Hm-1 Ws 2016/7 WB Weihnachtsblatt 24.12.12 Weihnachtsblatt Hm-1 Diese Aufgaben dienen nur der eigenen Erbauung und werden nicht in den Übungen besprochen. Mitte Januar gibt es eine Musterlösung. ∑ Aufgabe 1 Welche Aussagen sind wahr? a. In einer beschränkten Menge A ⇢ R existiert immer ein Element a = inf A . b. Ein abgeschlossenes Intervall ist beschränkt. c. Aus ab = ab folgt b = 0 . d. Es gibt kein leeres Intervall. e. In Q besitzt keine Teilmenge ein Supremum. f. R̄ ist ein vollständiger Körper. ∏ Wahr ist nur b. µ ∑ Aufgabe 2 P Sei qn = |an+1 /an | . Welche der folgenden Aussagen über an sind korrekt? a. Hat (qn ) keinen Grenzwert, so ist die Reihe divergent. b. Ist qn < 1 für fast alle n , so ist die Reihe konvergent. c. Ist qn < 2/3 für fast alle n , so ist die Reihe konvergent. d. Ist qn = 1 für unendlich viele n , so ist die Reihe divergent. e. Ist qn = 1 für fast alle n , so ist die Reihe divergent. ∏ Korrekt sind die Aussagen c und e. µ ∑ Aufgabe 3 Zeigen sie, dass die Wurzel aus 12 nicht rational ist. p p p p 12 = 4·3 = 2 3 . Die Irrationalität von 3 zeigt man nun ganz p genauso wie die von 2 – siehe Skript. µ ∏ Es ist ∑ Aufgabe 4 Für zwei Abbildungen f : M ! N und g : N ! O gilt Folgendes. Sind / ist a. f und g injektiv, so ist g f injektiv, Hm-1 Ws 16/17 Pöschel Blatt WB vom 24.12.12 Seite 1 von 7 Hm-1 Ws 2016/7 b. c. d. e. f. WB.2 Weihnachtsblatt 24.12.12 g f injektiv, so ist f injektiv, g f injektiv und f surjektiv, so ist g injektiv, f und g surjektiv, so ist g f surjektiv, g f surjektiv, so ist g surjektiv, g f surjektiv und g injektiv, so ist f surjektiv. ∏ a. Seien f und g injektiv. Aus g(f (a)) = g(f (b)) folgt dann f (a) = f (b) mit der Injektivität von g und a = b mit der Injektivität von f . Also ist auch g injektiv. b. Ist g f injektiv, so gilt f f (a) = f (b) ) g(f (a)) = g(f (b)) ) a = b. Also ist auch f injektiv. Dagegen muss g nur auf f (M) injektiv sein. Als Beispiel siehe Abbildung 1. c. Sind f und g surjektiv, so ist f (M) = N und g(N) = O . Also ist auch g(f (M)) = g(N) = O und damit g f surjektiv. d. Ist g f surjektiv, so gilt g(f (M)) = O . Da f (M) ⇢ N , gilt dann auch g(f (M)) ⇢ g(N) = O. Also ist auch g surjektiv. Dagegen muss f nur surjektiv auf g obige Beispiel gilt auch hier. µ 1 (O) sein. Das ∑ Aufgabe 5 Für reelle Zahlen a, b î 0 gilt a b + · 2. b a Wann gilt Gleichheit? ∏ Es ist ∑ 1 Gegenbeispiel zu Aufgabe 4 f M Hm-1 Ws 16/17 Pöschel g N O Blatt WB vom 24.12.12 Seite 2 von 7 Hm-1 Ws 2016/7 WB.3 Weihnachtsblatt a b a2 + b2 + = b a ab 24.12.12 ·2 a a |a2 + b2 | · 2 |ab| |a|2 + |b|2 · 2 |ab| a |a|2 + |b|2 a (|a| 2 |ab| · 0 |b|)2 · 0. Die letzte Ungleichung ist offensichtlich richtig, also gilt auch die erste Ungleichung. Und Gleichheit gilt genau dann, wenn |a| = |b| . µ ∑ Aufgabe 6 Ungleichung vom arithmetischen und geometrischen Mittel: Für a, b · 0 gilt p a+b ab ‡ . 2 ∏ Da beide Seiten nichtnegativ sind, ist die Behauptung nach Quadrieren äquivalent mit (a + b)2 · 4ab. Das folgt aber aus der binomischen Formel: (a + b)2 = a2 + 2ab + b2 · 4ab a a2 2ab + b2 · 0 a (a b)2 · 0. Letzteres ist offensichtlich richtig. µ ∑ Aufgabe 7 Cauchyungleichung: Für reelle Zahlen a, b und " > 0 gilt 2ab ‡ "a2 + b2 /". ∏ Es ist ("a b)2 · 0 , mit binomischer Formel also "2 a2 2"ab + b2 · 0. Division mit " > 0 ergibt die Behauptung. µ Hm-1 Ws 16/17 Pöschel Blatt WB vom 24.12.12 Seite 3 von 7 Hm-1 Ws 2016/7 WB.4 Weihnachtsblatt 24.12.12 ∑ Aufgabe 8 Beweisen sie die folgenden Ungleichungen. n p X 1 (2n)! 4n p · n a. b. · 2 n! n+1 k k=1 ∏ a. Ia: Für n = 1 ergibt sich 1 · 1 . Is: Gilt die Ungleichung für irgendein n · 1 , so gilt sie auch für n + 1 , wenn p n+ p p 1 · n + 1. n+1 Wegen n(n + 1) · n2 ist aber q n(n + 1) + 1 · n + 1, p und Division mit n + 1 ergibt die gewünschte Ungleichung. b. Ia: Für n = 1 reduziert sich die Behauptung auf 2! · 4/2 , ist also richtig. Is: Gilt die Ungleichung für irgendein n · 1 , so folgt mit 2n + 2 · 4 auch (2(n + 1))! (2n)! (2n + 1)(2n + 2) 4n 4n+1 = · ·4 · . 2 2 2 (n + 1)! n! (n + 1) n+1 n+2 Das ist die Behauptung für n + 1 . µ ∑ Aufgabe 9 Sei ⇡ : {1, .. , n} ! {1, .. , n} eine Bijektion. Ist n ungerade, so ist gerade. Qn k=1 (⇡k k) ∏ Der Typ des Produkts – gerade oder ungerade – ändert sich nicht, wenn wir zu jedem ⇡k ein Vielfaches von 2 addieren. Was den Typ angeht, so können wir daher annehmen, dass ⇡ den Argumenten k = 1, 2, . . . die Zahlen 1, 3, 5, . . . und 2, 4, 6, . . . in jeweils aufsteigender Folge zuordnet. Das Produkt ist gerade, wenn wenigstens ein Faktor gerade ist. Soll das Produkt also ungerade sein, so muss ⇡1 = 2 und ⇡2 = 1 gelten, ferner ⇡3 = 4 und ⇡4 = 3 , und so weiter. Ist n gerade, so geht dies auf, und das gesamte Produkt ist ungerade. Ist aber n ungerade, so bleibt am Schluss nur ⇡n = n , und damit wird das Produkt Null, also gerade. µ Hm-1 Ws 16/17 Pöschel Blatt WB vom 24.12.12 Seite 4 von 7 Hm-1 Ws 2016/7 WB.5 Weihnachtsblatt 24.12.12 ∑ Aufgabe 10 Sei a > 1 . Zeigen sie, dass die Folge ✓ ◆ 1 a a1 = a, an+1 = an + , 2 an p monoton fallend gegen a konvergiert. n · 1. ∏ Zunächst bemerkt man, dass a2n · a, n · 1. Für n = 1 ist dies richtig wegen a1 = a > 1 , und ansonsten folgt dies mit 5 a2n+1 · a a a2n + a2 /a2n · 2a a a2n a2 + 2 · 2. 2 a an Die Monotonie folgt daraus mit an+1 ‡ an a an + a/an ‡ 2an a a ‡ a2n . Da die Folge nach unten durch a beschränkt ist, ist sie konvergent mit einem gewissen reellen Grenzwert r · a . In der Rekursionsgleichung können wir damit zum Grenzwert übergehen und erhalten ✓ ◆ 1 a r = r+ a r 2 = a. 2 r p Somit konvergiert die Folge gegen r = a . µ ∑ Aufgabe 11 Sei (an ) eine Folge in (0, 1) und bn = n X k=1 ak + ak 1 , n · 1. Dann ist (1/bn ) eine Nullfolge. ∏ Wegen an > 0 ist an + an1 · 2 und damit bn · 2n . µ Hm-1 Ws 16/17 Pöschel Blatt WB vom 24.12.12 Seite 5 von 7 Hm-1 Ws 2016/7 WB.6 Weihnachtsblatt 24.12.12 ∑ Aufgabe 12 Sei (an ) eine konvergente Folge. Existiert zu jedem " > 0 wenigstens ein n mit 0 < an < " , so ist lim an = 0 . ∏ Zu jedem k · 1 gibt es also ein ank mit 0 < ank < 2 k . Die Teilfolge (ank ) konvergiert damit gegen 0 . Da die Gesamtfolge (an ) nach Voraussetzung ebenfalls konvergiert, muss sie auch gegen Null konvergieren. µ ∑ Aufgabe 13 Bestimmen sie alle Häufungswerte der Folgen mit Gliedern a. ( 1)n n n+1 b. ( 1)n n n2 + 1 c. ( 2)n n2 + 1 d. (1 + ( 1)n ) n+1 + ( 1)n n ∏ In allen Fällen genügt es, die Teilfolgen (a2n ) und (a2n+1 ) zu betrachten. a. 1 und 1 b. 0 c. 1 und 1 d. 1 und 3 µ ∑ Aufgabe 14 Untersuchen sie die folgenden Reihen auf Konvergenz, wobei 0 < q < 1 , ↵ > 1 . X p X X X ↵ a. q n b. qlog n c. qlog n d. qlog log n n·1 n·1 n·1 n·2 ∏ Da die Reihenglieder monoton fallend gegen Null konvergieren, kann in allen Fällen das Verdichtungskriterium angewendet werden und führt in den ersten beiden Fällen zu folgenden Bedingungen an q . a. 2q p 2 <1 a q<2 b. 2qlog 2 < 1 a q < e p 2/2 1 Die letzten beiden Reihen sind divergent. µ ∑ Aufgabe 15 P Die Reihe n an habe positive Glieder und sei divergent. Was kann man über die folgenden Reihen aussagen? X an X X an an a. b. c. 2 2 n 1 + an n 1 + n an n 1 + an Hm-1 Ws 16/17 Pöschel Blatt WB vom 24.12.12 Seite 6 von 7 Hm-1 Ws 2016/7 WB.7 Weihnachtsblatt 24.12.12 ∏ a. Divergent. Denn im Fall supn an = 1 konvergiert Im Fall supn an = M < 1 dagegen folgt X n<k‡m ak 1 · 1 + ak 1+M X n<k‡m ak ! 1, an nicht gegen Null. 1 + an n ! 1. b. Konvergent, denn an 1 ‡ 2, 1 + n2 an n n · 1. c. Es kommt darauf an. Ist (an ) beschränkt, so folgt Divergenz wie unter a. Ist (an ) unbeschränkt, so konvergiert die Reihe genau dann, wenn X n : an î0 1 < 1. an µ ∑ Aufgabe 16 In einem Zoologiebuch aus Gallusien heißt es: »Jede ungebrochselte Kalupe ist dorig, und jede foberante Kalupe ist dorig. In Gallusien gibt es sowohl dorige wie undorige Kalupen«. — Welche der folgenden Aussagen sind wahr? Aussagen, die nicht ableitbar sind, sind dabei als falsch zu bewerten. Das Präfix un- ist gleichbedeutend mit der logischen Negation. a. Es gibt gebrochselte Kalupen. b. Es gibt sowohl gebrochselte wie ungebrochselte Kalupen. c. Alle undorigen Kalupen sind gebrochselt. d. Einige gebrochselte Kalupen sind unfoberant. ∏ a. Wahr. Denn es gibt undorige, und die sind gebrochselt. b. Falsch. Die Existenz ungebrochselter Kalupen ist nicht ableitbar. c. Wahr. Denn jede ungebrochselte ist dorig – egal ob es welche gibt! d. Wahr. Es gibt undorige, und die sind sowohl gebrochselt als auch unfoberant. µ Hm-1 Ws 16/17 Pöschel Blatt WB vom 24.12.12 Seite 7 von 7