Dokumentation 2015 Frauen und Gleichstellung

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2015
Dokumentation 2015
Frauen und Gleichstellung
Gestaltung:
Referat für Frauen und Gleichstellung / Servicestelle für Text- und Bildgestaltung
Druck:
Hausdruckerei
Copyright 2015 Amt der Vorarlberger Landesregierung
Vorwort
In der Gleichstellung von Frauen und Männern sind Fortschritte erzielt worden. So
sind manche verantwortungsvolle politische und wirtschaftliche Ämter in
weiblicher Hand, Frauen haben in der Bildung aufgeholt, die Rahmenbedingungen
zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind verbessert und die Frauenrechte sind
gestärkt. Dennoch belegen tägliche Praxis und statistische Zahlen dass die
Gleichstellung von Frauen und Männern in Politik und Wirtschaft, in der
Familienarbeit noch nicht erreicht ist. Herausforderungen sind die Absicherung
der Frauen im Alter, die Einkommensunterschiede, die ungleiche Verteilung der
Erwerbsarbeit und der Familienarbeit, das Betroffen sein der Frauen von Gewalt
und Sexismus und das beharrliche Wirken von Rollenstereotypen in den Köpfen
von Männern und Frauen.
Mit vielen Maßnahmen haben wir auch im Jahr 2015 Schritte in Richtung Gleichstellung von Frauen und
Männern gesetzt. Besonders hervorheben möchte ich die neue Außenstelle FEMAIL in Lustenau, die
Neugestaltung des Magazins if:faktum und die kontinuierliche Weiterarbeit am Regionalen Aktionsplan für die
Gleichstellung von Frauen und Männer in Vorarlberg. Das Frauennetzwerk Vorarlberg ist seit 15 Jahren direkt
vor Ort in den Regionen aktiv, die Weiterführung bis 2020 wurde von der Regierung beschlossen. Viele weitere
maßgebliche Aktivitäten sind in der Dokumentation beschrieben. Ich wünsche viel Freude beim Lesen.
a
Ich danke der Leiterin des Referates für Frauen und Gleichstellung Mag. Monika Lindermayr und ihren
Mitarbeiterinnen für die fachlich gut begleitete und engagierte Arbeit für und mit Frauen.
Ein Dankeschön gilt allen, die sich mit viel Engagement für eine Gleichstellung von Frauen und Männern
einsetzen.
Landesrätin
Katharina Wiesflecker
Vorwort
Im letzten Jahr konnten wir gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern viel
bewegen und in Gang setzen. Das Interregprojekt „betrifft:Frauen entscheiden“
konnte gestartet werden, um Frauen und Mädchen zu ermutigen,
Entscheidungsfunktionen anzustreben. Das Frauennetzwerk Vorarlberg setzt sich
seit 15 Jahren engagiert für die Gleichstellung von Frauen und Männern in der
Gemeinde und in der Region ein und hat sich 2015 auf den Weg gemacht, mehr
Frauen zur Mitgestaltung in den Gemeinden zu motivieren. In Kooperation mit
den Sozialpartnern, den Frauen- und Mädcheneinrichtungen, den
Bildungseinrichtungen und Sozialeinrichtungen sind wieder viele Maßnahmen zur
Verbesserung der Gleichstellung in den Bereichen Ausbildung, Erwerbsarbeit und
Einkommen und Teilhabe an Entscheidungsprozessen umgesetzt worden.
Das Frauenmuseum feierte sein 15-jähriges Bestehen mit vielen herausragenden Veranstaltungen und
Ausstellungen. In Gremien, wie im Frauenpolitischen Forum, wurde die Situation der Gleichstellung intensiv
diskutiert und Maßnahmen zur Verbesserung wurden beschlossen. Trotz aller intensiven Bemühungen bleiben
noch zahlreiche Herausforderungen wie Armutsgefährdung und die gleiche Teilhabe von Frauen und Männern
in allen Bereichen zu bewältigen, um die vollständige Gleichstellung von Frauen und Männern zu erreichen.
Herzlichen Dank an alle Frauen und Männer, die uns im letzten Jahr begleitet, unterstützt und wichtige Ideen
eingebracht haben und tatkräftig mit uns den Weg zur Gleichstellung von Frauen und Männern gegangen sind.
a
Mag. Monika Lindermayr
Referat für Frauen und Gleichstellung
3
Dokumentation 2015
Leitbild, Zielsetzungen des Referats für Frauen und Gleichstellung
Das Referat für Frauen und Gleichstellung ist ein Funktionsbereich der Vorarlberger Landesverwaltung. Wir
arbeiten auf Basis von Gesetzen, Regierungsbeschlüssen, politischen Aufträgen, Bedürfnissen der Bevölkerung
und aktuellen Problemstellungen. Im Sinne der aktiven Gleichstellung sollen Strukturen so verändert werden,
dass als Ziel die gleiche Verteilung von Ressourcen sowie eine ausgewogene Repräsentation der Geschlechter
erreicht wird.
Die Gleichheit von Frauen und Männern ist ein gemeinsamer Wert der Europäischen Union. Die Förderung der
Gleichstellung der Geschlechter gehört zu den Aufgaben der Union (Artikel 3). Sie wirkt bei allen Tätigkeiten
darauf hin, Ungleichheiten zu beseitigen und die Gleichstellung von Frauen und Männern zu fördern (Vertrag
über die Arbeitsweise der EU, Artikel 8). Artikel 7 des Bundesverfassungsgesetzes lautet: „Bund, Länder und
Gemeinden bekennen sich zur tatsächlichen Gleichstellung von Mann und Frau. Maßnahmen zur Förderung der
faktischen Gleichstellung von Frauen und Männern insbesondere zur Beseitigung tatsächlich bestehender
Ungleichheiten sind zulässig.“ Als zentrale Gleichstellungsstrategien sind neben gezielten
Frauenförderungsmaßnahmen auch die Strategie des Gender Mainstreaming und Gender Budgeting
anzusehen. Die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern ist seit 1. Jänner 2009 in der
Bundesverfassung als Zielbestimmung der Haushaltsführung verankert. In Vorarlberg sind das Gesetz zur
Chancengleichheit von Frauen und Männern und Regierungsbeschlüsse Grundlage unseres Handelns.
Seit dem Jahr 1997 hat Vorarlberg ein Gesetz zur Chancengleichheit von Frauen und Männern, mit dem sich
das Land verpflichtet, die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Gesellschaft und in der Arbeitswelt
gezielt zu fördern. Im Juni 2002 beschloss die Vorarlberger Landesregierung, Gender Mainstreaming als
Querschnittsaufgabe für alle Bereiche der Landespolitik als Leitziel zu verankern.
Gleichstellungsarbeit ist immer auf langfristiges Wirken ausgerichtet. Das Referat für Frauen und Gleichstellung
stützt sich dabei sowohl auf die aktuelle Grundlagenforschung wie auch auf die Erfahrungen wichtiger
Gesellschaftsgruppen und Fachleute.
Gleichstellung in Vorarlberg
Das Referat für Frauen und Gleichstellung engagiert sich für eine Gesellschaft,
in der Frauen und Männer




gleichgestellt sind,
gleiche Chancen und gleichen Zugang zu Ressourcen haben,
ein selbstbestimmtes Leben, entsprechend ihren persönlichen Fähigkeiten, Bedürfnissen und
Interessen führen,
keiner geschlechtsspezifischen strukturellen oder individuellen Gewalt ausgesetzt sind.
5
Frauen und Männer





bestimmen in gleichem Maße das gesellschaftliche Leben und haben die gleichen
Teilhabemöglichkeiten,
haben die gleichen Möglichkeiten zu wirtschaftlicher Unabhängigkeit durch Aus- und Weiterbildung,
Erwerbsarbeit, gleiche Entlohnung sowie gleichen Zugang zum Arbeitsmarkt,
leben selbstbestimmt in allen Belangen und Phasen ihres Lebens,
teilen sich Familien- und Fürsorgearbeit in Haushalt, Kindererziehung und Pflege unter Beibehaltung
ihrer eigenständigen Existenzsicherung,
erweitern ihre Geschlechterrollen und -normen und werden in ihrer Vielfalt wahrgenommen und
geachtet.
Frauen und Männer
 können sich darauf verlassen, dass Dienstleistungen für Frauen und Männer gleichermaßen zugänglich
sind,
 können davon ausgehen, dass auf eine ausgewogene Mitwirkung von Frauen und Männern in
Arbeitsgruppen und Programmen geachtet wird,
 können auf eine Verwaltung vertrauen, die geschlechtergerecht spricht, schreibt und handelt.
Frauen und Männer
 fühlen sich sicher, leben gewaltfrei und ohne sexistische Diskriminierungen im privaten und im
öffentlichen Raum.
Unsere Aufgaben und Zielgruppen sind vielfältig
Für alle Vorarlbergerinnen:





Informationsweitergabe an Frauen und Mädchen sowie Weitervermittlung an Beratungsstellen
Vermittlung zur Rechtsberatung für Frauen bei Fragen zum Ehe-, Familien- und Scheidungsrecht
Frauenspezifische Projekte: Entwicklung, Durchführung und Unterstützung konkreter Pilot- und
Modellprojekte und Mitwirkung bei deren Etablierung in den Regelbetrieb
Finanzielle Förderungen für Fraueneinrichtungen und für Initiativen
Empowerment von Frauen durch frauenpolitische Bildungs- und Informationsarbeit
Für alle Vorarlberger:



Informationsweitergabe an Männer z.B. durch die online-Plattform www.vordermann.at
Durchführen von männerspezifischen Veranstaltungen
Männerspezifische Projekte
Für alle Projektanbieterinnen und Projektanbieter sowie Institutionen:


6
Vergabe und Abwicklung von Subventionen an Einrichtungen und Initiativen sowie für GenderProjekte und -Veranstaltungen
Förderung und Durchführung von öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen
Für eine geschlechtergerechte Gesellschaft:




Entwicklung von und Beteiligung an inter-/nationalen Kooperationen und Gleichstellungsprojekten
Initiierung, Entwicklung und Durchführung genderspezifischer Grundlagenarbeit: Aufbereitung,
Entwicklung, Durchführung und Verbreitung
Aktive gleichstellungsspezifische Vernetzungs- und Gremienarbeit, Koordination und Kooperation auf
regionaler, nationaler und internationaler Ebene
Erarbeitung von (gleichstellungs-)politischen und rechtlichen Anregungen und Stellungnahmen,
Gesetzen/Gesetzesakten sowie von Analysen und Maßnahmenvorschlägen zu frauen- und
genderspezifisch relevanten Schwerpunkten
Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesverwaltung:

Beratung und Unterstützung von Verwaltungsdienststellen, Betrieben und Einrichtungen des Landes
und von Gemeinden bei Gleichstellungs- und Gender-Mainstreaming-Projekten und Initiativen und bei
der Implementierung von Gender Budgeting
in
Referat für Frauen und Gleichstellung mit LR. Wiesflecker
7
INHALTSVERZEICHNIS
I.
Öffentlichkeitsarbeit
II.
Vernetzung
9
15
III. Projekte, Maßnahmen
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IV.
Gender Mainstreaming
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V.
Veranstaltungen
40
VI.
Lehrgänge
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VII. Frauen- und Mädchenorganisationen
und Institutionen
VIII. 30 Vorarlberger Gleichstellungsindikatoren
IX.
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Das Team des Referats für Frauen
und Gleichstellung
55
I.
Öffentlichkeitsarbeit/Information
Eine aktive Informationspolitik sowie kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit zählen zu den wesentlichen
Aufgabenbereichen des Referats für Frauen und Gleichstellung. Neben Presseaussendungen werden
themenspezifisch Broschüren und Folder erstellt, bei Bedarf aktualisiert und den Frauen und Männern
möglichst breit zugänglich gemacht. Sämtliche Projekte und Veranstaltungen werden medial veröffentlicht und
Zielpersonen zusätzlich schriftlich über die Angebote informiert.
Herausgabe des Informationsfolders „if:faktum – Gleichstellung kompakt“
Das Magazin wird in Zusammenarbeit mit den Fachstellen für Frauen und Gleichstellung aus sieben
Bundesländern produziert.
Im Jahr 2015 erschien „if:faktum“ zu folgenden Themen:
1/2015
2/2015
3/2015
4/2015
9
Betreuung und Aktualisierung der Internet-Homepage
Auf der Homepage des Referats für Frauen und Gleichstellung (www.vorarlberg.at/frauen) informieren wir seit
14 Jahren über unsere Ziele, über unsere Förderungen, Termine, Daten&Fakten und über unsere Projekte.
Unsere Publikationen sind alle in PDF-Formaten erhältlich.
Im Zeitraum Jänner 2015 bis September 2015 besuchten 523.845 Personen unsere Website. Beim letzten
Ranking liegt das Referat für Frauen und Gleichstellung im Vergleich mit den über 90 Stellen umfassenden
Abteilungen und nachgeordneten Dienststellen der Vorarlberger Landesregierung an 7. Stelle!
www.vorarlberg.at/frauen
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Beratungs- und Informationsangebote A – Z
Info-System von A – Z
2015 wurde das digitalisierte Informationssystem „Informationen von A-Z“ überarbeitet und aktualisiert. Dieses
Informationspaket behandelt Lebensbereiche und Themen, die für Frauen und Mädchen relevant sind. Es ist
ein übersichtliches Nachschlagewerk mit alphabetisch gereihten Stichwörtern, Kontaktadressen sowie
umfangreichen Informations- und Serviceangeboten. Die Online-Version erleichtert den Zugang für alle
Interessierten sowie die laufende Aktualisierung der Informationen.
www.vorarlberg.at/frauen
Rechtsberatung
Das Referat für Frauen und Gleichstellung im Amt der Vorarlberger Landesregierung bietet Frauen, die eine
Rechtsberatung zum Themenbereich Ehe- und Scheidungsfragen wünschen, eine einmalige kostengünstige
Beratung (Selbstbehalt Euro 20,--) im Ausmaß von längstens 45 Minuten bei Rechtsanwältinnen in Vorarlberg
an.
Nähere Auskünfte erhalten Sie unter T 05574 511 24112 oder 24136.
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Broschüren
Wir bieten eine breite Palette an Info-Materialien an, die Sie kostenlos bei uns bestellen können.
Im Jahr 2015 wurden folgende Broschüren aktualisiert bzw. neu herausgegeben.
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FinanzKompass – Aktualisierung 2015
Einkommensberichte
In dieser handlichen Broschüre finden sich zahlreiche
nützliche Ratschläge und alles Wesentliche zum
sinnvollen und wirksamen Umgang mit den eigenen
finanziellen Mitteln.
Ein Leitfaden für BetriebsrätInnen
Leitfaden für Frauen und Männer in Karenz
(Karenz, Elternteilzeit, Wiedereinstieg)
Leitfaden für Alleinerziehende
Informationen für alleinerziehende Eltern
Wert-Schätze
Pflege-Schätze
10 Wertschätze zur Selbstsorge für Angehörige, die
pflegen, betreuen und Verantwortung übernehmen
Wert-Schätze
12 schlaue Tipps für Frauen zur Lebensgestaltung
Körperbilder in den Medien
Diese Broschüre folgt dem Ziel, die Ideale von Frauen
und Männern in den Medien zu entzaubern und
gängige Rollenbilder, Körpercodes und Stereotypen
offen zu legen.
Sicherheitstipps für Frauen und Mädchen –
Aktualisierung 2015
Hier sind eine Reihe wichtiger Hilfestellungen, Hinweise
und Tipps für die Sicherheit von Mädchen und Frauen
aufgelistet. Das Heft entstand in Zusammenarbeit mit
dem Landespolizeikommando Vorarlberg.
Gewalt in Familie und Partnerschaft
erkennen / benennen / Betroffene informieren
Gewalt in Familie und Partnerschaft
Wie kann ich helfen?
Nein bedeutet Nein – Folder oder Plakat
Im Folder sind eine Reihe wichtiger Hilfestellungen,
Hinweise und Tipps gegen sexuelle Belästigung am
Arbeitsplatz aufgelistet.
Auf dem Plakat sind die wichtigsten Anlaufstellen
gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz aufgelistet.
Gleiches Recht für beide
Die Broschüre informiert über die häufigsten Fragen
aus dem Ehe- und Scheidungsrecht und der
Lebensgemeinschaft,
wie
Ehe,
Scheidung,
Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft, Nichteheliche Lebensgemeinschaft, Gewalt in der Beziehung,
und wichtige Adressen
Leitfaden für Angehörige, Verwandte, FreundInnen,
Bekannte, NachbarInnen, KollegInnen ...
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Folder
Politiklehrgang für Frauen 2016
Folder zum Politiklehrgang mit organisatorischen
Hinweisen
Gender Mainstreaming – Folder
Die 16 Genderfragen zu Ihrer Arbeit
Broschüren und Folder zu unterschiedlichen Themen
sind in PDF´s auf der Homepage
www.vorarlberg.at/frauen abrufbar.
Subventionen
Das Referat für Frauen und Gleichstellung im Amt der Vorarlberger Landesregierung gewährt im Rahmen
der allgemeinen Förderrichtlinien des Landes Vorarlberg finanzielle Unterstützungen, spezielle Beiträge für
Veranstaltungen und Projekte, die zur Verbesserung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der
Gesellschaft beitragen. Über Förderrichtlinien, Voraussetzungen und Abwicklung von Ansuchen informiert
das Referat für Frauen und Gleichstellung.
Auch im letzten Jahr wurden zahlreiche Veranstaltungen, Projekte, Lehrgänge und Seminare gefördert.
Darunter waren beispielsweise Lehrgänge in St. Arbogast, Selbstverteidigungskurse, verschiedenste
Seminare in Batschuns, an Volkshochschulen uva.
Im Jahr 2015 wurden vom Referat für Frauen und Gleichstellung 40 Förderanträge abgewickelt.
Förderformulare sind auf der Webseite
www.vorarlberg.at/frauen abrufbar.
14
II.
Vernetzung und Koordination
Frauennetzwerk Vorarlberg
Seit 15 Jahren setzen sich über 80 Frauensprecherinnen des Frauennetzwerks
Vorarlberg für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein und sie setzen
sich für die Gleichstellung dort ein, wo sie am besten wirkt, nämlich in der
Gemeinde und in der Region. Die Frauensprecherinnen gestalten Projekte
und schaffen durch Vorträge Information und Bewusstsein für das Thema. Sie
alle wissen, dass Gleichstellung von Mann und Frau die Voraussetzung für
Wachstum, Beschäftigung und sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft in
unserem Land ist.
Das Erfolgsprojekt Frauennetzwerk Vorarlberg geht weiter.
Die Frauensprecherinnen haben beschlossen, das bewährte Projekt Frauennetzwerk für die nächsten 5 Jahre
bis 2020 weiterzuführen.
Sie werden gemeinsam mit dem Referat für Frauen und Gleichstellung, den Frauen- und
Mädchenorganisationen, den Sozialpartnern und vielen Organisationen die Interessen der Frauen in den
Gemeinden und in den Regionen öffentlich machen und sich für bessere Lebensbedingungen, für Gesundheit,
Bildung, Abbau der Rollenstereotypen, politische und wirtschaftliche Teilhabe und eigenständige
Existenzsicherung bei Frauen einsetzen. Das Referat für Frauen und Gleichstellung der Vorarlberger
Landesregierung bietet die landesweite Plattform und ist zugleich Schnittstelle zu überregionalen
Organisationen und Einrichtungen. Das Referat für Frauen und Gleichstellung unterstützt und begleitet das
Frauennetzwerk und garantiert den Informationsfluss zwischen den Regionen und dem Land.
Für die „Sichtbarkeit“ und Motivation der engagierten Frauensprecherinnen ist eine positive und
unterstützende Einstellung der Gemeinde eine wesentliche Voraussetzung. Öffentliche Anerkennung der
zeitintensiven Tätigkeit durch die politischen Verantwortlichen in der Gemeinde und ein positives Image sind
zentrale Erfolgskriterien für die Arbeit der Frauensprecherinnen. Daran wollen wir in den kommenden 5 Jahren
weiterarbeiten, denn die Dauerhaftigkeit und Vitalität des Netzwerkes wird auch in Zukunft in großem Maße
von den einzelnen Frauensprecherinnen geprägt werden.
Im Jahr 2015 wurden viele Aktivitäten von den Frauensprecherinnen des Frauennetzwerks Vorarlberg
durchgeführt.
Regionale und lokale Angebote für Frauen
Dem lokalen Bedarf und lokalen Interessen entsprechend, organisierten die ehrenamtlichen
Frauensprecherinnen 2015 eine breite Palette unterschiedlicher Aktivitäten: Frauenfrühstücke, Stammtische
mit Politikerinnen, Besichtigungen der Ausstellungen im Frauenmuseum Hittisau, Filmvorführungen und einiges
mehr. Um Synergien zu nutzen, wird auch die Zusammenarbeit mit Frauenorganisationen angestrebt.
Im Jahr 2015 wurde die Veranstaltungsreihe betrifft:frau weiterhin erfolgreich umgesetzt. Über 100 Frauen
haben an den Veranstaltungen teilgenommen.
Die Frauenfrühstücke werden von den Frauen gut angenommen. Diese finden regelmäßig in Altach und in
Röthis statt. Angeregte Diskussionen zu frauenrelevanten Themen oder die Ankündigung von Veranstaltungen
sind Teil der Frauenfrühstücke.
In Zusammenarbeit mit dem FEMAIL-FrauenInformationszentrum werden seit vielen Jahren Sprechtage für
Frauen in den Regionen angeboten. Im Jahr 2015 wurden die FEMAIL-Sprechtage im Rahmen des Projektes
„frauen.fragen – Information und Beratung für Migrantinnen“ umgesetzt. Die Sprechtage fanden in
Kooperation mit den Integrationsbeauftragten der Gemeinden Götzis, Rankweil, Wolfurt, Lustenau und
Hohenems statt.
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Veranstaltungen/Workshops
2. Internationaler Frauenwelttag im Leiblachtal
Die Veranstaltung fand am 7. März 2015 in der Gemeinde Hörbranz statt.
56 Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Region haben daran teilgenommen.
Frauen gestalten die Gemeinde 2015
Im Anschluss an die Gemeindevertretungswahlen im März 2015 wurden unter Federführung des Referates für
Frauen und Gleichstellung Workshops für neue und altgediente Gemeindevertreterinnen angeboten. Zum
Thema „Politische Arbeit in der Gemeinde“ wurden Workshops in Feldkirch und in Bregenz durchgeführt.
Podiumsdiskussion im Großen Walsertal
Was macht die Lebensqualität des ländlichen Raumes speziell für Frauen aus und was bewegt die Frauen im
Großen Walsertal? Diese Fragen standen am Donnerstag, 1. Oktober 2015, in St. Gerold im Mittelpunkt einer
Podiumsdiskussion mit Landesrätin Katharina Wiesflecker. Gemeinsam mit den Fachleuten beteiligten sich viele
interessierte Frauen sowie mehrere Bürgermeister aus der Talschaft am Gespräch.
Das Frauennetzwerk Vorarlberg stellt sich vor
Neben der Website des Frauennetzwerkes Bregenzerwald unter www.bregenzerwaelderinnen.at stellen sich
immer mehr regionale Netzwerke oder Frauensprecherinnen in den Medien und auf den Websites der
Gemeinden oder Regionen vor. Hier nur einige ausgewählte Beispiele:
Frauennetzwerk der Kummenberg-Region
Auf der Website der Marktgemeinde Götzis werden das regionale Netzwerk mit der Regionensprecherin und
die Frauensprecherin der Gemeinde vorgestellt.
http://goetzis.at/gesundheit-soziales/frauennetzwerk
Frauennetzwerk Vorderland
Ausführliche Informationen über das Frauennetzwerk, ein Foto der Frauensprecherinnen und ihrer
Stellvertreterinnen, eine Kontaktliste und das Handbuch für Frauensprecherinnen sind auf der Website des
Frauennetzwerkes der Region Vorderland zu finden.
https://vorderlandhus.at/frauennetzwerk/
Frauennetzwerk Großes Walsertal
Ein gelungenes Beispiel für eine Gemeinde findet sich auf der Website der Gemeinde Fontanella.
Hier werden das Frauennetzwerk Großes Walsertal, die Regionensprecherin und die Frauensprecherin mit Foto
und Kontaktdaten vorgestellt.
www.fontanella.at/Gemeinden/Fontanella/Gesundheit_und_Soziales/Frauennetzwerk_Grosses Walsertal
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Folder Frauennetzwerk
Das „Handbuch für Frauensprecherinnen“ ist ein übersichtliches
Arbeitsinstrument, das zum einen über Struktur und Aufgaben des Frauennetzwerks, zum anderen in einem eigenen Praxisteil über Öffentlichkeitsarbeit,
Vernetzungstätigkeit, Veranstaltungsorganisation und Teamwork informiert.
Die Vortragsreihe betrifft:frau beinhaltet folgende Themen:
•
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Arbeitsrecht für Mütter und solche, die es noch werden (wollen)
Chancen und Gefahren neuer Medien
Das Thema Gynäkologie aus der Sicht der verschiedenen Lebensphasen
einer Frau
Der Schlüssel zu einem glücklichen Leben
Mein Tag hat 48 Stunden, oder nicht?
Erbrecht
Frauen und Geld – Frauen und Schulden
Holen Sie sich vom Staat, was Ihnen zusteht
Meine Pension
Meinen Stärken auf der Spur
Mein Recht in Ehe und Lebensgemeinschaft
Mütter und Töchter
Sind Sie a-typisch?
Wechseljahre – das Tor in eine neue Lebensphase
Wiedereinstieg, der gelingt!
Wie mache ich mich selbstständig?
15 Jahre Frauennetzwerk Vorarlberg
Die Festschrift ist eine Kurzbeschreibung des Frauennetzwerks Vorarlberg mit
Chronologie und Meilensteinen, sowie Statement der Regionensprecherinnen
und deren Stellvertreterinnen.
Die Termine zu den Veranstaltungen finden Sie unter
www.frauennetzwerk.at
oder
www.femail.at
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Frauennetzwerk Vorarlberg
Sprecherinnen der Regionen:
Region Bregenzerwald:
Ingrid Delacher
Regionensprecherin
T +43(0)650 7922255
E [email protected]
Doris Meusburger
Stellvertreterin
T +43(0)676 7341274
E [email protected]
Region Großes Walsertal:
Carmen Stark
Regionensprecherin
T +43(0)664 4228991
E [email protected]
Maria Ganahl
Stellvertreterin
T +43(0)664 8469500
E [email protected]
Region Hofsteig:
a
Mag. Susanne Nigg
Regionensprecherin
T +43(0)650 5464889
E [email protected]
Yvonne Böhler
Stellvertreterin
T +43(0)5574 66942
E [email protected]
Region Kummenberg:
Kiki Karu
Regionensprecherin
T +43(0)664 2407529
E [email protected]
Region Leiblachtal:
Nicole Lissy Jancsó
Regionensprecherin
E [email protected]
Region Montafon:
Christine Bauer
Stellvertreterin
T +43(0)664 2223657
E [email protected]
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Carmen Bertel
Stellvertreterin
T +43(0)5523 58400
E [email protected]
Region Vorderland:
Angela Alicke
Regionensprecherin und Stellv. der Landessprecherin
T +43(0)699 19008560
E [email protected]
Ulrika Dobler
Stellvertreterin
T +43(0) 650 4448449
E [email protected]
Region Walgau:
Sabine Wäger
Landessprecherin und Regionensprecherin
T +43(0)664 1228871
E [email protected]
Referat für Frauen und Gleichstellung:
a
Mag. Monika Lindermayr
Projektleiterin
T +43(0)5574 511-24113
E [email protected]
Bettina Gotwald
Projektassistentin
T +43(0)5574 511-24136
E [email protected]
Webseite Frauennetzwerk Vorarlberg
www.frauennetzwerk-vorarlberg.at
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Überregionales Netzwerk – Vorarlberg/Liechtenstein/Schweiz
Liechtenstein,
Vorarlberg, Schweiz
Das Netzwerk von Frauen- und Mädchenorganisationen im Bodenseeraum entstand im Jahr 2000 in
Zusammenarbeit mit den Gleichstellungsstellen der Schweiz und Liechtenstein.
www.3laenderfrauen.org
Aktivitäten der 3Länderfrauen im Jahr 2015 waren:
20

Betreuung der gemeinsamen Internet-Homepage
Informations- und Diskussionsmöglichkeiten

gemeinsames Angebot
Veranstaltungskalender

verstärkte Zusammenarbeit mit den verschiedenen öffentlichen und privaten Einrichtungen

Interreg Projekt „betrifft:rollenbilder“

Interreg Projekt „betrifft: Frauen entscheiden“

www.3laenderfrauen.org
von
Veranstaltungen
und
www.3laenderfrauen.org
Seminaren
und
einen
für
vielfältige
gemeinsamen
Netzwerk „Frauenbildung“
Der Frauenbildungskalender ist ein Nachschlagewerk der Vorarlberger Erwachsenenbildung, denn er informiert
in übersichtlicher und kompakter Form über Bildungs- und Beratungsangebote für Frauen. Die Palette reicht
von berufsbezogenen Angeboten bis zu solchen in den Bereichen Kreativität, Gesundheit und
Persönlichkeitsentwicklung. Eine Liste aller Kontaktadressen erleichtert die Suche nach dem passenden
Angebot.
Der Frauenbildungskalender erscheint seit 2012 zweimal im Jahr. Die Auflage beträgt jeweils 3.000 Stück für
eine Frühjahrs- und eine Herbstausgabe.
Der Bildungskalender kann unter
www.vorarlberg.at/frauen
heruntergeladen werden.
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Frauennetzwerk AK, ÖGB und das Land Vorarlberg
Die drei Organisationen (AK, ÖGB und Land Vorarlberg) arbeiten seit
1998 zu frauenpolitischen Themen eng zusammen und haben es sich
zur wichtigen Aufgabe gemacht, die Situation der Frauen in Vorarlberg
zu durchleuchten und kritisch zu hinterfragen. Im Jahr 2015 wurden
gemeinsam Veranstaltungen zum „Wiedereinstieg“ und zur Arbeit mit
den Einkommensberichten durchgeführt.
Gleichstellungsbericht 2014
Ein wichtiges gemeinsames Produkt des Frauennetzwerkes AK, ÖGB und
Land Vorarlberg ist der Gleichstellungsbericht. Der Bericht zeigt den
aktuellen Stand, wie die Bemühungen in Sachen Gleichstellung von Frauen
und Männern vorankommen, und ist dadurch für alle im
Gleichstellungsbericht Tätige eine wichtige Handlungsgrundlage.
Der Gleichstellungsbericht ist seit April 2014 im Internet unter
www.vorarlberg.at/frauen abrufbar.
FinanzKompass – Orientierung für Frauen in Vorarlberg
Aktualisierung 2015
Herausgebende von dieser handlichen Broschüre sind AK, AMS, ÖGB und
das Land Vorarlberg. Die Broschüre beinhaltet zahlreiche nützliche
Ratschläge und alles Wesentliche zum sinnvollen und wirksamen Umgang
mit den eigenen finanziellen Mitteln.
Der FinanzKompass ist im Internet unter
www.vorarlberg.at/frauen abrufbar.
Einkommensberichte
Am 1. März 2011 ist die Novelle zum Gleichbehandlungsgesetz für die
Privatwirtschaft in Kraft getreten. Diese verlangt die Erstellung von
Einkommensberichten. Damit soll die Einkommenstransparenz erhöht
werden und die ungerechtfertigten Lohnunterschiede zwischen Frauen
und Männern sollen beseitigt werden.
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Arbeit in Gremien und Kommissionen
Das Referat für Frauen und Gleichstellung ist geschäftsführende Stelle des:

Frauenpolitischen Forums

Begleitteams Gender Mainstreaming und der

Plattform Gender Mainstreaming

Vernetzung Frauen-Info-Fest

Vernetzung Frauenbildung
Das Referat für Frauen und Gleichstellung ist auf Landesebene in folgenden
Gremien vertreten:

Netzwerk „Chancengleichheit im Landesdienst“

Rahmenplan zur Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Landesverwaltung

AG Migrantinnen

Beschäftigungspakt Vorarlberg

Begleitausschuss des Interreg IV-Programms „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“

Vorarlberg Akademie

Steuerungsteam Frauengesundheit etc.
Ebenfalls vertreten war das Referat für Frauen und Gleichstellung auf
Bundesebene und überregionaler Ebene in folgenden Gremien:

der Landesfrauenreferentinnen-Konferenz

dem Runden Tisch zu Europaangelegenheiten der Frauenbeauftragten der Länder

dem Bundesländerdialog

der Arbeitsgruppe Gender Mainstreaming im Bundesministerium

der Vernetzung mit den Gleichstellungsstellen des Fürstentums Liechtenstein und der Schweiz

der Vernetzung mit den Gleichstellungsstellen Konstanz und Lindau

der Vernetzung der Bundesländer zum „Nationalen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen“

Arbeitsgruppe „NAP für Frauengesundheit“
23
Frauenpolitisches Forum
Im Amt der Landesregierung besteht ein Frauenpolitisches Forum, das die Landesregierung in frauenpolitisch
bedeutsamen Fragen zu beraten hat:
 bei der Ausarbeitung von Gesetzesentwürfen, welche die Frauen im besonderen Maße berühren,
 in grundsätzlichen Fragen der Frauenförderung, bei der Erlassung von Richtlinien und Programmen
aufgrund dieses Gesetzes,
 in sonst bedeutsamen frauenpolitischen Fragen,
 in Fragen der Chancengleichheit und Verhinderung sexueller Belästigung.
Das Frauenpolitische Forum kann Vorschläge für die Frauenförderung erarbeiten und sämtlichen Behörden,
Einrichtungen, Organisationen der Wirtschaft, den Organen der Personalvertretung und Betriebsräten in
Fragen der Chancengleichheit, Verhinderung sexueller Belästigung und Frauenförderung Information und
Beratung anbieten. Das Frauenpolitische Forum kann Stellungnahmen und Empfehlungen zu allen, die
Chancengleichheit, sexuelle Belästigung und Frauenförderung betreffenden Fragen verfassen.
Im Jahr 2015 wurden zwei Sitzungen durchgeführt.
Mitglieder des Frauenpolitischen Forums 2015
Gesetz zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern
Download unter: www.vorarlberg.at/frauen
24
III.
Projekte und Maßnahmen zur Gleichstellung
von Frauen und Männern
Grundlagenforschung
Gleichstellungsindikatoren und Vorarlberger Gleichstellungsbericht:
Mit der Aktualisierung der 30 im Jahr 2008 erstellten Indikatoren für die
Gleichstellung von Frauen und Männern in Vorarlberg wurden die Statistiken um
die ergänzenden Daten im Bereich Erwerbsarbeit erweitert. Die aktualisierten
Gleichstellungsindikatoren sind Basis für die Erstellung eines Berichtes über die
Gleichstellung von Frauen und Männern in Vorarlberg.
Der Gleichstellungsbericht knüpft an die inhaltliche Struktur der vier, im Auftrag
des Landes Vorarlberg, des ÖGB Vorarlberg und der Arbeiterkammer Vorarlberg,
erstellten Frauensituationsberichte an. Der Gleichstellungsbericht wurde im
Frühjahr 2014 vorgestellt.
Studie und Maßnahmenkatalog zu Berufswahlprozessen
Als Grundlage für die Studie „Berufswahlprozesse bei Kindern von vier bis zehn
Jahren" wurden bislang Recherchen zum Thema Berufswahlprozesse erstellt
sowie Studien, Projekte und Materialien analysiert und auf ihre Umsetzbarkeit
für Vorarlberg geprüft. In der zweiten Projektphase wurden seit Januar 2013
Fokusgruppen und Interviews mit Pädagoginnen in den Volksschulen und
Kindergärten durchgeführt. Die Elternbefragung wurde sowohl quantitativ als
auch qualitativ ausgewertet. Die Studie wurde 2015 vorgestellt.
25
Regionaler Aktionsplan für die Gleichstellung von Frauen und Männern in
Vorarlberg 2014 – 2018
Mit dem Regionalen Aktionsplan möchten wir die Strategie der Gleichstellung definieren und verstärkt
Maßnahmen setzen, um das Ziel der Gleichstellung von Frauen und Männern in Vorarlberg zu erreichen.
Auf der Basis von 30 Gleichstellungsindikatoren, die jährlich aktualisiert werden, haben Expertinnen und
Experten aus Sozialpartnerschaft und Vorarlberger Organisationen 125 konkrete Maßnahmen für folgende
Handlungsfelder erarbeitet:




Ausbildung
Erwerbsarbeit, Einkommen, soziale Situation
Politische und wirtschaftliche Partizipation
Hausarbeit und Kinderbetreuung
Im Bereich der Ausbildung bestehen die maßgeblichen Ziele darin, Rollenklischees aufzubrechen und das
Berufswahlspektrum und die Bildungswege zu erweitern. Um Chancengleichheit im Berufsleben zu erreichen,
gilt es, Frauen den Weg in die Erwerbsarbeit zu erleichtern, den Frauenanteil in Führungspositionen und bei
Unternehmensgründungen zu erhöhen, Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern zu reduzieren,
aber auch die soziale Absicherung zu verbessern. Ein weiteres Ziel besteht darin, Frauen verstärkt für die Politik
zu motivieren, damit sie ihre Interessen besser vertreten und gesellschaftliche Entscheidungen mitbestimmen
können. Der vierte wichtige Punkt betrifft die Familienarbeit und Kinderbetreuung. Hier geht es um die
partnerschaftliche Aufteilung der Carearbeit sowie das Aufbrechen von Rollenstereotypen.
Zu all diesen Handlungsbereichen definiert der Aktionsplan eine Reihe konkreter Maßnahmen.
Der Regionale Aktionsplan für die Gleichstellung der Geschlechter
in Vorarlberg 2014–2018 kann im
Internet auf www.vorarlberg.at/frauen abgerufen werden.
26
Interreg Projekt „betrifft:rollenbilder“
Gemeinsam mit den Gleichstellungsstellen Liechtenstein und Graubünden beauftragte das Referat für Frauen
und Gleichstellung den Verein Amazone mit der Weiterführung des Projekts betrifft:rollenbilder.
Im Projekt betrifft:rollenbilder werden Klischees und Rollenstereotype über Mädchen und Jungen, Frauen und
Männer beleuchtet und sichtbar gemacht. Ziel war es, in verschiedenen Maßnahmen wie dem Kino-Spot
rollen:clip, einem Workshop für Medienschaffende sowie Workshops für Schülerinnen und Schüler, für
Genderthemen zu sensibilisieren und Rollenbilder in den Köpfen zu erweitern. Auch die Wanderausstellung
rollen:parkour konnte während der Projektverlängerung wieder gebucht werden.
rollen:parkour
Die vom Verein Amazone konzipierte und umgesetzte Wanderausstellung besteht aus den fünf Stationen
rollen:kino, rollen:schiessen, rollen:spiegel, rollen:bilder und rollen:movie. Diese setzen sich humorvoll,
hinterfragend und interaktiv mit Rollenbildern, Klischees und Stereotypen auseinander. Von kurzen Videos
über untypische Berufsbilder über interaktive Stationen bis hin zum aktiven Beseitigen von Rollenbildern bietet
die Ausstellung ein buntes Programm für Jugendliche, Erwachsene, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
sowie Interessierte.
Workshops für Schulklassen
Basierend auf den Inhalten der Wanderausstellung rollen:parkour fanden insgesamt vier mehrstündige
Workshops mit interaktiven Methoden zu Klischees, Rollenzuschreibungen und Stereotypen mit Schulklassen
aus Vorarlberg statt.
Workshop für Medienschaffende in Vaduz
in
in
Die Referentin Dipl.-Ing. Dr. Bente Knoll setzte sich im Workshop für Medienschaffende mit den Grundzügen
einer genderfreundlichen Mediengestaltung auseinander, indem Text- und Bildbotschaften aus der Perspektive
unterschiedlicher Zielgruppen analysiert wurden. Die Inhalte wurden interaktiv mit den Erfahrungen der
Teilnehmenden aus Liechtenstein und Österreich in Verbindung gebracht.
rollen:clip
Ergänzend zur Wanderausstellung rollen:parkour und der Vortragsreihe rollen:talk entstand der Kino-Spot
rollen:clip. Konzipiert und umgesetzt wurde der Spot vom Verein Amazone in Zusammenarbeit mit der
Filmemacherin Doris Musikar. Der Clip wurde im Februar und März 2015 in ausgewählten Kinos in Graubünden,
Liechtenstein und Vorarlberg gezeigt.
27
rollen:quiz
Das rollen:quiz ist eine Methode für Workshops und Unterrichtseinheiten. Dabei nehmen die Teil-nehmenden
zu unterschiedlichen Gender-Fragen Stellung. Inhaltlich basieren die Fragen auf den Ergebnissen der im Projekt
betrifft:rollenbilder durchgeführten Befragung von Jugendlichen in Graubünden, Liechtenstein und Vorarlberg.
Sie werden ergänzt durch allgemeine Fragen zu Rollen-zuschreibungen und zur sozialen Geschlechtertrennung.
Der Verein Amazone wurde im Rahmen des länderübergreifenden Interreg-Projekts betrifft:rollenbilder mit der
Umsetzung des rollen:quiz vom Referat für Frauen und Gleichstellung (Bundesland Vorarlberg), der Stabsstelle
für Chancengleichheit von Frau und Mann (Kanton Graubünden) und der Stabsstelle für Chancengleichheit
(Regierung des Fürstentums Liechtenstein) beauftragt.
Das rollen:quiz kann unter:
www.rollenbilder.org
heruntergeladen werden.
Mehr Infos unter:
www.rollenbilder.org
Das Projekt wurde finanziert vom Referat für Frauen und Gleichstellung Vorarlberg, der Stabsstelle für
Chancengleichheit von Frau und Mann des Kantons Graubünden und der Stabsstelle für Chancengleichheit des
Fürstentums Liechtenstein.
28
Projekt S.I.G.N.A.L gegen Gewalt an Frauen in Familie und Partnerschaft
Gewalt an Frauen erkennen, benennen und dagegen handeln
International wird Gewalt gegen Frauen und Mädchen als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen
eingeschätzt, sie hinterlässt seelische und körperliche Verletzungen.
Studien belegen, dass sich Betroffene an Gesundheitseinrichtungen wenden, noch bevor sie Hilfe durch
Beratungsstellen oder die Polizei in Anspruch nehmen. Alarmierend ist die hohe Zahl von Betroffenen. Eine von
vier in Europa lebenden Frauen wurde mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt durch ihren
jetzigen oder ehemaligen Partner.
Im Gesundheits- und Pflegebereich tätige Menschen werden im Laufe ihres Berufslebens sehr oft mit dem
Thema Gewalt konfrontiert. Je früher Gewalteinwirkungen erkannt und zur Sprache gebracht werden, desto
effektiver kann an der Vermeidung und Verringerung der Gewalt gearbeitet werden.
Das Projekt S.I.G.N.A.L wird im Auftrag des Referats für Frauen und Gleichstellung von der ifs
Gewaltschutzstelle durchgeführt. Die Gewaltschutzstelle ist eine gesetzlich anerkannte Opferschutzeinrichtung
und hat sich zum Ziel gesetzt, im Gesundheitsbereich tätige Menschen für das Thema Gewalt zu sensibilisieren.
2015 haben Informationsveranstaltungen an der Schule für Sozialberufe, der Gesundheits- und
Krankenpflegeschule in Feldkirch und an der psychiatrischen Gesundheits- und Krankenpflegeschule in
Rankweil stattgefunden. Weiters werden Informationen über die Unterstützungsmöglichkeiten für
gewaltbetroffene Menschen vermittelt.
Die Notfallkarte „S.I.G.N.A.L gegen häusliche Gewalt“ verweist auf psychosoziale Beratungsangebote und liegt
in allen Ambulanzen der Krankenhäuser auf.
29
Interreg – Projekt „betrifft:Frauen entscheiden“
Start des Interregprojektes „betrifft:Frauen entscheiden“
Vorarlberg, Graubünden und Liechtenstein haben im Bereich der Gleichstellung von Frau und Mann ein neues
Interreg-Projekt lanciert. In den drei Regionen sind Frauen in Entscheidungs- und Führungsfunktionen nach wie
vor untervertreten. Und hier setzt das neue Projekt an: Es will Frauen jeden Alters ermutigen, ein Amt bzw.
eine Funktion in einer Führungs- bzw. Entscheidungsposition anzustreben. Projektdauer: August 2015 –
Dezember 2017
Datenerhebungen
Es werden zwei ländervergleichende Datenerhebungen durchgeführt. Die eine Untersuchung befasst sich mit
der Präsenz von Frauen und Männern in den Medien. Die andere Untersuchung erhebt bzw. bereitet die Daten
zur Vertretung von Frauen und Männern in Entscheidungs- und Führungspositionen in verschiedenen Gremien
auf – insbesondere in den Bereichen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Soziales, Medien,
Bildung/Wissenswissenschaften, Sport und Kultur. Die Ergebnisse werden Mitte des kommenden Jahres
präsentiert.
Fachsymposium, Mädchenparlament, Schulungen und Lehrgänge
Das Projekt richtet sich an Frauen jeden Alters. Für ganz junge Frauen zwischen 12 und 20 Jahren werden
verschiedene Workshops zur Partizipation in politischen Prozessen angeboten und im Frühsommer 2016 wird
ein länderübergreifendes Mädchenparlament in Bregenz durchgeführt.
Das Projekt bietet zudem Kurzlehrgänge „Fit für die Politik“, Workshops zum Thema Socialmedia für
politikinteressierte Frauen. Für Medienschaffende werden Tutorials, Webkonferenzen und Workshops
angeboten. Die Angebote sensibilisieren für die Präsenz von Frauen und Männern in den Medien.
Im Frühjahr 2017 findet ein länderübergreifendes Fachsymposium statt. Es richtet sich an Mitarbeitende von
Fachstellen aus dem Gleichstellungsbereich, an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, an Interessierte aus
dem Gleichstellungsbereich und an Medienschaffende.
Mädchen und Berufswahl
„girl’s day“
Der internationale girl’s day gibt die Möglichkeit, die vielen technischen, handwerklichen und
naturwissenschaftlichen Berufe zu entdecken. Die Broschüre „Berufsorientierung für Mädchen“ macht dies
möglich. Denn diese Broschüre informiert Mädchen über verschiedene, vor allem untypische Berufe und ist
eine wertvolle Ergänzung zur Berufsorientierung in der Schule und eine Anregung für alle Mädchen, die sich
Gedanken über ihre künftigen Bildungs- und Berufsmöglichkeiten machen. Mit der neuen Broschüre sollen
Mädchen ermutigt und motiviert werden, auch die vielen technischen, handwerklichen und
naturwissenschaftlichen Berufe und Ausbildungen für sich zu entdecken.
Broschüre „Berufsorientierung für Mädchen – Handwerk, Technik und Naturwissenschaften“
30
Erweiterung des Berufswahlspektrums
Der Umgang mit Technik und Handwerk ist für Mädchen nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. Immer noch
macht die geschlechtsspezifische Sozialisation die Hemmschwellen im Umgang mit Handwerk und Technik
schwer überwindbar. Daher werden Maßnahmen zur Erweiterung des Berufswahlspektrums angeboten.
Eingegliedert in den Alltag des Mädchenzentrums Amazone werden Handwerk und Technik alltäglich, normal
und machen zudem Spaß. Im Umgang mit Maschinen und Geräten benötigen Mädchen fachliche
Unterstützung, die sie durch eine erfahrene Handwerkerin bekommen. Über den Austausch mit Peermädchen
und Fachfrauen werden Mädchen und junge Frauen motiviert, Neues auszuprobieren und alternative
Möglichkeiten für Berufe kennenzulernen. Vorbilder werden erlebbar gemacht. Mädchen und jungen Frauen
wird zudem ein niederschwelliger Experimentierraum zur Auseinandersetzung mit eigenen Stärken und
Fähigkeiten eröffnet. Über reflektierte Begleitungen der Fachfrauen können Hemmschwellen im geschützten
Rahmen abgebaut werden.
Die Erweiterung des Berufswahlspektrums wurde finanziert vom Referat für Frauen und Gleichstellung
Vorarlberg.
Girls Can Work It
Im Projekt Girls Can Work It wurde vom Verein Amazone von Juni 2014 bis Juni 2015 in enger Zusammenarbeit
mit den Modellschulen Mittelschule Wolfurt und Mittelschule Bludenz die Erweiterung des
Berufswahlspektrums von Mädchen hinsichtlich handwerklich-technischer Berufsfelder konzipiert und
durchgeführt.
Ziel von Girls Can Work It war es, durch Förderung der Eigeninitiative von Mädchen, Talente zu wecken, neue
Fähigkeiten und Stärken kennenzulernen, eigene Ideen selbstbestimmt umzusetzen und sie für die Zukunft zu
stärken. Durch das Ausleben der eigenen Kreativität im Team wurden Zusammenhänge zum Berufsalltag
aufgezeigt. Der Selbstwert der Mädchen wurde durch das Tun und die Rückmeldungen des Klassenverbandes
aufgebaut und gestärkt.
Für den Ausbau von Angeboten zur Berufsorientierung an Schulen spielte die Weiterbildung und Stärkung von
Lehrpersonen eine wichtige Rolle. Begleitend zu den Angeboten für Mädchen wurden Maßnahmen für
Lehrerinnen und Lehrer durchgeführt, in denen sie sich mit den Zusammenhängen zwischen Geschlechterrollen
und Lebensplanung auseinandersetzten und praxisorientierte Methoden und Werkzeuge für die
geschlechtssensible Berufsorientierung von Mädchen und Jungen ausprobierten. Sie lernten die besonderen
Fähigkeiten von Jugendlichen zu unterstützen, sodass sie auf die aktuellen Bedingungen beim Berufseinstieg
eingehen können. Durch die Erweiterung ihres ExpertInnenwissens über theoretische und praktische Inputs
wurden die Modellschulen bei der Entwicklung des standortbezogenen Umsetzungskonzepts unterstützt.
Girls Can Work It wurde finanziert durch das Bundesministerium für Bildung und Frauen und dem Referat für
Frauen und Gleichstellung Vorarlberg.
31
BIFO Messe
Die alle zwei Jahre stattfindende BIFO Messe im WIFI Hohenems war ein voller Erfolg! In vier Tagen wurden im
vom Verein Amazone konzipierten und gestalteten Raum „Mädchen und Technik“ über 1.000 Mädchen und
Jungen, Frauen und Männer gezählt.
Die Fotoausstellungen von Vorarlberger Technikerinnen und die Polaroid-Fotostation „Ich als Technikerin“
wurden von den Besuchenden mit viel Begeisterung angenommen. Das Projekt „I kann’s! I trau mer’s zu!“ war
mit Lehrmädchen aus technischen Berufen bei der „Roberta – Mädchen erobern Roboter“- Station im Einsatz.
Alles in allem war es ein funktionierender Mix aus Spaß und Information – für Jugendliche und Erwachsene!
32
mädchen:impulstage 2015
get the picture!
Bereits zum 14. Mal veranstaltete der Verein Amazone im Auftrag des Referats für Frauen und Gleichstellung
die mädchen:impulstage.
Das dreitägige Event war ein voller Erfolg! Schon am Eröffnungstag sorgten rund 200 Mädchen für tolle
a
Stimmung. Mag. Monika Lindermayr übernahm den Startcountdown, welcher zum allerersten Mal aufgrund
des Schlechtwetters indoor stattfand.
Vom 20. bis 22. Mai 2015 nutzten insgesamt 656 Besucherinnen aus ganz Vorarlberg die Möglichkeit, sich zum
Thema Medien und Sicherheit im Netz zu informieren. Ziel war es, den Mädchen einen Blick hinter die Kulissen
zu ermöglichen, Medien kritisch zu hinterfragen und aktiv mitzugestalten. Durch Informationen und Impulse
zur spielerischen Auseinandersetzung wurde Wissen vermittelt und Sensibilisierung gefördert. In
verschiedenen Workshops und interaktiven Stationen bekamen die Besucherinnen spannende Einblicke in
kreative Möglichkeiten medialer Mitgestaltung und entdeckten neue Talente.
In fünf Workshops, geleitet von Medienfachfrauen, Sexualpädagoginnen und Autorinnen, konnten interessierte
Besucherinnen einiges über die Gefahren von Sexting erfahren, ihre Story auf Papier bringen, die Hauptrollen in
bunten Video-Clips spielen, Mädchen- und Frauenbilder in den Medien reflektierten und ihre eigene
Lochkamera mit echtem Filmmaterial bauen.
Zahlreiche Stationen bildeten ein Rahmenprogramm, das sichtlich Spaß machte. So wurde in der
Wettkampfarena ausdauernd gegeneinander gekämpft. Im Girls Media Check Corner wurden PrivatsphäreEinstellungen und Passwörter auf ihre Sicherheit überprüft. Peer Mädchen gaben Tipps zur sicheren Nutzung
von Apps. Eine Challenge war der Drohnenparkour, bei dem die Pilotinnen Gefühl bewiesen, um mit den
filigranen Flugobjekten durch den brennenden Reifen zu fliegen. Highlight war der Fotowettbewerb, bei dem
die Fotografinnen der kreativsten Pics coole Preise fürs Smartphone gewinnen konnten. Mit einem frischen
Cocktail konnten die Mädchen in der Chill- out- Zone entspannen, um dann ihr Talent bei Singstar unter Beweis
zu stellen.
Mehr Infos unter: www.amazone.or.at/maedchenimpulstage
33
Bunt & Quer7 – Mädchenarbeit und Migration
Das Projekt Bunt & Quer kann auf eine bewegende Geschichte zurückblicken. Während des „Europäischen
Jahres des interkulturellen Dialoges“ im Jahr 2008 stand die Annäherung zum Thema Mädchenarbeit und
2
Migration im Pilotprojekt von Bunt & Quer im Vordergrund. Bunt & Quer zielte auf die Auseinandersetzung
zum Thema Mädchenarbeit und Migration ab. Die Verbindung der individuellen Lebenswelt mit dem
3
öffentlichen Lebensraum bildete den Fokus von Bunt & Quer . Ein generationsübergreifender, interkultureller
4
Dialog schaffte in Bunt & Quer neue Anknüpfungspunkte und institutionelle Mitgestaltungsmöglichkeiten.
5
6
Bunt & Quer fokussierte den Einbezug von Eltern und anderen Bezugspersonen. Und Bunt & Quer trug das
7
Angebot der interkulturellen Mädchenarbeit mobil in die Öffentlichkeit. Im Jahr 2015 schloss Bunt & Quer an
die Erfahrungen der Vorprojekte an und arbeitete gemeinsam mit Jugendlichen an medialen Identitäten. Bunt
& Quer schafft den Spagat in einem Spannungsfeld von Niederschwelligkeit und Expertinnenstatus und
erarbeitet Grundlagen und Praxisbeispiele für Mädchen und junge Frauen. Peer Mädchen werden befähigt, für
sich und andere aus ihrer Community zu sprechen. Im informellen Rahmen und in der breiten Öffentlichkeit
werden vielfältige Mädchenidentitäten sichtbar.
7
Bunt & Quer wurde finanziert vom Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres, dem
Bundesministerium für Familie und Jugend, dem Land Vorarlberg und der Stadt Bregenz.
Mehr Infos unter:
www.amazone.or.at/buntquer
34
Stationäre und mobile AmazoneBar
Seit über einem Jahrzehnt ist die AmazoneBar on tour. Durch die alkoholfreie, stationäre und mobile
AmazoneBar lernen Jugendliche eine leistbare Alternative zur alkoholdominierten Lokalszene kennen. Die
laufende, prozessorientierte Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht und die Erweiterung des
Erfahrungsspektrums durch das Mixen und Anbieten alkoholfreier Cocktails ist sowohl innerhalb des
Mädchenzentrums Amazone als auch bei Außeneinsätzen ständiges Thema. An der AmazoneBar stehen Genuss
und Spaß im Vordergrund.
Die AmazoneBar wird von 17 professionell ausgebildeten und hoch motivierten Barkeeperinnen im Sinne des
Peer Education Ansatzes betrieben.
Im Rahmen der AmazoneBar gibt es folgende Angebote:
• die mobile AmazoneBar auf Events
• der Shake it-Impulsworkshop: Jugendliche lernen Cocktails richtig zu mixen
• Fachberatung: Methodik- Material und Know-how im Umgang mit dem Thema Sucht für
Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
Veranstaltende von Jugendevents und Festivals wie Vereine, Schulen, Gemeinden, Betriebe und Städte können
die AmazoneBar buchen. Hauptzielgruppe des Angebots sind Jugendliche. Die AmazoneBar kann aber auch bei
Veranstaltungen für Erwachsene zum Einsatz kommen. Mehr Infos unter: www.amazone.or.at/amazonebar
Die AmazoneBar wird finanziert vom Land Vorarlberg, der Stadt Bregenz und gesponsert von der Hermann
Pfanner Getränke GmbH.
35
IV.
Gender Mainstreaming
Gender Mainstreaming ist eine Strategie zur Verwirklichung der Gleichstellung von Frau und Mann. Kriterien
der Gleichstellung werden in alle Lebensbereiche integriert. Für die Verwaltung bedeutet dies, dass bei jedem
staatlichen Handeln, bei allen Projekten und Maßnahmen der Verwaltung die möglichen Auswirkungen auf
Frauen und Männer geprüft und berücksichtigt werden, und zwar in jeder Phase eines Vorhabens – von der
Erarbeitung des Konzepts bis zur Realisierung und Evaluation. Aufgabe von Gender Mainstreaming ist es, die
Gesetze, Programme, Projekte und Maßnahmen auf Auswirkungen auf Frauen wie auf Männer zu überprüfen
und so zu gestalten, dass das Ziel der Gleichstellung erreicht wird.
Gender Mainstreaming in der Landesverwaltung
Gender Mainstreaming hat für die Vorarlberger Landesregierung einen zentralen Wert erhalten und ist seit
2002 als Querschnittsaufgabe und Leitziel für alle Bereiche der Landespolitik verankert. Zur praktischen
Umsetzung wurde ein ressortübergreifendes Begleitteam eingerichtet. Dem Begleitteam gehören der
Landesamtsdirektor sowie Vertreterinnen und Vertreter der Abteilungen Regierungsdienste, Personal,
Gesetzgebung, Europaangelegenheiten und Außenbeziehungen, Finanzen sowie Gesellschaft und Soziales an.
Den Vorsitz führt das für Frauen- und Gleichstellungsfragen zuständige Regierungsmitglied. Die
Geschäftsführung liegt beim Referat für Frauen und Gleichstellung.
Im Jahr 2015 wurden neben Sensibilisierungs- und Schulungsmaßnahmen Beratungsworkshops mit neun
Abteilungen der Landesverwaltung geführt.
Ein Folder „Gender Mainstreaming“ mit 16 Fragen zur Überprüfung von Projekten, Programmen, Maßnahmen
und Vorhaben wurde verbreitet.
Gelungenes Beispiel für die Verbreitung von Gender Mainstreaming ist der
Workshop: Gender Mainstreaming und Diversity in der Erwachsenenbildung
Der Erwachsenenbildung kommt in ihrer gesellschaftsgestaltenden Funktion eine wichtige Rolle bei der
Umsetzung und Verbreitung von Gender Mainstreaming zu. So wurde von der Abteilung Wissenschaft und
Erwachsenenbildung ein Workshop mit der ARGE Erwachsenenbildung durchgeführt.
Neben den grundlegenden Informationen über die Ziele und Umsetzung der Genderpolitik des Landes
Vorarlberg fand eine vertiefende Auseinandersetzung mit Fragen der Geschlechter- und
Diversitätsgerechtigkeit im Feld der Erwachsenenbildung statt. Der Workshop hat darüber hinaus Raum
gegeben, ein gemeinsames Verständnis von Gender Mainstreaming, Diversity und Wirkungsorientierung
(Analyse, Ziele, Umsetzung, Evaluation) auf Basis von praktischen Erfahrungen zu erarbeiten.
Der Workshop war ein voller Erfolg und hat ein gemeinsames Verständnis von Gender Mainstreaming in der
Erwachsenenbildung geschaffen sowie die bereits vorhandenen Erfahrungen aus Good Practice Beispielen
aufgezeigt. Der Workshop mündete im gemeinsamen Tenor der Teilnehmenden, sich dem Thema weiter
anzunehmen und Umsetzungsmöglichkeiten in den jeweiligen Einrichtungen der Erwachsenenbildung
schrittweise vorzunehmen. Eine weiterführende Veranstaltung ist im Frühjahr 2016 geplant.
Mehr zu Gender Mainstreaming
unter:
www.vorarlberg.at/frauen
36
Gender Budgeting
Gender Budgeting ist in Österreich bereits seit 1.9.2009 im Bundes-Verfassungsgesetz verankert. Gemäß Art. 13
Abs.3 haben Bund, Länder und Gemeinden bei der Haushaltsführung die tatsächliche Gleichstellung von Frauen
und Männern anzustreben. Die Budgetverteilung eines Landes kann auch als ihr in Zahlen gegossenes
Regierungsprogramm bezeichnet werden. Frauen und Männer ziehen durch ihre unterschiedlichen
Lebenssituationen und Interessen unterschiedlichen Nutzen aus öffentlichen Ausgaben und Förderungen. Hier
genau hinzusehen und besonders ausgabenseitig auf eine gerechte Verteilung der öffentlichen Mittel zu
achten, ist das Ziel von Gender Budgeting. Gender Budgeting bedeutet dabei eben nicht nur Frauen zu
unterstützen, wie beispielsweise bei der Gestaltung von öffentlichen Parks oder bei Tiefgaragen (Frauen haben
ein verstärktes Sicherheitsbedürfnis im öffentlichen Raum), sondern auch Burschen und Männer zu fördern,
wie beispielsweise im Bibliothekswesen (Burschen lesen weniger) oder aber in der Gesundheitsförderung
(Männer lassen weniger Vorsorgeuntersuchungen durchführen).
Den Nutzen aus Gender Budgeting ziehen sowohl Frauen als auch Männer.
Gender Budgeting ist eine Strategie, sämtliche Budgetmaßnahmen des Landes zu überprüfen, wie sie sich auf
die Geschlechter auswirken. Im Landesvoranschlag 2015 wurden wieder genderrelevante Voranschlagsstellen
analysiert und in einem Bericht zusammengefasst.
Begleitende Unterstützungsangebote wurden zur Verfügung gestellt:
•
•
•
•
•
•
www.vorarlberg.at/Chancengleichheit – Gender Mainstreaming
Leitfaden „Gender Mainstreaming in der Verwaltung“
Begleitende Veranstaltungen für Führungskräfte und Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter
Folder „Gender Mainstreaming – 16 Fragen für meine Arbeit“
Workshops „Genderkompetenz“
Beratungen und Coaching
Gleichstellung auch im Landeshaushalt berücksichtigt
Die Vorarlberger Landesregierung hat die Strategie Gender Mainstreaming als durchgängiges Leitprinzip für die
Landespolitik und -verwaltung eingeführt.
Schritt für Schritt zum geschlechtergerechten Budget
1. Überprüfung der
Gleichstellungsrelevanz im
Voranschlag, Ist-Analyse
(Nutzerinnen und Nutzer,
Zielgruppen, Datenauswertung,
Veränderungspotenzial)
5. Überprüfung der
Umsetzung und
Zielerreichung, Soll-IstVergleich im Zuge des
Rechnungsabschlusses
4. Erfolgsindikator
Womit wird deutlich
erkennbar, dass das Ziel
erreicht wurde?
2. Festlegung von Zielen
Was soll/kann erreicht
werden?
3. Maßnahmen, Angebote,
Projekte
Womit kann mehr
Gleichstellung erreicht
werden?
37
gender:impulstage 2015 – mind the web gap
Auf reges Interesse stießen die gender:impulstage 2015 – mind the web gap, die am 20. Oktober 2015 an der
FH Vorarlberg stattfanden und von Landesrätin Katharina Wiesflecker feierlich eröffnet wurden. Im Auftrag des
Referats für Frauen und Gleichstellung des Landes Vorarlberg führte der Verein Amazone die Fachtagung zum
siebten Mal durch. Die gender:impulstage erreichten rund 120 Teilnehmende aus den Bereichen Bildung,
Jugend, Soziales, Wirtschaft und Politik.
Der Vortrag von Prof. Dr. Franz Josef Röll befasste sich mit der Rolle von Social Media bei der Identitätsbildung
von Jugendlichen. Dabei klärte er über vernetzte Zusammenhänge auf und führte in verschiedene
Medientheorien ein. Die anschließenden Workshops gaben praxisbezogene Inputs für die Arbeit mit
Jugendlichen im Umgang mit Social Media.
Im Rahmen der Medien Expo informierten verschiedene Vorarlberger Einrichtungen über ihre Angebote im
Bereich Internet und Social Media. Der Verein Amazone stellte das Kabinett der Wahrheiten vor, eine
Ausstellung, die einen kritischen Blick auf die Welt der Medien und deren Einfluss wirft. Die AmazoneBar war
mit ihren erfrischenden Cocktails wieder ein beliebter Vernetzungstreffpunkt für die Teilnehmenden aus dem
Inland und Ausland.
Medien Expo
• aha – Tipps & Infos für junge Leute, vertreten durch Magdalena Holzer, bereicherte die Medien Expo
mit einem Infostand zum Thema Internet und Social Media. www.aha.or.at
• Die AmazoneBar ist eines der zahlreichen partizipativen Angebote des Vereins Amazone und kann von
Veranstaltenden, Vereinen, Schulen, Betrieben, Gemeinden etc. gebucht werden. Durch die
Einrichtung einer alkoholfreien, stationären und mobilen Bar lernen Jugendliche eine Alternative zu
alkoholischen Getränken kennen. www.amazone.or.at/amazonebar
• Das ifs – Institut für Sozialdienste informierte die Besucherinnen und Besucher zum Thema
Cybermobbing. Unterlagen und Auskünfte gaben Nadine Breuss, Elke Martin sowie Cybermobbinga
Expertin Mag. (FH) Katharina Spiss. www.ifs.at
• Die Ausstellung „Kabinett der Wahrheiten“ des Vereins Amazone zeigte, wie Medien und ihre
realitätsferne Darstellung von Körperbildern das Selbstbild von Jugendlichen stark beeinflussen. An
verschiedenen Stationen erhielten Teilnehmende einen Einblick in die Trickkiste der Medienwelt.
www.amazone.or.at
a
Mit „Sucht hat viele Gesichter“ präsentierte sich Supro – Werkstatt für Suchtprophylaxe, vertreten durch Mag.
(FH) Cornelia Müller, bei der Medien Expo. Das Spektrum an Verhaltenssüchten, insbesondere der Umgang mit
Neuen Medien, waren dabei ein Schwerpunkt. www.supro.at/themen/verhaltenssuchte/medien/
Mehr Informationen erhalten Sie unter:
www.amazone.or.at/genderimpulstage
38
mach es gleich: gender & schule
Das länderübergreifende Interreg IV Projekt „mach es gleich: gender & schule“ setzt sich für mehr
Chancengleichheit für Mädchen und Jungen, für den Abbau von Geschlechterrollenstereotypen und für die
Förderung von Selbstbestimmung jenseits geschlechtsspezifischer Einschränkungen ein. In Schulen und der
Jugendarbeit bedeutet die Genderperspektive, Mädchen und Jungen in ihren unterschiedlichen Bedürfnissen,
Interessen und Kompetenzen wahrzunehmen, um ihre Potenziale zu fördern und einengenden Rollenbildern
entgegenzuwirken. So kann Gleichstellung erreicht werden. Zentrales Anliegen im Projekt „mach es gleich:
gender & schule“ war es, Interesse am Thema Gender zu wecken, für das Thema zu begeistern und in den
einzelnen Regionen modellhaft umzusetzen.
Das Konzept und die Erprobung an den Modellschulen dienten als Grundlage der veröffentlichten mach es
gleich!-Mappe. Bis einschließlich März 2015 wurde sie vom Verein Amazone anhand von erlebnisorientierten
mach es gleich!-Workshops zahlreichen Lehrpersonen, Jugendhäusern, Multiplikatorinnen, Multiplikatoren und
Institutionen in Vorarlberg vorgestellt.
Mehr Informationen erhalten Sie unter
www.vorarlberg.at/frauen
und
www.amazone.or.at
39
V.
Veranstaltungen
Neujahrsempfang 2015
15. Jänner 2015, 19.00 Uhr, Kulturbühne AMBACH Götzis
in
Referentin: Prof. Jutta Allmendinger
Thema: „Lebensentwürfe heute. Wie junge Frauen und Männer leben wollen“
Musik: Alexandra Sutter und Aja – Alexandra Eberle-Zischg
Veranstaltung „Frühstück:Wiedereinstieg“ am 06.03.2015 in der AK Vorarlberg
Informationen an Info-Ständen zum Wiedereinstieg:
Arbeiterkammer, ÖGB Vorarlberg, Land Vorarlberg, Arbeitsmarktservice, BIFO,
FEMAIL FrauenInformationszentrum, abz*austria
40
Präsentation der Wanderausstellung „Rollenbilder – Die Rolle deines Lebens“
Im Großen Walsertal wurde die Wanderausstellung bestehend aus den fünf Stationen rollen:kino,
rollen:schiessen, rollen:spiegel, rollen:bilder und rollen:movie ausgestellt. Diese setzen sich humorvoll,
hinterfragend und interaktiv mit Rollenbildern, Klischees und Stereotypen auseinander. Von kurzen Videos
über untypische Berufsbilder über interaktive Stationen bis hin zum aktiven Beseitigen von Rollenbildern bietet
die Ausstellung ein buntes Programm für Jugendliche, Erwachsene, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
sowie Interessierte.
Information und Beratung für Männer
Das Netz der Unterstützungsangebote für Männer in Vorarlberg ist erneut erweitert worden. Auf der
Internetseite www.vordermann.at können sich Männer zu Themen aus unterschiedlichsten Lebensbereichen
informieren und haben die Möglichkeit, sich anonym und kostenlos beraten zu lassen.
www.vordermann.at
41
VI.
Lehrgänge
Politiklehrgang
Das Referat für Frauen und Gleichstellung im Amt der Vorarlberger Landesregierung und die Kommission für
die Gleichstellung von Frau und Mann in Liechtenstein haben bereits zum dreizehnten Mal einen
Politiklehrgang für Frauen durchgeführt.
Kompetentes Training für die politische Arbeit
Der Politiklehrgang will Frauen befähigen und ermutigen, ihre Anliegen und Potenziale in politischen Gremien
und in der Öffentlichkeit einzubringen.
In sechs Modulen werden Frauen professionell für die konkrete politische Arbeit vorbereitet. Dazu gehören
eine Standortbestimmung über das eigene politische Engagement, eine politikwissenschaftliche Einführung in
die verschiedenen Politiksysteme Vorarlbergs und Liechtensteins, ein Rhetorik- und Argumentationstraining,
eine Einführung in politische Strukturen, Konfliktmanagement und ein PR- und Medientraining. Die
Teilnehmerinnen bekommen Unterstützung bei ihrem gesellschaftspolitischen Engagement oder ihrer
politischen Arbeit. Sie erhalten einen Einblick in den politischen Alltag und werden mit politischem
Grundwissen und Grundregeln vertraut gemacht. Selbstvertrauen und Selbstsicherheit werden gestärkt und
Argumentationstechniken intensiv trainiert, sodass auch der Schritt in die Öffentlichkeit souverän gelingt.
Wissenszuwachs und länderübergreifender Austausch
In insgesamt dreizehn Lehrgängen haben 254 Absolventinnen (100 Liechtensteinerinnen und 154
Vorarlbergerinnen) diese Chance genützt und den Politiklehrgang abgeschlossen. Neben einer interessanten
Zusatzausbildung haben diese Frauen auch von der interregionalen Zusammenarbeit profitiert, denn es wurden
nicht nur neue Bekanntschaften geschlossen, sondern auch das Blickfeld auf das jeweils andere Land erweitert
und Erfahrungen ausgetauscht.
43
VII.
Förderung von Frauen- und Mädchenorganisationen
Frauen- und Mädchenorganisationen leisten in ihrer Arbeit einen wesentlichen Beitrag zur Bewusstseinsbildung
aber auch zur Wissensvermittlung und Beratung.
Verein Amazone zur Herstellung der
Geschlechtergerechtigkeit
Unter dem Namen Kecke Quecke wurde der Verein 1998 mit der Einrichtung des
ersten Mädchenzentrums Vorarlbergs ins Leben gerufen und 2001 von den
Besucherinnen in Mädchenzentrum Amazone umbenannt. Stand in den ersten
Jahren feministische Mädchenarbeit von Frauen und Mädchen für Mädchen im
Vordergrund, fokussiert der Verein Amazone zur Herstellung der
Geschlechtergerechtigkeit seit 2011 in Vorarlberg, Österreich und über die Grenzen
hinweg die Entwicklung einer geschlechtergerechten Arbeit mit dem Ziel,
Mädchenarbeit mit weiteren genderpädagogischen Ansätzen zusammenzuführen.
Die Umsetzung der Arbeitsschwerpunkte Ausbildung, Gesundheit, Gewalt, Kultur,
Multimedia, Arbeit, Politik und Sexualität erfolgt mit feministischer Haltung über
die Zugänge Bildung und Förderung in drei Handlungssäulen:
•
•
•
das Mädchenzentrum mit geschlechtshomogenen Angeboten – etwa Café,
Werkstatt, Proberaum, Workshops oder Girls4Girls-Aktivitäten – für Mädchen
zwischen 10 und 18 Jahren,
die Mädchenberatung für Mädchen und junge Frauen und deren
Bezugspersonen sowie
die Fachstelle Gender, die Maßnahmen zur Dekonstruktion von
Geschlechterrollenbildern mit und für Mädchen, Jungen, Erwachsene,
Institutionen und die gesamte Öffentlichkeit anbietet.
Die Verschränkung von Praxisprojekten mit Angeboten zur Qualifizierung und
Weiterbildung im Verein Amazone ermöglicht einen Zugang, der von den Mädchen
und ihren Lebenswelten ausgeht. Als Kompetenzträgerinnen setzen sie Impulse, die
mithilfe des Know-hows des Vereins in Strukturen übersetzt werden. Gemeinsam
wird so die Vision einer geschlechtergerechten Welt verfolgt.
Mädchenzentrum Amazone
Das Mädchenzentrum Amazone ist ein Jugendhaus nur für Mädchen. Hier
bekommen sie die Möglichkeit, Raum einzunehmen und gehört zu werden. Sie
werden unterstützt, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen.
Wichtiger Bestandteil ist die Beziehungsarbeit mit den Mädchen und
niederschwellige Beratungsangebote. Mädchenarbeit, wie sie vom Verein Amazone
angestrebt und umgesetzt wird, wirkt sowohl individuell fördernd, als auch
gesellschaftsverändernd.
Während der Öffnungszeiten können Mädchen von 10 bis 18 Jahren in der
Werkstatt experimentieren, im Internet surfen, im Fotolabor Fotos entwickeln,
Tischfußball spielen, im Café relaxen, im Bewegungsraum herumtoben, im
Proberaum Soundsessions abhalten und im Südseezimmer chillen oder Probleme
besprechen. Neben Workshops und Events als Angebote des Sommer- und
Winterprogramms setzen Mädchen selbst Workshops um. Sie wirken bei der
Gestaltung der Inhalte und Angebote des Mädchenzentrums wesentlich und aktiv
mit.
45
Mädchenberatung
Die Mädchenberatung des Vereins Amazone ist auf die Bedarfe und Themen von
Mädchen ausgerichtet. Die Beratungsleistungen für Mädchen und junge Frauen
sind anonym, stigmafrei und niederschwellig zugänglich. Es besteht die Möglichkeit,
jederzeit in systemisch ausgerichtete Beratungsprozesse einzusteigen. Die Mädchen
und jungen Frauen werden von den Beraterinnen des Vereins Amazone als
Spezialistinnen ihrer Lebenswelten mit eigenen Vorstellungen, Bedürfnissen,
Problemen und Anschauungen wahr- und ernstgenommen. Individuelle
Gestaltungskompetenzen werden erweitert und gesellschaftliche Bedingungen
reflektiert, um selbstbestimmt und selbstverantwortlich handeln zu können.
Beratungen werden in allen Themenfeldern des Vereins Amazone angeboten. Die
Gespräche finden während der Öffnungszeiten oder nach Absprache statt.
Fachstelle Gender
Der Verein Amazone versteht sich als Ansprechpartnerin für alle Fragen und
Themen der feministischen Mädchen- und Genderarbeit. Für Multiplikatorinnen,
Multiplikatoren, Jugendeinrichtungen, Sozialeinrichtungen, Mädchen- und
Fraueneinrichtungen, Bildungseinrichtungen, Gemeinden, Betriebe, Fachgremien
und Medien bietet der Verein in Vorarlberg, Österreich und über die Grenzen
hinweg Vorträge, Seminare, Fachberatungen, Publikationen, Methodik- Materialien,
Projektbegleitungen und -durchführungen an.
Ausgesuchte Fachliteratur und methodische Übungen finden sich in der
AmazoneThek. Gearbeitet wird mit einem geschulten Pool von Referentinnen und
Referenten, die ihr Fachwissen bedarfsorientiert weitergeben. Außerdem fungieren
ausgebildete Peer Mädchen in vielen Angeboten als Rolemodels für andere
Mädchen.
Verein Amazone
Kirchstraße 39
6900 Bregenz
T +43 5574 45801
F +43 5574 45801-20
E [email protected]
www.amazone.or.at
46
FEMAIL
FrauenInformationszentrum Vorarlberg
Das FEMAIL FrauenInformationszentrum ist die Service- und Informationsstelle für
Frauen in Vorarlberg. In persönlichen, vertraulichen Gesprächen erhalten Frauen
Informationen zu ihren Fragen und Impulse zur Klärung ihrer Anliegen. FEMAILBeraterinnen gehen achtsam mit Frauen um, in Respekt vor ihren spezifischen
Lebensbedingungen. FEMAIL stärkt Frauen bei Veränderungen. FEMAIL bietet
Broschüren, Vorträge, Events, Beratung und Gruppen. Als Drehscheibe verfolgt
FEMAIL das Ziel der eigenständigen Lebensgestaltung von Frauen und trägt mit
dazu bei, gleiche Chancen für Frauen und Männer zu erreichen und zu nutzen.
FEMAIL Fraueninformation
Die Angebote umfassen:
 Information und Beratung zu Fragen der sozialen Sicherheit,
 Impulse zum Ausbalancieren von Familie, Beruf, Bildung und Zeit für sich
 Rechtsinformation, interdisziplinäre Kooperation mit Fachberatungen
 Information und Beratung in Gesundheitsfragen
 Beratung und Information für Frauen mit Migrationserfahrung generell
 Bildungsberatung für Frauen mit Migrationserfahrung speziell
 Veranstaltungen, Projekte, Publikationen, Informationsservice, Newsletter
FEMAIL Frauenservice
Information und Beratung zu Fragen der sozialen Sicherheit, Familie und Beruf
FEMAIL berät Frauen individuell zu familienrechtlichen Fragen wie Ehe,
Lebensgemeinschaft, Obsorge, Scheidung oder Trennung, bei der Sicherung des
Lebensunterhaltes, bei Arbeitssuche und Wiedereinstieg, zu Fragen rund um
Schwangerschaft und Karenz, in beruflichen, familiären oder persönlichen Krisen
und Veränderungsprozessen. Unsere Kundinnen erhalten auch Informationen zu
weiteren Fachinstitutionen und Versorgungsangeboten in der Region. Darüber
hinaus unterbreitet FEMAIL eine breite Auswahl an Informationsmaterialien.
FEMAIL begleitet Frauen bei beruflicher sowie familiärer Veränderung
Frauen werden zur Reflexion ihres Berufs-, Lebens- bzw. Familienalltags angeregt
als Voraussetzung für bewusste Schritte in eine gute, selbst gestaltete Zukunft.
Gespräche setzen an der Stärkung der persönlichen Ressourcen und Fähigkeiten an.
Sie dienen der Bewältigung neuer Herausforderungen und Aufgaben.
Themen können sein: Laufbahn und Karriereplanung, Wiedereinstieg in den Beruf,
Unterstützung bei Bewerbungen, Umgang mit Stressmustern oder Konflikten,
partnerschaftliche Verteilung von Erwerbs- und Familienarbeit, Positionierung und
Lebensgestaltung während und nach Trennungsprozessen und vieles andere.
47
Neu: FEMAIL Außenstelle Lustenau
Zu FEMAIL in der Marktgasse 6 in Feldkirch ist ein weiterer Standort hinzu
gekommen: Im Kindergarten Rheindorf ist FEMAIL neuerdings an Donnerstagen von
8.00 – 13.00 Uhr auch für Frauen aus dem Unterland Vorarlbergs leicht erreichbar.
FEMAIL Frauengesundheit
Orientierungs- und Entscheidungshilfe für Frauen auf ihrem Weg zu Gesundheit
und Wohlbefinden
Die Beratungs- und Informationsangebote zur Frauengesundheit sind nicht nur eine
sinnvolle Ergänzung zur medizinischen und therapeutischen Versorgung: Sie stehen
für sich im Sinne des Wohlbefindens und der Heilung von Frauen. Sie haben die
Stärkung der körperlichen, geistigen, emotionalen und sozialen Gesundheit von
Frauen zum Ziel. FEMAIL Frauengesundheit versteht sich als eine Lotsin im
Gesundheitswesen und fördert die persönliche Gesundheitskompetenz von Frauen.
 Beratung zu Brustgesundheit, Vorsorge, sexueller Gesundheit,
Schwangerschaft, Endometriose, Lebensstil, Bewegungsapparat
 Psychosoziale Beratung im Umgang mit Stress, Krisen, Vorbeugung von Burnout, Stärkung der Lebenskompetenzen und sozialen Beziehungen
 Fachärztliche Beratung auf Anfrage
 Begleitung von Selbsthilfeinitiativen
 Durchführung von Gesundheitsprogrammen, erschwinglich und heilsam für
Körper & Seele
 Gruppenangebote für Frauen zu speziellen Gesundheitsthemen
 Informationsangebote wie Online-Service Frauengesundheit mit Angeboten für
Frauen und Mädchen stehen auf www.femail.at
 Infothek-Frauengesundheit mit Materialien zu Gesundheitsthemen
Über Beratungs- und Informationsarbeit hinaus setzt sich FEMAIL Frauengesundheit
für den Aufbau eines starken Netzwerkes der Systempartner und für die
Wissensverbreitung zu aktuellen Fragestellungen der Frauengesundheiten.
Netzwerkarbeit
 Vernetzungsfrühstück Frauengesundheit
Wissensaustausch und Vernetzung von Akteurinnen, die in der
Gesundheitsprävention und -versorgung von Frauen und Mädchen tätig sind.
 Zusammenarbeit mit Systempartnern im Gesundheitswesen
FEMAIL arbeitet mit Therapie- und Arztpraxen, Kliniken und Beratungsstellen
im Gesundheitswesen Vorarlbergs zum Wohl der Frauen zusammen.
Informationsservice, Wissensarbeit
 Infotheke Frauengesundheit
Informationsbroschüren und evidenzbasiertes Wissen zu zentralen
Gesundheitsthemen der Frauengesundheit
48
 Online-Service Frauengesundheit auf www.femail.at
rund 120 frauen- und mädchenspezifische Gesundheitsangebote von mehr als
50 regionalen Organisationen und Anbieterinnen als erste Orientierungshilfe
 Vorträge bzw. Fortbildungen
Organisation und Durchführung, eigenständig als FEMAIL oder in
Kooperationen mit anderen Netzwerken
 Workshops – wie Workshop zur Förderung von Patientinnenbeteiligung
 Infoträger zum Mitnehmen – wie die Herznotfallkarte zur Sensibilisierung für
die Thematik genderspezifischer Herz-Kreislaufsymptome
FEMAIL Projekte
Projekt „frauen.fragen“: Beratung für Frauen mit Migrationserfahrung
FEMAIL wendet sich im Rahmen von „frauen.fragen“ an Frauen mit
Migrationserfahrung. Bei Bedarf kann eine Dolmetscherin hinzugezogen werden.
Die Beraterinnen unterstützen bei folgenden Anliegen:
 Beratung zu allen Fragen rund um Familie, Partnerschaft, Beruf, Bildung und
Einkommen
 frauenspezifische Information und Beratung unter Berücksichtigung des
Fremdenrechtes (Arbeits- und Aufenthaltsgesetz)
 Niederlassungsbegleitung für neuzugewanderte Frauen
 Orientierungshilfen und Informationen zum Bildungs-, Sozial- und
Gesundheitswesen
Projekt in Zusammenarbeit mit den Gemeinden:
„Gesund leben in…“ Gesundheitsprogramm für Migrantinnen
Dieses Gesundheitsprogramm besteht aus einem Impulsvortrag und fünf
Workshop-Terminen durch eine Referentin an sechs Abenden für jeweils 2,5
Stunden vor Ort in den Gemeinden. Das Programm zeigt Handlungsmöglichkeiten
im Umgang mit Stress und Alltagskonflikten auf, stärkt Selbstwert und die Fähigkeit,
Prioritäten und Grenzen zu setzen. Es erinnert an Kraftquellen und regt die
Entwicklung neuer Zukunftsperspektiven an. Die Zusammenarbeit mit anderen
Frauen in der Gruppe fördert die Selbsthilfe. Das Gesundheitsprogramm ist offen
für alle Frauen mit und ohne Migrationserfahrung. Es kann von den Gemeinden
Vorarlbergs gebucht werden. Interessierte Frauen können dies bei ihren
Gemeinden anregen. Gerne nimmt FEMAIL das Gespräch mit den Zuständigen der
Gemeindeverwaltungen auf.
FEMAIL
FrauenInformationszentrum Vorarlberg
Marktgasse 6, 6800 Feldkirch
www.femail.at
[email protected]
T +43 5522 31002
M +43 699 127 35 259
M +43 664 35 60 603 Türkisch
Öffnungszeiten:
Frauenservice:
Mo – Do, 9.00 – 12.00 Uhr
Frauengesundheit:
Mi, 14.00 – 17.00 Uhr
Außerhalb dieser Öffnungszeiten
Beratungstermine nach Vereinbarung.
www.femail.at
49
Frauenmuseum in Hittisau/Bregenzerwald
Das Frauenmuseum Hittisau ist das erste und einzige Frauenmuseum Österreichs.
Es ist auch eines der wenigen weltweit im ländlichen Raum. Das Frauenmuseum
Hittisau setzt sich mit dem Kulturschaffen und der Geschichte von Frauen
auseinander. Im Fokus stehen sozial- und kulturhistorische Frauenthemen sowie
eine Re-Interpretation von Geschichte als Geschlechtergeschichte.
Frauengeschichte wird sichtbar gemacht, erforscht, gesammelt, vermittelt und
dokumentiert. Das Frauenmuseum Hittisau agiert aus der Überzeugung, dass Kunst
und Kultur nicht abgekoppelte, autonome Systeme sind. Ein Museum soll ein Ort
der Diskussion und der Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitisch relevanten
Fragestellungen sein.
Im Jahr 2015 hat das Frauenmuseum Hittisau sein 15-jähriges Bestehen gefeiert.
Das Jubiläum wurde mit diversen Projekten und Veranstaltungen gewürdigt, die das
breite Spektrum der Aktivitäten des Frauenmuseums abgebildet haben.
Ein besonderes Augenmerk wurde auch 2015 auf die Inventarisierung und
Dokumentation der Sammlung gelegt. Darüber hinaus ist eine Reihe von Interviews
mit Zeitzeuginnen zum Thema „Frauenleben in den Alpen“ entstanden. So wurden
Geologinnen und Raumplanerinnen sowie Bergbäuerinnen, frühe Bergsteigerinnen
und Schifahrerinnen interviewt.
Ausstellung: Adelheid Gnaiger. Die erste Architektin Vorarlbergs
Als erste Architektin Vorarlbergs hat Adelheid Gnaiger (1916–1991) das
Architekturgeschehen in Vorarlberg wesentlich mitgestaltet. Mit ihrer Arbeit wurde
ihr in einer von Männern dominierten Berufswelt fachlicher Respekt und große
Anerkennung zuteil. Ihre Architektursprache bewegt sich zwischen Moderne und
Tradition, in ihren Planungen spiegelt sich der Schwerpunkt des Baugeschehens der
Aufbaujahre wider. Banken, Schulen, öffentliche Verwaltungsbauten sowie
Einfamilienhäuser, heute meist überformt, gefährdet oder abgerissen, prägen das
architektonische Werk der Architektin. Adelheid Gnaiger war eine Pionierin der
Vorarlberger Architektur und eine wichtige Wegbereiterin, der es gelang, das
zeitgenössische Rollenbild der Frau zu durchbrechen und die Doppelbelastung von
Beruf und Familie erfolgreich zu bewältigen.
Jubiläumsausstellung: „Ich, am Gipfel. Eine Frauenalpingeschichte“
Erstmals hat sich eine Ausstellung umfassend der Rolle von Frauen in der
Alpingeschichte angenommen. Frauen haben im alpinen Raum von Anfang an eine
wichtige Rolle gespielt. Als Bergbäuerinnen oder Älplerinnen waren sie immer
schon da, als Hochtouristinnen und Bergsteigerinnen haben sie die Alpenregion
schon frühzeitig für sich entdeckt.
Diese Ausstellung stellt Lebensgeschichten und Lebensentwürfe vor, spürt
Vorurteilen und Anfeindungen nach, zeigt die Selbstermächtigung von Alpinistinnen
auf und untersucht Differenzen bezüglich möglicher Beweggründe. Sie greift
wichtige Motive des Leitbilds des Frauenmuseums auf: Einerseits wird
Alpingeschichte neu erzählt. Andererseits setzt die Ausstellung die Alpingeschichte
in Beziehung zur Regionalgeschichte. Auch werden zahlreiche künstlerische
Positionen zeitgenössischer Künstlerinnen gezeigt, die das Alpine zum Thema
haben. Die Zugänge sind dabei vielfältig – persönliche, emotionale, politische,
technik- und tourismuskritische, poetische.
50
Theaterstück „Das Dach über mir. The Wind in my Hearth“
Für das Stück „Das Dach über mir. The Wind in my Hearth“ unter der Regie von
Brigitte Walk (walk tanztheater) wurden zahlreiche Interviews mit Frauen aus der
Region geführt – alteingesessene wie zugewanderte. Daraus ist ein Theaterstück
über die eigenen vier Wände entstanden, das Einblicke in Leben zwischen Traum
und Wirklichkeit in Wohnung, Haus oder Garten gewährt hat. Das Stück hat gezeigt,
was sich hinter den Vorhängen und Türen täglich abspielt, welche Gefühle,
Ambivalenzen und Schicksale sich hinter schmucken Vorhängen verbergen.
Symposium „Der Islam in der zeitgenössischen Literatur muslimischer
Schriftstellerinnen“
In Kooperation mit der Task Force Dialog der Kulturen des Bundesministeriums für
Europa, Integration, Äußeres konnte ein richtungsweisendes Symposium realisiert
werden:
Im August 2015 bot sich die einmalige Gelegenheit, fünf bedeutsame muslimische
Schriftstellerinnen aus aller Welt persönlich kennenzulernen. In ihren Romanen
liefern sie intime Eindrücke aus dem Leben von muslimischen Frauen und deren
Blick auf das Leben als solches, auf die Welt, in der wir leben, auf Liebe, Familie,
Trauer, Vergebung und Spiritualität.
Die Autorinnen Salwa Bakr (Ägypten), Nadia Sebkhi (Algerien), Okki Madasari
(Indonesien), Rasha al Ameer (Libanon) und Seher Çakır (Österreich) sind –
gemeinsam mit Literaturwissenschaftlerinnen und Islamexpertinnen (Christa
Knellwolf King, Katia Ghosn, Sofia Reich, Eva Grabherr, Carla Amina Baghajati,
Roswitha Geyss, Volker Englerth, Ishraga Mustafa und Mabrouka Rayachi) sowie
der interessierten Öffentlichkeit – in einen Dialog über ihr Werk und ihre
persönlichen Zugänge zu Religion und Spiritualität eingetreten und haben damit ein
differenziertes Bild auf die Lebenswelt muslimischer Frauen, auf den Islam und auf
die interkulturellen und interreligiösen Beziehungen, die uns verbinden, geworfen.
Helga
Peskoller
Johannes Bär
und
Seher Çakır und Mabrouka
Rayachi
Symposium „Frauen im Vorstieg. Ihr Beitrag für Natur und Gesellschaft
in den Alpen“
Im Oktober 2015 konnte ein weiteres Symposium in Kooperation mit der
Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA realisiert werden. Dabei wurden
Fragen nach spezifischen Rollen von Frauen in Vergangenheit und Gegenwart im
alpinen Raum erörtert. Ebenfalls wurde die Frage gestellt, wie der Bezug von
Frauen zur Natur sei und ob sie den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und mit
der natürlichen Vielfalt besser oder anders bewältigen. Zum Auftakt hat Tatjana
Fischer von der Boku Wien einen Vortrag über Frauenleben in den Alpen
präsentiert, im Anschluss haben Workshops, Präsentationen und Diskussionsrunden
mit Silvia Hoffmann, Ulrike Böker, Katrin Löning, Claire Simon, Barbara Wülser und
Bettina Hug stattgefunden.
Komponistinnenkonzerte
Auch 2015 konnte die Kooperation mit „Musik in der Pforte“ fortgeführt werden.
Im Rahmen von „pforte im frauenmuseum“ wurden zwei herausragende,
hochkarätig besetzte Komponistinnenkonzerte mit Werken der Schwedin Elfrida
Andrée (1841–1929), der Französin Louise Farrenc (1804–1875) und der Britin Ethel
Smyth (1858–1944) aufgeführt.
51
Vorträge
In Zusammenhang mit der Enthüllung des Widerstandsmahnmals in Bregenz hat die
Historikerin Lisa Rettl über „Partisaninnen. Frauen im Widerstand gegen den
Nationalsozialismus“ referiert, während die aus Vorarlberg stammende und in
Trondheim lehrende Historikerin Maria Fritsche ihre Forschungen zu den
„Männlichkeitskonstruktionen in der Wehrmacht“ präsentiert hat.
Öffnungszeiten:
Donnerstag
Freitag bis Sonntag
15.00 – 20.00 Uhr
10.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 17.00 Uhr
Frauenmuseum Hittisau
Platz 501
6952 Hittisau
www.frauenmuseum.at
52
VIII.
30 Vorarlberger Gleichstellungsindikatoren
Daten und Fakten zur Gleichstellung
2000
AUSBILDUNG
BILDUNGSNIVEAU
1 Höchste abgeschlossene Schulbildung: Pflichtschule
2 Höchste abgeschlossene Schulbildung: Höhere Schule
3
4
5
6
SCHUL- UND BERUFSWAHL
Lehrberuf FriseurIn
Lehrberuf TischlerIn
Technische und gewerbliche höhere Schulen
Wirtschaftsberufliche höhere Schulen
Frauenanteil in %
2006/07 2008/09 2010/11 2012/13 2014/15
60,7
49,1
59,6
51,5
60,0
52,7
58,2
57,6
58,8
54,2
59,0
52,8
93,7
4,5
15,5
99,7
96,9
9,6
27,7
100,0
95,4
10,1
30,5
99,8
92,3
8,3
32,9
99,8
92,2
12,2
31,8
100,0
93,2
17,3
31,7
100,0
Frauenanteil in %
2000
2006/07 2008/09 2010/11 2012/13 2014/15
ERWERBSARBEIT
ERWERBSTÄTIGE GESAMT
7 Erwerbstätige
41,5
43,8
45,2
44,8
45,7
46,2
STELLUNG IM BERUF
8 Unselbstständig Erwerbstätige
9 Selbstständig Erwerbstätige
10 Mithelfende Familienangehörige
42,2
25,2
75,8
45,6
26,6
71,4
47,0
26,2
64,0
47,0
24,2
*)
53,9
47,1
29,5
47,8
31,4
36,5
30,7
83,8
70,6
47,6
36,6
31,1
84,9
70,2
47,0
10
11
12
13
14
ARBEITSZEIT
**)
Arbeitsvolumen
Vollzeitbeschäftigte
Teilzeitbeschäftigte
Geringfügig Beschäftigte
Arbeitslose
30,6
87,1
52,0
2000
LANDESBEDIENSTETE
15 Leitungsfunktionen in der Landesverwaltung
16 ExpertInnen in der Landesverwaltung
***)
4,1
30,3
87,3
74,5
49,5
31,3
84,4
72,1
46,2
30,0
85,6
71,3
48,8
Frauenanteil in %
2006/07 2008/09 2010/11 2012/13 2014/15
7,1
9,3
9,9
11,2
12,6
***)
25,8
29,0
31,9
42,5
45,9
***)
34,0
38,2
41,9
41,1
41,9
32,7
33,2
36,2
35,7
43,5
48,7
28,7
50,6
31,0
50,0
24,7
17 SachbearbeiterInnen in der Landesverwaltung
30,0
18 Bedienstete der Krankenanstalten
Verwendungsgruppe A/a
****)
(Höchste Gehaltsklasse)
19 SchulleiterInnen an allgemeinbildenden Pflichtschulen
15,5
*) Die Zahl der Mithelfenden Familienangehörigen ist inzwischen so gering, dass es nach 2011 keine nach Geschlecht aufgeschlüsselten
Mikrozensus-Daten für Vorarlberg gibt.
**) Der neue Indikator 10 gibt Auskunft über den Anteil der Frauen am Arbeitsvolumen (den tatsächlich pro Jahr geleisteten (Erwerbs-)Arbeitsstunden).
***) Diese Indikatoren stammen aus dem Jahr 2002, da sich die Personalstatistik aus früheren Jahren mit der gegenwärtigen nicht vergleichen lässt.
****) Seit Juli 2013 erfolgt die statistische Erfassung der Mitarbeiterinnen nicht mehr nach Verwendungsgruppen, sondern nach Gehaltsklassen. Die Indikatoren
ab 2012/13 sind daher mit jenen davor nicht vergleichbar.
53
30 Gleichstellungsindikatoren für Vorarlberg
2000
20
21
22
23
POLITISCHE PARTIZIPATION
Landtagsabgeordnete
Mitglieder der Landesregierung
GemeinderätInnen
BürgermeisterInnen
30,5
14,3
13,1
1,0
2000
HAUSARBEIT UND KINDERBETREUUNG
24 Personen in Elternkarenz
25 BezieherInnen von Kinderbetreuungsgeld
26 Alleinerziehende
99,6
85,3
Frauenanteil in %
2006/07 2008/09 2010/11 2012/13 2014/15
38,9
14,3
20,2
3,1
36,1
28,6
20,7
2,1
36,1
28,6
20,7
3,1
36,1
28,6
20,7
6,2
36,1
28,6
23,6
7,3
Frauenanteil in %
2006/07 2008/09 2010/11 2012/13 2014/15
98,9
98,5
85,7
98,5
98,4
85,5
98,1
97,7
85,1
98,2
98,1
84,4
98,0
97,1
86,2
Zeitaufwand pro Tag (2008/09)
Keine aktuellen Zahlen vorhanden
in Stunden : Minuten
27 Hausarbeit und Kinderbetreuung
Frauen Männer
04:39 02:15
Einkommensnachteil der Frauen in %
2000 2006/07 2008/09 2010/11 2012/13 2014/15
ÖKONOMISCHE SITUATION
28 Jahreseinkommen unselbstständig Erwerbstätiger
29 Jahreseinkommen ganzjährig Vollzeitbeschäftigter
*)
39,7
51,9
33,8
52,3
33,0
52,5
31,8
51,9
30,8
51,0
-
50,0
48,7
48,5
48,0
46,7
SOZIALE SICHERHEIT
30 Jahreseinkommen der PensionistInnen
*) Lohnsteuerstatistik 2003: Für die Jahre davor liegen keine vergleichbaren Daten vor.
54
27,7
XI. Das Team des Referates für Frauen und Gleichstellung
Mag.a Monika Lindermayr – +43 5574 511 24113 – [email protected]
Ausbildung:
Sozialpädagogin, Erziehungswissenschaftlerin, Supervisorin, Erwachsenenbildnerin
Aufgabenbereiche:









Leiterin des Referats für Frauen und Gleichstellung seit 1998
Kooperation und Vernetzung mit Institutionen, Organisationen und Vereinen im Hinblick
auf Gleichstellung von Frauen und Männern
Subventionen und Förderungen
Entwicklung und Erarbeitung von Konzepten und Strategien zur
Gleichstellung von Frau und Mann
Durchführung von Projekten zur Gleichstellung von Frau und Mann
Öffentlichkeitsarbeit
Koordination der Frauen- und Gleichstellungsarbeit
Geschäftsstelle des Frauenpolitischen Forums und Gender Mainstreaming
Vertretung nach außen
Marina Fuchs – +43 5574 511 24112 – [email protected]
Ausbildung:
Verwaltungsassistentin
Aufgabenbereiche:










Projektmitarbeit zu frauenrelevanten Themen
Kontrolle der Subventionsnachweise, Prüfung der Projekte
Mitarbeit in verschiedenen frauenrelevanten Gremien
Abwicklung und Kontrolle betreffend EFRE-Mittel für EU-Projekte
Mithilfe bei der Organisation, Durchführung, Begleitung von Veranstaltungen
Betreuung des Informationsbereiches/Mitarbeit Öffentlichkeitsarbeit
Büromanagement, Buchhaltung/Rechnungswesen/Budget Betreuung
Rechnungsprüferin von verschiedenen Institutionen
Betreuung der Internet-Homepage www.vorarlberg.at/frauen u. www.3laenderfrauen.org
Kontakt und Kooperation mit Fraueneinrichtungen
Bettina Gotwald – +43 5574 511 24136 – [email protected]
Ausbildung:
Industriekauffrau
Aufgabenbereiche:
 Projektmitarbeit im Bereich Mädchen
 Kontakt und Kooperation mit Mädcheninitiativen
 Kontrolle der Subventionsnachweise, Prüfung der Projekte
 Organisation, Durchführung, Begleitung von Veranstaltungen und Lehrgängen
 Betreuung des Informationsbereiches/Mitarbeit Öffentlichkeitsarbeit
Büromanagement
 Projektassistentin Frauennetzwerk Vorarlberg
 Betreuung der Internet-Homepage www.vorarlberg.at/frauen u.
www.frauennetzwerk-vorarlberg.at
Land Vorarlberg
Amt der Vorarlberger Landesregierung
Referat für Frauen und Gleichstellung
Landhaus , Römerstraße 15, 6901 Bregenz
+43 5574 511 24113
[email protected]
www.vorarlberg.at/frauen
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