Dortmund, 13. Juli 2017 Technische Universität Dortmund Fakultät für Mathematik Prof. Dr. Rainer Brück Topologie Beweis zum Lemma von Urysohn Beweis. In einem T4 -Raum gibt es zu jeder abgeschlossenen Menge C und jeder offenen Menge U mit C ⊂ U stets eine offene Menge V mit C ⊂ V ⊂ V ⊂ U . Aus der Menge D= p 2k : p , k ∈ N , 0 ≤ p ≤ 2k bilden wir die Folge 1 3 2n − 1 1 1 3 F = 0, 1, , , , . . . , n , n , ,... . 2 4 4 2 2 2n Wir wählen offene Mengen G0 , G1 , sodass A ⊂ G0 ⊂ G0 ⊂ G1 ⊂ G1 ⊂ X \ B. Jeder weiteren Zahl d ∈ D ordnen wir induktiv nach Folgengliedern eine offene Menge Gd zu, sodass für d < d0 gilt Gd ⊂ Gd0 . Allen Zahlen d von D, die in der Folge vor b = (2p+1)·2−n stehen, seien bereits offene Mengen Gd zugeordnet mit Gd ⊂ Gd0 , wenn d, d0 vor b stehen und d < d0 ist. Unter den vor b stehenden Gliedern der Folge F ist a = p · 2−n+1 bzw. c = (p+1)·2−n+1 die von b aus gesehen nächst kleinere bzw. nächst größere Zahl bezüglich der Relation <. Dann wähle eine offene Menge Gb mit Ga ⊂ Gb ⊂ Gb ⊂ Gc . S Für t ∈ [0, 1] sei Gt := { Gd : d ∈ D, d ≤ t }. Dann ist Gt offen, und für t < t0 gilt Gt ⊂ Gt0 . Nun definieren wir f : X → R durch inf { t ∈ R : x ∈ G } für x ∈ G , t 1 f (x) := 1 für x ∈ / G1 . Dann gilt 0 ≤ f (x) ≤ 1 für x ∈ X, f (A) = {0} und f (B) = {1}. Somit bleibt nur noch die Stetigkeit von f zu zeigen. Dazu sei Gt := ∅ für t < 0 und Gt := X für t > 1. Für x0 ∈ X und 0 < δ < ε gilt x0 ∈ U := Gf (x0 )+ε−δ \ Gf (x0 )−ε ⊂ f −1 ((f (x0 ) − ε, f (x0 ) + ε)) und U ist offen. Also ist f stetig in x0 .