Medienkonferenz zur Eröffnung des Messeturms Basel am 14. November 2003 Referat von Markus Graf, CEO der Swiss Prime Site AG Sehr geehrte Damen und Herren Ich möchte Sie gerne mitnehmen auf eine kurze Reise. Sie führt uns auf die Höhen und auch in einige Tiefen der Messeturmgeschichte. Auf historische Vollständigkeit habe ich verzichtet. Obwohl der Messeturm erst seit einigen Monaten in seiner ganzen Pracht zu sehen ist, geistert er als Idee schon bald zehn Jahre in Basler Köpfen herum. Im 1994 beschlossenen Masterplan "Messe Basel Plus" wurde die Idee zusammen mit der Gestaltung des Messeplatzes und des Parkes zum ersten Mal fixiert. Erste Zeichnungen des Messeturms tauchten 1997 auf. Drei Jahre später lagen die Resultate eines Projektwettbewerbs vor. Die unverwechselbare Architektur, die funktionalen Qualitäten des Projekts der Architektengemeinschaft Morger, Degelo, Marques und erste Wirtschaftlichkeits-Berechnungen liessen das Projekt sehr attraktiv erscheinen. Verbale Tiefschläge Ich erinnere mich noch gut an die vielen Argumente, die gegen den Kauf des Projektes Messeturms angeführt wurden. Man warnte uns vor den vielen Risiken, die dem Projekt angeblich anhaften: die komplexe Bauweise des Turms, die unberechenbare Statik, die fassadenbedingten Probleme mit der Isolation, dem Sonnenschutz und dem Klima, der unrealistische Zeitplan, die ungenügende Nachfrage nach Mietflächen usw. Ein Freund, notabene ein echter Basler und eifriger Fasnächtler, fragte mich einmal ganz besorgt: "Markus, warum tust du dir das an?" Es werde sehr schwierig werden, einen Hotelbetreiber und Mieter für 24'000 m2 Flächen zu finden. Basel habe mehr als genug Büroräume. Für hochwertige und entsprechend etwas teurere Quadratmeter bestehe erst recht kein Bedarf. "Diejenigen, die sich's leisten könnten, bleiben in der 'Dalbe', und die andern entscheiden nach dem Quadratmeterpreis", bekamen wir zu hören. Den Skeptikern und Warnern von damals müssen wir heute dankbar sein. Sie haben uns gezwungen, unsere Abklärungen besonders präzis durchzuführen. Im Rahmen der Due Diligence ergab sich denn auch die Notwendigkeit, das Projekt aus wirtschaftlichen Gründen zu optimieren. Eine Folge davon ist das 31. Stockwerk, das ursprünglich nicht geplant war. Seite 1/4 CH-4601 Olten, Froburgstrasse 15, Telefon +41 62 213 06 06, Telefax +41 62 213 06 09 www.swiss-prime-site.ch, [email protected] Trotz allen Unkenrufen und Vorbehalten entschieden wir uns also für die Realisierung des Projektes. Es war für uns und unser junges Unternehmen eine echte Herausforderung. Doch haben wir immer an den Standort Basel mit seiner wirtschaftlichen Bedeutung und seinem Potenzial geglaubt. Auch bin ich der Ansicht, dass nicht alles Grosse immer nur in Zürich stehen muss! Und als Fan des FC Basel habe ich natürlich besonders gern grünes Licht für die Realisierung gegeben. Wie hoch ist die Nachfrage nach Büroflächen im Jahr 2004? So lautete die Frage, die wir im Jahr 2001 zu beantworten hatten. Das war notabene vor dem 11. September, als die Welt noch etwas anders ausschaute und die Wirtschaft noch lief. Tatsächlich bestand die grösste Herausforderung darin, die Nachfrage nach Mietflächen drei Jahre im voraus abzuschätzen. Wir waren uns bewusst: Ein Messeturm ohne Mieter ist wie ein Rennauto ohne Motor. Eindrücklich fürs Auge, aber unnütz. Damit es nicht soweit kommen konnte, haben wir frühzeitig die Zusammenarbeit mit einem professionellen Vermarktungs- und Vermietungsspezialisten gesucht und in der SPG Intercity auch gefunden. Anfänglich war das Interesse der potenziellen Mieter gering. Oder es meldeten sich Interessenten, die wir den andern Mietern nicht zumuten wollten. So richtig nach oben mit dem Vermietungsstand ging es nach der Aufrichte im Dezember 2002. Sobald wir das Gebäude in seiner vollen Höhe und die Räume zeigen konnten, nahm das Interesse spürbar zu. Heute sind beinahe 90% der 24'600 m2 vermietet – dies zu den von uns geplanten Mietpreisen und deshalb auch mit der kalkulierten Rendite. Dieses Ergebnis ist im gegenwärtigen Umfeld sehr erfreulich. Zufrieden dürfen wir damit aber noch nicht sein. Unser Ziel haben wir erst erreicht, wenn jeder einzelne Quadratmeter vermietet ist. Hightech und hochpräzises Timing Bezüglich Technologie und Timing hat der Messeturm im schweizerischen Hochbau neue Massstäbe gesetzt. Nehmen wir nur die Fassade. Sie weist eine Fläche von 14'000 m2 auf – dies ist etwa die Fläche zweier Fussballfelder. Genau genommen ist es eine Doppelfassade mit einem umlüfteten Zwischenraum und windgeschützt montierten Lamellenstoren zum Sonnenschutz. Die Fassade muss sich einerseits den Bewegungen des Turms anpassen – an der Spitze kann er bis zu 16 cm in eine Richtung ausschlagen – andererseits wasser-und luftdicht sein. Die Firma Batigroup als Totalunternehmer für das ganze Projekt hat sich auch hier als technologisch kompetenter, budget- und termintreuer Partner erwiesen. Hohen Respekt verdient sodann die Bewältigung des Terminplans. Welche ausserordentliche Leistung in kürzester Zeit erbracht wurde, zeigen Ihnen die folgenden Eckdaten: - Am 31. Juli 2001 folgten den Plänen erste Taten. Die Bagger fuhren auf und das Hotel Admiral, das auf dem Grundstück des Messeturms lag, wurde abgebrochen. Seite 2/4 CH-4601 Olten, Froburgstrasse 15, Telefon +41 62 213 06 06, Telefax +41 62 213 06 09 www.swiss-prime-site.ch, [email protected] - Am 26. Oktober 2001 war die Grundsteinlegung. - Von Mai bis Oktober 2002 entstand wöchentlich ein neues Stockwerk. Jede Woche nahm die vermietbare Bürofläche der Swiss Prime Site AG um rund 700 m2 zu – ein schönes Gefühl! - Am 5. Dezember 2002 – gut 13 Monate nach der Grundsteinlegung – fand die Aufrichte statt. - Am 20. März 2003, also wie geplant vor der Eröffnung der Uhren- und Schmuckmesse, öffnete das Hotel seine Tore. Hohe Wellen Auch nach der Fertigstellung des Gebäudes ist fast alles nach Plan gelaufen. Eine bedeutende Ausnahme war eigentlich nur der Wechsel des Hotelbetreibers von Sorat Hotels zu Ramada per 1. September 2003. Vor allem die Folgen dieses Wechsels haben hohe Wellen geworfen. Von der Aussage"Ramada im Messeturm" bis zur amerikanisch saloppen Bezeichnung "Ramada Tower" war es nicht mehr weit. Sollte der Name "Messeturm" – kaum geboren – schon wieder sterben? Dieser Eindruck entstand nach einem Interview, in dem ich mich für eine Beschriftung des Messeturms mit dem Namen des Hotels stark machte und erstmals den Turm als "Ramada Tower" bezeichnete. Da jeder Hotelbetreiber sein Haus möglichst wirksam kennzeichnen will, war eine Beschriftung für mich die normalste Sache der Welt. In Basel hingegen hat das Vorhaben so viel Staub aufgewirbelt, dass man den Messeturm fast nicht mehr sehen konnte. Wohl unter dem Druck der Medien sah sich sogar die Stadtbildkommission veranlasst, zur Beruhigung der Gemüter eine "Verlautbarung" zu verschicken. Sie nahm darin Stellung zu einem Gesuch, das sie noch gar nicht erhalten hatte. Inzwischen haben sich die Gemüter wieder etwas beruhigt. Unser Gesuch für die Beschriftung des Hotels "Ramada Plaza" wird gegenwärtig überprüft, und wir erwarten demnächst einen Entscheid. Lassen Sie mich eines in aller Deutlichkeit festhalten, sehr geehrte Damen und Herren, hoch verehrte Baslerinnen und Basler: Nichts und niemand wird Sie davon abhalten, den Messeturm beim Namen zu nennen. Auch der Name "Beppi-Silo", den Radio Basilisk bei der Aufrichte auf Anregungen von Zuhörern kreierte, wird keinen Bestand haben. Der Messeturm bleibt der Messeturm, unabhängig von der Beschriftung des Hotelbetreibers. Seite 3/4 CH-4601 Olten, Froburgstrasse 15, Telefon +41 62 213 06 06, Telefax +41 62 213 06 09 www.swiss-prime-site.ch, [email protected] Das Höchste der Gefühle 105 Meter elegante Architektur. Dieser Turm kann sich sehen lassen. Wir haben uns dafür engagiert, dass aus den hochfliegenden Plänen das höchste Gebäude der Schweiz wird. Schliesslich passt der Messeturm perfekt zu unserer Strategie, nur in überdurchschnittliche Objekte an besten Lagen zu investieren. Für mich – in meiner Funktion als CEO einer börsenkotierten Gesellschaft – besteht das Höchste der Gefühle denn auch in einer guten Perspektive für unsere Aktionäre. Dazu leistet der Messeturm einen gewichtigen Beitrag. Jung, gesund und erfolgreich die SPS Bei dieser Gelegenheit verweise ich gerne auch auf die Zahlen per 30. September 2003, die wir heute Morgen veröffentlicht haben. Der Nettomietertrag per 30. September 2003 hat sich gegenüber der Vorjahresperiode um 13.7% auf CHF 82.4 Mio. erhöht; der Periodengewinn hat um 4.9% auf CHF 34.4 Mio. zugenommen. Die Leerstandsziffer ist 4.3%. Unter Ausklammerung von CHF 2 Mio. für Neubewertungen und den daraus resultierenden latenten Steuern ist der EBIT um 9.14% auf CHF 62.1 Mio. gewachsen. Die EBIT-Marge ist gegenüber dem 3. Quartal 2002 zwar um knapp 3% auf 75.00% zurückgegangen, liegt aber nach wie vor auf einem Spitzenniveau. Der Wert des Immobilienportefeuilles ist in den drei Monaten bis 30. September 2003 um CHF 13.3 Mio. auf CHF 2'069.9 Mio. gewachsen. Die Zunahme resultiert hauptsächlich aus Investitionen in den Messeturm Basel und in das Neubauprojekt Sihlcity in Zürich. Der jährliche Soll-Mietertrag des Messeturms beläuft sich übrigens auf CHF 9.8 Mio. Er wird künftig einen wichtigen Beitrag zu den Mieteinnahmen leisten. Meine Damen und Herren, George Soros soll einmal gesagt haben "Gute Investitionen sind langweilig". So gesehen hätte ich nichts dagegen, wenn uns der Messeturm künftig sogar ein bisschen langweilt. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Seite 4/4 CH-4601 Olten, Froburgstrasse 15, Telefon +41 62 213 06 06, Telefax +41 62 213 06 09 www.swiss-prime-site.ch, [email protected]