Mein Blut sagt mir - Lothar Ursinus - Leseprobe - Er

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Lothar Ursinus
Mein
Blut
sagt mir …
Labor ganzheitlich
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ISBN 978-3-8434-1141-7
Lothar Ursinus:
Mein Blut sagt mir …
Labor ganzheitlich
© 2015 Schirner Verlag,­
Darmstadt
Umschlag: Murat Karaçay, Schirner
(siehe Abbildungsverzeichnis)
Satz: Tamara Walter
Lektorat: Dirk Grosser
Redaktion: Rudolf Garski, Schirner
Printed by: Ren Medien GmbH, Germany
www.schirner.com
1. Auflage Januar 2015
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen
und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte
Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten
Inhalt
Einleitung............................................................................................... 11
Labor ganzheitlich – Interpretation der Laborwerte................ 15
Das Blutbild – Bedeutung der Blutwerte...................................... 19
Erythrozyten 20 • Hämoglobin 21 • Hämatokrit 22 • MCV – mittleres
­Zellvolumen der Erythrozyten 23 • MCH – mittlerer zellulärer Hämoglobin­
gehalt 24 • MCHC – mittlere zelluläre Hämoglobin­
konzentration 25 •
­Leukozyten – weiße Blutkörperchen 25 • Granulozyten oder Neutrophile 27 •
Lymphozyten 27 • Eosinophile Granulozyten 29 • Basophile Granulozyten 29
• Monozyten 30 • Thrombozyten 32 • Entzündungswerte im Blut 34 • Blut­
senkungsgeschwindigkeit (BSG) 34 • C-reaktives Protein (CRP) 34
Elektrolyte.............................................................................................. 36
Kalium stärkt die Nerven und die Psyche 38 • Calcium sorgt für Stabilität und
Festigkeit 40 • Natrium – das Salz des Lebens 43 • Magnesium – unser Super­
mineral 45 • Beurteilung der Elektrolyte in Vollblut und Serum 48
Vitamine................................................................................................. 52
Vitamin A – Retinol 53 • Vitamin B1 – Thiamin 54 • Vitamin B2 – Riboflavin
oder Lactoflavin 56 • Vitamin B3 – Niacin 57 • Vitamin B5 – Pantothensäu­
re 58 • Vitamin B6 – Pyridoxin 59 • Vitamin B7 – Biotin 60 • Vitamin B9 – Fol­
säure 61 • Vitamin B12 – Cobalamin 62 • Vitamin C – Ascorbinsäure 64 • Vi­
tamin D – Calciferol 65 • Vitamin E – Tocopherol 67 • Vitamin K – Phyllochi­
non/Menachinon 68
Unsere Organe...................................................................................... 69
Die Niere, unser Licht- und Luftorgan.................................................... 69
Der Nierenmeridian 70 • Verbindung zu anderen Organen 71 • Emotionen der
Niere 71 • Die Niere im Labor 72 • Kreatinin 72 • Harnstoff 73 • Cystatin C 73
• Serumelektrolyte 73 • Kupfer 74 • Ursachen für Nierenversagen 74 • Was
tut der Niere gut? 74 • Ingwer-Nierenwickel 75 • Hinweise für Therapeuten 76
Leber und Galle – die Nachtarbeiter....................................................... 76
Verbindung zu anderen Organen 77 • Emotionale Bedeutung von Leber und
Galle 78 • Zinn und Eisen 78 • Leber und Galle im Labor 79 • Bilirubin 79 •
Transaminasen – GPT und GOT 81 • Gamma-GT (Gamma-Glutamyltranspep­
tidase) 82 • GLDH (Glutamatdehydrogenase) 83 • CHE (Cholinesterase) 84 •
Alkalische Phosphatase 85 • Beispiel eines Laborbefunds 87 • Ernährungshin­
weise bei Leberbelastungen 88 • Der Leberwickel 88
Die Milz – das Organ der Mitte............................................................... 89
Die Milz im Labor 89 • Erweiterte Sichtweise der Milz 89 • Naturheilkundliche
Unterstützung der Milz 90
Die Bauchspeicheldrüse – das Doppelorgan........................................... 91
Enzyme der Bauchspeicheldrüse 91 • Amylase 91 • Lipase 93 • Pankreas-Elas­
tase 93 • Erweiterte Bedeutung der Bauchspeicheldrüse 93 • Naturheilkundli­
che Unterstützung der ­Bauchspeicheldrüse 94 • Hinweise für Therapeuten 95
Das Herz – Pumpe oder Sinnesorgan?.................................................... 96
Pumpe oder Mischorgan? 97 • Das Herz im Labor 98 • Creatin-Kinase – CK
und CK-MB 98 • Hydroxybutyrat-Dehydrogenase (HBDH) 99 • Troponin 99 •
Kalium 99 • Herzintelligenzwerte im Blut 100 • Naturheilkundliche Unterstüt­
zung des Herzes 101 • Hinweise für Therapeuten 102 • Traurige Seele – ar­
mes Herz 103
Der Stoffwechsel...................................................................... 104
Was ist Stoffwechsel?............................................................................. 104
Anaboler und kataboler Stoffwechsel.................................................. 105
Auswirkung der Ernährungsweise auf den Stoffwechsel 107 • Beispiel eines La­
borbefunds 109
Diabetes mellitus Typ 2 und metabolisches Syndrom im Labor.......... 110
HbA1c (Langzeitzuckerwert) 110 • Triglyceride 110 • Diabetes mellitus Typ 2/
metabolisches Syndrom – Ernährungstherapie und Begleitbehandlung 111 • Er­
weiterte Sichtweise zum Diabetes mellitus Typ 2 115
Inhalt
Harnsäure – ein Thema der Kohlenhydrate......................................... 116
Erhöhte Harnsäurewerte 116 • Zucker aus Eiweiß – Gluconeogenese 117 •
Reduzierte Harnsäurewerte 117 • Erweiterte Bedeutung der Harnsäure 117
Cholesterin – ein lebensnotwendiger Baustein.................................... 118
Was ist Cholesterin? 118 • Welche Aufgaben hat Cholesterin? 119 • Was be­
wirkt eine Senkung des Cholesterins mit ­Medikamenten? 120 • Fazit 121 •
Analoge Bedeutung des Cholesterins 121
Gesamteiweiß......................................................................................... 122
Analoge Entsprechung und erweiterte Sichtweise zum Gesamteiweiß 122 •
Hinweise für Therapeuten 123
Eisenstoffwechsel................................................................................... 123
Welche Funktion hat das Eisen? 123 • Symptome des Eisenmangels 124 • Ur­
sachen des Eisenmangels 124 • Eisenverteilung im Körper 125 • Eisenstoff­
wechsel im Labor 125 • Ferritin – Speichereisen 125 • Transferrin – das Eiweiß
für den Eisentransport 125 • Serumeisen 126 • Hämoglobin – unser Blutei­
sen 126 • Lösliche Transferrinrezeptoren – LTR 126 • Diagnose: Eisenman­
gel 126 • Stufen des Eisenmangels im Labor 127 • Ernährung und Eisen 127
• Hinweise zur Eisentherapie für Therapeuten 128 • Laborbeispiele 129 • Er­
weiterte Sichtweise zum Eisen (und Kupfer) 130
Wenn Nahrungsmittel krank machen................................................... 134
Differenzierung der Nahrungsmittelreaktionen 134 • Allergische Reaktionen auf
Nahrungsmittel 135 • Behandlung von Nahrungsmittelallergien 136 • Darm­
barrierestörungen – Immunreaktion auf Nahrungsmittel – IgG 137 • Enzymo­
pathie: Laktoseintoleranz 137 • Enzymblockade: Fruktosemalabsorption 139
• Enzymopathie: Glutenunverträglichkeit 139 • Enzymopathie: Histamininto­
leranz 140 • Stoffwechselbedingte ­Nahrungsmittelunverträglichkeiten 141 •
Kuhmilch und Kuhmilchprodukte 142 • Weizen – eine Herausforderung für
den Stoffwechsel 143 • Individuelle Ernährung ist nötig und möglich 144
Hormone.............................................................................................. 145
Tanz der Hormone 145 • Der Weg zum Ziel 146 • Untersuchung der Hormo­
ne 146 • Hypothalamus und Hypophyse 147 • Hypophysenhormone und de­
ren Funktionsweise 148 • Wachstumshormon (STH) 148 • Prolaktin 149 •
Oxytocin 149 • Antidiuretisches Hormon – ADH 149 • Schilddrüse – TSH 150
• Nebenniere – ACTH 150 • Gonaden – LH und FSH 150 • Erweiterte Betrach­
tung der Hypophyse 150 • Hinweise für Therapeuten 151
Schilddrüse.............................................................................................. 152
Schilddrüsenhormone und deren Bedeutung 153 • TSH – Schilddrüsensti­
mulierendes Hormon 153 • Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4
(Thyroxin) 153 • Über- oder Unterfunktion (Hyper- oder Hypothyreose) 154
• Mögliche Auslöser und Ursachen 156 • Verlauf der Hashimoto-Thyreoidi­
tis 158 • Morbus Basedow (Basedow’sche Krankheit) 159 • Erweiterte Be­
trachtung der Schilddrüse 159 • Hinweise für Therapeuten – Was leistet die
Naturheilkunde? 160
Steroidhormone..................................................................................... 161
Nebennieren........................................................................................... 163
Cortisol – das Alphahormon 164 • Untersuchung des Cortisolspiegels im Ta­
gesverlauf 165 • Dehydroepiandrosteron (DHEA) 166 • Sekundäre Laborpara­
meter mit Hinweis auf eine ­Nebenniereninsuffizienz 167 • Erweiterte Betrach­
tung der Nebenniere 167 • Hinweise für Therapeuten – Naturheilkundliche
Therapie der Nebenniere 168
Keimdrüsenhormone im Lauf des Lebens............................................ 169
Die Pubertät 169 • Der weibliche Zyklus 170 • LH (luteinisierendes Hormon) 172
• FSH (follikelstimulierendes Hormon) 172 • Östrogen und Progesteron 173 •
Testosteron 174 • Hormonelle Balance 174 • Östrogendominanz 177 • Östro­
genmangel 178 • Testosteronmangel 178 • Progesteronmangel 179 • Wech­
seljahre 180 • Übergewicht in den Wechseljahren 181
Ausgleich hormoneller Störungen........................................................ 182
Heilpflanzen 182 • Homöopathische Heilmittel 184 • Prämenstruelles Syn­
drom (PMS) 184 • Klimakterische Beschwerden 185 • Hormonersatztherapie
(HET) 185 • Bioidentische Hormontherapie (BHT) 185 • Worüber freut sich das
Hormonsystem? 186
Inhalt
Umweltbelastungen und Möglichkeiten der Entgiftung...........187
Die körpereigene Entgiftung 188 • Labordiagnostische Möglichkeiten 189 •
Genetische Untersuchung 189 • Laboruntersuchungen des Blutes 190 • Gluta­
thion 190 • Erweiterte Bedeutung des Glutathions 191 • Was unterstützt das
Glutathion? 192 • Laborparameter der Ausleitungsphase 192 • Laborparame­
ter der Ausscheidungsphase 192 • Bestimmung einzelner Giftstoffbelastun­
gen 193 • Durchführung der Schwermetalluntersuchung 193 • Laborbefund
und Beurteilung 195 • Naturheilkundliche Unterstützung der körpereigenen
­Entgiftung 196
Aspekte in der Laboranalyse................................................... 197
»Schauspieler« – die Innen-Außen-Darstellung 197 • Mangel an Selbstver­
trauen – es gibt noch viel zu entdecken 199 • Mangelnder Schutz gegenüber
äußeren Einflüssen 201 • Wandlung, Veränderung und Erneuerung 203 • Na­
turheilkundliche Begleitung 206 • Die Lebensumgebung 206 • Ich- und Dube­
zogenheit 208 • Lust auf Leben? 209 • Der Genussmensch 210 • Angst 211 •
Fremdbestimmung 212 • Willensstärke – Willensschwäche 213
Erkrankungen – Ausdruck einer gestörten Regulation......... 216
Schuppenflechte (Psoriasis) 216 • Osteoporose (Knochenschwund) oder Os­
teomalazie (Knochenerweichung)? 220 • Autismus – Störungen in der Reflexi­
on: ein Problem im Silberprozess? 223 • Neurodermitis – wenn die Haut juckt
und brennt 231 • Depression – Stau im Körper und Sklerose der Seele 237 •
Sodbrennen – ein Problem der Magensäure? 248
Wege zur stabilen Gesundheit................................................ 251
»gesund & aktiv« – Das individuelle Ernährungsprogramm........................ 252
Laborbeispiele aus der Praxis.................................................. 259
Marianne P. 260 • Marcus A. 266 • Corinna L. 272 • Hartmuth M. 278 •
Karin B. 285 • Insa N. 292
Allgemeines.............................................................................. 298
Danksagung 298 • Literatur- und Quellennachweis 299 • »Labor ganzheit­
lich« – Therapeutenverzeichnis 300 • Abbildungsverzeichnis 300 • Regis­
ter 301
Einleitung
»Sollen wir die Zeitschrift kaufen, ist sie für uns interessant, und kann sie unsere Produktpalette ergänzen?«, war eine Fragestellung, mit der ich mich in jungen Jahren
als kaufmännischer Leiter eines Verlages immer wieder konfrontiert sah. Ich fing an,
zu analysieren, zu rechnen und zu bewerten, um eine Entscheidung treffen zu können. Diese Aufgabe machte mir sehr viel Freude, und ich fand es spannend, mit Daten und Fakten zu arbeiten.
Durch ein Seminar zum Thema »Kommunikation und Zusammenarbeit« lernte ich
eine neue Komponente kennen. Als Analytiker und »Rechner« mit 28 Jahren stand
diese Thematik bis dahin noch nicht in meinem Fokus. Auch die Tatsache, dass es
viele Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die man nicht erklären oder mit Daten
und Fakten belegen kann, hatte mich bislang nicht sonderlich interessiert. Durch die
Impulse des Seminares veränderte sich meine Sicht- und Denkweise. Für meine Entscheidungsfindung waren nun nicht nur klare Fakten ausschlaggebend, die Komponenten Menschlichkeit und Spiritualität gewannen immer mehr an Bedeutung. Dieser Aspekt wurde in mir immer stärker, und ich merkte, dass mein Umfeld der reinen
Businesswelt nicht mehr meiner inneren Berufung entsprach. Ich entschloss mich,
meine Managertätigkeit aufzugeben und einen anderen Weg zu gehen.
Auf der Suche nach einer Möglichkeit, dieser inneren Berufung nachzugehen, entschied ich mich für eine dreijährige Ausbildung zum Heilpraktiker. Anfangs kamen
mir immer wieder Zweifel, ob es wirklich richtig war, aus einer sicheren Tätigkeit mit
einem guten Gehalt in die ungewisse Zukunft einer Selbstständigkeit zu wechseln.
Heute weiß ich, dass es genau der richtige Weg für mich war.
Im Januar 1986 wurde ich stolzer Vater eines Sohnes. Zum selben Zeitpunkt erhielt
ich auch meine Urkunde, die es mir erlaubte, als Heilpraktiker tätig zu sein. Im April war es dann so weit: Ich eröffnete meine erste Praxis in Hamburg. Endlich konnte ich mein Wissen aus der Ausbildung für Patienten nutzen. Jeder Patient war für
mich eine neue Herausforderung, und ich beschäftigte mich mit dem Krankheitsgeschehen jedes Einzelnen sehr intensiv. Mir kam dabei zugute, dass ich mich während
meiner Ausbildung weniger mit den Symptomen einer Erkrankung auseinandergesetzt hatte als mit der Fragestellung, was im Organismus nicht im Gleichgewicht war
und Symptome produzierte. Dafür hatte ich einen sehr guten Lehrer, Mirko Berger,
damals Medizinstudent, der mir die kompliziertesten Zusammenhänge mit einfa11
chen Worten sehr gut erklären konnte. Er war es auch, der mir den Weg eröffnete,
die physiologischen Zusammenhänge und – im Krankheitsfall – die pathologischen
Entgleisungen zu finden. Dieser Ansatz hat meinen Forschergeist geweckt und mich
seither fasziniert. Es ging nicht so sehr um das Benennen von Krankheiten, sondern
um das wirkliche Verstehen einer Erkrankung. Das ganzheitliche Zusammenspiel der
einzelnen Organe und Systeme auf körperlicher und seelisch-geistiger Ebene wurde
zu meiner Leidenschaft, die mich auch weiterhin motiviert und inspiriert.
Über das komplexe Geschehen »Mensch« gibt es leider kein umfassendes »Handbuch«. Es wäre sicherlich auch kaum möglich, alle Facetten unseres Körper-GeistSeele-Systems zu beschreiben. Für ein besseres Verständnis der physiologischen
Abläufe habe ich mich mit der anthroposophischen und chinesischen Medizin beschäftigt. Wichtige Hinweise fand ich in den Büchern von Prof. Dr. Jürgen Schole,
Dr. Wolfgang Lutz und Dr. Bodo Köhler, Regulationsmediziner, die mir die im Körper
regulierenden Systeme näherbrachten. Insbesondere durch die Arbeiten von Dr. Bodo Köhler wurde mir deutlich, dass Krankheiten oder Symptome Ergebnisse einer
gestörten körperlichen Regulation sind. Mir wurde klar, dass wir erst dann Symptome entwickeln, wenn wir nicht mehr in der Lage sind, die körperlichen und seelischgeistigen Disharmonien zu kompensieren. Prof. Dr. Jürgen Schole beschreibt als wesentliche Ursachen für die Fehlregulation des Stoffwechsels: Dauerstress, zu kohlenhydrathaltige Ernährung, Bewegungsmangel und Umweltgifte. Dieses Wissen setze
ich täglich in meiner Praxis diagnostisch und therapeutisch um.
Als Sternzeichen Jungfrau war es mir immer sehr wichtig, für eine sichere Diagnose eine objektive Basis zu haben. Zu Beginn meiner Praxistätigkeit arbeitete ich sehr
viel mit Irisdiagnose, Stuhluntersuchungen und Urinanalysen. Später nutzte ich das
Vegatest-Verfahren nach Dr. Dr. Schimmel. Hierbei wird bei dem Patienten an einem
Akupunkturpunkt der Hautwiderstand gemessen und dabei die Resonanz mit gewissen Substanzen und Organsystemen anhand von Testampullen diagnostiziert. Doch
dieses Verfahren war für mich auf Dauer nicht objektiv genug. Auch die Stuhlanalysen brachten mir keine Klarheit, da sie nur ein Endgeschehen dokumentierten, aber
nicht die dafür verantwortlichen regulativen Störungen.
Durch meinen Freund und Kollegen Thorsten Hollmann bin ich zur Labordiagnostik gekommen. Das war für mich zumindest eine objektive Darstellung körperlicher
Zusammenhänge, wenn ich sie bis zu diesem Zeitpunkt auch als eher grob empfand. Ich erkannte jedoch bald, dass sich nicht nur der Befund der Schulmedizin,
sondern auch das Befinden des Patienten in den Labordaten widerspiegelte. Im Lau12
Einleitung
fe der Zeit wurde das Blut für mich immer mehr ein Instrumentarium in der ganzheitlichen Diagnostik.
Um meine eigenen Ideen und Vorstellungen in Bezug auf Laboruntersuchungen, Interpretation und Darstellung der Laborergebnisse verwirklichen zu können, habe ich
mit zwei Partnern, Peter Farenholtz und Thomas Pregartbauer, 1999 die Laborgemeinschaft für ganzheitliche Medizin in Hamburg gegründet. Dieser Laborgemeinschaft, deren Mitglieder Ärzte und Heilpraktiker sind, biete ich auch meine Seminare
zur ganzheitlichen Laborinterpretation an. Das ist ein Teil meiner Vision: objektive,
wissenschaftliche und gleichzeitig ganzheitliche Diagnostik in den Naturheilpraxen
zu nutzen.
Was ist an dem Blut so interessant?
»Blut ist ein ganz besonderer Saft« – das behauptete bereits Mephisto in Goethes
Faust. In der Tat: Ohne die etwa fünf bis sechs Liter Blut, die unaufhörlich in unserem Körper kreisen, wären wir nicht lebensfähig. Über diesen Blutkreislauf werden
alle Organe des Körpers mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.
Rudolf Steiner hat einmal davon gesprochen, dass das Blut auf seinem Weg durch
den Körper die verschiedenen Eindrücke und Informationen mit sich nimmt, die
in das Blut dann gleichsam eingeschrieben und im Zuge der Erneuerung und Erfrischung in der Lunge dann wieder gelöscht werden – so wie Notizen von einer Tafel
gewischt werden, um neue Informationen aufnehmen zu können.
Im Blut befinden sich wichtige Stoffwechselprodukte. Das macht den roten Lebenssaft für die Medizin besonders interessant. Aus den Laborwerten des Blutes lassen
sich objektive Erkenntnisse gewinnen. Die Werte geben unter anderem Auskunft
über Funktion und Zustand der Organe, Anzahl der vorhanden Mineralien, Vitamine, Aminosäuren, Metalle, Fette und vieles mehr.
Der ganz besondere Saft beherbergt noch eine Menge Geheimnisse, die es zu entdecken gibt. In diesem Buch interpretiere ich Blutwerte nach klinischer, naturheilkundlicher und ganzheitlicher Sichtweise. Ich lade Sie zu einem Spaziergang durch
unseren Körper ein, um die vielen interessanten Zusammenhänge einzelner Organe
oder Systeme kennenzulernen. Sie werden dort analoge Entsprechungen einzelner
Laborparameter auf seelisch-geistiger Ebene entdecken. Sie erfahren zum Beispiel,
warum die Schilddrüse reagiert, wenn die Galle gestaut oder der Progesteronhaushalt nicht stimmig ist.
13
Der Körper ist ein fantastisch funktionierendes System, in dem es keine isolierten
Organe gibt. Alles ist mit allem verbunden und ergibt zusammen eine Einheit. »Das
Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile«, sagte bereits Aristoteles (384–322
v. Chr.) mit seinem systemischen Blick auf das Ganze.
Dieses Buch habe ich geschrieben, weil es mir ein Anliegen ist, meine Erfahrungen
aus fast 30 Jahren naturheilkundlicher Praxistätigkeit nicht nur Heilpraktikern und
Ärzten, sondern auch jedem interessierten Laien zugänglich zu machen. Das Wissen
habe ich bisher nur in Seminaren und Vorträgen weitergegeben. Mit diesem Buch erfülle ich auch den Wunsch vieler meiner Patienten und Seminarteilnehmer, die Gedanken zu den Laborwerten einmal in schriftlicher Form festzuhalten.
Es sind meine über Jahrzehnte gesammelten Gedanken und Erfahrungen zu einzelnen Laborwerten und Erkrankungen. Sie wurden beeinflusst und ergänzt durch die
anthroposophische, chinesische und abendländische Medizin, die westliche Naturheilkunde, wissenschaftliche Labormedizin und nicht zuletzt durch die vielen Patienten, die ich auf ihrem Weg der Gesundung begleiten durfte.
Die angegebenen Therapiemöglichkeiten sollen nicht den Besuch beim Heilpraktiker
oder Arzt ersetzen. Es sind ergänzende Hinweise für Therapeuten, die aufzeigen, mit
welchen Behandlungen ich in der Praxis gute Erfahrungen gesammelt habe.
14
Labor ganzheitlich
Interpretation der Laborwerte
Laboranalysen sollten nicht nur das Kranksein objektivieren, sondern dem Therapeuten ein genaues Bild über den Zustand des Patienten eröffnen. Dieser systemische
Blick jenseits von Krankheitsbenennung und Diagnose hilft, das individuelle Krankheitsgeschehen des Patienten zu verstehen. Als Folge gilt es, daraus eine ursachenorientierte, ganzheitliche Therapie zu entwickeln.
Die Basis für diese Interpretationsform ist eine umfangreiche Vital- und Stoffwechselanalyse, die weit über das normale Maß der Kassenmedizin hinausgeht. In unserem
Naturheilzentrum lassen wir als Routinelabor etwa 70 Parameter analysieren. Die Interpretation der Werte erfolgt nach klinischen (Schulmedizin), naturheilkundlichen
und analog ganzheitlichen Gesichtspunkten.
Klinische Interpretation
Für alle Laborwerte gibt es einen oberen und einen unteren Grenzwert. Befunde innerhalb dieses Bereichs gelten als normal. Befindet sich der ermittelte Wert außerhalb dieser Grenzen, dann liegt eine klinische Störung vor. Beispiel: Der Langzeitzuckerwert (HbA1c) wird in den Laboren mit einem Grenzbereich von 4,1 % bis
6,1 % angegeben. Hat ein Patient einen Langzeitzuckerwert von 5,9 %, ist er klinisch
betrachtet gesund. Erst wenn der HbA1c über 6,1 % steigt, liegt ein Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) vor.
Bei etwa 80 % aller Laboruntersuchungen finden wir Werte, die innerhalb der vorgegebenen Grenzen liegen. Erst bei schwerwiegenden Erkrankungen oder starken
Organstörungen ist der Befund im klinischen Sinne »positiv« – mit Werten außerhalb der Norm. Aus meiner Erfahrung heraus spürt der Patient jedoch bereits die
ersten Anzeichen einer Erkrankung, bevor die festgelegten Normwerte überschritten werden. Häufig stelle ich fest, dass eine ganze Reihe von Laborwerten zwar in
der Norm, aber nicht im Optimum liegen. Durch die Summe der »Disharmonien
des Stoffwechsels« lässt sich erst das Unwohlsein oder die psychische Verstimmung
erklären. Da das Labor einen hohen Stellenwert in der heutigen Medizin besitzt,
besteht die Gefahr, dass Vorzeichen einer Erkrankung oftmals übersehen oder als
psychische Störung gedeutet werden. Der Patient ist weder ernsthaft krank noch
richtig gesund.
15
Naturheilkundliche Interpretation
In der Naturheilkunde werden diagnostische Verfahren angewandt, die sich in der
täglichen Praxis bewährt haben. Hierzu zählen unter anderem Elektroakupunktur,
Augendiagnose, Bioresonanz, Biofeedback, Kinesiologie und AMSAT-Messungen. Sie
sind heute oftmals noch nicht wissenschaftlich beweisbar. Durch diese Messverfahren lassen sich funktionelle Störungen und Belastungen darstellen, die noch keinen
Krankheitswert aufweisen, jedoch bereits Symptome produzieren.
In den Auswertungen von zahlreichen Laboranalysen ist mir aufgefallen, dass sich
funktionelle Störungen des Patienten in den grenznahen Normwerten des Labors widerspiegeln. Daraufhin habe ich den allgemeinen Normbereich in drei Teile aufgeteilt
und diese farblich entsprechend der Ampelregelung unterlegt.
Das mittlere Drittel ist grün dargestellt. Liegt der Laborwert in diesem Bereich, dann
ist der Wert optimal. Im obigen Beispiel liegen Hämatokrit und MCH im absoluten
Optimum.
Das obere und das untere Drittel der Norm sind gelb dargestellt. Dieser Bereich dokumentiert bereits eine Regulations- oder Funktionsstörung. Der Patient ist in der
Regel nicht krank, aber auch nicht mehr richtig gesund. Er hat bereits Symptome,
Missempfindungen oder unklare Krankheitsanzeichen. In der obigen Abbildung liegen MCV und MCHC im gelben Segment.
16
Labor ganzheitlich
Werte außerhalb der Norm erscheinen im roten Bereich und sind rot unterlegt. Im
obigen Beispiel sind die Leukozyten im klinischen Bereich.
Mit dieser Unterteilung lassen sich frühzeitig Störungen im Stoffwechsel oder Hormonsystem darstellen. Insbesondere beginnende chronische Erkrankungen sind so
erkennbar, ohne dass bereits deutliche Symptome vorliegen.
Darüber hinaus werden die Laborwerte auch im Verhältnis zueinander interpretiert.
Beispielsweise stehen sich Eisen und Kupfer polar gegenüber. Symptome, die auf einen Eisenmangel hindeuten, können einerseits durch zu wenig Eisen, andererseits
aber auch durch zu viel Kupfer entstehen. Auch das Hormonsystem und der Mineralstoffhaushalt werden als Polarität interpretiert.
Die umfangreiche und gezielte Auswahl der Laborparameter ermöglicht eine sichere
Diagnosestellung, die dann die Grundlage für eine ganzheitliche Therapie ist.
Analog seelisch-geistige Interpretation
Jeder einzelne Tropfen Blut enthält die Information des ganzen Menschen. Bereits
der große Arzt Paracelsus (1493–1541) erinnert an das »Schauen Gottes in Mikrokosmos und Makrokosmos«. Wenn wir unterstellen, dass Körper, Seele und Geist eine Einheit sind, finden wir alle körperlichen Symptome oder physiologisch ablaufenden Prozesse auch analog auf seelisch-geistiger Ebene.
Lassen Sie mich das an einem Beispiel verdeutlichen: Vitamin B12 ist im Körper für die
Zellteilung erforderlich. Bei einem Mangel an diesem Vitamin ist die Zellerneuerung
verlangsamt. Die Folge sind überalterte Körperzellen. Der Mensch könnte frischer aussehen und sich vitaler fühlen, wäre genug Vitamin B12 vorhanden. Gleiches passiert
analog auf seelisch-geistiger Ebene. Die (Zell)erneuerung ist gehemmt. Dem Menschen
fällt es schwer, Ideen in die Tat umzusetzen. Nimmt er Vitamin B12 zu sich, verbessert
sich auf körperlicher Ebene die Zellteilung. Parallel fällt es ihm auf seelisch-geistiger
Ebene leichter, seine Vorsätze und Ziele umzusetzen.
Wichtiger Hinweis
In der Darstellung und Beschreibung nachfolgender Laborwerte gehe ich auf klinische, naturheilkundliche und analog seelisch-geistige Ebenen ein.
Die Interpretation kann in Einzelfällen von der allgemeinen Lehrmeinung der Schulmedizin abweichen. Ich beziehe mich in meinen Ausführungen auf die Erkenntnis17
se der Regulationsmedizin und die aktuellen Forschungsergebnisse der wissenschaftlichen Medizin. Im Bereich der analogen Betrachtung nutze ich Erkenntnisse der anthroposophischen und traditionellen chinesischen Medizin sowie meiner langjährigen
Erfahrungen mit Patienten. Grundsätzlich betrachte ich die Blutwerte als Spiegelbild
der im Inneren ablaufenden physiologischen Prozesse auf ganzheitlicher Ebene.
18
Der Stoffwechsel
Was ist Stoffwechsel?
Stoffwechsel ist nicht dasselbe wie Verdauung. Der Stoffwechsel, auch Metabolismus
genannt, ist die treibende und lebenserhaltende Kraft des Körpers. Er sorgt für die
Umwandlung und den Transport aller Nährstoffe, die unsere Körperzellen zum Leben und zur Energiegewinnung benötigen.
Das, was wir essen, wird zerkleinert, verarbeitet und in verwertbare und in nicht weiter brauchbare Bestandteile sortiert. Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente werden über den Blutkreislauf in alle Zellen des Körpers
gebracht. Unbrauchbare Substanzen werden über Galle oder Nieren ausgeschieden.
Das Hormon- und Nervensystem steuert die Stoffwechselprozesse. Beeinflusst werden sie durch die aufgenommenen Nahrungsmittel, Umweltfaktoren und körperliche Bewegung. Das wichtigste Stoffwechselorgan ist die Leber. Bedingt durch Gene
und Lebensumstände hat jeder Mensch ein individuelles Stoffwechselprofil.
Es gibt zwei Formen und Phasen des Stoffwechsels: anabole und katabole Stoffwechselprozesse. In einem gesunden Organismus besteht ein ausgewogenes Verhältnis
beider Stoffwechselvorgänge. Der anabole Stoffwechsel umfasst alle Aufbauvorgänge, die für das Wachstum der Zellen und ihre Erhaltung erforderlich sind. Der
104
katabole Stoffwechsel hingegen sorgt für den Abbau energieliefernder Nährstoffe, für die kontinuierliche Energieproduktion und den ausreichenden Vorrat an einfachen organischen Substanzen. Beide Stoffwechselvorgänge sind eng miteinander
verbunden und bedingen sich gegenseitig.
Die wissenschaftlichen Grundlagen dazu veröffentlichten Prof. Dr. Dr. J. Schole und
Dr. Wolfgang Lutz bereits im Jahre 1985. Beide wiesen nach, dass eine Regulation
des Zellstoffwechsels nur möglich ist, wenn Cortisol (Nebenniere) und Tyroxin (T3/
T4 der Schilddrüse) als katabol wirkende Hormone gemeinsam mit Somatotropin
(STH, Wachstumshormon) und anabolen Peptiden anwesend sind. Die Ausgewogenheit dieser vier Komponenten wird als Basisregulation bezeichnet.
Dr. Bodo Köhler hat diese Grundlagen weiterentwickelt und die Erkenntnisse mit der
Regulationspsychologie nach Max Lüscher und den polaren Systemen der Medizin
in Verbindung gebracht. Er beschreibt in seinen Büchern und Veröffentlichungen,
dass sämtliche Erscheinungen im Universum, jedes Leben, alle Funktionseinheiten
dem Gesetz der Vierheit unterworfen sind. Alles steht in Wechselbeziehung mit jeweils vier Aspekten, die alle in Polarität zueinander aktiv sind bzw. sein sollten. Seine hochinteressanten Erkenntnisse hat er unter dem Titel Der 4-polige Mensch und
die Drehscheibe des Lebens zusammengefasst.
anabol
katabol
Basisregulation des ­Stoffwechsels
anabole
Peptide
STH
T3/T4
Cortisol
© Lothar Ursinus
Anaboler und kataboler Stoffwechsel
Anabolismus und Katabolismus sind in ständiger Regulation. Tagsüber dominiert
meist der katabole, während in der Nacht, in der Phase der Ruhe, Erholung und Regeneration, der anabole Stoffwechselanteil aktiver ist. Während einer körperlichen
105
Anstrengung nutzen wir den katabolen, in der Ruhephase den anabolen Anteil. Solange der Stoffwechsel sich immer wieder ins Gleichgewicht bringt, also beide Anteile im ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen, sprechen wir von einer intakten Regulation. Ist dieser Ausgleich nicht mehr möglich, besteht eine Regulationsstörung, die sich in Form von Symptomen und letztendlich als Krankheit zeigt.
Als Ursachen der Stoffwechselstörung beschreiben Schole und Lutz:2
• Dauerstress
• eine zu kohlenhydratlastige Ernährungsweise
• Bewegungsmangel
• Schadstoffbelastungen aus der Umwelt
Diese Faktoren führen zu einer katabolen Stoffwechselentgleisung. Sie macht
sich bemerkbar durch Symptome/Erkrankungen wie Arteriosklerose, Osteoporose
(Knochenschwund), Gicht, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Tumore, Infarktgeschehen, chronische Entzündungen, aber auch Vergesslichkeit, innere Unruhe und
Infektanfälligkeit.
anabol
katabol
Katabole Stoffwechsel­entgleisung
anabole
Peptide
STH
T3/T4
Cortisol
© Lothar Ursinus
Die anabole Stoffwechselentgleisung ist die Folge einer überlasteten katabolen
Stoffwechsellage. Die Nebenniere wird schwach und kann nicht mehr ausreichend
Cortisol herstellen. Die Folge sind akut auftretende Erkrankungen. Das kann eine Erkältung, Herpes, ein akuter Allergieschub oder auch eine aufflammende Autoimmunerkrankung oder ein Rheumaschub sein.
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Regulationskrankheiten, videel Verlag
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Der Stoffwechsel
anabol
katabol
T3/T4
anabole
Peptide
Cortisol
STH
© Lothar Ursinus
Anabole Entgleisung durch
­Unterfunktion der Nebenniere
In der Diagnose ist es wichtig, die auslösenden Ursachen der Stoffwechselentgleisung zu finden und diese zu therapieren.
Auswirkungen der Ernährungsweise auf den Stoffwechsel
Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Stoffwechselprozesse. Der entscheidende Faktor sind Kohlenhydrate. Insbesondere für den Stoffwechsel schnell verwertbare Kohlenhydrate kurbeln den katabolen Stoffwechsel an. Von allen Lebensmitteln
enthält Weizen den größten Anteil an Amylopektin A. Diese Stärke kann von der
Bauchspeicheldrüse leicht verarbeitet werden, sodass es zu einem raschen Anstieg
des Blutzuckerspiegels kommt.
Sowohl die einzelne Zelle als auch der gesamte Organismus versuchen, die Balance
zwischen aufbauenden und abbauenden Kräften aufrechtzuerhalten. Dieses Gleichgewicht ist aufgrund unserer Vorgeschichte als Jäger und Sammler auf ein entsprechendes Maximalmaß an Kohlenhydraten in der Nahrung und damit auf ein Maximum an Insulin eingestellt. Insulin ist das einzige Hormon, das den Blutzuckerspiegel senken kann. Es gehört aufgrund seiner nährenden Wirkung zur anabolen Seite
des Stoffwechsels. Wird die Menge der benötigten Kohlenhydrate überschritten, bekommt der anabole Anteil Übergewicht. Um im Gleichgewicht zu bleiben, reduziert
der Organismus das anabol wirkende Wachstumshormon (STH), um die anabole gegenüber der katabolen Seite auszugleichen. Diese Aufgabe übernimmt das parallel
zum Insulin produzierte Hormon Somatostatin. Es wird in der Bauchspeicheldrüse
und der Hirnanhangsdrüse produziert und hemmt die Bildung des Wachstumshormons.
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anabol
anabole
Peptide STH Insulin
katabol
T3/T4
Cortisol
© Lothar Ursinus
Mit Anstieg des Insulinspiegels wird
das STH reduziert. So bleiben anabole und katabole Anteile im Gleichgewicht.
Da Insulin und das Wachstumshormon nicht die gleichen Funktionen im Körper erfüllen, gerät die Basisregulation in eine katabole Stoffwechselentgleisung.
anabol
anabole
Peptide
katabol
STH
T3/T4
© Lothar Ursinus
Cortisol
Die Basisregulation gerät ins Ungleichgewicht. Der katabole Stoffwechsel
überwiegt.
Das erste Anzeichen einer Entgleisung des Kohlenhydratstoffwechsels ist die Insulinresistenz. Das bedeutet, die Körperzellen reagieren nicht mehr auf den Insulinreiz, da sie ständig mit zu viel Insulin »umspült« wurden. Als Reaktion kommt es zur
Erhöhung des Insulinspiegels im Blut, Einlagerung von Fetten und Gewichtszunahme. Nur bei etwa 10 % aller Patienten mit Zuckerstoffwechselstörungen entfällt die
Gewichtszunahme.
Die Insulinresistenz zeigt sich im Labor durch hohe Triglyceride (Blutfette) und geringes HDL-Cholesterin. In der Regel finden wir zusätzlich noch einen erhöhten
Harnsäurespiegel. Dieser ist das Ergebnis der Umwandlung von Eiweiß in Glucose (Gluconeogenese). Verstärkt sich die Stoffwechselentgleisung, steigt zusätzlich der
Langzeitzuckerwert (HbA1c).
108
Der Stoffwechsel
Aus der anfänglichen Insulinresistenz entwickelt sich zuerst eine diabetische Stoffwechsellage und später Diabetes mellitus Typ 2 (Zuckerkrankheit). Diese Verlaufsform wird auch als metabolisches Syndrom bezeichnet.
Beispiel eines Laborbefundes:
Im obigen Befund erkennt man die Insulinresistenz und die diabetische Stoffwechsellage. Da der Langzeitzuckerwert (HbA1c) noch im klinischen Normbereich liegt,
besteht im engeren Sinn noch keine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).
Die Laborwerte weisen bereits auf ein metabolisches Syndrom hin. Höchste Zeit, in
der Ernährung und möglicherweise bei der Menge an Bewegung etwas zu verändern.
109
Diabetes mellitus Typ 2 und
metabolisches ­Syndrom im Labor
Wir finden beim metabolischen Syndrom viele Laborwerte außerhalb des Optimums.
Der Grund dafür ist, dass umfangreiche Schäden an einzelnen Organen oder in einer
Vielzahl von Stoffwechselprozessen auftreten. Die Belastungen der Leber und der
Nieren wurden bereits beschrieben. Im Nachfolgenden gehe ich auf den Langzeitzuckerwert (HbA1c), die Triglyceride (Blutfette) und später noch auf Cholesterin
(Steroide) und Harnsäure ein.
HbA1c (Langzeitzuckerwert)
Referenzbereich
4,1 – 6,1 %
Zur besseren Übersicht in der Verlaufskontrolle des Diabetes mellitus wird aus dem
HbA1c der durchschnittliche Blutzuckerspiegel pro Tag errechnet. Dieser Wert wird
als EAG angegeben, mit einem Referenzbereich von 60–126 mg/dl. Die
meisten Labore weisen beide Parameter aus.
Der Langzeitzuckerwert gibt an, wie viel Zucker sich an das Hämoglobin der roten
Blutkörperchen gebunden hat. Dieser Vorgang wird auch als Glykierung bezeichnet.
Er ist vergleichbar mit dem Zuckerguss auf dem Sonntagskuchen. Je höher der Blutzuckerspiegel ist, desto stärker wird der Blutfarbstoff mit Zucker beladen.
Erhöhte Werte weisen auf einen Diabetes mellitus hin.
Triglyceride
Referenzbereich
40 – 175 mg/dl
Mit der Nahrung nehmen wir gesättigte und ungesättigte Fettsäuren sowie Triglyceride, früher auch Neutralfette genannt, zu uns. Sie bestehen aus einem Molekül
Glycerin, an den drei Fettsäuren gebunden sind – daher auch ihr Name. Triglyceride kommen aus der Nahrung, werden allerdings über die Leber aus überschüssigem
Zucker oder Alkohol auch selbst hergestellt. Ob Triglyceride Kalkablagerungen in
den Gefäßen verursachen können, konnten Wissenschaftler bisher nicht beweisen.
Unbestritten ist aber, dass ein zu hoher Triglyceridspiegel in Verbindung mit einem
niedrigen HDL-Cholesterin auf eine zu hohe Zufuhr von Kohlenhydraten über die
110
Der Stoffwechsel
Ernährung hinweist. In der Stoffwechselmedizin wird diese Kombination als »Insulinresistenz« der Körperzellen bezeichnet.
Erhöhte Triglyceride
Der Triglyceridwert hängt von der Ernährung, dem persönlichen Lebensstil, aber
auch von Krankheiten und Medikamenten ab. Erhöhte Werte geben Hinweise auf:
• Diabetes mellitus
• metabolisches Syndrom
• Schilddrüsenunterfunktion
• schwere Nierenerkrankung
• Alkoholmissbrauch
• Einnahme von Entwässerungstabletten
• Einnahme von Cortison
• Einnahme der Antibabypille
• Überfunktion der Nebenniere (produziert zu viel Cortison)
Es gibt auch Menschen mit genetisch bedingter, familiärer Hyperglyceridämie.
Reduzierte Werte werden in der Literatur nicht beschrieben. Als Grund für solche
Werte käme die Ernährungsweise oder eine Unterfunktion der Nebenniere infrage.
Diabetes mellitus Typ 2/metabolisches Syndrom –
­Ernährungstherapie und Begleitbehandlung
In der Therapie des metabolischen Syndroms spielen die auslösenden Faktoren eine
entscheidende Rolle. Ernährung, Bewegung, Entspannung und Entgiftung sind die
vier Säulen der Behandlung. Im weiteren Verlauf lege ich den Schwerpunkt auf die
Ernährungstherapie mit zusätzlicher Begleitbehandlung.
Ernährungstherapie
Es gibt kaum ein Thema, zu dem es so unterschiedliche Meinungen gibt wie zur Ernährung. Experten sind sich darüber einig: Richtige Ernährung ist für die Gesundheit sehr wichtig. Nahrung ist die beste Medizin. Kein Medikament, keine Vitamintablette, kein Kraut und keine Nahrungsergänzung kann die Gesundheit so stark
beeinflussen wie die Ernährung. Welche Kost aber die richtige ist, darüber herrscht
keine einheitliche Aussage.
Auf der Suche nach der allgemeingültigen Ernährungsform wurde bisher eine wichtige Tatsache übersehen: Der Nahrungsbedarf ist von Mensch zu Mensch unterschied111
lich. Keine Ernährungsform ist für jeden geeignet. Jeder Mensch ist einzigartig und
benötigt für eine gute Gesundheit und Vitalität die Nahrungsmittel, die optimal zu
seinem Stoffwechsel passen.
So, wie das Auto den richtigen Treibstoff benötigt, ist es für die Körperzelle wichtig,
die richtigen Nahrungsmittel zu erhalten. Eine Körperzelle isst allerdings keine Currywurst, kein Fischbrötchen, kein Steak und auch keinen Salat. Sie benötigt zum Leben Kohlenhydrate, Aminosäuren, Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Damit aus einem Nahrungsmittel der ideale Treibstoff für die Körperzelle
wird, ist ein optimaler Stoffwechsel notwendig. Bedingt durch Gene und Lebensumstände hat jeder Mensch ein individuelles Stoffwechselprofil und somit eine ganz persönliche Ernährungsform.
In meiner 30-jährigen Praxistätigkeit durfte ich immer wieder erleben, dass Menschen, die einen guten Bezug zu sich selbst, ihrer Intuition oder ihrem inneren Begleiter haben, genau spüren, welche Nahrungsmittel in welcher Menge gut für sie
sind. Diese Menschen kennen ihre »innere Nahrungsmittelliste«. Handeln sie dieser
entsprechend, geht es ihnen sowohl auf körperlicher als auch auf seelischer Ebene
gesundheitlich gut. Tun sie es nicht, zeigen sich Symptome, die sie auf die Missstände hinweisen und zu einer gesunden Ernährungsweise zurückführen wollen. Wie
können wir für alle, die diesen Bezug nicht mehr spüren, herausfinden, welche Nahrungsmittel zu einem optimalen Stoffwechsel führen?
Individuelle Ernährungsempfehlungen
Wir nutzen in unserem Naturheilzentrum für die persönliche Ernährungsempfehlung
das Ernährungsprogramm von »gesund & aktiv«. Es berücksichtigt für die Auswahl der Lebensmittel die Typisierung und die Individualisierung des Patienten.
Die Typisierung beruht auf Arbeiten von Dr. Georg Watson, der die Stoffwechselverbrennungstypen beschrieben hat. Hinzu kommen noch die Erkenntnisse von
Dr. James D’Adamo, von verschiedenen Stoffwechselexperten, z. B. Prof. Dr. Jürgen
Schole, Dr. Wolfgang Lutz und Dr. Bodo Köhler, sowie aus der Genforschung. Sie
weisen auf die Zusammenhänge zwischen der Blutgruppe als genetischem Faktor
und der Enzymaktivität im Organismus hin. Um auch die Mischformen der Blutgruppen zu berücksichtigen, gibt es bei »gesund & aktiv« sechs Blutgruppen anstatt
der üblichen vier. Diese Erkenntnis ist auch in der wissenschaftlichen Medizin ein
Thema.
112
Der Stoffwechsel
Die »Individualisierung« der Typisierung erfolgt mittels einer umfangreichen Vital- und Stoffwechselanalyse (42 Blutwerte) über das Labor. So erhalten wir für jeden
Patienten eine ganz persönliche Ernährungsempfehlung in Form einer »individuellen
Nahrungsmittelliste«.
Nahrungsmittel, die für die Verstoffwechslung
wenig Insulin benötigen
Für Menschen mit Diabetes mellitus oder einem metabolischem Syndrom bzw. für
diejenigen, die beidem vorbeugen wollen, empfiehlt sich eine Ernährungsweise mit
Nahrungsmitteln, die für die Verstoffwechslung wenig Insulin benötigen. Das entspricht einer »artgerechten« allgemeinen Ernährung für den Menschen. Die angebotenen Konzepte, wie Low Carb, LOGI-Methode, Atkins oder »South Beach«, um nur
einige zu nennen, erfüllen zwar diesen Aspekt, sind aber nicht auf den individuellen
Stoffwechsel abgestimmt. Sie können nur eine Richtung angeben und sind für eine
individuelle Ernährungsweise zu allgemein.
Haferflocken gegen das metabolische Syndrom
Hafer kann jeder Stoffwechsel gut verarbeiten. Das im Hafer enthaltene Gluten ist
für fast alle Menschen mit einer Glutenintoleranz verträglich. Durch den Hafer kann
die Insulinintensität nachhaltig verbessert werden. In Zeiten vor der Entwicklung
von Insulin durch die Pharmaindustrie waren Hafertage zur Behandlung von erhöhten Blutzuckerwerten ein bewährtes Mittel. Hafer verschleimt den Nahrungsbrei im
Darm, macht ihn dickflüssiger und verzögert dadurch die Aufnahme des Zuckers.
Das kann nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern auch beim metabolischen Syndrom bis hin zum Diabetes mellitus, wie eine Studie der Universität Heidelberg zeigt.
Patienten konnten ihren Bedarf an Insulin bis zur Hälfte reduzieren und ihre Werte
des Blutzuckers verbessern, wenn sie an zwei Tagen im Monat nur Haferprodukte
aßen und Tee oder Wasser tranken. Die deutliche Abnahme des Insulinbedarfs und
die Verbesserung des Zuckerstoffwechsels führten bei allen Patienten mit Übergewicht zu einer Reduzierung des Gewichts.
Haferflocken eignen sich auch zur Vorsorge für Menschen, die wegen ihres Übergewichts ein erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus haben oder an einem metabolischen
Syndrom leiden. Allerdings müssen die Betroffenen bemüht sein, auch sonst ihrem Stoffwechsel entsprechend zu essen und zu leben. Für Gesunde reicht zum Vorbeugen eine
tägliche Portion von 40 Gramm Haferflocken aus, das entspricht etwa vier Esslöffeln.
Besteht bereits ein metabolisches Syndrom oder ein Diabetes mellitus, dann sollten es
mindestens 150–200 Gramm Haferflocken täglich sein. Der Hafer kann entweder mit
113
Wasser, Gemüsebrühe, Hafermilch, Mandelmilch oder Reismilch zubereitet werden, je
nach individueller Stoffwechsellage. Die Haferkur erstreckt sich über zwei bis drei Tage.
Die Nahrungsmittelindustrie bietet mittlerweile viele Fertigprodukte aus Haferflocken an. Allerdings verändert sich mit zunehmendem Verarbeiten der Gehalt an
Nährstoffen und Fasern. Haferflocken sind immer aus dem vollen Korn. Wer bereits
an Diabetes mellitus erkrankt ist und entsprechende Medikamente nimmt oder Insulin spritzt, sollte vor der Haferkur mit seinem Therapeuten sprechen, denn es besteht
das Risiko der Unterzuckerung. Nach unserer Erfahrung reduziert sich der Insulinbedarf beträchtlich.
Begleitbehandlung
Die konventionelle Therapie greift mit unterschiedlichen Mitteln in die Regulation
des Zuckerstoffwechsels ein. Sulfonylharnstoffe und Glinide stimulieren die Insulinsekretion der Betazellen und führen so zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels.
Metformin führt zur Verbesserung der Insulinsensitivität der Körperzellen.
Aus Sicht der anthroposophischen Medizin entwickeln sich beim metabolischen Syndrom und beim Diabetes mellitus im gesamten Organismus Skleroseprozesse. Im
Nerven-Sinnes-System kann es zu Durchblutungsstörungen im Gehirn oder neurodegenerativen Erkrankungen, wie zum Beispiel Alzheimer oder Demenz, kommen. Im mittleren Menschen manifestiert sich als Skleroseerkrankung oft die koronare Herzerkrankung. Überhaupt ist das rhythmische System des Menschen durch
zunehmende Starre, Verfestigung und Sklerose gekennzeichnet. Darüber hinaus
kann die Herzfrequenzvariabilität, in der sich verschiedene körpereigene Rhythmen
abbilden, eingeschränkt sein und erstarren. Im Stoffwechsel-/Gliedmaßensystem zeigt sich der Skleroseprozess durch das diabetische Fußsyndrom (Wunden am
Unterschenkel oder Fuß).
Unter dieser Betrachtungsweise haben Arzneimittel und Therapieverfahren, die mit
Wärme verbunden sind, eine besondere Bedeutung.
Die frischen Blätter des Rosmarinus officinalis dynamisieren den Blutkreislauf,
entzünden den Geist und feuert den Stoffwechsel an. Sie schenken Energie, durchwärmen Körper und Seele und stärken Magen und Bauchspeicheldrüse. Die Anwendung kann in Form von Rosmarin-Öl-Dispersionsbädern bzw. oral mit Rosmarinus recens D3 (Weleda) oder Rosmarinus Urtinktur (Ceres) durchgeführt
werden.
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Der Stoffwechsel
Platinum chloratum/Pankreas comp. (Wala) ist eines der Hauptmittel bei erhöhten Blutzuckerwerten.
Aurum/Stibium/Hyoscyamus (Wala) oder Aurum/Hyoscyamus comp.
(Weleda) eignet sich bei Rhythmusstörungen (Herz- und Lebensrhythmus) ängstlicher und unruhiger Menschen.
Phosphor – in Form von Phosphorus D6 oder Phosphor-Öl-Kapseln (Weleda) – wird
weniger bei einem unruhigen Seelenleben, sondern eher bei Willenslähmung mit begleitender Müdigkeit und Inaktivität eingesetzt. Phosphor stärkt die Persönlichkeit
und die Stoffwechselprozesse.
Hypericum Urtinktur (Ceres) oder Hypericum auro cultum D2 (Weleda) kann
eingesetzt werden, wenn eine depressive Symptomatik des diabeteskranken Patienten im Vordergrund steht. Johanniskraut hat von allen Heilpflanzen die stärkste Beziehung zum Licht, unserer essenziellen Energiequelle.
Entsprechend der sich entwickelten Ausprägung des metabolischen Syndroms bzw.
des Diabetes mellitus kommen noch weitere, auf die Symptomatik ausgerichtete Ergänzungsmittel zum Einsatz.
Die Ernährungsempfehlungen beim metabolischen Syndrom und beim Diabetes mellitus sind grundsätzlich individuell mit allgemeinen Schwerpunkten. Die begleitende
Behandlung mit Medikamenten der Naturheilkunde richtet sich nach den persönlich
ausgeprägten Symptomen, beinhaltet aber auch eine übergeordnete Therapie, die
dem krankheitsbedingten Prozess entspricht. Bewegung und Entgiftung runden das
Konzept der Therapie ab.
Erweiterte Sichtweise zum Diabetes mellitus Typ 2
Die Zuckerkrankheit ist auf körperlicher Ebene mit zahlreichen Verhärtungsprozessen verbunden. Als Gegenpol entstehen chronische Entzündungsprozesse. Die ausgeprägten Anzeichen der Zuckerkrankheit sind Demenz und Alzheimer im NervenSinnes-System, Erstarrung des Herz- und Atemrhythmus im rhythmischen System
und Durchblutungsstörungen mit Sklerotisierung der Gliedmaßen (diabetisches Fußsyndrom).
Diese Verhärtung zeigt sich analog auf der seelisch-geistigen Ebene. Vielen Menschen
mit Diabetes mellitus Typ 2 fällt es schwer, Vorhaben und Entschlüsse in die Tat um115
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