Grundlagen der Numerik Sommersemester 2008 7. Übungsblatt: 28. Mai 2008 (5 Punkte) Aufgabe 25: Bei der n + 1-stufigen Quadraturformel In [f ] = α0n f (−1) + n−1 X i=1 αin f (ti ) + αnn f (1) ≈ I[f ] = Z 1 f (t) dt −1 sind die Knoten t0 = −1 und tn = 1 fest vorgeschrieben. Die verbleibenden inneren Knoten t1 , . . . , tn−1 und die Gewichte α0n , . . . , αnn sollen so bestimmt werden, dass die Quadraturformel größtmöglichen Exaktheitsgrad besitzt. In diesem Fall spricht man von einer Gauss-Lobatto-Formel. (a) Weisen Sie nach, daß der Exaktheitsgrad maximal 2n − 1 ist. (b) Zeigen Sie, daß der Exaktheitsgrad 2n − 1 genau dann erreicht wird, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind: (i) Die Quadraturformel hat Exaktheitsgrad n. (ii) R1 −1 p(t)ω(t)(1 − t2 ) dt = 0 Dabei bezeichnet ω(t) = n−1 Q i=1 Knoten. für alle p ∈ Πn−2 . (t − ti ) das Knotenpolynom bezüglich der noch nicht festgelegten (c) Berechnen Sie die Knoten und Gewichte von I2 . Aufgabe 26: (4 Punkte) Zur Approximation des Integrals Z 0 1 Z 1−x f (x, y) dy dx 0 einer Funktion f über dem Dreieck {(x, y) : 0 ≤ x, y ≤ 1, x + y ≤ 1} soll eine Quadraturformel konstruiert werden. Approximieren Sie zunächst das innere Integral mithilfe der zweistufigen Gauß-Formel Z 1 √ √ I1G g = g(−1/ 3) + g(1/ 3) ≈ g(t) dt = Ig. −1 Bestimmen Sie anschließend die Knoten und Gewichte der zweistufigen Quadraturformel zur näherungsweisen Berechnung von Z 1 (1 − x)g(x) dx ≈ α01 g(t01 ) + α11 g(t11 ) = I1 [g; 1 − x], I[g; 1 − x] = 0 sodass das Integral I[g; 1 − x] für polynomiale Funktionen g von möglichst hohem Grad exakt approximiert wird. Approximieren Sie damit das äußere Integral. Aufgabe 27: (4 Punkte) Betrachtet wird die Fixpunktaufgabe x = ϕ(x), x = (ξ, η)T , mit 2 1 ξe−η + ξη + 3 ϕ(x) = 6 log(1 + η 2 + ξ 2 ) − 1 auf dem Intervall I = [0, 1] × [−1, 1]. (a) Weisen Sie die Voraussetzungen des Banachschen Fixpunktsatzes mit Kontraktionskonstante q = 5/6 bezüglich der Maximumnorm nach. (Hinweis: Mittelwertsatz.) (b) Es seien x(k) die Iterierten der Fixpunktiteration x(k+1) = ϕ(x(k) ) mit Startvektor x(0) = (0, 0)T und x̄ bezeichne den Fixpunkt von ϕ in I. Wieviele Iterationsschritte sind hinreichend, um (k) x − x̄ ≤ 10−3 ∞ garantieren zu können? Aufgabe 28: (4 Punkte) Gegeben sei die Funktion ϕ(x) = 2 + x(3 − 2α(1 + x)), α 6= 0. (a) Berechnen Sie alle Fixpunkte von ϕ. (b) Bestimmen Sie für jeden Fixpunkt x̄ aus (a) diejenigen α, für die die Fixpunktiteration x(k+1) = ϕ(x(k) ), k ∈ IN lokal konvergiert. (c) Bestimmen Sie zu jedem Fixpunkt x̄ aus (a) und alle dazugehörigen α aus (b) eine möglichst große Umgebung U (x̄), so dass die Fixpunktiteration für alle x(0) ∈ U (x̄) konvergiert. (d) Wählen Sie für jeden Fixpunkt aus (a) α in (b) so, dass die Fixpunktiteration lokal mindestens superlinear konvergiert. Berechnen Sie für diese α die Konvergenzordnung. Abgabe: Mittwoch, 04. Juni 2008, 12:00 Uhr Besprechung: KW 24, 9. Juni – 13. Juni 2008 Prof. Dr. C. Schneider · Dipl.-Ing. R. Griesmaier http://numerik.mathematik.uni-mainz.de/NumerikSS08