Presseaussendung von UN Women Transformative Finanzierung

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Presseaussendung von UN Women
Transformative Finanzierung wird die fehlende Gleichstellung der Geschlechter bis 2030
beenden
UN Women fordert die Verwendung von zweckbestimmten Ressourcen, um den Verpflichtungen
nachzukommen
New York/Addis Abada – im Vorfeld der dritten Konferenz „Financing for Development“, fordert UN
Women zur transformative Finanzierung auf, um dadurch die Geschlechterungleichheit bis zum Jahr
2030 zu beenden. Durch hohe Ambitionen rückt das Ziel für Frauen und Mädchen, bekräftigt durch
beschleunigte Maßnahmen für die richtigen Investitionen, in Reichweite.
Die Konferenz “Financing for Development”, die vom 13. bis 16. Juli in Addis Abeba, Äthiopien,
stattfindet, wird hochrangige Funktionäre aus der ganzen Welt zusammenbringen, die über
weitreichende Verpflichtungen zur Finanzierung von nachhaltiger Entwicklung, einschließlich jener,
die in Verbindung mit offizieller Entwicklungshilfe, Handel, Schulden, Steuern und Technologien
stehen, beschließen werden. Die Konferenz bietet eine historische Möglichkeit die zentrale Bedeutung
von Geschlechtergleichstellung in der Mobilisierung und Verteilung aller finanzieller Ressourcen, sei
es nationaler, internationaler, öffentlicher wie privater, sowie in Finanzierungsinstrumenten, sicher zu
stellen.
Studien zeigen auf, dass Frauen weltweit zweckgebundene und beständige Investitionen und
Ressourcen brauchen. Um das Ziel der Gleichstellung der Geshlchter in der Post-2015
Entwicklungsagenda umsetzen zu können, braucht es den politischen Willen sowie die Zusage zu
einem noch nie dagewesenen Ausmaß von Finanzmitteln, in Umfang und Qualität, und aus allen
Quellen.
„Wir haben eine ungeheure Chance” sagt Phumzile Mlambo-Ngcuka, die Exekutivdirektorin von
UN Women. „Auf die neue Entwicklungsagenda blickend, wird klar, dass ihre Nachhaltigkeit am
stärksten und anhaltendsten sein wird, wenn sie auf gleichberechtigten, finanziell belastbaren und
inklusiven Gemeinschaften aufbaut. Wir müssen jetzt reagieren, um die Finanzierung, aus allen
Bezugsquellen und auf allen Ebenen, in Übereinstimmung mit den Frauenrechten, merklich zu
erhöhen. Jetzt ist die Zeit für Regierungen, Geschlechtergleichstellung und die Stärkung der Frauen
ins Zentrum aller Diskussionen und Vereinbarungen zu stellen.“
Die Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung ist die erste von drei globalen Schlüsselkonferenzen im
Jahr 2015, die den Verlauf der Entwicklung über die nächsten 15 Jahre maßgeblich beeinflussen wird
und als erste auch die Richtung für die anderen beiden vorgeben wird. Ihr folgen eine Gipfelkonferenz
im September über die Post-2015 Entwicklungsagenda und die Klimakonferenz im Dezember, die
voraussichtlich ein neues Abkommen über den Klimawandel bringen wird.
Jahrzehntelang hat die chronische Unterfinanzierung für die Stärkung von Frauen den Fortsdchritt der
Frauenrechte und die Geschlechtergleichstellung behindert. Der vor kurzem von UN Women
durchgeführte und veröffentlichte Report zur Überprüfung der Umsetzung der Pekinger Erklärung und
Aktionsplattform 1995 ergab, dass der Fortschritt in Richtung Chancengleichheit von Männern und
Frauen, oft aufgrund von Finanzierungslücken, langsam und uneinheitlich voran schreitet. In manchen
Staaten beträgt diese Lücke bis zu 90%.
Anfang dieses Jahres erkannten die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen bei der Sitzung der
Frauenstatuskommission die Finanzierungslücke und einigten sich auf eine politische Deklaration, um
die Ressourcenlücke zu schließen. Deshalb könnte die Addis Konferenz ein erster wichtiger Schritt
sein, um diese Agenda voranzutreiben.
Neben der Erhöhung der Finanzmittel, einschließlich der Mittel der offiziellen
Entwicklungszusammenarbeit und nationaler Ressourcen wie Besteuerungssysteme, müssen die
Staaten Massnahmen
beschließen, die die Grundlagen
und Konsequenzen
von
Geschlechterungleichheit und Diskriminierungen in allen Lebensbereichen ansprechen. In dieser
Hinsicht müssen Frauen voll und gleichwertig in alle Entscheidungsebenen eingebunden werden und
Gender sollte in die nationale Planung und in den Budgetierungsprozess mit einbezogen werden.
Weiters muss der private Sektor die Rechte der Frauen respektieren und rechenschaftspflichtig für
seinen Beitrag zur Entwicklung und Frauenförderung, wie z.B. durch die Stärkung der Frauen im
Unternehmen, sein. Frauenorganisationen müssen eine angemessene Finanzierung zur Ausüben ihrer
Interessenvertretungs- und Mobilisierungsrollen erhalten, da sie als integraler Bestanteil des langen
Kampfes
für
Gleichberechtigung
eine
zusammenhaltende
und
inklusive
Gleichberechtigungsbewegung aufgebaut haben.
Während der Addis Konferenz wird UN Women gemeinsam mit den Mitgliedstaaten der Vereinten
Nationen den „Addis Ababa Action Plan on Transformative Financing for Gender Equality and
Women's Empowerment“ vorstellen. Dieser Plan zielt darauf ab, die Politik- und
Finanzierungsprioritäten darzustellen, um dadurch die im Addis Ababa Accord and Action Agenda
gemachten Zusagen von Finanzmittel in priorisierte und finanziell gut ausgestattete Maßnahmen
umzuwandeln. Dadurch sollen neue sowie schon existierende Bekenntnisse zur
Geschlechtergleichstellung und Förderung von Frauen in der Post-2015 Entwicklungsagenda
aufgezeigt werden.
Gemeinsam mit dem Präsidenten der Weltbank, Jim Yong Kim, und mit dem Generalsekretär der
Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, wird UN Women den Sideevent "Financing for Gender Equality—
Results and Good Practices“ organisieren. Es werden MinisterInnen, VertreterInnen der
Zivilgesellschaft und UnternehmensvertreterInnen anwesend sein, um Erfolgsgeschichten von
wirkungsvoller Finanzierung vorzustellen. Weiters fördert UN Women eine Veranstaltung der
Äthiopischen Regierung über die Rolle der Afrikanischen Frau in den nachhaltigen
Entwicklungszielen.
Um die aktive Rolle von Zivilgesellschaften im Prozess der Entwicklungsfinanzierung zu unterstützen,
arbeitet UN Women mit Frauenorganisationen und zivilgesellschaftlichen Organisationen aus dem
Süden zusammen, damit auch deren Prioritäten sich in den Ergebnissen der Addis Konferenz
widerspiegeln. Vor der Eröffnung der Konferenz wird UN Women das “Women’s Forum” und das
“Civil Society Forum” unterstützen, um AktivistInnen, die sich kontinuierlich für Maßnahmen zur
Geschlechtergleichstellung einsetzen, zu mobilisieren. Die Beteiligung von UN Women in offiziellen
Sitzungen und im Wirtschaftsforum wird die Kernbotschaften, wie z.B. die dringende Notwendigkeit
die Finanzierungslücke zu schließen, in den Mittelpunkt stellen, damit das Post-2015 Frauenziel
Wirklichkeit wird.
Übersetzung UN Women Nationalkomitee Austria
Originaltext Englisch: http://www.unwomen.org/en/news/stories/2015/7/financing-for-developmentpress-release
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