PharmaNews Onkologie 32 | 7 | 09 Invasive Mykosen bei hämatologisch-onkologischen Patienten Invasive Mykosen stellen für Patienten mit hämatologisch-onkologischen Erkrankungen ein hohes Mortalitätsrisiko dar – eine vorbeugende Therapie ist daher besonders wichtig. Mit Posaconazol lässt sich auch unter Praxisbedingungen das Auftreten von Pilzinfektionen reduzieren, wie auf einem Symposium der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) deutlich wurde [1]. Die Inzidenz invasiver Pilzinfektionen bei Patienten mit hämatologisch-onkologischen Erkrankungen ist gerade in den letzten 10 Jahren erheblich angestiegen, was vor allem auf eine Zunahme der Candida- und Aspergillus-Infektionen zurückzuführen ist. Insbesondere invasive Aspergillosen stellen für immungeschwächte Patienten eine lebensgefährliche Bedrohung dar: So ergab eine retrospektive Studie an fast 12 000 hämatologisch-onkologischen Patienten, dass 42% der 310 Patienten starben, die unter einer derartigen Pilzinfektion litten [2]. Vor diesem Hintergrund kommt der antimykotischen Prophylaxe bei Hochrisikopatienten eine besondere Bedeutung zu, betonte Prof. Oliver A. Cornely, Köln. Hier ist das BreitspektrumAntimykotikum Posaconazol (Noxafil®) eine gute Option, wie Studienergebnisse, aber auch Erfahrungen aus der Praxis bestätigen. Unter Studienbedingungen und im klinischen Alltag wirksam So erhielten in einer randomisierten, multizentrischen Studie 602 Patienten mit gesicherter oder vermuteter Neutropenie, die unter akuter myeloischer Leukämie (AML) bzw. myelodysplastischem Syndrom (MDS) litten, mit jedem Chemotherapiezyklus vorbeugend Posaconazol (3-mal täglich 200 mg, n = 304) oder im Vergleich dazu Fluconazol bzw. Itraconazol (n = 298) [3]. 7 Tage nach Beendigung der Prophylaxe traten unter Posaconazol bei lediglich 2% der Patienten invasive Mykosen auf (1% Aspergillosen) gegenüber 8% in der Vergleichsgruppe (7% Aspergillosen) (p < 0,001). Während des Beobachtungszeitraums von 100 Tagen nach Randomisierung war zudem die Gesamtsterblichkeitsrate unter Posaconazol mit 14% signifikant niedriger als unter den Standard- azolen mit 21%; die mykosebedingte Mortalität betrug 2% gegenüber 5% bei insgesamt 116 Todesfällen. Die Berechnung der Number Needed to Treat (NNT) ergab, dass 16 Patienten mit Posaconazol behandelt werden müssen, um in einem Fall eine Mykose zu verhindern. Diese positiven Daten spiegeln sich auch im klinischen Alltag wider, wie Prof. Cornely anhand einer Untersuchung am Universitätsklinikum Köln verdeutlichte. Hier wird seit Januar 2006 prophylaktisch Posaconazol bei neutropenischen Patienten mit AML und MDS eingesetzt. Ein Vergleich zwischen 68 Patienten, die von 2006 bis 2008 das Azol präventiv erhalten hatten, und 58 Patienten aus den Jahren 2003 bis 2005 ohne diese prophylaktische Behandlung, brachte folgende Ergebnisse: Lungeninfiltrate mit typischen radiologischen Zeichen einer invasiven Aspergillose waren bei 9% der Patienten unter Posaconazol nachweisbar, hingegen bei 36% ohne Prophylaxe. Gemäß den EORTC/MSG-(European Organisation for Research and Treatment of Cancer/Mycosis Study Group)Kriterien gesicherte oder wahrscheinliche Pilzinfektionen wurden letztlich bei 3% bzw. 16% der Patienten festgestellt. Die Berechnung der NNT ergab, dass lediglich 8 Patienten mit Posaconazol prophylaktisch behandelt werden müssen, um in einem Fall eine Mykose zu vermeiden. Fazit Mit Posaconazol steht dem Arzt also ein Antimykotikum zur Verfügung, das nicht nur in der Therapie bereits bestehender invasiver Mykosen, sondern auch zu deren Prophylaxe Erfolg versprechend eingesetzt werden kann, wie klinische Studien und Erfahrungen aus der Praxis belegen. Aufgrund der eindeutigen Wirksamkeitsnachweise wurde daher Ende 2006 die Zulassung für Posaconazol erweitert, und zwar um die Prophylaxe invasiver Mykosen bei AML- oder MDS-Patienten mit remissionsinduzierter Chemotherapie, die erwartungsgemäß zu einer längerfristigen Neutropenie führt, und bei denen ein hohes Risiko für die Entwicklung invasiver Mykosen besteht. Auch für Empfänger einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation, die eine Hochdosis-Immunsuppressionstherapie bei © 2009 S. Karger GmbH, Freiburg Fax + 49 761 4 52 07 14 E-mail [email protected] www.karger.com einer Graft-versus-Host-Disease erhalten und somit einem hohen Risiko für die Entwicklung invasiver Mykosen ausgesetzt sind, ist Posaconazol seit 2006 zugelassen. Aktuelle nationale und internationale Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) und der European Conference on Infections in Leukaemia (ECIL) empfehlen bei diesen Patientengruppen den Einsatz von Posaconazol zur antimykotischen Prophylaxe mit dem höchsten Evidenzgrad A1 [4, 5]. Quellen 1 2 3 4 5 Symposium «Evidenzbasierte Vermeidung invasiver Pilzinfektionen bei hämatologischen Hochrisikopatienten» im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) am 13. März 2009 in Freiburg, Veranstalter: Essex Pharma. Pagano L et al.: The epidemiology of fungal infections in patients with hematologic malignancies: the SEIFEM-2004 study. Haematologica 2006;91:1068–1075. Cornely OA et al.: Posaconazole vs. fluconazole or itraconazole prophylaxis in patients with neutropenia. N Engl J Med 2007;356:348–359. Cornely OA et al.: Primary prophylaxis of invasive fungal infections in patients with hematologic malignancies. Recommendations of the infectious diseases working party of the German Society for Haematology and Oncology. Haematologica 2009;94(1):113–122. Maertens JA et al.: Primary antifungal prophylaxis in leukaemia patients. EJC Supplements 5 2007:43–48. Weitere Informationen bei Essex Pharma GmbH Sandra Peter Thomas-Dehler-Str. 27 81737 München Tel. +49 89 62731-528 [email protected] Downloaded by: 88.99.70.242 - 11/3/2017 12:11:32 PM Effektive Prophylaxe durch Posaconazol PharmaNews Onkologie 32 | 7 | 09 Phase-III-Studie mit Trabedersen bei rekurrentem oder refraktärem anaplastischen Astrozytom Wie das biopharmazeutische Unternehmen Antisense Pharma bekannt gab, hat im März die Behandlung von Patienten mit rekurrentem oder refraktärem anaplastischen Astrozytom (AA, hochgradiges Gliom WHO Grad III) im Rahmen der klinischen Phase-III-Studie SAPPHIRE begonnen. Die SAPPHIRE-Studie ist eine randomisierte, aktiv-kontrollierte, offene Studie mit 2 Studienarmen: Trabedersen (AP 12009) wird in einer Dosierung von 10 µM im Vergleich zur Standardtherapie mit dem Chemotherapeutikum Temozolomid (alternativ BCNU) verabreicht. Trabedersen basiert auf der Antisense-Technologie und reguliert selektiv die Bildung des Tumorfaktors «Transforming Growth factor beta2» (TGF-B2). Die Gabe erfolgt ambulant durch Infusion per CED (convec- Orale Mucositis und Xerostomie — Neuigkeiten für Prävention und Behandlung Die orale Mucositis und Xerostomie gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen der Radio(chemo)therapie. Bis zu 100% der Patienten mit Kopf-/Halstumoren und Bestrahlung entwickeln eine orale Mucositis und bis zu 90% eine Xerostomie. Bei Patienten mit Chemotherapie beträgt die Inzidenz der oralen Mucositis bis zu 40%. Für Prävention und Therapie stehen jetzt 2 neue Produkte zur Verfügung: MuGard® bei oraler Mucositis und Xerotin® bei Xerostomie. Die Präparate sind gebrauchsfertig und bieten den Patienten eine komfortable Anwendung. Seit Anfang März 2009 ist die neue mucoadhäsive Mundspülung MuGard® in Deutschland erhältlich. MuGard® hat im Oktober 2008 europaweit tion-enhanced delivery) direkt in den Tumor. Die Behandlung dauert maximal 6 Monate. Das Ziel der SAPPHIRE-Studie ist es, die Ergebnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit des Antisense-Wirkstoffs Trabedersen aus vorangegangenen klinischen Studien zu bestätigen. Der wichtigste Parameter zur Feststellung der Wirksamkeit ist die Überlebensrate jeweils 24 Monate nach Beginn der Behandlung mit Trabedersen. Die Tumorprogressionsrate 14 Monate nach Behandlungsbeginn wird für eine Zwischenauswertung herangezogen. Außerdem ist die Lebensqualität der Patienten eine wichtige Fragestellung der Studie. Die bisherigen Ergebnisse aus einer Phase-IIbStudie an insgesamt 145 Patienten mit AA oder mit Glioblastom (GBM, WHO Grad IV) sind sehr vielversprechend. Patienten mit rekurrentem oder refraktärem AA, die mit 10 µM Trabedersen behandelt worden waren, hatten einen medianen Überlebensvorteil (mOS) von 17,4 Monaten im Vergleich zur Chemotherapie mit Temozolomid (alternativ: PCV). Doppelt so viele der Patienten, die mit dem Antisense-Wirkstoff behandelt worden waren, überlebten 2 Jahre oder länger (83,3% vs. 41,7%). Die SAPPHIRE-Studie wird an über 70 Zentren in Europa, Amerika und Asien durchgeführt werden. In Deutschland werden sich voraussichtlich 12 Kliniken beteiligen. Insgesamt können ca. 130 Patienten in die Studie aufgenommen werden. Informationen zu den Ein- und Ausschlusskriterien für die SAPPHIRE-Studie sowie zu den aktuell rekrutierenden Studienzentren sind unter www.krebsstudien.info abrufbar. die Zertifizierung für Prävention und Behandlung von Läsionen und Beschwerden einer oralen Mucositis erhalten. Die Inhaltsstoffe der gebrauchsfertigen Mundspülung sind u.a. filmbildende Polymere. Die Anwendung erfolgt 4–6-mal täglich. Nach Benetzung von Mund- und Rachenschleimhaut bildet sich ein gut haftender Film, der die Mucosa schützt, feucht hält und damit die Wundheilung fördert. Außerdem schützt die PolymerBarriere auch vor Schmerzreizen infolge von Läsionen. Die Wirksamkeit von MuGard® ist in einer klinischen Studie an Patienten mit Kopf-/Halstumoren dokumentiert. Die Behandlung mit der Mundspülung sollte gleichzeitig mit der Radiound Chemotherapie begonnen und bis zum Ende durchgeführt werden. Für die Therapie der Xerostomie steht ebenfalls seit Anfang März ein neues Speichelersatzprä- parat zur Verfügung. Xerotin® wird gebrauchsfertig in einer Pumpflasche ohne Treibgas angeboten. Das Speichelersatzpräparat ist pH-neutral und in der Zusammensetzung ähnlich zum menschlichen Speichel. Xerotin® ist frei von Glucose, Saccharose, Gluten und Bestandteilen tierischen Ursprungs. Xerotin® wird mehrmals täglich auf Mund- und Rachenschleimhaut aufgesprüht und bildet einen Feuchtigkeitsfilm, der die Beschwerden der Mundtrockenheit lindert. Als Ansprechpartner für MuGard® und Xerotin® steht die SpePharm GmbH mit Firmensitz in München zu Verfügung. Weitere Informationen bei Antisense Pharma GmbH Dr. Alexis Katechakis Josef-Engert-Str. 9, 93053 Regensburg Tel. +49 941 920 13-104, Fax -29 [email protected] Weitere Informationen bei SpePharm GmbH Dr. Elisabeth Urban Stefan-George-Ring 29, 81929 München Tel. +49 89 93086-135, Fax -448 [email protected] PharmaTicker+++ PharmaTicker+++ PharmaTicker+++ PharmaTicker+++ Lilly Deutschland GmbH Christopher Wiegand Tel. +49 6172 273-2151 Pfizer Pharma GmbH. In der schmerztherapeutischen Betreuung von onkologischen Patienten gibt es noch reichlich Optimierungspotenzial. Dies zeigt sich bereits in der Diagnostik. Neuropathische Schmerzkomponenten bleiben häufig unentdeckt und damit auch unbehandelt. Antikonvulsiva wie Pregabalin (Lyrica®) können bei diesen Patienten eine sinnvolle Ergänzung des Therapieschemas sein. Pfizer Pharma GmbH Jana Görschler Tel. +49 30 550055-01 Sanofi-Aventis Deutschland GmbH Cristina Iannazzo Tel. +49 69 305-24417 © 2009 S. Karger GmbH, Freiburg Fax + 49 761 4 52 07 14 [email protected] www.karger.com Sanofi-Aventis Deutschland GmbH. Kopf-HalsTumoren stellen eine besondere therapeutische Herausforderung dar. Inzwischen etablieren sich an immer mehr Kliniken interdisziplinäre Tumorboards, in denen die Therapieentscheidung im Team gefällt wird. Das ist auch deshalb notwendig geworden, weil die Therapieoptionen um wirksame Chemotherapien erweitert werden konnte. Als besonders effektiv haben sich Dreier-Regime aus Cisplatin, 5FU und Docetaxel (Taxotere®) erwiesen. Downloaded by: 88.99.70.242 - 11/3/2017 12:11:32 PM Lilly Deutschland GmbH. Seit der Zulassung vor einem Jahr öffnet Pemetrexed (Alimta®) in Kombination mit Cisplatin in der Erstlinientherapie bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) die Tür zur individualisierten Therapie. Entscheidend dafür ist die möglichst genaue histologische Typisierung anhand der Biopsie. Denn mit der Wirksamkeit von Pemetrexed kann die Histologie erstmals als prädikativer Faktor genutzt werden. PharmaNews Onkologie 32 | 7 | 09 Degarelix – das neue Medikament beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom Ein Fortschritt in der Therapie des Prostatakarzinoms ist greifbar. Mit der schnellen, deutlichen und lang anhaltenden Testosteron-Suppression und PSA-Reduktion ermöglicht der neue GnRH-Blocker Firmagon® (Degarelix) eine Kontrolle der Erkrankung von Anfang an. Der Wirkstoff gilt als erster GnRH-Rezeptor-Blocker, der das direkte und logische Wirkprinzip einer Androgendeprivations-Therapie umsetzt und dabei gut verträglich ist. Degarelix ist in den USA und Europa zugelassen und ab Juni 2009 unter dem Handelsnamen Firmagon® in Deutschland erhältlich. Die Daten aus der Phase-III-Studie [1], die über 12 Monate mit 610 Prostatakarzinom-Patienten durchgeführt wurde, belegen, dass Degarelix Nplate®: Paradigmenwechsel in der ITP-Therapie Nplate® (Romiplostim) ist ein neuer Ansatz für die Behandlung der chronischen Immunthrombozytopenie (ITP): Statt wie bisherige Standardtherapien dem Abbau der Thrombozyten entgegenzuwirken, stimuliert Nplate® die Thrombopoese. Studien zeigen, dass Nplate® den Thrombozytenwert der Patienten dauerhaft auf einem hohen Niveau stabilisieren konnte. Die ITP ist durch eine verringerte Thrombozytenzahl im Blut gekennzeichnet, was zu einem erhöhten Blutungsrisiko und mitunter schweren Blutungen, wie zerebrale Blutungen, führen kann. Eine Studie von Bussel zeigt, dass die Auswirkungen auf die Lebensqualität von ITP-Patienten die von Diabetes- bzw. Arthritis-Erkrankten deutlich übersteigt [1]. im Vergleich zu Leuprorelin 7,5 mg eine signifikant schnellere Testosteron-Suppression und PSA-Reduktion bewirkt. Das neue Medikament hat gegenüber LHRH-Analoga den Vorteil, dass es keinen initialen TestosteronAnstieg hervorruft. «Bis zum Tag 3 der Studie waren die Testosteron-Werte bei 96,1% der Patienten in den beiden DegarelixArmen der Studie auf b 0,5 ng/ml (das Kastrationsniveau, das für die Zulassung Voraussetzung ist) gesunken, verglichen mit 0% im Leuprorelin-Arm», erklärt Professor Johannes Wolff, Viersen. Die niedrigen Testosteron-Werte konnten über die gesamte Studiendauer aufrechterhalten werden, ohne dass Microsurges oder so genannte Breakthrough-Escapes beobachtet wurden. Der mediane Testosteron-Wert lag bei 0,08 ng/ml. Unter dem GnRH-Blocker wird der PSAWert ebenfalls signifikant schneller als unter Leuprorelin abgesenkt, die niedrigen Werte werden über die gesamte Studiendauer aufrechterhalten. Prof. Dr. Axel Matzdorff von der Caritasklinik in Saarbrücken erklärte auf einer Pressekonferenz in Berlin, dass der ITP sich gegenseitig verstärkende Pathomechnismen zu Grunde liegen: Die immunologische Schädigung von Megakaryozyten bei gleichzeitig inadäquater Stimulation der Thrombopoese durch relativen Thrombopoietin-Mangel. Hier setzt Romiplostim (Nplate®) an. Der erste therapeutische Peptibody besitzt keine Homologie zu menschlichem Thrombopoetin (TPO), somit kann eine Antikörper-Bildung gegen endogenes TPO ausgeschlossen werden. Der Peptibody besteht aus zwei Domänen: Die sogenannte Fc-Domäne verlängert die Plasma-Halbwertszeit während die Peptid-Domäne an den TPO-Rezeptor bindet und die Thrombopoese stimuliert. Die Wirksamkeit von Nplate® wurde in der von Prof. Dr. Matzdorff präsentierten Studie von Kuter et al. belegt und zeigt, dass ¼ der Patienten bereits in- nerhalb 1 Woche, und die Hälfte der Untersuchten innerhalb von 2–3 Wochen den Zielwert von 50 000 Thrombozyten pro Mikroliter erreichten [2]. Blutungsereignisse 2. und 3. Grades konnten um 59% bzw. 42% reduziert werden. Ebenso konnten 87% der Patienten Begleittherapien signifikant reduzieren oder sogar absetzen. Literatur 1 Klotz L. et al.: BJU International 2008;102(11):1531– 1538. Weitere Informationen bei Adlexis GmbH Birgit Kloetzer Liebherrstraße 10, 80538 München Tel. +49 89 2020816-0, Fax -10 [email protected] Literatur 1 2 Bussel J. et al.: 45th ASH Annual Meeting; Dec 6–9, 2003. Data on file, Amgen. Kuter et al.: Lancet 2008;371:395–403. Weitere Informationen bei Amgen GmbH Lydia Worms Hanauer Str. 1, 80992 München Tel. +49 89 149096-1602, Fax -2602 [email protected] PharmaTicker+++ PharmaTicker+++ PharmaTicker+++ PharmaTicker+++ AstraZeneca GmbH Peter Schiffer Tel. +49 4103 708-3663 Wyeth Pharma GmbH. Der peripher wirkende µOpioid-Rezeptor-Antagonist Relistor® (Methylnaltrexoniumbromid) zeigt auch in der Behandlung der Opioid-induzierten Obstipation (OICa) bei Patienten mit chronischen, nicht-krebsbedingten Schmerzen überzeugende Wirksamkeit. Das belegen die Ergebnisse einer Phase-III-Studie, die erstmals während der 28. Jahrestagung der American Pain Society in San Diego vorgestellt wurden. Wyeth Pharma GmbH Mirja Kaupmann Tel. +49 251 204-1226 POMME-med GmbH Steffi Weiss Tel. +49 89 45456624 © 2009 S. Karger GmbH, Freiburg Fax + 49 761 4 52 07 14 [email protected] www.karger.com Riemser. Der 5-HT3-Rezeptorantagonist Palonosetron (Aloxi®) unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von den Substanzen der 1. Generation. Dies zeigen Ergebnisse aktueller klinischer Studien bei verschiedenen hoch (HEC) und moderat (MEC) emetogenen Chemotherapien. Diese Resultate wurden bereits im März 2009 in den neuen NCCN-Guidelines berücksichtig. Dort wird Palonosetron bei HEC im Rahmen einer Dreierkombination mit NK1-Antagonist und Dexamethason als bevorzugt («preferred») klassifiziert. Downloaded by: 88.99.70.242 - 11/3/2017 12:11:32 PM AstraZeneca GmbH. Das für Humanarzneimittel zuständige Komitee CHMP der Europäischen Zulassungsbehörde EMEA hat sich für eine Zulassung von Gefitinib zur Behandlung von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem NSCLC im Stadium IIIb/IV mit aktivierenden Mutationen der EGFR-TK für alle Therapielinien ausgesprochen. PharmaNews Onkologie 32 | 7 | 09 Chemotherapie-induzierte Emesis beim Mammakarzinom Übelkeit und Erbrechen durch frühzeitige Gabe von Aprepitant vermeiden Bei Patientinnen mit Mammakarzinom, die mit einem Anthrazyklin und Cyclophosphamid (AC-Schema) behandelt werden, wird die Antiemese entgegen den evidenzbasierten Empfehlungen oft ohne Aprepitant begonnen. Bei Verzicht auf den Neurokinin-1-Rezeptorantagonisten muss bei diesem Patientenkollektiv allerdings mit einer hohen Rate an Therapieversagern gerechnet werden, wie die Ergebnisse einer Untersuchung zum Einsatz von Aprepitant als Salvagetherapie zeigten. An der 2-phasigen Studie nahmen Mammakarzinom-Patientinnen teil, die bei der erstmaligen Applikation von Doxorubicin/Cyclo- Imatinib in der EU zur adjuvanten Therapie von GIST zugelassen Der Tyrosinkinasehemmer Imatinib (Glivec®), seit Jahren Therapie der Wahl bei fortgeschrittenen und inoperablen gastrointestinalen Stromatumoren (GIST), ist in der Europäischen Union nun auch zur adjuvanten Behandlung dieser Tumoren bei erwachsenen Patienten mit intermediärem oder hohem Rezidivrisiko zugelassen. Standardtherapie für primär operable GIST ist bislang die möglichst komplette Resektion des Tumors, aber bei jedem zweiten Patienten treten danach Rezidive auf. In 3 Phase-III-Studien in den USA und Europa erhielten Patienten nach Resektion deshalb entweder Imatinib oder Placebo. Die zuerst begonnene US-Studie verglich das rezidivfreie Überleben bei 713 Patienten mit histologisch gesichertem, primär operablem cKit-positivem GIST einer Größe von mindestens phosphamid im 1. Zyklus mit einem 5-HT3Rezeptorantagonisten und Dexamethason behandelt wurden und Aprepitant erst bei Versagen dieses Schemas im 2. Zyklus als Salvagetherapie erhielten. Unter der Zweifachkombination eines 5HT3-Rezeptorantagonisten und Dexamethason im 1. Zyklus litten 49 von 62 Patientinnen (79%) in den ersten 120 Stunden nach der Chemotherapie unter Übelkeit und Erbrechen oder benötigten eine Rescue-Medikation. Von den Patientinnen mit nicht vollständiger antiemetischer Kontrolle, die im 2. Zyklus zusätzlich Aprepitant einnahmen und auswertbar waren (n = 44), erreichten in den ersten 120 Stunden 8 (18%) eine komplette antiemetische Kontrolle (keine Emesis, keine Nausea, keine Rescue-Medikation). Die Rate des vollständigen Ansprechens (keine Emesis, keine Rescue-Medikation) stieg durch die Zugabe von Aprepitant von 7% im 1. Zy- klus auf 36% im 2. Zyklus (p = 0,02), der Anteil der Patientinnen ohne Emesis stieg von 45% auf 82% (p = 0,003). Aprepitant (EMEND®) sollte daher, wie in den evidenzbasierten Leitlinien empfohlen, bereits im 1. Zyklus einer AC-Chemotherapie verabreicht werden. 3 cm und einem intermediären oder hohen Rezidivrisiko. Sie erhielten im Anschluss an eine R0-Resektion ein Jahr lang 400 mg/d Imatinib oder Placebo. Bereits bei einer geplanten Interimsanalyse im Frühjahr 2007 erreichte die Studie den primären Endpunkt, eine signifikante Verbesserung des rezidivfreien Überlebens im Vergleich zu Placebo [DeMatteo RP et al. Lancet 2009;373:1097–104]: Die Rezidivrate nach einem Jahr sank durch die medikamentöse Behandlung signifikant, so PD Dr. med. Peter Reichardt, HELIOS Klinikum Bad Saarow. Nach einem Jahr Imatinib waren 98% der Patienten rezidivfrei, unter Placebo lediglich 83% (p < 0,0001); das relative Rezidivrisiko wurde damit um 89% gesenkt. Aufgrund dieser Ergebnisse hat die europäische Arzneimittelbehörde EMEA nun die Zulassung zur adjuvanten Anwendung von Imatinib erteilt. Um die Zeit bis zur Zulassung zu überbrücken, lief seit Herbst 2008 das Expanded Access Programm RELAX: So konnten bis zur Zulassung beinahe 100 GIST-Patienten mit intermediärem oder hohem Risiko nach kompletter Resektion kostenlos von dieser neuen Therapieoption profitieren. Josef Gulden, Grafrath Quelle Hesketh PJ et al.: Aprepitant as salvage antiemetic therapy in breast cancer patients receiving doxorubicin and cyclophosphamide. Support Care Cancer DOI 10.1007/s00520-008-0545-7. Weitere Informationen bei MSD SHARP & DOHME GMBH Infocenter Lindenplatz 1, 85540 Haar Tel. +49 800 673673673, Fax -329 [email protected] www.msd.de Quelle Pressegespräch «Glivec®: Zulassung für die erste medikamentöse postoperative GIST-Therapie» am 30. April 2009 in München, veranstaltet von Novartis Oncology, Nürnberg. Weitere Informationen bei Novartis Pharma GmbH Dr. Irene Roth Roonstraße 25, 90429 Nürnberg Tel. +49 0911/273-0, Fax -12971 [email protected] Pfizer Deutschland GmbH. Die aktualisierten Guidelines der European Association of Urology (Ljungberg B et al.: Guidelines on renal cell carcinoma. Update 2009, www.uroweb.org.) bestätigen den Stellenwert von Sunitinib (Sutent®) als einen Referenzstandard in der Erstlinien-Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms. Pfizer Deutschland GmbH Dr. Achim Janik Tel. +49 30 550055-52290 [email protected] Vifor Deutschland GmbH. Mit Ferinject® steht eine parenterale Eisentherapie für Patienten zur Verfügung. Aufgrund des dextranfreien und hochstabilen Zucker-Eisen-Komplexes kann ohne vorherige Testdosis eine Infusion von bis zu 1 000 mg über mindestens 15 Minuten (maximal 1 000 mg/ Woche) infundiert oder 200 mg per Bolusinjektion pro Tag (maximal 3 x 200 mg/Woche) appliziert werden. Gilead Sciences GmbH. Ab sofort steht liposomales Amphotericin B (AmBisome®) auch zur Primärtherapie von schweren systemischen Pilzinfektionen zur Verfügung. Darüber hinaus bleibt AmBisome®, dessen besondere Vorteile das sehr breite Wirkspektrum und die gute Verträglichkeit sind, die bevorzugte Behandlungsoption für die empirische Therapie bei persistierendem, antibiotika-refraktären Fieber. MW Office PR Dr. Stefanie Wesche Tel. +49 89 96086-368, Fax -333 [email protected] Gilead Sciences GmbH Dr. Ingeborg Kuhn-Hartmann Tel. +49 89 899890-31, Fax -49 [email protected] © 2009 S. Karger GmbH, Freiburg Fax + 49 761 4 52 07 14 [email protected] www.karger.com Downloaded by: 88.99.70.242 - 11/3/2017 12:11:32 PM PharmaTicker+++ PharmaTicker+++ PharmaTicker+++ PharmaTicker+++