Nirvana Nirvana means the extinction of individual sensation, emotion, thought, - the final disintegration of conscious person-ality, - the annihilation of everything that can be included under the term ‘I’ – This rightly expresses one side of the Budhist teaching. _____________ Self to the westerners signifies feelings, ideas, memory, volition, will. The Budhist, however, declares all that we call Self to be false He defines the Ego as a temporary aggregate of sensations, impulses ideas, created by the physical + mental experiences of the races - all relating to the perishable body, + all doomed to dissolve with it. “The mind, the thoughts + all the senses are subject to the law of life + death. With the knowledge of Self + the laws of birth + death there is no grasping, + no sense-perception. Knowing one’s self + knowing how the senses act, there is no room for the idea of “I”, or the ground for framing it. The thought of Nirvana Nirvana bedeutet die Auslöschung der persönlichen Empfindungen, Gefühle, Gedanken – die letztliche Auflösung der bewußten Persönlichkeit – das Zunichtemachen von allem, was sich dem Begriff „Ich“ zuordnen läßt. – Damit [mit diesen Worten] wird eine Seite der Buddhistischen Lehren richtig beschrieben. _________________ Der westliche Mensch versteht unter dem Selbst Gefühle, Gedanken, Erinnerung, Entschluß, Wille. Der Buddhist jedoch bezeichnet all das, was wir Selbst nennen, als falsch. Er definiert das Ego als eine vorübergehende Ansammlung vom Empfindungen, Impulsen und Gedanken, geschaffen von den körperlichen und geistigen Erfahrungen der Rassen – die sich alle auf den vergänglichen Körper beziehen und dazu verurteilt sind, sich mit ihm aufzulösen. „Der Geist, die Gedanken und all die Sinne sind dem Gesetz des Lebens und des Todes unterworfen. Mit der Erkenntnis des Selbst und der Gesetze von Geburt und Tod gibt es keine Habgier und keine Sinneswahrnehmung mehr. Wenn man sein Selbst erkennt und weiß, wie die Sinne wirken, dann gibt es keinen Raum mehr für die Idee eines „Ich“ oder einen Grund, an ihr festzuhalten. Der Gedanke an 1 2 Nirvana page 2 Nirvana Seite 2 „Self” gives rise to all sorrows binding the world as with fetters but having found there is no ‘I’ , that can be bound, then all these bonds are severed.” From ‘Fo-Sho-Hing-Tsan King ____________________ das „Selbst“ läßt alle Sorgen entstehen und bindet uns mit Fesseln an die Welt; doch wenn wir herausgefunden haben, daß es kein „Ich“ gibt, das gebunden werden kann, dann lösen sich alle diese Bindungen auf.“ Aus dem „Fo-Sho-Hing-Tsan-King“ ______________________ The above text suggests very plainly that consciousness is not the Real Self, + that the mind dies with the body. We find therein a doctrine of rebirth; but the existence of a soul is denied. We are told that the misfortunes of this life are punishments of faults committed in a previous life. Yet personal transmigration does not take place. We find the statement that beings are re-individualized; yet both individuality + personality are called illusions. How can we reconcile the following quotation from the first volume of “The questions of King Milinda” _________________ Der obige Text macht uns deutlich klar, daß das Bewußtsein nicht das wirkliche Selbst ist und daß das Gemüt mit dem Körper stirbt. Wir erkennen darin die Lehre der WiederGeburt; doch die Existenz einer Seele wird verneint. Es wird uns gesagt, daß alles Unglück in diesem Leben eine Bestrafung für die Fehlhandlungen ist, die wir in einem früheren Leben begangen haben. Doch die Seelenwanderung des Einzelnen findet nicht statt. Wir finden die Feststellung, daß die Wesen ihre Individualität wieder erlangen; doch Individualität und Persönlichkeit werden als Täuschung bezeichnet. Wie können wir das mit den folgenden Worten aus dem ersten Band von „Die Fragen des Königs Milinda“ vereinbaren? “The king said ‘Nagasena, is there any one who after is not re-invidualised?” Nagasena answered ‘A sinful being is re-individualised; a sinless one is not.” p.50 ‘Is there such a thing as the soul?’ ‘There is no such thing as soul’ (p. 86-89) (p. III- In the highest sense, O King there is no such thing. „Der König sagte: ‚Nagasena, gibt es einen, der danach [nach dem Tode] seine Individualität nicht wieder erlangt?’ Nagasena antwortete: ‚Ein sündhaftes Wesen wird wiederverkörpert, eines ohne Sünde nicht mehr.’ (Seite 50) ‚Gibt es eine Sache wie die Seele?’ ‚Es gibt nichts, was man Seele nennt.’ (Seite 86-89) (T. III – Im höchsten Sinne, o König, gibt es nichts dergleichen. ________________________________ 3 4 Nirvana (contd.) (2) Nirvana Fortsetzung ‘Is there any being, Nagasena, who transmigrates from this body to another’ – ‘No, there is not.” p 112. ‘Where there is no transmigration, Nagasena, can there be rebirth?’ “Yes, there can.” Does he, Nagasena, who is about to be reborn, know that he will be reborn?” Yes, he knows it, o king (p -113). ________________________________ ‚Gibt es ein Wesen, Nagasena, das von diesem Körper zu einem anderen wandert?’ – ‚Nein, das gibt es nicht.’ S. 112 ‚Wenn es keine Seelenwanderung gibt, Nagasena, kann es da eine Wiedergeburt geben?’ ‚Ja, das kann sein.’ ‚Kann einer, dem die Wiedergeburt bevorsteht, wissen, daß er wieder geboren wird?’ ‚Ja, er weiß es, o König.’ (S. 113) ______________________________________ The Sutra of the Great Decease furnishes an account of the Eight Stages of Deliverance leading to Nirvana, - the process of absolute annihilation. In 1st stage - one retains the idea of form - subjective + objective “ 2nd stage- he loses the subjective idea of form, + views forms an external phenomena only. rd “ 3 stage – the sense of the approaching perception of larger truth comes to him – “ 4th stage – he passes beyond all ideas of form, ideas of existence + ideas of distinction, + thus remains wherein only the idea of infinite space, “ 5th stage – the idea of infinite space vanishes, + the thought comes, It is all infinite reason. _________________________________ “ 6th stage – the thought comes ‘Nothing at all exists’. _________________________________ “ 7th stage – the idea of nothingness itself vanishes. “ 8th stage – all sensations + ideas cease (2) Das Sutra des Großen Hinscheidens gibt uns einen Bericht über die Acht Stufen der Befreiung, die uns zum Nirvana führen – der Vorgang der völligen Auslöschung. In der 1. Stufe - bewahrt man die Idee der Gestalt – subjektiv und objektiv In der 2. Stufe – verliert man den persönlichen Begriff der Gestalt und erblickt die Formen nur als äußere Phänomene In der 3. Stufe – wird einem ein Sinn für die zunehmende Wahrnehmung einer höheren Wahrheit zu eigen In der 4. Stufe – überschreitet man alle Vorstellungen von Gestalt, die Gedanken des Seins und die der Unterscheidung; und so bleibt dort nur die Vorstellung des unendlichen Raumes In der 5. Stufe – vergeht die Idee des endlosen Raumes und es erhebt sich der Gedanke: Alles ist grenzenlose Vernunft. ________________________________________ In der 6. Stufe – erhebt sich der Gedanke „Überhaupt nichts existiert.“ ________________________________________ In der 7. Stufe – verschwindet selbst der Gedanke des Nichtseins In der 8. Stufe – alle Empfindungen und Gedanken hören auf 5 6 Nirvana 2, 2 Nirvana 2, 2 to exist. And after this comes Nirvana. _______________________________ zu existieren. Und danach kommt das Nirvana. ____________________________ Illusion produces action of karma; karma, self-consciousness; self-consciousness, individuality; Individuality, the senses; the senses, contact; contact, feeling; feeling, desire; desire, union; union, conception; Conception, birth; birth, sorrow + decrepitude + Death; By the Cessation of contact feeling is destroyed; by that of feeling, individuality; + by that of individuality, self-consciousness. _______________ Täuschung bringt Handlungen des Karma hervor: Karma [Rückwirkungen], Selbstbewußtsein; Bewußtheit des Selbst, Individualität: die Eigenart der Sinne, der Sinn der Berührung; Beziehung und Empfindung; Gefühl und Verlangen, das Verlangen nach Einswerdung; Vereinigung und Empfängnis, Empfängnis und Geburt; Geburt, Sorge und Verfall und Tod. Durch das Aufhören der Berührung werden die Empfindungen zerstört, durch das Aufhören der Empfindungen die Individualität, durch das [Aufhören] der Individualität das Bewußtsein des Selbst. In Budhist philosophy there is no personal transmigration + no individual permanent soul. ______________ “O Bhagvat, the idea of a self is no idea; and the idea of a being or a living person, or a person, is no idea. And why? Because the blessed Budhas are freed from all ideas –“ The Diamond Cutter ______________ The acts + thoughts are forces integrating themselves into material + mental phenomena, - into what we call objective + subjective appear-ances – “The aggregate actions of all sentient beings give birth to the _____________ In der buddhistischen Philosophie gibt es keine persönliche Seelenwanderung und keine individuelle, fortdauernde Seele. ______________________ „O Bhagvat, der Gedanke an ein Selbst ist kein Gedanke; und die Idee von einem Wesen oder einer lebenden Person oder von einem Menschen ist keine Idee. Und warum? Weil die gesegneten Buddhas frei von allen Vorstellungen sind.“ Der Diamantschleifer ______________ Die Handlungen und Gedanken sind Kräfte, die sich in materielle und geistige Erscheinungen eingliedern – in das, was wir als persönliche und unpersönliche Wahrnehmung bezeichnen. „Die gemeinsamen Handlungen aller empfindenden Wesen bringen die 7 8 Nirvana (contd.) (3) Nirvana 3,1 varieties of mountains, rivers, countries, etc. Their eyes, nostrils, ears, tongues, bodies – as well as their gardens, woods, farms, residences, servants, + maids, margins to be their own possessions, but they are, in truth, only results produced by innumerable actions.” ‘Kuroda, outlines of the Mahayana’ _______________ mannigfaltigen Berge, Flüsse, Länder usw. hervor. Ihre Augen, Nasen, Ohren, Zungen, Körper – wie auch ihre Gärten, Wälder, Bauernhöfe, Wohnhäuser, Diener und Mägde - erfassen und begrenzen ihren Besitz; aber in Wahrheit sind sie nur ein Ergebnis, von unzählbaren Handlungen bewirkt. ‚Kuroda, Abriß des Mahayana’ _____________ “Grass, trees, earth, - all these shall become Budha” ‘Chuin-kyo’ _________ „Gräser, Bäume und die Erde – sie alle werden zum Buddha.“ ‚Chuin-kyo’ _______ “Even swords + things of metal are manifestations of spirit; within them exist all virtues (or power) in their fullest development + perfection.” Hizo-Ho-Yaku. ___________ „Selbst Schwerter und Dinge aus Metall sind Ausdruck des Geistes; in ihnen existieren alle Qualitäten (oder Kräfte) in ihrer größten Entfaltung und Vollendung.“ Hizo-Ho-Yaku ________ “When called sentient or non-sentient, matter is Law-Body”, (or ‘spiritual body’) Chisho-Hisho „Ob man sie nun empfindend oder nichtempfindend nennt; die Materie ist das verkörperte göttliche Gesetz (oder der ‚verkörperte Geist’) Chisho-Hisho “The apparent Doctrine treats of the four great elements (earth, fire, water, air) as non-sentient. But in the Hidden Doctrine these are said to be the Sammya-Shin (Samya-Kenja) or Body-Accordant of the Nyorai (Tathagata)’ (Soku-Shin-Io-Bubu-Gi) “When every phase of our mind shall be in accord with the mind of Budha ---- then there will not be even one particle of dust that does not enter into Buddhahood” ‘Engaku-SHO’. ___________ „Die offensichtliche Lehre betrachtet die vier großen Elemente (Erde, Feuer, Wasser, Luft) als nichtempfindend. Aber in der Verborgenen Lehre wird gesagt, daß sie Sammya-Shin (Samya-Kenya) oder in Einklang mit dem Körper des Nyorai (Tathagata), des Erleuchteten, sind.“ (Soku-Shin-lo-Bubu-Gi) „Wenn jeder Zustand unseres Geistes mit dem Geist des Buddhas in Einklang ist - - - - dann gibt es nicht einen Staubpartikel, der sich nicht zur Buddhaschaft erhebt.“ ‚Engaku-SHO’ _______ 9 10 Nirvana 3, 2 Nirvana 3, 2 The Karma – Ego we call Self is mind and is body; both perpetually decay; both are perpetually renewed. There is no other birth or death but the birth + death of karma in some form or condition. There is one Reality; but there is no permanent individual, no constant personality there is only phantom-self, + phantom succeeds to phantom, as undulation to undulation, over the ghostly Sea of Birth + Death. And even as the storming of a sea is a motion of undulation, not of translation, - even as it is the form of the wave only, not the wave itself that travels, - so in the passing of lives there is only the existing + the vanishing of forms, - forms mental, forms material, the fathomless Reality does not pass. “All forms” it is written in the Kongo-Hannya-Haramitsu-Kyo “are unreal; he who rises above all forms is the Budha.” Das Karma-Ego, das wir Selbst nennen, besteht aus Geist und Körper, die beide unaufhörlich verfallen und sich beide dauernd erneuern. Es gibt keine andere Geburt oder einen anderen Tod als die Geburt und den Tod durch die Karmas in einer bestimmten Gestalt oder Verfassung. Es gibt eine Wirklichkeit; aber es gibt keine beständige Individualität und keine unwandelbare Persönlichkeit. Es gibt nur die Erscheinung des Selbst; und Phantom folgt auf Phantom, wie Welle auf Welle folgt auf dem geisterhaften Meer der Geburten und Tode. Und wie selbst der Sturm auf dem Meer eine Bewegung von Wellen und keine Umformung ist – so wie auch die Gestalt der Welle nur und nicht die Welle selbst wandert – so gibt es auch in der Abfolge der Leben nur ein Entstehen und Vergehen von Formen – von Formen des Geistes, Formen der Materie; die unergründliche Wirklichkeit vergeht nicht. „Alle Formen“, so heißt es im KongoHannya-Haramitsu-Kyo, „sind unwirklich; wer sich über alle Formen erhebt, der ist ein Buddha.“ ________________________________ __________________ Beyond the false consciousness of imperfect man – beyond sensation, per-ception, thought – wrapped in the envelope of what we call soul (which in truth is only a thickly woven veil of illusion) is the eternal + divine, the Absolute Reality; not a soul, not a personality but the All-Self without selfishness ‘the Muga no Taiga – the Budha enwombed in Karma Jenseits der trügerischen Bewußtheit des unvollkommenen Menschen – jenseits von Empfindung, Wahrnehmung und Gedanken – verborgen in der Umhüllung dessen, was wir Seele nennen (die in Wahrheit nur ein dicht gewobener Schleier der Täuschung ist) ist das Ewige und Göttliche, die vollkommene Wirklichkeit, nicht die Seele oder eine Persönlichkeit sondern das Allumfassende Selbst ohne Selbstsucht: der ‚Muga no Taiga’ – der Buddha im Schoße der Karmas 11 12 Nirvana contd. (4) _________ Within every phantom-self dwells this divine; yet the innumerable are but one – within every creature incarnate sleeps the Infinite Intelligence unevolved, hidden unfelt, unknown, - yet destined from all the eternities to waken at last, to rend away the ghostly web of sensuous mind, to break forever its chrysalis of flesh, + pass to the supreme conquest of Space + Time. _________________ It is written in the Kegon-kyo (Avatam-saka-Sutra) - „Child of Budha, there is not even one living being that has not the wisdom of Tathagata – It is only because of their vain thoughts + affections that all beings are not conscious of this - - - - - I will teach them the holy Way; I will make them forsake their foolish thoughts + cause them to see that the vast + deep intelligence which dwells within them is not different from the wisdom of the very Budha.“ _________________ The true declaration is that what we perceive is never reality in itself, and that even the ego that perceives is an unstable plexus of aggregate of feelings which are themselves unstable Nirvana Fortsetzung (4) _________ In jedem der Trugbilder des Selbst wohnt dieses Göttliche; doch die Unzählbaren [Formen des Selbst] sind nichts als Eines – In jedem verkörperten Geschöpf schläft die unbegrenzte, unerwachte Intelligenz, verborgen und ungefühlt, unerkannt doch seit aller Ewigkeit dazu bestimmt, schließlich erweckt zu werden und das geisterhafte Netz des sinnenhaften Gemütes wegzureißen, um die Hülle des Fleisches für immer zu durchbrechen und den höchsten Sieg über Zeit und Raum zu erringen. ___________________ Im Kegon-Kyo (Avatam-saka-Sutra) steht geschrieben – „Kind des Buddha, es gibt kein einziges lebendes Wesen, das nicht die Weisheit des Tathagata besitzt. Nur ihre eitlen Gedanken und Gefühle bewirken, daß sich all diese Wesen dessen nicht bewußt sind - - - - - Ich werde ihnen den Heiligen Weg lehren. Ich werde sie dazu bringen, ihre närrischen Gedanken aufzugeben und sie erkennen lassen, daß die weite und tiefe Intelligenz, die in ihnen wohnt, sich wahrlich nicht von der Weisheit des Buddha unterscheidet.“ _________________ Die wahre Verkündigung lautet, daß das, was wir wahrnehmen, niemals die Wirklichkeit selbst ist, und sogar das Ego, das wahrnimmt, ein unbeständiges Geflecht aus einer Ansammlung von Empfindungen ist, die selbst wiederum unbeständig 13 14 Nirvana 4,2 and in the nature of illusions. This position is scientifically strong – perhaps impregnable. Of substance in itself we certainly know nothing; we are conscious of the universe as a vast play of forces only: The test of reality is persistence + the Buddhist, finding in the visible universe only a perpetual flux of phenomena, declares the material aggregate unreal because non-persistent, - unreal, at least as a bubble, a cloud, or a mirage. Again, relation is the universal form of thought; but since relation is impermanent, how can thought be persistent? ….. Judged from these points of view, Buddhist doctrine is not Anit-Realism but a veritable Transfigured Realism, finding just expression in the exact words of Herbert Spencer – “Every feeling + thought being but transitory; - an entire life made up of such feelings + thoughts being also but transitory nay, the objects amid which life is passed, though less transitory being severally in the course of losing their individualities, whether quickly or slowly, - We learn that the one thing permanent is the unknowable Reality, hidden under all those changing shapes. Nirvana 4,2 und in ihrem Wesen Täuschungen sind. Diese Haltung ist wissenschaftlich erwiesen – vielleicht unangreifbar. Von seinem eigentlichen Wesen wissen wir sicherlich nichts; wir sind uns des Universums nur als eines ungeheuer großen Spieles von Kräften bewußt. Der Prüfstein der Wirklichkeit ist ihre Dauer. Und die Buddhisten, die das sichtbare Universum nur als unaufhörlichen Strom von Erscheinungen erkennen, bezeichnen diese Ansammlungen von Materie als unwirklich, da sie nicht dauerhaft sind – so unwirklich wie eine Blase, eine Wolke oder eine Fata Morgana. Wiederum ist die universale Form eines Gedankens die der Beziehung [Rückbezug oder Erinnerung an ein Geschehen oder eine Person]; doch da jede Beziehung unbeständig ist, wie kann da ein Gedanke beständig sein? ….. Wenn man von diesem Standpunkt aus urteilt, erscheint die buddhistische Lehre nicht als Anti-Realismus, sondern als ein wahrhaft verklärter Realismus, wie er in den treffenden Worten von Herbert Spencer zum Ausdruck kommt: „Jedes Gefühl und jeder Gedanke ist nichts als vergänglich – und ein ganzes Leben, das aus solchen Gefühlen und Gedanken besteht, ist auch nur vergänglich. Nein, auch all die Dinge, in deren Mitte wir leben, obschon weniger vergänglich, werden von uns getrennt, wenn wir unsere individuelle Existenz verlieren, ob das nun schnell oder langsam geschieht. – Wir lernen, daß das einzige Ding von Beständigkeit die unerkennbare Wirklichkeit ist, verborgen unter all den sich verändernden Formen. 15 16 Nirvana contd. (5) _______________________ Nirvana Fortsetzung _________________ (5) Likewise, the teaching of Buddhism that what we call Self is an impermanent aggregate, - a sensuous illusion, - will prove, if patiently analysed Mind, as known to the scientific psychologist, is composed of feelings + the relations between feelings; and feelings are composed of units of simple sensation which are physiologically coincident with minute nervous shocks. All the sense-organs are fundamentally alike being evolutional modifications of the same morphological elements - and all the senses are modifications of touch. Or, to use the simplest possible language, the organs of sense - sight, smell, taste, even hearing have been alike developed from the skin! Even the brain itself, is, at its first beginning, merely an infolding of the epidemic layer and thought physiologically + evolutionally, is thus a modi-fication of touch. Certain vibra-tions, acting through the visual apparatus, cause within the brain these motions which are followed by the sensations of light + colour; other vibrations Desgleichen zeigen uns die Lehren des Buddhismus, daß das, was wir Selbst nennen, ein unbeständiges Gebilde ist - eine Täuschung der Sinne – was sich durch eine geduldige Analyse beweisen läßt. Das Gemüt, wie es der kundige Psychologe kennt, setzt sich aus Gefühlen und aus der Beziehung zwischen den Gefühlen zusammen; und die Gefühle bestehen aus Einheiten von einfachen Sinneseindrücken, die physiologisch kleinen nervlichen Reizen entsprechen. Alle Sinnesorgane sind sich grundsätzlich ähnlich, da sie evolutionäre Veränderungen der gleichen Formelemente [des Körpers] darstellen und alle Sinne sind Modifikationen [Abwandlungen] der Berührungs [-Wahrnehmung]. Oder um sich auf die einfachst mögliche Weise auszudrücken, haben sich alle Sinnesorgane – das Sehen, Riechen, der Geschmack und selbst das Hören gleicherweise aus der Haut entwickelt! Selbst unser Gehirn ist in seinem Anfangsstadium eine bloße Faltung von Schichten der Epidermis [Oberhaut]; und die Gedanken sind also naturbedingt und entwicklungsgeschichtlich eine Abänderung der Berührung[seindrücke]. Bestimmte Schwingungen, die wir durch den Apparat der Sinne aufnehmen, bewirken im Gehirn [entsprechende] Empfindungen, denen die Eindrücke von Licht und Farbe folgen; andere Schwingungen 17 18 Nirvana 5, 2 _______________________ Nirvana 5,2 ______________________________ acting upon the auditory mechanism give rise to the sensation of sound - other vibrations, setting up changes in specialized tissue, produce sensations of taste, smell, touch. All our knowledge is derived + developed, directly or indirectly, from physical sensation; from touch – of course this is no ultimate explanation because nobody can tell us what feels the touch. „Everything physical“ well said Schopenhauer „is at the same time metaphysical.“ But science fully justifies the Budhic position that what we call Self is a bundle of sensations, emotions, sentiments, ideas, memories, all relating to the physical experiences of the race and the individual, and that our wish for immortality is a wish for the eternity of this mere sensuous + selfish consciousness – And science even supports the Budhist denial of the permanence of the sensuous Ego. „Psychology’ says Wandt, ‘proves that not only our | sense-perceptions, but the memorized | images that renew them, depend ? | for their origin upon the functioning | of the organs of sense + movement.“ ________ ________ wirken auf das Hörvermögen ein und führen zu den Sinneseindrücken des Hörens – andere Schwingungen bewirken Veränderungen in spezialisiertem Gewebe und bringen so die Empfindungen des Geschmacks, des Geruchs und der Berührung hervor. All unser Wissen, ob direkt oder indirekt, rührt von physischen Empfindungen her – von der Berührung - und wird durch sie entwickelt. – Das ist natürlich keine endgültige Erklärung, denn niemand kann uns sagen, was es ist, das diese Berührung fühlt. „Alles Physische“ sagte Schopenhauer treffend, „ist zur gleichen Zeit auch metaphysisch.“ Aber auch die Wissenschaft rechtfertigt zur Gänze die Haltung des Buddhismus, daß das, was wir als Selbst bezeichnen, ein Bündel von Empfindungen, Gefühlen, Gedanken, Ideen, Erinnerungen ist, die sich alle auf die physischen Erfahrungen der Gattung und des Einzelnen beziehen, und das unser Wunsch nach Unsterblichkeit ein Verlangen nach der Ewigkeit dieses bloß sinnlichen und selbstsüchtigen Bewußtseins ist. Und die Wissenschaft unterstützt sogar die buddhistische Leugnung der Fortdauer des sinnenhaften Ego. „Die Psychologie“, sagt Wandt, „zeigt uns, daß nicht nur unsere I Sinneswahrnehmungen, sondern I auch die Erinnerungsbilder, die diese I erneuern, für ihre Entstehung vom I Funktionieren der Sinnesorgane und des I Bewegungsapparates abhängen.“ 19 20 Nirvana contd. (6) _________ The striving for Nirvana is a struggle perpetual between false + true, light + darkness, the sensual + the super-sensual, + the ultimate victory can be gained only by the total decomposition of the mental and physical individuality. Not one conquest of self can suffice, millions of selves must be overcome. X// But what is it that feels the phantom or the reality? All phenomena of Self-Conscious-ness belong to the false self but only as a physiologist might say that sensation is a product of sensiferous apparatus, which would not explain sensation. In Budhism the only entity is the Absolute; + to that entity the false self stands in the relation of a medium through which light perception is deflected + distorted - in which + because of which, sentiency + impulse become possible. The unconditioned Absolute is above all relations. It has nothing of what we call pain or pleasure; it knows no difference of 'I' + 'Thou', no distinction of place or time. But while conditioned by the illusion of personality, it is aware of pain or pleasure. Nirvana fortgesetzt _____________ (6) Das Streben nach dem Nirvana ist ein unaufhörliches Ringen zwischen dem Falschen und dem Wahren, dem Licht und der Dunkelheit, dem Sinnlichen und dem Übersinnlichen; und der endliche Sieg kann nur durch die völlige Auflösung der geistigen und körperlichen Individualität erreicht werden. Die Unterwerfung von einem Selbst ist nicht genug – Millionen des Selbst müssen überwunden werden. X// Aber was ist es, das das Phantom oder die Wirklichkeit empfindet? Alle Erscheinungen des Selbstbewußtseins gehören dem trügerischen Selbst an - aber diese Empfindung, wie es ein Physiologe ausdrücken würde, ist nur ein Produkt der Sinnesorgane, was die Empfindung selbst jedoch nicht zu erklären vermag. Im Buddhismus ist das Absolute die einzige Wesenheit – und das trügerische Selbst steht dazu in der Beziehung eines Medium, durch das die Wahrnehmung des Lichtes abgelenkt und verzerrt wird, aber in dem und durch das die Empfindungen und Regungen ermöglicht werden. Das nicht bedingte Absolute steht über allen Beziehungen. Es ist frei von all dem, was wir Schmerz oder Freude nennen; es kennt keinen Unterschied zwischen „Ich“ und „Du“ – keine Unterscheidung zwischen Ort oder Zeit. Doch wenn es durch die Täuschung der Persönlichkeit geformt wird, ist es sich des Schmerzes oder der Freude bewußt, 21 22 Nirvana 6, 2 _______________________ as a dreamer perceives un-realities without being conscious of this unreality. Pleasures + pains + all the feelings relating to self-consciousnee are halluci-nations – the false self exists only as a state of sleep exists, + sentiency + desire, + all the sorrows + passions of being, exist only as illusions of that sleep – Here is a point at which science + Budhism diverge. Modern psychology recognises no feelings not evolutionally developed through the experiences of the race and the individual; but Budhism asserts the existence of feelings which are immortal and divine. It declares that in this Karma State the greater part of our sensations, perceptions, ideas, thoughts, are related only to the phantom self; that our mental life is little more than a flow of feelings + desires belong-ing to selfishness;- that one loves and hates, hopes + fears, pleasures + pains are illusions; but it also declares there are higher feelings more or less latent within us according to our degrees of knowledge which have nothing to do with the false self, + which are eternal - Nirvana 6, 2 ___________________ wie ein Träumender, der Unwirkliches wahrnimmt, ohne sich dieser Unwirklichkeit bewußt zu sein. Freuden und Schmerzen und alle Empfindungen, die sich auf die Bewußtheit des Selbst beziehen, sind eine Sinnestäuschung – das falsche Selbst existiert nur so, wie der Zustand des Schlafes existiert, und Empfindungen und Wünsche, all die Sorgen und Leidenschaften des Seins existieren nur wie die Illusionen in diesem Schlaf – Hier gibt es einen Punkt, wo die Wissenschaft und der Buddhismus nicht übereinstimmen. Die moderne Psychologie erkennt keine Gefühle an, die sich nicht evolutionär durch die Erfahrungen der Gattung und des Einzelnen entwickelt haben; wohingegen der Buddhismus auf der Existenz von Empfindungen besteht, die unvergänglich und göttlich sind. Er erklärt, daß in diesem KarmaZustand der größte Teil unserer Empfindungen, Wahrnehmungen, Ideen und Gedanken sich nur auf das Phantom-Selbst bezieht; daß unser geistiges Leben nur wenig mehr ist als eine Flut von Gefühlen und Wünschen, die von Selbstsucht geprägt sind; daß unsere Liebe und unser Haß, Hoffnungen und Ängste, Freuden und Leiden nur Täuschungen sind; aber er verkündet auch, daß es in uns höhere Empfindungen gibt, die dem Grad unserer Erkenntnis entsprechend mehr oder weniger verborgen sind und mit dem falschen Selbst nichts zu tun haben und vielmehr unsterblich sind. 23 24 Nirvana cont. (7) Nirvana ________________ ________________________________ "Pleasures and pains have their origin from touch; when there is no touch, they do not arise;" Atthaka-vagga, II. „Freuden und Schmerzen haben ihren Ursprung in der Berührung; wenn es keine Berührung gibt, dann entstehen sie nicht.“ Atthaka-vagga, II __________________ The purely unselfish feelings, impossible to grosser natures, being to the Absolute. In generous natures the divine becomes sentient, - quickens within the shell of illusion, as a child quickens in the womb (whence illusion itself is called The Womb of the Tathagata.) In yet higher natures the feelings which are not of self find room for powerful manifestation, - shine through the phantom - Ego as light through a vase. Such are purely unselfish love, larger than individual being - supreme compassion, perfect benevolence. They are not of man, but of the Budha within the man. And as these expand, all the feelings of self begin to thin + weaken - the condition of the Phantom - Ego simul-taneously purifies; all those opacities which darkened the reality of Mind within the mirage of mind begin to illumine, + the sense of the infinite, like a thrilling light passes thus the dream of personality into the awakening divine. Fortsetzung (7) ________________________________ Reine, selbstlose Empfindungen sind den gröberen Naturen nicht möglich, da sie dem Absoluten angehören. In edlen Naturen wird das Göttliche spürbar – und wird in der Hülle der Illusion belebt, so wie ein Kind im Mutterleib belebt wird (weswegen die Illusion selbst „der Schoß des Tathagata“ genannt wird.) In noch höheren [entwickelteren] Naturen finden Empfindungen Raum, die nicht dem Selbst angehören, und entfalten sich voller Kraft – und sie strahlen durch das Phantom des Ich wie Licht, das durch eine Vase dringt. Diese [Gefühle] sind: reine, selbstlose Liebe, größer als das individuelle Selbst – höchstes Mitgefühl, vollkommene Güte. Sie gehen nicht vom Menschen selbst aus, sondern von dem Buddha im Menschen. Und wenn sie sich ausdehnen, beginnen alle Gefühle des Selbst zu verblassen und schwächer zu werden - gleichzeitig reinigt sich die Beschaffenheit des Phantom-Ich; all die Eintrübungen, die die Wirklichkeit des Geistes inmitten der Illusion des Gemüts verfinstert haben, beginnen sich zu erhellen, und die Empfindung des Unendlichen verwandelt den Traum der Persönlichkeit – wie ein elektrisierendes Licht - in göttliches Erwachen. 25 26 Nirvana 7, 2 Nirvana 7, 2 “To reach the state of the perfect and everlasting happiness is the hightest Nirvana; for then all mental phenomena – such as desires, etc. – are annihilated. And as such mental phenomena are annihilated, then appears to the true nature nature of true mind with all its innumerable functions and miraculous actions.” „Das höchste Nirvana bedeutet, einen Zustand vollkommenen und immerwährenden Glücks zu erreichen, denn damit sind alle geistigen Phänomene – wie die Wünsche usw. – ausgelöscht. Und wenn diese geistigen Phänomene ausgelöscht sind, erscheint unserer wahren Natur das Wesen des wahren Geistes mit all seinen zahllosen Funktionen und wundersamen Taten.“ ‘Kuroda, outlines of the Mahayana’ _____________________________ As name + form, the false self dissolves, but its impulse live on and recombine; and the final destruction of these impulses – the total extinction of their ghostly vitality, - may require a protraction of effort through billions of centuries. Perpetually from the ashes of burnt-out passions subtler passions are born – from the graves of illusions new illusions arise. The most powerful of human passions is the last to yield; it persists far into superhuman conditions. Even when its grosser forms have passed away; its tendencies still lurk in those feelings origi-nally derived from it or interwo-ven with it, - the sensation of beauty, for example, + the delight of the mind in graceful things. On earth these are classed among the higher feelings, „Kuroda: Skizze des Mahayana“ __________________________ Wie Name und Form vergehen, so löst sich auch das falsche Selbst auf; doch sein Antrieb lebt weiter und verbindet sich wieder [mit einem neuen Körper]; und die endgültige Zerstörung dieses Antriebes – die völlige Auslöschung ihrer geisterhaften Vitalität – erforderte eine Anstrengung, die sich über Milliarden von Jahrhunderten hinziehen würde. Unaufhörlich werden aus der Asche von verbrannten Leidenschaften subtilere Begierden geboren – aus den Gräbern von Illusionen erheben sich neue Täuschungen. Die stärkste menschliche Leidenschaft wird zuletzt aufgegeben, sie besteht weit über den menschlichen Zustand hinaus. Selbst wenn ihre gröberen Formen verschwunden sind, lauern ihre Neigungen noch immer in jenen Empfindungen, die ursprünglich von ihr ausgehen oder mit ihr verbunden sind – das Empfinden für Schönheit zumBeispiel, und die Freude des Geistes an anmutigen Dingen. Auf Erden werden sie als höhere Empfindungen bezeichnet. 27 28 Nirvana contd. _________________ (8) But in a supra-mundane state their indulgence is fraught with peril; a touch or a look may cause the broken fetters of sensual bondage to reform. Beyond all worlds of sex there are strange zones in which thoughts + memories become tangible + visible objective facts, - in which emotional fancies are materialized, - in which the least unworthy wish may prove creative - throughout the greater part of this vast pilgrim-age, and in all the zones of desire, the temptations increase according to the spiritual strength of existence. With every successive ascent there is a further expansion of the possibilities of enjoyment, an augmentation of power, a heightening of sensation, immense the reward of self-conquest: but whosoever strives for that reward strives for emptiness: One must not desire heaven as a state of pleasure; "Erroneous thoughts as to the joys of heaven are still entwined by the fast cords of lust. One must not wish to become god or an angel - etc. – Urdu _____________________________ “Non-existence is only the entrance to the Great Vehicle." (Daikon-Kyoi) Nirvana Fortsetzung (8) ___________________ Aber in einem überirdischen Zustand ist jede Nachsicht voller Gefahren; eine Berührung oder ein Blick kann die zerbrochenen Fesseln der sinnlichen Gebundenheit wieder herstellen. Jenseits all der Welten der Geschlechtlichkeit gibt es fremdartige Bereiche, in denen Gedanken und Erinnerungen sich in berührbare und sichtbare Dinge verwandeln; in denen sich gefühlsmäßige Neigungen materialisieren – in denen sich der geringste und schändlichste Wunsch verwirklichen kann. Während des größten Teiles dieser langen Pilgerfahrt und in all den Bereichen des Wunsches nehmen die Versuchungen gemäß der geistigen Kraft des Daseins zu. Mit jedem aufeinanderfolgenden Aufstieg ergibt sich eine weitere Vergrößerung der Möglichkeiten für Vergnügungen, eine Zunahme der Kraft, eine Intensivierung der Empfindung. Die Belohnung der Selbstüberwindung ist ungeheuer groß; aber wer auch immer nach dieser Belohnung strebt, der strebt auch nach Nichtigkeit. Man sollte nach dem Himmel nicht als Zustand der Freude verlangen. „Die irrigen Gedanken über die Freuden des Himmels sind noch mit den festen Bändern der Lust umwunden. Man sollte sich nicht wünschen, ein Gott oder Engel zu werden - usw. - URDU ____ ____ ‚Die Nicht-Existenz bildet nur den Einlaß zum Großen Fahrzeug.“ (Daikon-Kyoi) 29 30 Nirvana 8, 2 Nirvana 8, 2 ‘Nin mité, hôtoké’ (See first the person, then preach the law) – is a Japanese proverb signifying that Budhism should be taught according to the capacity of the pupil – ___________ ‚Nin mitè, hôtoké’ (Schau erst, wer vor dir steht, dann lehre das Gesetz) – so lautet ein japanisches Sprichwort, das verdeutlicht, daß der Buddhismus so gelehrt werden sollte, wie ihn der Schüler aufnehmen kann. _____________ Higher Regions ___________ Höhere Ebenen ══════════ The way of spiritual progress from the world of men upto Nirvana – rises from terrestrial conditions to other + superior worlds, - passing first through the Six Heavens of Desire (Yoku Ten), thence through the seventeen Heavens of Form (Shiki-kai) – and lastly through the Four Heavens of Formlessness (Inushiki-kai), beyond which lies Nirvana. _____ ______ Auf dem Weg des spirituellen Fortschritts von der Welt der Menschen zum Nirvana – des Erhebens vom irdischen Zustand zu anderen und höheren Welten – durchschreitet man erst die Sechs Himmel des Begehrens (Yoku Ten), dann kommt man durch die siebzehn Himmel der Gestalt (Shiki-kai) – und zuletzt durchquert man die Vier Himmel der Formlosigkeit (Inushiki-kai), jenseits davon liegt das Nirvana. The requirements of physical life – the need of food, rest, + sexual relations – continue to be felt in the Heavens of Desire, which would seem to be higher physical worlds rather than what we commonly understand by the expression ‘heavens’. Some Budhist texts actually place them in remote constellations - declaring that the Path leads from star to star, from galaxy to galaxy, from universe to universe, upto the limit of Existence. Die Notwendigkeiten des physischen Lebens – das Bedürfnis nach Nahrung, Ruhe und nach geschlechtlichen Beziehungen – werden in den Himmeln des Begehrens weiterhin empfunden, die eher wie höhere körperliche Welten erscheinen als wie das, was wir gemeinhin mit dem Ausdruck „Himmel“ bezeichnen. Manche buddhistische Schriften weisen sie wirklich weit entfernten Sternbildern zu – sie erklären, daß der Pfad von Stern zu Stern führt, von Galaxis zu Galaxis, von Universum zu Universum, bis hin zu den Grenzen des Daseins. ________ _______ 31 32 Nirvana contd. (9) Nirvana Description of Regions Beschreibung der Sphären In the first heaven of this zone called Heaven of the Zone-kings (Shi-Tenno-Ten), life lasts 5 times longer than life on this earth according to no. of years, + each year there is equal to fifty terrestrial years . But its hinhabitants eat + drink, + marry + give in marriage, - In the succeeding heaven (Sanjiu-San-Ten), the duration of life is doubled, while all other conditions are correspondingly improved; + the grosser forms of passion disappear. The union of the sexes persists – a simple embrace producing a new being, In the third heaven (Emma-Ten) where longevity is again doubled, the slightest touch may create life. In the fourth, or Heaven of content-ment, (Tochita-Ten), longevity is further increased – In the fifth: or Heaven of the Transmutation of Pleasure (Keraku-Ten) strange new powers are gained, subjective powers become changed at will into objective pleasures, thoughts as well as wishes become creative forces; and even the act of seeing may cause conception + birth. In the sixth heaven: (Také-jazori-Ten) the powers obtained in the 5th heaven are further developed; + the subjective pleasures transmuted In dem ersten Himmel dieser Zone, den man Himmel der Zonen-Könige (Shi-Tenno-Ten) nennt, währt das Leben fünfmal länger als das Leben auf dieser Erde, entsprechend der Anzahl der Jahre; und jedes Jahr dort entspricht fünfzig irdischen Jahren. Aber ihre Bewohner essen, trinken und verheiraten sich. In den darauf folgenden Himmeln (Sanjiu-San-Ten) verdoppelt sich die Dauer eines Lebens, während sich alle anderen Bedingungen entsprechend verbessern und die gröberen Formen der Leidenschaft verschwinden. Die Vereinigung der Geschlechter gibt es weiter – eine einfache Umarmung bringt ein neues Wesen hervor. In dem dritten Himmel (Emma-Ten), in dem sich die Langlebigkeit wiederum verdoppelt, kann die leichteste Berührung Leben erzeugen. In dem vierten oder dem Himmel der Zufriedenheit (Tochita-Ten) erhöht sich die Langlebigkeit weiter In dem fünften oder dem Himmel der UmWandlung der Freuden (Keraku-Ten) erwirbt man fremdartige neue Kräfte; stoffliche Kräfte können willentlich in sinnliche Freuden verwandelt werden; Gedanken wie auch Wünsche verwandeln sich in schöpferische Energien; und selbst die Handlung des Schauens kann Empfängnis und Geburt bewirken. In dem sechsten Himmel: (Takè-jazori-Ten) verdoppeln sich die Kräfte, die man im fünften Himmel erlangt hat, noch einmal und die persönlichen Freuden verwandeln sich in Fortsetzung (9) 33 34 Nirvana 9, 2 into objective can be presented to others, or shared with others, like material gifts. But the look of an instant, - one glance of the eye, - may generate a new karma. The Yoku-kai are all heavens of sensuous life, - heavens such as might answer to the dreams of artists + lovers + poets. But those who are able to traverse them without falling – pass into the Supercausal Zone, first entering the Heavens of Luminous Observation of Existence + of Calm Meditation upon Existence (Ujin-ushi-shonyo, or kate-kwan) (3) These are in number three (3) – each higher than the preceding, and are named the Heaven of Sanctity, + the Heaven of Higher sanctity, + the heaven of Great Sanctity. After these come the heavens of Non-Existence, + of Calm Meditation upon Non-Existence – (Mujin-munshe (3) Shoryo). These also are three + their names signify ‚Lesser Light‘, xx Light Unfathomable, + Light || ‘Making Sound’ or ‘Light Sonorous’. Here there is attained the highest degree of supersensuous joy possible to temporary conditions. Above are the states Nirvana 9, 2 etwas Sichtbares, das man anderen überreichen oder mit anderen teilen kann – wie ein materielles Geschenk. Aber ein kurzer Blick – der innige Blick eines Auges – kann neues Karma hervorbringen. Der Yoku-kai umfaßt alle Himmel des sinnenhaften Leben – solche Himmel, die Antworten auf die Träume von Künstlern, Liebenden und Dichtern geben. Aber jene, die sie ohne zu fallen zu durchqueren vermögen, schreiten fort in die Überkausale Zone und betreten zuerst die Himmel der Erleuchteten Schau des Daseins und der Ruhigen Meditation über das Sein (Ujin-ushi-shonyo oder kate-kwan). (3) Diese sind jeweils drei (3) – jeder ist erhabener als der vorangegangene und sie werden als der Himmel der Heiligkeit + der Himmel der Höheren Heiligkeit + der Himmel der Großen Heiligkeit bezeichnet. Nach diesen kommen die Himmel der Nicht-Existenz und der Friedfertigen Meditation über die Nicht(3) Existenz – (Mujin-munshe-Shoryo). Dies sind auch drei und ihre Namen bezeichnen ‚Das Geringere Licht’, XX „Das Unergründliche Licht“ + I „Licht, das einen Ton erzeugt“ oder I „Tönendes Licht“. Hier und dort wird der höchste Grad an übersinnlicher Freude erfahren, der in diesem vergänglichen Zustand möglich ist. Darüber sind die Bereiche, 35 36 [Nirvana 10 ,1] [Nirvana 10, 1] Planes contd. (10) named Riki-Shoryo, or the Heavens of the Meditation of the Abandonment of Joy. Their names in their ascending order (3) are: - Lesser Purity, Purity unfathomable, + Purity Supreme. In them neither joy nor pain, nor forceful feeling of any sort exist. There is a mild negative pleasure only, - the pleasure of heavenly Equanimity. Higher than these are the 8 spheres (8) of calm meditation upon the ____ Abandonment of all joy + pleasure, 17 told-(Riki-raku-Shoryo). They are called the Cloudless, Holiness Mani-fest,Vast Results, Empty of Name, Void of Heat, Fair-appearing, Vision-Perfecting, + the Limit of Form. herein pleasure + pain, Name + Form, pass utterly away – But their remain ideas + thoughts. He who can pass through these supersensual realms enters at once into the mushiki-kai the spheres of formlessness – These are four. In the first state all sense of individuality is lost; even the thought of name + form becomes extinct, and there survives only the idea of Infinite Space, or Emptiness. In the second state this idea of space vanishes, + its place is filled by the Idea of Infinite Reason. But this idea of reason is anthropomorphic, it is an illusion + it Ebenen fortgesetzt (10) die man als Riki-Shoryo oder die Himmel der Meditation über das Aufgeben der Freude. Ihre Namen in aufsteigender Reihe sind: (3) Geringere Reinheit, Unermeßliche Reinheit und Höchste Reinheit. In ihnen existieren weder Freude noch Leid, noch eine kraftvolle Empfindung irgendeiner Art. Dort gibt es nur eine sanfte, bedeutungslose Freude – die Freude der himmlischen Gleichmut. Höher als diese sind die 8 Sphären der (8) friedvollen Meditation über das Aufgeben aller Freuden und Vergnügungen (Riki-raku-Shoryo genannt). Man nennt sie die Wolkenlose, Offenbarte Heiligkeit, Großer Erfolg, Ohne Namen, Frei von Hitze, Erscheinen der Schönheit, Vollendung der Schau und Begrenzung der Gestalt, in denen Freude und Schmerz, Name und Form gänzlich vergehen, doch Ideen und Gedanken bleiben. Wer diese übersinnlichen Bereiche durchschreiten kann, betritt auf einmal die mushiki-kai – die Sphären der Formlosigkeit. Davon gibt es vier. Im ersten Zustand verliert man allen Sinn für die Individualität; selbst der Gedanke an Name und Gestalt wird ausgelöscht und es überlebt nur die Idee des unendlichen Raumes oder der Leere. Im zweiten Stadium vergeht diese Idee eines Raumes und ihr Platz wird von der Vorstellung einer unbegrenzten Vernunft ausgefüllt. Aber diese Idee der Vernunft ist menschlich, sie ist eine Täuschung, und sie 37 38 Nirvana 10, 2 Nirvana fades out in the third state, which is called the ‚State-of-Nothing-to-take-hold-of‘ or Mu-sho-in-Sho-jo. Here is only the Idea of Infinite Nothingness. But even this condition has been reached by the aid of the personal mind. This action ceases; then the fourth state of Mushikikai is reached, - the Hiso-nihiso-sho-, or the state of ‚neither-namelessness-nornot namelessness.‘ Something of personal mentality continues to float vaguely here – the very uttermost expiring vibration of karma, - the last vanishing hage of being. It melts; + the immeasurable revelation comes. The dreaming Buddha, freed from the last ghostly bond of Self, rises at once into the ‚infinite bliss‘ of Nirvana. _______________ verliert sich in dem dritten Stadium, das der „Zustand des Nicht-Anhaftens“ oder Mu-sho-inSho-jo genannt wird. Hier gibt es nur mehr die Idee der Grenzenlosen Leere. Aber selbst dieser Zustand ist mit der Hilfe des individuellen Geistes erreicht worden. Diese Handlung endet; dann hat man den vierten Zustand des Mushikikai erreicht oder den Zustand des Hiso-nihiso-sho oder das Stadium der „Weder Namenlosigkeit noch Nichtnamenlosigkeit“. Etwas von individueller Geistigkeit fließt hier noch verschwommen weiter fort – das wirklich letzte Aushauchen der karmischen Schwingungen – der letzte vergehende Schatten des Seins, das verschmilzt - und die grenzenlose Offenbarung beginnt sich zu zeigen. Der träumende Buddha, von den letzten geisterhaften Banden des Selbst befreit, erhebt sich auf einmal in die ‚unendliche Seligkeit’ des Nirvana. _________________ But every being does not pass there: all the states above enumerated the power to rise swiftly or slowly, it depends on the acquisition of merit + the character of the karma to be overcome - some pass to Nirvana immediately after the present life; some after a single new birth; some after two or three births; while many rise directly from this world into one of the supersensuous Heavens – All such are called cho - the Corpus of the whom the highest class reach Nirvana after death as man or women – Aber nicht jedes Sein dringt hierhin vor; die Kraft, sich langsam oder schnell durch all die Stadien, die oben aufgezählt wurden, zu erheben – beruht auf dem, was man sich an guten Taten errungen hat und auf dem Wesen der Karmas, die man überwinden muß. Manche gehen unmittelbar nach diesem Leben ins Nirvana ein, manche nach einer einzelnen neuen Geburt; manche nach zwei oder drei Geburten, während sich viele direkt aus dieser Welt in einen der übersinnlichen Himmel erheben. Diese werden Cho – der Korpus [die Sammlung] – genannt, von jenen, welche nach dem Tod als Mann oder Frau die höchste Stufe des Nirvana erreichen - 10, 2 39 40 Nirvana 11, 1 Nirvana 11, 1 Planes contd. (11) There are two great divisions of Cho – the Fu-kwan, or never-returning ones, + the kwan, Returning ones, or revenants. The first men at the origin of the world, were beings who had fallen from Kwo-on-Ten, or Heavens of Sonorous Light. _________________________ Ebenen fortgesetzt (11) Dort gibt es die zwei großen Bereiche von Cho – die der Fu-kwan oder niemals Zurückkehrenden; und die der Kwan, der Zurückkehrenden oder Zurückgekehrten [Geister]. Die ersten Menschen am Ursprung der Welt waren Wesen, die vom Keroon-Ten oder den Himmeln des Tönenden Lichts gefallen sind. _______________________ Three stages of attainment – All beings who attain the highest enlightenment, acquire certain faculties such as: (1) Shin-Kyo-Tsu – the power of passing any whether through any obstacles, - through solid walls, (2) Tengen-Tsu – the power of infinite vision – (3) Tenni-Tsu, the power of infinite hearing: (4) Tashin-Tsu – the power of knowing the thoughts of all other beings: (5) Shuku-ju-Tsu – the power of remembering former births (6) Rojin Tsu – infinite wisdom with the power of entering at will into Nirvana – Three degrees: Knows Shomon – may exert powers certain faculties Knows All former births over two thousand worlds Engaku or Bosatsu Drei Stufen des Fortschritts. Alle Wesen, die die höchste Erleuchtung erlangen, erwerben bestimmte Eigenschaften wie (1) Shon-kyo-tsu – die Kraft des Durchdringens - sei es durch ein beliebiges Hindernis – auch von festen Wänden. (2) Tengen-Tsu – die Kraft der unbegrenzten Schau – (3) Tenni-Tsu, die Kraft des unbegrenzten Hörens; (4) Tashin-Tsu – die Kraft des Erkennens der Gedanken aller anderen Wesen; (5) Shuku-ju-Tsu – die Kraft, sich an frühere Geburten zu erinnern. (6) Rojin Tsu – unbegrenzte Weisheit mit der Kraft, sich willentlich in das Nirvana zu erheben. Drei Grade: Besitzt bestimmte Eigenschaften Shomon – kann Macht über zweitausend Welten ausüben – Weiß um alle früheren Geburten Engaku or Bosatsu – 41 42 Nirvana 11, 2 (They are not capable of any serious error) all | over 3 thousand; but the past | powers of Buddahood extend + future | over the total cosmos. ______________ The Supernatural Powers must never be used for personal pleasure, but only for the highest beneficence, - the propagating of doctrine, the saving of men. ______________ Nirvana is no cessation, but an emancipation. It means only the passing of conditioned being into unconditioned being; the fading of all mental + physical phantoms into the light of Formless Omnipotence + Omniscience. ____________ The Budhist doctrine of impermanency is the doctrine also of modern science – Huxley wrote „Natural knowledge tends more remote to the conclusion that all the choir of heaven + furniture of the earth‘ are the transitory forms of paneels of cosmic substance wending along the road of evolution from nebulous potentiality, - thus; endless growths of sun + planet + satellite, - thus: all varieties of matter, thus; modes of being of which we neither have a conception nor are competent to form any, - back to the indefinable latency from which they arose. Thus the most obvious attribute of the cosmos is its impermanency. (Evolution + Ethics) _______________ Nirvana 11,2 (Sie sind nicht fähig, einen schweren Fehler zu begehen.) über dreitausend [Welten]; doch die Kräfte der Buddhaschaft erstrecken sich über den ganzen Kosmos, [seitlich:] die ganze Vergangenheit und Zukunft. ___________________ Die übernatürlichen Kräfte dürfen niemals zur persönlichen Befriedigung gebraucht werden, sondern nur für die höchste Wohltätigkeit – [für] die Verbreitung der Lehre [und] die Errettung der Menschen. ____________________ Nirvana bedeutet nicht Ende, sondern Befreiung. Es bedeutet nur das Fortschreiten von einem bedingten Dasein zu einem [Zustand] des unbedingten [unbegrenzten] Seins; das Vergehen aller geistigen und physischen Trugbilder im Lichte der Gestaltlosen Allmacht und Allwissenheit. ____________________ Die buddhistische Lehre der Unbeständigkeit ist auch die Doktrin der modernen Wissenschaft – Huxley schrieb: „Die natürliche Erkenntnis nähert sich sehr zurückhaltend der Ansicht, daß der ganze Chor des Himmels und der irdischen Dinge von vorübergehenden Formen von Teilen der kosmischen Substanz gebildet wird, die sich auf der Straße der Evolution bewegen aus einer nebelhaften Möglichkeit der Entwicklung heraus – hin zu einem endlosen Wachstum der Sonne + Planeten + Satelliten, - hin zu all den Mannigfaltigkeiten der Materie, - hin zu all den Arten des Seins, von denen wir keine Vorstellung haben noch fähig sind, uns davon eine Vorstellung zu bilden – zurück zu der unbestimmbaren Verborgenheit, aus der sie sich erhoben haben. Daher ist die augenscheinlichste Eigenschaft des Kosmos seine Unbeständigkeit.“ (Evolution und Ethik) ____________________ 43 44 Happiness, 1 Glück - Urdu ____________ Urdu-Text ___________ One of the reasons why we do not attain happiness within because we do not desire it. We desire desperately certain external forms of pleasure. We desire power, glory, money, health, reputation, but not happiness! Einer der Gründe, warum wir kein inneres Glück erlangen, ist der, daß wir nicht danach verlangen. Wir verlangen ganz verzweifelt nach bestimmten äußeren Formen von Freuden. Wir wünschen uns Macht, Ruhm, Geld, Gesundheit, Ansehen, aber nicht Glück! Die Wahrheit ist: unser modernes Massen-Bewußtsein hat sich so vergröbert, so vereinfacht, ist so vergiftet und entartet und die natürliche Würde unseres Wesens hat sich so verfinstert, daß wir eher keine Willensanstrengung machen, um glücklich zu werden, als dies zu tun [Einfügung in Urdu]. Um eine spirituelle Anstrengung zu machen, eine moralische Anstrengung [Einfügung in Urdu], eine geistige Anstrengung – all diese Bemühungen scheinen uns schlechter zu sein, als sich einfach dahintreiben zu lassen und gierig nach den elenden Freuden und Ablenkungen zu greifen, die uns die Gemeinschaft in den Weg wirft. Diese unglücklichen Bemühungen erscheinen uns wie das Ringen eines Drogensüchtigen, seine Drogen aufzugeben, oder wie das eines unverbesserlichen Alkoholikers, mit dem Trinken aufzuhören. The Truth is, our modern crowd-consciousness has so vulgarized, so cheapened, so blighted, so perverted, so eclipsed the natural dignity of our nature that we would rather make not effort of the will to be happy than to make it. [Urdu-Insertion] To make a spiritual effort, a moral effort; a mental effort – all these efforts seem worse to us than just drifting on + clutching at the miserable pleasures + distractions that Society throws in our way. These accursed efforts seem like the struggles of a drug-addict to give up his drug, or of a confirmed alcoholic to stop drinking. ____________ Seite 1 ________________ He should get within – - Urdu – cut off from senses he enjoys solitude within. Wir sollten nach innen gehen – URDU – von den Sinnen losgelöst erfreuen wir uns an der inneren Einsamkeit. 45 46 Happiness, 2 Glück One of the Chief Causes of unhappiness in the world is that our mind is preoccupied all the while with its relation with other human minds – Free yourself from this; make the friendliest + kindliest retreat you can into solitude. + in a few moments your nature will have bathed itself so deeply in the cool baths of primordial Being that you will feel yourself able to return to the troubling arena of humanity with an unviolable + a secret strenght – Eine der Hauptursachen für das Unglück in der Welt ist die, daß sich unser Geist ständig mit seiner Beziehung zu anderen menschlichen Seelen beschäftigt – Befreie dich selbst davon; ziehe dich auf die freundlichste und liebevollste Art, die dir möglich ist, in die Einsamkeit zurück, und in wenigen Augenblicken wird dein Wesen so tief in das kühle Wasser des höchsten Seins eintauchen, daß du dich dann fähig fühlst, mit einer unverletzlichen und verborgenen Kraft in die leidvolle Arena des menschlichen Daseins zurückzukehren. Anstatt bei unseren vielfältigen Tätigkeiten innezuhalten; anstatt die anstrengenden Fragen einmal zur Seite zu legen, lassen wir uns beständig von dem Gedanken narren, daß wir das Glück auf die gleiche Weise wie die Freuden erlangen können, indem wir von etwas Besitz ergreifen. Erst wenn wir dieses unaufhörliche Streben und Festhalten aufgeben, erfüllt uns das wirkliche Glück wie eine überschäumende Flut. Das ist die Lehre des Tao und die von Christus. ____________ Instead of pausing in our multifacious activities, instead of putting aside our laborious quests, we are being perpetually fooled into thinking that happi-ness is to be reached in the same way as pleasure is, by the possession of something. It is when they drop this eternal striving + clutching that real hapiness comes flowing in upon them in a brimming flood. It is the doctrine of Tao + Christ. _________ Until now the whole stress is laid upon the Outward by the West + upon the Inward by the East. Neither in the Outward of external machinery nor in the Inward of metaphysical speculations is the happiness of the individual to be found - Seite 2 Bis heute wird im Westen großer Nachdruck auf das Äußere und im Osten auf das Innere gelegt. Doch weder die sichtbaren Apparate im Äußeren noch die metaphysischen Spekulationen im Inneren vermögen den Einzelnen zum Glück zu führen - 47 48 Mysticism (1) The Academy dictionary says:„Mystic: one who refines in matters of devotion and the spiritual life; or of the interior life -“ Littré1 associates mysticism with the spiritual life, + defines the latter as “whatever has reference to the interior essences of a soul freed from the senses, whose one desire is to perfect itself in the eyes of God.” Jenson gives the following justly esteemed definition: “The subject-matter of mystical theology is an experimental knowledge of God which is the result of the embrace of unitive love” – Saint is one who is wrapped up in, and filled with the Love of God. Saint is one heroic servant of God, a man who loves and is loved by God and who derives an extraordinary strength from this mutual love. Spinoza says “Man advances in perfection in proportion to the perfection of that object which he loves above all other things + which loves him in return” 1 Mystizismus (1) Das Akademische Wörterbuch sagt: “Mystiker: Ein Mensch, der die Tugenden der Hingabe und des geistigen oder des inneren Lebens kultiviert – „ Littré ordnet den Mystizismus dem spirituellen Leben zu und beschreibt ihn als „das, was sich auf das innere Wesen einer Seele bezieht, die sich von den Sinnen befreit hat und deren einziger Wunsch es ist, sich in den Augen von Gott zu vervollkommnen.“ Jenson gibt uns die folgende, angemessene und hoch geschätzte Definition: „Das Grund-Thema der mystischen Theologie ist ein experimentelles Wissen von Gott, das sich aus der Ergriffenheit von einswerdender Liebe entwickelt.“ - Ein Heiliger ist ein Mensch, der von der Liebe Gottes umhüllt und erfüllt wird. Ein Heiliger ist ein heldenmütiger Diener Gottes, ein Mensch, der liebt und von Gott geliebt wird und dem durch diese gegenseitige Liebe eine ungewöhnliche Kraft zuteil wird. Spinoza sagt: „Der Mensch erlangt die Vollkommenheit in dem Maße, wie jenes Ziel seiner Liebe vollkommen ist, das er über alles liebt und das ihn wiederum liebt.“ Emile Littré, 1801 – 1881, französischer Philosoph 49 50 Miracles (mysticism 2) In an Epistle St. Paul says that it is of more importance to possess charity than to be able to move mountains – St. Gregory wrote to Augustine “Remember that the gift of miracles is not given to thee for thyself but for those whose salvation is confided to thee. – There are miracles worked by the lost + we do not even know if we ourselves are among the elect. God has given us but one only sign by which we may recognise His elect, That is that we love one another.” Pontiff distinguishes between two classes of miracles – corporal miracles, + spiritual miracles, which are virtues carried to the petal of perfection and heroism. He says “Corporal miracles, though they are a witness to sanctity, do not create it; spiritual miracles, which take place in the interior of the soul, are not exterior witnesses to a virtuous life, but they create it. The wicked may all aim to the power; the latter can be enjoyed by the Good alone. Therefore, dear brethren, do not attach value to that which we share with the lost. But love these other miracles of charity + piety of which I have told you they are the more safe as they are more hidden + they are the more rewarded by God because they save us to win us glory from men” Wunder Der heilige Paulus sagt in einer Epistel, daß es weit wichtiger ist, Nächstenliebe zu empfinden, als Berge versetzen zu können – Der heilige Gregor schrieb an Augustinus: „Bedenke, daß Dir die Gabe der Wunder nicht für Dich selbst gegeben wurde, sondern um jener willen, deren Erlösung Dir anvertraut ist. Es gibt Wunder, die durch die Verlorenen bewirkt werden, und wir wissen nicht einmal, ob wir selbst zu den Erwählten gehören. Gott hat uns nur ein einziges Zeichen gegeben, durch das wir Seine Erwählten erkennen mögen, das ist jenes, daß wir einander lieben.“ Der Pontifex [Pabst] unterscheidet zwischen zwei Arten von Wundern – leibliche Wunder und geistige Wunder, die Tugenden gleichen, die uns zur Blüte der Vollkommenheit und des Heldentums erheben. Er sagt: „Leibliche Wunder, obschon sie Zeugnis der Heiligkeit geben, erschaffen sie nicht; doch geistige Wunder, die sich in der unmittelbaren Erkenntnis der Seele vollziehen, sind keine äußere Bezeugung eines tugendhaften Lebens, aber sie erschaffen es. Die Bösen streben alle nach Macht, doch ihrer können sich nur die Guten erfreuen. Deshalb, liebe Brüder, meßt nicht dem Wert zu, das wir mit den Verlorenen teilen. Doch liebt jene anderen Wunder der Nächstenliebe und Gottesfurcht, von denen ich zu euch sprach Sie sind um so sicherer, je verborgener sie sind, und sie werden euch von Gott um so mehr vergolten, da sie uns davor bewahren, Ruhm unter den Menschen zu gewinnen 51 52