Abstract Karlisch Carmen Auswirkungen von TRAIL und Taurolidin auf Apoptose und Proliferation von humanen Rhabdomyosarkomen, Leiomyosarkomen und Epitheloidzellsarkomen Problem: Weichgewebssarkome bilden innerhalb der bösartigen Erkrankungen eine kleine, aber sehr heterogene Gruppe von Malignomen. Ihre Therapie sollte individuell und multimodal sein, wobei die chirurgische Resektion die Grundlage bildet. Gerade fortgeschrittene oder metastasierte Sarkomerkrankungen sind häufig schwer zu behandeln. Deshalb testeten wir die Auswirkungen der beiden Substanzen TRAIL (Tumor Necrosis Factor Related Apoptosis Inducing Ligand) und Taurolidin (TRD) auf Zellen dreier verschiedener Weichgewebssarkome: Rhabdomyosarkom (A-204), Leiomyosarkom (SK-LMS-1) und Epitheloidzellsarkom (VA-ES-BJ). Methoden: Vitalität der Zellen sowie Apoptose und Nekrose wurden mittels Durchflusszytometer (FACS) und vorheriger Färbung mit Annexin und Propidiumjodid quantifiziert und verglichen. Ein BrdUImmunoassay wurde benutzt, um den Einfluss auf die Zellproliferation zu untersuchen. Die Genexpression wurde mittels Microarray ermittelt und die Ergebnisse mit rtPCR validiert. Veränderungen auf Proteinebene wurden mit Western-Blot-Analysen dargestellt. Außerdem wurden die Zellen lichtmikroskopisch untersucht und eine immunhistochemische TUNEL-Färbung wurde angefertigt. Ergebnisse: Die Einzelsubstanzen TRAIL und TRD induzierten signifikant Apoptose und hemmten die Proliferation von Rhabdomyo- und Epitheloidsarkomzellen. Die kombinierte Anwendung der Substanzen hatte synergistische apoptotische Auswirkungen. Dies zeigte sich vor allem bei den Rhabdomyosarkomzellen, wo nur 18 % lebende Zellen nach 48 Stunden Inkubation zurückblieben (p<0,05). Die Expression von Genen der apoptotischen Signalwege wurde durch TRAIL und TRD an vielen Stellen verändert. Diskussion: Diese in vitro Studie belegt, dass TRAIL und Taurolidin bei der Induktion von Apoptose und der Hemmung der Zellproliferation in verschiedenen Weichgewebssarkomen synergistisch zusammenwirken. Durch Lichtmikroskopie und TUNEL-Färbung konnten diese Veränderungen auch sichtbar gemacht werden. Die beobachteten Auswirkungen auf die Genexpression waren für die verschiedenen Zelllinien sehr unterschiedlich. Dies unterstützt eine individualisierte Herangehensweise in der Tumortherapie. Zukünftige Studien und klinische Therapien sollten individuell sein und den histologischen Typ des Weichgewebssarkoms berücksichtigen. Die Substanzen TRAIL und Taurolidin könnten künftig die Therapieoptionen beim fortgeschrittenen Weichgewebssarkom erweitern.