Vorgelegt: Tätigkeitsbericht „Forstliche Genressourcen“

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Genressourcen
Vorgelegt: Tätigkeitsbericht
„Forstliche Genressourcen“
Der Tätigkeitsbericht über den Stand der Erhaltungsmaßnahmen der genetischen Anpassungsfähigkeit der Wälder in
Deutschland für den Zeitraum 2009 bis 2013 liegt vor. Die Daten zu den durchgeführten Arbeiten sind Bestandteil des
Nationalen Inventars forstgenetischer Ressourcen (FRGDEU).
320 Maßnahmen auf einer Fläche von
mehr als 32.600 ha bei rund 100 Baumor fast 30 Jahren wurde die
und Straucharten durchgeführt. Darüber
Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Forsthinaus gab es über 100 Ex-situ-Maßnahliche Genressourcen und Forstsaatgutmen, die eine Fläche von 1.250 ha bei
recht“ [1] vor dem Hintergrund des
rund 55 Baum- und Straucharten betraWaldsterbens gegründet, um ein Konzept
fen.
zur Erhaltung der genetischen Vielfalt der
Ein weiterer Schwerpunkt war die Fortgefährdeten Baum- und Straucharten vorführung des genetischen Monitorings,
zulegen. In diesem
das inzwischen auf
Konzept aus dem
13 Flächen, davon
Jahr 1987 [2] und
sechs Buchen-, vier
in der aktualisierten
Traubeneichen-, eine
Neufassung [3] sind
Stieleichen- und zwei
ErhaltungsmaßnahVogelkirschen-Flämen aufgeführt, die
chen, eingerichtet ist.
die genetische AnZiel des Monitorings
passungsfähigkeit
ist die langfristige
der Wälder sichern
Dokumentation der
sollen. Die BLAGVeränderungen
der
FGR koordiniert bis
genetischen Struktuheute die Arbeiten
ren durch periodische
zur Erhaltung der
Aufnahmen.
genetischen
VielWeitere Forschungsfalt im Auftrag der
schwerpunkte waren
WaldbaureferentinErfassung und genetinen und Waldbauresche Untersuchungen
ferenten des Bundes Titelbild des Tätigkeitsberichtes
an den seltenen Arten
und der Länder.
Eibe, Elsbeere, FlaumeiDer Schwerpunkt der Arbeiten zum akche, Feldehorn, Grünerle, Grauerle, Trautuellen Bericht lag auf der Erfassung und
benkirsche, Speierling, Wildapfel und
Dokumentation der veranlassten ErhalWildbirne. Zudem wurden zahlreiche
tungsmaßnahmen. In situ wurden über
genetische Untersuchungen zur Charakterisierung von Ernteeinheiten, zur Herkunftsidentifizierung, zur Überprüfung
der Auswirkung waldbaulicher MaßnahLiteraturhinweise:
[1] BLAG-FGR (2014): Tätigkeitsbericht der Bund-Länder-Arbeitsgrupmen und zur klimatischen Anpassungsfäpe „Forstliche Genressourcen und Forstsaatgutrecht“ Berichtszeitraum
higkeit durchgeführt.
2009-2013. Hrsg: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung,
Darüber hinaus wurde das oben erBonn, 238 S. [2] MELCHIOR, G. H.; BECKER, A.; BEHM, A.; DOERFLINGER, H.; FRANKE, A.; KLEINSCHMIT, J.; MUHS, H.-J.; SCHMITT,
wähnte
Erhaltungskonzept für den
H.-P.; STEPHAN, B.-R.; TABEL, U.; WEISGERBER, H.; WIDMAIER, T.
Nachdruck bearbeitet und der Nationale
(1989): Konzept zur Erhaltung forstlicher Genressourcen in der Bundesrepublik Deutschland. Forst und Holz, 44, S. 379-404. [3] PAUL, M.;
Bericht über die Erhaltung und nachhalHINRICHS, T.; JANSSEN, A.; SCHMITT, H.-P.; SOPPA, B.; STEPHAN, B.
R.; DÖRFLINGER, H. (2010): Konzept zur Erhaltung und nachhaltigen
tige Nutzung forstgenetischer Ressourcen
Nutzung forstlicher Genressourcen in der Bundesrepublik Deutschland.
als Teil des ersten Weltzustandsberichtes
Aktualisierte Neuauflage, Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Bonn, 84 S.
über forstgenetische Ressourcen der ErAlwin Janßen und Michaela Haverkamp
Foto: BLAG-FGR
V
52
AFZ-DerWald 23/2014
nährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)
erstellt. Ein weiterer Schwerpunkt auf
europäischer Ebene war die Mitarbeit
in den Arbeitsgruppen von EUFORGEN
(European Forest Genetic Resources)
und von EUFGIS (European Information
System on Forest Genetic Resources).
Zudem wurde auf Fachtagungen und
Veranstaltungen, insbesondere in den
Jahren 2010 (Jahr der Biologischen Vielfalt) und 2011 (Jahr der Wälder), über die
Bedeutung der genetischen Vielfalt für die
Anpassungsfähigkeit unserer Wälder informiert.
Aktuell wird die Verwendung genetischer Ressourcen als Grundlage für die
zukünftige Züchtung in dem ab 2014
laufenden Projekt „Bereitstellung von
leistungsfähigem und hochwertigem
Forstvermehrungsgut für den klima- und
standortsgerechten Wald der Zukunft
(FitForClim)“, das zunächst drei Jahre
über den Waldklimafonds gefördert
wird, bearbeitet. Ziel des Projektes ist die
Verbesserung sowohl der Anpassungsals auch der Leistungsfähigkeit bei Bergahorn, Douglasie, Fichte und Kiefer
sowie den Eichen und Lärchen, um sowohl den erwarteten Klimaänderungen
begegnen zu können als auch die CO2Fixierung über bessere Wuchsleistungen
zu erhöhen.
Weitere Infos: http://blag-fgr.genres.de
Dr. A. Janßen, [email protected],
ist Leiter der Abteilung Waldgenressourcen der Nordwestdeutschen Forstlichen
Versuchsanstalt in Hann. Münden und war
Vorsitzender der Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Forstliche Genressourcen und
Forstsaatgutrecht“ von 2009 bis 2013.
Dr. M. Haverkamp arbeitet als Referentin für forstgenetische Ressourcen im Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt (IBV) der Bundesanstalt für
Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Bonn und übernimmt für die BLAG-FGR die Aufgaben der Geschäftsstelle.
www.forstpraxis.de
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