Universität Tübingen Mathematisches Institut Prof. Dr. Andreas Prohl Tübingen, den 11. 01. 2010 10. Übungsblatt zur Numerischen Mathematik I Aufgabe 35: (1) In der Vorlesung wurde die abgeschlossene Newton-Cotes-Formel für n = 2, h := (b − a)/n berechnet. Zeigen Sie das die abgeschlossene Newton-Cotes-Formel für n = 4 die folgende Milne-Regel ist: b−a I (4) (f ) = {7f (a) + 32f (a + h) + 12f ((a + b)/2) + 32f (b − h) + 7f (b)} 90 (2) Eine Funktion f : R → R sei an gegebenen Stützstellen x0 , ..., x4 gegeben durch die Punkte (1.8, 3.12014), (2.0, 4.42569), (2.2, 6.04241), (2.4, 8.03014), (2.6, 10.46675). Approximieren Sie den Integralwert Z 2.6 f (x)dx 1.8 mit der Milneregel und der summierten Trapezregel. Aufgabe 36: Gegeben sei eine stetige Funktion f : R → R (z.B. ein Polynom), so dass das uneigentliche Integral Z ∞ 2 e−x f (x)dx −∞ existiert. Dieses Integral soll durch eine Gauß-Quadraturformel approximiert werden. Die Orthogonalpo2 lynome zur Gewichtsfunktion ω(x) = e−x über R sind die Hermite-Polynome Hk , die durch dk −x2 e , k = 0, 1, 2, . . . dxk gegeben sind. Daher heißt die entsprechende Quadraturformel Hermite-Gauß-Quadraturformel. Hk (x) = (−1)k ex 2 Bestimmen Sie die ersten zwei Hermite-Gauß-Quadraturformeln. Aufgabe 37: Gegeben sei eine interpolatorische Quadraturformel (n ≥ 1) Z Xn In (f ) = αj f (xj ) ≈ j=0 1 f (x)dx −1 mit fest vorgeschriebenen (Rand-) Knoten x0 = −1, xn = 1. Die inneren Knoten x1 , . . . , xn−1 (falls n ≥ 2) sollen so bestimmt werden, dass die Quadraturformel möglichst hohen Exaktheitsgrad besitzt. (1) Weisen Sie nach, dass der Exaktheitsgrad maximal 2n − 1 ist. (2) Zeigen Sie, dass der Exaktheitsgrad 2n − 1 beträgt, wenn das Knotenpolynom κn (x) := (x − x0 ) · · · (x − xn ) durch κn (x) = Cn (Pn+1 (x) − Pn−1 (x)) gegeben ist, wobei 0 6= Cn ∈ R eine geeignete Normierungskonstante ist und Pk für das k-te Legendre-Polynom steht. Besprechung der Aufgaben in der Übungsstunde am 18. 01. 2010.