Universität Stuttgart PD Dr. J. Dippon Dipl.-Math. P. Schnizler Fachbereich Mathematik Scheinklausur Wahrscheinlichkeitstheorie VORNAME: NAME: MATRIKELNUMMER: STUDIENGANG: Aufgabe Punkte 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 19. Februar 2010 15 16 P • Für die Bearbeitung der Aufgaben haben Sie 60 Minuten Zeit. • Schreiben Sie die Lösungen der Aufgaben in die dafür vorgesehenen Kästchen. • Tragen Sie nur Ihre Endergebnisse in die Kästchen ein. • Innerhalb von Ankreuzaufgaben werden “falsche Kreuze” negativ verrechnet. Die erreichte Punktezahl einer Aufgabe kann jedoch nicht negativ werden. • Taschenrechner sind nicht erlaubt! • Maximal erreichbare Punktzahl: 30.5 Punkte. • Zum Bestehen der Klausur werden 10 Punkte benötigt. • Zum Erreichen der Bestnote werden 24 Punkte benötigt. • Viel Erfolg! Aufgabe 1 (1.5 Punkte). Sei X eine reelle, auf dem Wahrscheinlichkeitsraum (Ω, A, P) definierte Zufallsvariable, PX die Verteilung, F die Verteilungsfunktion und f die Dichtefunktion von X. Drücken Sie für beliebige a, b ∈ R mit a < b die Wahrscheinlichkeit, dass die Zufallsvariable X Werte aus dem Interval (a, b] annimmt, durch PX , F und f aus. P[a < X ≤ b] = = = Aufgabe 2 (3 Punkte). richtig falsch Jede reelle Zufallsvariable hat eine Dichte Zu jedem Wahrscheinlichkeitsmaß auf der Borelschen σ-Algebra gibt es eine entsprechende Verteilungsfunktion Aus der Unkorreliertheit der Zufallsvariablen X und Y folgt im Allgemeinen deren Unabhängigkeit. Aus der fast sicheren Konvergenz einer Folge von Zufallsvariablen folgt im Allgemeinen die Konvergenz im L2 -Sinne. Sei A ⊂ Q und λ das Lebesgue-Borel-Maß, dann gilt λ(A) = 0. Es seien und Y unabhängige ZVen und Z := X + Y . Für die zugeh. charakt. Funktion gilt i.A. : ϕZ (t) = ϕX (t) · ϕY (t). Aufgabe 3 (2 Punkte). Zu Konstanten a, b ∈ R betrachten wir die Funktion f : R → R, definiert durch ( ax2 + b falls |x| < 1, f (x) := 0 sonst. Für welche Werte von a und b ist f eine Wahrscheinlichkeitsdichte? ≤a≤ b= (Hinweis: b ist in Abhängigkeit von a anzugeben.) Aufgabe 4 (2 Punkte). Sei X ∼ exp(λ) mit Parameter λ > 0. Berechnen Sie P [X · E(X) ≥ 1] = Aufgabe 5 (2 Punkte). Beschreiben Sie die minimale σ-Algebra auf Ω = [0, 1], die durch die Menge {[0, 12 ], [ 21 , 1]} erzeugt wird. 1 1 σ [0, ], [ , 1] = 2 2 Aufgabe 6 (2 Punkte). Es werde ein Würfelwurf unendlich oft wiederholt. Geben Sie die Wahrscheinlichkeit dafür an, dass unendlich oft die Sechs auftritt. Wahrscheinlichkeit = Aufgabe 7 (4 Punkte). Gegeben sei der Wahrscheinlichkeitsraum ([0, 1], B([0, 1]), P), wobei P das Lebesgue-Borel-Maß bezeichne. √ In welchem Sinne konvergieren die angegebenen Folgen gegen Null? Markieren Sie Konvergenz durch und keine Konvergenz durch ×. fast sicher L1 P Xn (ω) = n · 1(0, 1 ) (ω) (n ∈ N) n √ Xn (ω) = n · 1(0, 1 ) (ω) (n ∈ N) n Xn (ω) = ω n (n ∈ N) X1 (ω) = 2 · 1[0, 1 ) (ω) X2 (ω) = 2 · 1[ 1 ,1) (ω) X3 (ω) = 3 · 1[0, 1 ) (ω) 2 2 3 X4 (ω) = 3 · 1[ 1 , 2 ) (ω) X5 (ω) = 3 · 1[ 2 ,1) (ω), . . . 3 3 3 Aufgabe 8 (2 Punkte). Die Zufallsvariable Y sei auf dem Intervall (1, 3) gleichverteilt. Berechnen Sie EY 3 . EY 3 = Aufgabe 9 (2 Punkte). Es werden 12 zufällig ausgewählte Menschen betrachtet. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit p, dass alle in verschiedenen Monaten geboren sind? p= Aufgabe 10 (2 Punkte). Wie kann man in R . . . Befehl einen Vektor mit den Einträgen 1, 2, 3 erzeugen? n Zufallszahlen aus einer N (0, 1)-Verteilung erhalten? die Komponenten des Vektors x aufsummieren? eine Graphik mit Punkten erzeugen, deren x- und y-Koordinaten in den Vektoren x bzw. y enthalten sind? Aufgabe 11 (2 Punkte). Was berechnet die Funktion f, wenn man sie auf eine natürliche Zahl n anwendet? f <- function(n){ x <- rbinom(n,size=1,p=0.5) k <- sum(x) c(n-k,k)/n } Aufgabe 12 (2 Punkte). Die Zufallsvariablen X1 , X2 , . . . seien unabhängig N (0, 1)-verteilt. Durch welche Verteilung kann die VerP teilung von ni=1 Xi2 für große n auf einfache Weise approximiert werden? Aufgabe 13 (Martingaltheorie) (2 Punkte). Sei (An ) eine Folge von wachsenden Teil-σ-Algebren eines Wahrscheinlichkeitsraumes und X eine integrierbare reellwertige Zufallsvariable. Warum wird durch Xn := E(X|An ), n ∈ N, ein Martingal (Xn ) bzgl. (An ) definiert? Aufgabe 14 (Martingaltheorie) (2 Punkte). Untersuchen Sie die in Aufgabe 13 definierte Folge (Xn )n∈N von Zufallsvariablen auf Konvergenz. Aufgabe 15 (Statistik) (2 Punkte). Gegeben sei die Stichprobe {3, 6, 2, 4, 1, 2}. Bestimmen Sie die folgenden statistischen Kenngrößen der Stichprobe: arithmetisches Mittel empirischer Median empirische Varianz Spannweite Aufgabe 16 (Statistik) (2 Punkte). Es sei bekannt, dass eine Zufallsgröße N (µ, 4)-verteilt ist. Bei einer Stichprobe vom Umfang 100 wird das arithmetisches Mittel x̄ = 1, 4 gefunden. Wenden Sie einen geeigneten statistischen Hypothesentest an, um zu überprüfen, ob µ > 1 ist. Hinweis: u0,05 = 1, 6448, u0,01 = 2, 3263.