Aus der Abteilung Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (Leiter: Univ.-Prof. Dr. med. James F. Beck) der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin (geschäftsführender Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Christoph Fusch) der Medizinischen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Angefertigt am Institut für Pharmakologie Research Center of Pharmacology and Experimental Therapeutics (Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Heyo K. Kroemer) der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Die Suppression von PKCη oder Bcl-xL, nicht aber Bcl-2, verstärkt die zytotoxische Wirkung von TRAIL in PC3-Prostatakarzinomzellen Inaugural-Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Medizin (Dr. med.) der Medizinischen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald 2006 vorgelegt von: geboren am: in: -1- Antje Sagrauske 17.03.1980 Ilmenau Dekan: Prof. Dr. rer. nat. Heyo K. Kroemer 1. Gutachter: Prof. Dr. med. James F. Beck 2. Gutachter: Prof. Dr. med. Meinolf Suttorp Ort: Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Greifswald Tag der Disputation: 03. September 2007 -2- Diese Arbeit wurde in Teilen veröffentlicht: Apoptotic responsiveness of PC-3 prostate cancer cells to tumor necrosis factor-related apoptosis-inducing ligand: Evidence for differential effects of Bcl-xL and Bcl-2 downregulation. Sonnemann, J., Gekeler, V., Sagrauske, A., Muller, C., Hofmann, H.P. and Beck, J.F. (2004). Int. J. Oncol. 25, 1171-1181. Down-regulation of protein kinase C{eta} potentiates the cytotoxic effects of exogenous tumor necrosis factor-related apoptosis-inducing ligand in PC-3 prostate cancer cells. Sonnemann, J., Gekeler, V., Sagrauske, A., Muller, C., Hofmann, H.P. and Beck, J.F. (2004). Mol. Cancer Ther. 3, 773-781. -3- Zusammenfassung Zusammenfassung Das Prostatakarzinom ist in den westlichen Ländern der häufigste Krebs des Mannes und verantwortlich für einen beträchtlichen Teil der von Krebs verursachten Todesfälle. Es ist in fortgeschrittenen Stadien einer Zytostatikatherapie nur schwer zugänglich, neue Therapieansätze sind deshalb notwendig. In dieser Hinsicht ist „tumor necrosis factor-related apoptosis-inducing ligand“ (TRAIL) ein aussichtsreicher Kandidat, da er selektiv toxisch auf Tumorzellen wirkt. Allerdings entfaltet TRAIL allein in vielen Tumorzellen keine ausreichende Wirkung. Die Beeinflussung intrazellulärer Resistenzfaktoren zur Sensibilisierung der Tumorzellen ist hier ein vielversprechender Ansatzpunkt. In der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, dass die spezifische Herabregulation der Proteinkinase Cη in PC3-Prostatakarzinomzellen durch chimäre Zweitgenerations-AntisenseOligonukleotide die zytotoxischen Effekte von TRAIL signifikant verstärkt. Nach „Knockdown“ der PKCη zeigt sich ein deutlicher Anstieg der TRAIL-induzierten Apoptosetypischen Veränderungen, wie Caspase 3-Aktivierung und nukleosomale DNA- Fragmentierung. Außerdem kommt es zur Verstärkung der TRAIL-induzierten Störung des mitochondrialen Membranpotentials und einer erhöhten Cytochrom c-Freisetzung, was dafür spricht, dass die PKCη innerhalb des Apoptosesignalweges oberhalb der Mitochondrien wirksam ist. Die PKCη kann in Bezug auf TRAIL somit als ein bedeutender Resistenzfaktor in Prostatakarzinomzellen angesehen werden und ist damit ein vielversprechender Angriffspunkt zur Verstärkung der antineoplastischen Effekte von TRAIL. Im weiteren werden in dieser Arbeit mit Bcl-2 und Bcl-xL zwei bekannte antiapoptotische Proteine mit der Fragestellung untersucht, ob sie als Resistenzfaktoren in der TRAILinduzierten Apoptose von PC3-Prostatakarzinomzellen eine wichtige Funktion besitzen. Gegen die Erwartungen hat der „Knock-down“ von Bcl-2 jedoch keinerlei Auswirkungen auf den TRAIL-induzierten Zelltod. Anders Bcl-xL: dessen Herabregulation führt zu einer signifikanten Verstärkung der Störung der Mitochondrienfunktion, der Caspase 9- und 3Aktivitäten und des apoptotischen Zelltodes nach TRAIL-Behandlung. Die beiden Proteine scheinen in Prostatakarzinomzellen also unterschiedliche Funktionen in Bezug auf den TRAIL-aktivierten Apoptoseweg zu haben, wobei Bcl-xL als vielversprechendes Zielmolekül zur Potenzierung der zytotoxischen Effekte von TRAIL genannt werden kann. Zusammengenommen legen diese Befunde nahe, dass PKCη und Bcl-xL erfolgversprechende Zielmoleküle zur Verbesserung der Therapie des Prostatakarzinoms, vor allem im Hinblick auf eine mögliche therapeutische Anwendung von TRAIL, darstellen. -4- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1.1. Mechanismen der Tumorentstehung 1.2. Apoptose und Caspasen 1.3. Therapie maligner Tumoren und Chemoresistenz 1.4. Tumor necrosis factor-related apoptosis-inducing ligand (TRAIL) 1.4.1. Physiologische Rolle von TRAIL 1.4.2. TRAIL-Rezeptoren 1.4.3. Signaltransduktion der TRAIL-Rezeptoren 1.4.4. TRAIL-Resistenz 1.4.5. TRAIL in der Therapie maligner Tumoren 1.5. Die Proteinkinase C-Familie 1.5.1. Einteilung der Proteinkinasen C 1.5.2. Struktur der Proteinkinasen C 1.5.3. Aktivierungsprinzip der Proteinkinasen C (für cPKCs zutreffend) 1.5.4. Die PKCη 1.6. Die Bcl-2-Familie 1.6.1. Struktur und Funktion der Bcl-2-Proteine 1.6.2. Interaktion der Bcl-2-Proteine 1.6.3. Die Rolle der Bcl-2-Proteine in der Tumorentstehung 1.7. Die Antisense-Technik 1.7.1. Struktur und Funktion von Antisense-Oligonukleotiden 1.7.2. Aufnahme der Oligonukleotide in lebende Zellen 1.8. Das Prostatakarzinom 1.9. Zielstellung der Arbeit 2. Material und Methoden 2.1. Material 2.1.1. Allgemein verwendetes Material und Geräte 2.1.2. Reagenzien und Zellen für die Zellkultur 2.1.3. Reagenzien für die Transfektion der Zellen -5- Inhaltsverzeichnis 2.1.4. Reagenzien für die mRNA-Expressionsanalyse 2.1.4.1. Reagenzien für die RNA-Isolation 2.1.4.2. Reagenzien für die „Real Time“ RT-PCR (TaqMan) 2.1.5. Reagenzien für die Proteinexpressionsanalyse 2.1.5.1. Reagenzien für die Protein-Isolation 2.1.5.2. Reagenzien für den Western Blot 2.1.6. Reagenzien für funktionelle Tests 2.1.6.1. Reagenzien für den Alamar Blue™-Assay 2.1.6.2. Reagenzien für die Zellzyklusanalyse 2.1.6.3. Reagenzien für die Caspase-Aktivitätstests 2.1.6.4. Reagenzien für die Bestimmung des mitochondrialen Membranpotentials 2.1.6.5. Reagenzien für die Bestimmung der Cytochrom c-Freisetzung 2.1.6.6. Zytokine 2.1.6.7. Caspaseinhibitoren 2.2. Methoden 2.2.1. Zellkultur 2.2.2. Transfektion der Zellen mit Gapmer Antisense-Oligodesoxynukleotiden 2.2.3. mRNA-Expressionsanalyse von PKCη, Bcl-xL und Bcl-2 2.2.3.1. Präparation der RNA und RNA-Konzentrationsbestimmung 2.2.3.2. Quantitative „Real time“ RT-PCR (TaqMan) 2.2.4. Proteinexpressionsanalysen von PKCη, Bcl-xL und Bcl-2 2.2.4.1. Präparation des zellulären Gesamtproteins und Bestimmung der Proteinkonzentration 2.2.4.2. Western Blot 2.2.5. Funktionelle Tests 2.2.5.1. Alamar Blue™-Assay 2.2.5.2. Zellzyklusanalyse 2.2.5.3. Caspase-Aktivitätstests 2.2.5.4. Messung des mitochondrialen Membranpotentials 2.2.5.5. Nachweis des zytosolischen Cytochrom c -6- Inhaltsverzeichnis 3. Ergebnisse 3.1. Charakterisierung der Gapmer-Transfektion von PC3-Zellen 3.1.1. Aufnahme FITC-markierter Gapmere in PC3-Zellen 3.1.2. Expressionsanalysen mittels „Real Time“ RT-PCR (TaqMan®) 3.1.2.1. PKCη-mRNA-Expression 3.1.2.2. Bcl-xL-mRNA-Expression 3.1.2.3. Bcl-2-mRNA-Expression 3.1.3. Expressionsanalysen mittels Western Blot 3.1.3.1. PKCη-Protein-Expression 3.1.3.2. Bcl-xL-Protein-Expression 3.1.3.3. Bcl-2-Protein-Expression 3. 2. Funktionelle Analysen nach Transfektion von PC3-Zellen mit Gapmer-AODNs 3.2.1. Auswirkungen der Suppression der PKCη 3.2.1.1. Zytotoxizitätstest (Alamar Blue™-Assay) nach Suppression der PKCη 3.2.1.2. Zellzyklusanalyse nach Suppression der PKCη 3.2.1.3. TRAIL-induzierte Caspase 3-Aktivierung nach Suppression der PKCη 3.2.1.4. TRAIL-induzierte Depolarisation der Mitochondrienmembranen nach Suppression der PKCη 3.2.1.5. TRAIL-induzierte Cytochrom c-Freisetzung nach Suppression der PKCη 3.2.2. Auswirkungen der Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 3.2.2.1. Zytotoxizitätstest (Alamar Blue™-Assay) nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 3.2.2.2. Zellzyklusanalyse nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 3.2.2.3. TRAIL-induzierte Caspase 3-Aktivierung nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 3.2.2.4. TRAIL-induzierte Depolarisation der Mitochondrienmembranen nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 3.2.2.5. TRAIL-induzierte Cytochrom c-Freisetzung nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 3.2.2.6. TRAIL-induzierte Caspase 9-Aktivierung nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 -7- Inhaltsverzeichnis 4. Diskussion 4.1. Einsatz von Antisense-Oligonukleotiden zur Herabregulation intrazellulärer Resistenzfaktoren 4.2. Die Proteinkinase C-Familie und Auswirkungen der Suppression der PKCη 4.3. Die Bcl-2-Familie und Auswirkungen der Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 4.4. Fazit Abkürzungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Literaturverzeichnis Eidesstattliche Erklärung Lebenslauf Danksagung -8- 1. Einleitung 1. Einleitung 1.1. Mechanismen der Tumorentstehung Das richtige Zusammenspiel aus Zellteilung, Differenzierung und Zelltod ist essentiell für die störungsfreie Entwicklung und das Fortbestehen des menschlichen Körpers. Bei Störungen dieser Vorgänge in der Embryonalentwicklung kommt es zum Beispiel zu Fehlbildungen von Organen oder Extremitäten. Bei Fehlern in der späteren Entwicklung des menschlichen Organismus kann es unter anderem zu neurodegenerativen Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen oder zu unkontrolliertem Wachstum maligne transformierter Zellen kommen. Bei der Tumorentstehung überwiegt die Zellteilung gegenüber dem Zelltod in einem Gewebeverband. Dazu müssen die Regulationsmechanismen, die normalerweise eine übermäßige Vermehrung von Zellen verhindern, durch Mutationen außer Kraft gesetzt sein, so dass die Zellproliferation dereguliert ist und der programmierte Zelltod unterdrückt wird (Evan and Vousden, 2001). Mutationen können zur verstärkten Expression von Oncogenen führen. Die meisten dieser Oncogene, darunter zum Beispiel c-myc, begünstigen die Zellteilung, einige andere, beispielsweise Bcl-2, verhindern die Apoptose. Zusätzlich ist oft eine verminderte Expression sogenannter Tumorsuppressorgene, wie „activin response factor“ (ARF), Retinoblastomgen (Rb) oder p53, zu beobachten. Diese kontrollieren Zellzyklusregulation, Proliferation und die Apoptose. Andere Mutationen können zur übermäßigen Produktion von Mitogenen führen, die in der Lage sind, die transformierten Zellen autokrin zu stimulieren (Evan and Vousden, 2001; Hanahan and Weinberg, 2000). Zu einer onkogenen Transformation einer Zelle sind sehr wahrscheinlich vier bis sieben zentrale, sich ergänzende Mutationen notwendig. Bei der in Tumorzellen sehr häufigen p53Mutation kommt es trotz DNA-Schäden zur Zellteilung, was zur Vererbung dieser Mutation und schließlich zur Mutationsakkumulation und zur Transformation der Zelle führt (Harvey and Levine, 1991; Prokocimer and Rotter, 1994; Yin et al., 1992). Normalerweise sorgt p53 dafür, dass bei DNA-Schäden die Zelle in den G1-Arrest versetzt wird und entweder eine DNA-Reparatur erfolgt oder, wenn dies nicht möglich ist, die Apoptose induziert wird (Lowe et al., 1993; Kuerbitz et al., 1992; Kastan et al., 1991). Auch eine Bcl-2-Überexpression führt zu einer Hemmung der Apoptoseinduktion und so zur weiteren Vermehrung der mutierten Zellen. Transformierte Zellklone sind im Prinzip in der Lage, unbegrenzt zu einem malignen Tumor heranzuwachsen. Ab einer bestimmten Tumorgröße kommt es im Zentrum des Tumors durch Hypoxie und Wachstumsfaktormangel häufig zur Apoptose- oder -9- 1. Einleitung Nekroseinduktion. Viele maligne Tumoren sind jedoch wiederum selbst in der Lage, Angiogenesefaktoren zu bilden, und können sich so ein eigenes Gefäßnetz aufbauen und ihre Versorgung sicherstellen (Hanahan and Weinberg, 2000; Dang and Semenza, 1999). Für eine systemische Ausbreitung eines Tumors im menschlichen Körper ist seine Fähigkeit zur Invasion und Metastasierung von Bedeutung. Durch Mutation von Cadherinen und Integrinen wird sowohl die Zell-Zell- als auch die Zell-Matrix-Interaktion gestört, so dass sich Zellen aus ihrem Gewebeverband lösen können (Christofori and Semb, 1999). Aber auch durch Überexpression extrazellulärer Proteasen oder Suppression ihrer Inhibitoren kann es zur Lösung der Zellen aus ihrem Gewebeverband kommen (Hanahan and Weinberg, 2000). Die malignen Zellen sind dann in der Lage, vom Blut- oder Lymphstrom transportiert zu werden und sich an anderer Stelle erneut anzusiedeln und zu vermehren, also neue maligne Zellklone, sprich Metastasen, zu bilden. 1.2. Apoptose und Caspasen Das genetisch determinierte Programm des natürlichen Zelltodes wird in Anlehnung an die griechische Bezeichnung des herbstlichen Blätterfalls „Apoptose“ genannt. Die Apoptose ist ein aktiver, Energie verbrauchender Prozess. Die Entscheidung, ob eine Zelle durch Apoptose oder Nekrose zugrunde geht, hängt nicht zuletzt vom intrazellulären ATP-Gehalt ab (Leist et al., 1997). Während man die Apoptose als physiologische Zellmauser betrachtet, wird die Nekrose mit einem pathologischen Zelltod in Verbindung gebracht. Morphologische Kriterien der Apoptose sind Ausstülpung der Kernmembran und Veränderung ihrer Symmetrie ohne Verlust ihrer Integrität, Aggregation der DNA an der Kernmembran und Kondensation von Zellkern und Zytoplasma, Schrumpfung der Zelle und Abschnürung apoptotischer Körperchen. Aufgrund der internucleosomalen Spaltung der DNA durch Endonukleasen entstehen Fragmente mit definierter Länge. Nach physiologischen Kriterien ist die Apoptose ein streng kontrollierter, aktiver, ATP-abhängiger Prozess. Es kommt meist zum Tod von Einzelzellen ohne umgebende Entzündungsreaktion und zur Phagozytose des apoptotischen Materials durch Makrophagen und benachbarte Zellen. Invitro kann in der Endphase der Apoptose eine „sekundäre Nekrose“ durch Schwellen und Platzen der apoptotischen Körperchen beobachtet werden. Morphologisch kommt es bei der Nekrose dagegen zum Verlust der Membranintegrität, zur Ausflockung des Chromatins und schließlich zum Anschwellen von Zelle und Zellorganellen mit nachfolgender Lyse der Zelle. Die entstehenden DNA-Fragmente besitzen keine - 10 - 1. Einleitung bestimmte Länge. Aus physiologischer Sicht spricht man von einem unkontrollierten, meist durch chemische oder physikalische Schädigung induzierten, passiven, nicht Energie verbrauchenden Prozess. Es kommt zum Tod von Zellgruppen mit begleitender Entzündungsreaktion und zur Phagozytose des nekrotischen Materials durch Makrophagen und Neutrophile. Die für den ungestörten Ablauf der Apoptose notwendigen Proteine werden in jeder Körperzelle konstitutiv exprimiert. Damit es nicht zum unregulierten Ablauf der Apoptose kommt, liegen diese Proteine entweder als proteolytisch aktivierbare inaktive Vorstufen vor oder sie befinden sich in Zellkompartimenten, in denen sie ihre Wirkung nicht entfalten können. Für die Apoptose verantwortliche Enzyme sind vor allem die Caspasen. Dies sind Proteasen, die die Aminosäure Cystein in ihrem aktiven Zentrum enthalten und ihre Substrate nach der Aminosäure Aspartat spalten (Shi, 2002). Bisher sind 14 Vertreter bekannt. Die Caspasen 1, 4 und 5 gehören nur rein nomenklatorisch dieser Familie an, sie fördern die Reifung von Zellen des Immunsystems, spielen bei der Apoptose aber keine Rolle. Die anderen Enzyme können in Initiatorcaspasen (z.B. Caspase 8 und 9) und Effektorcaspasen (z.B. Caspase 3, 6 und 7) eingeteilt werden. Analog zu diesen Bezeichnungen kann die Apoptose prinzipiell in zwei Schritte eingeteilt werden: Induktion und Termination. Für die Induktion der Apoptose sind wiederum prinzipiell zwei Signalwege bekannt: der Todesrezeptor-vermittelte Weg und der mitochondriale Weg. Der Todesrezeptor-vermittelte Weg wird durch Zytokine wie „Fas-Ligand“ (FasL), „Tumor Nekrose Faktor“ (TNF) oder „TNF-related apoptosis-inducing ligand“ (TRAIL) initiiert. Sie alle gehören zur TNF-Familie und vermitteln ihre Wirkung über die Bindung an bestimmte Todesrezeptoren. Bei der Ligandenbindung kommt es zur Trimerisierung der Rezeptoren und zur Aneinanderlagerung ihrer intrazellulären Todesdomänen (death domain = DD). An die Todesdomänen der Rezeptoren wird nun ein intrazelluläres Adaptermolekül, die „Fas-assoziierte Todesdomäne“ (Fas-associated death domain = FADD) rekrutiert und es entsteht die sogenannte Todeseffektordomäne (death effector domain = DED) (Dranoff, 2004). Nach autokatalytischer Aktivierung der Caspase 8 (= „Fas-associated death domain-like IL-1βconverting enzyme“ = FLICE) an der DED kommt es einerseits auf direktem Weg zur Aktivierung der Caspase 3 als Effektorcaspase und andererseits zur Spaltung von Bid, einem proapoptotischen Protein der Bcl-2-Familie, welches den mitochondrialen Weg aktiviert. Dieser mitochondriale Weg wird aber auch durch Chemotherapeutika, Bestrahlung oder anderen zellulären Membranpotentials Stress kommt ausgelöst. es zur Durch Erhöhung - 11 - die der Störung des Permeabilität mitochondrialen der äußeren 1. Einleitung Mitochondrienmembran und zur Freisetzung von Proteinen aus dem Intermembranspalt der Mitochondrien. Ein wichtiges, dabei freigesetztes Molekül ist Cytochrom c, das im Mitochondrium eine Rolle im Elektronentransfer bei der oxidativen Energiegewinnung spielt (Shimizu et al., 1999). Nach der Freisetzung ins Zytosol bildet es mit dem „apoptotic protease-activating factor-1“ (Apaf-1) und der Procaspase 9 das sogenannte Apoptosom. Hier kommt es zur autokatalytischen Aktivierung der Caspase 9, die nun in der Lage ist, die Caspase 3 zu aktivieren (Li et al., 1997). Ein weiterer, aus den Mitochondrien freigesetzter Faktor ist der „second mitochondria-derived activator of caspases“ (Smac) oder „direct IAP binding protein with low isoelectric point” (DIABLO) genannt, der an Inhibitoren der Apoptose (inhibitor of apoptosis proteins = IAP) bindet und diese so daran hindert, die Aktivierung der Caspasen zu inhibieren (Du et al., 2000). Für die Termination der Apoptose sind hauptsächlich die Effektorcaspasen 3, 6 und 7 verantwortlich. Es sind bisher etwa 60 verschiedene Substrate identifiziert worden, die vor allem durch die Caspase 3 gespalten werden. Dies sind zum Beispiel der Inhibitor der „caspase activated desoxyribonuclease“/DNA-Fragmentierungsfaktor 45 (ICAD/DFF45) (Enari et al., 1998) oder die „Poly-(ADP)-Ribose-Polymerase“ (PARP), ein DNA-Reparaturenzym (Sakahira et al., 1998). Am Ende der Apoptose stehen oben beschriebene morphologische Veränderungen der Zelle, wie Kondensation des Chromatins, definierte DNA-Fragmentierung und Entstehung membranöser Vesikel, die von Nachbarzellen aufgenommen werden. Damit die Apoptose nicht unkontrolliert ablaufen kann, gibt es verschiedene Regulationsmechanismen. Bei dem Rezeptor-vermittelten Weg ist dies zum Beispiel das „cellular FLICE-like inhibiting protein“ (cFLIP), das Ähnlichkeit mit der Caspase 8 (= FLICE) aufweist, aber keine proteolytische Aktivität besitzt. Bei hohen intrazellulären cFLIPKonzentrationen kann die Rezeptor-vermittelte Caspase 8-Aktivierung durch Rekrutierung von cFLIP statt FLICE an die Todeseffektordomäne blockiert werden (Leverkus et al., 2000). Beim mitochondrialen Signalweg ist vor allem die Familie der Bcl-2-Proteine für die Regulation verantwortlich. Das Verhältnis aus pro- und antiapoptotischen Mitgliedern dieser Familie scheint entscheidend für die Membranstabilität der Mitochondrien zu sein. Weiter unten in der Signalkette der Apoptose können IAPs die aktiven Caspasen 3 oder 7 hemmen (Du et al., 2000). Aufgrund defekter Apoptoseregulation kann es einerseits zum unkontrollierten Ablauf des programmierten Zelltodes kommen, was wohl für die Entstehung von degenerativen Erkrankungen verantwortlich ist, andererseits kann eine Blockade des programmierten Zelltodes zum Überleben transformierter Zellen und so zur Tumorentstehung führen. - 12 - 1. Einleitung Die unten stehende Abbildung zeigt schematisch die Signalwege der Apoptose und deren intrazelluläre Regulationsmechanismen. Abb. 1: Schematische Darstellung der beiden Hauptsignalwege der Apoptose. 1.3. Therapie maligner Tumoren und Chemoresistenz Zur Behandlung von soliden Tumoren stehen heute im Wesentlichen drei Therapieoptionen zur Verfügung. Wenn möglich wird versucht, den Tumor durch eine Operation in toto zu entfernen. Oft ist es allerdings nötig, nach der Operation eine adjuvante Strahlen- oder Chemotherapie anzuschließen, um eventuell noch verbliebene Tumorzellen zu zerstören. In anderen Fällen kann zur Verbesserung der Operabilität eine Tumorverkleinerung durch neoadjuvante Bestrahlung oder Zytostatikatherapie erreicht werden. Bei bereits systemisch ausgebreiteter Tumorerkrankung bleibt bei den meisten Tumoren neben einer suffizienten Schmerztherapie und symptomorientierter supportiver Therapie als weitere Therapieoption häufig nur eine palliative Chemotherapie oder Bestrahlung, um die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. - 13 - 1. Einleitung Die meisten Chemotherapeutika und auch die Bestrahlung führen über die Induktion der Apoptose zur Verkleinerung des Tumors. Ein großes Problem in der Krebstherapie ist die primäre Resistenz oder die Resistenzentwicklung der Tumoren gegenüber Zytostatika. Dies kann einerseits durch sogenannte „upstream events“ geschehen. Dazu gehört die Überexpression von „ATP-binding cassette“ (ABC)-Transportern, welche aufgenommene Zytostatika schnell wieder aus der Zelle heraus transportieren und damit die intrazelluläre Wirkkonzentration minimieren (Forth et al., 2001). Das p-Glykoprotein, welches zu diesen Transportern gehört, ist zum Beispiel in verschiedenen Leukämieformen, Karzinomen und Sarkomen überexprimiert und an deren Chemoresistenz beteiligt. Andererseits kann durch sogenannte „downstream events“ der geregelte Ablauf der Apoptose der Zellen gestört werden. So können Apoptose-induzierende Faktoren supprimiert und Apoptose-inhibierende Faktoren überexprimiert werden. Bcl-2 und Bcl-xL sind solche Resistenzfaktoren, die bei verschiedenen Tumoren überexprimiert sind und zur Chemoresistenz führen. Die Proteinkinase C-Familie (PKC) stellt weitere wichtige Modulatoren in Zellzyklus und Zelldifferenzierung. Durch PKC-vermittelte Phosphorylierungen wird die Expression sowohl von „upstream“- als auch von „downstream“- Faktoren reguliert. Abhängige Proteine sind z.B. die Glutathion-S-Transferase, die Topoisomerase I und II, die d-TMP-Synthase oder das p-Glykoprotein. Chemoresistente Tumorzellen reagieren oft weiterhin sensibel auf die Rezeptor-vermittelte Apoptose. So könnte die systemische Therapie mit Zytokinen der TNF-Familie zu neuen Therapierfolgen führen. Während TNFα relativ unspezifisch toxisch auf normale und maligne transformierte Zellen des Organismus wirkt, konnte bei TRAIL, einem anderen Zytokin der TNF-Familie, diese unspezifische Toxizität bisher nicht beobachtet werden. TRAIL scheint selektiv Tumorzellen zu zerstören, während normale Zellen weitgehend unbeeinträchtigt bleiben (Ashkenazi et al., 1999; Kelley et al., 2001; Walczak et al., 1999). 1.4. Tumor necrosis factor-related apoptosis-inducing ligand (TRAIL) Apo2L/TRAIL, ein Mitglied der TNF-Familie der Zytokine, wurde 1995 von Wiley und Mitarbeitern aufgrund seiner Sequenzhomologie zu FasL und TNFα kloniert und charakterisiert. Es besteht beim Menschen aus 281 Aminosäuren und wird als Typ-IITransmembranprotein in vielen Geweben, prädominant in Milz, Lunge und Prostata exprimiert. Das TRAIL-Gen konnte auf Chromosom 3 (3q26) lokalisiert werden und liegt - 14 - 1. Einleitung damit nicht in der Nähe der Gene anderer Mitglieder der TNF-Familie (Wiley et al., 1995). Die Expression von TRAIL und seinen Rezeptoren wird durch Interferone (IFN) reguliert (Gong and Almasan, 2000). Zum Beispiel kommt es in Monozyten und peripheren Blutlymphozyten nach Interferonbehandlung zur verstärkten TRAIL-Expression und damit erhöhter Zytotoxizität (Griffith et al., 1999b; Kayagaki et al., 1999). Durch eine verminderte Todesrezeptor (death receptor = DR) -Expression erlangen die Monozyten selbst eine TRAILResistenz (Griffith et al., 1999b). Cytomegalievirus (CMV) -infizierte Fibroblasten, die mit Interferonen behandelt werden, reagieren mit der Hochregulation von TRAIL und seinen Todesrezeptoren. Die TRAIL-Wirkung, speziell auf infizierte Zellen, wird dabei durch die Hochregulation der TRAIL-Expression bei gleichzeitiger Herabregulation der DR-Expression in benachbarten, nicht infizierten Zellen verstärkt (Sedger et al., 1999). TRAIL kann als an Zelloberflächen gebundenes Protein, als proteolytisch abgespaltenes lösliches Zytokin oder als Transmembranprotein auf sezernierten Vesikeln seine zytotoxische Wirkung entfalten (Monleon et al., 2001). Wie andere Mitglieder der TNF-Familie bildet es Homotrimere, die an Todesrezeptoren binden, was zur Oligomerisation der intrazytoplasmatischen Todesdomänen führt (Hymowitz et al., 1999; Mongkolsapaya et al., 1999). Für die Stabilität der Homotrimere und damit für die biologische Aktivität von TRAIL ist die Bindung eines Zinkatoms an einen ungepaarten Cysteinrest in der Rezeptorbindungsdomäne von TRAIL nötig (Bodmer et al., 2000; Hymowitz et al., 2000). 1.4.1. Physiologische Rolle von TRAIL Untersuchungen zur physiologischen Rolle von TRAIL wurden zum Teil an Mäusen durchgeführt, auch wenn deren Rezeptorsystem für TRAIL weit weniger komplex ist als das des Menschen (Wu et al., 1999). TRAIL-„Knock-out“-Mäuse sind lebensfähig, fertil und weisen keine hämatologischen Defekte auf. Es konnte aber gezeigt werden, dass Wachstum und Metastasierung von TRAIL-sensitiven subkutan inoculierten Tumoren sowie die Inzidenz von Methylcholanthren-induzierten Sarkomen deutlich höher sind, wenn physiologisch kein TRAIL exprimiert wird. Dabei scheint der protektive Effekt von TRAIL gegen Tumorwachstum und Metastasierung „natural killer cell“ (NKC)-vermittelt zu sein. Die beschriebenen Effekte können nämlich analog auch in NKC-defizienten Mäusen beobachtet werden (Cretney et al., 2002; Takeda et al., 2001b; Takeda et al., 2001a; Takeda et al., 2002). Tumore, die in Anwesenheit von TRAIL-blockierenden Antikörpern entstehen und wachsen, reagieren darüber hinaus meist sensitiver auf eine TRAIL-Behandlung. In Mäusen kann TRAIL also als ein wichtiger Inhibitor von Tumorinitiation, -wachstum und -metastasierung - 15 - 1. Einleitung angesehen werden (Takeda et al., 2002). TRAIL scheint außerdem eine wichtige Rolle in der Unterdrückung von Autoimmunreaktionen zu spielen. Es hemmt die Entzündungsreaktion bei experimentell induzierter Rheumatoidarthritis und Multipler Sklerose. In den Entzündungszellen ist hierbei wohl eher eine hemmende Wirkung auf den Zellzyklus als eine direkte Apoptoseinduktion von Bedeutung (Hilliard et al., 2001; Song et al., 2000). 1.4.2. TRAIL-Rezeptoren Das menschliche System der TRAIL-Rezeptoren ist ungewöhnlich komplex. Bisher sind fünf Rezeptoren bekannt. Die beiden Todesrezeptoren TRAIL-R1/„death-receptor“ 4 (DR4) (Pan et al., 1997b) und TRAIL-R2/DR5 (Chaudhary et al., 1997; Pan et al., 1997a; Schneider et al., 1997; Screaton et al., 1997; Sheridan et al., 1997; Walczak et al., 1997) besitzen eine intrazytoplasmatische Todesdomäne und sind in der Lage ein Signal zur Einleitung der Apoptose zu übertragen und „nuclear factor κ B“ (NFκB) zu aktivieren; sie werden von vielen Geweben exprimiert. Zusätzlich gibt es drei weitere Rezeptoren, die TRAIL binden können, aber als sogenannte „Decoy“-Rezeptoren die zytotoxische Wirkung des Zytokins zu vermindern scheinen. Ihre TRAIL-Bindungsstellen haben eine hohe Homologie zu denen von DR4 und DR5. TRAIL-R3/„decoy receptor“ 1 (DcR1) (Degli-Esposti et al., 1997b; Mongkolsapaya et al., 1998; Pan et al., 1997a; Schneider et al., 1997; Sheridan et al., 1997) ist mittels eines Glykophospholipid-Ankers auf der Zelloberfläche befestigt, hat aber keine transmembranäre Domäne und auch keine intrazelluläre Todesdomäne. Er kann kein Signal zur Apoptoseinduktion und auch keine NFκB-Aktivierung vermitteln. TRAIL-R3 wird hauptsächlich von peripheren Blutlymphozyten und Skelettmuskelzellen, aber nicht von Tumorzellen exprimiert. TRAIL-R4/DcR2 (Degli-Esposti et al., 1997a; Pan et al., 1998) besitzt intrazellulär eine um etwa zwei Drittel verkürzte Todesdomäne, durch die zwar kein Todessignal, wohl aber eine NFκB-Aktivierung vermittelt werden kann. Er wird ebenso wie DR4 und DR5 in vielen Geweben exprimiert. Der fünfte TRAIL-Rezeptor, Osteoprotegerin (OPG), wird sezerniert und inhibiert die Osteoklastogenese. In vivo wird durch seine Aktivierung die Knochendichte erhöht. Er bindet TRAIL bei physiologischen Temperaturen aber nur mit geringer Affinität (Emery et al., 1998; Truneh et al., 2000). 1.4.3. Signaltransduktion der TRAIL-Rezeptoren Nach der TRAIL-Bindung an DR4 oder DR5 kommt es zur Homo- oder Heterotrimerisation der Rezeptoren. An der zytoplasmatischen Todesdomäne wird durch Rekrutierung von „Fas- 16 - 1. Einleitung associated death domain“ (FADD) und Caspase 8 ein „death-inducing signaling complex“ (DISC) gebildet. Im Gegensatz zum TNF-Rezeptor-DISC scheinen die „TNF-related associated death domain“ (TRADD) oder das „receptor interacting protein“ (RIP) keine Rolle im TRAIL-DISC zu spielen (Bodmer et al., 2000; Kischkel et al., 2000; Sprick et al., 2000). Auch die Beteiligung der Caspase 10 (= FLICE 2) als weitere Initiatorcaspase wird kontrovers diskutiert (Kischkel et al., 2001; Sprick et al., 2000; Wang et al., 1999). Nachdem die Caspase 8 im DISC gebunden ist, wird sie autokatalytisch durch Proteolyse aktiviert und kann abhängig vom Zelltyp die Apoptose direkt oder indirekt einleiten (Scaffidi et al., 1998). In Typ-I-Zellen wird durch eine starke Caspase 8-Aktivität direkt die Caspase 3 aktiviert. Die Apoptose kann ohne eine mitochondriale Beteiligung ablaufen. In Typ-II-Zellen reicht die Aktivierung der Caspase 3 allein durch die Caspase 8 für einen vollständig ablaufenden programmierten Zelltod nicht aus. Eine zusätzliche mitochondriale Triggerung der Apoptose wird erreicht, indem zunächst Bid, ein proapoptotisches BH3-only Protein der Bcl-2-Familie, durch die Caspase 8 gespalten wird. Das sogenannte „truncated Bid“ (tBid) transloziert zum Mitochondrium und führt zusammen mit Bax/Bak zur Permeabilisierung der Mitochondrienmembran, was unter anderem zur Freisetzung von Cytochrom c und Smac/DIABLO aus den Mitochondrien ins Zytosol führt (Bouillet and Strasser, 2002; Li et al., 1998; Luo et al., 1998). Nach der Freisetzung von Cytochrom c kommt es bei Anwesenheit von dATP zur Bindung von Apaf-1 und Procaspase 9 und damit zur Bildung des sogenannten Apoptosoms. Hier wird die Caspase 9 autoaktiviert und spaltet dann ihrerseits die Caspase 3, was zu deren Aktivierung führt (Li et al., 1997). Die Freisetzung von Smac/DIABLO führt zur Bindung von „X-linked inhibitor of apoptosis proteins“ (XIAP) und anderen Apoptose-Inhibitoren (IAPs), was diese daran hindert, aktivierte Caspasen zu blockieren. Dieser Mechanismus scheint für die TRAIL-induzierte Apoptose wichtiger als die Cytochrom c-getriggerte Caspase 9-Aktivierung zu sein (Deng et al., 2002; Deveraux et al., 1999; Du et al., 2000; Verhagen et al., 2000; Zhang et al., 2001). 1.4.4. TRAIL-Resistenz Viele, auch chemoresistente Tumorzellen sind empfänglich für die zytotoxische Wirkung von TRAIL, andere wiederum sind aus verschiedenen Gründen resistent. Seit der Aufklärung des Rezeptorsystems für TRAIL nimmt man an, dass die Expression der verschiedenen Rezeptortypen über Sensibilität oder Resistenz gegenüber TRAIL entscheidet. Die Sensibilität von Tumorzellen gegenüber TRAIL kann durch Vorbehandlung mit herkömmlichen Chemotherapeutika erheblich gesteigert werden. Dieser Effekt beruht nicht nur auf den - 17 - 1. Einleitung zytotoxischen Effekten der Zytostatika selbst, sondern auf der signifikanten Hochregulation der Todesrezeptoren für TRAIL. Insbesondere DR5 wird p53-unabhängig nach DNASchädigung heraufreguliert (Nimmanapalli et al., 2001; Wen et al., 2000). Die sogenannten „Decoy“-Rezeptoren sollen durch konkurrierende Bindung für die TRAIL-Resistenz verantwortlich sein. Es wurde gezeigt, dass die Überexpression dieser Rezeptoren TRAILsensitive Zellen vor TRAIL-induzierter Apoptose schützen kann (Degli-Esposti et al., 1997b; Degli-Esposti et al., 1997a; Pan et al., 1997a; Pan et al., 1998; Zhang et al., 2000). Im Gegensatz zu diesen Ergebnissen wurde in verschiedenen anderen Studien gezeigt, dass die Resistenz gegen TRAIL keine Korrelation zur Rezeptorexpression hat (Kim and Gupta, 2000; Kim et al., 2000; Lincz et al., 2001; Nimmanapalli et al., 2001). Eine Erklärung dafür könnte die unterschiedliche Affinität der Rezeptoren für TRAIL sein (Truneh et al., 2000). Dies impliziert, dass intrazelluläre Mechanismen unabhängig von der Expression der unterschiedlichen Rezeptortypen eine entscheidende Rolle in der Entstehung der TRAILResistenz spielen könnten: wenn, wie bereits beschrieben cFLIP statt FLICE im TRAILDISC gebunden wird, kommt es zum Abbruch der Signalkaskade am TRAIL-Rezeptor. Allerdings wird auch cFLIP im Hinblick auf die TRAIL-Resistenz von Tumorzellen kontrovers diskutiert. In einigen Studien wird eine Korrelation zwischen cFLIP-Level und TRAIL-Resistenz festgestellt (Burns and el Deiry, 2001; Griffith et al., 1998; Irmler et al., 1997; Mitsiades et al., 2002; Tschopp et al., 1998; Wang et al., 2000) in anderen zeigt sich diese nicht (Nimmanapalli et al., 2001; Wen et al., 2000). Ein weiterer Mechanismus für die Regulation der Sensibilität von Tumorzellen gegenüber zytotoxischen Liganden ist das Verhältnis aus pro- und antiapoptotischen Mitgliedern der Bcl-2-Familie. Nach der Aktivierung der Caspase 8 im TRAIL-DISC kommt es neben der direkten Caspase 3Aktivierung auch zur Freisetzung von Cytochrom c und Smac/DIABLO aus den Mitochondrien, was ebenfalls zur Caspase-Aktivierung führt. Zur Permeabilisierung der Mitochondrienmembran als Vorraussetzung für die Freisetzung der Faktoren ist die Anwesenheit der proapototischen Mitgliedern der Bcl-2-Familie, Bax und/oder Bak notwendig. In Zellen, die weder Bax noch Bak exprimieren, findet keine tBid-induzierte Cytochrom c-Freisetzung statt (Wei et al., 2001). Auch verschiedene andere Studien zeigen, dass in Bax-defizienten Kolonkarzinom-Zelllinien keine mitochondrialen Apoptoseereignisse durch TRAIL ausgelöst werden können (Ravi and Bedi, 2002; LeBlanc et al., 2002). Durch eine zytosolische Expression von Smac/DIABLO kann die Bax-Defizienz in solchen Zellen überbrückt werden und trotzdem Apoptose induziert werden (Deng et al., 2002). Eine Überexpression von Bcl-2 oder Bcl-xL, antiapoptotischen Mitgliedern der Bcl-2-Familie, - 18 - 1. Einleitung stört die Interaktion von tBid mit Bax/Bak, so dass eine Freisetzung von Cytochrom c und Smac/DIABLO nicht stattfindet. Einige Tumorzellen, mutmaßlich Typ-II-Zellen, sind auf diese Weise vor der TRAIL-induzierten Apoptose geschützt (Wen et al., 2000; Luo et al., 1998). In anderen Tumorzellen, mutmaßlich Typ-I-Zellen, hat die Überexpression von Bcl-2 oder Bcl-xL keine schützende Wirkung. Auch Bcl-2- oder Bcl-xL-überexprimierende, chemoresistente Tumorzellen können laut Walczak und Mitarbeitern TRAIL-sensitiv sein (Walczak et al., 2000). Keogh und Mitarbeiter zeigten 2000, dass in CEM-Zellen die Überexpression von Bcl-2 zwar eine UV-induzierte Apoptose verhindert, jedoch die Apoptose nach TRAIL-Behandlung unbeeinflusst bleibt (Keogh et al., 2000). Die Aktivierung von NFkB könnte ein weiterer Weg für die Entstehung der TRAIL-Resistenz in Tumorzellen sein, da es für eine Hochregulation von cFLIP, Bcl-xL und XIAP verantwortlich ist. Eine reduzierte NFkB-Aktivität in Colonkarzinomzellen führt über die reduzierte Bcl-xLExpression zu einer verstärkten TRAIL-Wirkung (Ravi and Bedi, 2002). Im Vergleich zur TNF-R1-induzierten NFkB-Aktivierung ist sie über die TRAIL-Rezeptoren aber nur schwach ausgeprägt, was impliziert, dass dieser Mechanismus nur eine untergeordnete Rolle spielt (Sheridan et al., 1997). Auch weitere intrazelluläre Faktoren mit Einfluss auf die TRAILWirkung wurden beschrieben. Durch Aktivierung von Proteinkinasen C kann die TRAILinduzierte Apoptose in Jurkat T-Zellen reduziert werden (Sarker et al., 2001), durch Hemmung derselben in TRAIL-resistenten PancTuI-Zellen können diese gegen TRAIL sensibilisiert werden (Sarker et al., 2001; Trauzold et al., 2001). Die Caspase-unabhängige TRAIL-vermittelte „mitogen activated protease“ (MAP) -Kinaseaktivierung sensibilisiert Zellen gegen TRAIL (Tran et al., 2001). Zellen, die konstitutiv aktive Akt/Proteinkinase B (PKB) exprimieren, sind TRAIL-resistenter als Zellen mit niedrigen Akt-Levels (Thakkar et al., 2001). Akt-vermittelter Schutz vor TRAIL-induzierter Apoptose scheint auf der Ebene der Bid-Spaltung einzugreifen (Nesterov et al., 2001). Für Prostatakarzinomzellen und nichtkleinzellige Lungenkarzinomzellen wird eine positive Korrelation zwischen konstitutiv aktivierter Akt und TRAIL-Resistenz beschrieben (Chen et al., 2001; Kandasamy and Srivastava, 2002). Eine konstitutiv aktivierte Caseinkinase II (CK2) hemmt die Caspase 8vermittelte Spaltung von Bid und fördert die Bcl-xL-Expression, was zusammen zur Resistenz gegen TRAIL führt (Ravi and Bedi, 2002). Der komplexe Regulationsmechanismus und die Wertigkeit dieser Faktoren sind aber bisher weitgehend ungeklärt. - 19 - 1. Einleitung 1.4.5. TRAIL in der Therapie maligner Tumoren TRAIL induziert in einer Vielzahl von Tumorzellen unterschiedlichen Ursprungs in vitro und in vivo schnell und effektiv Apoptose, während die meisten normalen Zellen weitgehend von seiner zytotoxischen Wirkung verschont bleiben (Ashkenazi et al., 1999). Bei Nagetieren und Affen kann das Tumorwachstum durch TRAIL-Behandlung um das zwei- bis zehnfache verlangsamt werden. Dabei wurden bisher keine toxischen Effekte an gesunden Geweben oder Organen beobachtet (Ashkenazi et al., 1999; Kelley et al., 2001; Walczak et al., 1999). TRAIL erscheint vor allem in der Kombination mit Zytostatika oder zusammen mit der Beeinflussung intrazellulärer Resistenzfaktoren als ein vielversprechender Kandidat zur Verbesserung der Krebstherapie. Für die klinische Anwendung von TRAIL am besten geeignet sind Zubereitungen, die effektiv Apoptose induzieren, gut löslich sind, stabile Homotrimere bilden und dabei möglichst wenig immunogen sind. Eine rekombinante Version des Liganden mit den Aminosäuren 114 bis 281 des menschlichen TRAIL-Moleküls und ohne exogene Sequenzen, optimiert durch den Zusatz von Zink und formuliert als gereinigtes Protein bei neutralem pH scheint dafür in Frage zu kommen (Ashkenazi et al., 1999; Kelley et al., 2001; Lawrence et al., 2001; LeBlanc and Ashkenazi, 2003). Vor einem breiten klinischen Einsatz von TRAIL muss aber sowohl die Wirkungsweise als auch die Sicherheit bei systemischer Applikation noch näher beleuchtet werden. 1.5. Die Proteinkinase C-Familie Die Familie der Proteinkinasen C (PKC) besteht aus Serin/Threonin-Proteinkinasen, die in diversen zellulären Prozessen eine Rolle spielen. Sie sind beteiligt an der synaptischen Signaltransduktion, der Aktivierung von Ionenflüssen, der Sekretion, der Zellzykluskontrolle, der Proliferation und Differenzierung, sowie der Tumorentstehung, Metastasierung und Apoptose (Hofmann, 2004). 1.5.1. Einteilung der Proteinkinasen C Die 12 Isoenzyme werden aufgrund ihrer Struktur und biochemischen Eigenschaften in drei Gruppen unterteilt. Jedes PKC-Isoenzym ist das Produkt eines eigenen Gens, einzig die Isoformen β1 und β2 entstehen durch alternatives Spleißen (Cartee et al., 2003; Mellor and Parker, 1998; Nishizuka, 1988a; Nishizuka, 1988b; Nishizuka, 1992). - 20 - 1. Einleitung 1) „Konventionelle“ Proteinkinasen C (cPKC) α, β1, β2 und γ sind Phorbolesterinduzierbar und Calcium-abhängig. Eine maximale Aktivierung kann durch negativ geladene Phospholipide (z.B. Phosphatidylserin (PtdSer)), Calcium und Diacylglycerol (DAG) oder Phorbolester erreicht werden. 2) „Neue“ Proteinkinasen C (nPKC) δ, ε, θ und η sind ebenfalls Phorbolesterinduzierbar, aber Calcium-unabhängig. 3) „Atypische“ Proteinkinasen C (aPKC) ζ, λ und ι sind sowohl Phorbolester- als auch Calcium-unabhängig. Durch Phosphatidylserin (PtdSer) sind sie aber stimulierbar. 1.5.2. Struktur der Proteinkinasen C Jede der Proteinkinasen C besteht aus einer einzelnen Polypeptidkette mit vier konservierten (C-) und fünf variablen (V-) Regionen. In der folgenden Abbildung sind Struktur und Funktion der einzelnen Regionen der Proteinkinasen C schematisch dargestellt. „klassische“ PKCs + + „neue“ PKCs + + „atypische“ PKCs + Abb. 2: + + + + + + + Prinzipielle Struktur der Proteinkinasen C, (modifiziert nach Cartee and Kucera 2000). Am aminoterminalen Ende befindet sich die Regulatordomäne, bestehend aus den Regionen C1, C2, V1 und V2. Die C1-Region enthält eine Cystein-reiche Sequenz, an der die Bindung von DAG und Phorbolestern erfolgt. In den cPKCs ist die C1-Region doppelt vorhanden, während sie in den Phorbolester-unabhängigen aPKCs nur einmal vorliegt. Am carboxyterminalen Ende ist, bestehend aus C3, C4, V4 und V5, die katalytische Domäne lokalisiert. Während die C3-Region eine ATP-bindende Sequenz enthält, ist die C4-Region - 21 - 1. Einleitung für die Substratbindung und Phosphatrestübertragung zuständig (Parker et al., 1986). Beide Domänen werden durch die Hinge-Region V3 getrennt, an der die Kinase durch Trypsin oder Calpaine gespalten werden kann. Durch die Trennung beider Domänen kommt es zur konstitutiven Aktivierung des katalytischen Restes (Kishimoto et al., 1983). 1.5.3. Aktivierungsprinzip der Proteinkinasen C (für cPKCs zutreffend) Nach der Bindung von bestimmten Hormonen, Wachstumsfaktoren, Lektinen oder Neurotransmittern an Transmembranrezeptoren entstehen die „second messenger“ Diacylglycerol (DAG) und Inositoltriphosphat (IP3) durch Spaltung mittels Phospholipase C (PLC) aus dem Membranphospholipid Phosphatidylinositoltriphosphat (PIP3). IP3 öffnet Calciumkanäle, wodurch sich die intrazelluläre Calciumkonzentration erhöht. Das Calcium bindet an die C2-Region der PKC und erhöht die Affinität zu Phosphatidylserin (PtdSer), was zur Senkung der Schwelle zur vollständigen Aktivierung führt (Hofmann, 1997). DAG und PtdSer binden an die Regulatordomäne der Kinase und aktivieren diese schließlich. Zur Regulation der Cofaktorbindung sind außerdem drei Phophorylierungen (teils autokatalytisch) notwendig (Keranen et al., 1995). Durch die Aktivierung des Enzyms kommt es zur Konformationsänderung mit Verlust der Pseudosubstratbindung aus dem katalytischen Zentrum, welches nun für die Substratbindung frei ist (Dekker et al., 1995). Die aktivierte Kinase ist jetzt anfälliger für eine proteolytische Spaltung und Inaktivierung (Parker et al., 1995) sowie für die Ubiquitin-abhängige Degradation (Lee et al., 1996; Lu et al., 1998). 1.5.4. Die PKCη Die PKCη ist eine „neue“ Proteinkinase C, also Phorbolester-induzierbar, aber Calciumunabhängig. Sie ist durch Cholesterolsulfat, Sulfatide, sulfatierte Metabolite von Cholesterol und Cerebroside aktivierbar (Kashiwagi et al., 2002). Eine hohe PKCη-mRNA-Expression kann in Lunge und Haut nachgewiesen werden; im Gegensatz zu anderen PKCs wird im Gehirn nur eine geringe Expression beschrieben (Osada et al., 1990). Das Gen der PKCη wurde 1990 von einer cDNA-Bank der Maushaut isoliert (Osada et al., 1990) und im menschlichen Chromosom 14 (14q22-23) lokalisiert (Quan and Fisher, 1999). Die PKCη scheint in unterschiedlichen Zellen unterschiedliche Funktionen im Zusammenspiel zwischen Differenzierung, Tumorprogression und Apoptoseinduktion zu besitzen. In Keratinozyten und anderen epithelialen Zellen führt sie über den Cyclin E/„Cyclin-dependent kinase“ 2 (CdK2)/ p21-Komplex zum G1-Arrest und greift somit in die - 22 - 1. Einleitung Zellzykluskontrolle ein (Kashiwagi et al., 2002; Shtutman et al., 2003). Auch über eine FynAktivierung ist sie an der Wachstumskontrolle und Differenzierung von normalen Keratinozyten beteiligt (Cabodi et al., 2000). Ebenfalls ist die PKCη bei der Maus an der Proliferation und dem Remodeling sowie der Suppression der Tumorpromotion von epidermalen Zellen beteiligt (Chida et al., 2003). In anderen Zellen scheint die PKCη im Gegensatz dazu an Tumorentstehung und -progress beteiligt zu sein: in Proben von Prostatakarzinomen ist unter anderem die PKCη signifikant höher exprimiert als in Proben von benignen Prostatahyperplasien (Koren et al., 2004). Auch fand sich eine klare Korrelation zwischen PKCη-Expression und Tumorprogression in Proben von klarzelligen Nierenzellkarzinomen mit einem dreifachen Anstieg der PKCη in Tumoren Grad 3 und 4 gegenüber Tumoren Grad 1 und 2 (Brenner et al., 2003). Es wird andererseits aber auch beschrieben, dass die PKCη-mRNA-Expression in wenig differenzierten Kolonkarzinomen geringer ist als in Adenomen und normaler Kolonmucosa (Doi et al., 1994). Auch ist sie in invasiven Mammakarzinomen niedriger als im angrenzenden normalen Brustgewebe. In den invasiven Mammakarzinomläsionen ist die Expression der PKCη sehr heterogen verteilt und nur in Zellen mit aberrierender Kernmorphologie findet sich eine erhöhte Expression (MassoWelch et al., 2001). Die Funktion der PKCη kann demnach nicht gemeingültig für viele Zelltypen beschrieben werden, sondern muss im Gegenteil für jeden Zell- und Tumortyp gesondert untersucht und beleuchtet werden. Dennoch weisen einige Studien darauf hin, dass die PKCη in bestimmten Zellen eine spezielle Rolle in der Resistenzentstehung von Tumorzellen gegenüber Medikamenten-induzierter Apoptose spielt: die Genexpressionshöhen der PKCη korrelieren signifikant positiv mit der Expression von „multidrug resistance 1“ (MDR1)- und „multidrug resistance associated protein“ (MRP)- Genen in Tumorzellen aus Proben von Patientinnen mit einem Mammakarzinom (Beck et al., 1998a), aus malignem Aszites von Patientinnen mit einem Ovarialkarzinom (Beck et al., 1998b) und aus Blasten von Patienten mit einer akuten myeloischen Leukämie (Beck et al., 1996). Die differentielle Phosphorylierung des pGlykoproteins (= Genprodukt des MDR1) durch PKC-Isoenzyme einschließlich der PKCη könnte eine entscheidende Rolle für dessen Aktivität spielen (Sachs et al., 1999). Die PKCη wird weiterhin als ein potenter Aktivator von Raf1 (Schonwasser et al., 1998) beschrieben, einer Proteinkinase, die in der Entwicklung der Chemoresistenz von Zellen ebenfalls beteiligt ist (Weinstein-Oppenheimer et al., 2000). Auch wenn zur Aufklärung ihrer genauen Funktionen in den verschiedenen Zelltypen noch eine Reihe von Untersuchungen notwendig sein wird, zeigen einige Studien bereits, dass die - 23 - 1. Einleitung PKCη ein effektiver Apoptoseinhibitor in Tumorzellen sein könnte. Die Herabregulation der PKCη in A549-Lungenkarzinomzellen führt zum Beispiel zur Sensibilisierung der Zellen gegenüber Vincristin- oder Paclitaxel-induzierter Apoptose (Sonnemann et al., 2004). Eine Überexpression der PKCη in Mammakarzinomzelllinien vermindert den TNFα-induzierten Zelltod durch Unterdrückung der Aktivierung der Caspasen 7 und 8 (Akkaraju and Basu, 2000; Basu, 1998). In Glioblastomzellen fördert die PKCη die Proliferation und die Resistenz gegen Bestrahlung (Martin and Hussaini, 2005; Martin et al., 2006). Die Blockade der UVoder γ-Strahlen-induzierten Apoptose in diesen Zellen kann auf die Verhinderung der Caspase 9-Aktivierung durch die PKCη zurückgeführt werden (Hussaini et al., 2000; Hussaini et al., 2002). Auch die proliferative Antwort der Glioblastomzellen auf „phorbol myristate acetate“ (PMA)- Exposition scheint durch die PKCη vermittelt zu sein (Hussaini et al., 2000; Martin et al., 2006). Des Weiteren kann die UV-Strahlen-induzierte Caspase 3-Aktivierung in normalen menschlichen Keratinozyten durch Überexpression der PKCη reduziert und durch dominant negative Mutation der PKCη erhöht werden (Matsumura et al., 2003). All diese Beobachtungen legen eine eingehendere Betrachtung der PKCη und der Auswirkungen ihrer Suppression nahe. Chemische Inhibitoren beeinflussen allerdings zumeist sehr unselektiv viele Proteinkinasen C und andere Enzyme, so dass ein spezifischer Ansatz, zum Beispiel über die Verwendung von Antisense-Oligonukleotiden, verfolgt werden sollte. 1.6. Die Bcl-2-Familie Die Familie der Bcl-2-Proteine besteht aus 20 homologen Mitgliedern, die pro- oder antiapoptotische Funktionen haben (Cory and Adams, 2002). Das Bcl-2-Protein selbst wurde initial als Überlebensfaktor in B-Zell-Lymphomen (= B-cell lymphoma (Bcl)) gefunden. Durch eine Translokation (t14;18) wird das Bcl-2-Gen in solchen Lymphomzellen in eine Region mit starkem Promotoreinfluß verlagert, nachfolgend kommt es zur Überexpression des Gens, was zum verstärkten Wachstum der Zellpopulation führt (Tsujimoto et al., 1985; Tsujimoto and Croce, 1986; Vaux et al., 1988; Yang et al., 1996). 1.6.1. Struktur und Funktion der Bcl-2-Proteine Alle Mitglieder der Bcl-2-Familie verfügen über mindestens eine konservierte Bcl-2homologe (BH) Domäne. Die antiapoptotischen Mitglieder Bcl-2 und Bcl-xL sowie Bcl-w, A1 und Mcl-1 verfügen über insgesamt vier BH-Domänen und eine carboxyterminale Transmembran-Domäne. Bcl-2, - 24 - 1. Einleitung Bcl-xL und Bcl-w inhibieren die apoptotische Antwort vieler Zellen auf zytotoxische Stimuli. Während Bcl-2 auch in gesunden Zellen ein integrales Membranprotein an der äußeren Mitochondrienmembran, dem endoplasmatischen Retikulum und der Kernhülle ist, assoziieren Bcl-xL und Bcl-w erst nach der Einwirkung eines zytotoxischen Stimulus an diese Membranen (Cory and Adams, 2002; Janiak et al., 1994). Die dreidimensionale Struktur von Bcl-2 ist hoch konserviert und ähnelt dem viralen Homologen (Huang et al., 2002; Petros et al., 2001). Das Protein besteht aus einem globulären Bündel von fünf amphiphatischen αHelices, die zwei zentrale hydrophobe α-Helices umgeben. Diese zentrale hydrophobe Rinne wird aus Teilen der Domänen BH1, -2 und -3 formiert und kann die BH3-Domäne eines anderen Verwandten binden (Sattler et al., 1997). Die proapoptotischen Mitglieder Bax und Bak verfügen über 3 BH-Domänen sowie eine Transmembran-Domäne. Bax liegt in gesunden Zellen zytosolisch als Monomer vor. Während der Apoptose integriert es mit seiner carboxyterminalen Domäne in die äußere Mitochondrienmembran und oligomerisiert (Antonsson, 2001; Antonsson et al., 2001; Mikhailov et al., 2001). Bak ist bereits in gesunden Zellen ein oligomeres integrales Protein der Mitochondrienmembran, erfährt während der Apoptose aber ebenfalls eine Konformationsänderung und bildet größere Aggregate. In diesen kann es wahrscheinlich einerseits als BH3-Donator und andererseits als BH3-Akzeptor fungieren (Antonsson, 2001; Antonsson et al., 2001; Griffith et al., 1998; Griffith and Lynch, 1998; Griffith et al., 1999a). Die Oligomere von Bax oder Bak bewirken eine Permeabilisierung der äußeren Mitochondrienmembran, so dass es zur Freisetzung von Cytochrom c und Smac/DIABLO aus dem Intermembranspalt kommt. Die Mechanismen dafür sind allerdings umstritten. Einerseits könnten die Oligomere mit den vorhandenen „Permeability Pores“ interagieren und einen größeren Kanal bilden, andererseits könnten sie allein einen neuen Kanal in der Membran formieren (Pavlov et al., 2001). Eines der beiden Proteine muss aber vorhanden sein, damit typische mitochondriale Veränderungen während der Apoptose beobachtet werden können (Gross et al., 1999). Neben der Porenbildung in der Mitochondrienmembran sind Bax/BakOligomere aber auch in der Lage, in Membranen von endoplasmatischem Retikulum (ER) oder Zellkern Kanäle zu bilden, was zum Beispiel zur Freisetzung von Calcium-Ionen aus dem ER führt. Diese Calcium-Ionen können wiederum durch Calcium-abhängige Proteasen die Caspase-Aktivierung bewirken (Nakagawa and Yuan, 2000). Die dritte Gruppe der Bcl-2-Familie stellen die sogenannten „BH3-only“-Proteine dar, die ebenfalls proapoptotische Wirkung haben. Dabei verfügen Bim, Bik, Bad, Bmf, Puma und Noxa über eine BH3-Domäne und eine Transmembran-Domäne, während Bid keine - 25 - 1. Einleitung Transmembran-Domäne aufweist. Sie scheinen Sensoren für intrazelluläre Zerstörung zu sein und beeinflussen wahrscheinlich durch die Bindung an andere Proteine der Familie deren Aktivität, Funktion und Interaktion (Cory and Adams, 2002). „BH3-only“-Proteine können in Abwesenheit von Bax und Bak keine Apoptose auslösen. Das bedeutet, dass sie im apoptotischen Signalweg oberhalb von diesen liegen müssen (Zong et al., 2001). Es sind weitere Mitglieder der Bcl-2-Familie beschrieben, wie z.B. Boo/Diva, Bcl-G oder Bcl-B, deren Vorkommen und Funktion aber noch unklar sind (Cory and Adams, 2002). 1.6.2. Interaktion der Bcl-2-Proteine Für die Gewebehomöostase scheint das Verhältnis von proapoptotischen „BH3-only“Proteinen und antiapoptotischen Bcl-2-ähnlichen Proteinen entscheidend zu sein. Außerdem ist wenigstens eines der beiden proapoptotischen Mitglieder Bax oder Bak für den Ablauf einer ungestörten Apoptose essentiell. Bei der Interaktion der verschiedenen Bcl-2-Proteine haben die verschiedenen „BH3-only“-Proteine wahrscheinlich individuelle Funktionen. Bid zum Beispiel wird von Caspasen oder Granzym B gespalten, wandert als tBid zum Mitochondrium und triggert innerhalb kurzer Zeit die Freisetzung von Cytochrom c und Smac/DIABLO, wenn Bax oder Bak in der Zelle vorhanden sind (Li et al., 1998; Luo et al., 1998; Madesh et al., 2002; Wei et al., 2001; Wei et al., 2000; Zha et al., 2000). Hohe Konzentrationen der antiapoptotischen Proteine antagonisieren die Oligomerisation von Bax und Bak. Dabei sind allerdings keine direkten Komplexe aus Bax und Bcl-2 zu finden (Antonsson, 2001; Antonsson et al., 2001; Mikhailov et al., 2001). Eine Hypothese zum Zusammenspiel von Bcl-2/Bcl-xL mit „BH3-only“-Proteinen und Bax/Bak könnte lauten: bei hohen Leveln der „BH3-only“-Proteine besetzen diese die Bindungsstellen von Bcl-2/Bcl-xL. Damit wird die Bindung von Bax/Bak an Bcl-2/Bcl-xL unterbrochen und die Bildung von Bax/Bak-Homotrimeren wird unterstützt. Es kommt zum Zusammenbruch des mitochondrialen Membranpotentials, zur Freisetzung von Cytochrom c und Smac/DIABLO und schließlich zur Einleitung oder Beschleunigung der Apoptose. Überwiegt jedoch Bcl2/Bcl-xL gegenüber den „BH3-only“-Proteinen, so bleiben Bax/Bak für die Bildung ihrer Homotrimere blockiert. Die Mitochondrien bleiben intakt und es wird keine Apoptose ausgelöst. Diese Hypothese erscheint zunächst einfach und verständlich, wahrscheinlicher ist jedoch eine wesentlich komplexere Interaktion auch mit anderen zellulären Molekülen. Es werden weiterhin verschiedene Einflussfaktoren auf die Expression der Bcl-2-Proteine beschrieben. Durch Inaktivierung des Retinoblastomgens (Rb) oder durch Aktivierung von Myc kommt es zur p53-Aktivierung. Diese wiederum führt unter anderem zur verstärkten - 26 - 1. Einleitung Expression von Noxa, Puma und Bax, die zum Teil für dessen proapoptotisches Signal verantwortlich sein könnten. Durch Ras-vermittelte NFκB-Aktivierung wird die Expression von antiapoptotischem Bcl-2 und Bcl-xL erhöht (Grumont et al., 1998; Mayo et al., 2003). 1.6.3. Die Rolle der Bcl-2-Proteine in der Tumorentstehung Eine Beteiligung der Mitglieder der Bcl-2-Familie an der Tumorentstehung und an der Entwicklung von Resistenzen gegenüber Zytostatika ist wahrscheinlich. 1) In verschiedenen Studien wurde bereits gezeigt, dass bei erhöhter Bcl-2 Expression Blymphoide Tumoren häufiger vorkommen. Bei Koexpression von Bcl-2 und Myc kann ein starker Anstieg von Lymphomen, Brustkrebs oder β-Zell-Tumoren des Pankreas verzeichnet werden (Jager et al., 1997; McDonnell et al., 1989; McDonnell and Korsmeyer, 1991; Naik et al., 1996; Strasser et al., 1990; Strasser et al., 1993). 2) In hochmalignen Non-Hodgkin-Lymphomen ist eine hohe Bcl-2-Expression mit nur kurzem krankheitsfreiem Überleben assoziiert (Hermine et al., 1996). 3) Für Bcl-xL wird eine Beteiligung an der Entstehung von myeloischer und T-ZellLeukämie bei der Maus beschrieben (Packham et al., 1998). 4) Bei Überexpression von Bcl-2 oder Bcl-xL kommt es zur Chemoresistenz bestimmter Tumoren (Raffo et al., 1995; Tu et al., 1998). Die Herabregulation von Bcl-2 oder BclxL führt zur Sensibilisierung der Zellen (Gleave et al., 1999; Jansen et al., 2000; Zangemeister-Wittke et al., 2000). 5) Eine Überexpression von Bcl-2 oder Bcl-xL speziell in Prostatakarzinomzellen kann diese gegen Chemotherapeutika und TRAIL desensibilisieren (Lebedeva et al., 2000b; Munshi et al., 2001). Durch die Überexpression von Bcl-2 in Prostatakarzinomzellen, die mit TRAIL behandelt werden, wird die Freisetzung von Cytochrom c und die Aktivität der Caspasen 2, 7 und 9 verringert. Es werden dabei keine Effekte auf die Caspase 8 beobachtet (Rokhlin et al., 2001). Eine Herabregulation der beiden Proteine oder von Bcl-xL allein bewirkt eine Sensibilisierung der Zellen gegen Chemotherapeutika (Lebedeva et al., 2000b). In klinischen Studien werden bereits Bcl-2-Antisense-Oligonukleotide auf ihre Wirksamkeit bei verschiedenen Tumoren untersucht. In Kombination mit konventioneller Chemotherapie ergaben sich bisher vielversprechende Ergebnisse für verschiedene Tumoren (Buchele, 2003; Jansen et al., 2000; Chi et al., 2001). - 27 - 1. Einleitung 1.7. Die Antisense-Technik Antisense-Oligonukleotide (AODN oder ASO) sind vielversprechende Kandidaten zur spezifischeren Therapie von Krebs oder Viruserkrankungen. Sie sind in der Lage, die Expression individueller Gene auszuschalten oder zumindest zu reduzieren. Auf diese Weise könnten in Tumorzellen ganz bestimmte überexprimierte Oncogene spezifisch herabreguliert werden und die Zellen dadurch gegen Chemotherapeutika und Zytokine sensibilisiert werden. Ein bereits klinisch angewendetes Antisense-Oligonukleotid-Medikament ist Vitravene® (Wirkstoff: Formivirsen). Es wird in der lokalen Behandlung der CMV-Retinitis verwendet (Marwick, 1998; Stix, 1998). In einer klinischen Studie an Patienten mit fortgeschrittenem malignem Melanom ist außerdem die Wirksamkeit eines Bcl-2-ASO (Augmerosen, Genasense, G3139) gezeigt: nach s.c.- oder i.v.-Applikation in verschiedenen Dosierungen kann in Tumorgewebeproben eine Reduktion des Bcl-2-Proteins um bis zu 40 % beobachtet werden. Damit einher geht ein besseres Ansprechen der Tumorzellen auf Dacarbazin. Bisher konnten keine schweren Nebenwirkungen beobachtet werden (Jansen et al., 2000). Auch für die chronisch lymphatische Leukämie und das Multiple Myelom können synergistische Effekte mit konventioneller Chemotherapie für ein Bcl-2-ASO (Oblimersen, Genasense) gezeigt werden (Buchele, 2003). Zur Anwendung dieses Bcl-2-ASO beim hormonrefraktären Prostatakarzinom in Kombination mit anderen zytotoxischen Substanzen gibt es bereits vielversprechende Untersuchungen, die jedoch vor dem breiten klinischen Einsatz noch erweitert werden müssen (Chi et al., 2001; Chi, 2005) Probleme, die bei der Antisense-Anwendung überwunden werden müssen, sind einerseits die schnelle Degradation von Phosphodiestern im Nuklease-haltigen Milieu und die damit verbundene Toxizität und andererseits ihre nur geringe Aufnahme in lebende Zellen. 1.7.1. Struktur und Funktion von Antisense-Oligonukleotiden Antisense-Oligonukleotide sind synthetische einzelsträngige DNA-Moleküle, deren Nukleotidsequenz komplementär zur Basenfolge der definierten Ziel-mRNA angeordnet ist. Die AODNs hybridisieren nach Watson-Crick-Basenpaarung mit ihrer Ziel-mRNA. Die so entstehenden Heteroduplices werden von der RNAse H, einem ubiquitär vorkommenden Enzym, als Substrat erkannt. Durch sie wird der RNA-Strang degradiert, während der DNAStrang der Heteroduplex intakt bleibt. Nach der Degradation einer mRNA kann das AODN erneut hybridisieren und so zum Abbau vieler mRNA-Moleküle führen. Diese RNAse-H- 28 - 1. Einleitung vermittelte Degradation wird als Hauptmechanismus der Antisense-Wirkung solcher Oligonukleotide angesehen. Bei starker Aktivierung der RNAse H kommt es aber auch zum unspezifischen Abbau von Heteroduplices, die gar nicht Ziel des AODNs sind. Schon kurze Stücke von circa sechs Basenpaaren können erkannt und degradiert werden. Da diese bei längeren AODNs häufiger vorkommen, kommt es hier zum paradoxen Abfall der Spezifität. Es ist also notwendig, eine optimale Länge der AODNs zu wählen, die nach heutigem Erkenntnisstand bei 16 bis 20 Basen liegt (Stein, 2001). Aufgrund statistischer Berechungen kommt eine Nukleotidsequenz von 15 bis 17 Basen im Genom durchschnittlich nur einmal vor, somit kann hier von Spezifität für die gewünschte Ziel-mRNA grundsätzlich ausgegangen werden. Die Spezifität der jeweiligen AODNs wird mit geeigneten NegativKontrollen (aus identischer Basenzusammensetzung in anderer Sequenz) empirisch ermittelt. Für den experimentellen Einsatz von AODNs sind Moleküle notwendig, die Stabilität gegenüber Nuklease-vermittelter hydrolytischer Spaltung aufweisen. Bei zu schnellem Abbau wird keine wirksame Konzentration der Antisense-Oligonukleotide in den Zellen erreicht, außerdem entstehen potentiell toxische Nukleotid-Monophosphate. Die erste Entwicklung in der Lösung dieses Problems sind die sogenannten Methylphosphonate, bei denen ein Sauerstoffatom am Zuckerrest durch eine Methylgruppe ersetzt wird. Sie weisen eine höhere Stabilität auf, sind aber schlechter löslich als Phosphodiester. In der weiteren Entwicklung werden durch den Austausch eines Sauerstoffatoms gegen ein Schwefelatom am Phosphatrest der Nukleotide sogenannte Phosphorothioate synthetisiert, die stabil gegen Nukleasevermittelten Abbau sind und sich bezüglich Löslichkeit und mRNA-Bindung ähnlich wie unveränderte Moleküle verhalten. Da sie Polyanionen sind, besteht eine hohe längenabhängige Affinität zu Proteinen, die zum Teil für ihre unspezifischen toxischen Effekte verantworlich ist (Stein, 2001). Dadurch wird allerdings die Wirkung von Chemotherapeutika oder Zytokinen bei Versuchen an Tumorzellen stark verfälscht, so dass diese Versuche nur noch bedingt auswertbar sind. Neuere chemische Modifikationen führen zu sogenannten Zweitgenerations-AODNs, die Nuklease-resistent sind, höhere Affinität zur Ziel-mRNA haben und dabei weniger unspezifische Nebenwirkungen aufweisen. Durch die Einführung einer Methoxyethylgruppe an 2’-Position der Ribose erreicht man eine höhere Affinität zur Ziel-mRNA (Monia et al., 1993). 2’-Methoxyethyl-modifizierte ODNs (MOEODN) sind aber nicht in der Lage, die RNAse H ausreichend zu aktivieren, was zum Teil auch die Ursache der verminderten Nebenwirkungen ist (Stein, 2001). Durch stabile Hybridisierung mit der mRNA ist in diesem Fall ein hemmender Effekt nur 1:1 durch Hemmung der Initiation der Translation zu erwarten. Damit dies überhaupt möglich ist, - 29 - 1. Einleitung müssen die AODNs jedoch gegen die 5’-untranslatierte Region der mRNA gerichtet sein, was deren Design deutlich erschwert. Die Entwicklung in dieser Richtung ist hier aber noch nicht zu Ende, so gibt es zum Beispiel auch sogenannte „peptide nucleic acids“ (PNAs), die ein Polyamidrückgrat besitzen (Dias and Stein, 2002). Die in dieser Arbeit verwendeten Antisense-Oligonukleotide sind chimäre Moleküle, sogenannte Gapmere. Durch eine Kombination aus Phosphorothioat-ODN und MOE-ODN kann sowohl eine gute Affinität zur mRNA als auch eine gute, aber nicht zu starke RNAse HAktivierung erreicht werden. Die Gapmere bestehen aus einem Phosphorothioat-Rückgrad über die gesamte Sequenz und 2’-Methoxyethyl-Modifikationen an den jeweils endständigen fünf oder sechs Basen. Es entsteht ein „gap“ aus acht bis zehn zentralen, nicht alkylierten Nukleotiden, die die RNAse H-Kompetenz vermitteln. Der Antisense-Effekt korreliert in diesem Fall mit der Affinität der AODNs zur mRNA (Monia et al., 1993). Derart gestaltete Gapmere haben also eine hohe Affinität zur Ziel-mRNA und weniger unspezifische RNAse H-Aktivierung. Dadurch wird der Einfluss auf den Abbau anderer mRNAs minimiert. Die nachstehende Abbildung zeigt die verschiedenen Modifikationen der Phosphodiester der Oligonukleotide. Abb. 3: Chemische Modifikationen von Oligonukleotiden, (aus Dias and Stein, 2002). - 30 - 1. Einleitung 1.7.2. Aufnahme der Oligonukleotide in lebende Zellen Damit der Antisense-Effekt der ODNs erreicht werden kann, müssen diese in die Zellen gelangen. Aufgrund ihres anionischen Charakters ist eine passive Diffusion durch die Lipidmembranen in ausreichendem Ausmaß nicht zu erwarten (Akhtar et al., 1991). Es wären Konzentrationen von über 20 µM notwendig, um eine zufriedenstellende Wirkkonzentration in der Zelle zu erreichen. In diesem Bereich kann allerdings mit Sicherheit von unspezifischen Wirkungen durch die Proteinbindung ausgegangen werden. In verschiedenen Studien wurde ein ODN-Rezeptor auf der Oberfläche von Hepatozyten und Membranvesikeln nachgewiesen, der die Endozytose von Oligonukleotiden Sequenz-unabhängig zu vermitteln scheint (de Diesbach et al., 2002; Loke et al., 1989). Da dieser jedoch nicht auf allen Zellen vorhanden ist, müssen für den experimentellen Einsatz „Carrier“ entwickelt werden, die die Aufnahme von AODNs in alle Zellen erleichtern. Mit kationischen Porphyrinen als „Carrier“ können bereits Erfolge erzielt werden (Benimetskaya et al., 2001). Experimentell werden derzeit hauptsächlich verschiedene kationische Trägerlipide verwendet, die mit den ODNs Komplexe bilden und sie auf diese Weise in die Zellen einschleusen. Solche Lipide sind zum Beispiel Lipofectin®, FuGENE® oder Superfect®. Wichtig ist hier das richtige Verhältnis aus „Carrier“ und ODN, das experimentell ermittelt werden muss. Für die Transfektion sollte die niedrigste wirksame „Carrier“-Konzentration verwendet werden, denn auch von den Lipiden können bisher unbekannte zytotoxische Effekte ausgehen (Lebedeva et al., 2000a; Stein, 2001). In der vorliegenden Arbeit wird zur Einschleusung der Gapmere in die Zellen ein spezielles Lipid (Argfectin-50) verwendet, das eine besonders effiziente Transfektion von PC3-Zellen erlaubt. 1.8. Das Prostatakarzinom Das Prostatakarzinom ist mit 33 % das häufigste Karzinom des Mannes, es ist für 9 % aller männlichen Krebstoten verantwortlich. Seine Inzidenz stieg in den letzten Jahren deutlich an und liegt in Deutschland aktuell bei circa 150/100.000/Jahr. Trotzdem fiel die Prostatakarzinom-bedingte Todesrate in diesem Zeitraum stetig ab (Jemal et al., 2006; www.destatis.de, 2006). Die Ursachen dafür sind verbesserte Behandlungsstrategien und vor allem die häufigere und damit frühzeitige Diagnose durch das eingeführte Screening auf einen erhöhten Wert für das Prostata-spezifische Antigen (PSA). Dennoch bleiben viele Karzinome der Prostata unentdeckt. Das „Life-time-risk“ an einem klinisch manifesten, invasiven - 31 - 1. Einleitung Prostatakarzinom zu erkranken beträgt für jeden Mann knapp 18 %, das heißt einer von sechs Männern wird im Laufe seines Lebens daran erkranken (Jemal et al., 2006). Die Ätiologie des Prostatakarzinoms ist multifaktoriell. Ernährung, Umweltgifte und familiäre Belastung spielen eine Rolle. Familiär gehäufte Prostatakarzinome treten in jungem Lebensalter auf. Etwa 9 % aller Prostatakarzinome sind hereditär (Carter et al., 1992). Histologisch sind zwei Drittel der Fälle Adenokarzinome, sie werden nach Gleason anhand ihrer Gewebearchitektur und ihrem Wachstumsmuster in fünf Grade eingeteilt (Gleason and Mellinger, 1974). Makroskopisch imponieren Adenokarzinome der Prostata als derbe, unscharf begrenzte, grau-weißliche oder -gelbe Herde. Durch seine Entstehung in der peripheren Zone der Prostata bleibt das Karzinom klinisch meist lange unbemerkt, häufig ergibt sich beim PSA-Screening ein erhöhter Wert auf den die weitere Diagnostik folgt. Das Prostatakarzinom ist ein meist langsam wachsender Tumor, über 90 % der Fälle werden in einem lokal oder regional begrenzten Stadium diagnostiziert, die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt in diesen Fällen 100 %. Trotzdem ist es eine der häufigsten Ursachen für den Tod an einer Krebserkrankung beim Mann. Die Metastasierung erfolgt lymphogen in iliakale und später paraaortale und parakavale Lymphknoten und hämatogen frühzeitig über venöse Gefäßplexus in die Wirbelkörper. Rückenschmerzen sind nicht selten erstes Symptom eines okkulten Prostatakarzinoms. Die Diagnosestellung eines Prostatakarzinoms erfolgt mittels digital rektaler Untersuchung, transrektaler Sonographie und Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA). Zum weiteren Staging werden außerdem eine Prostatastanzbiopsie, eine Skelettszintigraphie und gegebenenfalls erweiterte Bildgebung wie CT oder MRT benötigt. Anhand der Befunde können nun die Einteilung nach TNM-Klassifikation und das histologisches Grading nach Gleason erfolgen. Zusammen mit der Einschätzung der sonstigen Lebenserwartung des Patienten erfolgt die Entscheidung über die therapeutische Strategie. Für Patienten mit einem gut differenzierten Karzinom und einer Lebenserwartung von weniger als zehn Jahren aufgrund Alter oder anderer Erkrankungen steht ein „watchful waiting“ im Vordergrund (Adolfsson et al., 1992; Adolfsson et al., 1999; Chodak et al., 1994; Stenzl and Studer, 1993). Sobald in regelmäßigen Kontrolluntersuchungen eine Progression der Erkrankung mit Wachstum von Metastasen festgestellt wird, sollte möglichst früh eine Androgen-suppressive Therapie zur Vermeidung von Komplikationen durch Tumor oder Metastasen eingeleitet werden (1997). Therapie-bedingte Komplikationen, wie Osteoporose, dürfen allerdings nicht unberücksichtigt bleiben (Daniell, 1997). Bei noch lokalisierter Erkrankung ohne Fernmetastasen und einer sonstigen Lebenserwartung von mehr als zehn - 32 - 1. Einleitung Jahren ist eine radikale Prostatektomie abhängig vom Differenzierungsgrad mit oder ohne adjuvante Therapie oder alternativ eine primäre Strahlentherapie mit kurativer Intention die Therapie der Wahl (Ohori et al., 1994; Walsh et al., 1994; Fallon and Williams, 1990; van den Ouden et al., 1998). Die Ergebnisse beider Verfahren sind vergleichbar (Fallon and Williams, 1990; Kupelian et al., 2002), es gibt keine harten medizinischen Differentialindikationen für eines der beiden. Zur Therapieentscheidung sollten die zu erwartenden Nebenwirkungen des jeweiligen Verfahrens (bei der Operation Inkontinenz und erektile Dysfunktion, bei der Bestrahlung Enddarmprobleme) berücksichtigt werden (Madalinska et al., 2001; McCullough, 2001). Nicht zuletzt sollte der Wunsch des Patienten hierbei im Vordergrund stehen. Eine primäre Bestrahlung erfolgt abhängig vom histologischen Grading und dem Staging als alleinige Brachytherapie mit interstitieller Bestrahlung der Prostata, als alleinige perkutane Bestrahlung von Prostata und pelvinen Lymphknoten oder als eine Kombination aus perkutaner Bestrahlung und Brachytherapie zur lokalen Dosisaufsättigung. Postoperativ sollte eine Bestrahlung bei unvollständiger Resektion, als adjuvante Therapie nach radikaler Prostatektomie in histopathologisch fortgeschrittenen Stadien oder bei hohen PSA-Leveln erfolgen (van den Ouden et al., 1998; van Poppel et al., 2000). Bei lokal fortgeschrittenen Karzinomen oder disseminiertem Wachstum ist eine Hormonbehandlung angezeigt. Sie hat durch ihre Testosteron-suppressive Wirkung einen antiproliferativen Effekt auf die Zellen des Prostatakarzinoms. Damit kann zwar keine Heilung, wohl aber eine Größenreduktion von Tumor und Metastasen erreicht werden. Der Testosteronentzug kann chirurgisch durch beidseitige Orchiektomie oder medikamentös durch die Gabe von Östrogenen, Luteinisierendes Hormon-releasing Hormon (LHRH)-Analoga oder Antiandrogenen erfolgen. Als Nebenwirkungen ist neben Libido- und Potenzverlust sowie Gynäkomastie vor allem die Osteoporosegefahr zu beachten. Eine beiderseitige Orchiektomie führt zu einer sofortigen Reduktion des Testosteronspiegels, ist aber mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden. Auch der Eingriff in die körperliche Integrität der Patienten stellt häufig ein Problem dar. Sie sollte nur noch durchgeführt werden, wenn eine medikamentöse Therapie nicht möglich ist oder der Patient diese nicht wünscht (Iversen, 1998). Östrogene hemmen die Bildung von Testosteron durch den „Feedback“-Mechanismus auf Hypothalamus und Hypophyse. Sie erhöhen allerdings das kardiovaskuläre Risiko der aufgrund des hohen Lebensalters meist vorerkrankten Patienten. Gegenüber anderen Verfahren ist eine Senkung der Osteoporoserate von Vorteil (Garnick, 1986; Pavone-Macaluso et al., 1986; Iversen, 1998). LHRH-Analoga, wie Goserelin, Buserelin oder Leuprolide führen durch hypophysäre Dauerstimulation zunächst zu einem Anstieg von Luteinisierendem Hormon (LH), Follikel-stimulierendem - 33 - 1. Einleitung Hormon (FSH) und Testosteron, initial muss hier zusätzlich antiandrogen behandelt werden. Im Verlauf kommt es aber durch die Herabregulation der hypophysären Rezeptoren für LHRH zum Abfall des Serumtestosteronspiegels (Garnick, 1986; Kuhn et al., 1989). Nicht steroidale Antiandrogene wie Nilutamid, Flutamid oder Bicalutamid verdrängen peripher Testosteron von seinen Rezeptoren, der Serumtestosteronspiegel bleibt also hoch, so dass es seltener zu den genannten Nebenwirkungen kommt (Iversen et al., 2000; Kaisary, 1997; Soloway and Matzkin, 1993). Zur Monotherapie sind sie aber nur für auf das Becken begrenzte Tumorerkrankung und PSA-Spiegel unter 100 ng/ml geeignet. Steroidale Antiandrogene wie Cyproteronacetat verdrängen ebenfalls peripher Testosteron von seinen Rezeptoren, haben aber außerdem eine zentrale Progesteron-artige Wirkung, was über einen „Feedback“-Mechanismus zur Senkung des Serumtestosteronspiegels führt. Cyproteronacetat ist in seiner Wirkung mit der Östrogentherapie vergleichbar, hat aber weniger kardiovaskuläre Nebenwirkungen (Pavone-Macaluso et al., 1986). Eine weitere Möglichkeit der Therapie ist die Gabe von Estramustin, es hat kombiniert eine Östrogen-artige und eine zytotoxische Wirkung. Allerdings ist hier ebenfalls das erhöhte kardiovaskuläre Risiko zu beachten, weshalb es auch weitgehend wieder verlassen wurde (Pienta and Smith, 2005). Nach durchschnittlich 18 Monaten Hormonbehandlung wird ein Prostatakarzinom Androgenresistent und es kommt erneut zum Wachstum. Die Mechanismen hierfür sind vielfältig. Eine Hochregulation der Androgenrezeptorexpression führt dazu, dass schon sehr niedrige Serumspiegel von Testosteron für eine proliferative Wirkung ausreichen. Nach einer Rezeptormutation kann eine Wachstumsstimulation durch nonandrogene Steroide erfolgen. Durch Wachstumsfaktoren und Zytokine (Nichtsteroide) kann es zur direkten Phosphorylierung und damit Aktivierung des Rezeptors (sogenannter „outlaw pathway“) kommen. Durch neuroendokrine Zellen der Umgebung können wachstumsstimulierende Neuropeptide gebildet werden. Eine echte Androgen-unabhängigkeit erreichen die Zellen zum Beispiel durch Hochregulation der Bcl-2-Expression oder anderer antiapoptotischer Proteine (sogenannter „bypass pathway“). Für die Behandlung des hormonrefraktären Prostatakarzinoms kommt eine Chemotherapie in Frage. Es hat sich aber gezeigt, dass diese Karzinome häufig unempfindlich gegen zytotoxische Agentien wie Anthrazykline, Alkylantien, Antimetaboliten, Platinderivate oder Topoisomeraseinhibitoren sind. Eine Wirksamkeit zeigte sich jedoch für Taxane und dabei besonders für Docetaxel, hier konnte mit einer Monotherapie ein Ansprechen von 38-48 %, gemessen am Rückgang des PSASpiegels, erreicht werden. Für Docetaxel ist eine Interaktion mit Bcl-2, Bcl-xL und eine Induktion von p53 beschrieben. Daneben besitzt es antiandrogene Eigenschaften. Ob eine - 34 - 1. Einleitung Kombination von Docetaxel mit Estramustin oder Prednisolon Vorteile erbringt, wird kontrovers diskutiert, in jedem Fall wird eine Steigerung der Nebenwirkungsrate beschrieben. Als palliative Chemotherapie kommt außerdem eine Kombination aus Mitoxantron und Prednisolon zum Einsatz, für die eine gute Schmerzreduktion beschrieben ist. Auch in der Palliativsituation kann eine Bestrahlung erfolgen. Hier kommt zur Schmerzkontrolle vor allem die Behandlung mit Strontium 89 oder Samarium 153 in Frage. Auch die kombinierte Behandlung aus Bestrahlung und Chemotherapie wird derzeit noch untersucht. Des Weiteren wird mit Bisphosphonaten (z.B. Zoledronat) behandelt, was die Inzidenz von Knochenveränderungen bei androgenresistenten Karzinomen senkt (Pienta and Smith, 2005). Auch experimentell konnte an PC3-Zellen für Minodronat eine Proliferations-hemmende Wirkung gezeigt werden (Asahi et al., 2006). Neben einer frühen Diagnosestellung und damit der Möglichkeit zur Therapie mit kurativer Intention wären neue Therapieansätze für das fortgeschrittenere Prostatakarzinom sehr wünschenswert. Neben der Beeinflussung intrazellulärer Resistenzfaktoren scheint hier auch TRAIL ein vielversprechender Kandidat zu sein. 1.9. Zielstellung der Arbeit Ziel der Arbeit ist die spezifische Validierung von möglichen Resistenzfaktoren gegen das zytotoxische Zytokin TRAIL, um neue Ansätze zur Verbesserung der Behandlung von Krebserkrankungen aufzuzeigen. Hierzu wird die hormonrefraktäre Prostatakarzinomzelllinie PC3 mit TRAIL behandelt und ihre apoptotische Reaktion vor und nach Suppression der Kandidaten mittels AntisenseTechnik eingehend untersucht. Die PKCη stellt einen der möglichen Resistenzfaktoren dar. Sie verhindert in verschiedenen Zelltypen die Aktivierung von Caspasen nach UV-Bestrahlung und Zytostatika- oder TNFαBehandlung. Die durchgeführten Untersuchungen sollen Aufschluss über die Auswirkungen eines selektiven „Knock-down“ der PKCη mittels Antisense-Technik und nachfolgender TRAIL-Behandlung der Zellen geben. Außerdem sollen nähere Einblicke bezüglich des zellulären Wirkortes und möglicherweise auch der Wirkungsweise der PKCη im apoptotischen Signalweg gewonnen werden. Im Vergleich werden die Expressionen von zwei bekannten antiapoptotischen Mitgliedern der Bcl-2-Familie (Bcl-2 und Bcl-xL) durch Antisense-Technik blockiert, die PC3-Zellen mit TRAIL behandelt und die apoptotischen Veränderungen in der Zellkultur analysiert. - 35 - 2. Material und Methoden 2. Material und Methoden 2.1. Material Die verwendeten Chemikalien werden über die Universitätsapotheke Greifswald oder direkt von den Herstellern bezogen. Die jeweiligen Hersteller sind in Klammern aufgeführt. 2.1.1. Allgemein verwendetes Material und Geräte Abi Prism 7700 (Applied Biosystems, Darmstadt) Accu-Jet (Brand, Wertheim) Durchflusszytometer FACSCalibur (Becton Dickinson Company, Heidelberg) Gene Quant II (Pharmacia, Karlsruhe) Hyperfilm-ECL (Amersham Biosciences, Freiburg) Inkubator BBD6220 (Heraeus, Hanau) Kulturflasche 75 ml (Greiner Bio One, Frickenhausen) Kulturplatten 6 Well / 96 Well (Greiner Bio One, Frickenhausen)Multipipette® Mikroskop (Carl Zeiss, Jena) Multipipette® plus / CombiTips Plus (Eppendorf, Hamburg) Optical 96-Well Reaction Plate (Applied Biosystems, Darmstadt) Pasteur Pipetten (Glas) (VWR International, Darmstadt) Pipette PipetMan / Pipettenspitzen (Gilson, Bad Camberg) Proteintransferkammer (Biorad, München) PS Tube (FACS-Röhrchen) (Greiner Bio One, Frickenhausen) Pumpe Laboport (Neuberger, Freiburg) Röhrchen 15 / 50 ml (Greiner Bio One, Frickenhausen) Safe Lock Tube 1,5 / 2,0 ml (Eppendorf, Hamburg) Schüttler Titramax 100 (Heidolph Instruments, Schwabach) Serological Pipette 1 / 2 / 5 / 10 / 25 ml (Sarstedt, Nümbrecht) Sterilbank Herasafe (Heraeus, Hanau) Ultra-Mikro-Quarzküvette (Bender + Hobein, Neu-Ulm) Ultraschallgerät Bronson Sonifier B-12 (Bronson Sonic Power Company, Danbury, USA) Vortex (Neolab, Heidelberg) Wallac Victor Fluoreszenzphotometer (Perkin Elmer, Rodgau-Jügesheim) - 36 - 2. Material und Methoden Zentrifuge Rotixa 120R (Hettich, Bäch, Schweiz) Zentrifuge Biofuge fresco (Heraeus, Hanau) 2.1.2. Reagenzien und Zellen für die Zellkultur PC3-Prostatakarzinom-Zelllinie (ATCC, Rockville, USA) Dulbecco’s MEM (Biochrom AG, Berlin) fetales Kälberserum (FKS) (Biochrom AG, Berlin) Glutamin (Biochrom AG, Berlin) Penicillin G (Biochrom AG, Berlin) Streptomycinsulfat (Biochrom AG, Berlin) PBS (phosphate buffered saline) (Biochrom AG, Berlin) Trypsin/EDTA-Lösung (Biochrom AG, Berlin) Dimetylsulfoxid (DMSO) (Wak Chemie Medical GmbH, Steinbach) Trypanblau-Lösung 4 % (w/v) in PBS (Biochrom AG, Berlin) Mycoplasmen PCR ELISA (Boehringer-Mannheim, Mannheim) 2.1.3. Reagenzien für die Transfektion der Zellen Argfectin-50 (Atugen, Berlin) Gapmer-Antisense-Oligodesoxynukleotide (Altana Pharma, Konstanz) PKCη-Antisense-Oligodesoxynukleotid (folgend ETA-ASO genannt) Bcl-xL-Antisense-Oligodesoxynukleotid (folgend Bcl-xL-ASO genannt) Bcl-2-Antisense-Oligodesoxynukleotid (folgend Bcl-2-ASO genannt) Kontroll-Oligodesoxynukleotid (Altana Pharma, Konstanz) Bcl-xL-Inverse-Oligodesoxynukleotid (folgend CONO genannt) 2.1.4. Reagenzien für die mRNA-Expressionsanalyse 2.1.4.1. Reagenzien für die RNA-Isolation RNeasy Mini Kit Puffer RW1 (Wasch-Puffer) (Qiagen, Hilden) Puffer RLT (Lyse-Puffer) Puffer RPE (Wasch-Puffer - auf 55 ml Puffer 44 ml Ethanol) RNAse-freies Wasser - 37 - 2. Material und Methoden 2.1.4.2. Reagenzien für die „Real Time“ RT-PCR (TaqMan) TaqMan One-Step RT-PCR Master Mix Reagents (Applied Biosystems, Darmstadt) AmpliTaqDNA Polymerase dNTP dUTP Puffer Multi Srible Reverse Transkriptase RNAse Inhibitor Primer und Sonden für PKCη, Bcl-xL und Bcl-2 (Metabion, Martinsried) 2.1.5. Reagenzien für die Proteinexpressionsanalyse 2.1.5.1. Reagenzien für die Protein-Isolation Für Wasch- und Lyseschritte: PBS RIBA-Puffer: Tris-HCl (pH 7,4) 40 mM NaCl 150 mM Triton X 100 1% Na-Desoxycholat 0,5 % SDS mit Protease-Inhibitor 0,1 % Protease-Mix (Roche, Mannheim) Für die Proteinbestimmung: Fertigreagenz Lösung A: (Pierce, Rockford, USA) NaOH-Lösung 0,2 M mit Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat, Natriumtartrat, Bicinchoninsäure Lösung B: 2.1.5.2. wässrige Kupfersulfatlösung Reagenzien für den Western Blot Für die SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese: Sammelgel: Polyacrylamid 5% Tris-HCl (pH 6,8) 0,125 mM SDS 10 % - 38 - 2. Material und Methoden Trenngel: Ladepuffer: Polyacrylamid 8,5 % Tris-HCl (pH 6,8) 0,38 mM Tris-HCl (pH 6,8) 0,625 M Glycerin 2 ml 5 ml SDS 10 % 2 ml l0 ml β-Mercaptoethanol Bromphenolblau-Lösung 1 % (w/v) 0,1 ml in Ethanol und zweifach destilliertem Wasser 2,4 ml Molekulargewichtsmarker: Rainbow RPN 800 (Amersham, Freiburg) Für den Elektrotransfer der Proteine auf die Membranen: PVDF-Membran (Millipore, Eschborn) Elektrotransfer-Puffer: Tris-HCl (pH 8,3) 5 mM Glycin 38 mM SDS 0,2 % Methanol 20 % (w/v) Tris-HCl (pH 6,7) 62,5 mM β-Mercaptoethanol 100 mM Tris-HCl (pH 7,5) 4 mM NaCl 100 mM Tween 20 0,05 % Waschpuffer: TBS/T-Puffer: TBS-Puffer mit Magermilchpulver (Sigma, Deisenhofen) 5 % (w/v) Für die Detektion der Zielproteine: Inkubations-Puffer: PBS Rinderserumalbumin 0,5 % TBS/T-Puffer 0,005 % Detektions-Lösungen ECL-System (Amersham, Freiburg) „Luminol“-Lösung „Enhancer“-Lösung Antikörper gegen Zielproteine (Santa Cruz Biotechnologie, Heidelberg) monoklonaler Kaninchen-Anti-PKCη-AK (Verdünnung 1:5000) monklonaler Maus-Anti-Bcl-xL-AK (Verdünnung 1:1000) monoklonaler Maus-Anti-Bcl-2-AK (Verdünnung 1:500) - 39 - 2. Material und Methoden Peroxidase-konjugierte Antikörper (Diavona, Hamburg) monoklonaler Anti-Kaninchen-AK (IgG) (Verdünnung 1:25000) monoklonaler Anti-Maus-AK (IgG) (Verdünnung 1:25000) 2.1.6. Reagenzien für funktionelle Tests 2.1.6.1. Reagenzien für den Alamar Blue™-Assay Alamar Blue™-Assay Reagenz 2.1.6.2. (Biosource, Solingen) Reagenzien für die Zellzyklusanalyse Glucose-Propidiumjodid Lösung: Glucose in PBS 1% Propidiumjodid (Sigma, Deisenhofen) 50 µg/ml RNAse A (Roche, Mannheim) 50 µg/ml Ethanol 70 % 2.1.6.3. Reagenzien für die Caspase-Aktivitätstests Lysepuffer: Tris-HCl 10 mM NaH2PO4/NaHPO4 10 mM NaCl 130 mM Triton X 100 1% Na4P2O7 10 mM HEPES (pH 7,5) 20 mM Glycerol 10 % NaCl 100 mM EDTA 1 mM CHAPS 0,1 % Saccharose 10 % DTT 2 mM Caspase 3-Substrat 25 µg/ml Caspase 3-Substrat: Ac-DEVD-AFC (Bachem, Heidelberg) Caspase 9-Substrat: Ac-LEHD-AFC (Bachem, Heidelberg) Caspase-AFC-Puffer: (pH 7,2) (0,5 mg/ml in PBS lichtgeschützt bei -20 ° C gelagert) - 40 - 2. Material und Methoden 2.1.6.4. Reagenzien für die Bestimmung des mitochondrialen Membranpotentials Dihexaoxacarbocyaninjodid DiOC6(3) (Alexis Biochemicals, Grünberg) (bei -20 ° C lichtgeschützt gelagert) 2.1.6.5. Reagenzien für die Bestimmung der Cytochrom c-Freisetzung Paraformaldehyd in PBS 1% Inkubationspuffer: PBS 500 µl Triton X 100 0,05 % Rinderserumalbumin 2% Cytochrome c-FITC-AK 10 µl Anti-Cytochrome c (6H2)-FITC (Santa Cruz Biotechnology Inc., Heidelberg) (monoklonaler Maus IgG1-Antikörper gegen menschliches Cytochrom c) (200 µg/ml in PBS bei 4° C lichtgeschützt gelagert) 2.1.6.6. Zytokine Recombinant Human TRAIL/Apo2L (Tebu-Bio, Offenbach) (10 µg/ml in sterilem Aqua bidest. bei -20° C gelagert) 2.1.6.7. Caspaseinhibitoren pan-Caspase-Inhibitor z-VAD-fmk (Alexis Biochemicals, Grünberg) Caspase 3-Inhibitor z-DEVD-fmk (Alexis Biochemicals, Grünberg) Caspase 9-Inhibitor z-LEHD-fmk (Alexis Biochemicals, Grünberg) 2.2. Methoden 2.2.1. Zellkultur Alle Arbeiten an der Zellkultur werden unter der sterilen Werkbank Herasafe (Heraeus) durchgeführt. Zur Herstellung eines gebrauchsfertigen Zellkulturmediums (Komplettmedium) für die Stammkultur erfolgt die Supplementierung von Dulbecco’s MEM mit 10 % FKS, 2 mM L- 41 - 2. Material und Methoden Glutamin, 100 Units/ml Penicillin G und 100 µg/ml Streptomycinsulfat. Für die Transfektionsversuche wird Dulbecco’s MEM mit 10 % FKS und 2 mM L-Glutamin aber ohne Penicillin und Streptomycin verwendet (Medium ohne Antibiotika (AB)). Die bei -80 ° C gelagerten PC3-Zellen werden im 37 ° C warmen Wasserbad aufgetaut und in 10 ml warmem Komplettmedium in ein Röhrchen (15 ml) aufgenommen. Anschließend werden sie bei 4 ° C bei 2200 U/min (Rotixa 120R, Hettich) für zehn Minuten zentrifugiert. Das Zellpellet wird in 10 ml warmem Komplettmedium resuspendiert und in eine Zellkulturflasche (75 ml) in ein Gesamtvolumen von 20 ml Medium überführt. Die Kulturflasche kommt anschließend in den Inkubator mit einer Temperatur von 37 ° C, einer relativen Luftfeuchtigkeit von 95 % und einer 5-prozentigen CO2-Atmosphäre. Sobald die Zellen in den Stammkulturflaschen eine Dichte von 90-95 % erreicht haben, wird das alte Medium (mit einer Pasteur Pipette (Glas) mithilfe der Pumpe Laboport (Neuberger)) abgesaugt; dies geschieht alle drei bis vier Tage. Die Zellen werden einmal mit warmem PBS gewaschen und danach mit 2 ml Trypsin-EDTA-Lösung überschichtet, wovon 1,6 ml sofort wieder abgenommen werden. Nach drei bis vier Minuten im Inkubator sind die Zellen vom Boden der Kulturflasche abgelöst und werden mit 9 ml warmem Medium ohne AB geerntet. 3 ml davon werden wieder in eine Stammkulturflasche (75 ml) gegeben, mit 17 ml warmen Komplettmedium zu einem Gesamtvolumen von 20 ml aufgefüllt und weiter im Brutschrank inkubiert (Teilung 1:3). Die restlichen 6 ml der geernteten Mediumsuspension werden den Transfektionsversuchen zugeführt. Um bei allen Transfektionsversuchen eine konstante Zelldichte zu gewährleisten muss die Anzahl der Zellen in der Mediumsuspension vor dem Aussäen ermittelt werden. Dazu werden 10 µl der sorgfältig aufgeschwemmten Suspension entnommen, in eine NeubauerZählkammer gegeben und unter dem Mikroskop ausgezählt. Es kann anschließend die entsprechend gewünschte Verdünnung hergestellt werden. Mithilfe von Trypanblau kann die Vitalität der Zellkultur vor der Zuführung zu den jeweiligen Versuchen überprüft werden. Es werden 0,5 ml Zellsuspension mit 0,5 ml Trypanblau-Lösung (4 % (w/v) in PBS) gemischt, fünf bis 15 Minuten unter Kulturbedingungen gehalten und anschließend in die Neubauer-Zählkammer gegeben. Lebende Zellen werden dabei nicht angefärbt, tote Zellen stellen sich blau dar. Der Anteil der lebenden Zellen in Prozent der Gesamtzellzahl ist Ausdruck für die Vitalität der Zellkultur. Nach Bestimmung der Zellzahl und Vitalität werden die geernteten Zellen den Transfektionsversuchen zugeführt. Dazu wird eine Verdünnung von 100.000 Zellen pro ml in warmem Medium ohne AB angesetzt. In die 6-Well-Kulturplatten werden je 2 ml, - 42 - 2. Material und Methoden entsprechend 200.000 Zellen pro Well, in die 96-Well-Kulturplatten je 100 µl, entsprechend 10.000 Zellen pro Well, ausgesät. Nach 24 Stunden im Inkubator werden die Zellen vor der weiteren Behandlung optisch auf Dichte und Adhärenz beurteilt. Zum Einfrieren und Lagern werden die Zellen aus den Kulturflaschen geerntet und zentrifugiert. Das Zellpellet wird in einer Mischung aus 930 µl fetalem Kälberserum (FKS) und 70 µl Dimethylsulfoxid (DMSO) resuspendiert und in ein Kryoröhrchen (1,5 ml, Eppendorf) überführt. Die Zellen werden zunächst für sechs Stunden bei -20 ° C eingefroren und danach in flüssigem Stickstoff gehalten. Ein Problem bei dauerhaft geführten Zellkulturen ist die Kontamination durch Mykoplasmen. Als Ursprung kommen unter anderem das Kulturmediensupplement fetales Kälberserum (FKS), das Laborpersonal sowie die Zellen der Zellkultur selbst in Betracht. Im Gegensatz zu anderen Bakterien oder Pilzen ist ihre Anwesenheit nicht immer mikroskopisch erkennbar. Sie können vor allem in kontinuierlich geführten Zellkulturen, langsam wachsend, zu Störungen von Metabolismus und Physiologie der Zellen führen, ohne diese jedoch gänzlich zu zerstören. Die Folgen sind Veränderungen von Vitalität, Morphologie, DNA-, RNA- und Proteinsynthese der Zellen, was sich in nicht reproduzierbaren Versuchsergebnissen äußert. Um die oben genannten Komplikationen zu verhindern, werden die für diese Arbeit verwendeten Zellen im Abstand von vier bis sechs Wochen auf Kontamination durch Mykoplasmen untersucht. Hierzu wird der Mycoplasmen PCR-ELISA Kit der Firma Boehringer-Mannheim verwendet. Dieser Test basiert auf der Amplifikation mykoplasmenspezifischer DNA-Sequenzen in der PCR und anschließender Detektion der amplifizierten DNA im ELISA. Die detaillierte Vorgehensweise zur Durchführung des Mykoplasmentests ist der Anleitung des Herstellers zu entnehmen. Die Durchführung des Testes erfolgt im hämatologisch-onkologischen Labor der Kinderklinik der EMAU durch Frau C. Stötzer. 2.2.2. Transfektion der Zellen mit Gapmer-Antisense-Oligodesoxynukleotiden Um die Expression von PKCη, Bcl-xL und Bcl-2 in den PC3-Prostatakarzinomzellen zu unterdrücken, werden gezielte Oligonukleotide mit „Antisense“-Strategie eingesetzt (AODN). Hier werden Antisense-Oligodesoxynukleotide mit einer Länge von 20 Nukleotiden, bestehend aus einem Phosphorothioat-Skelett mit je fünf bis sechs 2’-alkoxy-modifizierten - 43 - 2. Material und Methoden Riboseresten am 3’- und 5’-Ende verwendet. Sie werden in einer Stammlösung bei -20 ° C in Kryoröhrchen (1,5 ml) gelagert. Die Sequenzen der Phosphorothioat-AODNs und ihrer 2’-alkoxy-Modifikationen sind nachstehend aufgezählt. Die Stelle, an der sie mit ihrer Ziel-mRNA hybridisieren ist in Klammern angegeben. PKCη-Antisense-Oligodesoxynukleotid, folgend ETA-ASO genannt: 5’-AGGCCCGTACAGCATTTCCT-3’ 2’-alkoxy-Modifikation an den Riboseresten 1-5 und 16-20 (Position 1762 der PKCη-mRNA) Bcl-xL-Antisense-Oligodesoxynukleotid, folgend Bcl-xL-ASO genannt: 5’-CTGCGATCCGACTCACCAAT-3’) 2’-alkoxy-Modifikation an den Riboseresten 1-5 und 16-20 (Position 483 der Bcl-xL-mRNA) Selektives Ziel ist die Bcl-xL-mRNA, nicht aber die Bcl-xS-mRNA. Bcl-2-Antisense-Oligodesoxynukleotid, folgend Bcl-2-ASO genannt: 5’-AATCCTCCCCCAGTTCACCC-3’ 2’-alkoxy-Modifikation an den Riboseresten 1-6 und 15-20 (Position 422 der Bcl-2-mRNA) Als Kontrolle wurde ein Phosphorothioat-ODN mit inverser Sequenz zum Bcl-xL-ASO eingesetzt. Es hat die gleichen chemischen Eigenschaften wie die anderen ODNs, hybridisiert aber nicht mit einer m-RNA, besitzt also keine spezifische Wirkung. Kontroll-Oligodesoxynukleotid, folgend CONO genannt: 5’-TAACCACTCAGCCTAGCGTC-3’ 2’-alkoxy-Modifikation an den Riboseresten 1-5 und 16-20 Als Trägerlipid dient Argfectin-50, das eine besonders effiziente ODN-Transfektion von PC3Zellen erlaubt. Die Transfektion der Zellen wird 24 Stunden nach dem Aussäen durchgeführt. Dazu wird das verbrauchte Medium abgesaugt und durch frisches Medium ohne AB ersetzt. Es werden 800 µl/Well in 6-Well-Kulturplatten bzw. 80 µl/Well in 96-Well-Kulturplatten verwendet. Für die Transfektion ist eine Komplexbildung aus dem Lipid Argfectin-50 und dem ODN notwendig. Dazu wird das Lipid in Medium ohne AB mit 20 mM HEPES in einer Verdünnung von 12 µg/ml angesetzt. Die ODNs werden zunächst in sterilem destillierten Wasser in eine 2 µM Arbeitslösung versetzt und dann mit Medium ohne AB auf 500 nM weiter verdünnt. Die Lipid- und ODN- Lösungen werden jeweils zu gleichen Teilen gemischt und für 20 Minuten - 44 - 2. Material und Methoden zur Komplexbildung in den Inkubator gestellt. Anschließend werden je 200 bzw. 20 µl/Well zu den Zellen gegeben, so dass die Endkonzentration im Medium der Kulturplatte für das Lipid 1,2 µg/ml und das ODN 50 nM beträgt. Die Kulturplatten werden nun für weitere 48 Stunden im Brutschrank inkubiert. 2.2.3. mRNA-Expressionsanalyse von PKCη η, Bcl-xL und Bcl-2 Zur Durchführung der Genexpressionsanalysen wird die Gesamt-RNA isoliert. Anschließend wird eine „Real Time“ RT-PCR (TaqMan®PCR) durchgeführt und mittels des „Abi Prism 7700 sequence-detection system“ (TaqMan®) (Applied Biosystems) quantifiziert. In dem verwendeten Ein-Schritt-Protokoll der TaqMan®PCR erfolgt die Umschreibung in komplementäre DNA (cDNA) mit Hilfe der Reversen Transkriptase (MuLV-RT) und die quantitative Amplifikation mit der AmpliTaq Gold®Polymerase in einem Schritt. Zur Vermeidung von Kontaminationen mit RNAsen wird generell mit Handschuhen und RNAsefreiem Wasser gearbeitet. Es werden sterile wattierte Pipettenspitzen und sterile Reaktionsgefäße verwendet. Für die RNA-Isolation und die TaqMan®PCR werden räumlich getrennte Arbeitsplätze und Pipettensätze verwendet. 2.2.3.1. Präparation der RNA und RNA-Konzentrationsbestimmung Die Zellen werden in 6-Well-Kulturplatten in einer Dichte von 200.000 Zellen pro Well ausgesät und 24 Stunden später transfiziert. Um eine günstige Inkubationszeit der ODNs mit einer möglichst starken mRNA-Suppression zu ermitteln, wird mit einer Endkonzentration von 50 nM jeweils 48 bis drei Stunden vor der RNA-Präparation transfiziert. Für die Bestimmung der Dosisabhängigkeit der mRNA-Suppression werden ODNs in Endkonzentrationen von 6.25 bis 50 nM eingesetzt und vor der RNA-Präparation für 48 Stunden mit den Zellen inkubiert. Dabei werden jeweils drei Wells identisch behandelt. Zum Ernten der Zellen wird das Medium abgenommen und pro Well in ein RNAse-freies Röhrchen (15 ml) gegeben. Die Kulturplatten werden mit 200 µl/Well warmer TrypsinEDTA-Lösung fünf Minuten in den Brutschrank gestellt. Danach werden die Zellen mit dem vorher abgenommenen Medium abgelöst und in das Röhrchen gegeben. Jedes Well wird einmal mit 1 ml frischem Medium nachgespült. Die Röhrchen mit der Zell-MediumSuspension werden für zehn Minuten bei 2200 U/min zentrifugiert. Der Überstand wird komplett abpipettiert und aus dem Zellpellet wird mit dem RNeasy MiniKit® (Qiagen) die RNA nach Anleitung des Herstellers isoliert. Hierbei werden die Zellen mit einem - 45 - 2. Material und Methoden Guanidinisothiocyanat- und β-Mercaptoethanol-haltigen Puffer lysiert, wobei die Proteine denaturiert und RNAsen inaktiviert werden. Durch Zugabe von 70-prozentigem Ethanol zum homogenisierten Lysat werden die Nukleinsäuren gefällt. Nach Bindung der RNA auf einer Quarzmembran werden Kontaminationen mittels Waschpuffer entfernt und die RNA in RNAse-freiem Wasser eluiert. Zur Isolierung der Gesamt-RNA wird folgendes Protokoll verwendet: • Zellen mit 350 µl RLT-Puffer lysieren und mit einer Kanüle (0,9 mm, 20 G) homogenisieren • 350 µl 70-prozentigen Ethanol hinzufügen, durch Auf- und Abpipettieren mischen, die Gesamtmischung (700 µl) auf eine RNeasy® mini spin Säule in einem 2 mlSammelgefäß überführen und 15 Sekunden bei 10000 U/min zentrifugieren, das Filtrat verwerfen • 700 µl RW1-Puffer auf die Säule geben, erneut 15 Sekunden bei 10000 U/min zentrifugieren und das Filtrat mit dem Sammelgefäß erneut verwerfen • Säule in ein neues 2 ml-Sammelgefäß geben, 500 µl RPE-Puffer auf die Säule pipettieren, 15 Sekunden bei 10000 U/min zentrifugieren, das Filtrat verwerfen • 500 µl RPE-Puffer auf die Säule geben, zwei Minuten bei 10000 U/min zentrifugieren und das Filtrat mit Sammelgefäß verwerfen • die Säule in ein 1,5 ml-Sammelgefäß geben, 40 µl RNAse-freies Wasser direkt auf die RNeasy® Membran pipettieren, eine Minute bei 10000 U/min zentrifugieren Das erhaltende Eluat wird bei -80 ° C eingefroren und gelagert. Die Konzentration der enthaltenen RNA wird photometrisch ermittelt. Es folgt eine Expressionsanalyse der ZielmRNAs mittels TaqMan®PCR. Die Konzentration der gewonnenen RNA-Proben wird photometrisch mittels Gene Quant II (Pharmacia) ermittelt. Bei einer Wellenlänge von 260 nm und einer Schichtdicke von 1 cm entspricht ein gemessener Absorptionswert von 1 einer RNA-Konzentration von 37 µg/ml. Zur Messung wird eine UV-Licht-durchlässige Quarzküvette mit einem Messvolumen von 100 µl eingesetzt. Als Leerwert und Verdünnungsmittel für die RNA-Proben (2,5:97,5) dient RNAse-freies Wasser. Die Reinheit der RNA-Isolierung wird anhand des Quotienten aus Absorptionsmessung bei 260 nm (RNA) und 280 nm (Protein) überprüft. Dieser Quotient liegt bei sehr reinen Nukleinsäure-Lösungen zwischen 1,9 und 2,0. Niedrigere Werte deuten auf Verunreinigungen durch Proteine oder EDTA hin. - 46 - 2. Material und Methoden 2.2.3.2. Quantitative „Real time“ RT-PCR (TaqMan) Die Polymerase Kettenreaktion (PCR) ist eine schnelle und sehr sensitive Methode in der DNA-Analytik. Es ist eine, durch spezifische Primer definierte, enzymatische in-vitroReplikation, bei der eine annähernd exponentielle Amplifikation der Zielsequenz erreicht wird. Trotz der wesentlichen Erleichterungen durch diese Methode bedeutet der sensitive, reproduzierbare und spezifische Nachweis der PCR-Produkte noch immer einen hohen Zeitund Arbeitsaufwand. Außerdem bestehen zum Teil sehr hohe Reagenzienkosten sowie die Gefahr der „Carry-Over“-Kontamination. Ziel der Bemühungen ist es deshalb, einen sogenannten homogenen Assay zu entwickeln, bei dem Amplifikation und Nachweis des PCR-Produkts simultan in einem Reaktionsgefäß möglich sind. Dies gelingt erstmals 1991 mit dem von Holland und Mitarbeitern beschriebenen 5’-Nuclease-PCR-Assay (Holland et al., 1991). Allerdings erforderte seine Technik ein aufwendiges Post-PCR-Processing. Erst mit den von Lee und Mitarbeitern 1993 bei Applied Biosystems entwickelten fluorogenen Sonden wird es möglich, den Abbau der Sonde ohne aufwendiges Processing zu detektieren (Lee et al., 1993). Bei der hier genutzten „Real Time“ PCR handelt es sich um eine PCRMethode zur Detektion genomischer DNA und cDNA, bei der im Unterschied zu der oben beschriebenen herkömmlichen PCR durch die Verwendung einer fluorogenen Sonde eine simultane Amplifikation und Detektion des Amplikons und damit eine Beobachtung des Verlaufs der PCR im Reaktionsgefäß möglich ist (Schild, 1998). Der beschriebene TaqMan®PCR Assay nutzt die 5’-3’-Exonuklease-Aktivität der AmpliTaq DNA-Polymerase. Hierbei wird eine spezielle fluorogene Sonde eingesetzt, die aus einem Oligonukleotid besteht, dessen 5’-Ende mit einem fluoreszierenden Reporter-Farbstoff (Fluoreszein-Derivat) markiert ist, während das 3’-Ende einen Quencher-Farbstoff (Rhodamin-Derivat) trägt und außerdem mit einem Phosphatrest blockiert ist. Wird die intakte Sonde bei einer spezifischen Wellenlänge (488 nm) zur Fluoreszenz angeregt, so wird die Fluoreszenz des Reporter-Farbstoffs aufgrund der räumlichen Nähe zum Quencher durch einen Fluoreszenz-Energietransfer (FET) unterdrückt. Im ersten Schritt der PCR lagern sich Sonde und Primer sequenzspezifisch an den Matrizen-Strang der cDNA an. In der Extensionsphase trifft die AmpliTaq Gold®Polymerase auf diese Sonde und beginnt sie zu verdrängen. Es entsteht eine Y-förmige Sekundärstruktur, wodurch die 5’-3’-ExonukleaseAktivität der Polymerase aktiviert und die Sonde Base für Base hydrolysiert wird, während das PCR-Produkt vollständig synthetisiert wird. Bei der Sondenhydrolyse werden die räumliche Nähe und damit auch der FET zwischen Reporter und Quencher unterbrochen. - 47 - 2. Material und Methoden Entsprechend der Akkumulation von PCR-Produkt steigt die Fluoreszenz des Reportersignals mit jedem PCR-Zyklus an. Die Veränderung der Fluoreszenzen der verschiedenen Farbstoffe wird mit Hilfe des Abi Prism 7700 Sequence Detectors im geschlossenen Reaktionsgefäß Zyklus für Zyklus erfasst. Das dabei gebildete Signal ist strikt sequenzspezifisch, denn sowohl freie, nicht hybridisierte, als auch nicht vollständig bindende Sondenmoleküle werden nicht hydrolysiert und die räumliche Nähe zwischen Reporter und Quencher bleibt erhalten. Der Reaktionsablauf ist in der unten stehenden Abbildung schematisch dargestellt. Abb. 4: 1) Sequenzspezifische Anlagerung Sonde und der PCR-Primer an cDNA. Die räumliche Nähe Reporter und Quencher verhindert Fluoreszenz-signal (FET). 2) Die 5’→3’ exonukleaseaktive Taq DNA Polymerase trifft auf die Sonde und beginnt diese zu hydrolysieren. 3) Das PCR-Produkt synthetisiert und abgetrennt. 4) In Abhängigkeit von der Zahl freigesetzter Reportermoleküle und damit von der Zahl gebildeter PCRProdukte wächst das Reporter-Signal. wird die der die von das vollständig Farbstoffe Schematische Darstellung der Sondendegradierung während eines TaqMan® Laufes, (aus Schild, 1998). Für die Messungen werden die Bestandteile des TaqMan® One-Step RT-PCR Master Mixes (Applied Biosystems) verwendet. Es wird das Ein-Schritt-Protokoll der Gold® RTTaqMan®PCR durchgeführt, bei welchem die reverse Transkription und die Amplifikation in einem Reaktionsgefäß zeitlich direkt hintereinander ablaufen. Die Synthese der cDNA aus - 48 - 2. Material und Methoden RNA erfolgt mit Hilfe des Enzyms Reverse Transkriptase MuLV-RT. Diese DNAPolymerase besitzt sowohl RNA- als auch DNA- abhängige DNA-Polymeraseaktivität und synthetisiert an einzelsträngigen RNA-Templates cDNA. Zur Einleitung der reversen Transkription werden die gleichen Primer wie für die Amplifikation verwendet. Als endogene Kontrolle wird die 18S-rRNA herangezogen, um bei unterschiedlichem Gehalt an GesamtRNA einzelner Proben, eine vergleichende Auswertung zu ermöglichen. Die zur Amplifizierung verwendete AmpliTaq Gold®Polymerase ist eine chemisch modifizierte Form der rekombinanten AmpliTaq (Thermus aquaticus) DNA-Polymerase. Sie ist bei Raumtemperatur inaktiv und wird erst in einer der PCR vorgeschalteten Phase (10 min bei 95 ° C) in den aktiven Zustand überführt. Nachfolgend sind die Programmparameter des Ein-Schritt-Protokolls aufgeführt. Hold 48 ° C 30 min reverse Transkription Hold 95 ° C 10 min Aktivierung der AmpliTaq Gold®Polymerase Denaturierung 95 ° C 15 sec Annealing 60 ° C 1 min 40 Zyklen Der Reaktionsansatz für eine Probe enthält die aufgeführten Bestandteile in der jeweils angegebenen Menge. Alle Messungen werden als Dreifachansatz durchgeführt. TaqMan® Master Mix ohne UNG 10 µl MultiScrible and RNAse Inhibitor Mix 0,5 µl Primer FW (300 nM) 1,2 µl Primer RV (300 nM) 1,2 µl Sonde (100 nM) 0,4 µl RNA-Probe 2,0 µl 20 x 18s rRNA Mix 1,0 µl ________________________________________________________________________________ RNAse-freies Wasser ad 20 µl Folgend sind Primer- und Sondendesign für die untersuchten Zielmoleküle aufgelistet. Primerdesign: Primer PKCη Primer Bcl-2 Primer Bcl-xL FW 5’-ATGCTGTACGGGCCTGCA-3’ RV 5’-CGTGACCACAGAGCATCTCATAGA-3’ FW 5’-TCCGCATCAGGAAGGCTAGA-3’ RV 5’-GCTGGGACACAGGCAGGTT-3’ FW 5’-TGGAACTCTATGGGAACAATGCA-3’ RV 5’-TCAGGAACCAGCGGTTGAAG3’ - 49 - 2. Material und Methoden Sondendesign: Sonde PKCη 5’-FAM-AACACGCCCATTGCCCACCAGTCTA-TAMRA-3’ Sonde Bcl-2 5’-FAM-CCCAGAGCATCAGGCCGCCA-TAMRA-3’ Sonde Bcl-xL 5’-FAM-CCTGGCCCTTTCGGCTCTCGG-TAMRA-3’ Die klassischen Sonden sind wie folgt aufgebaut: die Reporterfarbstoffe FAM (6Carboxyfluorescein) oder VIC sind kovalent an das 5´-Ende der Sonde gebunden. Der Quencher TAMRA (6-Carboxytetramethylrhodamin) wird über ein „Linker-Arm“-Nukleotid (LAN) an das 3´-Ende der Sonde gebunden. Essentieller Bestandteil einer TaqMan-Sonde ist neben dem Referenz- und Quencherfarbstoff ein 3´-OH-blockierendes Phosphat, das die Extension der Sonde am 3´-Ende während der PCR unterdrückt. In der folgenden Abbildung ist die chemische Struktur einer TaqMan®PCR-Sonde dargestellt. Abb. 5: Darstellung der chemischen Struktur einer TaqMan®PCR-Sonde, (aus Schild, 1998). Werden die nach jedem Zyklus gemessenen Reportersignale (∆Rn-Werte) gegen die Zykluszahl aufgetragen, ergibt sich eine Darstellung des Reaktionsverlaufes (Amplifikationsdiagramm) der einzelnen Ansätze. Die Hintergrundaktivität der Sonde - 50 - 2. Material und Methoden („Baseline“) wird bestimmt. Ab Übersteigen etwa der zehnfachen Intensität der „Baseline“ wird ein linearer Anstieg der Fluoreszenzintensität der Proben registriert. Dieser Intensitätswert wird als Schwelle („Threshold“), der Zyklus, in dem dieser erreicht wird, als Schwellenzyklus („Threshold Cycle“ = CT) bezeichnet. Im linearen Bereich der Graphen oberhalb der Schwelle kann eine Auswertung erfolgen, denn hier ist der Anstieg des Signals proportional zur Anzahl der hydrolysierten Sondenmoleküle. Ein typisches Amplifikationsdiagramm ist in der folgenden Abbildung dargestellt. Hintergrundaktivität („Baseline“) Abb. 6: “Threshold cycle” (CT) „Threshold Amplifikationsdiagramm, (aus Schild, 1998). Um die Effizienz der Suppressionsversuche zu ermitteln, wird die d∆CT-Auswertungsmethode gewählt. Hierbei wird die 18s-rRNA als Referenzgen in jeder Probe mit amplifiziert, um trotz unterschiedlicher Gesamt-RNA-Mengen der einzelnen Proben eine vergleichende Quantifizierung zu ermöglichen. Berechnung der d∆CT-Werte: Zielsequenz-CT – 18s-rRNA-CT = Zielsequenz-∆CT Kontroll-CT – 18s-rRNA-CT = Kontroll-∆CT Zielsequenz-∆CT – Kontroll-∆CT = d∆CT Die d∆CT-Werte werden als negativer Exponent der Basis 2 gesetzt, somit ist Kontrolle 1 bzw. 100 %. - 51 - 2. Material und Methoden 2.2.4. Proteinexpressionsanalysen von PKCη η, Bcl-xL und Bcl-2 Bei der Proteinexpressionsanalyse (Western Blot) werden nach Auftrennung aller zellulären Proteine aufgrund ihres Molekulargewichtes mittels SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese und Elektrotransfer auf Membranen die Zielproteine durch spezifische Antikörper markiert. Ein zweiter, Peroxidase-konjugierter Antikörper, der gegen Teile der spezifischen Antikörper gerichtet ist, macht die Zielproteine detektierbar: die Peroxidase erzeugt durch Oxidation von Substraten aus einer zugeführten Detektionslösung eine Lumineszenz, die zur Schwärzung des aufgelegten Röntgenfilmes führt. Durch Entwicklung der Filme und Digitalisierung der Signale mit einer Videokamera kann eine densitometrische Auswertung mit entsprechender Software erfolgen. 2.2.4.1. Präparation des zellulären Gesamtproteins und Bestimmung der Proteinkonzentration Die Zellen werden auch für diese Versuche in Kulturplatten mit sechs Well in einer Dichte von 200.000 Zellen/Well ausgesät und nach 24 Stunden mit je 50 nM ODN transfiziert. Um eine ausreichende Proteinmenge zu erhalten werden je drei Wells mit dem gleichen AODN behandelt. Als Kontrolle dient wiederum das inverse CONO. Ebenso werden drei Wells, die nicht transfiziert werden als unbehandelte Kontrolle in die Untersuchung einbezogen. 48 Stunden nach der Transfektion werden die Zellen aus den jeweils drei gleich behandelten Wells zusammen in ein Röhrchen (15 ml) geerntet und zentrifugiert. Das Zellpellet wird in 2 ml PBS resuspendiert und erneut zentrifugiert. Das gewaschene Zellpellet kann bei -20 ° C eingefroren und gelagert werden. Zur Bestimmung der Proteinkonzentration wird das Zellpellet in jeweils 100 µl gekühltem Lyse-Puffer für 15 Minuten auf Eis lysiert und 45 Sekunden mit Ultraschallwellen (Bronson Sonifier B-12 auf Stufe II) behandelt. Anschließend wird die Probe fünf Minuten in kochendem Wasser erhitzt, wieder auf Eis gestellt, abzentrifugiert und der Überstand zur weiteren Verwendung auf Eis gehalten. Die Proteinbestimmung selbst erfolgt mit Fertigreagenzien (Pierce). Dazu werden je 25 µl des Lysates in ein Loch einer Mikrotiterplatte (96 Well) pipettiert und mit 200 µl eines Gemisches der Reagenzien A und B im Verhältnis 50:1 versetzt. Aus einer fünfprozentigen Albumin-Lösung wird eine Standard-Reihe mit acht Konzentrationsstufen von 25 µg/ml bis 2000 µg/ml mitgeführt. Die Proben werden 30 Minuten bei 37 ° C inkubiert und dann in einem Wallac Victor Fluorometer (mit dem Programm „Bicinchoninic acid assay“ (BCA) zur Proteinbestimmung) bei einer Wellenlänge - 52 - 2. Material und Methoden von 390/510 nm gemessen. Die Proteinkonzentrationen der Proben werden an Hand einer Eichgeraden der mitgeführten Standard-Reihe bestimmt. 2.2.4.2. Western Blot Anhand der bestimmten Proteinkonzentration der jeweiligen Proben kann das Volumen der Zelllysate so gewählt werden, dass für den Nachweis der PKCη insgesamt je 60 µg Protein und für den Nachweis von Bcl-xL bzw. Bcl-2 insgesamt je 30 µg Protein eingesetzt werden. Mit dem gleichem Volumen Lade-Puffer werden die Proben aufgefüllt, fünf Minuten bei 100 ° C im Wasserbad erhitzt und dann auf Eis gestellt. Nach Abkühlung werden die Aliquots der Zelllysate sowohl der Antisense-ODN- als auch der Kontroll-ODN-behandelten Zellen und der unbehandelten Zellen je Zielprotein auf ein SDS-Polyacrylamid-Gel aufgetragen. An eine 3 cm lange Sammelstrecke des Gels schließt sich ein Trenngel von 10 cm Länge an. Der Elektrophorese-Puffer wird aus einer zehnfach konzentrierten Stammlösung frisch angesetzt und auf das Gel gegeben. Die Elektrophorese wird nun initial mit einer Spannung von 120 V und bei Erreichen des Trenngels weiter mit konstant 240 V durchgeführt. Als Molekulargewichtsmarker wird Rainbow RPN 800 (Amersham) in jedem Gel mitgeführt. Im Anschluss an die Elektrophorese wird das Gel von der Glasplatte vorsichtig abgelöst und zehn Minuten in Elektrotransfer-Puffer gelegt. Währenddessen wird eine PVDF-Membran (Millipore) mit Methanol benetzt und ebenfalls für zehn Minuten in Elektrotransfer-Puffer gelegt. Die so vorbereitete Membran wird nun auf das Gel gelegt und beides zusammen in eine Transferkammer (Biorad) eingespannt. Der Elektrotransfer erfolgt über zwei Stunden bei einer konstanten Stromstärke von 300 mA. Nach beendetem Elektrotransfer wird die Membran zunächst zehn Minuten bei Raumtemperatur belassen und anschließend zweimal mit TBS/T-Puffer gewaschen. Um unspezifische Bindungsstellen abzudecken wird sie vor der Proteindetektion durch eine einstündige Inkubation mit TBS/T-Puffer mit 5 % (w/v) Magermilchpulver bei Raumtemperatur abgesättigt. Jetzt erfolgt der spezifische Nachweis der Zielproteine mithilfe von Antikörpern. Die Membran wird in Inkubationspuffer unter Zugabe des entsprechenden Antikörpers in der angegebenen Verdünnung bei +4 ° C über Nacht inkubiert. Es folgen ein Waschschritt über eine Minute und drei Waschschritte über 15 Minuten in 50 ml TBS/T-Puffer. Die Inkubation mit dem entsprechenden Peroxidase-konjugierten monoklonalen Antikörper erfolgt in einer Verdünnung von 1:25000 in 20 ml 0,05-prozentigem TBS/T-Puffer über zwei Stunden bei Raumtemperatur. Anschließend wird die Membran wiederum dreimal in 50 ml 0,05prozentigem TBS/T-Puffer bei Raumtemperatur gewaschen. Die Detektion der Zielproteine - 53 - 2. Material und Methoden erfolgt mit dem ECL-System (Amersham). Hierzu werden die Lösungen „Luminol“ und „Enhancer“ 1:1 gemischt und die Membran damit benetzt. Unter Lichtschutz wird sie in einer Röntgenfilmkassette mit einer Klarsichtfolie und dem Hyperfilm-ECL abgedeckt. Die Entwicklung erfolgt nach Inkubationszeiten zwischen 30 Sekunden und zehn Minuten unter Standardbedingungen. Nach Digitalisierung der Signale kann nun die densitometrische Auswertung erfolgen. Die Durchführung der Western Blots erfolgt im Labor von Frau Dr. C. Müller durch Frau U. Glawe. 2.2.5. Funktionelle Tests In den funktionellen Versuchen werden intrazelluläre Veränderungen und die Vitalität der Zellen unter TRAIL-Behandlung nach der Gapmer-AODN-Transfektion untersucht. 2.2.5.1. Alamar Blue™-Assay Der Alamar Blue™-Assay wurde entwickelt, um die Proliferation von Zellen quantitativ zu messen. Er kann auch zur Ermittlung der relativen Zytotoxizität von verschiedenen Agenzien eingesetzt werden. In der Alamar Blue™-Lösung ist ein selbst nicht toxischer Abkömmling des MTT (Tetrazoliumsalz) als REDOX-Indikator enthalten, der durch Änderung seiner Farbe im Wachstumsmedium das Ausmaß seiner metabolischen Reduktion durch eine Zellkultur anzeigt. Enthält die Zellkultur viele lebende, metabolisch aktive Zellen, so schlägt die Indikatorfarbe durch Reduktion von blau nach rot um. Bei Überwiegen der toten Zellen ist die Reduktion des Indikators so gering, dass der Farbumschlag ausbleibt. Die Lichtabsorption des Indikatorfarbstoffs wird drei Stunden nach Zugabe von 1/10 des Gesamtvolumens Alamar Blue™-Lösung zur Versuchszellkultur bei 570 und 600 nm am Wallac Viktor Fluorometer gemessen. Für den Versuch werden die Zellen in einer Dichte von 10.000 Zellen pro Well in einer Kulturplatte (96 Well) ausgesät. 24 Stunden später werden sie auf Dichte und Adhärenz optisch beurteilt und anschließend mit den jeweils gewünschten AODNs (50 nM) für 48 Stunden transfiziert. Danach erfolgt je nach geplantem Versuch eine unterschiedliche Behandlung der Zellen mit TRAIL. Alle Versuche werden als Dreifachbestimmungen durchgeführt. Es werden außerdem drei Wells mit völlig unbehandelten Zellen als positive Wachstumskontrolle mitgeführt. Um einerseits die Zeitabhängigkeit der TRAIL-Wirkung zu erfassen, werden 300 ng/ml TRAIL für jeweils drei bis 24 Stunden auf die Zellen gegeben. Um andererseits die Dosis-Wirkungsbeziehung der TRAIL-Behandlung zu bestimmen, wird - 54 - 2. Material und Methoden TRAIL in Konzentrationen von 0-300 ng/ml für jeweils 24 Stunden auf die Zellen gegeben. Der Nachweis, dass Caspasen an der TRAIL-vermittelten Reduktion der Zellviabilität beteiligt sind, kann mit Hilfe des pan-Caspase-Inhibitors z-VAD-fmk erfolgen. Er wird eine Stunde vor TRAIL-Behandlung in verschiedenen Konzentrationen auf die Zellen gegeben. Nach Ablauf der jeweiligen Inkubationszeit wird die Alamar Blue™-Lösung (1/10 des Gesamtvolumens) zur Zellkultur gegeben, nach drei Stunden bei 37 ° C kann die Absorption am Wallac Viktor Fluorometer gemessen werden. Für die Auswertung muss zunächst ein Korrekturfaktor RO ermittelt werden, um den Einfluss der Eigenfarbe des Medium auszuschalten. Es werden je drei Wells nur mit Medium und je drei Wells mit Medium + 10 % Alamar Blue™ versehen. Die Absorption von Medium allein wird von der Absorption von Medium + 10 % Alamar Blue™ subtrahiert. Der Quotient aus der Differenz der Absorption bei 570 nm (A570) und der Differenz der Absorption bei 600 nm (A600) ergibt den Korrekturfaktor für alle weiteren Berechnungen. A570 (Medium)-A570 (Medium + Alamar Blue™) RO = ---------------------------------------------------------A600 (Medium)-A600 (Medium + Alamar Blue™) Um das Ausmaß der Reduktion des Indikators im jeweiligen Testwell zu ermitteln, wird die Absorption bei 600 nm (A600) mit dem Korrekturfaktor multipliziert, von der Absorption bei 570 nm (A570) subtrahiert und das Ergebnis mit 100 multipliziert. Prozent reduzierter Alamar Blue™ = [A570-(A600 * RO)] * 100 Die Viabilität der Zellen wird als Verhältnis aus reduziertem Alamar Blue™ im Testwell zu reduziertem Alamar Blue™ in der positiven Wachstumskontrolle angegeben. Prozent lebende Zellen im Testwell = [A570-(A600 * RO)] * 100 im Testwell ---------------------------------------------------------------[A570-(A600 * RO)] * 100 in der Wachstumskontrolle Angegeben wird der Mittelwert aus der Dreifachbestimmung für jeden Versuchsansatz. 2.2.5.2. Zellzyklusanalyse Das für die Zellzyklusanalyse verwendete Durchflusszytometer FACSCalibur von der Becton Dickinson Company ermöglicht eine gleichzeitige Messung von Fluoreszenz- und - 55 - 2. Material und Methoden Streulichtsignalen an einzelnen Zellen mittels eines von einer Seite auf die Zelle gerichteten Laserstrahls. Die Veränderungen des Laserstrahls hinter der Zelle lassen Rückschlüsse auf die Morphologie oder Fluoreszenzeigenschaften der Zelle zu. Der Anteil des im rechten Winkel zum einfallenden Lichtstrahl gestreuten Lichtes hängt hauptsächlich von der Granularität der Zelle ab (SSC, „Side Scatter“). Gerade an der Zelle vorbeischeinendes, nicht abgelenktes Licht ist in erster Linie ein Maß für die Zellgröße (FSC, „Forward Scatter“). Fluoreszenzeigenschaften werden in den Kanälen der unterschiedlichen Wellenlängen gemessen. Detektorplatten nehmen das Spektrum des Laserlichtes hinter der Zelle für unterschiedliche Wellenlängen getrennt auf und übertragen es in elektrische Signale. Dies ermöglicht die Auswertung der gemessenen Signale mit einer speziellen Software in der z.B. in einem zweidimensionalen Koordinatensystem der oben genannten Parameter jeder Punkt einer analysierten Zelle entspricht. Die Punktewolke entspricht dann der gemessenen Zellpopulation. In wenigen Sekunden können einige 1000 Zellen auf diese Weise analysiert werden. Ein wichtiges Merkmal apoptotischer Zellen ist das Auftreten einer spezifischen DNAFragmentierung. Durch diesen Prozess nimmt der DNA-Gehalt von apoptotischen Zellen im Vergleich zu nicht apoptotischen Zellen ab. Durch Anfärbung mittels Propidiumjodid kann die Fluoreszenz und damit die DNA-Menge im Kern der einzelnen Zellen genau bestimmt werden. Da der DNA-Gehalt einer Zelle abhängig ist von der Zellzyklusphase, in der sie sich befindet, entspricht jede Phase des Zellzyklus auch einer bestimmten Fluoreszenzintensität. Die Zellen werden für die Zellzyklusanalysen in Kulturplatten (6-Well) mit einer Dichte von 200.000 Zellen/Well ausgesät. 24 Stunden später werden sie auf Dichte und Adhärenz optisch beurteilt und anschließend mit den jeweils gewünschten AODNs (50 nM) für 48 Stunden transfiziert. Danach erfolgt je nach geplantem Versuch eine unterschiedliche Behandlung der Zellen mit TRAIL. Um die Zeitabhängigkeit der TRAIL-Wirkung zu erfassen werden 100 ng/ml TRAIL für jeweils drei bis 24 Stunden auf die Zellen gegeben. Um die DosisWirkungsbeziehung der TRAIL-Behandlung zu bestimmen wird TRAIL in Konzentrationen von 0-100 ng/ml für jeweils 24 Stunden auf die Zellen gegeben. Zum Nachweis der Beteiligung der Caspase 3 am TRAIL-vermittelten Zelltod wird der Caspase 3-Inhibitor zDEVD-fmk eine Stunde vor TRAIL-Behandlung in einer Dosierung von 10 µM appliziert. Anschließend werden die Zellen mit Trypsin/EDTA geerntet, zweimal mit PBS gewaschen und mit 2 ml 70-prozentigem Ethanol bei -20 ° C für mindestens 30 Minuten fixiert. Danach wird erneut zentrifugiert, der Überstand verworfen und das Zellsediment in 500 µl einer Glucose/Propidiumjodid-Lösung resuspendiert. Nach Überführung die Zellsuspension in - 56 - 2. Material und Methoden FACS-Röhrchen, erfolgt eine 30-minütige Inkubation bei Raumtemperatur unter Lichtschutz. Die Zellzyklusanalyse wird im Anschluss am FACSCalibur durchgeführt. Als Maß für die apoptotischen Zellen wird der hypodiploide „Peak“ der AODN-behandelten Zellen mit dem der unbehandelten bzw. Kontroll-ODN-behandelten Zellen verglichen. Die unten stehende Abbildung zeigt das Diagramm der Zellzyklusanalyse einer normalen Zellkultur. Hypodiploide Zellen G1 Phase Diploide Zellen Synthesephase Abb. 7: Darstellung einer Zellzyklusanalyse. 2.2.5.3. Caspase-Aktivitätstests G2 Phase Tetraploide Zellen Die Messung der Aktivität von Caspasen beruht auf einer spezifischen enzymatischen Abspaltung eines Flureszenzfarbstoffes (Trifluoromethylcoumarin, AFC) von einem CaspaseSubstrat. Die Anregung/Emission wird bei 390/510 nm am Wallac Viktor Fluorometer gemessen. Die jeweilige Caspase-Aktivität wird als relatives Verhältnis der Emission von behandelten zu unbehandelten Zellen angegeben. Die Zellen werden in Kulturplatten (6-Well) in einer Dichte von 200.000 Zellen/Well ausgesät und nach 24 Stunden nach optischer Beurteilung auf Dichte und Adhärenz mit 50 nM ODNs transfiziert. 48 Stunden später wird mit der TRAIL-Behandlung der Zellen begonnen. Um die Kinetik der Wirkung zu ermitteln, wird TRAIL 24 bis zwei Stunden vor dem Ernten der Zellen in einer Dosis von 100 ng/ml appliziert. Zur Bestimmung der Dosisabhängigkeit der TRAIL-Wirkung werden dreieinhalb Stunden vor dem Ernten der Zellen 30 bzw. 100 ng/ml TRAIL zu den Zellen gegeben. Nun werden die Zellen mithilfe von Trypsin/EDTA geerntet und zentrifugiert. Der Überstand wird komplett abpipettiert und das - 57 - 2. Material und Methoden Zellpellet für mindestens zehn Minuten mit 100 µl des Lysepuffers auf Eis lysiert. Das Zelllysat wird anschließend mit 110 µl des frisch angesetzten Caspase-AFC-Puffers gemischt und in eine optische Mikrotiterplatte (96-Well) gegeben. Innerhalb von zwei Stunden bei 37 ° C wird das im Caspasepuffer enthaltene spezifische Substrat von der zuständigen Caspase gespalten und der Fluoreszenzfarbstoff freigesetzt. Zur Messung der Aktivität der Caspase 3 wird das spezifische Substrat Ac-DEVD-AFC verwendet, für die Caspase 9- Aktivitätsbestimmung wird Ac-LEHD-AFC verwendet. Nun kann die Anregung/Emission am Wallac Viktor Fluorometer gemessen werden. Um den Spontanzerfall des Substrates zu ermitteln, wird ein Well nur mit 100 µl Lysepuffer und 110 µl Caspase-AFC-Puffer versehen. Der hier gemessene Emissionswert wird von dem der jeweiligen Proben abgezogen. Die Caspase-Aktivität wird schließlich als relatives Verhältnis der Emissionen von behandelten zu unbehandelten (d.h. nicht transfizierten und nicht mit TRAIL behandelten) Zellen angegeben. 2.2.5.4. Messung des mitochondrialen Membranpotentials Dihexaoxacarbocyaninjodid DiOC6(3) ist ein lipophiles, planares, positiv geladenes Molekül, das eine grüne Fluoreszenz (Absorption/Emission bei 484/501 nm) aufweist. Es durchdringt die Plasmamembran von Zellen und akkumuliert in niedrigen Konzentrationen aufgrund der stark negativ geladenen Membran in Mitochondrien. Bei depolarisierter Mitochondrienmembran wird DiOC6(3) nicht akkumuliert und kann wieder aus den Zellen ausgewaschen werden. Intakte lebende Zellen, die sich nicht in Apoptose befinden, werden also mittels DiOC6(3) angefärbt und können im Durchflusszytometer detektiert werden. Wiederum werden die PC3-Zellen in Kulturplatten (6-Well) in einer Dichte von 200.000 Zellen/Well ausgesät und nach 24 Stunden nach optischer Beurteilung mit 50 nM ODNs transfiziert. Beginnend nach Ablauf von 48 Stunden wird TRAIL appliziert. Zur Ermittlung der Kinetik der TRAIL-Wirkung wird 24 bis drei Stunden vor dem Ernten der Zellen mit einer Dosis von 100 ng/ml behandelt. Zur Bestimmung der Dosisabhängigkeit der TRAILWirkung werden drei Stunden vor dem Ernten der Zellen 30 bzw. 100 ng/ml TRAIL zu den Zellen gegeben. Der Einfluss der Caspasen auf die TRAIL-vermittelte Störung des mitochondrialen Membranpotentials wird durch Vorbehandlung mit dem BreitspektrumCaspase-Inhibitor z-VAD-fmk nachgewiesen. Die Zellen werden nach Ablauf der Inkubationszeiten mithilfe von Trypsin/EDTA geerntet, abzentrifugiert, mit PBS gewaschen und anschließend in 500 µl PBS resuspendiert. Nun wird DiOC6(3) in einer Endkonzentration von 50 nM unter Lichtschutz für 30 Minuten zugegeben. Im Anschluss daran kann die Zellsuspension im FACSCalibur® analysiert werden. - 58 - 2. Material und Methoden Die Anzahl der Zellen ohne intaktes mitochondriales Membranpotential, also die Anzahl der apoptotischen Zellen, wird in Prozent der Gesamtzellzahl angegeben. 2.2.5.5. Nachweis des zytosolischen Cytochrom c Bei der Depolarisation der Mitochondrienmembran während der Apoptose wird neben anderen Faktoren auch Cytochrom c aus dem Intermembranspalt des Mitochondriums freigesetzt. Dieses nun zytosolisch vorliegende Cytochrom c kann mithilfe eines FITCmarkierten monoklonalen Antikörpers angefärbt werden. Die so angefärbten Zellen können im Durchflusszytometer detektiert werden. Analog zu den Versuchen zur Zellzyklusanalyse werden die PC3-Zellen in Kulturplatten (6Well) in einer Dichte von 200.000 Zellen/Well ausgesät und nach 24 Stunden optisch auf Dichte und Adhärenz beurteilt. Anschließend erfolgt die Transfektion mit jeweils 50 nM ODNs. Nach weiteren 48 Stunden wird mit der TRAIL-Behandlung der Zellen begonnen. Eine Kinetik der TRAIL-Wirkung lässt sich hier ermitteln, indem TRAIL 24 bis drei Stunden vor dem Ernten der Zellen in einer Dosis von 100 ng/ml appliziert wird. Der Einfluss der Caspasen auf die TRAIL-vermittelte Cytochrom c-Freisetzung lässt sich hier ebenfalls durch eine Vorbehandlung mit dem pan-Caspase-Inhibitor z-VAD-fmk nachweisen. Nach Ablauf der entsprechenden Zeit werden die Zellen mithilfe von Trypsin/EDTA in Röhrchen (15 ml) geerntet und zentrifugiert. Sie werden nun einmal mit PBS gewaschen und danach in PBS mit 1 % Paraformaldehyd bei Raumtemperatur für 30 Minuten fixiert. Nach der Fixierung werden die Zellen in 500 µl PBS mit 0,05 % Triton X 100, 2 % Rinderserumalbumin und 10 µl Anti-Cytochrome c (6H2)-FITC (Stammlösung 200 µg/ml) für 20 Minuten auf Eis permeabilisiert und dabei das zytosolische Cytochrom c mit dem FITC-markierten Antikörper angefärbt. Nun wird noch zweimal mit PBS gewaschen und die Zellsuspension letztendlich in 500 µl PBS auf Eis gehalten. Es kann anschließend die Analyse der Zellen am FACSCalibur® erfolgen. Die Anzahl der Zellen mit erhöht freigesetztem, also zytosolisch nachweisbarem Cytochrom c wird hier ebenfalls in Prozent der Gesamtzellzahl angegeben. - 59 - 3. Ergebnisse 3. Ergebnisse 3.1. Charakterisierung der Gapmer-Transfektion von PC3-Zellen 3.1.1. Aufnahme FITC-markierter Gapmere in PC3-Zellen Zunächst wurde mit Hilfe Fluoreszeinisothiocyanat (FITC)-gekoppelter Gapmere am Durchflusszytometer (FACSCalibur®) die Transfektionseffizienz bei PC3-Zellen bestimmt. Als Transfektionsreagenz diente Argfectin-50, das eine besonders effiziente ODNTransfektion von PC3-Prostatakarzinomzellen erlaubt. Abbildung 8 zeigt eine konzentrationsabhängige Verschiebung der Fluoreszenz der gesamten Zellpopulation: bereits bei einer ODN-Konzentration von nur 25 nM wurde eine nahezu restlose Transfektion der Zellen erzielt. Abb. 8: Aufnahme FITC-markierter Gapmer-ODNs in PC3-Zellen. Die Zellen wurden mit 25-50 nM FITC-ODNs transfiziert. 24 Stunden nach Transfektion wurde die Fluoreszenz der Zellen mit dem Durchflusszytometer bestimmt. Dargestellt ist die Fluoreszenz der Zellen im FL1-Kanal. Linke Kurve: nicht transfizierte Zellen Mittlere Kurve: mit 25 nM FITC-ODN transfizierte Zellen Rechte Kurve: mit 50 nM FITC-ODN transfizierte Zellen - 60 - 3. Ergebnisse 3.1.2. Expressionsanalysen mittels „Real Time“ RT-PCR (TaqMan®) Anschließend wurde mittels „Real Time“ RT-PCR (TaqMan®) untersucht, wie sich die Transfektion von PC3-Prostatakarzinomzellen mit chimären Antisense-ODNs gegen PKCη, Bcl-xL oder Bcl-2 auf deren mRNA-Expression auswirkt. 3.1.2.1. PKCη-mRNA-Expression Abbildung 9 A zeigt die Kinetik der Expression der PKCη-mRNA nach Behandlung mit dem ETA-ASO. Die Verminderung der mRNA-Expression war zeitabhängig. Schon sechs Stunden nach Transfektion zeigte sich eine knapp 60-prozentige Expressionsreduktion, die nach 48 Stunden auf über 80 % gesteigert werden konnte. Das heißt, die Expression des Zielproteins konnte auf unter 20 % des Ausgangsniveaus gesenkt werden. Abb. 9 A: Quantifizierung der PKCη-mRNA mittels „Real Time“ RT-PCR (TaqMan®), Kinetik. Die PC3-Zellen wurden mit 50 nM ETA-ASO transfiziert, die RNA nach der angegebenen Zeit präpariert. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD zweier unabhängiger Bestimmungen, dargestellt als Prozentsatz der Expression unbehandelter Zellen nach Normalisierung auf 18s-rRNA. - 61 - 3. Ergebnisse Auch die Dosisabhängigkeit der Reduktion der PKCη-mRNA-Expression konnte sehr gut gezeigt werden, wie in Abbildung 9 B dargestellt. Bei Transfektion der PC3-Zellen mit nur 12,5 nM des ETA-ASO konnte ein deutlicher Abfall in der mRNA-Expression beobachtet werden. Das PKCη-mRNA-Niveau ließ sich mit 50 nM des AODN auf unter 20 % des Ausgangswertes senken. Durch das Kontroll-ODN wurde die Expression der Ziel-mRNA kaum beeinflusst. Relative PKCη-mRNA-Expression (% der unbehandelten Zellen) 1 4 0 1 2 0 1 0 0 8 0 6 0 4 0 2 0 Abb. 9 B: CONO 1 2 .5 50 nM unbehandelt 0 E T A -A S O 2 5 5 0 (n M ) ® Quantifizierung der PKCη-mRNA mittels „Real Time“ RT-PCR (TaqMan ), Dosisabhängigkeit. Die PC3-Zellen wurden mit 12,5 bis 50 nM ETA-ASO transfiziert, die RNA nach 48 Stunden präpariert. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD zweier unabhängiger Bestimmungen, dargestellt als Prozentsatz der Expression unbehandelter Zellen nach Normalisierung auf 18srRNA. 3.1.2.2. Bcl-xL-mRNA-Expression Auch die Verminderung der Bcl-xL-mRNA-Expression war zeitabhängig. Dargestellt in Abbildung 9 C zeigte sich, dass die Expression von Bcl-xL bereits sechs Stunden nach Transfektion auf unter 50 % gesenkt wurde. Nach 48 Stunden konnte sie auch hier auf unter 20 % des Ausgangsniveaus gesenkt werden - 62 - Relative Bcl-xL-mRNA-Expression (% der unbehandelten Zellen) 3. Ergebnisse Abb. 9 C: 120 100 80 60 40 20 0 0 3 6 12 24 48 Z e it n a c h T r a n s fe k tio n ( h ) Quantifizierung der Bcl-xL-mRNA mittels „Real Time“ RT-PCR (TaqMan®), Kinetik. Die PC3-Zellen wurden mit 50 nM Bcl-xL-ASO transfiziert, die RNA nach der angegebenen Zeit präpariert. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD zweier unabhängiger Bestimmungen, dargestellt in Prozent der Expression unbehandelter Zellen nach Normalisierung auf 18s-rRNA. Um die Dosisabhängigkeit der mRNA-Expression zu zeigen, wurden die PC3-Zellen jeweils für 48 Stunden mit unterschiedlichen Konzentrationen des Bcl-xL-ASO behandelt, wie in Abbildung 9 D dargestellt. Auch hier zeigte sich schon bei der sehr niedrigen ODNKonzentration von 12,5 nM eine deutliche Reduktion der Bcl-xL-mRNA-Expression. Bei Transfektion der Zellen mit 50 nM Bcl-xL-ASO konnte die mRNA-Expression auf weniger als 20 % im Vergleich zu unbehandelten Zellen gesenkt werden. Es sollte beachtet werden, dass der PCR-Primer nicht nur die Bcl-xL-, sondern auch die Bcl-xS-mRNA nachweist, die aber durch das Bcl-xL-ASO unbeeinflusst bleibt. Die Bcl-xS-Expression in PC3-Zellen liegt um 10 % der Bcl-xL-Expression (unveröffentlichte Daten). Durch Transfektion mit dem Kontroll-ODN wurde die Expression der Ziel-mRNA auch hier nur minimal beeinflusst. - 63 - Abb. 9 D: 120 100 80 60 40 20 0 1 2 .5 B c l- x L - A S O CONO 50 nM 6 .2 5 unbehandelt Relative Bcl-xL-mRNA-Expression (% der unbehandelten Zellen) 3. Ergebnisse 25 50 (n M ) Quantifizierung der Bcl-xL-mRNA mittels „Real Time“ RT-PCR (TaqMan®), Dosisabhängigkeit. Die PC3-Zellen wurden mit 6,25 bis 50 nM Bcl-xL-ASO transfiziert, die RNA nach 48 Stunden präpariert. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD dreier unabhängiger Bestimmungen, dargestellt als Prozentsatz der Expression unbehandelter Zellen nach Normalisierung auf 18s-rRNA. 3.1.2.3. Bcl-2-mRNA-Expression Auch für die Transfektion der Zellen mit dem Bcl-2-ASO zeigte sich eine dosisabhängige Reduktion der mRNA-Expression. Während die Expression von Bcl-2 durch die Transfektion mit 12,5 nM Bcl-2-ASO schon unter 40 % gesenkt wurde, konnte sie nach Transfektion mit 50 nM auf unter 20 %, verglichen mit den unbehandelten Zellen, gesenkt werden. Auch die Bcl-2-mRNA-Expression wurde durch Transfektion mit dem Kontroll-ODN nur wenig beeinflusst. Dies ist in Abbildung 9 E gezeigt. - 64 - Abb. 9 E: 1 6 0 1 4 0 1 2 0 1 0 0 8 0 6 0 4 0 2 0 0 CONO 50 nM 6 .2 5 unbehandelt Relative Bcl-2-mRNA-Expression (% der unbehandelten Zellen) 3. Ergebnisse 1 2 .5 2 5 B c l- 2 - A S O 5 0 (n M ) Quantifizierung der Bcl-2-mRNA mittels „Real Time“ RT-PCR (TaqMan®), Dosisabhängigkeit. Die PC3-Zellen wurden mit 6,25 bis 50 nM Bcl-2-ASO transfiziert, die RNA nach 48 Stunden präpariert. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD dreier unabhängiger Bestimmungen, dargestellt als Prozentsatz der Expression unbehandelter Zellen nach Normalisierung auf 18srRNA. 3.1.3. Expressionsanalysen mittels Western Blot Korrespondierend zur Reduktion der mRNA-Expression konnte im Western Blot auch für die Protein-Expression in AODN-behandelten Zellen eine deutliche Reduktion im Vergleich zu unbehandelten oder Kontroll-ODN-transfizierten PC3-Zellen festgestellt werden. Kein oder nur ein sehr minimaler Unterschied wurde durch die Transfektion mit dem Kontroll-ODN im Vergleich zu unbehandelten Zellen hervorgerufen. 3.1.3.1. PKCη-Protein-Expression Die PKCη-Protein-Expression ist in Abbildung 10 A gezeigt. Es stellte sich eine signifikante Reduktion der Expression bei ETA-ASO-transfizierten Zellen dar, während keine Beeinflussung durch das Kontroll-ODN nachgewiesen werden konnte. - 65 - 3. Ergebnisse 1 Abb. 10 A: 2 3 Western Blot-Analyse der PKCη-Protein-Expression. Die PC3-Zellen wurden jeweils mit 50 nM ODN transfiziert, das zelluläre Gesamtprotein 48 Stunden nach Transfektion präpariert und jeweils 60 µg Protein auf einem 10 %Polyacrylamidgel aufgetrennt. Spur 1: unbehandelte Zellen, Spur 2: ETA-ASO-transfizierte Zellen, Spur 3: CONO-transfizierte Zellen. 3.1.3.2. Bcl-xL-Protein-Expression In Abbildung 10 B ist die Western Blot-Analyse von Bcl-xL in PC3-Zellen nach Behandlung mit Antisense-Oligonukleotiden dargestellt. Man sieht einen signifikanten Abfall der Proteinexpression nach Transfektion mit dem Bcl-xL-ASO im Vergleich zu unbehandelten Zellen bzw. zu Kontroll-ODN-transfizierten Zellen. 11 Abb. 10 B: 22 33 Western Blot-Analyse der Bcl-xL-Protein-Expression. Die PC3-Zellen wurden jeweils mit 50 nM ODN transfiziert, das zelluläre Gesamtprotein 48 Stunden nach Transfektion präpariert und jeweils 30 µg Protein auf einem 10 %- Polyacrylamidgel aufgetrennt. Spur 1: unbehandelte Zellen, Spur 2: CONO-transfizierte Zellen, Spur 3: Bcl-xL-ASO-transfizierte Zellen. 3.1.3.3. Bcl-2-Protein-Expression Für die Suppression der Bcl-2-Protein-Expression zeigte sich ein ähnliches Bild, dargestellt in Abbildung 10 C. Die Transfektion mit dem Bcl-2-ASO bewirkte eine deutliche Reduktion der Expression gegenüber unbehandelten oder Kontroll-ODN-transfizierten Zellen. - 66 - 3. Ergebnisse 1 Abb. 10 C: 2 3 Western Blot-Analyse der Bcl-2-Protein-Expression. Die PC3-Zellen wurden jeweils mit 50 nM ODN transfiziert, das zelluläre Gesamtprotein 48 Stunden nach Transfektion präpariert und jeweils 30 µg Protein auf einem 10 %Polyacrylamidgel aufgetrennt. Spur 1: unbehandelte Zellen, Spur 2: CONO-transfizierte Zellen, Spur 3: Bcl-2-ASO-transfizierte Zellen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass mit dem Gapmer-AODN/Argfectin-50Transfektionsverfahren ein hocheffizientes System zur Suppression der Expression von möglichen Resistenzfaktoren in PC3-Zellen zur Verfügung steht. In den in der einschlägigen Literatur zu Antisense-ODNs beschriebenen Methoden werden in der Regel mindestens 200 nM bis über 1 µM AODNs eingesetzt, während hier mit lediglich 50 nM AODNs schon sehr wirkungsvolle Suppressionen erzielt werden. Somit sind an PC3-Zellen hochspezifische Proteinsuppressionen sowie die Analyse ihrer Folgen bei gleichzeitiger Reduzierung der unspezifischen Nebenwirkungen möglich. 3. 2. Funktionelle Analysen nach Transfektion von PC3-Zellen mit Gapmer-AODNs 3.2.1. Auswirkungen der Suppression der PKCη 3.2.1.1. Zytotoxizitätstest (Alamar Blue™-Assay) nach Suppression der PKCη In den ersten Experimenten zur Auswirkung des „Knock-downs“ der PKCη wurde die Zellviabilität der PC3-Zellen mittels Alamar Blue™ gemessen. Wie im Kapitel „Material und Methoden“ beschrieben, wird im Alamar Blue™-Assay die metabolische Aktivität der Zellkultur, die proportional zur Viabilität ist, bestimmt. Die PC3-Zelle, die als prinzipiell TRAIL-sensibel beschrieben ist, wurde vor und nach Suppression der Expression der PKCη mit TRAIL behandelt. Die Abbildung 11 A zeigt die Kinetik der Wirkung von 100 ng/ml TRAIL. Nach der Applikation von TRAIL konnte eine zeitabhängige zytotoxische Wirkung beobachtet werden, die durch Transfektion der PC3-Zellen mit ETA-ASO deutlich verstärkt werden konnte. - 67 - 3. Ergebnisse 110 unbehandelt CONO ETA-ASO Zellviabiltät (% der unbehandelten Zellen) 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 0 3 6 9 12 15 18 21 24 Zeit nach Applikation von 100 ng/ml TRAIL (h) Abb. 11 A: Zytotoxische Wirkung von TRAIL auf PC3-Zellen nach Suppression der PKCη (Alamar Blue™-Assay), Kinetik. Die PC3-Zellen wurden nach der Transfektion mit jeweils 50 nM der ODNs mit 100 ng/ml TRAIL für unterschiedliche Zeiten behandelt. Die Zellviabilität wurde mit dem Alamar Blue™-Assay bestimmt. Sie ist angegeben als Verhältnis der Absorption von behandelten zu unbehandelten Zellen. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte von 2 unabhängigen 3-fachBestimmungen. Zur Untersuchung der Dosisabhängigkeit des TRAIL-Effekts wurden die Zellen 48 Stunden nach Transfektion für weitere 24 Stunden mit verschiedenen TRAIL-Konzentrationen behandelt, wie in Abbildung 11 B dargestellt ist. Nicht transfizierte Zellen zeigten nur eine geringe Einschränkung der Viabilität durch hohe Dosen von TRAIL. Im Gegensatz dazu evozierte TRAIL in Zellen, die mit dem ETA-ASO behandelt worden waren, einen deutlichen dosisabhängigen zytotoxischen Effekt mit 50 % toten Zellen bei 300 ng/ml TRAIL. Man beachte, dass schon in den Zellen, die nur mit dem ETA-ASO transfiziert wurden, die - 68 - 3. Ergebnisse Zellviabilität signifikant reduziert war, was auf einen protektiven Effekt der PKCη gegen den spontanen Zelltod in PC3-Zellen hindeutet. Zellviabilität (% der unbehandelten Zellen) ** ** 100 ** ** 80 60 unbehandelt CONO ETA-ASO 40 20 Abb. 11 B: AI L /m lT R AI L ng /m lT R 0 30 10 30 0 ng ng /m lT Ko R nt ro AI L lle 0 Zytotoxische Wirkung von TRAIL auf PC3-Zellen nach Suppression der PKCη (Alamar Blue™-Assay), Dosisabhängigkeit. Die PC3-Zellen wurden 48 Stunden nach Transfektion mit jeweils 50 nM des ODNs für 24 Stunden mit verschiedenen Konzentrationen von TRAIL behandelt. Die Zellviabilität wurde mit dem Alamar Blue™-Assay bestimmt. Sie ist angegeben als Verhältnis der Absorption von behandelten zu unbehandelten Zellen. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD von 4 unabhängigen 3-fach-Bestimmungen. (**p < 0.01) Um die molekularen Folgen der Suppression der PKCη und die TRAIL-Antwort der PC3Zellen besser charakterisieren zu können, wurde anschließend untersucht, inwieweit die beobachteten Effekte Caspase-abhängig waren, also der Apoptose zuzuordnen sind. Dies geschah mit Hilfe des Breitsprektrum-Caspase-Inhibitors z-VAD-fmk, der eine Reihe verschiedener Caspasen, darunter auch Caspase 8 und 3, irreversibel inhibiert. Die Abbildung 11 C zeigt, dass sich die TRAIL-Wirkung in ETA-ASO-behandelten Zellen konzentrationsabhängig durch z-VAD-fmk blockieren ließ. Die Verstärkung der TRAILWirkung in transfizierten Zellen ist also ein Caspase-abhängiger Effekt. - 69 - 3. Ergebnisse Zellviabilität (% der unbehandelten Zellen) 100 ETA-ASO ETA-ASO + 300 ng/ml TRAIL 80 60 40 20 k -fm D -f m z- VA VA D 10 µM 3 µM z- zµM 1 0. Abb. 11 C: k k VA D AD µM zV Ko 3 -f m -f m k nt ro lle 0 Dosisabhängige Reduktion des TRAIL-induzierten Zelltodes in PKCη-supprimierten Zellen durch z-VAD-fmk (Alamar Blue™-Assay). Die PC3-Zellen wurden 47 h nach Transfektion mit 0-10 µM z-VAD-fmk, 1 h später mit 300 ng/ml TRAIL behandelt. Die Zellviabilität wurde nach einer Inkubation von weiteren 24 h mit dem Alamar Blue™-Assay bestimmt. Sie ist angegeben als Verhältnis der Absorption von behandelten zu unbehandelten Zellen. Es sind die Mittelwerte ± SD von 2 unabhängigen 3fach-Bestimmungen gezeigt. In Abbildung 11 D zeigt sich, dass unbehandelte und ausschließlich mit TRAIL behandelte Zellen von z-VAD-fmk profitierten, während die Viabilität der ausschließlich transfizierten Zellen durch z-VAD-fmk nicht beeinflusst wurde und niedriger blieb als in untransfizierten Zellen. - 70 - 3. Ergebnisse Zellviabilität (% der unbehandelten Zellen) 140 ** 120 100 80 60 40 20 0 300 ng/ml TRAIL ETA-ASO 10 µM z-VAD-fmk Abb. 11 D: - + + - + + + - + + + + - + + + Reduktion des TRAIL-induzierten Zelltodes in PKCη-supprimierten Zellen durch zVAD-fmk (Alamar Blue™-Assay). Die PC3-Zellen wurden 47 h nach Transfektion zum Teil mit 10 µM z-VAD-fmk, 1 h später zum Teil mit 300 ng/ml TRAIL behandelt. Die Zellviabilität wurde nach einer Inkubation von weiteren 24 h mit dem Alamar Blue™-Assay bestimmt. Sie ist angegeben als Verhältnis der Absorption von behandelten zu unbehandelten Zellen. Es sind die Mittelwerte ± SD von 2 unabhängigen 3-fach-Bestimmungen gezeigt. (**p < 0.01) 3.2.1.2. Zellzyklusanalyse nach Suppression der PKCη Eine andere Möglichkeit, den Zelltod zu quantifizieren, ist die Zellzyklusanalyse mittels Durchflusszytometrie. Apoptotische Zellen haben durch die DNA-Fragmentierung einen niedrigeren DNA-Gehalt als nicht apoptotische Zellen. Nach Anfärbung der DNA in ethanolfixierten Zellen mittels Propidiumjodid kann mittels Durchflusszytometrie die Intensität der Fluoreszenz der Zellen bestimmt werden und damit die Menge der DNA im Kern der einzelnen Zellen im Vergleich zueinander quantifiziert werden. Normale, lebende Zellen in der G1-Phase des Zellzyklus bilden den größten Anteil der gesunden Zellpopulation und sind als diploider Peak zu identifizieren. Eine höhere Fluoreszenz haben Zellen in der Synthesephase und tetraploide Zellen in der G2-Phase des Zellzyklus. Hypodiploide Zellen, also auch apoptotische Zellen zeigen, bedingt durch den niedrigeren DNA-Gehalt, eine geringere Fluoreszenzintensität. - 71 - 3. Ergebnisse Zur Quantifizierung des Zelltodes nach „Knock-down“ der PKCη wurde eine solche Zellzyklusanalyse durchgeführt. Es konnte gezeigt werden, dass Zellen, in denen die PKCη mittels Antisense-Transfektion supprimiert ist, sehr viel sensibler auf die TRAIL-vermittelte Zytotoxizität reagieren. In Abbildung 12 A ist der synergistische Effekt von PKCηSuppression und TRAIL-Behandlung in PC3-Zellen in Abhängigkeit von der TRAILInkubationszeit dargestellt. 30 untbehandelt CONO ETA-ASO Apoptotische Zellen (%) 25 20 15 10 5 0 0 6 12 18 24 Zeit nach Applikation von 100 ng/ml TRAIL (h) Abb. 12 A: Zytotoxische Wirkung von TRAIL auf PC3-Zellen nach Suppression der PKCη (Zellzyklusanalyse), Kinetik. Die PC3-Zellen wurden nach der Transfektion mit jeweils 50 nM der ODNs mit 100 ng/ml TRAIL für unterschiedliche Zeiten behandelt. Der Anteil apoptotischer Zellen wurde als hypodiploider Peak in der Zellzyklusanalyse am Durchflusszytometer detektiert und in Prozent der Gesamtpopulation dargestellt. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte von 2 unabhängigen Bestimmungen. Ebenso konnte eine Dosisabhängigkeit der Wirkung von TRAIL festgestellt werden. Abbildung 12 B zeigt, dass in untransfizierten und Kontroll-ODN-transfizierten Zellen nach - 72 - 3. Ergebnisse 24 Stunden mit 100 ng/ml TRAIL nur 12 % der Zellen apoptotisch waren. Hingegen konnte in ETA-ASO-transfizierten Zellen fast eine Verdopplung auf 23 % apoptotische Zellen erreicht werden. Auch hieraus kann, aufgrund des leichten Anstiegs der hypodiploiden Zellpopulation nach ausschließlicher Transfektion mit ETA-ASO, ein protektiver Effekt der PKCη gegen einen spontanen Zelltod angenommen werden. 30 ** Apoptotische Zellen (%) 25 20 * 15 unbehandelt CONO ETA-ASO 10 5 AI L AI L R 10 0 30 ng ng /m /m lT lT lT 10 ng /m Ko Abb. 12 B: R R nt ro AI L lle 0 Zytotoxische Wirkung von TRAIL auf PC3-Zellen nach Suppression der PKCη (Zellzyklusanalyse), Dosisabhängigkeit. Die PC3-Zellen wurden nach der Transfektion mit jeweils 50 nM der ODNs mit 10-100 ng/ml TRAIL für 24 Stunden behandelt. Der Anteil apoptotischer Zellen wurde als hypodiploider Peak in der Zellzyklusanalyse am Durchflusszytometer detektiert und in Prozent der Gesamtpopulation dargestellt. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD von 3 unabhängigen Bestimmungen. (*p < 0.05, ** < 0.01) Es wurde anschließend mittels Caspase 3-Inhibitor z-DEVD-fmk überprüft, ob der in der Zellzyklusanalyse beobachtete TRAIL-vermittelte Zelltod Caspase 3-abhängig ist. 47 Stunden nach Transfektion der Zellen und genau eine Stunde vor TRAIL-Applikation wurde z-DEVDfmk auf die Zellen gegeben. In Abbildung 12 C ist dargestellt, dass ETA-ASO-transfizierte Zellen von der Hemmung der Caspase 3 stark profitieren. Der Anteil apoptotischer Zellen konnte nahezu auf den Ausgangswert, der in der ausschließlich transfizierten Zellkultur - 73 - 3. Ergebnisse gemessen wurde, reduziert werden. Der verbliebene Effekt von TRAIL könnte durch eine Restaktivität der Caspase 3 oder alternativ durch Aktivierung der Caspasen 6 oder 7 erklärt werden. * 30 Apoptotische Zellen (%) 25 20 15 10 5 0 100 ng/ml TRAIL ETA-ASO 20 µM z-DEVD-fmk Abb. 12 C: + - + + - + + + Reduktion des TRAIL-induzierten Zelltodes in PC3-Zellen durch z-DEVD-fmk nach Suppression der PKCη (Zellzyklusanalyse). Die PC3-Zellen wurden 47 Stunden nach Transfektion mit 50 nM des ODNs mit 20 µM zDEVD-fmk behandelt, eine Stunde später wurden 100 ng/ml TRAIL appliziert. Der Anteil apoptotischer Zellen wurde als hypodiploider Peak in der Zellzyklusanalyse am Durchflusszytometer 24 Stunden nach TRAIL-Applikation detektiert und in Prozent der Gesamtpopulation dargestellt. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD von 2 unabhängigen Bestimmungen. (*p < 0.05) 3.2.1.3. TRAIL-induzierte Caspase 3-Aktivierung nach Suppression der PKCη Die Aktivierung von Caspasen wird als zentraler Punkt in der Apoptose vieler Zellen beschrieben (Shi, 2002). Nach dem Nachweis der Beteiligung der Caspase 3 am TRAILinduzierten Zelltod erschien es sinnvoll, die Aktivierung derselben während der TRAILinduzierten Apoptose der PC3-Zellen zu untersuchen. Es zeigte sich, dass durch „Knock- 74 - 3. Ergebnisse down“ der PKCη die TRAIL-induzierte Caspase 3-Aktivität in PC3-Zellen vervielfacht werden konnte. In Abbildung 13 A ist die Kinetik der Caspase 3-Aktivierung nach TRAILApplikation gezeigt. Nach Zugabe von 100 ng/ml TRAIL erreichte die Caspase 3-Aktivität in den ETA-ASO-transfizierten Zellen schon nach zwei Stunden ein Maximum und war nach 24 Stunden wieder nahezu auf den Ausgangswert abgefallen. Bemerkenswert ist, dass in untransfizierten Zellen das Maximum der Caspase 3-Aktivierung erst nach circa vier Stunden erreicht wurde. 25 unbehandelt CONO ETA-ASO Relative Caspase-3-Aktivität 20 15 10 5 0 0 4 8 12 16 20 24 Zeit nach Applikation von 100 ng/ml TRAIL (h) Abb. 13 A: TRAIL-induzierte Caspase 3-Aktivierung in PC3-Zellen nach Suppression der PKCη, Kinetik. Die PC3-Zellen wurden nach der Transfektion mit jeweils 50 nM des ODNs mit 100 ng/ml TRAIL für unterschiedliche Zeiten behandelt. Anschließend wurden die Caspase 3-Aktivitäten gemessen. Sie sind angegeben als Verhältnis der Aktivitäten von behandelten zu unbehandelten Zellen. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte von 2 unabhängigen Bestimmungen. Zur Bestimmung der Dosisabhängigkeit der TRAIL-induzierten Caspase 3-Aktivierung wurden die Zellen mit unterschiedlichen Konzentrationen von TRAIL behandelt und die - 75 - 3. Ergebnisse Caspase 3-Aktivität nach einer mittleren Zeit von dreieinhalb Stunden bestimmt, wie in Abbildung 13 B dargestellt ist. Nach Transfektion mit dem AODN gegen PKCη wurde durch 100 ng/ml TRAIL ein mehr als 20-facher Anstieg der Caspase 3-Aktivität gegenüber unbehandelten Zellen erreicht. In den Zellen, die untransfiziert waren bzw. mit dem KontrollODN transfiziert wurden, konnte hingegen nur ein Anstieg auf maximal das 12-fache des Ausgangswertes in unbehandelten Zellen erreicht werden. Bereits in ausschließlich ETAASO-transfizierten Zellen konnte ein Anstieg der Caspase 3-Aktivität beobachtet werden, was als Anstieg der spontanen Apoptoserate bei Fehlen von PKCη gewertet werden kann. 25 * unbehandelt CONO ETA-ASO Relative Caspase-3-Aktivität 20 15 10 5 m ng / 10 0 30 ng /m lT lT R R AI L le ro l Ko nt Abb. 13 B: AI L 0 TRAIL-induzierte Caspase 3-Aktivierung in PC3-Zellen nach Suppression der PKCη, Dosisabhängigkeit. Die PC3-Zellen wurden 48 h nach Transfektion mit jeweils 50 nM des ODNs für 3,5 h mit 0100 ng/ml TRAIL behandelt. Die Caspase 3-Aktivitäten sind angegeben als Verhältnis der Aktivitäten von behandelten zu unbehandelten Zellen. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD von 4 unabhängigen Bestimmungen. (*p < 0.05) - 76 - 3. Ergebnisse 3.2.1.4. TRAIL-induzierte Depolarisation der Mitochondrienmembranen nach Suppression der PKCη TRAIL triggert durch frühe Permeabilisierung der Mitochondrienmembranen mit anschließender Freisetzung von Cytochrom c ins Zytosol und damit einhergehender Caspase 9-Aktivierung die Apoptose auch über den mitochondrialen Weg (Walczak and Krammer, 2000; Yamada et al., 1999; Walczak et al., 2000). Durch Anfärbung der Zellen mit DiOC6(3), das in intakten Mitochondrien akkumuliert, kann die Depolarisation der mitochondrialen Membranen am Durchflusszytometer nachgewiesen werden. Abbildung 14 A zeigt die Kinetik der TRAIL-Wirkung auf das mitochondriale Membranpotential ∆ψm. 60 unbehandelt CONO ETA-ASO ∆ψm Verlust (% der Zellen) 50 40 30 20 10 0 0 6 12 18 24 Zeit nach Applikation von 100 ng/ml TRAIL (h) Abb. 14 A: TRAIL-induzierte Depolarisation der Mitochondrienmembranen nach Suppression der PKCη, Kinetik. Die PC3-Zellen wurden nach der Transfektion mit jeweils 50 nM der ODNs mit 100 ng/ml TRAIL für die angegebene Zeit behandelt. Der Anteil der Zellen, deren mitochondriale Membranen depolarisiert sind, ist in Prozent der Gesamtpopulation angegeben. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte von 2 unabhängigen Bestimmungen. - 77 - 3. Ergebnisse In den Kontrollzellen konnte nach 12 Stunden Inkubation mit 100 ng/ml TRAIL eine schwache Abnahme des mitochondrialen Membranpotentials ∆ψm beobachtet werden. Im Gegensatz dazu provozierte TRAIL in PKCη-supprimierten Zellen einen sehr starken ∆ψmAbfall bereits nach drei Stunden Inkubationszeit. Die Dosisabhängigkeit der TRAIL-Wirkung auf die Mitochondrienmembranen ist in Abbildung 14 B dargestellt. 24 Stunden nach der Applikation von 300 ng/ml TRAIL kam es in weniger als 20 % der untransfizierten bzw. Kontroll-ODN-transfizierten Zellen, hingegen in über 50 % der PKCη-supprimierten Zellen, zur Depolarisation der mitochondrialen Membranen. * 80 unbehandelt CONO ETA-ASO * ∆ψm Verlust (% der Zellen) 60 40 20 Abb. 14 B: L R /m 0 30 10 0 ng ng /m Ko lT lT R nt ro AI AI L lle 0 TRAIL-induzierte Depolarisation der Mitochondrienmembranen nach Suppression der PKCη, Dosisabhängigkeit. Die PC3-Zellen wurden nach der Transfektion mit jeweils 50 nM der ODNs mit 0-300 ng/ml TRAIL für 24 Stunden behandelt. Der Anteil der Zellen, deren mitochondriale Membranen depolarisiert sind, ist in Prozent der Gesamtpopulation angegeben. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD von 4 unabhängigen Bestimmungen. (*p < 0.05) - 78 - 3. Ergebnisse Wie in Abbildung 14 C gezeigt, verhinderte der pan-Caspase-Inhibitor z-VAD-fmk in einer Konzentration von 10 µM die TRAIL-induzierte Mitochondriendepolarisation. Dies zeigt also, dass die Apoptosefunktion der Mitochondrien nach Suppression der PKCη in PC3Zellen prinzipiell Caspase-abhängig ist. * 60 ∆ψm Verlust (% der Zellen) 50 40 30 20 10 0 100 ng/ml TRAIL ETA-ASO 10 µM z-VAD-fmk Abb. 14 C: - + - + + + - + + + + - + + + Reduktion der TRAIL-induzierten Mitochondriendepolarisation durch z-VAD-fmk nach Suppression der PKCη. Die PC3-Zellen wurden 47 Stunden nach Transfektion mit 50 nM der ODNs mit 10 µM zVAD-fmk behandelt, eine Stunde später wurden 100 ng/ml TRAIL appliziert und für 24 Stunden inkubiert. Der Anteil der Zellen, deren mitochondriale Membranen depolarisiert sind, ist in Prozent der Gesamtpopulation angegeben. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD von 3 unabhängigen Bestimmungen. (*p < 0.05) 3.2.1.5. TRAIL-induzierte Cytochrom c-Freisetzung nach Suppression der PKCη Um festzustellen, ob der Verlust des mitochondrialen Membranpotentials ∆ψm mit der Freisetzung proapoptotischer Faktoren aus den Mitochondrien assoziiert ist, wurde das zytosolische Cytochrom c mittels FITC-markierter Antikörper in ethanolfixierten Zellen am Durchflusszytometer quantifiziert. In Abbildung 15 A ist dargestellt, dass die Behandlung mit 100 ng/ml TRAIL zeitabhängig zur Freisetzung von Cytochrom c ins Zytosol führte. In den Kontrollproben führte die 24-stündige TRAIL-Behandlung zu einem Anstieg des zytosolisch - 79 - 3. Ergebnisse nachgewiesenen Cytochrom c von fünf auf circa 20 %. Dieser Anteil konnte in ETA-ASOtransfizierten Zellen auf über 60 % gesteigert werden. 70 unbehandelt CONO ETA-ASO Cytochrom c-Freisetzung (% der Zellen) 60 50 40 30 20 10 0 0 6 12 18 24 Zeit nach Applikation von 100 ng/ml TRAIL (h) Abb. 15 A: TRAIL-induzierte Cytochrom c-Freisetzung nach Suppression der PKCη, Kinetik. Die PC3-Zellen wurden nach der Transfektion mit jeweils 50 nM der ODNs mit 100 ng/ml TRAIL für die angegebene Zeit behandelt. Der Anteil der Zellen, die durch FITC-antiCytochrom c-Antikörper markiert wurden, ist in Prozent der Gesamtpopulation angegeben. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte von 2 unabhängigen Bestimmungen. Die TRAIL-vermittelte Cytochrom c-Freisetzung konnte, wie in Abbildung 15 B gezeigt ist, mit 10 µM z-VAD-fmk fast vollständig blockiert werden. Auch dies ist ein Indikator dafür, dass die Mitochondrienbeteiligung an der Apoptose in PC3-Zellen nach PKCη-Suppression streng Caspase-abhängig ist. - 80 - 3. Ergebnisse Cytochrom c-Freisetzung (% der Zellen) 100 80 60 40 20 0 100 ng/ml TRAIL ETA-ASO 10 µM z-VAD-fmk Abb. 15 B: - + - + + + - + + - + + + Reduktion der TRAIL-induzierten Cytochrom c-Freisetzung durch z-VAD-fmk nach Suppression der PKCη. Die PC3-Zellen wurden 47 Stunden nach der Transfektion mit jeweils 50 nM der ODNs mit 10 µM z-VAD-fmk behandelt, eine Stunde später wurden 100 ng/ml TRAIL appliziert und für weitere 24 Stunden inkubiert. Der Anteil der Zellen, die durch FITC-anti-Cytochrom cAntikörper markiert wurden, ist in Prozent der Gesamtpopulation angegeben. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD von 2 unabhängigen Bestimmungen. 3.2.2. Auswirkungen der Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 3.2.2.1. Zytotoxizitätstest (Alamar Blue™-Assay) nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 Auch nach dem „Knock-down“ von Bcl-xL oder Bcl-2 wurde die Zellviabilität der PC3Zellen mittels Alamar Blue™ gemessen. Die Abbildung 16 A zeigt die Kinetik der Wirkung von 100 ng/ml TRAIL auf die Zellviabilität von PC3-Zellen. Nach der Applikation von TRAIL konnte eine zeitabhängige zytotoxische Wirkung beobachtet werden, die durch Transfektion der Zellen mit Bcl-xL-ASO deutlich verstärkt werden konnte. Unerwartet hatte die Transfektion mit dem Bcl-2-ASO keinerlei Auswirkungen auf die Sensibilität der PC3Zellen gegenüber dem zytotoxischen Effekt von TRAIL. - 81 - 3. Ergebnisse 110 unbehandelt CONO Bcl-xL-ASO Bcl-2-ASO Zellviabiltät (% der unbehandelten Zellen) 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 0 3 6 9 12 15 18 21 24 Zeit nach Applikation von 100 ng/ml TRAIL (h) Abb. 16 A: Zytotoxische Wirkung von TRAIL auf PC3-Zellen nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 (Alamar Blue™-Assay), Kinetik. Die PC3-Zellen wurden nach der Transfektion mit jeweils 50 nM der ODNs mit 100 ng/ml TRAIL für unterschiedliche Zeiten behandelt. Die Zellviabilität wurde mit dem Alamar Blue™-Assay bestimmt. Sie ist angegeben als Verhältnis der Absorption von behandelten zu unbehandelten Zellen. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte von 2 unabhängigen 3-fachBestimmungen. Zur Untersuchung der Dosisabhängigkeit des TRAIL-Effekts wurden die Zellen 48 Stunden nach Transfektion für weitere 24 Stunden mit verschiedenen TRAIL-Konzentrationen behandelt, wie in Abbildung 16 B dargestellt ist. Es wird deutlich, dass die Zellviabilität in untransfizierten Zellen nur bei Behandlung mit hohen Dosen von TRAIL beeinträchtigt wurde. Im Gegensatz dazu vermittelte TRAIL in Bcl-xL-ASO-transfizierten Zellen einen deutlichen konzentrationsabhängigen zytotoxischen Effekt. Bei 300 ng/ml TRAIL konnte eine über 50-prozentige Reduktion der Viabilität beobachtet werden. Man beachte dabei, dass auch schon in den Zellen, die nur mit dem Bcl-xL-ASO behandelt worden sind, die Zellviabilität - 82 - 3. Ergebnisse deutlich reduziert war. Dies spricht dafür, dass Bcl-xL ein Schutzfaktor gegen einen spontanen Zelltod sein könnte. Auch hier zeigte sich, dass die Transfektion der Zellen mit dem Bcl-2-ASO fast keine Auswirkungen auf den TRAIL-Effekt hatte. * Zellviabilität (% der unbehandelten Zellen) 100 ** ** 80 60 unbehandelt CONO Bcl-xL-ASO Bcl-2-ASO 40 20 Abb. 16 B: AI L AI L 30 0 ng /m lT ng /m lT 10 0 R R AI L R ng /m lT 30 Ko nt ro lle 0 Zytotoxische Wirkung von TRAIL auf PC3-Zellen nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 (Alamar Blue™-Assay), Dosisabhängigkeit. Die PC3-Zellen wurden 48 Stunden nach Transfektion mit jeweils 50 nM des ODNs für 24 Stunden mit verschiedenen Konzentrationen von TRAIL behandelt. Die Zellviabilität wurde mit dem Alamar Blue™-Assay bestimmt. Sie ist angegeben als Verhältnis der Absorption von behandelten zu unbehandelten Zellen. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD von 4 unabhängigen 3-fach-Bestimmungen. (*p < 0.05, **p < 0.01) Um einen genaueren Einblick in die molekularen Folgen der Suppression von Bcl-xL auf die TRAIL-Antwort von PC3-Zellen zu erhalten, wurde auch hier überprüft, inwieweit die beobachteten Effekte Caspase-abhängig waren, also als Apoptose zu charakterisieren sind. Dies geschah wiederum mit Hilfe des pan-Caspase-Inhibitors z-VAD-fmk. Die synergistische Wirkung von Bcl-xL-Suppression und TRAIL-Behandlung lässt sich in einen Caspase-abhängigen und einen Caspase-unabhängigen Anteil differenzieren. Die Abbildung 16 C zeigt, dass sich die TRAIL-Wirkung in Bcl-xL-ASO-behandelten Zellen konzentrationsabhängig durch z-VAD-fmk komplett aufheben ließ. Die Verstärkung der TRAIL-Wirkung in transfizierten Zellen ist also ein Caspase-abhängiger Effekt. - 83 - 3. Ergebnisse Zellviabilität (% der unbehandelten Zellen) 120 Bcl-xL-ASO Bcl-xL-ASO + 300 ng/ml TRAIL 100 80 60 40 20 Abb. 16 C: µM 10 µM 3 z- z- VA VA D -fm D - fm k k k D - fm z- µM 1 0. 3 µM zVA VA D Ko nt - fm ro k lle 0 Dosisabhängige Reduktion des TRAIL-induzierten Zelltodes in Bcl-xL-supprimierten Zellen durch z-VAD-fmk (Alamar Blue™-Assay). Die PC3-Zellen wurden 47 h nach Transfektion mit 0-10 µM z-VAD-fmk, 1 h später mit 300 ng/ml TRAIL behandelt. Die Zellviabilität wurde nach einer Inkubation von weiteren 24 h mit dem Alamar Blue™-Assay bestimmt. Sie ist angegeben als Verhältnis der Absorption von behandelten zu unbehandelten Zellen. Es sind die Mittelwerte ± SD von 2 unabhängigen 3fach-Bestimmungen gezeigt. Caspase-unabhängig scheint dagegen die Reduktion der Zellviabilität durch Bcl-xLKnockdown selbst zu sein. Abbildung 16 D zeigt, dass unbehandelte und nur mit TRAIL behandelte Zellen von z-VAD-fmk profitierten, während die Viabilität der ausschließlich transfizierten Zellen durch z-VAD-fmk nicht beeinflusst wurde und niedriger blieb als in untransfizierten Zellen. - 84 - 3. Ergebnisse 140 Zellviabilität (% der unbehandelten Zellen) ** 120 100 80 60 40 20 0 300 ng/ml TRAIL Bcl-xL-ASO 10 µM z-VAD-fmk Abb. 16 D: - + + - + + + - + + + + - + + + Reduktion des TRAIL-induzierten Zelltodes in Bcl-xL-supprimierten Zellen durch zVAD-fmk (Alamar Blue™-Assay). Die PC3-Zellen wurden 47 h nach Transfektion zum Teil mit 10 µM z-VAD-fmk, 1 h später zum Teil mit 300 ng/ml TRAIL behandelt. Die Zellviabilität wurde nach einer Inkubation von weiteren 24 h mit dem Alamar Blue™-Assay bestimmt. Sie ist angegeben als Verhältnis der Absorption von behandelten zu unbehandelten Zellen. Es sind die Mittelwerte ± SD von 2 unabhängigen 3-fach-Bestimmungen gezeigt. (**p < 0.01) 3.2.2.2. Zellzyklusanalyse nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 In der Zellzyklusanalyse konnte gezeigt werden, dass Zellen, in denen Bcl-xL mittels Antisense-Transfektion supprimiert ist, sehr viel sensibler auf die TRAIL-vermittelte Zytotoxizität reagieren. In Abbildung 17 A ist der synergistische Effekt von Bcl-xL-„Knockdown“ und TRAIL-Wirkung in PC3-Zellen in Abhängigkeit von der Inkubationszeit von TRAIL dargestellt. - 85 - 3. Ergebnisse 50 unbehandelt CONO Bcl-xL-ASO Bcl-2-ASO Apoptotische Zellen (%) 40 30 20 10 0 0 6 12 18 24 Zeit nach Applikation von 100 ng/ml TRAIL (h) Abb. 17 A: Zytotoxische Wirkung von TRAIL auf PC3-Zellen nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 (Zellzyklusanalyse), Kinetik. Die PC3-Zellen wurden nach der Transfektion mit jeweils 50 nM der ODNs mit 100 ng/ml TRAIL für unterschiedliche Zeiten behandelt. Der Anteil apoptotischer Zellen wurde als hypodiploider Peak in der Zellzyklusanalyse am Durchflusszytometer detektiert und in Prozent der Gesamtpopulation dargestellt. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte von 2 unabhängigen Bestimmungen. Auch hier war die Wirkung von TRAIL abhängig von der Dosis, in der es auf die PC3-Zellen einwirkte. Abbildung 17 B zeigt einen signifikanten Anstieg des Anteils an apoptotischen Zellen nach Suppression von Bcl-xL und anschließender TRAIL-Behandlung von weniger als 15 % in den Kontrollzellen auf über 40 % in Bcl-xL-supprimierten Zellen. Analog zum Alamar Blue™-Assay blieb auch hier die Suppression von Bcl-2 fast ohne Folgen für die Sensibilität der PC3-Zellen gegenüber TRAIL. Mit dem Kontroll-Oligonukleotid ergab sich nur ein geringer Unterschied zu untransfizierten Zellen. Man beachte bei diesem Versuch auch, dass es zu einem leichten Anstieg der Apoptose in ausschließlich Bcl-xL-ASO- 86 - 3. Ergebnisse transfizierten Zellen kam, was für einen protektiven Effekt von Bcl-xL gegen einen spontanen Zelltod sprechen könnte. 50 Apoptotische Zellen (%) 40 * unbehandelt CONO Bcl-xL-ASO Bcl-2-ASO 30 * * 20 10 Abb. 17 B: AI L R AI L 10 0 ng /m lT 30 ng /m lT R AI L R ng /m lT 10 Ko nt ro lle 0 Zytotoxische Wirkung von TRAIL auf PC3-Zellen nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 (Zellzyklusanalyse), Dosisabhängigkeit. Die PC3-Zellen wurden nach der Transfektion mit jeweils 50 nM der ODNs mit 10-100 ng/ml TRAIL für 24 Stunden behandelt. Der Anteil apoptotischer Zellen wurde als hypodiploider Peak in der Zellzyklusanalyse am Durchflusszytometer detektiert und in Prozent der Gesamtpopulation dargestellt. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD von 3 unabhängigen Bestimmungen. (*p < 0.05) Es wurde auch hier untersucht, ob der Caspase 3-Inhibitor z-DEVD-fmk die Zellen vor dem TRAIL-induzierten Zelltod bewahrt. Nach Transfektion der Zellen, genau eine Stunde vor TRAIL-Applikation wurde z-DEVD-fmk auf die Zellen gegeben. In Abbildung 17 C ist dargestellt, dass sowohl untransfizierte als auch Bcl-xL-ASO-transfizierte Zellen von der Hemmung der Aktivität der Caspase 3 profitierten. Der Anteil apoptotischer Zellen konnte nahezu auf den Ausgangswert in unbehandelten Zellen reduziert werden. Der verbliebene - 87 - 3. Ergebnisse Effekt von TRAIL könnte durch eine Restaktivität der Caspase 3 oder alternativ durch eine Aktivierung der Caspasen 6 oder 7 erklärt werden. 50 ** Apoptotische Zellen (%) 40 30 20 10 0 100 ng/ml TRAIL Bcl-xL-ASO 20 µM z-DEVD-fmk Abb. 17 C: - + - + + + - + + - + + + Reduktion des TRAIL-induzierten Zelltodes in PC3-Zellen durch z-DEVD-fmk nach Suppression von Bcl-xL (Zellzyklusanalyse). Die PC3-Zellen wurden 47 Stunden nach Transfektion mit 50 nM der ODNs mit 20 µM zDEVD-fmk behandelt, eine Stunde später wurden 100 ng/ml TRAIL appliziert. Der Anteil apoptotischer Zellen wurde als hypodiploider Peak in der Zellzyklusanalyse am Durchflusszytometer 24 Stunden nach TRAIL-Applikation detektiert und in Prozent der Gesamtpopulation dargestellt. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD von 2 unabhängigen Bestimmungen. (**p < 0.01) 3.2.2.3. TRAIL-induzierte Caspase 3-Aktivierung nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 Nachdem die Beteiligung der Caspase 3 am TRAIL-induzierten Zelltod mittels Inhibition derselben durch z-DEVD-fmk auch hier nachgewiesen werden konnte, wurde wiederum ihre Aktivität nach TRAIL-Applikation bestimmt. Es stellte sich heraus, dass durch „Knockdown“ von Bcl-xL die TRAIL-induzierte Caspase 3-Aktivität in PC3-Zellen vervielfacht werden konnte. In Abbildung 18 A wird zunächst die Kinetik der Caspase 3-Aktivierung - 88 - 3. Ergebnisse durch TRAIL gezeigt. Nach Zugabe von 100 ng/ml TRAIL erreichte die Caspase 3-Aktivität in den Bcl-xL-ASO-transfizierten Zellen nach sechs Stunden ein Maximum und blieb bis 24 Stunden nach TRAIL-Applikation erhöht, während sie in den untransfizierten bzw. KontrollODN-transfizierten Zellen schon wieder auf ihr Ausgangsniveau zurückgegangen war. Zu beachten ist dabei, dass das jeweilige Maximum der Caspase 3-Aktivität sowohl in Bcl-xLals auch in Bcl-2-„Knock-down“-Zellen deutlich später als in den Kontrollzellen erreicht wurde. Auch in diesen Untersuchungen zeigte sich jedoch, dass bei Transfektion mit dem Bcl2-ASO gegen die Erwartungen keine Änderung der Sensibilität gegenüber TRAIL erreicht wurde. 30 unbehandelt CONO Bcl-xL-ASO Bcl-2-ASO Relative Caspase 3-Aktivität 25 20 15 10 5 0 0 4 8 12 16 20 24 Zeit nach Applikation von 100 ng/ml TRAIL (h) Abb. 18 A: TRAIL-induzierte Caspase 3-Aktivierung in PC3-Zellen nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2, Kinetik. Die PC3-Zellen wurden nach der Transfektion mit jeweils 50 nM des ODNs mit 100 ng/ml TRAIL für unterschiedliche Zeiten behandelt. Anschließend wurden die Caspase 3-Aktivitäten gemessen. Sie sind angegeben als Verhältnis der Aktivitäten von behandelten zu unbehandelten Zellen. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte von 2 unabhängigen Bestimmungen. - 89 - 3. Ergebnisse Um die Dosisabhängigkeit der TRAIL-induzierten Caspase 3-Aktivierung zu zeigen, wurden die mit den verschiedenen ODNs transfizierten Zellen mit unterschiedlichen Konzentrationen von TRAIL für dreieinhalb Stunden behandelt, wie in Abbildung 18 B dargestellt ist. * 60 unbehandelt CONO Bcl-xL-ASO Bcl-2-ASO Relative Caspase 3-Aktivität 50 * 40 30 20 10 Abb. 18 B: AI L R AI 10 0 ng /m lT lT R ng /m 30 Ko nt ro lle L 0 TRAIL-induzierte Caspase 3-Aktivierung in PC3-Zellen nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2, Dosisabhängigkeit. Die PC3-Zellen wurden 48 h nach Transfektion mit jeweils 50 nM des ODNs für 3,5 h mit 0100 ng/ml TRAIL behandelt. Die Caspase 3-Aktivitäten sind angegeben als Verhältnis der Aktivitäten von behandelten zu unbehandelten Zellen. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD von 4 unabhängigen Bestimmungen. (*p < 0.05) Nach Transfektion mit dem AODN gegen Bcl-xL wurde durch 100 ng/ml TRAIL ein fast 40facher Anstieg der Caspase 3-Aktivität verglichen mit unbehandelten Zellen erreicht. In den Zellen, die untransfiziert waren bzw. mit dem Kontroll-ODN oder mit Bcl-2-ASO transfiziert wurden, konnte durch die TRAIL-Behandlung hingegen nur ein Anstieg auf maximal das 13fache des Ausgangswertes in unbehandelten Zellen erreicht werden. Auch hier konnte bereits in ausschließlich Bcl-xL-ASO-transfizierten Zellen ein Anstieg der Caspase 3-Aktivität - 90 - 3. Ergebnisse beobachtet werden, was als Anstieg der spontanen Apoptoserate bei Fehlen von Bcl-xL gewertet werden kann. 3.2.2.4. TRAIL-induzierte Depolarisation der Mitochondrienmembranen nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 Durch Anfärbung der Zellen mit DiOC6(3) wurde auch hier die Depolarisation der mitochondrialen Membranen am Durchflusszytometer nachgewiesen. Abbildung 19 A zeigt die Kinetik der TRAIL-Wirkung auf das mitochondriale Membran-potential ∆ψm in PC3Zellen. 60 unbehandelt CONO Bcl-xL-ASO Bcl-2-ASO ∆ψm Verlust (% der Zellen) 50 40 30 20 10 0 0 6 12 18 24 Zeit nach Applikation von 100 ng/ml TRAIL (h) Abb. 19 A: TRAIL-induzierte Depolarisation der Mitochondrienmembranen nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2, Kinetik. Die PC3-Zellen wurden nach der Transfektion mit jeweils 50 nM der ODNs mit 100 ng/ml TRAIL für die angegebene Zeit behandelt. Der Anteil der Zellen, deren mitochondriale Membranen depolarisiert sind, ist in Prozent der Gesamtpopulation angegeben. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte von 2 unabhängigen Bestimmungen. - 91 - 3. Ergebnisse In den Kontrollzellen konnte nach 12 Stunden Inkubation mit 100 ng/ml TRAIL eine schwache Abnahme des ∆ψm beobachtet werden. Im Gegensatz dazu provozierte TRAIL in Bcl-xL-„Knock-down“-Zellen einen ∆ψm-Zerfall schon nach einer Inkubationszeit von nur drei bis sechs Stunden mit einem Maximum nach 18 bis 24 Stunden. Die Dosisabhängigkeit der TRAIL-Wirkung auf die Depolarisation der Mitochondrienmembranen ist in Abbildung 19 B dargestellt. 24 Stunden nach der Applikation von 300 ng/ml TRAIL kam es in weniger als 20 % der untransfizierten bzw. Kontroll-ODNtransfizierten Zellen, hingegen in über 60 % der Bcl-xL-supprimierten Zellen zur Depolarisation der Mitochondrienmembranen. Wieder evozierte die Bcl-xL-Suppression selbst eine proapoptotische Reaktion, was bekräftigt, dass Bcl-xL dem Schutz der mitochondrialen Integrität dient. 100 unbehandelt CONO Bcl-xL-ASO Bcl-2-ASO ** * ∆ψm Verlust (% der Zellen) 80 60 40 20 Abb. 19 B: AI L AI L R R 30 0 ng /m lT lT ng /m 10 0 Ko nt ro lle 0 TRAIL-induzierte Depolarisation der Mitochondrienmembranen nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2, Dosisabhängigkeit. Die PC3-Zellen wurden nach der Transfektion mit jeweils 50 nM der ODNs mit 0-300 ng/ml TRAIL für 24 Stunden behandelt. Der Anteil der Zellen, deren mitochondriale Membranen depolarisiert sind, ist in Prozent der Gesamtpopulation angegeben. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD von 4 unabhängigen Bestimmungen. (*p < 0.05, **p < 0.01) - 92 - 3. Ergebnisse Der pan-Caspase-Inhibitor z-VAD-fmk verhinderte, wie in Abbildung 19 C dargestellt, in einer Konzentration von 10 µM den TRAIL-getriggerten Zerfall von ∆ψm. Dies zeigt, dass die Apoptosefunktion der Mitochondrien prinzipiell Caspase-abhängig ist. * 60 ∆ψm Verlust (% der Zellen) 50 40 30 * 20 10 0 100 ng/ml TRAIL Bcl-xL-ASO 10 µM z-VAD-fmk Abb. 19 C: - + - + + + - + + + + - + + + Reduktion der TRAIL-induzierten Mitochondriendepolarisation durch z-VAD-fmk nach Suppression von Bcl-xL. Die PC3-Zellen wurden 47 Stunden nach Transfektion mit 50 nM der ODNs mit 10 µM zVAD-fmk behandelt, eine Stunde später wurden 100 ng/ml TRAIL appliziert und für 24 Stunden inkubiert. Der Anteil der Zellen, deren mitochondriale Membranen depolarisiert sind, ist in Prozent der Gesamtpopulation angegeben. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD von 3 unabhängigen Bestimmungen. (*p < 0.05) 3.2.2.5. TRAIL-induzierte Cytochrom c-Freisetzung nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 In den folgend gezeigten Versuchen wurde das zytosolische Cytochrom c mittels FITCmarkierter Antikörper in ethanolfixierten Zellen angefärbt, die Zellen anschließend im Durchflusszytometer untersucht und ihre Fluoreszenz vergleichend quantifiziert. In Abbildung 20 A ist gezeigt, dass die Behandlung mit 100 ng/ml TRAIL in zeitabhängiger Weise zur Freisetzung von Cytochrom c ins Zytosol führte. In den Kontrollproben führte die - 93 - 3. Ergebnisse TRAIL-Behandlung zu einem Anstieg des zytosolisch nachgewiesenen Cytochrom c von fünf auf circa 20 %. Dieser Anteil konnte in Bcl-xL-ASO-transfizierten Zellen auf knapp 80 % nach 24 Stunden TRAIL-Einwirkung gesteigert werden. Cytochrom c-Freisetzung (% der Zellen) 80 unbehandelt CONO Bcl-xL-ASO Bcl-2-ASO 60 40 20 0 0 6 12 18 24 Zeit nach Applikation von 100 ng/ml TRAIL (h) Abb. 20 A: TRAIL-induzierte Cytochrom c-Freisetzung nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2, Kinetik. Die PC3-Zellen wurden nach der Transfektion mit jeweils 50 nM der ODNs mit 100 ng/ml TRAIL für die angegebene Zeit behandelt. Der Anteil der Zellen, die durch FITC-antiCytochrom c-Antikörper markiert wurden, ist in Prozent der Gesamtpopulation angegeben. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte von 2 unabhängigen Bestimmungen. Diese TRAIL-vermittelte Cytochrom c-Freisetzung konnte mit nur 10 µM z-VAD-fmk fast komplett blockiert werden, wie in Abbildung 20 B gezeigt ist. Dies ist erneut ein Indikator dafür, dass die Mitochondrienbeteiligung an der Apoptose streng Caspase-abhängig ist. Es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass schon die Suppression von Bcl-xL allein ohne TRAIL-Applikation eine Steigerung der Cytochrom c-Freisetzung bewirkte. Es genügt also - 94 - 3. Ergebnisse die Herabregulation von Bcl-xL, um den mitochondrialen Weg der Apoptose zu erleichtern beziehungsweise einzuleiten. Cytochrom c-Freisetzung (% der Zellen) 80 60 40 20 0 100 ng/ml TRAIL Bcl-xL-ASO 10 µM z-VAD-fmk Abb. 20 B: - + - + + + - + + - + + + Reduktion der TRAIL-induzierten Cytochrom c-Freisetzung durch z-VAD-fmk nach Suppression von Bcl-xL. Die PC3-Zellen wurden 47 Stunden nach der Transfektion mit jeweils 50 nM der ODNs mit 10 µM z-VAD-fmk behandelt, eine Stunde später wurden 100 ng/ml TRAIL appliziert und für weitere 24 Stunden inkubiert. Der Anteil der Zellen, die durch FITC-anti-Cytochrom cAntikörper markiert wurden, ist in Prozent der Gesamtpopulation angegeben. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD von 2 unabhängigen Bestimmungen. 3.2.2.6. TRAIL-induzierte Caspase 9-Aktivierung nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 Die Freisetzung von Cytochrom c führt normalerweise zur Bildung des sogenannten Apoptosoms und damit zur Aktivierung der Caspase 9. Abschließend wurde also die TRAILinduzierte Caspase 9-Aktivierung untersucht. In Abbildung 21 ist dargestellt, dass 100 ng/ml TRAIL die Caspase 9 in untransfizierten bzw. CONO-transfizierten Zellen auf nur circa das 1,5-fache des Ausgangswertes erhöhen konnten, wohingegen in Bcl-xL-supprimierten Zellen eine signifikante Steigerung der Caspase 9-Aktivität auf das 2,8-fache erreicht wurde. - 95 - 3. Ergebnisse 3,5 * unbehandelt CONO Bcl-xL-ASO Bcl-2-ASO 3,0 Relative Caspase 9-Aktivität 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 10 0 ng /m lT R AI L Ko nt ro lle 0,0 Abb. 21: TRAIL-induzierte Caspase 9-Aktivierung in PC3-Zellen nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2, Dosisabhängigkeit. Die PC3-Zellen wurden 48 h nach Transfektion mit jeweils 50 nM des ODNs für 3,5 h mit 0100 ng/ml TRAIL behandelt. Die Caspase 9-Aktivitäten sind angegeben als Verhältnis der Aktivitäten von behandelten zu unbehandelten Zellen. Das Diagramm zeigt die Mittelwerte ± SD von 3 unabhängigen Bestimmungen. (*p < 0.05) Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die TRAIL-induzierte Apoptose zu einem nicht unerheblichen Teil über den mitochondrialen Signalweg getriggert wird. Durch Suppression von Bcl-xL konnten die intrazellulär messbaren Veränderungen, die während der Apoptose stattfinden, verstärkt werden. Der Zelltod als primärer Endpunkt selbst konnte in einem erheblich höheren Anteil der Zellpopulation ausgelöst werden. Bcl-xL kann demnach als intrazellulärer Schutzfaktor gegen spontane Apoptose angesehen werden. Überraschenderweise traf dies auf Bcl-2 in den hier durchgeführten Untersuchungen an der PC3-Zelle nicht zu. - 96 - 4. Diskussion 4. Der Diskussion Bedarf an neuen, wirksamen und dabei möglichst nebenwirkungsarmen Therapiestrategien für das Prostatakarzinom ist gerade im Hinblick auf die Häufigkeit der Erkrankung sehr groß. Während für Karzinome in frühen Stadien der Erkrankung wirksame Therapien zur Verfügung stehen, sind die kurativen Möglichkeiten bei hormonrefraktären Karzinomen nur sehr begrenzt. Bei der Untersuchung der Wirksamkeit verschiedener Standard-Chemotherapeutika konnte hier lediglich für Docetaxel eine gute Wirksamkeit nachgewiesen werden (Pienta and Smith, 2005). Vor diesem Hintergrund scheint die therapeutische Anwendung von TRAIL sinnvoll. Physiologischerweise spielt TRAIL unter anderem eine Rolle in der Verhinderung der Entwicklung von Tumoren (Cretney et al., 2002; Takeda et al., 2001a; Takeda et al., 2001b; Takeda et al., 2002). Im Gegensatz zu TNFα wurden bisher keine schweren Nebenwirkungen beobachtet (Ashkenazi et al., 1999; Kelley et al., 2001; Walczak et al., 1999). Gegen viele Tumoren scheint TRAIL allein jedoch keine oder zumindest keine ausreichende Wirkung zu besitzen oder bei Defekten an den Todesrezeptoren sogar eine proliferative Wirkung zu entfalten (Baader et al., 2005). Eine alleinige Gabe von TRAIL zur Behandlung der Tumorerkrankung ist also in vielen Fällen nicht angezeigt. Durch die vorherige Applikation von Zytostatika kann die Expression der Todesrezeptoren für TRAIL heraufreguliert oder die Expression von cFLIP reduziert werden, was eine bessere TRAIL-Wirkung nach sich zieht (Nimmanapalli et al., 2001; van Valen et al., 2003; Wen et al., 2000). Dann besteht aber die Gefahr der unselektiv toxischen Wirkung von TRAIL auch auf normale Körperzellen (van Valen et al., 2003). Eine spezifischere Sensibilisierung von ausschließlich Tumorzellen gegen TRAIL wäre demnach wünschenswert. Dies könnte zum Beispiel durch Herabregulation von in Tumorzellen überexprimierten intrazellulären Resistenzfaktoren erfolgen. Sowohl für die Familie der Bcl2-Proteine als auch für die Familie der Proteinkinasen C ist bereits eine Beeinflussung der Zytostatika-induzierten Apoptose beschrieben. Ein ähnlicher Einfluss auf die TRAILvermittelte Apoptose kann vermutet werden. Die PC3-Zelle, die hier verwendet wurde, ist eine hormonrefraktäre, prinzipiell TRAIL-sensible Prostatakarzinomzelle. Sie soll als Modell für die Untersuchung von Resistenzfaktoren in Prostatakarzinomen dienen. In dieser Arbeit wurde untersucht, inwiefern die Herabregulation der Expression von PKCη, Bcl-xL oder Bcl-2 durch Antisense-Oligonukleotide den Ablauf der TRAIL-induzierten Apoptose in PC3-Prostatakarzinomzellen verändert. Die Ergebnisse sind im Anschluss diskutiert. - 97 - 4. Diskussion 4.1. Einsatz von Antisense-Oligonukleotiden zur Herabregulation intrazellulärer Resistenzfaktoren Die Funktionsweise der Faktoren, die für die Resistenz von Tumorzellen gegen zytotoxische Substanzen oder Zytokine verantwortlich zu sein scheinen, muss spezifisch für die einzelnen Tumorzellen untersucht werden können. Dazu ist einerseits die Untersuchung der durch ihre Überexpression entstehenden Effekte geeignet. Andererseits braucht man ein effizientes und vor allem spezifisches Verfahren um jeden einzelnen Faktor in der betreffenden Tumorzelle ausschalten zu können. Erst dadurch kann die physiologische Funktion dieses Faktors erfasst werden. Eine zu diesem Zweck zum Einsatz kommende Methode ist die Transfektion einer Zelllinie mit Antisense-Oligonukleotiden. Dies sind kurze, chemisch modifizierte, einzelsträngige DNA-Moleküle mit einer Nukleotidsequenz komplementär zur Sequenz der definierten Ziel-mRNA, die in diesem Fall für solch einen vermuteten Resistenzfaktor der Zelle kodiert. Die Ziel-mRNA wird nach der Bildung von Heteroduplices nach Watson-CrickBasenpaarung durch die RNAse H abgebaut. Die Möglichkeit, die Expression ganz bestimmter Gene mit einem hohen Grad an Spezifität zu unterdrücken, zeichnet die Antisense-Technologie gegenüber anderen Methoden aus. Dennoch gibt es eine rege Diskussion über die Spezifität von Antisense-Oligonukleotiden. Besonders für Erstgenerations-AODNs wurde gezeigt, dass sie eine Reihe an unspezifischen Wirkungen entfalten (Dias and Stein, 2002). Erst durch verschiedene Modifikationen konnte eine höhere Spezifität und Effektivität erreicht werden. Bei den hier vorliegenden Untersuchungen wurden sogenannte Zweitgenerations-GapmerAODNs verwendet. Dies sind circa 20 Nukleotide lange Phosphorothioate mit einer 2’Methoxyethyl-Modifikation an den jeweils endständigen fünf oder sechs Basen. Während die modifizierten endständigen Nukleotide eine hohe Affinität zur Ziel-mRNA, also eine spezifische Bindung vermitteln, sorgt das „gap“ aus unmodifizierten PhosphorothioatNukleotiden in der Mitte des Moleküls für eine gute, aber nicht zu starke RNAse HAktivierung (Monia et al., 1993). Die beschriebenen molekularen Veränderungen führen also zu einer Steigerung von sowohl Spezifität als auch Effizienz gegenüber ErstgenerationsAODNs. Sowohl in den Untersuchungen zur PKCη, als auch in den Untersuchungen zu Bcl-xL und Bcl-2 gelang eine effiziente Herabregulation der Expression der Zielproteine in PC3-Zellen auf unter 20 % des Ausgangsniveaus durch eine Transfektion der Zellen mit nur 50 nM des jeweiligen Antisense-Oligonukleotids. Dies ist sowohl auf RNA- als auch auf Proteinebene - 98 - 4. Diskussion durch TaqMan® bzw. Western Blot belegt. Die strenge Zeit- und Dosisabhängigkeit der Expressionsreduktion der betrachteten Zielproteine lässt stark auf einen spezifischen Effekt schließen. Auch die Tatsache, dass die Transfektion mit dem Kontroll-ODN nur einen äußerst geringen Einfluss auf die Expression der Zielproteine hat, stützt diese Beobachtung. Als Hilfsmittel für das Einschleusen der AODNs in die lebenden Tumorzellen wurde Argfectin-50 verwendet. Da es eine besonders effiziente Transfektion von PC3-Zellen erlaubt, konnte die verwendete AODN-Konzentration in den nanomolaren Bereich gesenkt werden. Dies trägt zur Reduktion eventuell verbliebener unspezifisch toxischer Wirkungen bei. Auch das Lipid selbst wurde in einer möglichst niedrigen Konzentration eingesetzt, um noch unbekannte, eventuell toxische Wirkungen zu minimieren. Für den klinischen Einsatz von Antisense-Oligonukleotiden bedarf es noch einiger Weiterentwicklungen, um sowohl eine effiziente Transfektion im lebenden Körper als auch eine sichere Behandlung mit minimierten Nebenwirkungen zu ermöglichen. Im Rahmen klinischer Studien wird bereits ein Bcl-2-ASO von Genasense bei verschiedenen Tumoren in Kombination mit Chemotherapeutika mit Erfolg angewendet (Jansen et al., 2000; Marwick, 1998; Buchele, 2003). Die beobachteten Nebenwirkungen hierbei sind vergleichbar mit denen der Chemotherapie allein. Allerdings wurde für dieses AODN an DU145- Prostatakarzinomzellen experimentell gezeigt, dass es zytostatische Effekte aufweist, die unabhängig von der Bcl-2-Expression zu sein scheinen (Raffo et al., 2004). 4.2. Die Proteinkinase C-Familie und Auswirkungen der Suppression der PKCη Die Familie der Proteinkinasen C besteht aus 12 Isoenzymen, die aufgrund ihrer Struktur und biochemischen Eigenschaften in drei Gruppen unterteilt werden (Cartee and Kucera, 2000). Sie spielen in der Regulation von diversen zellulären Prozessen wie Proliferation, Differenzierung, Sekretion und Tumorentstehung eine Rolle (Hofmann, 2004). Die PKCη ist eine „neue“ Proteinkinase C, die durch Cholesterolsulfat, Sulfatide, sulfatierte Metabolite von Cholesterol und Cerebroside aktivierbar (Kashiwagi et al., 2002), aber unabhängig von der intrazellulären Calciumkonzentration ist. Ihre genaue Funktionsweise in verschiedenen Zelltypen ist bisher weitgehend ungeklärt. In bestimmten Zellen scheint sie zu Differenzierung und Hemmung des Tumorwachstums zu führen (Kashiwagi et al., 2002; Chida et al., 2003). In anderen Zellen scheint sie an der Hemmung der Apoptose und der Entwicklung einer Chemoresistenz beteiligt zu sein (Brenner et al., 2003; Koren et al., 2004; - 99 - 4. Diskussion Beck et al., 1996; Beck et al., 1998a; Beck et al., 1998b). Zu Beginn dieser Arbeit wurde die Hypothese aufgestellt, dass die PKCη ein Resistenzfaktor beim Ablauf der TRAILinduzierten Apoptose in PC3-Prostatakarzinomzellen ist. In den durchgeführten Untersuchungen konnte dies bestätigt werden. Nach der effizienten Herabregulation der PKCη durch Transfektion der PC3-Zellen mit dem ETA-ASO zeigte sich in verschiedenen Untersuchungen eine signifikante Steigerung der TRAIL-induzierten Apoptose. Im Alamar Blue™-Assay wurde zunächst die metabolische Aktivität der Zellkultur, die proportional zu deren Viabilität ist, bestimmt. Die Zellen, in denen die PKCη-Expression herabreguliert war, zeigten nach der Behandlung mit TRAIL einen signifikanten Abfall ihrer Viabilität verglichen mit der Kontroll-Zellkultur. Dieser Abfall war sowohl von der Einwirkzeit als auch von der applizierten Dosis von TRAIL abhängig. Bemerkenswert ist dabei, dass auch in den ausschließlich ETA-ASO-transfizierten Zellen die Zellviabilität signifikant reduziert war, was auf einen protektiven Effekt der PKCη gegen den spontanen Zelltod in PC3-Zellen hindeutet. Durch die Zugabe des pan-CaspaseInhibitors z-VAD-fmk, der unter anderem Caspase 8 und 3 irreversibel blockiert, konnte die TRAIL-Wirkung sowohl in untransfizierten als auch in ETA-ASO-behandelten Zellen konzentrationsabhängig fast vollständig aufgehoben werden. Dies bedeutet, dass die Verstärkung der TRAIL-Wirkung in PKCη-„Knock-down“-Zellen ein Caspase-abhängiger Effekt ist. Da die Aktivierung von Caspasen als zentraler Punkt in der Apoptose von Zellen beschrieben ist (Shi, 2002), kann dies als Amplifikation der Apoptose verstanden werden. Der Viabilitätsabfall in ausschließlich transfizierten Zellen hingegen konnte durch z-VAD-fmk nicht verhindert werden. Ein möglicherweise protektiver Effekt der PKCη gegen den spontanen Zelltod ist also unabhängig von der Apoptose zu betrachten. In einer Zellzyklusanalyse mittels Durchflusszytometrie wurde nun der Anteil apoptotischer Zellen in der behandelten Zellkultur, gemessen als Anteil der Zellen mit hypodiploidem DNA-Gehalt, bestimmt. Durch Suppression der PKCη konnte die TRAIL-vermittelte Zelltodrate signifikant gesteigert werden. Auch diesmal ergab sich ein leichter Anstieg der hypodiploiden Zellpopulation durch ausschließliche Transfektion der Zellen mit dem ETA-ASO, was erneut für einen protektiven Effekt der PKCη gegen den spontanen Zelltod spricht. Durch den Caspase 3-Inhibitor z-DEVD-fmk konnte die TRAIL-Wirkung in PKCη-„Knock-down“Zellen nahezu völlig aufgehoben werden. Der geringe verbliebene TRAIL-Effekt könnte durch eine Restaktivität der Caspase 3 oder alternativ durch die Aktivierung der Caspasen 6 oder 7 erklärt werden. Insgesamt lässt sich jedoch feststellen, dass es sich bei dem TRAILinduzierten Zelltod um Apoptose handelt und diese durch die Suppression der PKCη - 100 - 4. Diskussion signifikant verstärkt wird. Wie nach diesen Ergebnissen zu erwarten, konnte die TRAILvermittelte Caspase 3-Aktivität durch Suppression der PKCη-Expression vervielfacht werden. Dabei ist zu beachten, dass die Aktivität der Caspase 3 in den PKCη-„Knock-down“-Zellen bereits nach zwei Stunden ihr Maximum erreichte und anschließend rasch wieder abfiel, wohingegen ein Maximum in untransfizierten und Kontroll-ODN-transfizierten Zellen erst nach vier Stunden erreicht wurde. Trotzdem konnte in den Experimenten zur Dosisabhängigkeit der TRAIL-Wirkung, die nach durchschnittlich dreieinhalb Stunden beendet wurden, mit der identischen TRAIL-Dosis eine fast doppelt so hohe Caspase 3Aktivität in PKCη-„Knock-down“-Zellen verglichen mit den Kontroll-ODN-transfizierten Zellen gemessen werden. Der frühe Caspase 3-Anstieg nach Herabregulation der PKCη lässt eine Beeinflussung der apoptotischen Signalkaskade sehr früh, also oberhalb der Mitochondrien, vermuten. Auch diesmal konnte bereits in ausschließlich ETA-ASOtransfizierten Zellen ein leichter Anstieg der Caspase 3-Aktivität beobachtet werden, was als Anstieg der spontanen Apoptoserate bei Fehlen von PKCη gewertet werden kann. Unklar bleibt dann jedoch, warum diese Zellen zumindest bezüglich der Messung ihrer Viabilität im Alamar Blue™-Assay nicht von z-VAD-fmk profitieren. Es ist bekannt, dass durch TRAIL auch der intrinsische Signalweg der Apoptose mit Permeabilisierung der Mitochondrienmembran, Freisetzung von Cytochrom c ins Zytosol und Aktivierung der Caspase 9 im Apoptosom beschritten wird (Walczak et al., 2000; Walczak and Krammer, 2000; Yamada et al., 1999). Bei der Untersuchung der mit DiOC6(3)-gefärbten Zellen im Durchflusszytometer konnte nach Applikation von TRAIL bei der ETA-ASO-transfizierten Zellkultur ein deutlich stärkerer Anstieg der Zellen mit gestörtem mitochondrialen Membranpotential, verglichen mit der Kontrollzellkultur, verzeichnet werden. Wiederum zeigte sich also, dass der Angriffspunkt der PKCη deutlich oberhalb der Mitochondrien zu suchen ist. Auch die Depolarisation der mitochondrialen Membranen konnte sowohl in den Kontroll- als auch in den PKCη-„Knock-down“-Zellen durch den Breitspektrum-CaspaseInhibitor z-VAD-fmk nahezu komplett aufgehoben werden. Dies bedeutet, dass auch der Verlust des mitochondrialen Membranpotentials nach TRAIL-Gabe streng Caspase-abhängig ist. Dieser Effekt kann am ehesten der Rezeptor-Caspase 8 zugeschrieben werden. Ein direkter Einfluss der PKCη auf die Aktivität der Caspase 8 oder eine andere, durch z-VADfmk hemmbare, oberhalb der Mitochondrien aktive Caspase muss aufgrund der fehlenden protektiven Wirkung von z-VAD-fmk nach alleiniger PKCη-Suppression jedoch verneint werden. Der Angriffspunkt der PKCη im apoptotischen Signalweg nach TRAIL-Gabe liegt also an einer anderen Stelle oberhalb der Mitochondrien. Abschließend wurde die - 101 - 4. Diskussion Auswirkung der Mitochondrien-Depolarisation auf den zytosolischen Gehalt an Cytochrom c mittels FITC-markierter Antikörper am Durchflusszytometer untersucht. Wie zu erwarten, kam es zu einer deutlichen Amplifikation der TRAIL-bedingten Cytochrom c-Freisetzung nach Suppression der PKCη. Auch diese konnte durch Zugabe von z-VAD-fmk fast vollständig blockiert werden, was wiederum ein Indikator dafür ist, dass die Mitochondrienbeteiligung an der Apoptose in PC3-Zellen nach TRAIL-Gabe streng Caspaseabhängig ist. Im Ergebnis konnte bewiesen werden, dass der TRAIL-induzierte Zelltod von PC3-Zellen tatsächlich Caspase-abhängig ist und damit als Apoptose bezeichnet werden kann. Die PKCη stellt in PC3-Zellen offensichtlich einen Schutzfaktor vor der TRAIL-induzierten Apoptose dar, denn nach Suppression ihrer Expression kommt es zu einem signifikanten Anstieg von allen untersuchten Apoptose-typischen Veränderungen in der Zellkultur. Eine sehr frühe Aktivierung der Caspase 3 bei supprimierter PKCη legt eine Wirkung weit oben im apoptotischen Signalweg nahe. Auch die Tatsache, dass die Stabilität der Mitochondrienmembran bei supprimierter PKCη deutlich stärker beeinträchtigt ist, spricht für einen Wirkort oberhalb der Mitochondrien. Ein Angriffspunkt direkt am TRAIL-Rezeptor oder an der Caspase 8 muss jedoch verneint werden. Die beobachteten Apoptose-typischen Veränderungen nach Suppression der PKCη allein ohne Behandlung der Zellen mit einem zytotoxischen Agens bleiben unklar. Diese sind durch z-VAD-fmk beziehungsweise zDEVD-fmk nicht beeinflussbar und daher offensichtlich Caspase-unabhängig, also außerhalb der Apoptose zu betrachten. Im Einklang mit den hier vorliegenden Ergebnissen wurde auch in anderen Studien gezeigt, dass die PKCη ein Resistenzfaktor im Ablauf der durch unterschiedliche Stimuli herbeigeführten Apoptose in verschiedenen Karzinomen und in normalen Zellen ist. So führte die Herabregulation der PKCη in A549-Lungenkarzinomzellen zur Sensibilisierung der Zellen gegen Vincristin und Paclitaxel (Sonnemann et al., 2004). In verschiedenen Glioblastomzelllinien förderte die PKCη die Proliferation und vermittelte einen Schutz gegen die UV- oder γ-Strahlen-induzierte Apoptose (Hussaini et al., 2000; Hussaini et al., 2002; Martin and Hussaini, 2005; Martin et al., 2006). In Keratinozyten, in denen sie normalerweise für Wachstumskontrolle und Differenzierung sorgt (Kashiwagi et al., 2002), wurde die UVBinduzierte Caspase 3-Aktivität durch die Überexpression der PKCη gehemmt und durch ihre dominant negative Mutation gesteigert (Matsumura et al., 2003). Auch im Hinblick auf die Zytokin-induzierte Apoptose wurde bereits gezeigt, dass die PKCη involviert ist. So wurde durch Basu bereits 1998 gezeigt, dass nach ihrer Aktivierung MCF-7-Mammakarzinomzellen - 102 - 4. Diskussion gegen TNFα desensibilisiert werden (Basu, 1998). Auch konnte durch Überexpression der PKCη in MCF-7-Zellen eine verminderte Aktivierung von Caspase 8 und 7 nach TNFαApplikation beobachtet werden (Akkaraju and Basu, 2000). In all diesen Zelltypen wirkt die PKCη also als Resistenzfaktor gegen verschiedene Apoptose-auslösende Stimuli. Die Vermutung, dass sie in den meisten Karzinomen als Resistenzfaktor wirkt, liegt nahe. So ist sie in bestimmten Karzinomen auch um so höher exprimiert je weniger differenziert der Tumor ist (Brenner et al., 2003; Koren et al., 2004). Aber es liegen auch gegenteilige Beobachtungen vor. In bestimmten anderen Karzinomen ist sie nämlich im invasiven Karzinom niedriger exprimiert, als im entsprechenden gesunden Gewebe (Doi et al., 1994; Masso-Welch et al., 2001). Eine spezifische Untersuchung der Wirkungsweise der PKCη gesondert für jeden Tumortyp ist vor einer möglichen therapeutischen Nutzung also unabdingbar. Auch zur Bestimmung ihres genauen Wirkortes und ihrer Zielproteine sind noch eine Reihe von Untersuchungen notwendig. Dennoch scheint sie ein vielversprechender Kandidat zur Sensibilisierung von Tumorzellen gegen Chemotherapeutika, Bestrahlung und zytotoxische Zytokine zu sein. In der Zukunft könnte dies ein Ansatzpunkt für die erfolgreiche Behandlung chemoresistenter Tumoren sein. Vorher muss allerdings auch das Werkzeug der intrazellulären Suppression der PKCη für den klinischen Einsatz optimiert werden und dessen Sicherheit belegt sein. 4.3. Die Bcl-2-Familie und Auswirkungen der Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2 Das Verhältnis aus pro- und antiapoptotischen Proteinen der Bcl-2-Familie ist maßgeblich entscheidend für die Stabilität des mitochondrialen Membranpotentials während der Auslösung der Apoptose über den intrinsischen Signalweg. Für eine erfolgreiche Störung der Mitochondrienfunktion sind vor allem die proapoptotischen Mitglieder Bax und Bak von Bedeutung, die zu einer Permeabilisierung der Mitochondrienmembranen führen können. Bekannte wichtige antiapoptotische Mitglieder der Bcl-2-Familie sind vor allem Bcl-2 und Bcl-xL. Sind diese im Übermaß vorhanden, kann die Apoptose nicht ungestört ablaufen. Sowohl in Lymphomen als auch in epithelialen Tumoren sind sie bei Überexpression ein Überlebensvorteil und mit verantwortlich für die Entstehung der Erkrankung (Jager et al., 1997; McDonnell et al., 1989; McDonnell and Korsmeyer, 1991; Naik et al., 1996). Auch konnte für verschiedene Tumorzellen gezeigt werden, dass eine Überexpression von Bcl-2 oder Bcl-xL mit einer Chemoresistenz der Zellen assoziiert ist (Raffo et al., 1995; Tu et al., - 103 - 4. Diskussion 1998), während eine Herabregulation der Proteine zur Sensibilisierung der Zellen gegen verschiedene Substanzen führt (Gleave et al., 1999; Jansen et al., 2000; Zangemeister-Wittke et al., 2000). Insbesondere für Prostatakarzinomzellen wurde beschrieben, dass sie bei Überexpression von Bcl-2 oder Bcl-xL resistenter gegen Chemotherapeutika oder TRAIL sind (Lebedeva et al., 2000b; Munshi et al., 2001; Raffo et al., 1995) und dass sie bei Herabregulation der beiden Proteine oder von Bcl-xL allein sensibler auf Chemotherapeutika reagieren (Lebedeva et al., 2000b; Gleave et al., 1999). In den Untersuchungen zu dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass PC3-Prostatakarzinomzellen durch die Herabregulation von Bcl-xL gegen die TRAIL-vermittelte Apoptose sensibilisiert werden können. Die Herabregulation von Bcl-2 hatte dagegen keinen Einfluss auf die Sensibilität der Zellkultur gegenüber der TRAIL-vermittelten Apoptose. Es gelang sowohl für Bcl-xL als auch für Bcl-2 eine effiziente und spezifische Herabregulation durch Transfektion mit dem entsprechenden AODN. Zunächst wurde auch diesmal im Alamar Blue™-Assay die metabolische Aktivität der Zellkultur, die proportional zu deren Viabilität ist, bestimmt. In Bcl-xL-„Knock-down“-Zellen zeigte sich zeit- und dosisabhängig eine sehr viel stärkere Senkung ihrer Viabilität nach TRAIL-Behandlung als in Kontroll-ODN-behandelten Zellen. Die Zellviabilität war aber auch in den ausschließlich BclxL-ASO-transfizierten Zellen reduziert, was dafür spricht, dass Bcl-xL ein Schutzfaktor gegen den spontanen Zelltod sein könnte. Unerwartet blieb die Viabilität der Bcl-2-„Knockdown“-Zellen mit und ohne TRAIL-Applikation nahezu auf dem gleichen Niveau wie in untransfizierten Zellen. Mit Hilfe des Breitspektrum-Caspase-Inhibitors z-VAD-fmk, der unter anderem Caspase 8 und 3 irreversibel blockiert, ließ sich die synergistische Wirkung der Herabregulation von Bcl-xL und der TRAIL-Behandlung in einen Caspase-abhängigen und einen Caspase-unabhängigen Anteil differenzieren. Während die TRAIL-bedingte Viabilitätssenkung durch z-VAD-fmk konzentrationsabhängig fast vollständig reversibel war, hatte der pan-Caspase-Inhibitor auf den Viabilitätsabfall nach alleiniger Bcl-xL-Suppression keinerlei Auswirkungen. Der allein durch das Fehlen von Bcl-xL zu beobachtende Viabilitätsabfall der Zellkultur hat also neben der induzierten Apoptose eine andere Ursache. In der anschließenden Zellzyklusanalyse mittels Durchflusszytometrie wurde auch hier der Anteil apoptotischer Zellen in der behandelten Zellkultur, gemessen als Anteil der Zellen mit hypodiploidem DNA-Gehalt, bestimmt. Nach der Gabe von 100 ng/ml TRAIL zeigte sich ein Anteil apoptotischer Zellen von weniger als 15 % in den Kontrollzellen, hingegen über 40 % in Bcl-xL-„Knock-down“-Zellen. Das heißt also, dass die TRAIL-vermittelte Zelltodrate durch die Herabregulation von Bcl-xL auf über das Doppelte gesteigert werden konnte. Auch - 104 - 4. Diskussion hier kam es nach ausschließlicher Suppression von Bcl-xL ohne TRAIL-Behandlung zu einem leichten Anstieg der Zelltodrate, was erneut für einen protektiven Effekt von Bcl-xL gegen den spontanen Zelltod spricht. Wiederum hatte die Herabregulation von Bcl-2 unerwartet keinerlei Einfluss auf die Sensibilität der Zellen gegenüber TRAIL. Durch den Caspase 3-Inhibitor z-DEVD-fmk konnte die durch Bcl-xL-„Knock-down“ hervorgerufene Sensibilisierung der PC3-Zellen gegenüber TRAIL nahezu völlig aufgehoben werden. Der geringe verbliebene TRAIL-Effekt könnte auch hier durch eine Restaktivität der Caspase 3 oder die Caspasen 6 oder 7 erklärt werden. Im Ergebnis stellt sich heraus, dass es sich beim TRAIL-induzierten Zelltod von PC3-Zellen um Apoptose handelt und diese durch die Herabregulation von Bcl-xL, nicht aber von Bcl-2, signifikant verstärkt werden kann. Nachdem die Abhängigkeit der TRAIL-vermittelten Apoptose von der Caspase 3 bewiesen war, wurde deren Aktivität in den unterschiedlich behandelten Zellkulturen bestimmt. Bereits in ausschließlich Bcl-xL-ASO transfizierten Zellen war die Caspase 3 deutlich stärker aktiviert als in Kontroll-ODN-transfizierten Zellen, was hier als ein Anstieg der spontanen Apoptoserate beim Fehlen von Bcl-xL gewertet werden kann. Wie zu erwarten, wurde auch die TRAIL-induzierte Caspase 3-Aktivierung durch Suppression von Bcl-xL signifikant verstärkt. Es ergab sich ein doppelt so hoher Anstieg wie in den Kontrollzellen. Durch Bcl-2Suppression konnte auch bezüglich der Caspase 3-Aktivität keine Sensibilisierung der PC3Zellen gegenüber TRAIL erreicht werden. Bemerkenswert ist jedoch, dass sowohl in den Bcl2- wie auch in den Bcl-xL-„Knock-down“-Zellen das jeweilige Maximum der Caspase 3Aktivität erst sechs Stunden nach TRAIL-Gabe erreicht wurde, während es in unbehandelten und Kontroll-ODN-transfizierten Zellen schon nach gut vier Stunden wieder zu einem Abfall der Aktivität der Caspase 3 kam. Darüber hinaus blieb die Caspase 3-Aktivität in den Bcl-xLsupprimierten Zellen auch 24 Stunden nach TRAIL-Applikation noch deutlich über dem Ausgangsniveau erhöht. Zu erklären ist dies durch den Wirkungsort der Bcl-2-Proteine. In der Signalkaskade nach Aktivierung des TRAIL-Rezeptors sind die Mitochondrien erst in zweiter Linie für die Induktion der Apoptose verantwortlich. Dadurch ist das verspätete Maximum der Caspase 3-Aktivität nach Bcl-xL-Suppression plausibel. Unklar bleibt dabei aber, warum die Suppression von Bcl-2 zwar einen deutlichen Effekt auf den zeitlichen Ablauf der Caspase 3Aktivierung, nicht aber auf ihre Höhe hat. Ebenfalls unklar bleibt, warum die Bcl-xL-„Knockdown“-Zellen zwar einen spontanen Anstieg der Caspase 3 zeigen, aber zumindest bezüglich der Messung ihrer Viabilität im Alamar Blue™-Assay nicht von z-VAD-fmk profitieren. Weil der Angriffspunkt der Proteine der Bcl-2-Familie die Mitochondrienmembran ist und TRAIL neben der direkten Rezeptor-vermittelten Caspase 3-Aktivierung auch den - 105 - 4. Diskussion intrinsischen Signalweg der Apoptose aktiviert, wurde auch hier das mitochondriale Membranpotential untersucht. Nach Färbung der Zellen mit DiOC6(3) wurde mittels Untersuchung im Durchflusszytometer festgestellt, dass der Anteil der Zellen mit gestörtem mitochondrialen Membranpotential nach TRAIL-Behandlung in den Bcl-xL-„Knock-down“Zellen um ein Vielfaches höher lag als in den Kontroll-Zellen. Durch den BreitspektrumCaspase-Inhibitor z-VAD-fmk konnte auch hier gezeigt werden, dass die TRAIL-vermittelte Störung des mitochondrialen Membranpotentials streng Caspase-abhängig ist. Der z-VADfmk-bedingte Wirkungsverlust von TRAIL könnte also durch die Hemmung der Caspase 8 direkt am TRAIL-Rezeptor bedingt sein. Wieder evozierte bereits die Bcl-xL-Suppression allein eine proapoptotische Reaktion, die durch z-VAD-fmk nicht gehemmt werden konnte. Dies bekräftigt die Notwendigkeit von Bcl-xL für die Integrität der Mitochondrien auch ohne das Einwirken apoptotischer Stimuli. Die Suppression von Bcl-2 hatte keinen Einfluss auf die Integrität der Mitochondrien in PC3-Zellen. Sie konnte weder eine Sensibilisierung gegenüber TRAIL bewirken noch eine spontane Störung des mitochondrialen Membranpotentials, wie im Falle von Bcl-xL, hervorrufen. Bcl-2 scheint also in PC3-Zellen beim Schutz der Mitochondrien keine oder nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Die Auswirkungen der Mitochondriendepolarisation nach TRAIL-Behandlung wurden wiederum durch Bestimmung des Anteils der Zellen mit zytosolisch vorliegendem Cytochrom c mit Hilfe FITC-markierter Antikörper am Durchflusszytometer untersucht. Es kam zu einer deutlichen Cytochrom cFreisetzung bereits nach alleiniger Suppression von Bcl-xL und zu einer signifikanten Verstärkung des TRAIL-Effektes in diesen Zellen. Während 24 Stunden nach TRAILApplikation in nur circa 20 % der Kontroll-Zellen zytosolisch vorhandenes Cytochrom c nachgewiesen werden konnte, war dies in knapp 80 % der Bcl-xL-„Knock-down“-Zellen der Fall. Als Zeichen für die Caspase-Abhängigkeit der TRAIL-vermittelten Cytochrom cFreisetzung konnte diese durch z-VAD-fmk nahezu auf das Augangsniveau gesenkt werden. Auch diesmal zeigte sich durch die Herabregulation von Bcl-2 kein signifikanter Effekt. Abschließend konnte bestätigt werden, dass die beobachteten Effekte nach Suppression von Bcl-xL und anschließender TRAIL-Behandlung auch zu einer signifikant höheren Caspase 9Aktivierung führten. Zusammenfassend konnte eine strenge Caspase-Abhängigkeit der TRAIL-induzierten Effekte in allen Versuchen festgestellt werden. Der TRAIL-induzierte Zelltod kann also als Apoptose bezeichnet werden. Die durch die alleinige Bcl-xL-Suppression hervorgerufenen Effekte waren in allen durchgeführten Versuchen Caspase-unabhängig. Der Mechanismus dieser Effekte bleibt unklar, in jedem Fall ist er außerhalb der ablaufenden Apoptose zu suchen. Die - 106 - 4. Diskussion Vermutung es könnte sich um unspezifische Transfektions-bedingte Effekte handeln scheidet jedoch mit großer Sicherheit aus, da das Kontroll-ODN mit identischer NukleotidZusammensetzung aber inverser Sequenz keinen vergleichbaren Einfluss auf die Zellkultur hatte. Es wird weiterhin deutlich, dass die TRAIL-induzierte Apoptose zu einem nicht unerheblichen Teil über den mitochondrialen Signalweg getriggert wird. In PC3-Zellen scheint hier nur Bcl-xL, nicht aber Bcl-2, ein wichtiger Resistenzfaktor gegen die TRAILvermittelte Apoptose zu sein. Im Allgemeinen wird Bcl-2 als sehr wichtiger Faktor in der Resistenzentwicklung von Tumorzellen gegen die Apoptoseinduktion durch Chemotherapeutika oder Zytokine beschrieben. Hinsichtlich der Reaktion von PC3-Zellen wurde gezeigt, dass eine Überexpression von Bcl-2 die TRAIL-vermittelte Apoptose blockieren kann (Munshi et al., 2001; Rokhlin et al., 2001). Physiologischerweise scheint Bcl2 im Gegensatz zu Bcl-xL in diesen Zellen aber keine Apoptose-hemmende Rolle zu spielen. Bei der Herabregulation von Bcl-2 zeigte sich im Gegensatz zu Bcl-xL in keinem der hier durchgeführten Versuche eine Verstärkung der TRAIL-Wirkung. Analog wurde bereits von Lebedeva und Mitarbeitern beschrieben, dass Bcl-2 im Vergleich zu Bcl-xL wohl eine untergeordnete Rolle in der Sensibilität von PC3-Zellen gegenüber Chemotherapeutika spielt (Lebedeva et al., 2000b). Eine Erklärung für die Diskrepanz der beobachteten Effekte des „Knock-downs“ von Bcl-2 und Bcl-xL könnte ein unterschiedliches Expressionslevel der beiden Proteine in PC3-Zellen sein. Eine andere Möglichkeit für diese Differenz wäre eventuell ein Unterschied in der spezifischen Funktion von Bcl-2 und Bcl-xL. Trotz ihrer für die meisten Fälle beschriebenen funktionellen Äquivalenz (Cory and Adams, 2002) gibt es einige Anhaltspunkte für eine unterschiedliche Funktionsweise. Im „National Cancer Institute's in vitro anticancer drug screen“ (NCI-ACDS) wurde in einer Auswahl von 60 Zelllinien nur für Bcl-xL eine starke Korrelation zwischen Expressionslevel und Resistenz gegen 122 Standard-Chemotherapeutika gefunden (Amundson et al., 2000). Für eine Reihe von Zelllinien ist lediglich für Bcl-xL, nicht aber für Bcl-2, eine Wirksamkeit im Schutz gegen bestimmte apoptotische Stimuli beschrieben. So wurde für FL5.12-lymphoide Zellen bei vergleichbarem Expressionslevel für Bcl-2 und Bcl-xL gezeigt, dass zwar beide Proteine den gleichen Schutz gegen Vincristin- und γ-Strahlen-induzierte Apoptose vermitteln, aber Bcl-xL einen besseren Schutz gegen die Apoptose durch Etoposid, Methotrexat und Cisplatin verleiht (Simonian et al., 1997). Auch in CEM-Zellen bot Bcl-2 zwar einen wirksamen Schutz vor UV-induzierter Apoptose, konnte aber den TRAIL-induzierten Zelltod nicht verhindern (Keogh et al., 2000). Erst kürzlich wurde von Fiebig und Mitarbeitern gezeigt, dass Bcl-xL zehnfach aktiver als Bcl-2 bei der Verhinderung der Doxorubicin-induzierten Apoptose in - 107 - 4. Diskussion MCF-7-Mammakarzinomzellen ist (Fiebig et al., 2006). Auch in Bezug auf die TRAILinduzierte Apoptose von Mammakarzinomzellen wurde bereits ein inhibitorischer Effekt für Bcl-xL, nicht aber für Bcl-2, beschrieben (Kim et al., 2003). Zusammenfassend scheint BclxL die prädominante Rolle in der Regulation der Suszeptibilität von Karzinomzellen gegen apoptotische Stimuli zu spielen. Übereinstimmend mit diesen Ergebnissen wurde beschrieben, dass in kolorektalen Karzinomen die Überexpression von Bcl-xL mit Prognose assoziiert ist (Biroccio et al., 2001). Für die einer schlechten Bcl-2-Expression in Prostatakarzinomen fand sich im Gegensatz dazu keine Korrelation zum Fortschreiten der Tumorerkrankung oder der Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten (Khor et al., 2006), was ebenfalls auf eine untergeordenete Rolle von Bcl-2 im Prostatakarzinom hindeutet. In Lymphomen hingegen, in denen Bcl-2 ja auch primär als Überlebensvorteil der malignen Zellklone entdeckt wurde, scheint es selbst die prädominante Rolle zu spielen. So wurde bei hochmalignen Non-Hodgkin-Lymphomen die hohe Expression von Bcl-2 als prädiktiv für nur kurzes krankheitsfreies Überleben beschrieben (Hermine et al., 1996). Durch eine Beeinflussung der Bcl-xL-Expression im lebenden menschlichen Körper könnte durch die damit erreichte Überwindung der Chemoresistenz von Karzinomen in Zukunft eine erfolgreiche Behandlung auch fortgeschrittener Tumorerkrankungen möglich werden. Bei einem klinischen Einsatz zytotoxischer Zytokine wie TRAIL könnte die Herabregulation von Bcl-xL zu einer besseren Wirksamkeit selektiv in den malignen Zellen führen. Zuvor muss für die Suppression von Bcl-xL im lebenden menschlichen Körper zunächst ein sicheres und effizientes Verfahren entwickelt werden. 4.4. Fazit Diese Arbeit zeigt, dass es sich bei der PKCη um einen potenten Resistenzfaktor im Ablauf der TRAIL-induzierten Apoptose in PC3-Prostatakarzinomzellen handelt. Des Weiteren bestätigen diese Untersuchungen die Bedeutung von Bcl-xL als wichtiges antiapoptotisches Protein in PC3-Zellen. Bcl-2 dagegen spielt, anders als erwartet, keine Rolle beim TRAILvermittelten Zelltod dieser Zellen. PKCη und Bcl-xL, nicht aber Bcl-2, sind mithin potentielle Angriffspunkte zur Verstärkung der zytotoxischen Prostatakrebszellen. - 108 - Wirksamkeit von TRAIL in Abkürzungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis AB Antibiotika ABC ATP-„binding cassette“ ADP Adenosindiphosphat AFC Aminotrifluoromethylcoumarin AK Antikörper AODN Antisense-Desoxyoligonukleotid (Synonym: ASO) Apaf-1 „apoptotic protease-activating factor“ 1 aPKC atypische (atypical) Proteinkinasen C APO1 (Synonyme: CD95, Fas) APO2L (Synonym: TRAIL) ARF „activin responsive factor“ ASO Antisense-Desoxyoligonukleotid (Synonym: AODN) ATP Adenosintriphosphat Bak Bcl-2-„homologous antagonist/killer“ (Protein der Bcl-2-Familie) Bax Bcl-2-„associated x protein“ (Protein der Bcl-2-Familie) BCA „Bicinchoninic acid assay“ Bcl-2 „B-cell lymphoma“ (Protein der Bcl-2-Familie) Bcl-xL „long splicing variant of a Bcl-2 related gene“ (Protein der Bcl-2-Familie) Bcl-xS „short splicing variant of a Bcl-2 related gene“ (Protein der Bcl-2-Familie) BH Bcl-2-homologe Domäne Bid BH-3-„interacting death agonist“ (Protein der Bcl-2-Familie) CAD „caspase-activated desoxyribonuklease“ CD „cluster of differentiation“ CD95 (Synonyme: APO-1, Fas) CD95L CD95-Ligand (Synonym: Fas-Ligand) CdK2 „Cyclin-dependent kinase“ 2 cDNA „complementary“ DNA cFLIP „cellular FLICE like inhibiting protein“ CHAPS 3-[(3-Cholamidopropyl)dimethylammonio]-1-propansulfonat CK2 Caseinkinase 2 CMV Cytomegalievirus c-myc Protoonkogen - 109 - Abkürzungsverzeichnis (als v-myc = Retrovirus, Induktion der Myelocytomatose bei Vögeln) c-Myc Transkriptionsfaktor (Genprodukt von c-myc) CONO Kontrolloligonukleotid cPKC klassische (classical) Proteinkinasen C CT „threshold cycle“ (Schwellenzyklus) d delta DAG Diacylglycerol dATP Desoxyadenosintriphosphat DD „death domain“ (Todesdomäne) DED „death effector domain“ (Todeseffektordomäne) DFF45 DNA-Fragmentierungsfaktor 45 DEVD Aspartat-Glutamat-Valin-Aspartat (Aminosäurefolge des Caspasesubstrates bzw. -inhibitors für die Caspase 3) DIABLO „direct IAP binding protein with low isoelectric point” (Synonym: Smac) DiOC6(3) Dihexaoxacarbocyaninjodid DISC „death-inducing signaling complex“ DMEM „Dulbecco’s Modified Eagle’s Medium“ DMSO Dimethylsulfoxid DNA Desoxyribonukleinsäure (-acid) dNTP Desoxynukleosidtriphosphat ∆ψm Mitochondriales Membranpotential DR „death receptor“ (Todesrezeptor) dTMP Desoxythymidinmonophosphat DTT Dithiothreitol dUTP Desoxyuridintriphosphat EDTA Ethylendiamintetraacetat ELISA „enzyme linked immuno-sorbent assay“ FACS „Fluorescence activated cell sorter“ FADD „Fas-associated death domain“ (Fas-assoziierte Todesdomäne) FAM 6-Carboxyfluorescein (Reporterfarbstoff) FasL Fas-Ligand (Synonym: CD95-Ligand) FET Fluoreszenz-Energie-Transfer FITC Fluoresceinisothiocyanat FKS Fetales Kälberserum - 110 - Abkürzungsverzeichnis FLICE „Fas-associated death domain-like IL-1βconverting enzyme“ FRET Fluoreszenz-Resonanz-Energietransfer FSC „forward scatter“ FSH Follikel-stimulierendes Hormon FW „forward“ g Gramm G Gauge GnRH „Gonadotropin releasing hormon“ HEPES 4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazin-ethansulfonsäure IAP „Inhibitor of apoptosis proteins“ CAD I Inhibitor der „caspase-activated desoxyribonuklease“ IFN Interferon Ig Immunglobulin IgG Immunglobulin der Klasse G IL Interleukin IP3 Inositoltriphosphat i.v. intra venös LAN „Linker-Arm“-Nukleotid l liter LEHD Leucin-Glutamat-Histidin-Aspartat (Aminosäurefolge des Caspasesubstrates bzw. -inhibitors für die Caspase 9 ) LH Luteinisierendes Hormon LHRH LH-releasing Hormon MAP „mitogen activated protease“ MAPK MAP-Kinase Mcl-1 „Myeloid cell leucemia sequence 1 (Protein der Bcl-2-Familie) MDR „multidrug resistance“ m Meter M molar min Minute MOE Methoxyethyl MTT Tetrazoliumsalz mRNA „messenger“ RNA MRP „multidrup resistance associated protein“ - 111 - Abkürzungsverzeichnis NFκB „nuclear factor kappa B“ (Transkriptionsfaktor) NKC „natural killer cell“ (Natürliche Killerzellen) nPKC novel/neue Proteinkinasen C ODN Desoxyoligonukleotid OPG Osteoprotegerin (TRAIL-Rezeptor) p21 „cyclin-dependent kinase inhibitor“ (Zellzyklusregulator) p53 (Transkriptionsfaktor) PAGE Polyacrylamid-Gelelektrophorese PARP Poly-ADP-Ribose Polymerase PBS „phosphate buffered saline“ (Phosphat-gepufferte Salzlösung) PCR „polymerase chain reaction“ (Polymerasekettenreaktion) PIP3 Phosphatidylinositoltriphosphat PKB Proteinkinase B PKC Proteinkinase C (c: classical; n: novel; a: atypical) PLC Phospholipase C PMA „phorbol myristate acetate“ PNA „peptide nucleic acid“ PSA Prostata-spezifisches Antigen PtdSer Phosphatidylserin PVDF Polyvinylidenfluorid Rb Retinoblastomgen Redox Reduktions-Oxidations-(Reaktion) RIBA „recombinant immunoblot assay“ RIP „receptor interacting protein“ RNA Ribonukleinsäure (-acid) RNAse H Ribonuklease H rRNA ribosomale RNA Rn Reportersignal RT-PCR Reverse Transkriptase PCR RV „reverse“ s.c. sub cutan SD „standard deviation“ (Standardabweichung) SDS Natriumdodecylsulfat (sodium dodecyl sulfate) sec Sekunde - 112 - Abkürzungsverzeichnis Smac „second mitochondria-derived activator of caspases“ (Synonym: DIABLO) SSC „side scatter“ Taq Thermus aquaticus (hitzeresistenter Bakterienstamm) TAMRA 6-Carboxytetramethylrhodamin (Quencher) tBid „truncated“ Bid (Protein der Bcl-2-Familie) TBS/T „Tris-buffered saline“/Tween® (Polyoxyethylen) TMB Tetramethylbenzidin TNF Tumor Nekrose Faktor TNF-R TNF-Rezeptor TRADD „TNF-related associated death domain“ TRAIL „TNF-related apoptosis-inducing ligand“ TRAIL-R1 TRAIL Receptor 1 (Synonyme: DR4, APO-2 A) TRAIL-R2 TRAIL Receptor 2 (Synonyme: DR5, TRICK, Killer) TRAIL-R3 TRAIL Receptor 3 (Synonyme: DcR1, TRID, LIT) TRAIL-R4 TRAIL Receptor 4 (Synonyme: DcR2, TRUNDD) Tris 2-Amino-2-hydroxymethyl-1,3-propandiol U Umdrehungen UNG Uracil-N-Glykosylase UV ultraviolette VAD Valin-Alanin-Aspartat (Aminosäurefolge des Caspasesubstrates bzw. -inhibitors) VIC (Reporterfarbstoff) (v/v) „volume per volume“ (w/v) „weight per volume“ XIAP „x-linked inhibitor of apoptosis proteins“ - 113 - Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Schematische Darstellung der beiden Hauptsignalwege der Apoptose. Abb. 2: Prinzipielle Struktur der Proteinkinasen C, (modifiziert nach Cartee and Kucera, 2000). Abb. 3: Chemische Modifikationen von Oligonukleotiden, (aus Dias and Stein, 2002). Abb. 4: Schematische Darstellung der Sondendegradierung während eines TaqMan® Laufes, (aus Schild, 1998). Abb. 5: Darstellung der chemischen Struktur einer TaqMan® PCR-Sonde, (aus Schild, 1998). Abb. 6: Amplifikationsdiagramm, (aus Schild, 1998). Abb. 7: Darstellung einer Zellzyklusanalyse. Abb. 8: Aufnahme FITC-markierter Gapmer-ODNs in PC3-Zellen. Abb. 9 A: Quantifizierung der PKCη-mRNA mittels „Real Time“ RT-PCR (TaqMan®), Kinetik. Abb. 9 B: Quantifizierung der PKCη-mRNA mittels „Real Time“ RT-PCR (TaqMan®), Dosisabhängigkeit. Abb. 9 C: Quantifizierung der Bcl-xL-mRNA mittels „Real Time“ RT-PCR (TaqMan®), Kinetik. Abb. 9 D: Quantifizierung der Bcl-xL-mRNA mittels „Real Time“ RT-PCR (TaqMan®), Dosisabhängigkeit. Abb. 9 E: Quantifizierung der Bcl-2-mRNA mittels „Real Time“ RT-PCR (TaqMan®), Dosisabhängigkeit. Abb. 10 A: Western Blot-Analyse der PKCη-Protein-Expression. Abb. 10 B: Western Blot-Analyse der Bcl-xL-Protein-Expression. Abb. 10 C: Western Blot-Analyse der Bcl-2-Protein-Expression. Abb. 11 A: Zytotoxische Wirkung von TRAIL auf PC3-Zellen nach Suppression der PKCη (Alamar Blue™-Assay), Kinetik. Abb. 11 B: Zytotoxische Wirkung von TRAIL auf PC3-Zellen nach Suppression der PKCη (Alamar Blue™-Assay), Dosisabhängigkeit. Abb. 11 C: Dosisabhängige Reduktion des TRAIL-induzierten Zelltodes in PKCηsupprimierten Zellen durch z-VAD-fmk (Alamar Blue™-Assay). Abb. 11 D: Reduktion des TRAIL-induzierten Zelltodes in PKCη-supprimierten Zellen durch z-VAD-fmk (Alamar Blue™-Assay). - 114 - Abbildungsverzeichnis Abb. 12 A: Zytotoxische Wirkung von TRAIL auf PC3-Zellen nach Suppression der PKCη (Zellzyklusanalyse), Kinetik. Abb. 12 B: Zytotoxische Wirkung von TRAIL auf PC3-Zellen nach Suppression der PKCη (Zellzyklusanalyse), Dosisabhängigkeit. Abb. 12 C: Reduktion des TRAIL-induzierten Zelltodes in PC3-Zellen durch z-DEVDfmk nach Suppression der PKCη (Zellzyklusanalyse). Abb. 13 A: TRAIL-induzierte Caspase 3-Aktivierung in PC3-Zellen nach Suppression der PKCη, Kinetik. Abb. 13 B: TRAIL-induzierte Caspase 3-Aktivierung in PC3-Zellen nach Suppression der PKCη, Dosisabhängigkeit. Abb. 14 A: TRAIL-induzierte Depolarisation der Mitochondrienmembranen nach der Mitochondrienmembranen nach Suppression der PKCη, Kinetik. Abb. 14 B: TRAIL-induzierte Depolarisation Suppression der PKCη, Dosisabhängigkeit. Abb. 14 C: Reduktion der TRAIL-induzierten Mitochondriendepolarisation durch z-VADfmk nach Suppression der PKCη. Abb. 15 A: TRAIL-induzierte Cytochrom c-Freisetzung nach Suppression der PKCη, Kinetik. Abb. 15 B: Reduktion der TRAIL-induzierten Cytochrom c-Freisetzung durch z-VAD-fmk nach Suppression der PKCη. Abb. 16 A: Zytotoxische Wirkung von TRAIL auf PC3-Zellen nach Suppression von BclxL oder Bcl-2 (Alamar Blue™-Assay), Kinetik. Abb. 16 B: Zytotoxische Wirkung von TRAIL auf PC3-Zellen nach Suppression von BclxL oder Bcl-2 (Alamar Blue™-Assay), Dosisabhängigkeit. Abb. 16 C: Dosisabhängige Reduktion des TRAIL-induzierten Zelltodes in Bcl-xLsupprimierten Zellen durch z-VAD-fmk (Alamar Blue™-Assay). Abb. 16 D: Reduktion des TRAIL-induzierten Zelltodes in Bcl-xL-supprimierten Zellen durch z-VAD-fmk (Alamar Blue™-Assay). Abb. 17 A: Zytotoxische Wirkung von TRAIL auf PC3-Zellen nach Suppression von BclxL oder Bcl-2 (Zellzyklusanalyse), Kinetik. Abb. 17 B: Zytotoxische Wirkung von TRAIL auf PC3-Zellen nach Suppression von BclxL oder Bcl-2 (Zellzyklusanalyse), Dosisabhängigkeit. Abb. 17 C: Reduktion des TRAIL-induzierten Zelltodes in PC3-Zellen durch z-DEVDfmk nach Suppression von Bcl-xL (Zellzyklusanalyse). - 115 - Abbildungsverzeichnis Abb. 18 A: TRAIL-induzierte Caspase 3-Aktivierung in PC3-Zellen nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2, Kinetik. Abb. 18 B: TRAIL-induzierte Caspase 3-Aktivierung in PC3-Zellen nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2, Dosisabhängigkeit. Abb. 19 A: TRAIL-induzierte Depolarisation der Mitochondrienmembranen nach Mitochondrienmembranen nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2, Kinetik. Abb. 19 B: TRAIL-induzierte Depolarisation der Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2, Dosisabhängigkeit. Abb. 19 C: Reduktion der TRAIL-induzierten Mitochondriendepolarisation durch z-VADfmk nach Suppression von Bcl-xL. Abb. 20 A: TRAIL-induzierte Cytochrom c-Freisetzung nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2, Kinetik. Abb. 20 B: Reduktion der TRAIL-induzierten Cytochrom c-Freisetzung durch z-VAD-fmk nach Suppression von Bcl-xL. Abb. 21: TRAIL-induzierte Caspase 9-Aktivierung in PC3-Zellen nach Suppression von Bcl-xL oder Bcl-2, Dosisabhängigkeit. - 116 - Literaturverzeichnis Literaturverzeichnis (1997) Immediate versus deferred treatment for advanced prostatic cancer: initial results of the Medical Research Council Trial. The Medical Research Council Prostate Cancer Working Party Investigators Group. Br. J. Urol. 79, 235-246. Adolfsson, J., Carstensen, J., and Lowhagen, T. (1992). Deferred treatment in clinically localised prostatic carcinoma. Br. J. Urol. 69, 183-187. Adolfsson, J., Steineck, G., and Hedlund, P.O. (1999). Deferred treatment of locally advanced nonmetastatic prostate cancer: a long-term followup. J. Urol. 161, 505-508. Akhtar, S., Basu, S., Wickstrom, E., and Juliano, R.L. (1991). Interactions of antisense DNA oligonucleotide analogs with phospholipid membranes (liposomes). Nucleic Acids Res. 19, 5551-5559. Akkaraju, G.R. and Basu, A. (2000). 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BH3only proteins that bind pro-survival Bcl-2 family members fail to induce apoptosis in the absence of Bax and Bak. Genes Dev. 15, 1481-1486. - 131 - Eidesstattliche Erklärung Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Dissertation selbständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe. Die Dissertation ist bisher keiner anderen Fakultät vorgelegt worden. Ich erkläre, dass ich bisher kein Promotionsverfahren erfolglos beendet habe und dass eine Aberkennung eines bereits erworbenen Doktorgrades nicht vorliegt. Greifswald, 03.09.2007 …………………………………………… - 132 - Lebenslauf Name: Antje Sagrauske Geburtsdatum: 17.03.1980 Geburtsort: Ilmenau/Thür. Schulausbildung: 1986-1991 Rudi-Arnstadt-Oberschule Frauenwald (POS) 1991-1998 Goethe-Schule Ilmenau (Gymnasium) 1998 Abitur Krankenpflegepraktikum: 09-11/1998 Intensivstation/Kreiskrankenhaus Ilmenau Bundeswehr: 01/1999 Einstellung als Soldat auf Zeit 01-09/1999 Grundausbildung und Offizierlehrgang 10/1999 Beurlaubung zum Studium Studium: 10/1999 Immatrikulation an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald im Studiengang Humanmedizin 09/2001 Physikum 02-03/2002 Famulatur Innere Medizin am Bundeswehrkrankenhaus Ulm 08/2002 Erstes Staatsexamen 02-03/2003 Famulatur Chirurgie am Bundeswehrkrankenhaus Leipzig 03/2003 Famulatur Neurologie an der EMAU Greifswald 09-10/2003 Famulatur Allgemeinmedizin am MStOSanZ Parow 09/2004 Zweites Staatsexamen 10/2004-09/2005 Praktisches Jahr an der EMAU Greifswald 10/2004-02/2005 Chirurgische Universitätsklinik (1. Trimester) 02-05/2005 KIM C - Hämatologie und Onkologie (2. Trimester) 05-09/2005 Klinik für Neurologie (3. Trimester) 11/2005 Drittes Staatsexamen - 133 - Promotion: 10/2002-01/2007 in der Abteilung Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (Leiter: Univ.-Prof. Dr. med. James F. Beck) der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin (geschäftsführender Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Christoph Fusch) der Medizinischen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald angefertigt am Institut für Pharmakologie, Research Center of Pharmacology and Experimental Therapeutics, (Direktor: Univ.Prof. Dr. rer. nat. Heyo K. Kroemer) der Ernst-Moritz-ArndtUniversität Greifswald Thema: Die Suppression von PKCη oder Bcl-xL, nicht aber Bcl-2, verstärkt die zytotoxische Wirkung von TRAIL in PC3Prostatakarzinomzellen. Veröffentlichungen: - Apoptotic responsiveness of PC-3 prostate cancer cells to tumor necrosis factor-related apoptosis-inducing ligand: Evidence for differential effects of Bcl-xL and Bcl-2 down-regulation. Sonnemann, J., Gekeler, V., Sagrauske, A., Muller, C., Hofmann, H.P. and Beck, J.F. (2004). Int. J. Oncol. 25, 1171-1181. - Down-regulation of protein kinase C{eta} potentiates the cytotoxic effects of exogenous tumor necrosis factor-related apoptosis-inducing ligand in PC-3 prostate cancer cells. Sonnemann, J., Gekeler, V., Sagrauske, A., Muller, C., Hofmann, H.P. and Beck, J.F. (2004). Mol. Cancer Ther. 3, 773-781. Beruflicher Werdegang: 11/2005-03/2006 Tätigkeit als Assistenzärztin am Bundeswehrkrankenhaus Berlin Abteilung Innere Medizin 03/2006-01/2007 Mutterschutz und Elternzeit Seit 02/2007 Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit als Assitenzärztin Greifswald, 03.09.2007 ………………………………….. - 134 - Danksagung An dieser Stelle bedanke ich mich bei meinem Betreuer Herrn Prof. Dr. James F. Beck für die freundliche Überlassung des Themas, die hilfreichen Hinweise und Anregungen und die kritische Diskussion der Versuchsergebnisse in den allwöchentlichen Besprechungen. Besonders gilt mein Dank Herrn Dr. Jürgen Sonnemann für die intensive Betreuung, die Wegweiser im Verlauf der praktischen Arbeit, die vielen Diskussionen und hilfreichen Gespräche und nicht zuletzt für das rasche Korrekturlesen der zugeschickten Kapitel. Bei Frau Jennifer Gänge bedanke ich mich ganz herzlich für die Hilfe bei der Durchführung der Versuche und bei den „alltäglichen“ kleinen Problemen im Labor, für das gute Arbeitsklima und für die vielen persönlichen Gespräche. Für die Hilfe bei der Durchführung von Proteinexpressionsanalysen im Labor von Frau Dr. Cornelia Müller an der Kinderklinik der Ernst-Moritz-Arndt-Universität bedanke ich mich bei Frau Ulrike Glawe. Bei Frau Christine Stötzer bedanke ich mich für die Durchführung der regelmäßigen Mykoplamentests im Hämatologisch-/Onkologischen Labor der Kinderklinik der ErnstMoritz-Arndt-Universität. Auch bei meiner Familie und meinem Freund bedanke ich mich für die aufmunternden aber auch mahnenden Worte, ohne die diese Arbeit wohl niemals fertig geworden wäre. Bei meiner kleinen Tochter bedanke ich mich für die regelmäßigen Ruhezeiten, in denen ich ungestört am Schreibtisch habe sitzen können. - 135 -