RAHMENRICHTLINIEN FACHGYMNASIUM TECHNIK/ WIRTSCHAFTSLEHRE KULTUSMINISTERIUM An der Überarbeitung der vorläufigen Rahmenrichtlinien haben mitgewirkt: Kühn, Regina Zeitz Lermen, Maik Wittenberg Preis, Heike Wolfen Spanneberg, Marion Halle (betreuende Dezernentin des LISA) Weber, Frank Magdeburg Verantwortlich für den Inhalt: Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt Vorwort Die Schule hat den Auftrag, Kinder und Jugendliche auf ein selbstbestimmtes Leben in einer demokratischen Gesellschaft vorzubereiten. Daher muss sich die Schule immer der berechtigten Anfrage stellen, ob das, was gelehrt und gelernt wird, den Anforderungen der außerschulischen Realität entspricht. Pädagogische Innovation muss dem stets Rechnung tragen, damit der Unterricht und das sonstige Schulleben der Lebenswirklichkeit einer pluralistischen Gesellschaft entsprechend gestaltet werden können. Darüber hinaus bilden „Rahmen“-Richtlinien den rechtlichen Rahmen für selbstverantwortete pädagogische Entscheidungen und geben damit den Lehrkräften die notwendige pädagogische Freiheit. Für die Schulaufsicht sind die Rahmenrichtlinien Anhaltspunkte zur Wahrnehmung der Fachaufsicht und Grundlage für konstruktive Beratungen. Für die Öffentlichkeit und insbesondere für die Eltern- und Schülerschaft können die Rahmenrichtlinien das Unterrichtsgeschehen durchschaubarer machen. Für die Hersteller von Lehrund Lernmitteln enthalten die Rahmenrichtlinien Vorgaben für die Erstellung fachlich zweckmäßiger Unterrichtsmaterialien. Alle Rahmenrichtlinien durchlaufen ein Anhörungsverfahren, an dem viele Institutionen und Personen beteiligt werden. Die in diesem Heft enthaltenen Rahmenrichtlinien für das Fachgymnasium Technik/Wirtschaftslehre treten am 4. September 2001 in Kraft. Sie unterliegen einer sechsjährigen Erprobungszeit. In dieser Zeit sind alle Lehrerinnen und Lehrer aufgefordert, mir Hinweise und Stellungnahmen zur Überarbeitung zuzuleiten. Die Einbringung konstruktiver Kritik und gewonnener Erfahrungen ist eine Form unmittelbaren demokratischen Handelns. Allen, die an der Herausgabe dieses Heftes mitgearbeitet haben, sage ich meinen herzlichen Dank. Ich wünsche allen Lehrkräften bei der Planung und Durchführung des Unterrichts viel Erfolg. Magdeburg, im September 2001 Dr. Gerd Harms Kultusminister Inhaltsverzeichnis Seite 1 Aufgaben des Faches Wirtschaftslehre am Fachgymnasium Technik........................... 7 2 Ziele und fachdidaktische Konzeption........................................................................... 9 3 Zur Arbeit mit den Rahmenrichtlinien .......................................................................... 11 4 Grundsätze der Unterrichtsgestaltung......................................................................... 12 4.1 Didaktische Grundsätze.............................................................................................. 12 4.2 Unterrichtsverfahren und Unterrichtsorganisation ....................................................... 12 4.3 Leistungen und ihre Bewertung .................................................................................. 15 5 Inhalte......................................................................................................................... 17 5.1 Themenübersicht ........................................................................................................ 17 5.2 Schuljahrgang 11 (Einführungsphase) ........................................................................ 18 5.3 Schuljahrgänge 12/13 (Qualifikationsphase) ............................................................... 20 Anhang: Themen des Faches Wirtschaft-Technik der Sekundarschule in den Schuljahrgängen 8 bis 10 .................................................................................. 28 5 6 1 Aufgaben des Faches Wirtschaftslehre am Fachgymnasium Technik Der Unterricht im Fach Wirtschaftslehre am Fachgymnasium Technik mit den Schwerpunkten Bautechnik, Metalltechnik und Elektrotechnik wird durch die jeweilige Zuordnung zur technischen Bezugsdisziplin gekennzeichnet. Das legt eine fachliche Schwerpunktbildung fest. Es ist Aufgabe des Faches, im Rahmen einer wissenschaftspropädeutischen Bildung an der beruflichen Grundbildung mitzuwirken und darüber hinaus Teilqualifikationen anderer Berufe zu vermitteln. Das Fach Wirtschaftslehre will ökonomische und politische Dimensionen der Technik und des Handelns in der Arbeits- und Wirtschaftswelt deutlich machen. Die Möglichkeiten der Kombination von Produktionsfaktoren bestimmen u. a. die Produktionsabläufe, Kostenrechnungen, Produktund Erfolgskontrollen sowie Marketinguntersuchungen. Die Wirtschaftseinheiten stehen mit der gesellschaftlichen Umwelt in vielfältigen Austausch- und Transaktionsbeziehungen. Diese Transaktionen lassen sich durch Güter-, Geld- und Informationsströme charakterisieren, welche technische Entscheidungen beeinflussen. So untersucht das Fach Wirtschaftslehre Einflüsse des Wirtschaftssystems, einzel- und gesamtwirtschaftliche Ziele, ebenso die Einflüsse von Entscheidungen in der Außenwirtschafts- und Währungspolitik sowie der Geld- und Fiskalpolitik auf technische Innovationen. Es leistet einen Beitrag zur wirtschaftspolitischen Bildung, indem der Unterricht auf ökonomische Zusammenhänge Bezug nimmt, wie die - Abhängigkeit wirtschaftlicher Entscheidungen von Konjunkturschwankungen, Entwicklungen des Preisniveaus sowie des Arbeitsmarktes, - Begrenzung wirtschaftlicher Handlungs- und Entscheidungsspielräume durch staatliche Regelungen, - zunehmende Abhängigkeit wirtschaftlicher Entscheidungen von Außenhandelsbeziehungen und Wechselkursänderungen, - enge Verflechtung von Wirtschaftssektoren, Branchen und Unternehmen. Zu den Besonderheiten des Unterrichtsfaches Wirtschaftslehre gehört das Denken in Modellen und die Berücksichtigung unterschiedlicher theoretischer Erklärungsansätze, die auf der Grundlage eines soliden Wissens reflektiert und beurteilt werden sollen. Die Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen zu Themen und Problemen prägt das Selbst- und Weltverständnis der Schülerinnen und Schüler und trägt Kooperationsfähigkeit herauszubilden. 7 dazu bei, Urteils-, Entscheidungs- und Die vielfältigen Erfahrungen und Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler über wirtschaftliche Prozesse, die im Alltag und insbesondere im Fach Wirtschaft-Technik der Sekundarschule (siehe Anhang) erworben wurden, werden aufgegriffen, vertieft, erweitert, systematisiert und vernetzt. Unabhängig von fachspezifischen Aufgaben hat sich jeder Unterricht auch an den allgemeinen Bildungs- und Erziehungszielen gemäß § 1 des Schulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt zu orientieren. Hierzu gehören insbesondere die Friedenserziehung und Geschlechtererziehung, ökologische Bildung sowie die Erziehung zu einer demokratischen und sozialen Grundeinstellung. 8 2 Ziele und fachdidaktische Konzeption Ziele Im Unterrichtsfach Wirtschaftslehre des Fachgymnasiums Technik werden neben Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten auch die Ausprägung von Haltungen und Wertvorstellungen bei den Schülerinnen und Schülern angestrebt. Darüber hinaus sollen selbstständige Arbeitsweisen, das Denken in Zusammenhängen und ein zielorientiertes Verhalten gezielt gefördert werden. Dabei ist es wichtig, auch neue Kommunikations- und Informationstechniken einzubeziehen. Charakteristisch für das Fach Wirtschaftslehre ist die enge Verzahnung der beiden Wissenschaftsdisziplinen Technik und Wirtschaft. Nachfolgend sind übergeordnete Ziele aufgeführt, die nachhaltig zur Entwicklung von Handlungskompetenz in den Dimensionen Fachkompetenz, Human(Selbst-)kompetenz und Sozialkompetenz beitragen sollen. Im Rahmen der Ausprägung der Fachkompetenz werden angestrebt: - die einzel- und gesamtgesellschaftlichen Zielstellungen und die Wege ihrer Verwirklichung kritisch zu reflektieren und eigene Urteile zu wirtschaftlichen, insbesondere wirt- schaftspolitischen Konzepten zu entwickeln, - die ökonomische Realität, wie sie sich in Haushalten, Unternehmen, Staat und Europäischer Union zeigt, in ihrer gesamtgesellschaftlichen und internationalen Verflechtung zu erkennen, prozesshaft, funktional und wandelbar zu begreifen und auf Gesetzmäßigkeiten und Ordnungsstrukturen zurückzuführen, - den Prozess der Globalisierung auf Konsequenzen hin zu prüfen, z. B. auf die Internationalisierung von Informationen, Welthandel, Mobilität, - den sicheren Umgang mit fachwissenschaftlichen Terminologien zu gewinnen, - die Hypothesenbildung und verschiedene Theorieansätze als Erklärung wirtschaftlicher Realität in ihren Möglichkeiten und Grenzen zu verstehen und auf empirischen Gehalt und Aussagewert hin zu überprüfen und zu beurteilen. Im Rahmen der Human(Selbst-)kompetenz werden angestrebt: - die Auseinandersetzung mit Werten und Wertsystemen, - die Reflexion von Interessen und Konflikten auch aus der individuellen Erfahrung, - das wissenschaftspropädeutische Arbeiten, - das Verstehen des eigenen Zugangs zu wirtschaftswissenschaftlichen Sachverhalten, - die kritische Bewertung der eigenen Leistung. 9 Im Rahmen der Sozialkompetenz werden angestrebt: - die Entwicklung der Fähigkeit zur Kommunikation, zur Kooperationsbereitschaft und Teamfähigkeit, - die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung und konstruktiver Mitwirkung in Betrieb und Gesellschaft verbunden mit Mobilität und Flexibilität, - die Bereitschaft zur Lösung ökonomischer Probleme im Berufs- und Privatleben auf der Basis ökologischer Verantwortung, - die Motivation zu aktivem, kommunikativem und lebenslangem Lernen, - die Ausprägung von Entscheidungswillen, Urteilsvermögen und Kritikfähigkeit, auch gegenüber der eigenen Leistung, - die Entwicklung eines von Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Toleranz und Mitverantwortung geprägten sozialen Verhaltens, - die Sensibilisierung zur Erkennung und Analyse der Rollenstereotypen von Frauen und Männern. Fachdidaktische Konzeption Die Rahmenrichtlinien gehen vom Konzept der Handlungsorientierung in Abwägung von Persönlichkeitsprinzip, Wissenschaftsprinzip sowie Situationsprinzip als bedeutsame curriculare Kriterien aus. Die Lernprozesse selbst werden als Handlungen verstanden – der/die Lernende informiert sich, plant, entscheidet, führt durch, kontrolliert und bewertet. Für die Gestaltung eines handlungsorientierten Unterrichts gelten folgende didaktische Ansätze: - didaktische Bezugspunkte sind Situationen, die für die Arbeitstätigkeit bedeutsam sind; den Ausgangspunkt des Lernens bilden Handlungen, möglichst selbst ausgeführt oder aber gedanklich nachvollzogen (Handlungsschema), - Handlungen müssen von den Lernenden möglichst selbstständig geplant, durchgeführt, überprüft ggf. korrigiert und schließlich bewertet werden, - Handlungen sollten ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit fördern, z. B. technische, arbeitsorganisatorische, ökonomische, rechtliche, ökologische, soziale Kontexte beachten, - Handlungen müssen in die Erfahrungen der Lernenden integriert und in Bezug auf ihre gesellschaftlichen Auswirkungen reflektiert werden, - Handlungen sollen auch soziale, kommunikative und kooperative Prozesse, z. B. der Interessenerklärung oder der Konfliktbewältigung einbeziehen. Die Lernprozesse sind durch die Theorie des allgemeinen beruflichen Handelns mit z. T. authentischen, simulierten oder symbolisch repräsentierten Formen praxsiverbundene Arbeitsaufgaben und -abläufen curricular zu verzahnen. Das trifft insbesondere für die Themen des Faches Rechnungswesen, wie Beschaffung/Lagerwirtschaft, Geld und Währung sowie Markt und Preisbildung zu. 10 3 Zur Arbeit mit den Rahmenrichtlinien Entsprechend der Schul- und Klassensituation wird empfohlen, mit den Vorgaben der Rahmenrichtlinien spezifische Planungskonzepte durch die Fachkonferenzen zu entwickeln, nach denen abgestimmt unterrichtet werden kann. Für die Planung bilden die unter Kapitel 2 aufgeführten allgemeinen Ziele, die fachdidaktische Konzeption und die Themen mit den vorgegebenen Zielen und Inhalten den verbindlichen Rahmen. Die Reihenfolge der Themen und Inhalte kann innerhalb der Einführungsphase und der Qualifikationsphase verändert werden, wenn die Sachlogik nicht leidet. Die in den Rahmenrichtlinien ausgewiesenen Themen sind mit Zeitrichtwerten (ZRW) versehen. Sie tragen Empfehlungscharakter und geben eine Orientierung, mit der die Lernziele erreicht werden sollen. Von ihnen kann je nach Unterrichtssituation abgewichen werden. Die angegebenen Zeitrichtwerte gehen davon aus, dass ein Drittel der ausgewiesenen Unterrichtszeit in pädagogischer Verantwortung genutzt wird für - zusätzliche bzw. vertiefende Behandlung von Inhalten entsprechend den Interessen der Schülerinnen und Schüler, - die Berücksichtigung aktueller Entwicklungen in der Wirtschaft, - das Üben fachspezifischer Arbeitstechniken sowie - Wiederholungen, Zusammenfassungen, Systematisierungen. Die Hinweise zum Unterricht sollen Anregungen zur Vertiefung einzelner Themen, zur Anwendung unterschiedlicher Methoden, zum Einsatz moderner Medien, zur Ausprägung von Fachkompetenz, Human(Selbst-)kompetenz und Sozialkompetenz, zur Abstimmung mit anderen Fächern u. a. geben. Sie haben Empfehlungscharakter und wollen als Planungshilfe verstanden sein. 11 4 Grundsätze der Unterrichtsgestaltung 4.1 Didaktische Grundsätze Didaktische Grundsätze benennen mögliche Strategien für den Unterricht, wie objektive Anforderungen des Lernprozesses mit subjektiven Möglichkeiten der Beteiligten vernetzt werden können. Unter spezifischen Aspekten des Faches Wirtschaftslehre sind besonders kognitive Dimensionen zu berücksichtigen wie: - Denken in Systemen, d. h. insbesondere die Darstellung systemischer Zusammenhänge der Wirtschaft mit Hilfe von Modellen, - Denken in Mengen- und Wertgrößen (Relationen) unter Beachtung ökonomischer Veränderungen, - Suchen und Lösen von Entscheidungssituationen unter entsprechender Risikobetrachtung, - Erkennen von Zusammenhängen zwischen Politik und Ökonomie. Das didaktische Konzept eines handlungsorientierten Unterrichts steht im Mittelpunkt der Themenbereiche des Faches Wirtschaftslehre. Es kann durch unterschiedliche Unterrichtsmethoden verwirklicht werden. Dabei werden fach- und handlungssystematische Strukturen miteinander verknüpft. 4.2 Unterrichtsverfahren und Unterrichtsorganisation Der Unterricht im Fachgymnasium Technik ist in der Qualifikationsphase durch eine Kursfolge festgelegt. Durch eine nachvollziehbare didaktisch-methodische Planung muss den Schülerinnen und Schülern die innere Struktur der einzelnen Kurse verständlich und der Zusammenhang der Kurse untereinander transparent gemacht werden. Auch lassen sich Einsichten in das Beziehungsgefüge naturwissenschaftlicher, technologischer, humaner und sozialer Dimensionen von Technik leichter an Aufgaben und Problemstellungen gewinnen, die spezialisierte technische Betrachtungsweisen untereinander und mit ökonomischen, arbeitswissenschaftlichen, ökologischen Aspekten verknüpfen. Die Gesamtkonzeption bestimmt die Struktur der Lehr-Lern-Prozesse. Sie konkretisiert im Fachgymnasium Technik die für ein Thema, einen Kurs, einen spezifischen Inhalt geltende grundsätzliche methodische Entscheidung, nach der sich die anderen methodischen Entscheidungen (z. B. Sozialformen, Lehr- und Lernverfahren, Medien u. a.) richten müssen. 12 Im Fach Wirtschaftslehre finden sowohl „linear-zielgerichteter Unterricht“ als auch „offener Unterricht“ ihre Berechtigung. Prinzipiell sollte jeder Unterricht mit einer offenen Konzeption beginnen, an die sich die linear-zielgerichtete Konzeption für die gefundene Teillösung anschließt. Dabei ist auch für die Schülerinnen und Schüler das jeweilige Konzept transparent zu gestalten . Beide Unterrichtsformen haben mit ihren spezifischen Vorteilen in Bezug auf die Fach-, Sozial- und Human(Selbst-)kompetenz der Lernenden ihren Beitrag zu leisten (Abb. 1). Unterrichtsformen Linear-zielgerichteter Unterricht • • • Offener Unterricht Frontalunterricht, Unterrichtsgespräch, • handlungsorientierter Unterricht Gruppenarbeit, Alleinarbeit • ganzheitliches Lernen durch selbst- traditioneller Unterricht als methodischer ständiges Handeln mit handlungs- Grundbestand für den orientierten Methoden, z. B. Wirtschaftslehreunterricht, z. B. Projekte analytisch-synthetische Unterrichts- Simulationen methode Fallstudien induktive Unterrichtsmethode genetische Unterrichtsmethode u. a. Ziel: fachsystematisch und fach- Ziel: auf Herausbildung von Handlungs- wissenschaftlich orientierte kompetenz – Fachkompetenz, Wissensvermittlung Sozialkompetenz, Human(Selbst-)kompetenz – orientiert Abb. 1: Unterrichtsformen im Fachgymnasium Der linear-zielgerichtete Unterricht findet dann seine Anwendung, wenn beruflich-fachliche Systematik und Wissensvermittlung im Vordergrund stehen und die Schülerinnen und Schüler weitgehend vergleichbare Voraussetzungen mitbringen, so dass die zu vermittelnden Inhalte über den Frontalunterricht, das Unterrichtsgespräch, Gruppenarbeit, Einzelarbeit aufgenommen und verarbeitet werden können. 13 Für die Gestaltung des handlungsorientierten Unterrichts sind in besonderer Weise die Methoden des offenen Unterrichts (Abb. 2) anzuwenden. Abb. 2: Methoden des offenen Unterrichts Die Kooperationsfähigkeit kann im Unterricht besonders durch Berücksichtigung der Sozialformen, wie Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit, gefördert werden. Um Erkenntnisfreude und wissenschaftliche Neugier zu entwickeln, sind die Schülerinnen und Schüler in zunehmendem Maße an der Auswahl der Lernformen, der Informationsbeschaffung, der Planung von Lösungsstrategien und an der Zieldiskussion zu beteiligen. Die Unterrichtsorganisation bezieht sich auf die äußere Organisation des Lernens sowie auf die innere Organisation, die Initiierung, Strukturierung, Beobachtung, Steuerung von Lernprozessen. Die äußere und innere Lernorganisation sind ständig in Bezug auf die Ziele und Inhalte des Fachgymnasiums Technik zu reflektieren und zu optimieren. Die Lernziele des Faches Wirtschaftslehre verlangen einen Unterricht, der Selbstständigkeit, Eigeninitiative, Kooperation und Kommunikation der Schülerinnen und Schüler fördert. Abhängig von den Inhalten, Methoden und schulorganisatorischen Rahmenbedingungen sollen die geplanten Unterrichtsbausteine einen Zeitrahmen Doppelstunden hinausgeht. 14 einnehmen, der über Einzel- bzw. Gemäß den Zielen im Fach Wirtschaftslehre sollen Unterrichtsräume und Fachräume so gestaltet und ausgestattet sein, dass in ihnen auch aktives, soziales und selbstverantwortetes Lernen möglich ist. Als eine sinnvolle und praktikable Konzeption hat sich eine Raumordnung erwiesen, in der von mehreren Unterrichtsräumen aus ein Zugriff auf ein Medienzentrum oder einen Funktionsraum möglich ist, um auf Lehr- und Lernmittel wie z. B. Fachbücher, Fachzeitschriften, Aufgabensammlungen, Diaserien, Videosequenzen, Lernprogramme zurückgreifen zu können. Zur Unterstützung der Lehr- und Lernprozesse ist der Medieneinsatz unerlässlich. Hierfür sollen folgende Merkmale berücksichtigt werden: - die Medien, wie Tafel, Stellwand, Projektor, Bücher, Arbeitsblätter, Video, PC, Internet sollen die Eigeninitiative fördern und das ganzheitliche Erfassen von Zusammenhängen anregen, - die Überfrachtung des Unterrichts mit Medien ist zu vermeiden, da ansonsten keine Zeit zur Verarbeitung bleibt, - der Medieneinsatz darf nie Selbstzweck sein, er erfolgt stets zur Vermittlung von Informationen oder Fachwissen, - der Medieneinsatz soll auch der Veranschaulichung und Visualisierung dienen. Im Rahmen eines auf die Förderung von Handlungskompetenz ausgelegten Unterrichts sollen Medien weitgehend die selbstständige Erarbeitung durch die Schülerinnen und Schüler ermöglichen. Die Lehrkräfte müssen vor dem Hintergrund der gesetzten Ziele eine Entscheidung im Spannungsfeld zwischen „Anschaulichkeit“ und „Komplexität“ fällen. 4.3 Leistungen und ihre Bewertung Die Kontrolle der Leistungen gibt sowohl den Schülerinnen und Schüler als auch den Lehrkräften Gelegenheit, sich über den Leistungsstand zu informieren. Die Schülerinnen und Schüler erhalten im Rahmen des Unterrichts die Möglichkeit, ihre erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten anzuwenden, um ihre eigene Leistungsentwicklung zu erkennen. Dazu gehören Hausarbeiten, Referate, Übungen, Erstellen von Protokollen, Schaubildern, Tabellen u. Ä. sowie deren Interpretation. Für die Lehrkräfte ist die Kontrolle des Leistungsstands notwendig, damit sie die Lernfortschritte der Schülerinnen und Schüler feststellen und beurteilen können. Diese Zielerreichung stellt die Grundlage für die zukünftige Arbeit dar. Für die Beurteilung und Bewertung sind die kontinuierlich erbrachten Leistungen aus dem Unterricht ebenso bedeutsam wie die Leistungen, die in Klausuren erbracht wurden. Dies spielt bei der Wertigkeitsfindung für die Kursnote eine wichtige Rolle. 15 Die Lernkontrollen beziehen sich überwiegend auf die inhaltlichen Schwerpunkte des Kurses. Eine Verzahnung mit anderen Kursen im sachlichen Zusammenhang wird angestrebt, um ein „Schubkastenlernen“ zu verhindern und eine ganzheitliche Lernkontrolle zu ermöglichen. Die Schülerinnen und Schüler sind über die Kriterien der Leistungsbewertung in Kenntnis zu setzen, so dass ihnen die Möglichkeit des Vergleiches von Leistungen gegeben ist. Kriterien der Leistungsbewertung sind: - Einhalten der Bearbeitungszeit, - vollständige und differenzierte Darstellung der Ergebnisse, - Verwendung von Fachtermini, - Auswahl geeigneter Darstellungsformen und -mittel, - saubere und übersichtliche Ausführung der Arbeit, - sprachliche Angemessenheit bei mündlichen Leistungen, - sprachliche, orthografische und grammatikalische Richtigkeit bei schriftlichen Leistungen. Lernkontrollen sind so zu gestalten, dass Anforderungsbereiche berücksichtigt werden. 16 sie zum Handeln auffordern und alle 5 Inhalte 5.1 Themenübersicht Schuljahrgang 11 (Einführungsphase) Thema Zeitrichtwert (ZRW) in Stunden Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und ihr Einfluss auf betriebliche Entscheidungen 120 Schuljahrgänge 12/13 (Qualifikationsphase) Thema Zeitrichtwert (ZRW) in Stunden Marktorientierte Geschäftsprozesse eines Unternehmens 60 Kosten- und Investitionsrechnungen 60 Geld und Preis als wirtschaftliche Steuerungssysteme 60 Einfluss des Staates auf Wirtschaft und Wettbewerb 60 17 5.2 Thema: Schuljahrgang 11 (Einführungsphase) Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und ihr Einfluss auf betriebliche Entscheidungen ZRW: 120 Stunden Ziele: Die Schülerinnen und Schüler besitzen vertieftes Wissen über den Markt als Koordinierungssystem und können die Kenntnisse auf die marktwirtschaftliche Realität übertragen, indem sie gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge ableiten. Anhand der Kennziffern Brutto- und Nettosozialprodukt erkennen sie wirtschaftliche Veränderungen, die sie interpretieren, diskutieren und bewerten können. Auf dieser Grundlage haben sie Verständnis für das Bestreben der Wirtschaftssubjekte auf Veränderungen der Marktlage Einfluss zu nehmen. Persönliche und sächliche Voraussetzungen von Unternehmensgründungen können von den Schülerinnen und Schülern erörtert und Kriterien zur Wahl der Rechtsformen beurteilt werden. Die Schülerinnen und Schüler kennen unterschiedliche Formen der Kooperation und Konzentration von Unternehmen und setzen sich kritisch mit deren Wirkungen auf das Wirtschaftsgeschehen auseinander. Sie haben grundlegende kommunikative Kompetenz, wie freies Sprechen, Berichten, Argumentieren und Vortragen über Partner- und Gruppengespräche bis hin zum kontrollierten Zuhören, Diskutieren, Debattieren und Verhandeln erworben. Die Bereitschaft, sich an einem konstruktiven Streitgespräch aktiv zu beteiligen, ist ausgeprägt. Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, auch unter Berücksichtigung persönlicher Erfahrungen aus dem unmittelbaren Umfeld, Gründe für eine Unternehmenskrise aufzuzeigen und Möglichkeiten ihrer Bewältigung zu beurteilen sowie eine Auflösung unter sozialen und ökonomischen Gesichtspunkten zu bewerten. Sie lassen dabei Selbstbewusstsein, Engagement, Überzeugung und Sensibilität erkennen. Die Schülerinnen und Schüler kennen ausgewählte gesetzliche Bestimmungen für die Erfüllung von Rechtsgeschäften. Sie sind in der Lage, unter Nutzung des erworbenen Wissens und eigener Erfahrungen selbstständig Anfragen zu formulieren, Angebote auszuwählen und Verträge abzuschließen. Auf der Grundlage verschiedener realer Fallbeispiele können Vertragsverletzungen erkannt und rechtswirksame Maßnahmen abgeleitet werden. Sie besitzen Fähigkeiten zur Situationsanalyse sowie zur Beschaffung von Informationen. Es ist das Verständnis dafür entwickelt, dass auf der Grundlage geltender Gesetze gehandelt werden muss und nicht einzig ein gesundes Rechtsbewusstsein zählt. 18 Inhalte – Hinweise zum Unterricht Merkmale und Besonderheiten der Marktformen Vertiefung der Kenntnisse aus dem Fach Wirtschaft und Technik (Sekundarschule, Schuljahrgang 8) zum Thema: „Markt, Verbraucher und Umwelt“ • Vertiefung der Kenntnisse aus dem Fach Wirtschaft und Technik (Sekundarschule, Schuljahrgänge 9/10) zum Thema: „Wirtschaftliches Handeln im System der sozialen Marktwirtschaft“ Wirtschaftskreisläufe – wirtschaftliche Kennziffern • Bruttosozialprodukt • Nettosozialprodukt • Inlandssozialprodukt • Wirtschaftlichkeit • Produktivität • Rentabilität – Unternehmen • Gründung und Rechtsformen • Kooperation und Konzentration • Krise und Auflösung durch Fallstudien komplexe Problemsituationen der Berufs- und Arbeitswelt darstellen Rechtsgeschäfte • Rechtsfähigkeit und Geschäftsfähigkeit • Abschluss von Kaufverträgen, Erfüllung und Störungen • Mahn- und Klageverfahren Durch Fallstudien werden Informationen zur Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten bereitgestellt. – Verwendung von Statistiken Berechnungen auch mit spezifischer Software durch Planspiele modellhaft Entscheidungsund Handlungsprozesse in wirtschaftlichen Bereichen darstellen Anwendung von Internet und Video das Rollenspiel an einem konkreten Fall zur Verdeutlichung von Entscheidungs- und Handlungsprozessen nutzen Planspiele zur Vermittlung von Sachwissen und vernetztem Wissen 19 5.3 Schuljahrgänge 12/13 (Qualifikationsphase) Thema: Marktorientierte Geschäftsprozesse eines Unternehmens ZRW: 60 Stunden Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, die Situation eines Unternehmens zwischen dem Beschaffungsmarkt und dem Absatzmarkt zu beschreiben und zu beurteilen. Dabei haben sie den Stellenwert moderner Kommunikationssysteme im gesamtwirtschaftlichen Ablauf erkannt. Bei der Erstellung von Anfragen besitzen sie Routine und können Angebote nach unternehmerischen Kriterien auswerten. Mit Hilfe mathematischer Methoden sowie grafischer Darstellungen können die Schülerinnen und Schüler Parameter einer optimalen Beschaffung und Lagerhaltung unter wirtschaftlichen Aspekten ermitteln, darstellen und bewerten. Durch Simulation unterschiedlicher Unternehmenssituationen können Möglichkeiten ökonomischen Handelns analysiert und bewertet werden. Sie wissen, dass Beschaffung und Lagerhaltung wichtige Grundlagen für eine effektive Produktion bilden und verstehen die Konfliktfelder Ökonomie-Ökologie-Rationalisierung als unabdingbare Folge wirtschaftlichen Handelns. Die gewonnenen Erkenntnisse werden sachlich argumentiert und fair kritisiert. Die verschiedenen Möglichkeiten des Absatzes sind ihnen bekannt und sie können unterschiedliche Marktstrategien in Abhängigkeit verschiedener Bestimmungsfaktoren für einen Absatzweg modellhaft umsetzen. 20 Inhalte – Beschaffung • interne und externe Beschaffung von Arbeitskräften • – – Materialbeschaffung (Planung, Anfrage, Angebot, ABC-Analyse) Lagerhaltung • Lagerkennziffern • optimale Bestellungen Leistungsprozess • Gestaltung von Produktion und Dienstleistung (Planung, Durchführung, Überwachung) • Rationalisierung Hinweise zum Unterricht Berücksichtigung von Festeinstellungen und Personalleasing Arbeitsstudien Arbeitsgestaltung Berechnungen betriebliche Erkundung oder Exkursion für das Verständnis komplexer Zusammenhänge zwischen ökonomischer und sozialer Abhängigkeit durchführen Videos – Absatz/Marketing • Marketing-Mix • Absatzwege durch Fallstudien realitätsnahe und komplexe Problemlösungen suchen, diskutieren und auswählen 21 Thema: Kosten- und Investitionsrechnungen ZRW: 60 Stunden Ziele: Die Schülerinnen und Schüler kennen Bedeutung und Auswirkung der Kosten für wirtschaftliche Prozesse im Unternehmen und können sie im Rahmen von simulierten Investitionsentscheidungen umsetzen. Sie sind in der Lage, Verkaufspreise auf unterschiedlichen Wegen zu ermitteln und kritisch zu beurteilen. Entsprechende grafische Darstellungen können eigenständig erstellt und ausgewertet werden. Ebenso können die Schülerinnen und Schüler die Auswirkungen von Kostenänderungen für das Unternehmen beurteilen. Sie sind in der Lage, Bilanzen zu vergleichen, kritisch zu analysieren und zu bewerten. Im Rahmen von modellhaft getroffenen Investitionsentscheidungen ist ihnen bewusst, dass neben den Kosten weitere wirtschaftliche Größen wie Gewinn, Rückflusszeit und Kapitalverzinsung eine wichtige Rolle spielen. Anhand verschiedener Unternehmensformen können sie aus der Vielzahl von Möglichkeiten zur Finanzierung eines Unternehmens einige beschreiben und diese miteinander vergleichen und kritisch beurteilen. Durch selbstständig vorbereitete, durchgeführte und ausgewertete Expertenbefragungen oder Erkundungen werden in besonderer Weise Fähigkeiten zur Verknüpfung spezieller technischtechnologischer Gesichtspunkte mit finanziellen kaufmännischen Aspekten entwickelt. 22 Inhalte – – Hinweise zum Unterricht Kosten • Kostenstellenrechnung • Kostenträgerrechnung • Kosten und Beschäftigung • Bilanz Preisbildung auf Vollkostenbasis (BAB) und Preisbildung auf Teilkostenbasis Anwendung spezifischer Software (Tabellenkalkulation, Excel ...) Investitionen • Planung • Investitionsrechnungen (statische) • Möglichkeiten der Innen- und Außenfinanzierung einschließlich der Sonderformen Leasing muss als Sonderform behandelt werden. Expertengespräche/Erkundungen ermöglichen Begegnungen mit Vertreterinnen/Vertretern der Wirtschaft und erweitern die Kompetenz der Lernenden. 23 Thema: Geld und Preis als wirtschaftliche Steuerungssysteme ZRW: 60 Stunden Ziele: Unter Nutzung der Kenntnisse über Binnen- und Außenwert des Geldes können Schlussfolgerungen über das eigene wirtschaftliche Handeln sowie anderer Wirtschaftssubjekte abgeleitet werden. Die Schülerinnen und Schüler wissen um die Gefahren einer manipulierten Währung und erkennen Ursachen und Auswirkungen von Inflation, Deflation und Stagflation. Sie sind in der Lage, Zusammenhänge zwischen Geldwertstörungen und Einsatz von geldpolitischen Instrumenten herzustellen. Dazu nutzen sie aktuelle Informationsquellen. Die Schülerinnen und Schüler kennen Strategien und Grenzen beim Einsatz geldpolitischer Instrumente, können sachlich darüber argumentieren und Problemlösungsansätze festlegen. Sie kennen die Möglichkeiten der Geldschöpfung im System der Geschäftsbanken und haben ihr Verständnis für Geldmarktvorgänge vertieft. Die Schülerinnen und Schüler sind befähigt, sowohl finanzpolitische Entscheidungen als auch marktwirtschaftliche Preisbildungsvorgänge auf nationalen und internationalen Märkten zu analysieren und zu bewerten. Daraus resultierend ist Verständnis für die zunehmende Verflechtung der europäischen Märkte untereinander und der Globalisierung der Weltmärkte entstanden. Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, für unterschiedliche Marktformen Preisbildungsvorgänge zu erklären. Unter Nutzung des Modells „vollkommener Markt“ werden selbstständig Berechnungen zum Gleichgewichtspreis und zur Preiselastizität durchgeführt, grafisch dargestellt und ausgewertet. Im Rahmen dieses systematischen Vorgehens sind sie zu einem vertieften Verständnis für unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen der Marktteilnehmer gelangt. 24 Inhalte Hinweise zum Unterricht – Geldordnung und Geldwert • Binnenwert und Außenwert • Geldwertstörungen Planspiele zur Verdeutlichung von Entscheidungsprozessen und zur Analyse von Ergebnissen Berechnungen – Geldpolitik • finanzpolitische Instrumente (Offenmarktpolitik, Mindestreserve, Fazilitäten) • Geldschöpfungsmöglichkeiten Expertengespräche – staatliche Preisbildung • Preisbildung auf den Märkten • Einfluss des Staates auf die Preisbildung Reaktivierung der Kenntnisse der Einführungsphase 25 Thema: Einfluss des Staates auf Wirtschaft und Wettbewerb ZRW: 60 Stunden Ziele: Die Schülerinnen und Schüler haben den Einfluss des Staates auf Wirtschaft und Wettbewerb erkannt. So sind Ansätze und Möglichkeiten bekannt, jetzt und später persönlich in den Wirtschaftsprozess eingreifen zu können. Des Weiteren können sie die Instrumente der Wirtschaftspolitik erläutern und daraus resultierende gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge ableiten. Anhand des magischen Sechsecks können die Schülerinnen und Schüler die komplexen Zusammenhänge wirtschaftlicher Entscheidungen erkennen, deren Auswirkungen bewerten sowie Schlussfolgerungen für die Konjunktur und das eigene wirtschaftliche Handeln ziehen. An relevanten gegenwartsbezogenen Beispielen können die Schülerinnen und Schüler die Maßnahmen und Ziele der Wettbewerbspolitik untersuchen. Dazu erlernen sie elementare Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Informationsbeschaffung wie z. B. das Nutzen von Bibliotheken, des Internets, von Nachschlagewerken. Sie beherrschen gezieltes Markieren, Symbolisieren, Zusammenfassen und Strukturieren. In diesem Zusammenhang sollen die Auswirkungen von Wettbewerbsbeschränkungen und Schattenwirtschaft bewusst werden, wodurch auch die Notwendigkeit ihrer Bekämpfung im eigenen Interesse erkannt wird. Die Schülerinnen und Schüler sind mit den Grundzügen des aktuellen Steuersystems vertraut, interpretieren staatliche Steuermaßnahmen und leiten Auswirkungen auf Wirtschaftssubjekte ab. Sie können modellhaft Entscheidungen treffen und entwickeln Alternativen, die diskutiert und begründet werden können. Dabei besitzen sie anwendungsbereite Kenntnisse im Umgang mit den einschlägigen Fachtermini. 26 Inhalte – Stabilitätsgesetz als Grundlage von Wirtschaft und Wettbewerb • wirtschaftspolitische Maßnahmen • Wettbewerb und Wettbewerbsbeschränkungen – Konjunktur • Phasen • – Hinweise zum Unterricht Vertiefung der Kenntnisse aus dem Fach Wirtschaft und Technik (Sekundarschule, Schuljahrgänge 9/10) zum Thema: „Wirtschaftliches Handeln im System der sozialen Marktwirtschaft“ Indikatoren Fiskalpolitik • Steuersystem • Einkommensbesteuerung natürlicher Personen Verwendung von Statistiken, auch unter Nutzung des Internets Anwendung spezifischer Software 27 Anhang: Themen des Faches Wirtschaft-Technik der Sekundarschule in den Schuljahrgängen 8 bis 10 Wirtschaften mit dem Einkommen Existenz durch Befriedigung der Bedürfnisse Arbeit und Einkommen Arten des Einkommens private Haushaltsplanung Arbeitsplätze in verschiedenen Wirtschaftsbereichen berufliche Tätigkeiten Veränderungen am Arbeitsplatz Formen der Arbeitsteilung Wirtschaftsbereiche Pflichtthemen Schuljahrgang 8 Der Betrieb als Arbeitsstätte Betrieb im Wirtschaftsgeschehen Beschaffung/Produktion/Absatz regionaler Wirtschaftsraum und seine Auswirkungen Möglichkeiten, Grenzen und Probleme regionaler Wirtschaftspolitik Markt, Verbraucher und Umwelt Angebot und Nachfrage Arten von Märkten/Marktformen Konzentration/Wettbewerb/Preisbildung Verbraucherverhalten/Verbraucherinformation und -schutz Umwelt Wirtschaftliches Handeln im System der sozialen Marktwirtschaft Wirtschaftsordnungen Staat und Wirtschaft erweiterter Wirtschaftskreislauf Soziale Marktwirtschaft Staatliche Wirtschaftpolitik/Mittel des Staates Ausbildung und Beruf, Berufspraktikum gesetzliche Grundlagen Grenzen und Probleme beruflicher Bildung Bewerbungs- und Einstellungsverfahren Ausbildungsstand/Anforderungsgefüge an Berufsgruppen gesundheitliche Belastungen Verbraucher/Innen und Verbraucherrecht Verbraucherschutzgesetz Verbraucherinformationen gesetzliche Regelungen Kaufverträge Verbraucher/Innen in der Europäischen Union geänderte gesetzliche Bestimmungen Verbraucherinnen/Verbraucher im Bereich der EU europäische Austauschprodukte Pflichtthemen Schuljahrgänge 9/10 Betrieb, Arbeit und Betriebspraktikum Grundfunktionen des Betriebes technische Veränderungen Rechtsformen Formen und Inhalte von Tarifverträgen Einflussgrößen von Lohn und Gehalt Mitbestimmung am Arbeitsplatz Ausbildungsvertrag, Arbeitsvertrag Anforderung an bestimmte Berufe System der sozialen Sicherung Säulen der sozialen Sicherung Sach-, Vermögens- und Personalversicherungen das soziale Netz Geld und Kredit Naturaltauschwirtschaft – Warengeldwirtschaft – Geldwirtschaft Funktion des Geldes Formen von Krediten Gründe für Kreditzusagen oder -absagen 28