Physikalisches Praktikum (Prof. Dr.-Ing. W. Dippe) Fachbereich Maschinenbau/ Technische Betriebswirtschaft Wechselstromkreis Grundlagen Grundsätzlich gelten im Wechselstromkreis alle vom Gleichstromkreis bekannten Gesetze und Berechnungsverfahren, z.B. der Maschensatz, der Knotensatz, das Ohmsche Gesetz,.... Die Besonderheiten des Wechselstromkreises ergeben sich aus dem Verhalten von Kapazitäten C und Induktivitäten L . Während eine Wechselspannung an einer Kapazität Lade- und Entladevorgänge verursacht, bewirkt ein Wechselstrom in einer Induktivität Induktionsvorgänge (Selbstinduktion). Dieses führt zur Phasenverschiebung ϕ zwischen Strom und Spannung im Wechselstromkreis. Die Berechnungsverfahren des Gleichstromkreises sind auf den Wechselstromkreis anwendbar, wenn: • neben dem vom Gleichstrom bekannten Wirkwiderstand R eine Induktivität als induktiver Widerstand X L = ωL und eine Kapazität als kapazitiver Widerstand XC = 1 • ωC aufgefasst werden ( X L und X C sind frequenzabhängig) und U und I als Vektoren dargestellt und nach den Regeln der Vektorrechnung behandelt werden (z.B. Zeigerdiagramm). Am Beispiel der Reihenschaltung von R, L und C sollen die Eigenschaften des Wechselstromkreises untersucht werden : U L +C UR UL UC L C R UC UL U I ≈ Schaltung 1 U L +C I UR Bild 1 U Es gilt: U I= Z (1) mit Resonanzfrequenz ( Z = R 2 + ωL − 1 f res = ) ωC 1 2π L ⋅C 2 (2) (4) sowie tan ϕ = XL − XC R (3)