BMBF-Förderprogramm „Forschung für die Nachhaltigkeit“ Anwendung von Reinigungswänden für die Sanierung von Altlasten RUBIN Phase 2 (2006-2009) Vorhabenthema: Koordinierung des Forschungsverbundes Entwicklung einer schnellen Methode zur Beurteilung der Eignung technischer Eisensorten für die Behandlung LCKW-kontaminierter Grundwässer in durchströmten Reinigungswänden unter besonderer Berücksichtigung der „Chargentreue“ des Eisens Teilvorhaben 1: Koordinierung des Forschungsverbundes, chemische, analytische und prozesschemische Untersuchungen an technischen Eisensorten zur Entwicklung einer schnellen Methode zur Bewertung von Eisenchargen für den Einsatz zur LCKW-Dechlorierung in Reinigungswänden Teilvorhaben 2: Elektrochemische, korrosionschemische und oberflächenanalytische Untersuchungen zur Entwicklung einer schnellen Methode zur Bewertung von Eisenchargen für den Einsatz zur LCKWDechlorierung in Reinigungswänden Antragsteller: Universität Lüneburg, Federführung sowie Fachbereich Bauingenieurwesen Teilvorhaben 1 Prof. Harald Burmeier Dr. Volker Birke D-29556 Suderburg Verein für Kernverfahrenstechnik und Analytik Rossendorf e.V. Dipl.-Chem. Hans-Jürgen Friedrich PF 510 119 D-01314 Dresden Teilvorhaben 2 Antrag z. Förderschwerpunkt RUBIN, Universität Lüneburg, Prof. Burmeier, Dr. Birke VKTA Rossendorf, Dipl.-Chem. Friedrich Vorhabenbeschreibung 1 Ziele 1.1 Gesamtziel des Vorhabens Dem Vorhaben liegen 2 Hauptziele zugrunde: 1. Unterstützung der Überführung der Technologie Reinigungswände in die Marktreife in Deutschland der durchströmten Die Realisierung erfolgt im Rahmen und als Hauptaufgabe der übergreifenden Koordinierung der bereits angelaufenen Verlängerungsphase des BMBFFörderschwerpunktes RUBIN („Reinigungswände und -barrieren im Netzwerkverbund“), „RUBIN Phase 2“, von 2006-2009. 2. Entwicklung einer schnellen Methode zur Beurteilung der Eignung von technischen Eisensorten (Chargen) für die reduktive Dechlorierung von LCKW im Grundwasser in durchströmten Reinigungswänden Die Arbeiten umfassen vorrangig sowohl chemische, analytische und prozesschemische Untersuchungen, insbesondere auch elektrochemische-, material- und oberflächenanalytische, zur Identifikation von Leitparametern als auch zur Validierung in Säulenversuchen mit einem breiteren Spektrum von praxisrelevanten Einsatzbedingungen Der mit dem Hauptziel 1 verbundene Aufgabenkomplex wird von der Universität Lüneburg (ULG) bearbeitet, derjenige des Hauptziels 2 von der ULG in Kooperation mit dem Verein für Kernverfahrenstechnik und Analytik Rossendorf e.V. (VKTA). Das Vorhaben schließt mit der Vorlage der 2. Auflage des Handbuches zur Technik der durchströmten Reinigungswände ab, ergänzt u. a. um ein Kapitel, das eine Beschreibung zur Anwendung und Aussagekraft einer Schnellmethode für die Eignungsprüfung technischer Eisensorten enthält sowie für Qualitätsanforderungen zur Auswahl technischer Eisensorten zur LCKW-Dechlorierung formuliert. 1.2 Bezug des Vorhabens zu den förderpolitischen Zielen Das Vorhaben besitzt einen direkten Bezug zum Aktionsfeld 2 „Nachhaltige Nutzungskonzepte für Regionen“ im Rahmenprogramm des BMBF „Forschung für die Nachhaltigkeit“ (BMBF 2004). Der Schutz intakter sowie die Sanierung kontaminierter Grundwasservorkommen gehört zu den wesentlichen Zielen einer Nachhaltigkeitsstrategie. Der Förderschwerpunkt RUBIN ist dem Gebiet der Altlastensanierungsforschung zugeordnet. Dazu gehören bezüglich neuer innovativer Seite 2 von 10 Antrag z. Förderschwerpunkt RUBIN, Universität Lüneburg, Prof. Burmeier, Dr. Birke VKTA Rossendorf, Dipl.-Chem. Friedrich Grundwassersanierungsverfahren und Förderschwerpunkte SAFIRA und KORA. 1.3 1.3.1 -methodiken außer RUBIN die Bezug der Vorhabengesamtziele zu den Gesamtzielen des BMBFFörderschwerpunktes RUBIN Fortführung von RUBIN zwischen 2006-2009 Mit der Fortführung von RUBIN werden folgende Hauptziele verfolgt: 1. Bau von „gläsernen durchströmten Reinigungswänden“, d. h. von Demonstrationsanlagen mit Referenzcharakter, deren Daten der interessierten Fachöffentlichkeit jederzeit zur Verfügung stehen 2. Promotion der Technik/Marketing 3. Klärung offener Fragen von übergreifender, grundlegender Bedeutung für die Akzeptanz der Technologie und ihre erfolgreiche Markteinführung 4. Erstellung eines praxistauglichen Leitfadens Mit der Fortsetzung von RUBIN, in die sich dieses Projekt eingliedert, wird ein entscheidender Wissenszuwachs erwartet, der die Grundlage bieten soll, der umweltschonenden Sanierungstechnologie der durchströmten Reinigungswände den Durchbruch zur Marktreife in Deutschland zu ermöglichen. Die begleitende Erfolgskontrolle der Arbeiten der Teilprojekte des Förderschwerpunktes durch eine Koordinierung gewährleistet eine neutrale und unabhängige vergleichende Bewertung sämtlicher einzelnen Anwendungsfälle im Hinblick auf ihre Wirksamkeit, ihre Wirtschaftlichkeit und ihre Übertragbarkeit auf andere Standorte. In der 1. Phase des RUBIN-Förderschwerpunktes in den Jahren 2000-2006 wurden neun Teilverbundvorhaben erfolgreich koordiniert. Die Gesamtzahl von 12 neuen, bereits laufenden oder unmittelbar geplanten Teilvorhaben machen, insbesondere weil nunmehr die Markteinführung erreicht werden soll, wiederum eine projektübergreifende Koordinierung erforderlich. Die zusätzlich zur Koordinierungsarbeit vorgesehenen, übergreifenden FuE-Arbeiten zur Entwicklung einer schnellen Methode zur Beurteilung der Eignung von technischen Eisensorten und zur Formulierung von einfach anzuwendenden Qualitätsanforderungen an das zu verwendende Material tragen maßgeblich zu dem Ziel bei, insbesondere der weltweit zahlenmäßig am stärksten angewandten Variante der Technologie in Deutschland durch Erzeugen hoher Planungssicherheit zum Durchbruch am Markt zu verhelfen. Seite 3 von 10 Antrag z. Förderschwerpunkt RUBIN, Universität Lüneburg, Prof. Burmeier, Dr. Birke VKTA Rossendorf, Dipl.-Chem. Friedrich 1.3.2 Bisherige Ziele und Ergebnisse von RUBIN (2000-2005) Im Jahre 1999 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Forschung für die Umwelt“ eine Fördermaßnahme „Anwendung von Reinigungswänden für die Sanierung von Altlasten" beschlossen. Dabei ging man von der grundlegenden Bedeutung von Forschungsarbeiten für die Erschließung neuer Möglichkeiten zur Kostensenkung bei der Untergrundreinigung kontaminierter Altlastenstandorte und den Schutz der Grundwasservorräte in Deutschland aus. Die Fördermaßnahme zielte auf die Schaffung eines neuen Standes der Technik für die Sanierung des Untergrundes von Altlastenstandorten in Deutschland ab. Insgesamt wurden neun FuE-Vorhaben gefördert, d. h. sowohl standortgebundene (Standorte Rheine, Bernau, Denkendorf, Wiesbaden und Offenbach) als auch drei übergreifende FuE-Projekte im Rahmen des Verbundes, der die Bezeichnung RUBIN („Reinigungswände und -barrieren im Netzwerkverbund“) trägt. RUBIN wurde im Sommer 2000 gestartet und sollte bis zum Jahr 2005 zur Schaffung von neuen Beispielen und zur erweiterten Untersuchung von bestehenden Bauwerken beitragen, in deren Rahmen die mit der praktischen Anwendung verbundenen Fragestellungen untersucht werden konnten. Im Vordergrund stand dabei die Ermittlung und Validierung von Kriterien zur technisch, ökologisch und ökonomisch begründeten Auslegung und Errichtung von Reinigungswänden als Bauwerke. Ferner kam der Ermittlung des maximal möglichen Schadstoffabbaus/der Schadstoffrückhaltung pro gegebener Zeiteinheit als Wirtschaftlichkeits-/ZeitKomponente hohe Bedeutung zu. Die Koordinierung des Verbundes oblag dem Antragsteller, der Universität Lüneburg, Prof. Burmeier und Dr. Birke. 1.3.3 Hauptaufgabe der Fortführung von RUBIN Die Hauptaufgabe der Fortsetzung des Förderschwerpunktes besteht ab 2006 darin, Erfahrungen aus dem Betrieb von neu zu errichtenden großtechnischen Anlagen zu dokumentieren und auszuwerten. Die Reinigungswandtechnologie benötigt, um ein breites Vertrauen in ihre Leistungsfähigkeit in Deutschland zu erzeugen als letztlich entscheidendes Argument zur Erlangung der Marktreife in Deutschland , gut funktionierende und dabei repräsentative Demonstrationsprojekte. Daher sollen im Wesentlichen die weltweit am häufigsten umgesetzten full-scale-Anwendungen, nämlich Eisen für LCKW und Aktivkohle für PAK/BTEX in entweder vollflächig durchströmten Reinigungswänden oder gelenkten, gut kontrollierbaren Konstruktionsformen (z. B. Schachtreaktoren), berücksichtigt werden. Folglich dient RUBIN in der vertiefenden Phase der Umsetzung der bisherigen Ergebnisse in den technischen Maßstab unter Begleitung der Planung, des Baus und des Versuchsbetriebes technischer Versuchspilotanlagen. Im Verbund wurden bisher noch keine technischen Anlagen realisiert, die diesen Ansprüchen genügen. Dies lag u. a. an den in der Startphase um 2000-2001 zur Verfügung stehenden finanziellen Fördermitteln und an den teilweise zu optimistischen Erwartungen der Zuwendungsempfänger. Seite 4 von 10 Antrag z. Förderschwerpunkt RUBIN, Universität Lüneburg, Prof. Burmeier, Dr. Birke VKTA Rossendorf, Dipl.-Chem. Friedrich 1.3.4 FuE-Ziele von übergreifender Bedeutung Die in deutschen Standortprojekten zwischen 2000-2005 aufgetretenen offenen Fragen sind mittels flankierender FuE-Maßnahmen aufzuklären, da sie insbesondere bezüglich der Langzeitleistung von grundlegender Bedeutung für die gesamte Technologie sind. Sie bestehen vor allem auf den folgenden Gebieten: Gasbildung in Eisenwänden Entwicklung einer schnellen Methode zur Bewertung der Eignung von technischen Eisensorten, Formulierung von Qualitätsvorgaben für die Auswahl von Eisenchargen Die Gasbildung in Eisenwänden und das darauf zurückzuführende, an einigen deutschen Standorten in erheblichem Ausmaß beobachtete sog. Gasclogging (d. h. Verblockung der wasserdurchlässigen Eisenschüttung durch Gasbläschen infolge Produktion von Wasserstoffgas oder anderen flüchtigen Stoffen) hat man in Bernau und Edenkoben verifiziert, in Tübingen bestehen darauf starke Hinweise. In RUBIN hat man an zwei Eisenwand-Standorten (Bernau, Rheine) deutlich unterschiedliche Reaktivitäten bei den jeweils eingesetzten, technischen Eisensorten unterschiedlicher Herkunft und Zusammensetzung (Eisenschwamm und Graugussgranulat) gegenüber LCKW über einen Betriebszeitraum von ungefähr 4 bzw. 7 Jahren festgestellt. Die Gründe für diese auffälligen Befunde sind noch nicht vollständig aufgeklärt, zumal sich keine Verblockungen durch Ausfällungen feststellen ließen und Gasclogging zumindest im Falle der Piloteisenwand in Rheine sicher ausgeschlossen werden kann. 1.3.4.1 FuE-Ziel von übergreifender Bedeutung: Gasbildung, Gasclogging Die mit dem Gasclogging in Eisenwänden verbundenen, offenen Fragestellungen sollen in einem Verbundprojekt der Universität Kiel, der Technischen Universität Berlin und des TZW Karlsruhe bearbeitet werden. Ferner ist das DGFZ Dresden mit einem weiteren wichtigen Teilprojekt vertreten. Durch dieses Verbundprojekt innerhalb von RUBIN sollen die mit der Gasentwicklung verknüpften Effekte beim praktischen Feldeinsatz von Eisenwänden zuverlässig vorhersagbar und auch beherrschbar gemacht werden, wodurch sich, im Vergleich zum heutigen Kenntnisstand, eine signifikant höhere Planungssicherheit erzielen ließe. 1.3.4.2 FuE-Ziel von übergreifender Bedeutung: Entwicklung einer Schnellmethode zur Beurteilung von technischen Eisensorten für den LCKW-Abbau, Formulierung von Qualitätsanforderungen an technische Eisensorten/-chargen Die Befunde über unterschiedliche Reaktivitäten technischer Eisensorten an RUBINStandorten decken sich mit diversen, in den letzten Jahren in mehreren internationalen Studien mit technischen Eisensorten gewonnenen Ergebnissen, welche eine hohe Variabilität in der Reaktivität der einzelnen Sorten gegenüber LCKW im Grundwasser belegen. Daher besteht eindeutig ein erheblicher FuE-Bedarf Seite 5 von 10 Antrag z. Förderschwerpunkt RUBIN, Universität Lüneburg, Prof. Burmeier, Dr. Birke VKTA Rossendorf, Dipl.-Chem. Friedrich von hoher Praxisrelevanz und grundlegender Bedeutung, um über die Identifikation von Schlüsselparametern bezüglich Materialzusammensetzung, elektrochemischer Parameter, Oberflächenbeschaffenheit, Porosität eine schnelle Methode zur prognostischen Beurteilung der Leistungsfähigkeit von technischem Eisen beim LCKW-Abbau zu entwickeln und um Qualitätsanforderungen für die Auswahl des zu verwendenden Eisens zu formulieren. Damit kann sowohl die Investitionssicherheit bedeutend erhöht als auch die Nachhaltigkeit der Sanierungsmaßnahmen entscheidend verbessert werden. Unter „Schnellmethode“ soll dabei eine Methode verstanden werden, die es gestattet auf der Basis relativ einfach zu erfassender repräsentativer chemisch-analytischer, elektrochemischer oder metallurgischer Parameter innerhalb vergleichsweise kurzer Zeiträume (Stunden bis wenige Tage) eine Aussage bezüglich der Eignung einer Materialcharge für die LCKW-Reduktion treffen zu können. Ggf. handelt es sich dabei auch um eine Kombination von Parametern. Bei der Methodenentwicklung, die hinsichtlich der Identifikation von Leitparametern auch als Ursachenforschung angesehen werden kann, muss besonders berücksichtigt werden, dass bis heute keine der in Reinigungswandprojekten eingesetzten technischen Eisensorten maßgeschneidert für die LCKW-Dechlorierung im Grundwasser sondern stets für völlig andere Einsatzund Weiterverarbeitungszwecke, zumeist in der Stahlindustrie, produziert wird. Dabei kann es sich auch um Altmetall, also Abfallmetall handeln. Dies bedeutet, dass es keine speziell entwickelten, optimierten oder gar genormten Herstellungsprozesse und Zusammensetzungen für technisches Eisen hinsichtlich seines Einsatzes in Reinigungswänden gibt. Damit besteht Unsicherheit in Bezug auf die Chargentreue solcher technischer Eisensorten beim Einsatz zur Grundwasserdekontaminierung: Als besonders wichtige Praxisanforderung für die Langzeitstabilität und -leistung einer Eisen-Reinigungswand ist eine möglichst konstante Reaktivität in Abhängigkeit der produzierten Einzelcharge an elementarem technischen Eisen zu gewährleisten (Chargentreue). Methoden zur schnellen Bewertung bei der Materialauswahl vor dem Einbau sind bislang nicht bekannt. 1.3.4.3 Praxisrelevanz und Verwertung der FuE-Ziele von übergreifender Bedeutung Die Erfassung der unterschiedlichen Reaktivität technischer Eisensorten mittels einer Schnellmethode und die Entwicklung von diesbezüglichen Qualitätsanforderungen sind in erster Linie für die Anwender der Technologie in Zukunft von herausragender Bedeutung, dagegen weniger für die Produzenten von technischem Eisen. Letztere gehören nicht zu den Verwertern der Technologie, denn sie werden auch in Zukunft weitaus größere Mengen an technischem Eisen für konventionelle Kunden, Verbraucher und Weiterverarbeitungsprozesse erzeugen, z. B. für die Stahlproduktion oder die metallverarbeitende Industrie. Erstere hingegen benötigen für den Einsatz von Eisen in einer Reinigungswand eine hohe Prognosesicherheit hinsichtlich seiner Reaktivität in Bezug auf die abzureinigenden Schadstoffe. Da die Reaktivität u. a. entscheidend von der Art und Menge von Spurenstoffen und deren Verteilung in technischem Eisen abhängt, dazu offenbar noch zusätzlich unterschiedliche Reaktivitäten bei unterschiedlichen Chargen gleicher Provenienz Seite 6 von 10 Antrag z. Förderschwerpunkt RUBIN, Universität Lüneburg, Prof. Burmeier, Dr. Birke VKTA Rossendorf, Dipl.-Chem. Friedrich auftreten können, sind die Technologieanwender klar als die entscheidenden Adressaten und Verwerter der Ergebnisse dieser übergreifenden FuE-Arbeiten anzusehen. Unter den Anwendern der Technologie sind wiederum vor allem die Ingenieurbüros, i. d. R. kleine mittelständische Unternehmen herauszuheben, weil sie als Bindeglied zwischen Behörden (Genehmigung) und Pflichtigen (Anlagenanwender) fungieren. Die projektübergreifenden Ergebnisse sind auch von Bedeutung im Hinblick auf Rechtssicherheit, Transparenz und Anwendungssicherheit (Stichwort: „gläserne“ Wand), unabhängige Beratungen und Empfehlungen (z. B. Consultants/Landesbehörden, Landesanstalten), Monitoring (Umweltlabors), Füllmaterialhersteller und den Technologietransfer ins Ausland (internationaler Markt/Export). 1.4 Wissenschaftliche und technische Arbeitsziele des Vorhabens 1.4.1 Koordinierung des BMBF-Förderschwerpunktes RUBIN Der erste Arbeitsschwerpunkt des beantragten Vorhabens befasst sich mit der Koordinierung des Gesamtverbundes RUBIN, der Fortschreibung des Handbuches sowie der Planung und Durchführung von Maßnahmen zur verstärkten Förderung der Markteinführung der Technologie in Deutschland. Es ist vorgesehen, die projektübergreifende Begleitung der vom BMBF im Zeitraum 2006-2009 im Rahmen der Fortsetzung des Förderschwerpunktes RUBIN geförderten FuE-Projekte fortzusetzen. Bereits in der Laufzeit von RUBIN zwischen 2000-2005 oblag dem Antragsteller, der Universität Lüneburg, vormals Fachhochschule Nordostniedersachsen, fusioniert mit der Universität Lüneburg zum 01.01.2005, Prof. Burmeier, die Koordinierung des Verbundes. Folgende detaillierten Ziele werden mit der Koordinierungsarbeit verfolgt: 1. Erlangung der Akzeptanz von Reinigungswänden als Sanierungstechnik bei den an einer Sanierung beteiligten Gruppen, d. h. den zuständigen Behörden, den Verpflichteten, den Projektentwicklern und den Gutachtern/Sachverständigen 2. Darauf aufbauend die Implementierung der in Deutschland noch neuen Technologie der durchströmten Reinigungswände in der gängigen Praxis der Altlastensanierung sowie des Flächenrecyclings. Reinigungswände sollen künftig wie die übrigen in Deutschland marktüblichen in-situ-Sanierungstechniken einzelfallabhängig einsetzbar sein. Dazu ist für die Technologie der durchströmten Reinigungswände eine permanente Öffentlichkeit herzustellen und in der deutschen Altlastensanierungsbranche Vertrauen aufzubauen und damit die Technik zu stärken. Ein breiter Kommunikationsprozess muss initiiert und stetig vorangetrieben werden. Seite 7 von 10 Antrag z. Förderschwerpunkt RUBIN, Universität Lüneburg, Prof. Burmeier, Dr. Birke VKTA Rossendorf, Dipl.-Chem. Friedrich Großtechnische Demonstrationsvorhaben in RUBIN bilden die Grundlage für die umfassende Einführung der Technik in die tägliche Praxis in Deutschland. Mangelndes Wissen, Unsicherheit und daraus entstehende Skepsis sind häufig die Ursache für die Ablehnung neuer technischer Entwicklungen. Folglich sind die Erarbeitung von Wegen zur Informationsverbreitung und Akzeptanzsteigerung primäres Ziel des Forschungsvorhabens im Bereich Koordinierung. Außer der verbund- und projektübergreifenden Organisation, Durchführung und Auswertung von Statusseminaren und Fachgesprächen ist eine Fortschreibung des Handbuches zur Reinigungswandtechnik erforderlich, d. h. insbesondere eine Erhebung von Planungsdaten, eine eingehende Analyse der Planungsphasen sowie eine Begleitung und Analyse der Bauphasen der neuen RUBIN-Standortprojekte hinsichtlich einer Einarbeitung der Ergebnisse in die 2. Auflage des Handbuches. Um diese Ziele zu erreichen, müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein: 1. Es müssen positive Leistungsdaten aus neu zu errichtenden, repräsentativen und erfolgreich betriebenen Versuchspilot- und Demonstrationsanlagen (zumindest je eine neu zu errichtende Aktivkohle- und eine Eisen-Reinigungswand als jeweils „gläserne Wand“) in RUBIN erhalten und der Fachöffentlichkeit durch eine zentrale Auswertung und Aufbereitung angemessen dargestellt werden. 2. Es muss eine Einarbeitung dieser Ergebnisse, aber auch der Daten und Erkenntnisse aus der Planung und Durchführung der neuen Standortprojekte allgemein in eine zu erstellende 2. Auflage des Handbuches zur Reinigungswandtechnik erfolgen. 3. Es müssen neue nationale wie internationale Entwicklungen und Trends validiert werden. Darüber hinaus müssen sie Berücksichtigung bei der Begleitung und übergreifenden Auswertung der nationalen Projekte durch die Koordinierung finden und in das Handbuch eingearbeitet werden. Daher ist eine projektübergreifende Organisation des Verbundes durch eine zentrale Koordinierung erforderlich, wie sie bislang über bereits 5 Jahre erfolgreich vom Antragsteller geleistet worden ist und damit ein praxistaugliches, ganzheitliches Ergebnis hervorgebracht hat. Seite 8 von 10 Antrag z. Förderschwerpunkt RUBIN, Universität Lüneburg, Prof. Burmeier, Dr. Birke VKTA Rossendorf, Dipl.-Chem. Friedrich 1.4.2 Entwicklung und Validierung einer Schnellmethode zur prognostischen Beurteilung der LCKW-Abbauleistung von technischen Eisensorten, Formulierung von Qualitätsanforderungen für die Auswahl von technischen Eisensorten/-chargen in Reinigungswänden zur LCKW-Dechlorierung Im zweiten Arbeitsschwerpunkt des beantragten Vorhabens soll eine Schnellmethode zur prognostischen Beurteilung der LCKW-Abbauleistung an technischen Eisensorten als Reduktionsmittel entwickelt und validiert sowie Qualitätsanforderugnen für die in Reinigungswänden eingesetzten technischen Eisenmaterialien erarbeitet werden, um mehr Planungssicherheit beim Praxiseinsatz derartiger Materialien zu erlangen. Im Einzelnen bestehen folgende Ziele: 1. Systematische Aufklärung der unterschiedlichen Reaktivitäten verschiedener technischer Eisensorten bei der LCKW-Dechlorierung im Grundwasser in Abhängigkeit von den Einflussfaktoren chemische Zusammensetzung, elektrochemische Eigenschaften, Oberflächenzustand, Gefügetyp (Indentifikation von Leitparametern), Ermittlung und Bewertung der Chargentreue durch chemische- und Materialanalytik und statistische Bewertung (statistische Kennwerte, Korrelationen, principle components analysis (PCA)). 2. Validierung der Methodenentwicklung in Säulenversuchen unter unterschiedlichen praxisrelevanten Einsatzbedingungen, was durch Variation der Konzentration der chemischen Grundwasserhauptkomponenten erreicht werden soll. Seite 9 von 10 Antrag z. Förderschwerpunkt RUBIN, Universität Lüneburg, Prof. Burmeier, Dr. Birke VKTA Rossendorf, Dipl.-Chem. Friedrich 2 Arbeitsplan nach Stichpunkten 2.1 2.1.1 Arbeitsplan der Koordinierung Arbeitspaket 100 Fachübergreifende Organisation der Vorbereitung und Realisierung der Projekte, Organisation von Statusseminaren 2.1.2 Arbeitspaket 200 Förderung der Arbeit der Verbundvorhaben, Koordinierung der Arbeit mit den Behörden sowie Kommunikation mit relevanten Fachgruppierungen, Kommunikations- und Imagestrategie, Vorbereitung der Markteinführung, Öffentlichkeitsarbeit 2.1.3 Arbeitspaket 300 Gewinnung verallgemeinerungsfähiger Aussagen aus der Durchführung der Projekte 2.1.4 Arbeitspaket 400 Analyse und fachübergreifende Auswertung der gewonnenen Aussagen unter Berücksichtigung internationaler Entwicklungstendenzen 2.1.5 Arbeitspaket 500 Handbuch/Leitfaden, 2. Auflage: Erstellung einer Lesefassung, Organisation von Fachgesprächen hinsichtlich Redigierung, danach Fertigstellung, Endredaktion, Erstellen einer Druckvorlage, Korrektur von Druckfahnen 2.2 Arbeitsplan zur Entwicklung einer Schnellmethode zur Bewertung der Eignung technischer Eisenwerkstoffe, Identifikation von Leitparametern Seite 10 von 10