05_04_28_Communique_Rea... - Schweizerische Herzstiftung

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SPERRFRIST BIS FREITAG, 29. APRIL, 13.00 UHR
M e d i e n m i t t e i l u n g - Bern, 28. April 2005
Reavita-Reanimationspreis 2005
Herznotfall im Gartenrestaurant
Drei Laienhelfer haben einem Mann mit einem akuten Herzstillstand
das Leben gerettet. Für ihr rasches und überlegtes Handeln sind sie
am Freitag, 29. April an einer Feier in Lausanne mit dem ReavitaReanimationspreis 2005 ausgezeichnet worden. Die Schweizerische
Herzstiftung verleiht diesen Preis jährlich an medizinische Laien, die
durch Wiederbelebungsmassnahmen Menschen mit einem HerzKreislauf-Stillstand erfolgreich reanimiert haben.
Hätten Bluette Maeder, Christophe Sandoz und Laurent Vernier ihn nicht
reanimiert, wäre er wohl nicht mehr da, sagt Peter Lehmann voller Dankbarkeit. Der heute 65-jährige Mann aus Konolfingen (BE) war letzten Sommer
nach einer Schifffahrt auf dem Neuenburgersee im Garten eines Restaurants
plötzlich mit einem Herzstillstand zusammengebrochen. Zwei Gäste und eine
rasch benachrichtigte Samariterin führten eine Herzmassage durch und
beatmeten ihn, bis die Ambulanz eintraf. «So wurde das Leben meines
Mannes wie durch ein Wunder gerettet, und es wäre schön, wenn die Helferin
und die beiden Helfer geehrt würden», schrieben die Ehefrau und die Töchter
des Patienten einen Monat später an die Schweizerische Herzstiftung. Am
29. April erhielten nun Bluette Maeder, Christophe Sandoz und Laurent
Vernier für ihr beherztes und sachverständiges Handeln eine schriftliche
Auszeichnung sowie eine gravierte, von Kurz Schmuck und Uhren und Tissot
offerierte Armbanduhr. Die Preisübergabe fand im Rahmen des Jahresanlasses für die Freunde der Schweizerischen Herzstiftung in Lausanne statt.
Zur Nachahmung empfohlen
Mit dem 1998 gegründeten Reavita-Reanimationspreis will die Schweizerische
Herzstiftung möglichst viele Personen ermuntern, die Technik der HerzLungen-Wiederbelebung zu erlernen, um im Ernstfall richtig reagieren zu
können. «Drei von vier Herzstillständen treten ausserhalb des Spitals auf.
Je mehr Menschen die lebensrettende Reanimation erlernen und auch
anwenden, desto höher ist die Überlebenswahrscheinlichkeit für die Opfer,
denn im Notfall zählt jede Minute!», sagt Therese Junker, Geschäftsführerin
der Schweizerischen Herzstiftung. Dank der gelungenen Wiederbelebung am
Neuenburgersee konnte sein Arzt einige Monate später schriftlich bezeugen,
dass «Herr Lehmann heute ein Leben wie vor dem akuten Ereignis führen
kann».
Das Opfer und seine Retter
Peter Lehmann, Jahrgang 1940, ist Orts-Quartiermeister für die Gemeinde
Konolfingen. Er hatte zwar hohen Blutdruck, wurde aber mit Medikamenten
dagegen behandelt. Der Infarkt, der sein Herz still stehen liess, traf ihn buchstäblich aus heiterem Himmel. «Ich habe grossen Respekt bekommen vor den
Leuten, die das Reanimieren gelernt haben», sagt er.
Bluette Maeder, Cudrefin, ist Hausfrau, 65 Jahre alt und seit vierzig Jahren
aktive Samariterin. Sie wohnt zwei Velominuten vom Restaurant entfernt, wo
Peter Lehmann seinen Zusammenbruch erlitt, und wurde schon oft zu Hilfe
gerufen. «Samariter können mehr, als ein Pflaster aufzukleben», sagt sie. Sie
war es denn auch, welche die Anzeichen des Herzversagens sicher erkannte.
Als sie – telefonisch um Hilfe gebeten – eintraf, hatte die Wirtin des Restaurants die Sanität bereits benachrichtigt.
Der 33-jährige Automechaniker Christophe Sandoz, Peseux, hat die Technik
der Herz-Lungen-Wiederbelebung 2002 in einem Kurs erlernt, weil er bei der
freiwilligen Feuerwehr mitmacht. Zuerst dachten er und sein Kollege Laurent
Vernier an einen epileptischen Anfall. Doch als sie den Patienten auf den
Boden legten, merkten sie, dass kein Puls mehr fühlbar war. «Ich würde heute
noch schneller reagieren», sagt Christophe Sandoz rückblickend.
Laurent Vernier, Neuenburg, führt eine Metallbaufirma. Er ist 35 Jahre alt.
Seine Samariterkenntnisse hat er sich in der Rekrutenschule angeeignet. «Es
war das erste Mal, dass ich das Wissen anwenden konnte», sagt er. «Es war
eine jener Situationen, in der man einfach rasch entscheiden muss. Angst,
einen Fehler zu machen, hatte ich in diesem Moment eigentlich nicht.»
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((Kastentext ))
Herz-Lungen-Wiederbelebung
Bei Peter Lehmann aus Konolfingen führte ein zweifacher Herzinfarkt zum
Herzstillstand. Weitere Ursachen für einen Herzstillstand können beispielsweise
sein: elektrischer Schlag, ein Unfall, Ertrinken, Ersticken, Medikamenteneinwirkung oder -überdosierung und allergische Reaktionen. Der Herzstillstand führt
infolge Sauerstoffmangels im Gehirn innert Sekunden zu Bewusstlosigkeit und
innert weniger Minuten zu schweren Hirnschäden. Mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung, englisch CPR (Cardio-pulmonary-resuscitation) kann ein Laie wirksam
helfen. Wenn Beatmung und Herzmassage sofort und korrekt durchgeführt
werden, verbessert sich die Überlebenschance des Opfers um ein Mehrfaches.
Eine Liste von Organisationen, die CPR-Kurse anbieten, ist auf der Website der
Schweizerischen Herzstiftung unter www.swissheart.ch/d/herz/notfall/cpr.htm
abrufbar. Antragsformulare und das Reglement für den Reavita-Reanimationspreis sowie die Broschüre «Herznotfall – jede Minute zählt!» können bei der
Schweizerischen Herzstiftung, Schwarztorstrasse 18, 3000 Bern 14 bezogen
werden (Tel. 0900 553 144, Fax 031 388 80 88, E-Mail [email protected]).
((Kontaktperson für Auskünfte:
Reavita-Reanimationspreis
Christa Bächtold, Kommunikationsleiterin
Schweizerische Herzstiftung
Schwarztorstrasse 18, Postfach 368, 3000 Bern 14
Telefon 031 388 80 85, Fax 031 388 80 88
E-Mail: [email protected]
Dieser Text ist ab 29. April, 13.00 Uhr unter www.swissheart.ch/medien abrufbar
und kann auch per E-Mail übermittelt werden. Fotos der Preisübergabe werden ab
ca. 17.00 Uhr zur Verfügung stehen.))
Die Schweizerische Herzstiftung – aktiv gegen Herzkrankheiten und Hirnschlag
Wir setzen uns dafür ein, dass weniger Menschen an Herz-Kreislauf-Leiden erkranken oder dadurch
behindert bleiben, Menschen nicht vorzeitig an Herzinfarkt oder Hirnschlag sterben und für Betroffene
das Leben lebenswert bleibt. Zu diesem Zweck fördern wir Forschungsprojekte, leisten eine umfassende Aufklärungsarbeit zur besseren Prävention dieser Krankheiten und stehen Betroffenen beratend
zur Seite. Die Schweizerische Herzstiftung ist eine unabhängige, von der Stiftung ZEWO anerkannte
Organisation.
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