A Fachbereich Mathematik AG 5 Funktionalanalysis Dr. H. Glöckner WS 02/03 TECHNISCHE UNIVERSIT ÄT DARMSTADT 31. 10. 2002 Unendlich-dimensionale Analysis, Übung 2 In Aufgaben 1–4 sei K ∈ {R, C}. Aufgabe 1. Zeige per Induktion über k ∈ N die folgende Aussage: Es seien E und F topologische K-Vektorräume, U ⊆ E eine nicht-leere offene Teilmenge, f, g : U → F Funktionen der Klasse C k und λ ∈ K. Dann ist auch f + λg : U → F von der Klasse C k . [Die Menge C k (U, F ) der C k -Funktionen von U nach F bilden also einen Untervektorraum von F U ]. Aufgabe 2. Zeige (ohne den Beweis im Skript nachzulesen !) die in der Vorlesung noch nicht bewiesene Teilaussage von Lemma 3.9, durch Induktion über k ∈ N: Es seien E und F topologische K-Vektorräume und f : U → F eine Abbildung auf einer nicht-leeren offenen Teilmenge U von E. Ist f von der Klasse C 1 und f [1] : U [1] → F von der Klasse C k , so ist f von der Klasse C k+1 und es gilt f [k+1] = (f [1] )[k] . Aufgabe 3. Zeige per Induktion über k ∈ N: Es sei f : U → F eine Abbildung von einer offenen Teilmenge U eines topologischen K-Vektorraums E in einen topologischen K-Vektorraum F , deren Bild in einem folgenabgeschlossenen Untervektorraum F0 ⊆ F enthalten ist.1 Dann gilt: Ist f von der Klasse C k als Abbildung nach F , so ist f auch von der Klasse C k als Abbildung nach F0 (das heißt, die Ko-Einschränkung g := f |F0 : U → F0 , g(x) := f (x) ist von der Klasse C k ).2 [Die Umkehrung gilt auch, siehe Vorlesung]. Aufgabe 4. Zeige durch Induktion über k ∈ N: Es sei E ein topologischer K-Vektorraum, (Fi )i∈I eine Familie topologischer K-Vektorräume, U ⊆ E eine nicht-leere offene Teilmenge und Y f = (fi )i∈I : U → Fi i∈I eine Abbildung, mit Koordinatenfunktionen fi : U → Fi für i ∈ I. Dann gilt: Sind die Koordinatenfunktionen fi von der Klasse C k ist für alle i ∈ I, so ist f von der Klasse C k . [Die Umkehrung gilt auch, siehe Vorlesung]. 1 Das heißt für jede in F konvergente Folge (yn )n∈N in F0 , mit Grenzwert y in F gilt y ∈ F0 . Hierbei versehen wir F0 mit der von F induzierten Topologie, d.h. eine Teilmenge V ⊆ F0 ist per Definition offen genau dann, wenn V = W ∩ F0 für eine offene Teilmenge W ⊆ F . 2 Weitere Aufgaben Die weiteren Aufgaben dienen nur der Illustration und werden in der Vorlesung nicht benutzt. Es macht also nichts, wenn die Zeit eventuell nicht dafür reicht. Q Aufgabe 5. Wir betrachten den Raum RN := n∈N R aller reellwertigen Folgen mit der Produkttopologie und den Untervektorraum N B := (xn )n∈N ∈ R : sup |xn | < ∞ n∈N der beschränkten Folgen, versehen mit der induzierten Topologie. (a) Zeige, dass die Funktion f : R → RN , f (t) := (sin nt)n∈N von der Klasse C 1 ist. Was ist f 0 (t) := df (t, 1) für t ∈ R ? (b) Zeige, dass das Bild von f in B enthalten ist, aber f als Funktion von R nach B nicht von der Klasse C 1 ist (d.h. die Ko-Einschränkung g := f |B : R → B, g(t) := f (t) ist nicht C 1 ). Aufgabe 6. Im topologischen Vektorraum RR := logie, betrachten wir den Untervektorraum Q t∈R R, versehen mit der Produkttopo- F := {(xt )t∈R : xt 6= 0 für höchstens abzählbar viele t ∈ R } , versehen mit der induzierten Topologie. Zeige, dass F in RR folgenabgeschlossen ist. Zeige, dass F in RR dicht ist3 und zeige, dass F in RR nicht abgeschlossen ist. 3 Das heißt: jede nicht-leere offene Teilmenge U von RR hat nicht-leeren Schnitt mit F , oder gleichwertig: RR ist der Abschluss von F .