur wird zu Beginn des Seminares bekannt gegeben. 21 161 10304 Seminar ECTS: 2 P 2 SWS Körperlichkeit und Bewegung im biographischen Kontext Abraham, Anke (V) 1. Gruppe: Do 11:00 - 12:30, B 1 I, 02003 SRB1, Beginn: 03.04.2008, Ende: 03.07.2008 2. Gruppe: Fr 09:15 - 10:45, B 1 I, 02003 SRB1, Beginn: 04.04.2008, Ende: 04.07.2008 Maximale Teilnehmerzahl: 30 Studiengänge: Sport/LA Gymnasien Sport/Magister Ziel und Inhalt: Das Seminar führt ein in die Bedeutung biographischen Denkens und biographischer Analyse. Ziel ist es, die biographische Perspektive als eine Erkenntnismöglichkeit zu entdecken, mit der körper- und bewegungsbezogene Karrieren sowie die Bedeutsamkeit des Körpers und der Bewegung im Rahmen biographischer Verläufe rekonstruiert und verstanden werden können. Neben einer Einführung in die Konzepte 'Lebenslauf', 'Biographie' und 'Entwicklung' sowie in grundlegende Prämissen der Biographieforschung wird anhand ausgewählter empiri-scher Beispiele und Studien aus dem Sport, dem Tanz, der Alltagswelt gezeigt, welche Erkenntnisse sich anhand biographischer Erzählungen und der Analyse biographischer Verläufe gewinnen lassen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Bedeutung, die der Geschlechterzugehörigkeit in den jeweils vorliegenden Kontexten zukommt. Parallel dazu beginnen die Teilnehmer/innen mit der Planung einer eigenen kleinen empirischen Erhebung und /oder der Recherche und Analyse von bereits vorliegendem Material zu einer selbst gewählten Thematik, die sie biographietheoretisch erschließen möchten. Da der Körper als ein biographischer Fokus empirisch (immer noch) weitgehend unerschlossen ist, bietet er sich für eine suchende, experimentierende und forschende Arbeit besonders an. Bibliographie: Zu Beginn der Veranstaltung wird eine ausführliche Literaturliste ausgehändigt. Es steht ein Ordner mit zentralen Texten bereit. Teilnahmevoraussetzung: Besuch der Vorlesung zu Modul 3. Prüfungsform und -methode/n: Es wird eine regelmäßige und aktive Teilnahme erwartet. Das Seminar ist erfolgreich abgeschlossen, wenn in einer Kleingruppe ein Projekt zu einer selbst gewählten Thematik bearbeitet und im Plenum 35 Studienprogramm – Weiterführende Lehrveranstaltungen präsentiert wurde. Besondere Hinweise: Die erfolgreiche Teilnahme am Seminar ist Voraussetzung für die Anmeldung zur Modulabschlussprüfung, die am Ende des Wintersemesters 2008/09 stattfindet. 36 Studienprogramm – Ergänzende Lehrveranstaltungen Studienprogramm – Ergänzende Lehrveranstaltungen (kein Scheinerwerb fürs Zertifikat möglich!) 03 089 08425 Vorlesung ECTS: 4 P 2 SWS Zur Kulturgeschichte von '1968' Braun, Karl (V) Do 09:00 - 11:00, HG, 113 Sprache: Deutsch Ziel und Inhalt: '68' ist zu einer fast mythischen und zugleich umkämpften Größe aufgestiegen; es wird zum Ursprungsübel vieler Fehlentwicklungen der postmodernen Gesellschaft erklärt, ihm wird das Label einer für die Kulturentwicklung fast folgenlosen Studentenrebellion zugeschrieben oder es wird - im Gegenteil - als Ausgangspunkt einer gelungenen 'Fundamental-Liberalisierung' der alten Bundesrepublik gesehen. Dabei ist nicht einmal klar, was der Begriff '1968' genau umfasst (Außerparlamentarische Opposition - Apo?), wann es beginnt und endet und wer eigentlich den '68ern' zuzuordnen ist. Zunehmend (und gerade in Jubiläumszeiten) tritt '68' dekontextualisert auf, wobei es auf ein paar seltsame, heute kaum mehr nachvollziehbare Phänomene reduziert wird, in einer Weise, dass '1968' mancher/-m Nachgeborenen nur als wildes und billiges Spektakel erscheinen mag. Die Vorlesung will versuchen, die Jahre zwischen 1965 und 1970 - die damaligen Ideen & Vorstellungen, Handlungsweisen & Aktionsformen, Vergangenheitsdenken & Utopien - in die Problemlagen der damaligen Gesellschaft einzupassen, wobei der Schwerpunkt auf die Verknüpfung von gesellschaftlich-politischer Auseinandersetzung und Alltagsorganisation gerichtet sein wird. 03 141 02104 Projektarbeit Projektstudium 'Herrschaftstheorien und feministische Herrschaftskritik' Kurz-Scherf, Ingrid (V) k.A. nach Vereinbarung Mi 13:00, Vorbesprechung, Einzeltermin 09.04.2008 Ziel und Inhalt: Das Projektstudium kann über zwei Semester laufen und soll mit einer Veranstaltung aus dem Wahlpflichtmodul Politik und Geschlechterverhältnis oder Politik und Wirtschaft verknüpft sein. Dies ist im Sommersemester 2008 für das Wahlpflichtmodul Politik und Geschlechterverhältnis im Rahmen des Seminars 37 Studienprogramm – Ergänzende Lehrveranstaltungen 'Herrschaftstheorien und feministische Herrschaftskritik' des Wahlpflichtmoduls Politik und Geschlechterverhältnis möglich. Die Projekte werden in Arbeitsgruppen erarbeitet und sollen inhaltlich an das Seminar anknüpfen. Dies bedeutet nicht, dass ein bestimmtes Thema des Seminarplans vertieft werden muss. Bei der Wahl der Inhalte haben die Studierenden Spielraum für eigene Interessenschwerpunkte (innerhalb des Gegenstandsbereiches des Wahlpflichtmoduls Politik und Geschlechterverhältnis). Auch was die Form angeht gibt es keine strikten Vorgaben. Die Projektgruppe sollte das Projekt am Ende der zwei Semester der Form nach in ein 'Produkt' umgesetzt haben. Ob es sich dabei um einen Film, eine Ausstellung, eine Lehreinheit für den Schulunterricht oder die politische Bildung, einen Reader, eine Veranstaltung, eine Umfrage, ein wissenschaftliches Gutachten, einen Forschungsantrag, eine kleine oder große Anfrage in einem Parlament oder was auch immer handelt, bleibt den Projektgruppen überlassen. Die von der Prüfungsordnung formal vorgeschriebene Präsentation des Projekts resp. des 'Produktes' kann im Rahmen eines Seminars erfolgen, aber auch in einer separat organisierten Veranstaltung. Über das gesamte Projekt ist darüber hinaus ein formaler Projektbericht im Umfang von 20-25 Seiten anzufertigen, Dieser Bericht muss den Anforderungen eines wissenschaftlichen Textes genügen und ist ebenfalls am Ende des zweiten Projektsemesters ab zu geben. Bei Fragen zum Projektstudium können Sie sich an Julia Graf wenden: [email protected] Sprechstunde: Mittwochs 13.30 bis 14.30 Uhr (Wilhelm-Röpke-Str.6, G19) und nach Vereinbarung 03 141 03602 Kolloquium ECTS: 2 / 6 P Forschungskolloquium 'Arbeit, Demokratie, Geschlecht' Kurz-Scherf, Ingrid (V) bitte bei Julia Graf anmelden: [email protected] Ziel und Inhalt: Das Kolloquium bietet Gelegenheit zur Diskussion von Promotionsund Forschungsprojekten im Themenfeld Arbeit, Demokratie und Geschlecht sowie zur Auseinandersetzung mit gemeinsamen theoretischen und methodologischen Problemen einer kritischfeministischen Forschungsperspektive. Termine nach Absprache (3-4 Termine in der Vorlesungszeit). 38 Studienprogramm – Ergänzende Lehrveranstaltungen 05 082 03717 Kolloquium 1 SWS Kolloquium zur kirchlichen Zeitgeschichte, Genderforschung und Diakoniegeschichte Kaiser, Jochen-Christoph (V) Mo 16:00 - 18:00, AU, 03019, 14-täglich, Beginn: 31.03.2008 Sprache: Deutsch Studiengänge: Evangelische Theologie/Diplom Evangelische Theologie/Relig./Kirchl.P. Evangelische Theologie/Relig./LA Gymnasien Friedens-u.Konfliktforschung Ziel und Inhalt: In dem 14tgl. stattfindenden Koll. sammeln sich Examenskandidat/innen und Doktorand/innen, um einmal von ihren jeweiligen Qualifikationsarbeiten zu berichten, dann aber auch, um gemeinsam über methodische Probleme der kirchlichen Zeitgeschichte sowie über Neuerscheinungen zu diskutieren. 05 082 05807 Praxis-Projekt 2 SWS Mit Familien durch das Kirchenjahr Kirchenjahreskompetenz als spirituelle Kompetenz. Geschlechtergerechtigkeit zwischen Nikolaustag und Gedenktag der verstorbenen Kinder Poser, Ruth (V); Thiel, Christiane (V) Mi 13:00 - 14:00, AU, 03020, Vorbesprechung, Einzeltermin02.04.2008 Fr 14:00 - 20:00, AU, 03020, Einzeltermin18.04.2008 Sa 09:30 - 17:00, AU, 03020, Blockveranstaltung I, Einzeltermin19.04.2008 Fr 14:00 - 20:00, AU, 03020, Einzeltermin13.06.2008 Sa 09:30 - 17:00, AU, 03020, Blockveranstaltung II, Einzeltermin14.06.2008 Modul Feministische Theologie Sprache: Deutsch Studiengänge: Evangelische Theologie/Diplom Evangelische Theologie/Relig./Kirchl.P. Ethik/LA Gymnasien Evangelische Theologie/Relig./LA Gymnasien Friedens-u.Konfliktforschung/Master Ziel und Inhalt: Wie sollte ein Lesebuch sein, an dem Familien mit Kindern zwischen 0 und 18 Lebensjahren Freude und Gewinn haben, das sie durch das traditionelle Kirchenjahr begleitet, informiert, anregt, aufregt und bewegt? Wie lässt sich der katechetisch 'naiv' übermalte Jahreskreis als Einüben in spirituelles Leben, interreligiösen Lernort und als 39 Studienprogramm – Ergänzende Lehrveranstaltungen Schatz 'gefährlicher' Erinnerungen zurück gewinnen? Die Teilnehmerinnen werden zunächst die Fragen ergründen und nach Antworten suchen. Dann in praktischen Übungen, die von der Konzeption eines solchen 'Lesebuches' über die Verlagsgewinnung und die Finanzierung bis zu Illustration und Textwerkstatt reichen, das Buch entwickeln und Gestalt gewinnen lassen. Bibliographie: Fechtner, Kristian: Im Rhythmus des Kirchenjahrs. Vom Sinn der Feste und Zeiten, Gütersloh 2007. Weitere Literatur wird in der Vorbesprechung genannt. 10 090 00073 Proseminar 2 SWS The Sixties in the USA Perry, Laurie (V) Mi 09:00 - 11:00, WR 6D, 810B, Beginn: 02.04.2008, Ende: 02.07.2008 BA AS: Counts as PS Applied Cultural Studies. Lehramt (mod.): Counts as PS Cultural Studies Sprache: Englisch Ziel und Inhalt: Forty years later, the 1960s are still the focus of more interest than any other decade in twentieth-century U.S. history. In this proseminar we will examine the historical events, the significant issues, and the cultural expressions of the sixties from a contemporary perspective. Topics will include government and politics, the Vietnam War and the antiwar movement, civil rights, ethnic consciousness, the women’s movement, student activism, environmental awareness, and the counterculture. Readings and materials will include political, social and cultural documents of the sixties as well as subsequent analyses and assessments of the decade. Popular culture will also be a focus in the course. Bibliographie: Bloom, Alexander and Wini Breines, eds. Takin’ It to the Streets: A Sixties Reader. 2nd ed. New York: Oxford UP, 2003. 0-19-514290-X. Multimedial gestützte Lern- und Lehrinhalte: Internet access required for research purposes. Teilnahmevoraussetzung: LA G1-2 or UE Introduction to the Study of English Literature; BA AS G2 Approaches to Literature. Prüfungsform und -methode/n: Participation 20%, group presentation 30%, individual presentation 30%, written work 20%. Provisional online registration via the English department website http://www.uni-marburg.de/iaa starting Monday, 11 February 2008, 1 p.m. and closing Thursday, 20 March 2008, 1 p.m. You will be notified by e-mail before Friday, 28 March 2008, if you have NOT been registered or if your place needs to be allocated to someone in a higher semester. Use the comments section when registering to inform your instructor of any special circumstances that explain why you have to attend the class this semester (e.g. BAföG, upcoming 40 Studienprogramm – Ergänzende Lehrveranstaltungen exams, semester abroad, rejection in a previous semester, etc.). If you are on the waiting list, please attend the first session to check whether a place has become available. If you do not attend the first session, your place will be given to the first person on the waiting list. Please inform your instructor if you cannot attend the first session. Vorankündigung Studientag Feministische Rechtswissenschaft Am 16. Mai 2008 wird unter dem Titel „Geschlecht und Recht“ ein vom Zentrum organisierter „Studientag Feministische Rechtswissenschaft“ in Marburg stattfinden. In diesem Rahmen werden workshops zu den Themen „Kinderkosten und Sorgearbeit im Recht“, „Antidiskriminierungsrecht in der Praxis“ und „Pornographie: Gewalt oder Kommunikation?“ angeboten werden. Die Veranstaltung wird unterstützt von der Frauenbeauftragten der Philipps-Universität sowie von der Frauenbeauftragten der Stadt Marburg und richtet sich explizit auch an Interessierte außerhalb der Universität. Studierende des Studienprogramms Gender Studies und feministische Wissenschaft können sich die Teilnahme am Studientag als Zusatzleistung in ihrem Zertifikat vermerken lassen. Bitte achten Sie auf weitere Ankündigungen! Nähere Informationen zum „Mobilen Studientag feministische Rechtwissenschaft“ finden Sie auch im Internet unter http://www.feministisches-studienbuch.de 41 Übersicht der Lehrenden Alphabetische Übersicht der Lehrenden Name ............................................ Seite Perry, Laurie ...............................................40 Poser, Ruth ................................................ 39 Reißmann, Bärbel ...................................... 13 Rohr, Elisabeth .......................................... 34 Rudolph, Clarissa........................................21 Salali, Zohreh …………………………......... 20 Schoppengerd, Stefan............................23,25 Segbers, Franz ...........................................29 Standhartinger, Angela.............................. 30 Sülzle, Almut............................................... 11 Thiel, Christiane ......................................... 39 Toppe, Sabine ..................................... ...... 16 Wagner-Rau, Ulrike................................. .. 30 Wessel, Alexandra .................................... 18 Wissel, Jens ........................................ ...... 25 Abraham, Anke ............................. ..... 35 Becker, Julia .......................................28 Braun, Karl...........................................37 Dabrock, Peter.....................................31 Dierkes, Mirjam....................................12 Gerner, Susanne............................... . 34 Hartlieb, Elisabeth ...............................31 Illius, Bruno ........................................ 17 Jung, Tina .......................................... 24 Jürries, Stefani. ................................. . 32 Kahl, Ramona .................................... 33 Kaiser, Jochen-Ch. ............................. 39 Kessler, Rainer .................................. 29 Kurz-Scherf, Ingrid ..........14,20,26,37,38 Lee-Linke, Sung-Hee ..........................30 Lieb, Anja .......................................12,22 Maier, Christl...................................... 30 Maurer, Susanne ............................... 15 Näser, Marion .................................... 19 42 Weitere Informationen zu Gender Studies an der Philipps-Universität Promotionskolleg für Geistes- und Sozialwissenschaften Das Promotionskolleg für Geistes- und Sozialwissenschaften besteht seit Juli 2005 und eröffnet den Marburger Doktorandinnen und Doktoranden ein Angebot zur interdisziplinären Vernetzung und Förderung ihrer Dissertation. Auf unserer ständig erweiterten Homepage finden Sie Informationen zu unseren Zielen und Angeboten, so auch unter anderem: • Allgemeine Informationen rund ums Promovieren • Tagesaktuelles Veranstaltungsprogramm und Newsletter-Abonnement • Kontakt zu den Arbeitsgruppen, so dass ein Einstieg für Neumitglieder jederzeit möglich ist • Anmeldeformular für Neumitglieder Promotionskolleg für Geistes- und Sozialwissenschaften Philipps-Universität Marburg Wilhelm-Röpke-Str. 6 D 6. Stock, Raum 613/614 35032 Marburg Tel.: +49 (0) 6421/28-26141, 28-24069 Fax: +49 (0) 6421/28-26099 [email protected] www.uni-marburg.de/gsw-promotionskolleg Arbeitsgruppe Gender Studies des Promotionskollegs für GSW Wir sind eine bunt gemischte Gruppe von DoktorandInnen aus dem Bereich der Gender Studies, die im Rahmen des neu eingerichteten Promotionskollegs für GSW zusammengefunden hat. In unserer Arbeitsgruppe wollen wir neben der gegenseitigen Unterstützung bei der Arbeit an der Dissertation auch aktuelle Fragen aus dem Bereich der Genderforschung diskutieren. Wir behandeln z. B. folgende Themen, die trotz der großen Unterschiedlichkeit der einzelnen Fachinteressen von gemeinsamem Interesse sind: • (De-)Konstruktivismus als Theorie und Methode; neuere Kritik und Probleme des Dekonstruktivismus im Allgemeinen und bei der Anwendung auf das jeweils eigene Thema • Neuere biologische Konzeptionen von Geschlecht • Feldforschung; Interview: Theorien und Techniken, Kontaktherstellung Interessierte NeueinsteigerInnen in der Promotionsphase bzw. AbsolventInnen, die über eine Promotion nachdenken, sind immer herzlich willkommen. Da die Gruppe recht klein ist, können wir Termine, weitere Themen und Methoden flexibel handhaben. Kontaktpersonen der Arbeitsgruppe: Volker Beer: [email protected] Sandra Templin: [email protected] http://www.uni-marburg.de/gsw-promotionskolleg/arbeitsgruppen/gruppe2 43 Weitere Informationen zu Gender Studies an der Philipps-Universität Graduiertenkolleg der Hans-Böckler-Stiftung „Geschlechterverhältnisse im Spannungsfeld von Arbeit, Politik und Kultur“ Seit 1. Oktober 2004 gibt es an der Philipps-Universität Marburg ein Graduiertenkolleg zum Thema „Geschlechterverhältnisse im Spannungsfeld von Arbeit, Politik und Kultur“. Dort arbeiten im Rahmen des von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten interdisziplinären Kollegs der Institute für Europäische Ethnologie, Soziologie und Politikwissenschaft neun PromotionsstipendiatInnen zu Aspekten der Transformation der Arbeitsgesellschaft und der Geschlechtergerechtigkeit. Dabei geht es vor allem um Fragen der Inklusion/Exklusion von Frauen und Männern in den Arbeitsmarkt sowie um ihre Positionierung in Arbeitsprozessen, um Arbeitsbedingungen, um die Organisation und die Anerkennung von Arbeit. Forschungsvorhaben und Promovierende: Lena Correll (Prof. Dr. Leo Kissler): Verschränkung von biographischen und diskursiven Geschlechterkonstruktionen am Beispiel kinderloser, weiblicher Beschäftigter in einer Verwaltung. Patrick Ehnis (Prof. Dr. Ingrid Kurz-Scherf): Väter in Erziehungszeit. Stefanie Janczyk (Prof. Dr. Ingrid Kurz-Scherf): Im Spannungsfeld von Erwerbsarbeit und Leben. Ein Beitrag zur Revision eines komplexen Verhältnisses. Simone Mazari (Prof. Dr. Ingrid Kurz-Scherf): Bewältigungsstrategien von AlleindienstleisterInnen in Spanien und Deutschland. Ulrike Anne Richter (Prof. Dr. Maria Funder): Arbeitskräfte, Leistungsträger, Human Ressources. Eine Ethnographie von Normen und Praktiken betrieblicher Personalbeurteilung. Heidi Schroth (Prof. Dr. Maria Funder): Anforderungen und Auswirkungen „atypischer Beschäftigung“ am Beispiel der Leiharbeit. Almut Sülzle (Prof. Dr. Ina Merkel): Junge Frauen in Männerdomänen. Neue Sichtweisen auf das Geschlechterverhältnis? Karen Wagels (Prof. Dr. Karl Braun): body politics. Reinszenierungen von Geschlecht im Arbeitskontext – eine kulturpsychologische Analyse. Agnieszka Zimowska (Prof. Dr. Ina Merkel): Osteuropäische Migrantinnen im Kontext transnationaler sexueller Ökonomie – Strategien, Chancen und Subjektivierungsprozesse. Veranstaltungen Seit dem Sommersemester 2006 werden öffentliche Kolloquien mit Inputs aus dem Themenfeld Arbeit – Geschlecht – Politik – Kultur veranstaltet, zu denen Studierende der Geschlechterforschung und andere herzlich eingeladen sind. Kontakt Graduiertenkolleg; Inst. für Europäische Ethnologie, Biegenstr. 9, 35037 Marburg Sprecherin des Kollegs: Prof. Dr. Ina Merkel ([email protected]) Kontakt: [email protected] Infos, Aktuelles und Termine unter: www.uni-marburg.de/fb03/genderkolleg 44 Weitere Informationen zu Gender Studies an der Philipps-Universität GendA – Forschungs- und Kooperationsstelle Arbeit, Demokratie, Geschlecht Seit dem 1. März 2005 existiert am Institut für Politikwissenschaft GendA – Forschungs- und Kooperationsstelle Arbeit, Demokratie, Geschlecht. Sie ist hervorgegangen aus dem BMBFfinanzierten Projekt „GendA – Netzwerk feministische Arbeitsforschung“, das sich von 2002 – 2005 mit der Debatte um die Zukunft der Arbeit und die Arbeit der Zukunft beschäftigte. GendA beschäftigt sich mit den Transformationsprozessen im Bereich Arbeit und Geschlecht und den Wechselwirkungen, die sich dabei ergeben. Durch die Verknüpfung von Arbeit und Demokratie gelingt der Blick auf die spezifische Bedeutung, die die Struktur von Arbeit und Arbeitsprozessen für die Weiterentwicklung der Demokratie hat. Ziel ist die Integration der Geschlechterperspektiven in den gesellschaftlichen Diskurs über die Zukunft der Arbeit und die Entwicklungsperspektiven der Demokratie. Die Forschungs- und Kooperationsstelle bietet den Rahmen für Diskussionen und Forschungsprojekte, die sich mit diesen Fragen beschäftigen: Vernetzung Inner- und außeruniversitäre Vernetzung, z.B. durch das interdisziplinäre Graduiertenkolleg oder durch das Forschungsprojekt zum SGB II Die Homepage des Projekts soll, insbesondere mit der Expertinnen- und Literatur-Datenbank, weitergeführt und ausgebaut werden . Kommunikation Die Marburger Arbeitsgespräche sollen als regelmäßiges Diskussionsforum zum Bereich „Arbeit und Geschlecht“ weiterhin durchgeführt werden. In der Buchreihe „Arbeit, Demokratie, Geschlecht“ werden nicht nur Ergebnisse aus dem GendA-Projekt publiziert; vielmehr sollen hier Debattenbeiträge zur genderkompetenten Arbeitsforschung erscheinen. Aktuelle Forschungsprojekte Bewertung der SGB II-Umsetzung aus gleichstellungspolitischer Sicht. Evaluationsstudie im Auftrag des BMAS (gemeinsam mit dem IAQ, Gelsenkirchen und FIA, Berlin) Zwischen Markt und Emanzipation. Geschlechterpolitische Implikationen genderorientierter Weiterbildung und Beratung Ausgewählte Veröffentlichungen Baatz, Dagmar/Rudolph, Clarissa/Satilmis, Ayla (Hg.) 2004: Hauptsache Arbeit: Feministische Perspektiven auf den Wandel von Arbeit, Münster (Arbeit - Demokratie - Geschlecht, Bd. 1) GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung 2005: Memorandum zur zukunftsfähigen Arbeitsforschung: Arbeit und Geschlecht - Plädoyer für einen erweiterten Horizont der Arbeitsforschung und ihrer Förderung, Marburg (GendA - discussion paper Nr. 13/2005) Kurz-Scherf, Ingrid/Correll, Lena/Janczyk, Stefanie (Hg.) 2005: In Arbeit: Zukunft. Die Zukunft der Arbeit und der Arbeitsforschung liegt in ihrem Wandel, Münster (Arbeit – Demokratie – Geschlecht, Bd. 4) Lepperhoff, Julia/Satilmis, Ayla/Scheele, Alexandra (Hg.) 2005: Made in Europe. Geschlechterpolitische Beiträge zur Qualität von Arbeit, Münster. (Arbeit - Demokratie - Geschlecht, Bd. 3) Rudolph, Clarissa/Niekant, Renate (Hg.) 2007: Hartz IV – Zwischenbilanz und Perspektiven, Münster (Arbeit - Demokratie - Geschlecht, Bd. 5) Kontakt und Information www.gendanetz.de Prof. Dr. Ingrid Kurz-Scherf, Institut für Politikwissenschaft, [email protected] Dr. Clarissa Rudolph, Institut für Politikwissenschaft, [email protected] 45 Weitere Informationen zu Gender Studies an der Philipps-Universität Frauenbeauftragte an der Philipps-Universität Frauenförderung an der Hochschule hat einerseits zur Aufgabe, den Anteil von Frauen, insbesondere in der Lehre und Forschung, zu erhöhen und andererseits die Situation von Frauen im Arbeitsbereich Hochschule und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Seit 1990 gibt es an der Philipps-Universität Marburg das Amt der Frauenbeauftragten. Schwerpunkte ihrer Aufgaben sind: • Entwicklung von Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern an der PhilippsUniversität • Mitwirkung bei Berufungs- und Einstellungsverfahren • Konzeption und Durchführung von Bildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen von Frauen • Betreuung von frauenbezogenen Forschungsprojekten • Beratung von Mitarbeiterinnen, Studentinnen und der Universitätsverwaltung in frauenrelevanten Fragen • Kooperation mit Frauengruppen, Institutionen usw. innerhalb und außerhalb der Hochschule. Zentrale Frauenbeauftragte der Philipps-Universität Dr. Silke Lorch-Göllner Karl-von-Frisch-Str. 4, 35032 Marburg, Tel. 06421/28 26187, Sekretariat: Carmen Schumacher, Tel. 28 26116 [email protected] Stellvertreterin: Doris Schorge Karl-von-Frisch-Str. 4, 35032 Marburg, Tel. 06421/28 26138 http://www.uni-marburg.de/personal/frauen/ Fachbereichsfrauenbeauftragte Sie wird seit dem Sommersemester 1995 in fast allen Fachbereichen auf FachbereichsFrauenvollversammlungen gewählt und von der Dekanin/dem Dekan bestellt. Sie ist Ansprechpartnerin vor Ort und kümmert sich um die Belange der Frauen ihres Fachbereichs. Beschäftigte und Studentinnen können sich mit allen Fragen und Beschwerden an ihre Fachbereichsfrauenbeauftragte wenden, die zur vertraulichen Behandlung der ihr mitgeteilten Sachverhalte verpflichtet ist. Darüber hinaus nimmt die Fachbereichsfrauenbeauftragte in Absprache mit der zentralen Frauenbeauftragten an Vorstellungsgesprächen und Sitzungen ihres Fachbereichs teil. Namen und Telefonnummern der Fachbereichsfrauenbeauftragen sind im jeweiligen Dekanat und bei den zentralen Frauenbeauftragten zu erfragen oder auf der UniHomepage nachzusehen unter: http://www.uni-marburg.de/personal/frauen/fachbereichsfrauenbeauftragte Vizepräsidentin für Nachwuchsförderung und Gleichstellung Prof. Dr. Babette Simon [email protected] Tel: 06421/28 26240 http://www.uni-marburg.de/administration/praesidium/simon 46 Weitere Informationen zu Gender Studies an der Philipps-Universität Feministisches Archiv Marburg Das Feministische Archiv wurde von Studentinnen unterschiedlicher Fachdisziplinen der Philipps-Universität gegründet und im Dezember 1989 eröffnet. Die Archiv-Bestände: • Bücher und Broschüren: über 4500 Arbeitstitel zu 23 feministischen Themengebieten, • Zeitschriften: 65 laufende Frauen- und Lesbenzeitschriftenabos; nahezu 200 Einzelexemplare diverser Frauen- und Lesbenzeitschriften, • unveröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten: über 150 gespendete Haus-, Magistra- und Diplomarbeiten zu FrauenLesbenthemen. Im Feministischen Archiv stehen den Archivbesucherinnen insgesamt fünf Kataloge zur Verfügung: ein Autorinnen-, ein Titel-, ein Suchwort- und ein Lesbenkatalog sowie ein Zeitschriftenkatalog. Bücher können für eine Woche ausgeliehen werden. Ein Kopierer befindet sich im Flur. Der Fortbestand des Feministischen Archivs wird wesentlich davon mitbestimmt, dass FrauenLesben das Feministische Archiv und seine vielseitigen Angebote weiter mit Begeisterung nutzen u.v.a. Lust haben, im Feministischen Archiv mitzuarbeiten! Bei Interesse schaut doch einfach mal vorbei. Neben der alltäglichen Archivarbeit (Literaturbestellung, Bestandsverwaltung, Archivdienste etc.) organisieren wir Vorträge, Lesungen, Ausstellungen, Literaturfrühstücke und natürlich auch rauschende FrauenLesbenfeste. Feministisches Archiv Marburg Erlenring 5 (im AStA-Flur) 35037 Marburg Tel.: 06421-170312, Fax 06421-170333 http://fem-archiv-marburg.de/ Öffnungszeiten (Semester): Di, 18.00-20.00 Uhr Do, 11.00-13.00 Uhr Fr, 11.00-13.00 Uhr (Vorlesungsfreie Zeit: Di, 16.00-20.00 Uhr) 47