2015 Dokumentation 2015 Frauen und Gleichstellung Gestaltung: Referat für Frauen und Gleichstellung / Servicestelle für Text- und Bildgestaltung Druck: Hausdruckerei Copyright 2015 Amt der Vorarlberger Landesregierung Vorwort In der Gleichstellung von Frauen und Männern sind Fortschritte erzielt worden. So sind manche verantwortungsvolle politische und wirtschaftliche Ämter in weiblicher Hand, Frauen haben in der Bildung aufgeholt, die Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind verbessert und die Frauenrechte sind gestärkt. Dennoch belegen tägliche Praxis und statistische Zahlen dass die Gleichstellung von Frauen und Männern in Politik und Wirtschaft, in der Familienarbeit noch nicht erreicht ist. Herausforderungen sind die Absicherung der Frauen im Alter, die Einkommensunterschiede, die ungleiche Verteilung der Erwerbsarbeit und der Familienarbeit, das Betroffen sein der Frauen von Gewalt und Sexismus und das beharrliche Wirken von Rollenstereotypen in den Köpfen von Männern und Frauen. Mit vielen Maßnahmen haben wir auch im Jahr 2015 Schritte in Richtung Gleichstellung von Frauen und Männern gesetzt. Besonders hervorheben möchte ich die neue Außenstelle FEMAIL in Lustenau, die Neugestaltung des Magazins if:faktum und die kontinuierliche Weiterarbeit am Regionalen Aktionsplan für die Gleichstellung von Frauen und Männer in Vorarlberg. Das Frauennetzwerk Vorarlberg ist seit 15 Jahren direkt vor Ort in den Regionen aktiv, die Weiterführung bis 2020 wurde von der Regierung beschlossen. Viele weitere maßgebliche Aktivitäten sind in der Dokumentation beschrieben. Ich wünsche viel Freude beim Lesen. a Ich danke der Leiterin des Referates für Frauen und Gleichstellung Mag. Monika Lindermayr und ihren Mitarbeiterinnen für die fachlich gut begleitete und engagierte Arbeit für und mit Frauen. Ein Dankeschön gilt allen, die sich mit viel Engagement für eine Gleichstellung von Frauen und Männern einsetzen. Landesrätin Katharina Wiesflecker Vorwort Im letzten Jahr konnten wir gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern viel bewegen und in Gang setzen. Das Interregprojekt „betrifft:Frauen entscheiden“ konnte gestartet werden, um Frauen und Mädchen zu ermutigen, Entscheidungsfunktionen anzustreben. Das Frauennetzwerk Vorarlberg setzt sich seit 15 Jahren engagiert für die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Gemeinde und in der Region ein und hat sich 2015 auf den Weg gemacht, mehr Frauen zur Mitgestaltung in den Gemeinden zu motivieren. In Kooperation mit den Sozialpartnern, den Frauen- und Mädcheneinrichtungen, den Bildungseinrichtungen und Sozialeinrichtungen sind wieder viele Maßnahmen zur Verbesserung der Gleichstellung in den Bereichen Ausbildung, Erwerbsarbeit und Einkommen und Teilhabe an Entscheidungsprozessen umgesetzt worden. Das Frauenmuseum feierte sein 15-jähriges Bestehen mit vielen herausragenden Veranstaltungen und Ausstellungen. In Gremien, wie im Frauenpolitischen Forum, wurde die Situation der Gleichstellung intensiv diskutiert und Maßnahmen zur Verbesserung wurden beschlossen. Trotz aller intensiven Bemühungen bleiben noch zahlreiche Herausforderungen wie Armutsgefährdung und die gleiche Teilhabe von Frauen und Männern in allen Bereichen zu bewältigen, um die vollständige Gleichstellung von Frauen und Männern zu erreichen. Herzlichen Dank an alle Frauen und Männer, die uns im letzten Jahr begleitet, unterstützt und wichtige Ideen eingebracht haben und tatkräftig mit uns den Weg zur Gleichstellung von Frauen und Männern gegangen sind. a Mag. Monika Lindermayr Referat für Frauen und Gleichstellung 3 Dokumentation 2015 Leitbild, Zielsetzungen des Referats für Frauen und Gleichstellung Das Referat für Frauen und Gleichstellung ist ein Funktionsbereich der Vorarlberger Landesverwaltung. Wir arbeiten auf Basis von Gesetzen, Regierungsbeschlüssen, politischen Aufträgen, Bedürfnissen der Bevölkerung und aktuellen Problemstellungen. Im Sinne der aktiven Gleichstellung sollen Strukturen so verändert werden, dass als Ziel die gleiche Verteilung von Ressourcen sowie eine ausgewogene Repräsentation der Geschlechter erreicht wird. Die Gleichheit von Frauen und Männern ist ein gemeinsamer Wert der Europäischen Union. Die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter gehört zu den Aufgaben der Union (Artikel 3). Sie wirkt bei allen Tätigkeiten darauf hin, Ungleichheiten zu beseitigen und die Gleichstellung von Frauen und Männern zu fördern (Vertrag über die Arbeitsweise der EU, Artikel 8). Artikel 7 des Bundesverfassungsgesetzes lautet: „Bund, Länder und Gemeinden bekennen sich zur tatsächlichen Gleichstellung von Mann und Frau. Maßnahmen zur Förderung der faktischen Gleichstellung von Frauen und Männern insbesondere zur Beseitigung tatsächlich bestehender Ungleichheiten sind zulässig.“ Als zentrale Gleichstellungsstrategien sind neben gezielten Frauenförderungsmaßnahmen auch die Strategie des Gender Mainstreaming und Gender Budgeting anzusehen. Die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern ist seit 1. Jänner 2009 in der Bundesverfassung als Zielbestimmung der Haushaltsführung verankert. In Vorarlberg sind das Gesetz zur Chancengleichheit von Frauen und Männern und Regierungsbeschlüsse Grundlage unseres Handelns. Seit dem Jahr 1997 hat Vorarlberg ein Gesetz zur Chancengleichheit von Frauen und Männern, mit dem sich das Land verpflichtet, die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Gesellschaft und in der Arbeitswelt gezielt zu fördern. Im Juni 2002 beschloss die Vorarlberger Landesregierung, Gender Mainstreaming als Querschnittsaufgabe für alle Bereiche der Landespolitik als Leitziel zu verankern. Gleichstellungsarbeit ist immer auf langfristiges Wirken ausgerichtet. Das Referat für Frauen und Gleichstellung stützt sich dabei sowohl auf die aktuelle Grundlagenforschung wie auch auf die Erfahrungen wichtiger Gesellschaftsgruppen und Fachleute. Gleichstellung in Vorarlberg Das Referat für Frauen und Gleichstellung engagiert sich für eine Gesellschaft, in der Frauen und Männer gleichgestellt sind, gleiche Chancen und gleichen Zugang zu Ressourcen haben, ein selbstbestimmtes Leben, entsprechend ihren persönlichen Fähigkeiten, Bedürfnissen und Interessen führen, keiner geschlechtsspezifischen strukturellen oder individuellen Gewalt ausgesetzt sind. 5 Frauen und Männer bestimmen in gleichem Maße das gesellschaftliche Leben und haben die gleichen Teilhabemöglichkeiten, haben die gleichen Möglichkeiten zu wirtschaftlicher Unabhängigkeit durch Aus- und Weiterbildung, Erwerbsarbeit, gleiche Entlohnung sowie gleichen Zugang zum Arbeitsmarkt, leben selbstbestimmt in allen Belangen und Phasen ihres Lebens, teilen sich Familien- und Fürsorgearbeit in Haushalt, Kindererziehung und Pflege unter Beibehaltung ihrer eigenständigen Existenzsicherung, erweitern ihre Geschlechterrollen und -normen und werden in ihrer Vielfalt wahrgenommen und geachtet. Frauen und Männer können sich darauf verlassen, dass Dienstleistungen für Frauen und Männer gleichermaßen zugänglich sind, können davon ausgehen, dass auf eine ausgewogene Mitwirkung von Frauen und Männern in Arbeitsgruppen und Programmen geachtet wird, können auf eine Verwaltung vertrauen, die geschlechtergerecht spricht, schreibt und handelt. Frauen und Männer fühlen sich sicher, leben gewaltfrei und ohne sexistische Diskriminierungen im privaten und im öffentlichen Raum. Unsere Aufgaben und Zielgruppen sind vielfältig Für alle Vorarlbergerinnen: Informationsweitergabe an Frauen und Mädchen sowie Weitervermittlung an Beratungsstellen Vermittlung zur Rechtsberatung für Frauen bei Fragen zum Ehe-, Familien- und Scheidungsrecht Frauenspezifische Projekte: Entwicklung, Durchführung und Unterstützung konkreter Pilot- und Modellprojekte und Mitwirkung bei deren Etablierung in den Regelbetrieb Finanzielle Förderungen für Fraueneinrichtungen und für Initiativen Empowerment von Frauen durch frauenpolitische Bildungs- und Informationsarbeit Für alle Vorarlberger: Informationsweitergabe an Männer z.B. durch die online-Plattform www.vordermann.at Durchführen von männerspezifischen Veranstaltungen Männerspezifische Projekte Für alle Projektanbieterinnen und Projektanbieter sowie Institutionen: 6 Vergabe und Abwicklung von Subventionen an Einrichtungen und Initiativen sowie für GenderProjekte und -Veranstaltungen Förderung und Durchführung von öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen Für eine geschlechtergerechte Gesellschaft: Entwicklung von und Beteiligung an inter-/nationalen Kooperationen und Gleichstellungsprojekten Initiierung, Entwicklung und Durchführung genderspezifischer Grundlagenarbeit: Aufbereitung, Entwicklung, Durchführung und Verbreitung Aktive gleichstellungsspezifische Vernetzungs- und Gremienarbeit, Koordination und Kooperation auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene Erarbeitung von (gleichstellungs-)politischen und rechtlichen Anregungen und Stellungnahmen, Gesetzen/Gesetzesakten sowie von Analysen und Maßnahmenvorschlägen zu frauen- und genderspezifisch relevanten Schwerpunkten Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesverwaltung: Beratung und Unterstützung von Verwaltungsdienststellen, Betrieben und Einrichtungen des Landes und von Gemeinden bei Gleichstellungs- und Gender-Mainstreaming-Projekten und Initiativen und bei der Implementierung von Gender Budgeting in Referat für Frauen und Gleichstellung mit LR. Wiesflecker 7 INHALTSVERZEICHNIS I. Öffentlichkeitsarbeit II. Vernetzung 9 15 III. Projekte, Maßnahmen 25 IV. Gender Mainstreaming 36 V. Veranstaltungen 40 VI. Lehrgänge 43 VII. Frauen- und Mädchenorganisationen und Institutionen VIII. 30 Vorarlberger Gleichstellungsindikatoren IX. 45 53 Das Team des Referats für Frauen und Gleichstellung 55 I. Öffentlichkeitsarbeit/Information Eine aktive Informationspolitik sowie kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit zählen zu den wesentlichen Aufgabenbereichen des Referats für Frauen und Gleichstellung. Neben Presseaussendungen werden themenspezifisch Broschüren und Folder erstellt, bei Bedarf aktualisiert und den Frauen und Männern möglichst breit zugänglich gemacht. Sämtliche Projekte und Veranstaltungen werden medial veröffentlicht und Zielpersonen zusätzlich schriftlich über die Angebote informiert. Herausgabe des Informationsfolders „if:faktum – Gleichstellung kompakt“ Das Magazin wird in Zusammenarbeit mit den Fachstellen für Frauen und Gleichstellung aus sieben Bundesländern produziert. Im Jahr 2015 erschien „if:faktum“ zu folgenden Themen: 1/2015 2/2015 3/2015 4/2015 9 Betreuung und Aktualisierung der Internet-Homepage Auf der Homepage des Referats für Frauen und Gleichstellung (www.vorarlberg.at/frauen) informieren wir seit 14 Jahren über unsere Ziele, über unsere Förderungen, Termine, Daten&Fakten und über unsere Projekte. Unsere Publikationen sind alle in PDF-Formaten erhältlich. Im Zeitraum Jänner 2015 bis September 2015 besuchten 523.845 Personen unsere Website. Beim letzten Ranking liegt das Referat für Frauen und Gleichstellung im Vergleich mit den über 90 Stellen umfassenden Abteilungen und nachgeordneten Dienststellen der Vorarlberger Landesregierung an 7. Stelle! www.vorarlberg.at/frauen 10 Beratungs- und Informationsangebote A – Z Info-System von A – Z 2015 wurde das digitalisierte Informationssystem „Informationen von A-Z“ überarbeitet und aktualisiert. Dieses Informationspaket behandelt Lebensbereiche und Themen, die für Frauen und Mädchen relevant sind. Es ist ein übersichtliches Nachschlagewerk mit alphabetisch gereihten Stichwörtern, Kontaktadressen sowie umfangreichen Informations- und Serviceangeboten. Die Online-Version erleichtert den Zugang für alle Interessierten sowie die laufende Aktualisierung der Informationen. www.vorarlberg.at/frauen Rechtsberatung Das Referat für Frauen und Gleichstellung im Amt der Vorarlberger Landesregierung bietet Frauen, die eine Rechtsberatung zum Themenbereich Ehe- und Scheidungsfragen wünschen, eine einmalige kostengünstige Beratung (Selbstbehalt Euro 20,--) im Ausmaß von längstens 45 Minuten bei Rechtsanwältinnen in Vorarlberg an. Nähere Auskünfte erhalten Sie unter T 05574 511 24112 oder 24136. 11 Broschüren Wir bieten eine breite Palette an Info-Materialien an, die Sie kostenlos bei uns bestellen können. Im Jahr 2015 wurden folgende Broschüren aktualisiert bzw. neu herausgegeben. 12 FinanzKompass – Aktualisierung 2015 Einkommensberichte In dieser handlichen Broschüre finden sich zahlreiche nützliche Ratschläge und alles Wesentliche zum sinnvollen und wirksamen Umgang mit den eigenen finanziellen Mitteln. Ein Leitfaden für BetriebsrätInnen Leitfaden für Frauen und Männer in Karenz (Karenz, Elternteilzeit, Wiedereinstieg) Leitfaden für Alleinerziehende Informationen für alleinerziehende Eltern Wert-Schätze Pflege-Schätze 10 Wertschätze zur Selbstsorge für Angehörige, die pflegen, betreuen und Verantwortung übernehmen Wert-Schätze 12 schlaue Tipps für Frauen zur Lebensgestaltung Körperbilder in den Medien Diese Broschüre folgt dem Ziel, die Ideale von Frauen und Männern in den Medien zu entzaubern und gängige Rollenbilder, Körpercodes und Stereotypen offen zu legen. Sicherheitstipps für Frauen und Mädchen – Aktualisierung 2015 Hier sind eine Reihe wichtiger Hilfestellungen, Hinweise und Tipps für die Sicherheit von Mädchen und Frauen aufgelistet. Das Heft entstand in Zusammenarbeit mit dem Landespolizeikommando Vorarlberg. Gewalt in Familie und Partnerschaft erkennen / benennen / Betroffene informieren Gewalt in Familie und Partnerschaft Wie kann ich helfen? Nein bedeutet Nein – Folder oder Plakat Im Folder sind eine Reihe wichtiger Hilfestellungen, Hinweise und Tipps gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz aufgelistet. Auf dem Plakat sind die wichtigsten Anlaufstellen gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz aufgelistet. Gleiches Recht für beide Die Broschüre informiert über die häufigsten Fragen aus dem Ehe- und Scheidungsrecht und der Lebensgemeinschaft, wie Ehe, Scheidung, Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft, Nichteheliche Lebensgemeinschaft, Gewalt in der Beziehung, und wichtige Adressen Leitfaden für Angehörige, Verwandte, FreundInnen, Bekannte, NachbarInnen, KollegInnen ... 13 Folder Politiklehrgang für Frauen 2016 Folder zum Politiklehrgang mit organisatorischen Hinweisen Gender Mainstreaming – Folder Die 16 Genderfragen zu Ihrer Arbeit Broschüren und Folder zu unterschiedlichen Themen sind in PDF´s auf der Homepage www.vorarlberg.at/frauen abrufbar. Subventionen Das Referat für Frauen und Gleichstellung im Amt der Vorarlberger Landesregierung gewährt im Rahmen der allgemeinen Förderrichtlinien des Landes Vorarlberg finanzielle Unterstützungen, spezielle Beiträge für Veranstaltungen und Projekte, die zur Verbesserung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Gesellschaft beitragen. Über Förderrichtlinien, Voraussetzungen und Abwicklung von Ansuchen informiert das Referat für Frauen und Gleichstellung. Auch im letzten Jahr wurden zahlreiche Veranstaltungen, Projekte, Lehrgänge und Seminare gefördert. Darunter waren beispielsweise Lehrgänge in St. Arbogast, Selbstverteidigungskurse, verschiedenste Seminare in Batschuns, an Volkshochschulen uva. Im Jahr 2015 wurden vom Referat für Frauen und Gleichstellung 40 Förderanträge abgewickelt. Förderformulare sind auf der Webseite www.vorarlberg.at/frauen abrufbar. 14 II. Vernetzung und Koordination Frauennetzwerk Vorarlberg Seit 15 Jahren setzen sich über 80 Frauensprecherinnen des Frauennetzwerks Vorarlberg für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein und sie setzen sich für die Gleichstellung dort ein, wo sie am besten wirkt, nämlich in der Gemeinde und in der Region. Die Frauensprecherinnen gestalten Projekte und schaffen durch Vorträge Information und Bewusstsein für das Thema. Sie alle wissen, dass Gleichstellung von Mann und Frau die Voraussetzung für Wachstum, Beschäftigung und sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft in unserem Land ist. Das Erfolgsprojekt Frauennetzwerk Vorarlberg geht weiter. Die Frauensprecherinnen haben beschlossen, das bewährte Projekt Frauennetzwerk für die nächsten 5 Jahre bis 2020 weiterzuführen. Sie werden gemeinsam mit dem Referat für Frauen und Gleichstellung, den Frauen- und Mädchenorganisationen, den Sozialpartnern und vielen Organisationen die Interessen der Frauen in den Gemeinden und in den Regionen öffentlich machen und sich für bessere Lebensbedingungen, für Gesundheit, Bildung, Abbau der Rollenstereotypen, politische und wirtschaftliche Teilhabe und eigenständige Existenzsicherung bei Frauen einsetzen. Das Referat für Frauen und Gleichstellung der Vorarlberger Landesregierung bietet die landesweite Plattform und ist zugleich Schnittstelle zu überregionalen Organisationen und Einrichtungen. Das Referat für Frauen und Gleichstellung unterstützt und begleitet das Frauennetzwerk und garantiert den Informationsfluss zwischen den Regionen und dem Land. Für die „Sichtbarkeit“ und Motivation der engagierten Frauensprecherinnen ist eine positive und unterstützende Einstellung der Gemeinde eine wesentliche Voraussetzung. Öffentliche Anerkennung der zeitintensiven Tätigkeit durch die politischen Verantwortlichen in der Gemeinde und ein positives Image sind zentrale Erfolgskriterien für die Arbeit der Frauensprecherinnen. Daran wollen wir in den kommenden 5 Jahren weiterarbeiten, denn die Dauerhaftigkeit und Vitalität des Netzwerkes wird auch in Zukunft in großem Maße von den einzelnen Frauensprecherinnen geprägt werden. Im Jahr 2015 wurden viele Aktivitäten von den Frauensprecherinnen des Frauennetzwerks Vorarlberg durchgeführt. Regionale und lokale Angebote für Frauen Dem lokalen Bedarf und lokalen Interessen entsprechend, organisierten die ehrenamtlichen Frauensprecherinnen 2015 eine breite Palette unterschiedlicher Aktivitäten: Frauenfrühstücke, Stammtische mit Politikerinnen, Besichtigungen der Ausstellungen im Frauenmuseum Hittisau, Filmvorführungen und einiges mehr. Um Synergien zu nutzen, wird auch die Zusammenarbeit mit Frauenorganisationen angestrebt. Im Jahr 2015 wurde die Veranstaltungsreihe betrifft:frau weiterhin erfolgreich umgesetzt. Über 100 Frauen haben an den Veranstaltungen teilgenommen. Die Frauenfrühstücke werden von den Frauen gut angenommen. Diese finden regelmäßig in Altach und in Röthis statt. Angeregte Diskussionen zu frauenrelevanten Themen oder die Ankündigung von Veranstaltungen sind Teil der Frauenfrühstücke. In Zusammenarbeit mit dem FEMAIL-FrauenInformationszentrum werden seit vielen Jahren Sprechtage für Frauen in den Regionen angeboten. Im Jahr 2015 wurden die FEMAIL-Sprechtage im Rahmen des Projektes „frauen.fragen – Information und Beratung für Migrantinnen“ umgesetzt. Die Sprechtage fanden in Kooperation mit den Integrationsbeauftragten der Gemeinden Götzis, Rankweil, Wolfurt, Lustenau und Hohenems statt. 15 Veranstaltungen/Workshops 2. Internationaler Frauenwelttag im Leiblachtal Die Veranstaltung fand am 7. März 2015 in der Gemeinde Hörbranz statt. 56 Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Region haben daran teilgenommen. Frauen gestalten die Gemeinde 2015 Im Anschluss an die Gemeindevertretungswahlen im März 2015 wurden unter Federführung des Referates für Frauen und Gleichstellung Workshops für neue und altgediente Gemeindevertreterinnen angeboten. Zum Thema „Politische Arbeit in der Gemeinde“ wurden Workshops in Feldkirch und in Bregenz durchgeführt. Podiumsdiskussion im Großen Walsertal Was macht die Lebensqualität des ländlichen Raumes speziell für Frauen aus und was bewegt die Frauen im Großen Walsertal? Diese Fragen standen am Donnerstag, 1. Oktober 2015, in St. Gerold im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion mit Landesrätin Katharina Wiesflecker. Gemeinsam mit den Fachleuten beteiligten sich viele interessierte Frauen sowie mehrere Bürgermeister aus der Talschaft am Gespräch. Das Frauennetzwerk Vorarlberg stellt sich vor Neben der Website des Frauennetzwerkes Bregenzerwald unter www.bregenzerwaelderinnen.at stellen sich immer mehr regionale Netzwerke oder Frauensprecherinnen in den Medien und auf den Websites der Gemeinden oder Regionen vor. Hier nur einige ausgewählte Beispiele: Frauennetzwerk der Kummenberg-Region Auf der Website der Marktgemeinde Götzis werden das regionale Netzwerk mit der Regionensprecherin und die Frauensprecherin der Gemeinde vorgestellt. http://goetzis.at/gesundheit-soziales/frauennetzwerk Frauennetzwerk Vorderland Ausführliche Informationen über das Frauennetzwerk, ein Foto der Frauensprecherinnen und ihrer Stellvertreterinnen, eine Kontaktliste und das Handbuch für Frauensprecherinnen sind auf der Website des Frauennetzwerkes der Region Vorderland zu finden. https://vorderlandhus.at/frauennetzwerk/ Frauennetzwerk Großes Walsertal Ein gelungenes Beispiel für eine Gemeinde findet sich auf der Website der Gemeinde Fontanella. Hier werden das Frauennetzwerk Großes Walsertal, die Regionensprecherin und die Frauensprecherin mit Foto und Kontaktdaten vorgestellt. www.fontanella.at/Gemeinden/Fontanella/Gesundheit_und_Soziales/Frauennetzwerk_Grosses Walsertal 16 Folder Frauennetzwerk Das „Handbuch für Frauensprecherinnen“ ist ein übersichtliches Arbeitsinstrument, das zum einen über Struktur und Aufgaben des Frauennetzwerks, zum anderen in einem eigenen Praxisteil über Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzungstätigkeit, Veranstaltungsorganisation und Teamwork informiert. Die Vortragsreihe betrifft:frau beinhaltet folgende Themen: • • • • • • • • • • • • • • • • Arbeitsrecht für Mütter und solche, die es noch werden (wollen) Chancen und Gefahren neuer Medien Das Thema Gynäkologie aus der Sicht der verschiedenen Lebensphasen einer Frau Der Schlüssel zu einem glücklichen Leben Mein Tag hat 48 Stunden, oder nicht? Erbrecht Frauen und Geld – Frauen und Schulden Holen Sie sich vom Staat, was Ihnen zusteht Meine Pension Meinen Stärken auf der Spur Mein Recht in Ehe und Lebensgemeinschaft Mütter und Töchter Sind Sie a-typisch? Wechseljahre – das Tor in eine neue Lebensphase Wiedereinstieg, der gelingt! Wie mache ich mich selbstständig? 15 Jahre Frauennetzwerk Vorarlberg Die Festschrift ist eine Kurzbeschreibung des Frauennetzwerks Vorarlberg mit Chronologie und Meilensteinen, sowie Statement der Regionensprecherinnen und deren Stellvertreterinnen. Die Termine zu den Veranstaltungen finden Sie unter www.frauennetzwerk.at oder www.femail.at 17 Frauennetzwerk Vorarlberg Sprecherinnen der Regionen: Region Bregenzerwald: Ingrid Delacher Regionensprecherin T +43(0)650 7922255 E [email protected] Doris Meusburger Stellvertreterin T +43(0)676 7341274 E [email protected] Region Großes Walsertal: Carmen Stark Regionensprecherin T +43(0)664 4228991 E [email protected] Maria Ganahl Stellvertreterin T +43(0)664 8469500 E [email protected] Region Hofsteig: a Mag. Susanne Nigg Regionensprecherin T +43(0)650 5464889 E [email protected] Yvonne Böhler Stellvertreterin T +43(0)5574 66942 E [email protected] Region Kummenberg: Kiki Karu Regionensprecherin T +43(0)664 2407529 E [email protected] Region Leiblachtal: Nicole Lissy Jancsó Regionensprecherin E [email protected] Region Montafon: Christine Bauer Stellvertreterin T +43(0)664 2223657 E [email protected] 18 Carmen Bertel Stellvertreterin T +43(0)5523 58400 E [email protected] Region Vorderland: Angela Alicke Regionensprecherin und Stellv. der Landessprecherin T +43(0)699 19008560 E [email protected] Ulrika Dobler Stellvertreterin T +43(0) 650 4448449 E [email protected] Region Walgau: Sabine Wäger Landessprecherin und Regionensprecherin T +43(0)664 1228871 E [email protected] Referat für Frauen und Gleichstellung: a Mag. Monika Lindermayr Projektleiterin T +43(0)5574 511-24113 E [email protected] Bettina Gotwald Projektassistentin T +43(0)5574 511-24136 E [email protected] Webseite Frauennetzwerk Vorarlberg www.frauennetzwerk-vorarlberg.at 19 Überregionales Netzwerk – Vorarlberg/Liechtenstein/Schweiz Liechtenstein, Vorarlberg, Schweiz Das Netzwerk von Frauen- und Mädchenorganisationen im Bodenseeraum entstand im Jahr 2000 in Zusammenarbeit mit den Gleichstellungsstellen der Schweiz und Liechtenstein. www.3laenderfrauen.org Aktivitäten der 3Länderfrauen im Jahr 2015 waren: 20 Betreuung der gemeinsamen Internet-Homepage Informations- und Diskussionsmöglichkeiten gemeinsames Angebot Veranstaltungskalender verstärkte Zusammenarbeit mit den verschiedenen öffentlichen und privaten Einrichtungen Interreg Projekt „betrifft:rollenbilder“ Interreg Projekt „betrifft: Frauen entscheiden“ www.3laenderfrauen.org von Veranstaltungen und www.3laenderfrauen.org Seminaren und einen für vielfältige gemeinsamen Netzwerk „Frauenbildung“ Der Frauenbildungskalender ist ein Nachschlagewerk der Vorarlberger Erwachsenenbildung, denn er informiert in übersichtlicher und kompakter Form über Bildungs- und Beratungsangebote für Frauen. Die Palette reicht von berufsbezogenen Angeboten bis zu solchen in den Bereichen Kreativität, Gesundheit und Persönlichkeitsentwicklung. Eine Liste aller Kontaktadressen erleichtert die Suche nach dem passenden Angebot. Der Frauenbildungskalender erscheint seit 2012 zweimal im Jahr. Die Auflage beträgt jeweils 3.000 Stück für eine Frühjahrs- und eine Herbstausgabe. Der Bildungskalender kann unter www.vorarlberg.at/frauen heruntergeladen werden. 21 Frauennetzwerk AK, ÖGB und das Land Vorarlberg Die drei Organisationen (AK, ÖGB und Land Vorarlberg) arbeiten seit 1998 zu frauenpolitischen Themen eng zusammen und haben es sich zur wichtigen Aufgabe gemacht, die Situation der Frauen in Vorarlberg zu durchleuchten und kritisch zu hinterfragen. Im Jahr 2015 wurden gemeinsam Veranstaltungen zum „Wiedereinstieg“ und zur Arbeit mit den Einkommensberichten durchgeführt. Gleichstellungsbericht 2014 Ein wichtiges gemeinsames Produkt des Frauennetzwerkes AK, ÖGB und Land Vorarlberg ist der Gleichstellungsbericht. Der Bericht zeigt den aktuellen Stand, wie die Bemühungen in Sachen Gleichstellung von Frauen und Männern vorankommen, und ist dadurch für alle im Gleichstellungsbericht Tätige eine wichtige Handlungsgrundlage. Der Gleichstellungsbericht ist seit April 2014 im Internet unter www.vorarlberg.at/frauen abrufbar. FinanzKompass – Orientierung für Frauen in Vorarlberg Aktualisierung 2015 Herausgebende von dieser handlichen Broschüre sind AK, AMS, ÖGB und das Land Vorarlberg. Die Broschüre beinhaltet zahlreiche nützliche Ratschläge und alles Wesentliche zum sinnvollen und wirksamen Umgang mit den eigenen finanziellen Mitteln. Der FinanzKompass ist im Internet unter www.vorarlberg.at/frauen abrufbar. Einkommensberichte Am 1. März 2011 ist die Novelle zum Gleichbehandlungsgesetz für die Privatwirtschaft in Kraft getreten. Diese verlangt die Erstellung von Einkommensberichten. Damit soll die Einkommenstransparenz erhöht werden und die ungerechtfertigten Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern sollen beseitigt werden. 22 Arbeit in Gremien und Kommissionen Das Referat für Frauen und Gleichstellung ist geschäftsführende Stelle des: Frauenpolitischen Forums Begleitteams Gender Mainstreaming und der Plattform Gender Mainstreaming Vernetzung Frauen-Info-Fest Vernetzung Frauenbildung Das Referat für Frauen und Gleichstellung ist auf Landesebene in folgenden Gremien vertreten: Netzwerk „Chancengleichheit im Landesdienst“ Rahmenplan zur Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Landesverwaltung AG Migrantinnen Beschäftigungspakt Vorarlberg Begleitausschuss des Interreg IV-Programms „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“ Vorarlberg Akademie Steuerungsteam Frauengesundheit etc. Ebenfalls vertreten war das Referat für Frauen und Gleichstellung auf Bundesebene und überregionaler Ebene in folgenden Gremien: der Landesfrauenreferentinnen-Konferenz dem Runden Tisch zu Europaangelegenheiten der Frauenbeauftragten der Länder dem Bundesländerdialog der Arbeitsgruppe Gender Mainstreaming im Bundesministerium der Vernetzung mit den Gleichstellungsstellen des Fürstentums Liechtenstein und der Schweiz der Vernetzung mit den Gleichstellungsstellen Konstanz und Lindau der Vernetzung der Bundesländer zum „Nationalen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen“ Arbeitsgruppe „NAP für Frauengesundheit“ 23 Frauenpolitisches Forum Im Amt der Landesregierung besteht ein Frauenpolitisches Forum, das die Landesregierung in frauenpolitisch bedeutsamen Fragen zu beraten hat: bei der Ausarbeitung von Gesetzesentwürfen, welche die Frauen im besonderen Maße berühren, in grundsätzlichen Fragen der Frauenförderung, bei der Erlassung von Richtlinien und Programmen aufgrund dieses Gesetzes, in sonst bedeutsamen frauenpolitischen Fragen, in Fragen der Chancengleichheit und Verhinderung sexueller Belästigung. Das Frauenpolitische Forum kann Vorschläge für die Frauenförderung erarbeiten und sämtlichen Behörden, Einrichtungen, Organisationen der Wirtschaft, den Organen der Personalvertretung und Betriebsräten in Fragen der Chancengleichheit, Verhinderung sexueller Belästigung und Frauenförderung Information und Beratung anbieten. Das Frauenpolitische Forum kann Stellungnahmen und Empfehlungen zu allen, die Chancengleichheit, sexuelle Belästigung und Frauenförderung betreffenden Fragen verfassen. Im Jahr 2015 wurden zwei Sitzungen durchgeführt. Mitglieder des Frauenpolitischen Forums 2015 Gesetz zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern Download unter: www.vorarlberg.at/frauen 24 III. Projekte und Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern Grundlagenforschung Gleichstellungsindikatoren und Vorarlberger Gleichstellungsbericht: Mit der Aktualisierung der 30 im Jahr 2008 erstellten Indikatoren für die Gleichstellung von Frauen und Männern in Vorarlberg wurden die Statistiken um die ergänzenden Daten im Bereich Erwerbsarbeit erweitert. Die aktualisierten Gleichstellungsindikatoren sind Basis für die Erstellung eines Berichtes über die Gleichstellung von Frauen und Männern in Vorarlberg. Der Gleichstellungsbericht knüpft an die inhaltliche Struktur der vier, im Auftrag des Landes Vorarlberg, des ÖGB Vorarlberg und der Arbeiterkammer Vorarlberg, erstellten Frauensituationsberichte an. Der Gleichstellungsbericht wurde im Frühjahr 2014 vorgestellt. Studie und Maßnahmenkatalog zu Berufswahlprozessen Als Grundlage für die Studie „Berufswahlprozesse bei Kindern von vier bis zehn Jahren" wurden bislang Recherchen zum Thema Berufswahlprozesse erstellt sowie Studien, Projekte und Materialien analysiert und auf ihre Umsetzbarkeit für Vorarlberg geprüft. In der zweiten Projektphase wurden seit Januar 2013 Fokusgruppen und Interviews mit Pädagoginnen in den Volksschulen und Kindergärten durchgeführt. Die Elternbefragung wurde sowohl quantitativ als auch qualitativ ausgewertet. Die Studie wurde 2015 vorgestellt. 25 Regionaler Aktionsplan für die Gleichstellung von Frauen und Männern in Vorarlberg 2014 – 2018 Mit dem Regionalen Aktionsplan möchten wir die Strategie der Gleichstellung definieren und verstärkt Maßnahmen setzen, um das Ziel der Gleichstellung von Frauen und Männern in Vorarlberg zu erreichen. Auf der Basis von 30 Gleichstellungsindikatoren, die jährlich aktualisiert werden, haben Expertinnen und Experten aus Sozialpartnerschaft und Vorarlberger Organisationen 125 konkrete Maßnahmen für folgende Handlungsfelder erarbeitet: Ausbildung Erwerbsarbeit, Einkommen, soziale Situation Politische und wirtschaftliche Partizipation Hausarbeit und Kinderbetreuung Im Bereich der Ausbildung bestehen die maßgeblichen Ziele darin, Rollenklischees aufzubrechen und das Berufswahlspektrum und die Bildungswege zu erweitern. Um Chancengleichheit im Berufsleben zu erreichen, gilt es, Frauen den Weg in die Erwerbsarbeit zu erleichtern, den Frauenanteil in Führungspositionen und bei Unternehmensgründungen zu erhöhen, Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern zu reduzieren, aber auch die soziale Absicherung zu verbessern. Ein weiteres Ziel besteht darin, Frauen verstärkt für die Politik zu motivieren, damit sie ihre Interessen besser vertreten und gesellschaftliche Entscheidungen mitbestimmen können. Der vierte wichtige Punkt betrifft die Familienarbeit und Kinderbetreuung. Hier geht es um die partnerschaftliche Aufteilung der Carearbeit sowie das Aufbrechen von Rollenstereotypen. Zu all diesen Handlungsbereichen definiert der Aktionsplan eine Reihe konkreter Maßnahmen. Der Regionale Aktionsplan für die Gleichstellung der Geschlechter in Vorarlberg 2014–2018 kann im Internet auf www.vorarlberg.at/frauen abgerufen werden. 26 Interreg Projekt „betrifft:rollenbilder“ Gemeinsam mit den Gleichstellungsstellen Liechtenstein und Graubünden beauftragte das Referat für Frauen und Gleichstellung den Verein Amazone mit der Weiterführung des Projekts betrifft:rollenbilder. Im Projekt betrifft:rollenbilder werden Klischees und Rollenstereotype über Mädchen und Jungen, Frauen und Männer beleuchtet und sichtbar gemacht. Ziel war es, in verschiedenen Maßnahmen wie dem Kino-Spot rollen:clip, einem Workshop für Medienschaffende sowie Workshops für Schülerinnen und Schüler, für Genderthemen zu sensibilisieren und Rollenbilder in den Köpfen zu erweitern. Auch die Wanderausstellung rollen:parkour konnte während der Projektverlängerung wieder gebucht werden. rollen:parkour Die vom Verein Amazone konzipierte und umgesetzte Wanderausstellung besteht aus den fünf Stationen rollen:kino, rollen:schiessen, rollen:spiegel, rollen:bilder und rollen:movie. Diese setzen sich humorvoll, hinterfragend und interaktiv mit Rollenbildern, Klischees und Stereotypen auseinander. Von kurzen Videos über untypische Berufsbilder über interaktive Stationen bis hin zum aktiven Beseitigen von Rollenbildern bietet die Ausstellung ein buntes Programm für Jugendliche, Erwachsene, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Interessierte. Workshops für Schulklassen Basierend auf den Inhalten der Wanderausstellung rollen:parkour fanden insgesamt vier mehrstündige Workshops mit interaktiven Methoden zu Klischees, Rollenzuschreibungen und Stereotypen mit Schulklassen aus Vorarlberg statt. Workshop für Medienschaffende in Vaduz in in Die Referentin Dipl.-Ing. Dr. Bente Knoll setzte sich im Workshop für Medienschaffende mit den Grundzügen einer genderfreundlichen Mediengestaltung auseinander, indem Text- und Bildbotschaften aus der Perspektive unterschiedlicher Zielgruppen analysiert wurden. Die Inhalte wurden interaktiv mit den Erfahrungen der Teilnehmenden aus Liechtenstein und Österreich in Verbindung gebracht. rollen:clip Ergänzend zur Wanderausstellung rollen:parkour und der Vortragsreihe rollen:talk entstand der Kino-Spot rollen:clip. Konzipiert und umgesetzt wurde der Spot vom Verein Amazone in Zusammenarbeit mit der Filmemacherin Doris Musikar. Der Clip wurde im Februar und März 2015 in ausgewählten Kinos in Graubünden, Liechtenstein und Vorarlberg gezeigt. 27 rollen:quiz Das rollen:quiz ist eine Methode für Workshops und Unterrichtseinheiten. Dabei nehmen die Teil-nehmenden zu unterschiedlichen Gender-Fragen Stellung. Inhaltlich basieren die Fragen auf den Ergebnissen der im Projekt betrifft:rollenbilder durchgeführten Befragung von Jugendlichen in Graubünden, Liechtenstein und Vorarlberg. Sie werden ergänzt durch allgemeine Fragen zu Rollen-zuschreibungen und zur sozialen Geschlechtertrennung. Der Verein Amazone wurde im Rahmen des länderübergreifenden Interreg-Projekts betrifft:rollenbilder mit der Umsetzung des rollen:quiz vom Referat für Frauen und Gleichstellung (Bundesland Vorarlberg), der Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann (Kanton Graubünden) und der Stabsstelle für Chancengleichheit (Regierung des Fürstentums Liechtenstein) beauftragt. Das rollen:quiz kann unter: www.rollenbilder.org heruntergeladen werden. Mehr Infos unter: www.rollenbilder.org Das Projekt wurde finanziert vom Referat für Frauen und Gleichstellung Vorarlberg, der Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann des Kantons Graubünden und der Stabsstelle für Chancengleichheit des Fürstentums Liechtenstein. 28 Projekt S.I.G.N.A.L gegen Gewalt an Frauen in Familie und Partnerschaft Gewalt an Frauen erkennen, benennen und dagegen handeln International wird Gewalt gegen Frauen und Mädchen als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen eingeschätzt, sie hinterlässt seelische und körperliche Verletzungen. Studien belegen, dass sich Betroffene an Gesundheitseinrichtungen wenden, noch bevor sie Hilfe durch Beratungsstellen oder die Polizei in Anspruch nehmen. Alarmierend ist die hohe Zahl von Betroffenen. Eine von vier in Europa lebenden Frauen wurde mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt durch ihren jetzigen oder ehemaligen Partner. Im Gesundheits- und Pflegebereich tätige Menschen werden im Laufe ihres Berufslebens sehr oft mit dem Thema Gewalt konfrontiert. Je früher Gewalteinwirkungen erkannt und zur Sprache gebracht werden, desto effektiver kann an der Vermeidung und Verringerung der Gewalt gearbeitet werden. Das Projekt S.I.G.N.A.L wird im Auftrag des Referats für Frauen und Gleichstellung von der ifs Gewaltschutzstelle durchgeführt. Die Gewaltschutzstelle ist eine gesetzlich anerkannte Opferschutzeinrichtung und hat sich zum Ziel gesetzt, im Gesundheitsbereich tätige Menschen für das Thema Gewalt zu sensibilisieren. 2015 haben Informationsveranstaltungen an der Schule für Sozialberufe, der Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Feldkirch und an der psychiatrischen Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Rankweil stattgefunden. Weiters werden Informationen über die Unterstützungsmöglichkeiten für gewaltbetroffene Menschen vermittelt. Die Notfallkarte „S.I.G.N.A.L gegen häusliche Gewalt“ verweist auf psychosoziale Beratungsangebote und liegt in allen Ambulanzen der Krankenhäuser auf. 29 Interreg – Projekt „betrifft:Frauen entscheiden“ Start des Interregprojektes „betrifft:Frauen entscheiden“ Vorarlberg, Graubünden und Liechtenstein haben im Bereich der Gleichstellung von Frau und Mann ein neues Interreg-Projekt lanciert. In den drei Regionen sind Frauen in Entscheidungs- und Führungsfunktionen nach wie vor untervertreten. Und hier setzt das neue Projekt an: Es will Frauen jeden Alters ermutigen, ein Amt bzw. eine Funktion in einer Führungs- bzw. Entscheidungsposition anzustreben. Projektdauer: August 2015 – Dezember 2017 Datenerhebungen Es werden zwei ländervergleichende Datenerhebungen durchgeführt. Die eine Untersuchung befasst sich mit der Präsenz von Frauen und Männern in den Medien. Die andere Untersuchung erhebt bzw. bereitet die Daten zur Vertretung von Frauen und Männern in Entscheidungs- und Führungspositionen in verschiedenen Gremien auf – insbesondere in den Bereichen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Soziales, Medien, Bildung/Wissenswissenschaften, Sport und Kultur. Die Ergebnisse werden Mitte des kommenden Jahres präsentiert. Fachsymposium, Mädchenparlament, Schulungen und Lehrgänge Das Projekt richtet sich an Frauen jeden Alters. Für ganz junge Frauen zwischen 12 und 20 Jahren werden verschiedene Workshops zur Partizipation in politischen Prozessen angeboten und im Frühsommer 2016 wird ein länderübergreifendes Mädchenparlament in Bregenz durchgeführt. Das Projekt bietet zudem Kurzlehrgänge „Fit für die Politik“, Workshops zum Thema Socialmedia für politikinteressierte Frauen. Für Medienschaffende werden Tutorials, Webkonferenzen und Workshops angeboten. Die Angebote sensibilisieren für die Präsenz von Frauen und Männern in den Medien. Im Frühjahr 2017 findet ein länderübergreifendes Fachsymposium statt. Es richtet sich an Mitarbeitende von Fachstellen aus dem Gleichstellungsbereich, an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, an Interessierte aus dem Gleichstellungsbereich und an Medienschaffende. Mädchen und Berufswahl „girl’s day“ Der internationale girl’s day gibt die Möglichkeit, die vielen technischen, handwerklichen und naturwissenschaftlichen Berufe zu entdecken. Die Broschüre „Berufsorientierung für Mädchen“ macht dies möglich. Denn diese Broschüre informiert Mädchen über verschiedene, vor allem untypische Berufe und ist eine wertvolle Ergänzung zur Berufsorientierung in der Schule und eine Anregung für alle Mädchen, die sich Gedanken über ihre künftigen Bildungs- und Berufsmöglichkeiten machen. Mit der neuen Broschüre sollen Mädchen ermutigt und motiviert werden, auch die vielen technischen, handwerklichen und naturwissenschaftlichen Berufe und Ausbildungen für sich zu entdecken. Broschüre „Berufsorientierung für Mädchen – Handwerk, Technik und Naturwissenschaften“ 30 Erweiterung des Berufswahlspektrums Der Umgang mit Technik und Handwerk ist für Mädchen nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. Immer noch macht die geschlechtsspezifische Sozialisation die Hemmschwellen im Umgang mit Handwerk und Technik schwer überwindbar. Daher werden Maßnahmen zur Erweiterung des Berufswahlspektrums angeboten. Eingegliedert in den Alltag des Mädchenzentrums Amazone werden Handwerk und Technik alltäglich, normal und machen zudem Spaß. Im Umgang mit Maschinen und Geräten benötigen Mädchen fachliche Unterstützung, die sie durch eine erfahrene Handwerkerin bekommen. Über den Austausch mit Peermädchen und Fachfrauen werden Mädchen und junge Frauen motiviert, Neues auszuprobieren und alternative Möglichkeiten für Berufe kennenzulernen. Vorbilder werden erlebbar gemacht. Mädchen und jungen Frauen wird zudem ein niederschwelliger Experimentierraum zur Auseinandersetzung mit eigenen Stärken und Fähigkeiten eröffnet. Über reflektierte Begleitungen der Fachfrauen können Hemmschwellen im geschützten Rahmen abgebaut werden. Die Erweiterung des Berufswahlspektrums wurde finanziert vom Referat für Frauen und Gleichstellung Vorarlberg. Girls Can Work It Im Projekt Girls Can Work It wurde vom Verein Amazone von Juni 2014 bis Juni 2015 in enger Zusammenarbeit mit den Modellschulen Mittelschule Wolfurt und Mittelschule Bludenz die Erweiterung des Berufswahlspektrums von Mädchen hinsichtlich handwerklich-technischer Berufsfelder konzipiert und durchgeführt. Ziel von Girls Can Work It war es, durch Förderung der Eigeninitiative von Mädchen, Talente zu wecken, neue Fähigkeiten und Stärken kennenzulernen, eigene Ideen selbstbestimmt umzusetzen und sie für die Zukunft zu stärken. Durch das Ausleben der eigenen Kreativität im Team wurden Zusammenhänge zum Berufsalltag aufgezeigt. Der Selbstwert der Mädchen wurde durch das Tun und die Rückmeldungen des Klassenverbandes aufgebaut und gestärkt. Für den Ausbau von Angeboten zur Berufsorientierung an Schulen spielte die Weiterbildung und Stärkung von Lehrpersonen eine wichtige Rolle. Begleitend zu den Angeboten für Mädchen wurden Maßnahmen für Lehrerinnen und Lehrer durchgeführt, in denen sie sich mit den Zusammenhängen zwischen Geschlechterrollen und Lebensplanung auseinandersetzten und praxisorientierte Methoden und Werkzeuge für die geschlechtssensible Berufsorientierung von Mädchen und Jungen ausprobierten. Sie lernten die besonderen Fähigkeiten von Jugendlichen zu unterstützen, sodass sie auf die aktuellen Bedingungen beim Berufseinstieg eingehen können. Durch die Erweiterung ihres ExpertInnenwissens über theoretische und praktische Inputs wurden die Modellschulen bei der Entwicklung des standortbezogenen Umsetzungskonzepts unterstützt. Girls Can Work It wurde finanziert durch das Bundesministerium für Bildung und Frauen und dem Referat für Frauen und Gleichstellung Vorarlberg. 31 BIFO Messe Die alle zwei Jahre stattfindende BIFO Messe im WIFI Hohenems war ein voller Erfolg! In vier Tagen wurden im vom Verein Amazone konzipierten und gestalteten Raum „Mädchen und Technik“ über 1.000 Mädchen und Jungen, Frauen und Männer gezählt. Die Fotoausstellungen von Vorarlberger Technikerinnen und die Polaroid-Fotostation „Ich als Technikerin“ wurden von den Besuchenden mit viel Begeisterung angenommen. Das Projekt „I kann’s! I trau mer’s zu!“ war mit Lehrmädchen aus technischen Berufen bei der „Roberta – Mädchen erobern Roboter“- Station im Einsatz. Alles in allem war es ein funktionierender Mix aus Spaß und Information – für Jugendliche und Erwachsene! 32 mädchen:impulstage 2015 get the picture! Bereits zum 14. Mal veranstaltete der Verein Amazone im Auftrag des Referats für Frauen und Gleichstellung die mädchen:impulstage. Das dreitägige Event war ein voller Erfolg! Schon am Eröffnungstag sorgten rund 200 Mädchen für tolle a Stimmung. Mag. Monika Lindermayr übernahm den Startcountdown, welcher zum allerersten Mal aufgrund des Schlechtwetters indoor stattfand. Vom 20. bis 22. Mai 2015 nutzten insgesamt 656 Besucherinnen aus ganz Vorarlberg die Möglichkeit, sich zum Thema Medien und Sicherheit im Netz zu informieren. Ziel war es, den Mädchen einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen, Medien kritisch zu hinterfragen und aktiv mitzugestalten. Durch Informationen und Impulse zur spielerischen Auseinandersetzung wurde Wissen vermittelt und Sensibilisierung gefördert. In verschiedenen Workshops und interaktiven Stationen bekamen die Besucherinnen spannende Einblicke in kreative Möglichkeiten medialer Mitgestaltung und entdeckten neue Talente. In fünf Workshops, geleitet von Medienfachfrauen, Sexualpädagoginnen und Autorinnen, konnten interessierte Besucherinnen einiges über die Gefahren von Sexting erfahren, ihre Story auf Papier bringen, die Hauptrollen in bunten Video-Clips spielen, Mädchen- und Frauenbilder in den Medien reflektierten und ihre eigene Lochkamera mit echtem Filmmaterial bauen. Zahlreiche Stationen bildeten ein Rahmenprogramm, das sichtlich Spaß machte. So wurde in der Wettkampfarena ausdauernd gegeneinander gekämpft. Im Girls Media Check Corner wurden PrivatsphäreEinstellungen und Passwörter auf ihre Sicherheit überprüft. Peer Mädchen gaben Tipps zur sicheren Nutzung von Apps. Eine Challenge war der Drohnenparkour, bei dem die Pilotinnen Gefühl bewiesen, um mit den filigranen Flugobjekten durch den brennenden Reifen zu fliegen. Highlight war der Fotowettbewerb, bei dem die Fotografinnen der kreativsten Pics coole Preise fürs Smartphone gewinnen konnten. Mit einem frischen Cocktail konnten die Mädchen in der Chill- out- Zone entspannen, um dann ihr Talent bei Singstar unter Beweis zu stellen. Mehr Infos unter: www.amazone.or.at/maedchenimpulstage 33 Bunt & Quer7 – Mädchenarbeit und Migration Das Projekt Bunt & Quer kann auf eine bewegende Geschichte zurückblicken. Während des „Europäischen Jahres des interkulturellen Dialoges“ im Jahr 2008 stand die Annäherung zum Thema Mädchenarbeit und 2 Migration im Pilotprojekt von Bunt & Quer im Vordergrund. Bunt & Quer zielte auf die Auseinandersetzung zum Thema Mädchenarbeit und Migration ab. Die Verbindung der individuellen Lebenswelt mit dem 3 öffentlichen Lebensraum bildete den Fokus von Bunt & Quer . Ein generationsübergreifender, interkultureller 4 Dialog schaffte in Bunt & Quer neue Anknüpfungspunkte und institutionelle Mitgestaltungsmöglichkeiten. 5 6 Bunt & Quer fokussierte den Einbezug von Eltern und anderen Bezugspersonen. Und Bunt & Quer trug das 7 Angebot der interkulturellen Mädchenarbeit mobil in die Öffentlichkeit. Im Jahr 2015 schloss Bunt & Quer an die Erfahrungen der Vorprojekte an und arbeitete gemeinsam mit Jugendlichen an medialen Identitäten. Bunt & Quer schafft den Spagat in einem Spannungsfeld von Niederschwelligkeit und Expertinnenstatus und erarbeitet Grundlagen und Praxisbeispiele für Mädchen und junge Frauen. Peer Mädchen werden befähigt, für sich und andere aus ihrer Community zu sprechen. Im informellen Rahmen und in der breiten Öffentlichkeit werden vielfältige Mädchenidentitäten sichtbar. 7 Bunt & Quer wurde finanziert vom Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres, dem Bundesministerium für Familie und Jugend, dem Land Vorarlberg und der Stadt Bregenz. Mehr Infos unter: www.amazone.or.at/buntquer 34 Stationäre und mobile AmazoneBar Seit über einem Jahrzehnt ist die AmazoneBar on tour. Durch die alkoholfreie, stationäre und mobile AmazoneBar lernen Jugendliche eine leistbare Alternative zur alkoholdominierten Lokalszene kennen. Die laufende, prozessorientierte Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht und die Erweiterung des Erfahrungsspektrums durch das Mixen und Anbieten alkoholfreier Cocktails ist sowohl innerhalb des Mädchenzentrums Amazone als auch bei Außeneinsätzen ständiges Thema. An der AmazoneBar stehen Genuss und Spaß im Vordergrund. Die AmazoneBar wird von 17 professionell ausgebildeten und hoch motivierten Barkeeperinnen im Sinne des Peer Education Ansatzes betrieben. Im Rahmen der AmazoneBar gibt es folgende Angebote: • die mobile AmazoneBar auf Events • der Shake it-Impulsworkshop: Jugendliche lernen Cocktails richtig zu mixen • Fachberatung: Methodik- Material und Know-how im Umgang mit dem Thema Sucht für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Veranstaltende von Jugendevents und Festivals wie Vereine, Schulen, Gemeinden, Betriebe und Städte können die AmazoneBar buchen. Hauptzielgruppe des Angebots sind Jugendliche. Die AmazoneBar kann aber auch bei Veranstaltungen für Erwachsene zum Einsatz kommen. Mehr Infos unter: www.amazone.or.at/amazonebar Die AmazoneBar wird finanziert vom Land Vorarlberg, der Stadt Bregenz und gesponsert von der Hermann Pfanner Getränke GmbH. 35 IV. Gender Mainstreaming Gender Mainstreaming ist eine Strategie zur Verwirklichung der Gleichstellung von Frau und Mann. Kriterien der Gleichstellung werden in alle Lebensbereiche integriert. Für die Verwaltung bedeutet dies, dass bei jedem staatlichen Handeln, bei allen Projekten und Maßnahmen der Verwaltung die möglichen Auswirkungen auf Frauen und Männer geprüft und berücksichtigt werden, und zwar in jeder Phase eines Vorhabens – von der Erarbeitung des Konzepts bis zur Realisierung und Evaluation. Aufgabe von Gender Mainstreaming ist es, die Gesetze, Programme, Projekte und Maßnahmen auf Auswirkungen auf Frauen wie auf Männer zu überprüfen und so zu gestalten, dass das Ziel der Gleichstellung erreicht wird. Gender Mainstreaming in der Landesverwaltung Gender Mainstreaming hat für die Vorarlberger Landesregierung einen zentralen Wert erhalten und ist seit 2002 als Querschnittsaufgabe und Leitziel für alle Bereiche der Landespolitik verankert. Zur praktischen Umsetzung wurde ein ressortübergreifendes Begleitteam eingerichtet. Dem Begleitteam gehören der Landesamtsdirektor sowie Vertreterinnen und Vertreter der Abteilungen Regierungsdienste, Personal, Gesetzgebung, Europaangelegenheiten und Außenbeziehungen, Finanzen sowie Gesellschaft und Soziales an. Den Vorsitz führt das für Frauen- und Gleichstellungsfragen zuständige Regierungsmitglied. Die Geschäftsführung liegt beim Referat für Frauen und Gleichstellung. Im Jahr 2015 wurden neben Sensibilisierungs- und Schulungsmaßnahmen Beratungsworkshops mit neun Abteilungen der Landesverwaltung geführt. Ein Folder „Gender Mainstreaming“ mit 16 Fragen zur Überprüfung von Projekten, Programmen, Maßnahmen und Vorhaben wurde verbreitet. Gelungenes Beispiel für die Verbreitung von Gender Mainstreaming ist der Workshop: Gender Mainstreaming und Diversity in der Erwachsenenbildung Der Erwachsenenbildung kommt in ihrer gesellschaftsgestaltenden Funktion eine wichtige Rolle bei der Umsetzung und Verbreitung von Gender Mainstreaming zu. So wurde von der Abteilung Wissenschaft und Erwachsenenbildung ein Workshop mit der ARGE Erwachsenenbildung durchgeführt. Neben den grundlegenden Informationen über die Ziele und Umsetzung der Genderpolitik des Landes Vorarlberg fand eine vertiefende Auseinandersetzung mit Fragen der Geschlechter- und Diversitätsgerechtigkeit im Feld der Erwachsenenbildung statt. Der Workshop hat darüber hinaus Raum gegeben, ein gemeinsames Verständnis von Gender Mainstreaming, Diversity und Wirkungsorientierung (Analyse, Ziele, Umsetzung, Evaluation) auf Basis von praktischen Erfahrungen zu erarbeiten. Der Workshop war ein voller Erfolg und hat ein gemeinsames Verständnis von Gender Mainstreaming in der Erwachsenenbildung geschaffen sowie die bereits vorhandenen Erfahrungen aus Good Practice Beispielen aufgezeigt. Der Workshop mündete im gemeinsamen Tenor der Teilnehmenden, sich dem Thema weiter anzunehmen und Umsetzungsmöglichkeiten in den jeweiligen Einrichtungen der Erwachsenenbildung schrittweise vorzunehmen. Eine weiterführende Veranstaltung ist im Frühjahr 2016 geplant. Mehr zu Gender Mainstreaming unter: www.vorarlberg.at/frauen 36 Gender Budgeting Gender Budgeting ist in Österreich bereits seit 1.9.2009 im Bundes-Verfassungsgesetz verankert. Gemäß Art. 13 Abs.3 haben Bund, Länder und Gemeinden bei der Haushaltsführung die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern anzustreben. Die Budgetverteilung eines Landes kann auch als ihr in Zahlen gegossenes Regierungsprogramm bezeichnet werden. Frauen und Männer ziehen durch ihre unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen unterschiedlichen Nutzen aus öffentlichen Ausgaben und Förderungen. Hier genau hinzusehen und besonders ausgabenseitig auf eine gerechte Verteilung der öffentlichen Mittel zu achten, ist das Ziel von Gender Budgeting. Gender Budgeting bedeutet dabei eben nicht nur Frauen zu unterstützen, wie beispielsweise bei der Gestaltung von öffentlichen Parks oder bei Tiefgaragen (Frauen haben ein verstärktes Sicherheitsbedürfnis im öffentlichen Raum), sondern auch Burschen und Männer zu fördern, wie beispielsweise im Bibliothekswesen (Burschen lesen weniger) oder aber in der Gesundheitsförderung (Männer lassen weniger Vorsorgeuntersuchungen durchführen). Den Nutzen aus Gender Budgeting ziehen sowohl Frauen als auch Männer. Gender Budgeting ist eine Strategie, sämtliche Budgetmaßnahmen des Landes zu überprüfen, wie sie sich auf die Geschlechter auswirken. Im Landesvoranschlag 2015 wurden wieder genderrelevante Voranschlagsstellen analysiert und in einem Bericht zusammengefasst. Begleitende Unterstützungsangebote wurden zur Verfügung gestellt: • • • • • • www.vorarlberg.at/Chancengleichheit – Gender Mainstreaming Leitfaden „Gender Mainstreaming in der Verwaltung“ Begleitende Veranstaltungen für Führungskräfte und Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter Folder „Gender Mainstreaming – 16 Fragen für meine Arbeit“ Workshops „Genderkompetenz“ Beratungen und Coaching Gleichstellung auch im Landeshaushalt berücksichtigt Die Vorarlberger Landesregierung hat die Strategie Gender Mainstreaming als durchgängiges Leitprinzip für die Landespolitik und -verwaltung eingeführt. Schritt für Schritt zum geschlechtergerechten Budget 1. Überprüfung der Gleichstellungsrelevanz im Voranschlag, Ist-Analyse (Nutzerinnen und Nutzer, Zielgruppen, Datenauswertung, Veränderungspotenzial) 5. Überprüfung der Umsetzung und Zielerreichung, Soll-IstVergleich im Zuge des Rechnungsabschlusses 4. Erfolgsindikator Womit wird deutlich erkennbar, dass das Ziel erreicht wurde? 2. Festlegung von Zielen Was soll/kann erreicht werden? 3. Maßnahmen, Angebote, Projekte Womit kann mehr Gleichstellung erreicht werden? 37 gender:impulstage 2015 – mind the web gap Auf reges Interesse stießen die gender:impulstage 2015 – mind the web gap, die am 20. Oktober 2015 an der FH Vorarlberg stattfanden und von Landesrätin Katharina Wiesflecker feierlich eröffnet wurden. Im Auftrag des Referats für Frauen und Gleichstellung des Landes Vorarlberg führte der Verein Amazone die Fachtagung zum siebten Mal durch. Die gender:impulstage erreichten rund 120 Teilnehmende aus den Bereichen Bildung, Jugend, Soziales, Wirtschaft und Politik. Der Vortrag von Prof. Dr. Franz Josef Röll befasste sich mit der Rolle von Social Media bei der Identitätsbildung von Jugendlichen. Dabei klärte er über vernetzte Zusammenhänge auf und führte in verschiedene Medientheorien ein. Die anschließenden Workshops gaben praxisbezogene Inputs für die Arbeit mit Jugendlichen im Umgang mit Social Media. Im Rahmen der Medien Expo informierten verschiedene Vorarlberger Einrichtungen über ihre Angebote im Bereich Internet und Social Media. Der Verein Amazone stellte das Kabinett der Wahrheiten vor, eine Ausstellung, die einen kritischen Blick auf die Welt der Medien und deren Einfluss wirft. Die AmazoneBar war mit ihren erfrischenden Cocktails wieder ein beliebter Vernetzungstreffpunkt für die Teilnehmenden aus dem Inland und Ausland. Medien Expo • aha – Tipps & Infos für junge Leute, vertreten durch Magdalena Holzer, bereicherte die Medien Expo mit einem Infostand zum Thema Internet und Social Media. www.aha.or.at • Die AmazoneBar ist eines der zahlreichen partizipativen Angebote des Vereins Amazone und kann von Veranstaltenden, Vereinen, Schulen, Betrieben, Gemeinden etc. gebucht werden. Durch die Einrichtung einer alkoholfreien, stationären und mobilen Bar lernen Jugendliche eine Alternative zu alkoholischen Getränken kennen. www.amazone.or.at/amazonebar • Das ifs – Institut für Sozialdienste informierte die Besucherinnen und Besucher zum Thema Cybermobbing. Unterlagen und Auskünfte gaben Nadine Breuss, Elke Martin sowie Cybermobbinga Expertin Mag. (FH) Katharina Spiss. www.ifs.at • Die Ausstellung „Kabinett der Wahrheiten“ des Vereins Amazone zeigte, wie Medien und ihre realitätsferne Darstellung von Körperbildern das Selbstbild von Jugendlichen stark beeinflussen. An verschiedenen Stationen erhielten Teilnehmende einen Einblick in die Trickkiste der Medienwelt. www.amazone.or.at a Mit „Sucht hat viele Gesichter“ präsentierte sich Supro – Werkstatt für Suchtprophylaxe, vertreten durch Mag. (FH) Cornelia Müller, bei der Medien Expo. Das Spektrum an Verhaltenssüchten, insbesondere der Umgang mit Neuen Medien, waren dabei ein Schwerpunkt. www.supro.at/themen/verhaltenssuchte/medien/ Mehr Informationen erhalten Sie unter: www.amazone.or.at/genderimpulstage 38 mach es gleich: gender & schule Das länderübergreifende Interreg IV Projekt „mach es gleich: gender & schule“ setzt sich für mehr Chancengleichheit für Mädchen und Jungen, für den Abbau von Geschlechterrollenstereotypen und für die Förderung von Selbstbestimmung jenseits geschlechtsspezifischer Einschränkungen ein. In Schulen und der Jugendarbeit bedeutet die Genderperspektive, Mädchen und Jungen in ihren unterschiedlichen Bedürfnissen, Interessen und Kompetenzen wahrzunehmen, um ihre Potenziale zu fördern und einengenden Rollenbildern entgegenzuwirken. So kann Gleichstellung erreicht werden. Zentrales Anliegen im Projekt „mach es gleich: gender & schule“ war es, Interesse am Thema Gender zu wecken, für das Thema zu begeistern und in den einzelnen Regionen modellhaft umzusetzen. Das Konzept und die Erprobung an den Modellschulen dienten als Grundlage der veröffentlichten mach es gleich!-Mappe. Bis einschließlich März 2015 wurde sie vom Verein Amazone anhand von erlebnisorientierten mach es gleich!-Workshops zahlreichen Lehrpersonen, Jugendhäusern, Multiplikatorinnen, Multiplikatoren und Institutionen in Vorarlberg vorgestellt. Mehr Informationen erhalten Sie unter www.vorarlberg.at/frauen und www.amazone.or.at 39 V. Veranstaltungen Neujahrsempfang 2015 15. Jänner 2015, 19.00 Uhr, Kulturbühne AMBACH Götzis in Referentin: Prof. Jutta Allmendinger Thema: „Lebensentwürfe heute. Wie junge Frauen und Männer leben wollen“ Musik: Alexandra Sutter und Aja – Alexandra Eberle-Zischg Veranstaltung „Frühstück:Wiedereinstieg“ am 06.03.2015 in der AK Vorarlberg Informationen an Info-Ständen zum Wiedereinstieg: Arbeiterkammer, ÖGB Vorarlberg, Land Vorarlberg, Arbeitsmarktservice, BIFO, FEMAIL FrauenInformationszentrum, abz*austria 40 Präsentation der Wanderausstellung „Rollenbilder – Die Rolle deines Lebens“ Im Großen Walsertal wurde die Wanderausstellung bestehend aus den fünf Stationen rollen:kino, rollen:schiessen, rollen:spiegel, rollen:bilder und rollen:movie ausgestellt. Diese setzen sich humorvoll, hinterfragend und interaktiv mit Rollenbildern, Klischees und Stereotypen auseinander. Von kurzen Videos über untypische Berufsbilder über interaktive Stationen bis hin zum aktiven Beseitigen von Rollenbildern bietet die Ausstellung ein buntes Programm für Jugendliche, Erwachsene, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Interessierte. Information und Beratung für Männer Das Netz der Unterstützungsangebote für Männer in Vorarlberg ist erneut erweitert worden. Auf der Internetseite www.vordermann.at können sich Männer zu Themen aus unterschiedlichsten Lebensbereichen informieren und haben die Möglichkeit, sich anonym und kostenlos beraten zu lassen. www.vordermann.at 41 VI. Lehrgänge Politiklehrgang Das Referat für Frauen und Gleichstellung im Amt der Vorarlberger Landesregierung und die Kommission für die Gleichstellung von Frau und Mann in Liechtenstein haben bereits zum dreizehnten Mal einen Politiklehrgang für Frauen durchgeführt. Kompetentes Training für die politische Arbeit Der Politiklehrgang will Frauen befähigen und ermutigen, ihre Anliegen und Potenziale in politischen Gremien und in der Öffentlichkeit einzubringen. In sechs Modulen werden Frauen professionell für die konkrete politische Arbeit vorbereitet. Dazu gehören eine Standortbestimmung über das eigene politische Engagement, eine politikwissenschaftliche Einführung in die verschiedenen Politiksysteme Vorarlbergs und Liechtensteins, ein Rhetorik- und Argumentationstraining, eine Einführung in politische Strukturen, Konfliktmanagement und ein PR- und Medientraining. Die Teilnehmerinnen bekommen Unterstützung bei ihrem gesellschaftspolitischen Engagement oder ihrer politischen Arbeit. Sie erhalten einen Einblick in den politischen Alltag und werden mit politischem Grundwissen und Grundregeln vertraut gemacht. Selbstvertrauen und Selbstsicherheit werden gestärkt und Argumentationstechniken intensiv trainiert, sodass auch der Schritt in die Öffentlichkeit souverän gelingt. Wissenszuwachs und länderübergreifender Austausch In insgesamt dreizehn Lehrgängen haben 254 Absolventinnen (100 Liechtensteinerinnen und 154 Vorarlbergerinnen) diese Chance genützt und den Politiklehrgang abgeschlossen. Neben einer interessanten Zusatzausbildung haben diese Frauen auch von der interregionalen Zusammenarbeit profitiert, denn es wurden nicht nur neue Bekanntschaften geschlossen, sondern auch das Blickfeld auf das jeweils andere Land erweitert und Erfahrungen ausgetauscht. 43 VII. Förderung von Frauen- und Mädchenorganisationen Frauen- und Mädchenorganisationen leisten in ihrer Arbeit einen wesentlichen Beitrag zur Bewusstseinsbildung aber auch zur Wissensvermittlung und Beratung. Verein Amazone zur Herstellung der Geschlechtergerechtigkeit Unter dem Namen Kecke Quecke wurde der Verein 1998 mit der Einrichtung des ersten Mädchenzentrums Vorarlbergs ins Leben gerufen und 2001 von den Besucherinnen in Mädchenzentrum Amazone umbenannt. Stand in den ersten Jahren feministische Mädchenarbeit von Frauen und Mädchen für Mädchen im Vordergrund, fokussiert der Verein Amazone zur Herstellung der Geschlechtergerechtigkeit seit 2011 in Vorarlberg, Österreich und über die Grenzen hinweg die Entwicklung einer geschlechtergerechten Arbeit mit dem Ziel, Mädchenarbeit mit weiteren genderpädagogischen Ansätzen zusammenzuführen. Die Umsetzung der Arbeitsschwerpunkte Ausbildung, Gesundheit, Gewalt, Kultur, Multimedia, Arbeit, Politik und Sexualität erfolgt mit feministischer Haltung über die Zugänge Bildung und Förderung in drei Handlungssäulen: • • • das Mädchenzentrum mit geschlechtshomogenen Angeboten – etwa Café, Werkstatt, Proberaum, Workshops oder Girls4Girls-Aktivitäten – für Mädchen zwischen 10 und 18 Jahren, die Mädchenberatung für Mädchen und junge Frauen und deren Bezugspersonen sowie die Fachstelle Gender, die Maßnahmen zur Dekonstruktion von Geschlechterrollenbildern mit und für Mädchen, Jungen, Erwachsene, Institutionen und die gesamte Öffentlichkeit anbietet. Die Verschränkung von Praxisprojekten mit Angeboten zur Qualifizierung und Weiterbildung im Verein Amazone ermöglicht einen Zugang, der von den Mädchen und ihren Lebenswelten ausgeht. Als Kompetenzträgerinnen setzen sie Impulse, die mithilfe des Know-hows des Vereins in Strukturen übersetzt werden. Gemeinsam wird so die Vision einer geschlechtergerechten Welt verfolgt. Mädchenzentrum Amazone Das Mädchenzentrum Amazone ist ein Jugendhaus nur für Mädchen. Hier bekommen sie die Möglichkeit, Raum einzunehmen und gehört zu werden. Sie werden unterstützt, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen. Wichtiger Bestandteil ist die Beziehungsarbeit mit den Mädchen und niederschwellige Beratungsangebote. Mädchenarbeit, wie sie vom Verein Amazone angestrebt und umgesetzt wird, wirkt sowohl individuell fördernd, als auch gesellschaftsverändernd. Während der Öffnungszeiten können Mädchen von 10 bis 18 Jahren in der Werkstatt experimentieren, im Internet surfen, im Fotolabor Fotos entwickeln, Tischfußball spielen, im Café relaxen, im Bewegungsraum herumtoben, im Proberaum Soundsessions abhalten und im Südseezimmer chillen oder Probleme besprechen. Neben Workshops und Events als Angebote des Sommer- und Winterprogramms setzen Mädchen selbst Workshops um. Sie wirken bei der Gestaltung der Inhalte und Angebote des Mädchenzentrums wesentlich und aktiv mit. 45 Mädchenberatung Die Mädchenberatung des Vereins Amazone ist auf die Bedarfe und Themen von Mädchen ausgerichtet. Die Beratungsleistungen für Mädchen und junge Frauen sind anonym, stigmafrei und niederschwellig zugänglich. Es besteht die Möglichkeit, jederzeit in systemisch ausgerichtete Beratungsprozesse einzusteigen. Die Mädchen und jungen Frauen werden von den Beraterinnen des Vereins Amazone als Spezialistinnen ihrer Lebenswelten mit eigenen Vorstellungen, Bedürfnissen, Problemen und Anschauungen wahr- und ernstgenommen. Individuelle Gestaltungskompetenzen werden erweitert und gesellschaftliche Bedingungen reflektiert, um selbstbestimmt und selbstverantwortlich handeln zu können. Beratungen werden in allen Themenfeldern des Vereins Amazone angeboten. Die Gespräche finden während der Öffnungszeiten oder nach Absprache statt. Fachstelle Gender Der Verein Amazone versteht sich als Ansprechpartnerin für alle Fragen und Themen der feministischen Mädchen- und Genderarbeit. Für Multiplikatorinnen, Multiplikatoren, Jugendeinrichtungen, Sozialeinrichtungen, Mädchen- und Fraueneinrichtungen, Bildungseinrichtungen, Gemeinden, Betriebe, Fachgremien und Medien bietet der Verein in Vorarlberg, Österreich und über die Grenzen hinweg Vorträge, Seminare, Fachberatungen, Publikationen, Methodik- Materialien, Projektbegleitungen und -durchführungen an. Ausgesuchte Fachliteratur und methodische Übungen finden sich in der AmazoneThek. Gearbeitet wird mit einem geschulten Pool von Referentinnen und Referenten, die ihr Fachwissen bedarfsorientiert weitergeben. Außerdem fungieren ausgebildete Peer Mädchen in vielen Angeboten als Rolemodels für andere Mädchen. Verein Amazone Kirchstraße 39 6900 Bregenz T +43 5574 45801 F +43 5574 45801-20 E [email protected] www.amazone.or.at 46 FEMAIL FrauenInformationszentrum Vorarlberg Das FEMAIL FrauenInformationszentrum ist die Service- und Informationsstelle für Frauen in Vorarlberg. In persönlichen, vertraulichen Gesprächen erhalten Frauen Informationen zu ihren Fragen und Impulse zur Klärung ihrer Anliegen. FEMAILBeraterinnen gehen achtsam mit Frauen um, in Respekt vor ihren spezifischen Lebensbedingungen. FEMAIL stärkt Frauen bei Veränderungen. FEMAIL bietet Broschüren, Vorträge, Events, Beratung und Gruppen. Als Drehscheibe verfolgt FEMAIL das Ziel der eigenständigen Lebensgestaltung von Frauen und trägt mit dazu bei, gleiche Chancen für Frauen und Männer zu erreichen und zu nutzen. FEMAIL Fraueninformation Die Angebote umfassen: Information und Beratung zu Fragen der sozialen Sicherheit, Impulse zum Ausbalancieren von Familie, Beruf, Bildung und Zeit für sich Rechtsinformation, interdisziplinäre Kooperation mit Fachberatungen Information und Beratung in Gesundheitsfragen Beratung und Information für Frauen mit Migrationserfahrung generell Bildungsberatung für Frauen mit Migrationserfahrung speziell Veranstaltungen, Projekte, Publikationen, Informationsservice, Newsletter FEMAIL Frauenservice Information und Beratung zu Fragen der sozialen Sicherheit, Familie und Beruf FEMAIL berät Frauen individuell zu familienrechtlichen Fragen wie Ehe, Lebensgemeinschaft, Obsorge, Scheidung oder Trennung, bei der Sicherung des Lebensunterhaltes, bei Arbeitssuche und Wiedereinstieg, zu Fragen rund um Schwangerschaft und Karenz, in beruflichen, familiären oder persönlichen Krisen und Veränderungsprozessen. Unsere Kundinnen erhalten auch Informationen zu weiteren Fachinstitutionen und Versorgungsangeboten in der Region. Darüber hinaus unterbreitet FEMAIL eine breite Auswahl an Informationsmaterialien. FEMAIL begleitet Frauen bei beruflicher sowie familiärer Veränderung Frauen werden zur Reflexion ihres Berufs-, Lebens- bzw. Familienalltags angeregt als Voraussetzung für bewusste Schritte in eine gute, selbst gestaltete Zukunft. Gespräche setzen an der Stärkung der persönlichen Ressourcen und Fähigkeiten an. Sie dienen der Bewältigung neuer Herausforderungen und Aufgaben. Themen können sein: Laufbahn und Karriereplanung, Wiedereinstieg in den Beruf, Unterstützung bei Bewerbungen, Umgang mit Stressmustern oder Konflikten, partnerschaftliche Verteilung von Erwerbs- und Familienarbeit, Positionierung und Lebensgestaltung während und nach Trennungsprozessen und vieles andere. 47 Neu: FEMAIL Außenstelle Lustenau Zu FEMAIL in der Marktgasse 6 in Feldkirch ist ein weiterer Standort hinzu gekommen: Im Kindergarten Rheindorf ist FEMAIL neuerdings an Donnerstagen von 8.00 – 13.00 Uhr auch für Frauen aus dem Unterland Vorarlbergs leicht erreichbar. FEMAIL Frauengesundheit Orientierungs- und Entscheidungshilfe für Frauen auf ihrem Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden Die Beratungs- und Informationsangebote zur Frauengesundheit sind nicht nur eine sinnvolle Ergänzung zur medizinischen und therapeutischen Versorgung: Sie stehen für sich im Sinne des Wohlbefindens und der Heilung von Frauen. Sie haben die Stärkung der körperlichen, geistigen, emotionalen und sozialen Gesundheit von Frauen zum Ziel. FEMAIL Frauengesundheit versteht sich als eine Lotsin im Gesundheitswesen und fördert die persönliche Gesundheitskompetenz von Frauen. Beratung zu Brustgesundheit, Vorsorge, sexueller Gesundheit, Schwangerschaft, Endometriose, Lebensstil, Bewegungsapparat Psychosoziale Beratung im Umgang mit Stress, Krisen, Vorbeugung von Burnout, Stärkung der Lebenskompetenzen und sozialen Beziehungen Fachärztliche Beratung auf Anfrage Begleitung von Selbsthilfeinitiativen Durchführung von Gesundheitsprogrammen, erschwinglich und heilsam für Körper & Seele Gruppenangebote für Frauen zu speziellen Gesundheitsthemen Informationsangebote wie Online-Service Frauengesundheit mit Angeboten für Frauen und Mädchen stehen auf www.femail.at Infothek-Frauengesundheit mit Materialien zu Gesundheitsthemen Über Beratungs- und Informationsarbeit hinaus setzt sich FEMAIL Frauengesundheit für den Aufbau eines starken Netzwerkes der Systempartner und für die Wissensverbreitung zu aktuellen Fragestellungen der Frauengesundheiten. Netzwerkarbeit Vernetzungsfrühstück Frauengesundheit Wissensaustausch und Vernetzung von Akteurinnen, die in der Gesundheitsprävention und -versorgung von Frauen und Mädchen tätig sind. Zusammenarbeit mit Systempartnern im Gesundheitswesen FEMAIL arbeitet mit Therapie- und Arztpraxen, Kliniken und Beratungsstellen im Gesundheitswesen Vorarlbergs zum Wohl der Frauen zusammen. Informationsservice, Wissensarbeit Infotheke Frauengesundheit Informationsbroschüren und evidenzbasiertes Wissen zu zentralen Gesundheitsthemen der Frauengesundheit 48 Online-Service Frauengesundheit auf www.femail.at rund 120 frauen- und mädchenspezifische Gesundheitsangebote von mehr als 50 regionalen Organisationen und Anbieterinnen als erste Orientierungshilfe Vorträge bzw. Fortbildungen Organisation und Durchführung, eigenständig als FEMAIL oder in Kooperationen mit anderen Netzwerken Workshops – wie Workshop zur Förderung von Patientinnenbeteiligung Infoträger zum Mitnehmen – wie die Herznotfallkarte zur Sensibilisierung für die Thematik genderspezifischer Herz-Kreislaufsymptome FEMAIL Projekte Projekt „frauen.fragen“: Beratung für Frauen mit Migrationserfahrung FEMAIL wendet sich im Rahmen von „frauen.fragen“ an Frauen mit Migrationserfahrung. Bei Bedarf kann eine Dolmetscherin hinzugezogen werden. Die Beraterinnen unterstützen bei folgenden Anliegen: Beratung zu allen Fragen rund um Familie, Partnerschaft, Beruf, Bildung und Einkommen frauenspezifische Information und Beratung unter Berücksichtigung des Fremdenrechtes (Arbeits- und Aufenthaltsgesetz) Niederlassungsbegleitung für neuzugewanderte Frauen Orientierungshilfen und Informationen zum Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesen Projekt in Zusammenarbeit mit den Gemeinden: „Gesund leben in…“ Gesundheitsprogramm für Migrantinnen Dieses Gesundheitsprogramm besteht aus einem Impulsvortrag und fünf Workshop-Terminen durch eine Referentin an sechs Abenden für jeweils 2,5 Stunden vor Ort in den Gemeinden. Das Programm zeigt Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Stress und Alltagskonflikten auf, stärkt Selbstwert und die Fähigkeit, Prioritäten und Grenzen zu setzen. Es erinnert an Kraftquellen und regt die Entwicklung neuer Zukunftsperspektiven an. Die Zusammenarbeit mit anderen Frauen in der Gruppe fördert die Selbsthilfe. Das Gesundheitsprogramm ist offen für alle Frauen mit und ohne Migrationserfahrung. Es kann von den Gemeinden Vorarlbergs gebucht werden. Interessierte Frauen können dies bei ihren Gemeinden anregen. Gerne nimmt FEMAIL das Gespräch mit den Zuständigen der Gemeindeverwaltungen auf. FEMAIL FrauenInformationszentrum Vorarlberg Marktgasse 6, 6800 Feldkirch www.femail.at [email protected] T +43 5522 31002 M +43 699 127 35 259 M +43 664 35 60 603 Türkisch Öffnungszeiten: Frauenservice: Mo – Do, 9.00 – 12.00 Uhr Frauengesundheit: Mi, 14.00 – 17.00 Uhr Außerhalb dieser Öffnungszeiten Beratungstermine nach Vereinbarung. www.femail.at 49 Frauenmuseum in Hittisau/Bregenzerwald Das Frauenmuseum Hittisau ist das erste und einzige Frauenmuseum Österreichs. Es ist auch eines der wenigen weltweit im ländlichen Raum. Das Frauenmuseum Hittisau setzt sich mit dem Kulturschaffen und der Geschichte von Frauen auseinander. Im Fokus stehen sozial- und kulturhistorische Frauenthemen sowie eine Re-Interpretation von Geschichte als Geschlechtergeschichte. Frauengeschichte wird sichtbar gemacht, erforscht, gesammelt, vermittelt und dokumentiert. Das Frauenmuseum Hittisau agiert aus der Überzeugung, dass Kunst und Kultur nicht abgekoppelte, autonome Systeme sind. Ein Museum soll ein Ort der Diskussion und der Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitisch relevanten Fragestellungen sein. Im Jahr 2015 hat das Frauenmuseum Hittisau sein 15-jähriges Bestehen gefeiert. Das Jubiläum wurde mit diversen Projekten und Veranstaltungen gewürdigt, die das breite Spektrum der Aktivitäten des Frauenmuseums abgebildet haben. Ein besonderes Augenmerk wurde auch 2015 auf die Inventarisierung und Dokumentation der Sammlung gelegt. Darüber hinaus ist eine Reihe von Interviews mit Zeitzeuginnen zum Thema „Frauenleben in den Alpen“ entstanden. So wurden Geologinnen und Raumplanerinnen sowie Bergbäuerinnen, frühe Bergsteigerinnen und Schifahrerinnen interviewt. Ausstellung: Adelheid Gnaiger. Die erste Architektin Vorarlbergs Als erste Architektin Vorarlbergs hat Adelheid Gnaiger (1916–1991) das Architekturgeschehen in Vorarlberg wesentlich mitgestaltet. Mit ihrer Arbeit wurde ihr in einer von Männern dominierten Berufswelt fachlicher Respekt und große Anerkennung zuteil. Ihre Architektursprache bewegt sich zwischen Moderne und Tradition, in ihren Planungen spiegelt sich der Schwerpunkt des Baugeschehens der Aufbaujahre wider. Banken, Schulen, öffentliche Verwaltungsbauten sowie Einfamilienhäuser, heute meist überformt, gefährdet oder abgerissen, prägen das architektonische Werk der Architektin. Adelheid Gnaiger war eine Pionierin der Vorarlberger Architektur und eine wichtige Wegbereiterin, der es gelang, das zeitgenössische Rollenbild der Frau zu durchbrechen und die Doppelbelastung von Beruf und Familie erfolgreich zu bewältigen. Jubiläumsausstellung: „Ich, am Gipfel. Eine Frauenalpingeschichte“ Erstmals hat sich eine Ausstellung umfassend der Rolle von Frauen in der Alpingeschichte angenommen. Frauen haben im alpinen Raum von Anfang an eine wichtige Rolle gespielt. Als Bergbäuerinnen oder Älplerinnen waren sie immer schon da, als Hochtouristinnen und Bergsteigerinnen haben sie die Alpenregion schon frühzeitig für sich entdeckt. Diese Ausstellung stellt Lebensgeschichten und Lebensentwürfe vor, spürt Vorurteilen und Anfeindungen nach, zeigt die Selbstermächtigung von Alpinistinnen auf und untersucht Differenzen bezüglich möglicher Beweggründe. Sie greift wichtige Motive des Leitbilds des Frauenmuseums auf: Einerseits wird Alpingeschichte neu erzählt. Andererseits setzt die Ausstellung die Alpingeschichte in Beziehung zur Regionalgeschichte. Auch werden zahlreiche künstlerische Positionen zeitgenössischer Künstlerinnen gezeigt, die das Alpine zum Thema haben. Die Zugänge sind dabei vielfältig – persönliche, emotionale, politische, technik- und tourismuskritische, poetische. 50 Theaterstück „Das Dach über mir. The Wind in my Hearth“ Für das Stück „Das Dach über mir. The Wind in my Hearth“ unter der Regie von Brigitte Walk (walk tanztheater) wurden zahlreiche Interviews mit Frauen aus der Region geführt – alteingesessene wie zugewanderte. Daraus ist ein Theaterstück über die eigenen vier Wände entstanden, das Einblicke in Leben zwischen Traum und Wirklichkeit in Wohnung, Haus oder Garten gewährt hat. Das Stück hat gezeigt, was sich hinter den Vorhängen und Türen täglich abspielt, welche Gefühle, Ambivalenzen und Schicksale sich hinter schmucken Vorhängen verbergen. Symposium „Der Islam in der zeitgenössischen Literatur muslimischer Schriftstellerinnen“ In Kooperation mit der Task Force Dialog der Kulturen des Bundesministeriums für Europa, Integration, Äußeres konnte ein richtungsweisendes Symposium realisiert werden: Im August 2015 bot sich die einmalige Gelegenheit, fünf bedeutsame muslimische Schriftstellerinnen aus aller Welt persönlich kennenzulernen. In ihren Romanen liefern sie intime Eindrücke aus dem Leben von muslimischen Frauen und deren Blick auf das Leben als solches, auf die Welt, in der wir leben, auf Liebe, Familie, Trauer, Vergebung und Spiritualität. Die Autorinnen Salwa Bakr (Ägypten), Nadia Sebkhi (Algerien), Okki Madasari (Indonesien), Rasha al Ameer (Libanon) und Seher Çakır (Österreich) sind – gemeinsam mit Literaturwissenschaftlerinnen und Islamexpertinnen (Christa Knellwolf King, Katia Ghosn, Sofia Reich, Eva Grabherr, Carla Amina Baghajati, Roswitha Geyss, Volker Englerth, Ishraga Mustafa und Mabrouka Rayachi) sowie der interessierten Öffentlichkeit – in einen Dialog über ihr Werk und ihre persönlichen Zugänge zu Religion und Spiritualität eingetreten und haben damit ein differenziertes Bild auf die Lebenswelt muslimischer Frauen, auf den Islam und auf die interkulturellen und interreligiösen Beziehungen, die uns verbinden, geworfen. Helga Peskoller Johannes Bär und Seher Çakır und Mabrouka Rayachi Symposium „Frauen im Vorstieg. Ihr Beitrag für Natur und Gesellschaft in den Alpen“ Im Oktober 2015 konnte ein weiteres Symposium in Kooperation mit der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA realisiert werden. Dabei wurden Fragen nach spezifischen Rollen von Frauen in Vergangenheit und Gegenwart im alpinen Raum erörtert. Ebenfalls wurde die Frage gestellt, wie der Bezug von Frauen zur Natur sei und ob sie den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und mit der natürlichen Vielfalt besser oder anders bewältigen. Zum Auftakt hat Tatjana Fischer von der Boku Wien einen Vortrag über Frauenleben in den Alpen präsentiert, im Anschluss haben Workshops, Präsentationen und Diskussionsrunden mit Silvia Hoffmann, Ulrike Böker, Katrin Löning, Claire Simon, Barbara Wülser und Bettina Hug stattgefunden. Komponistinnenkonzerte Auch 2015 konnte die Kooperation mit „Musik in der Pforte“ fortgeführt werden. Im Rahmen von „pforte im frauenmuseum“ wurden zwei herausragende, hochkarätig besetzte Komponistinnenkonzerte mit Werken der Schwedin Elfrida Andrée (1841–1929), der Französin Louise Farrenc (1804–1875) und der Britin Ethel Smyth (1858–1944) aufgeführt. 51 Vorträge In Zusammenhang mit der Enthüllung des Widerstandsmahnmals in Bregenz hat die Historikerin Lisa Rettl über „Partisaninnen. Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ referiert, während die aus Vorarlberg stammende und in Trondheim lehrende Historikerin Maria Fritsche ihre Forschungen zu den „Männlichkeitskonstruktionen in der Wehrmacht“ präsentiert hat. Öffnungszeiten: Donnerstag Freitag bis Sonntag 15.00 – 20.00 Uhr 10.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 17.00 Uhr Frauenmuseum Hittisau Platz 501 6952 Hittisau www.frauenmuseum.at 52 VIII. 30 Vorarlberger Gleichstellungsindikatoren Daten und Fakten zur Gleichstellung 2000 AUSBILDUNG BILDUNGSNIVEAU 1 Höchste abgeschlossene Schulbildung: Pflichtschule 2 Höchste abgeschlossene Schulbildung: Höhere Schule 3 4 5 6 SCHUL- UND BERUFSWAHL Lehrberuf FriseurIn Lehrberuf TischlerIn Technische und gewerbliche höhere Schulen Wirtschaftsberufliche höhere Schulen Frauenanteil in % 2006/07 2008/09 2010/11 2012/13 2014/15 60,7 49,1 59,6 51,5 60,0 52,7 58,2 57,6 58,8 54,2 59,0 52,8 93,7 4,5 15,5 99,7 96,9 9,6 27,7 100,0 95,4 10,1 30,5 99,8 92,3 8,3 32,9 99,8 92,2 12,2 31,8 100,0 93,2 17,3 31,7 100,0 Frauenanteil in % 2000 2006/07 2008/09 2010/11 2012/13 2014/15 ERWERBSARBEIT ERWERBSTÄTIGE GESAMT 7 Erwerbstätige 41,5 43,8 45,2 44,8 45,7 46,2 STELLUNG IM BERUF 8 Unselbstständig Erwerbstätige 9 Selbstständig Erwerbstätige 10 Mithelfende Familienangehörige 42,2 25,2 75,8 45,6 26,6 71,4 47,0 26,2 64,0 47,0 24,2 *) 53,9 47,1 29,5 47,8 31,4 36,5 30,7 83,8 70,6 47,6 36,6 31,1 84,9 70,2 47,0 10 11 12 13 14 ARBEITSZEIT **) Arbeitsvolumen Vollzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte Geringfügig Beschäftigte Arbeitslose 30,6 87,1 52,0 2000 LANDESBEDIENSTETE 15 Leitungsfunktionen in der Landesverwaltung 16 ExpertInnen in der Landesverwaltung ***) 4,1 30,3 87,3 74,5 49,5 31,3 84,4 72,1 46,2 30,0 85,6 71,3 48,8 Frauenanteil in % 2006/07 2008/09 2010/11 2012/13 2014/15 7,1 9,3 9,9 11,2 12,6 ***) 25,8 29,0 31,9 42,5 45,9 ***) 34,0 38,2 41,9 41,1 41,9 32,7 33,2 36,2 35,7 43,5 48,7 28,7 50,6 31,0 50,0 24,7 17 SachbearbeiterInnen in der Landesverwaltung 30,0 18 Bedienstete der Krankenanstalten Verwendungsgruppe A/a ****) (Höchste Gehaltsklasse) 19 SchulleiterInnen an allgemeinbildenden Pflichtschulen 15,5 *) Die Zahl der Mithelfenden Familienangehörigen ist inzwischen so gering, dass es nach 2011 keine nach Geschlecht aufgeschlüsselten Mikrozensus-Daten für Vorarlberg gibt. **) Der neue Indikator 10 gibt Auskunft über den Anteil der Frauen am Arbeitsvolumen (den tatsächlich pro Jahr geleisteten (Erwerbs-)Arbeitsstunden). ***) Diese Indikatoren stammen aus dem Jahr 2002, da sich die Personalstatistik aus früheren Jahren mit der gegenwärtigen nicht vergleichen lässt. ****) Seit Juli 2013 erfolgt die statistische Erfassung der Mitarbeiterinnen nicht mehr nach Verwendungsgruppen, sondern nach Gehaltsklassen. Die Indikatoren ab 2012/13 sind daher mit jenen davor nicht vergleichbar. 53 30 Gleichstellungsindikatoren für Vorarlberg 2000 20 21 22 23 POLITISCHE PARTIZIPATION Landtagsabgeordnete Mitglieder der Landesregierung GemeinderätInnen BürgermeisterInnen 30,5 14,3 13,1 1,0 2000 HAUSARBEIT UND KINDERBETREUUNG 24 Personen in Elternkarenz 25 BezieherInnen von Kinderbetreuungsgeld 26 Alleinerziehende 99,6 85,3 Frauenanteil in % 2006/07 2008/09 2010/11 2012/13 2014/15 38,9 14,3 20,2 3,1 36,1 28,6 20,7 2,1 36,1 28,6 20,7 3,1 36,1 28,6 20,7 6,2 36,1 28,6 23,6 7,3 Frauenanteil in % 2006/07 2008/09 2010/11 2012/13 2014/15 98,9 98,5 85,7 98,5 98,4 85,5 98,1 97,7 85,1 98,2 98,1 84,4 98,0 97,1 86,2 Zeitaufwand pro Tag (2008/09) Keine aktuellen Zahlen vorhanden in Stunden : Minuten 27 Hausarbeit und Kinderbetreuung Frauen Männer 04:39 02:15 Einkommensnachteil der Frauen in % 2000 2006/07 2008/09 2010/11 2012/13 2014/15 ÖKONOMISCHE SITUATION 28 Jahreseinkommen unselbstständig Erwerbstätiger 29 Jahreseinkommen ganzjährig Vollzeitbeschäftigter *) 39,7 51,9 33,8 52,3 33,0 52,5 31,8 51,9 30,8 51,0 - 50,0 48,7 48,5 48,0 46,7 SOZIALE SICHERHEIT 30 Jahreseinkommen der PensionistInnen *) Lohnsteuerstatistik 2003: Für die Jahre davor liegen keine vergleichbaren Daten vor. 54 27,7 XI. Das Team des Referates für Frauen und Gleichstellung Mag.a Monika Lindermayr – +43 5574 511 24113 – [email protected] Ausbildung: Sozialpädagogin, Erziehungswissenschaftlerin, Supervisorin, Erwachsenenbildnerin Aufgabenbereiche: Leiterin des Referats für Frauen und Gleichstellung seit 1998 Kooperation und Vernetzung mit Institutionen, Organisationen und Vereinen im Hinblick auf Gleichstellung von Frauen und Männern Subventionen und Förderungen Entwicklung und Erarbeitung von Konzepten und Strategien zur Gleichstellung von Frau und Mann Durchführung von Projekten zur Gleichstellung von Frau und Mann Öffentlichkeitsarbeit Koordination der Frauen- und Gleichstellungsarbeit Geschäftsstelle des Frauenpolitischen Forums und Gender Mainstreaming Vertretung nach außen Marina Fuchs – +43 5574 511 24112 – [email protected] Ausbildung: Verwaltungsassistentin Aufgabenbereiche: Projektmitarbeit zu frauenrelevanten Themen Kontrolle der Subventionsnachweise, Prüfung der Projekte Mitarbeit in verschiedenen frauenrelevanten Gremien Abwicklung und Kontrolle betreffend EFRE-Mittel für EU-Projekte Mithilfe bei der Organisation, Durchführung, Begleitung von Veranstaltungen Betreuung des Informationsbereiches/Mitarbeit Öffentlichkeitsarbeit Büromanagement, Buchhaltung/Rechnungswesen/Budget Betreuung Rechnungsprüferin von verschiedenen Institutionen Betreuung der Internet-Homepage www.vorarlberg.at/frauen u. www.3laenderfrauen.org Kontakt und Kooperation mit Fraueneinrichtungen Bettina Gotwald – +43 5574 511 24136 – [email protected] Ausbildung: Industriekauffrau Aufgabenbereiche: Projektmitarbeit im Bereich Mädchen Kontakt und Kooperation mit Mädcheninitiativen Kontrolle der Subventionsnachweise, Prüfung der Projekte Organisation, Durchführung, Begleitung von Veranstaltungen und Lehrgängen Betreuung des Informationsbereiches/Mitarbeit Öffentlichkeitsarbeit Büromanagement Projektassistentin Frauennetzwerk Vorarlberg Betreuung der Internet-Homepage www.vorarlberg.at/frauen u. www.frauennetzwerk-vorarlberg.at Land Vorarlberg Amt der Vorarlberger Landesregierung Referat für Frauen und Gleichstellung Landhaus , Römerstraße 15, 6901 Bregenz +43 5574 511 24113 [email protected] www.vorarlberg.at/frauen