maths2mind® Seite 5 von 25 Grundlagen der Elektrotechnik Kapitel: Berechnung von Wechselstromkreisen komplexe Spannung u t U0 e jt 517 Ohm’sches Gesetz für Wechselstromkreise komplexe Stromstärke u Z i i t I0 e j t komplexer Widerstand (Impedanz) Z Z0 e j R jX 737 738 739 Ohm’scher Widerstand im Wechselstromkreis Induktiver Widerstand im Wechselstromkreis Kapazitiver Widerstand im Wechselstromkreis R U I Der Ohm’sche Widerstand R im Wechselstromkreis ist unabhängig von der Frequenz XL L j 2f L XC 1 1 j C 2f C Eine ideale Spule (R=0) stellt einen rein induktiven Blindwiderstand X dar. Während eine Spule im Gleichstromkreis wie ein Kurzschluss wirkt, speichert und entlädt sie im Wechselstromkreis elektrische Energie ohne dabei Wirkleistung zu erbringen. Strom und Spannung sind um 90° phasenverschoben, wobei der Strom der Spannung nacheilt. Die Selbstinduktion der Spule verzögert nämlich den Stromfluss. Der induktive Widerstand X einer Spule im Wechselstromkreis hängt ab von der Bauform der Spule (L) und von der Frequenz f des Wechselstroms. Ein idealer Kondensator (R=0) stellt einen rein kapazitiven Blindwiderstand X dar. Während ein Kondensator im Gleichstromkreis wie eine Leitungsunterbrechung wirkt, lässt er im Wechselstromkreis einen reinen Blindstrom durch, da er sich periodisch lädt und entlädt. Strom und Spannung sind um 90° phasenverschoben, wobei der Strom der Spannung vorauseilt. Da sich die Spannung am stärksten in ihrem Nulldurchgang ändert, hat zeitgleich der Strom sein Maximum. Der kapazitive Widerstand X eines Kondensators im Wechselstromkreis hängt ab von der Bauform des Kondensators und von der Frequenz des Wechselstroms. 742 Frequenz im Wechselstromkreis 743 Kreisfrequenz im Wechselstromkreis 744 Reihen- / Serienschaltung von Widerständen im Wechselstromkreis f 1 T 2 f f … Frequenz T … Schwingungsdauer oder Periodendauer … Kreisfrequenz R Serie R1 R2 745 Parallelschaltung von Widerständen im Wechselstromkreis L Serie L1 L 2 C Serie C1 C2 C1 C2 ZSerie Z1 Z2 R12 R1 R2 R1 R2 L12 L1 L 2 L1 L 2 C12 C1 C2 Z12 Z1 Z2 Z1 Z2 Z2 Z1 Z2 748 Stromteiler im Wechselstromkreis I1 I 749 Spannungsteiler im Wechselstromkreis U1 U Z1 Z1 Z2 Stand vom: 04.06.2016 Die jeweils aktuellste Version findet sich auf: maths2mind.com Der Strom im betrachteten Zweig ergibt sich aus dem Gesamtstrom mal Widerstand des nicht benützten Paralellzweigs dividiert durch die Summe aller Widerstände Der Spannungsabfall am betrachteten Widerstand ergibt sich aus der Gesamtspannung mal betrachtetem Widerstand dividiert durch die Summe aller Widerstände Für dieses Werk nehmen wir u.a. §40f und §6 UrhG in Anspruch. Es darf unentgeltlich weitergegeben, jedoch nicht verändert werden. maths2mind® Seite 6 von 25 Grundlagen der Elektrotechnik Kapitel: Berechnung von Wechselstromkreisen Strom und Spannung als sich zeitlich ändernde Momentanwerte: i t i sin t i 746 u t u sin t u Wechselstrom Strom und Spannung in komplexer Zeigerdarstellung: i t i cos t i j sin t i i e j ti Haben in einem Leiter Strom und Spannung einen sinusförmigen Verlauf mit der gleichen Periodenlänge, dann spricht man von Wechselstrom. u t u cos t u j sin t u u e j tu Ohm’scher Widerstand: Strom und Spannung sind in Phase u i R u ZR R i Ue Re Ie Induktiver Widerstand: Strom eilt der Spannung nach Die Spannung ist proportional zur Änderung der Stromstärke u di j ti i e j i j L dt j0 747 Phasenlage von Strom und Spannung im Wechselstromkreis ZL XL j0 j0 j u j L L e 2 L e 90 i Ue j0 Le j Ie j Kapazitiver Widerstand: Strom eilt der Spannung vor Die Stromstärke ist proportional zur Änderung der Spannung i du j tU ue j u j C dt ZC X C Ue j0 750 751 Scheitelwert einer Wechselspannung Effektivwert einer Wechselspannung u 1 1 1 j 2 j e L e 90 i jC C C u U 2 ; i I 2 U u ; 2 I i ; 2 i t I 2 cos t i Scheitelfaktor Die Phasenverschiebung wird als Winkel angegeben, wobei einer vollen Periode der Winkel von 360° bzw. 2 entspricht. Eine ideale Spule (R=0) bewirkt, dass die Spannung dem Strom um 90 voreilt. Der komplexe 2 Widerstand XL wird auf der positiven imaginären Achse aufgetragen. Ein idealer Kondensator (R=0) bewirkt dass die Spannung dem Strom um 90 nacheilt. Der 2 komplexe Widerstand XC wird auf der negativen imaginären Achse aufgetragen. 1 j j e Ie C u t U 2 cos t u 752 Unter der Phasenlage versteht man die unterschiedlichen Zeitpunkte der Nulldurchgänge von 2 Sinusschwingungen (Strom u. Spannung), obwohl sie die gleiche Frequenz (50 Hz) haben. fs i I Stand vom: 04.06.2016 Die jeweils aktuellste Version findet sich auf: maths2mind.com Im Wechselstromkreis nehmen die elektrischen Größen innerhalb einer Periode (bei 50 Hz dauert eine Periode 20 msec) jeden Wert i sowie zwischen zwischen Null und dem positiven Scheitelwert u, Null und den negativen Scheitelwert an. Der Scheitelwert ist somit der Maximalwert während einer Halbperiode. Unter dem Effektivwert U, I einer Wechselspannung bzw. Wechselstroms versteht man das Äquivalent jener Gleichspannung bzw. jenes Gleichstroms, die/der am gleichen ohm’schen Widerstand die gleiche Leistung umsetzt. Der Effektivwert ist im Wechselstromkreis um den Faktor 2 1,4142 kleiner als die Amplitude der sinusförmigen Wechselgröße. Das Verhältnis vom Scheitelwert zum Effektivwert wird als Scheitelfaktor bezeichnet und beträgt bei Wechselstrom 2 1,4142 Für dieses Werk nehmen wir u.a. §40f und §6 UrhG in Anspruch. Es darf unentgeltlich weitergegeben, jedoch nicht verändert werden. maths2mind® Seite 7 von 25 Grundlagen der Elektrotechnik Kapitel: Berechnung von Wechselstromkreisen 753 Zusammenhang Effektivwert und Scheitelwert im Wechselstromkreis 754 Zusammenhang Nennspannung und Effektivwert im Wechselstromkreis 755 Effektivwert bei Überlagerung von mehreren sinusförmigen Schwingungen 756 757 758 759 760 u 2 Effektivwert: Ueff U; Ieff I i Scheitelwert: u, i Ieff 2 Im Wechselstromkreis ist die Nennspannung gleich der Effektivspannung, z.B. 230V. UN U 2 Oberschwingungs gehalt 762 Serien ersatzschaltung bei gegebenem Strom, Spannung und Phasenwinkel im Wechselstromkreis Parallel ersatzschaltung bei gegebenem Strom, Spannung und Phasenwinkel im Wechselstromkreis 2 n Uk 2 U U12 U2 2 ... Uk 2 k 0 1 T I U i 2 2 2 u k k 0 2 n u 2 2 t T 1 T i t dt 2 t t T u t dt 2 t 1 i T tT 1 i T i dt t 1 u T Gleichrichtwert von Wechselstrom größen Klirrfaktor einer Teilschwingung n 2 Arithmetischer Mittelwert von Wechselstrom größen Grundschwingungs gehalt von Wechselstrom größen 2 ik I I I2 ... Ik Ik k 0 k 0 2 n 2 1 Effektivwert bei beliebiger Kurvenform 761 763 Ueff tT u dt t tT 1 u T i dt t tT u dt t I I1 gI 1 I I12 I22 ... Ik 2 gU U1 U1 U U12 U22 ... Uk 2 kn In In I I12 I22 ... In2 kn Un Un U U12 U22 ... Un2 k I 1 gi2 k U 1 gU2 Der Oberschwingungsgehalt ist der Klirrfaktor sämtlicher Oberschwingungen U,I, Z U RSerie cos Z I U XSerie sin Z I U,I, Z R U I cos Z X U I sin Z Stand vom: 04.06.2016 Die jeweils aktuellste Version findet sich auf: maths2mind.com Für dieses Werk nehmen wir u.a. §40f und §6 UrhG in Anspruch. Es darf unentgeltlich weitergegeben, jedoch nicht verändert werden.