Geschichtsbild und Handlungsorientierung – E

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Geschichtsbild und Handlungsorientierung – E. Erdmann – Mi, 15- 18 Uhr
Einführung (E. Erdmann)
Geschichtsbilder als Metapher für Vorstellungen und Bilder über die Vergangenheit
Differenz zw. Individuellen Geschichtsvorstellungen und wiss. gesicherten Konstrukten
Handlungsorientierung als Begriff für schülerorientierte Zugangsweisen zum
Geschichtsunterricht
Frage: darf H. überhaupt mit GU verknüpft werden, da sich G. doch mit der Vergangenheit
beschäftigt, H. aber mit gegenwartsorientierten Handlungsanweisungen?
Es geht um Nachbauen, Nachmachen (Kleider) und Nachahmen (Rollen, Handlungen)
vergangener Kultureller Fakten oder Situationen
Elke Mahler, Handlungsorientierung im GU – Ergebnisse einer Evaluation (Erlangen)
„Ein praktischer Mensch ist ein Mensch, der bloß ‚eine geschickte Hand’ hat. Er hat (auch)
einen praktischen Kopf.“ (Hans Äbli)
H. beruht auf einer bestimmten Theorie: kognitive Strukturen ergeben sich kontinuierlich aus
den Strukturen des praktische Handeln. (Äbli, John Dewi)
Sch. können handelnd kognitive Strukturen aufbauen
Nürnberger Rathaus – Rekonstruktion von Tänzen von Patriziern des 17. Jh. – mit Video
festgehalten – für eine historische Ausstellung vorbereitet: Klasse erabeitet drei historische
höfische Tänze
Kennenlernen des Weberhäuschens (Barchentweber) im Kunstunterricht in Gruppen: – Bau
des Hausmodells, Bau kleiner Webstühle als Modell auf Basis historischer Darstellungen;
Bau von kleinen Figuren für die „Weberfamilie“;
Über 20 Klassen; 361 Schüler/innen nahmen teil – es gab Begleitforschung dazu.
Projektarbeit hat Spass gemacht, Sch. gefällt die eigenverantwortliche Arbeit
Wissensbestände verankern sich besser, wenn sie handeln erworben werden und bleiben auch
länger im Gedächtnis haften
Kein Konzept zur Lernbeschleunigung, sondern zur vertieften historischen Erkenntnis
Schule als Erfahrungsraum konstituieren
Besser wäre als Begiff: handlungsbasiertes Lernen – weil ja nicht die politische
Handlungsfähigkeit in der Gegenwart intendiert ist, sondern ledigkeich ein Zuwch an
kognitivem Wissen
Carlos Köbl: Geschichtsbilder von Grundschülern und ihre Bedeutung für einen
handlungsorientierten GU (Hannover)
Empirie: Ergebnisse von Gruppendiskussionen
Grundzüge historischen Denkens – oder chronologischen Denkens – wird nicht unterschieden
Die größeren Leser weisen auch ein größeres Interesse an Geschichtswissen auf
Von 2. – 4. Klasse Anstieg von Geschichtswissen
Geschichtsinteresse ist bei Jungen größerer als bei Mädchen
Lesekompetenz hat hohe Bedeutung für Entwicklung von Geschichtsbewusstsein im
Primarschulbereich
Auffordeurng zum Malen historischer Situationen: dabei Themen in der 2.und der 3.Kl:
Erde, Dinosaurier, Steinzeit, Ägypten, Römer, Indianer, Mittelalter, Weltkriege, Rest –
am häufigsten (2.Kl): Dinosaurier, Steinzeit
(3.Kl.) Dinosaurier, Weltkriege
oft: Darstellungen von körperlicher Gewalt, Auseinandersetzung
auffällig: das Fehlen von neuzeitlichen und zeitgeschichtlichen Themen
Gemalt wird seiner Meinung nach, was man selbst gesehen hat: aber: es sind Konstrukte und
Symbole, die gelernt werden müssen, die nicht einfach als Realität abgebildet werden
Susanne Popp: Handlungsorientierung und Reformpädagogik in ihrem Verhältnis zum
Historischen Lernen
Historische Rollenspiele
- sind nicht neu – z.B. „Gesinnungsunterricht“.
- sind auch kein Beweis für ein Mehr an Erwerb von historischem Wissen, man denke
nur an die Erinnerungen von alten Damen, die von der Rollenspielen zum spanischen
Erbfolgekrieg schwärmen, aber keine Ahnung von den tatsächlichen Zielen und
Hintergründen des span. Erbfolgekriegs hatten. Oder die begeisterten Komparsen von
Filmen, die zu Tausendenden historische Szenen nachstellen, aber keine historischen
Zusammenhänge von dien Kriegen kennen, die sie nachspielen.
- Z.B. Reformpädagogischer Diskurs und andere Vorläufer: Arbeitsunterricht
- Aktivität als authentische Erfahrung … reformpädagogische Kampfrhetorik (gibt es in
etwa seit 1850) Herbart, Denkpsychologie, etc.
- Dagegen: die Berufspädagogik ist tatsächlich handlungsorientiert
- Reformpädagogik ist abgeleitet vom naturwissenschaftlichen Experiments (auch John
Dewi), nicht von der berufspädagogik
- H. suggeriert Lebensnähe versus Verstaubtheit
- Forderung für GD: Befreiung von der Kampfrhetorik
Zusammenhang mit Begriff Geschichtsbewusstsein ist äußerst
unscharf
- H. als didactical correctness
- Handeln 1. als historischer Erkenntnisgewinn = die Tätigkeit des Historikers
2. Vergangenes soll vergegenwärtigt werden: Nachspielen und Nachahmen
(a) Unterhaltungswert; muss aber der kritischen Reflexion unterzogen werden) –
(b)Anschauung, Veranschaulichung
- ©
- 3. Handeln in der gegenwärtigen Geschichtskultur – Partizipation
- 4. Motivierung, Interessensssicherung als generell didaktisches Instrument
Heiner Treinen: Museum als Ort des Handels und der Hndlunsorientierung – Haus der
Geschichte, Bonn
Situationslogik in Museen; es gibt sehr fragmentierte Erscheinungsformen von
Geschichtsbewusstsein, wenig einheitliches Geschichtsbewusstsein
Unterscheidet zwischen handlungsbasiert und handlungsorientiert
Lernen im Museum: Erinnerungswert ist sehr hoch
Geschichtsbewusstsein ist nicht vermittelbar durch Vorträge, aber auch nicht durch Fakten
Die selbst dem Objekt zugeschriebenen Bedeutungen sind besonders wertvoll und wichtig
Hohe Wirkung lebensnaher Bedeutungsstrukturen
Kunstfertigkeit der Präsentation ist Voraussetzung für ein Gelingen des Angesprochenseins
durch histor. Museen
Professionalität ist wichtig
Triangulierung: Objekt – persönliche Betroffenheit – Einsicht in die kulturelle Bedeutung und
Sinngebung hinter dem Objekt
Statt Geschichtsbilder sind ehr historische Episoden vermittelbar
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