E XT R A Tipps und Impulse für Ihr Gemeindeprojekt Fasten mit Familien Elternabend Fasten-Elterntreffen Fasten-Kindertreffen Eine Woche ohne Essen FASTEN MIT FAMILIEN Inhalt FASTEN MIT FAMILIEN Ein Fastenprojekt Ihrer Kirchengemeinde ■ Ein Projekt Ihrer Kirchengemeinde Geehrte Katecheten und Katechetinnen, pastorale Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Kinderpastoral, Sie haben sich entschlossen, unser Fastenpaper downzuloaden. Wir wollen Ihnen damit ein praxisnahes Konzept an die Hand geben, mit dem Sie in ihrer Gemeinde Familien begeistern werden. Wir wünschen Ihnen viel Freude mit unserem Familien-Fastenprojekt in Ihrer Gemeinde. Geben Sie uns gerne Rückmeldung, ob Sie das Paper hilfreich fanden (E-Mail: [email protected]). Für die Redaktion Jutta Bergmoser Lektorin von „Familien- und Jugendgottesdienste“ Das Titelbild fotografierte Anton F. Wocken, Hamburg. ■ ■ ■ Zielgruppe: Gruppe von Familien mit Kindern zwischen 0 und 12 Jahren Anlass: Projekt zur Gestaltung der Fastenzeit in der katholischen Pfarrgemeinde Form: wöchentliche Treffen in den Räumen der Kirchengemeinde während der österlichen Bußzeit Raumbedarf: Gruppenräume für die Erwachsenen, Gruppenräume für die Kinder, ein Saal für gemeinsame Treffen von Erwachsenen und Kindern, evtl. auch die Kirche Ablauf des Fastenprojekts 1. Einladung: Warum wir fasten wollen 2. Elternabend zur Einführung Gewinn durch Verzicht - Selbstheilungskräfte des Körpers - geistig-seelische Impulse - Religiöse und soziale Aspekte - Die Fasten-Kinder-Frage - Tischkultur zur Fastenzeit 3. Wöchentliche Elterntreffen Essen im Zeitalter der Globalisierung. Ein Filmabend - Lebensstile checken: Das Slow-Food-Manifest - Fasten und Bewegung - Freitags ist mein Veggieday - Träume leben, Impuls einer PoetrySlammerin - Fastenwanderung - Liturgischer Tanz zur Karwoche 4. Wöchentliche Kindertreffen Kinderbrief - Fastengeschichten - Jesus in der Wüste - Ausmalbilder - Malen nach Zahlen - Fastenrezepte - Beten wie Jesus - Spendenaktion 6. Sonntags im Fastengottesdienst 7. Eine Woche ohne Essen - für Eltern Kochen, wenn ich selber faste - Literaturhinweise Das grafische Material ist gedacht zur Übernahme in interne Blätter für kirchliche Gemeinden, örtliche Gruppen und lokale kirchliche Vereine. Übernahme der Grafiken für andere Zwecke und jeder Textnachdruck, auch auszugsweise, nur nach vorheriger Genehmigung. Familien und Jugendgottesdienste EXTRA Seite 1 FASTEN MIT FAMILIEN Elternabend Fastenprojekt Laden Sie rechtzeitig vor der Fastenzeit die Familien Ihrer Gemeinde ein, an Ihrem Fastenprojekt teilzunehmen Zeitbedarf: 90 min. Die Einladung Vortrag Warum wir fasten wollen „Tue deinem Körper Gutes, damit Seele und Geist Lust haben darin zu wohnen!“ (Teresa von Àvila) Liebe Familien, Die Zeit rast. Wie in einem Hamsterrad wühlen wir uns durch die Tage und Monate. Kommen wir noch zu dem, was uns wichtig ist? Zum Glück gibt es Zeiten im Jahr, die uns anregen wollen, innezuhalten, das Schwungrad anzuhalten und unsere Zielrichtung neu zu bestimmen. Die Fastenzeit ist eine solche Zeit. Wir als Ihre katholische Kirchengemeinde möchten Sie begleiten, sich selbst Gutes zu tun. Wir laden Sie ein, sich an unserem Fastenprojekt zu beteiligen. Einmal wöchentlich in der Fastenzeit trifft sich die Fastengruppe – und zwar eine Gruppe für Erwachsene und parallel dazu Gruppen für Ihre Kinder. So kann jeder und jede Zeit für sich selber finden. Wir möchten Sie darin begleiten, Ihren Glauben zu bedenken und mit Ihren Kindern zu teilen. Wir bieten Ihnen deshalb an, die eingefahrenen Bahnen Ihres Lebens zu bedenken, nachzujustieren und sich gemeinsam mit Ihren Partnern und Kindern auf das Wesentliche zu konzentrieren: Machen Sie sich auf den Weg der Gottsuche mit uns zusammen. Eine erste Informationsveranstaltung findet statt am …………im……… um…… Uhr. Mit freundlichen Grüßen Das KatechetInnenteam Seite 2 Elternabend zur Einführung Pfarrer Wir wollen in dieser Fastenzeit eine Fastengruppe bilden, die sich wöchentlich trifft. Die Eltern bilden eine Gruppe und die Kinder treffen sich parallel dazu in eigenen Kindergruppen. Was meinen wir mit „Fasten“? Fasten gilt gemeinhin als eine freiwillige Entscheidung zum Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel. Im Unterschied zum „Heilfasten“ in Begleitung eines Arztes dauert das „Fasten für Gesunde“ nicht länger als eine Woche. Ziel religiösen Fastens ist hingegen durchaus auch das ganzheitliche Bedenken von Lebensgewohnheiten auf dem Weg zu einem bewussteren Lebensstil. Der Begriff Fasten wird im Christentum auch verwendet, wo es um einen teilweisen Verzicht auf einzelne Lebensmittel geht, z.B. den Fleischverzicht oder den Verzicht auf Süßigkeiten oder andere Genussmittel. Wer beim Fasten im christlichen Sinne gar nicht auf Essen verzichten möchte oder darf, kann auch auf schlechte Angewohnheiten verzichten, zum Beispiel auf den Medienkonsum. Man kann auch Zeichen der sozialen Gerechtigkeit oder eines Lebens im Einklang mit der Natur setzen. Es geht darum, ein bewussteres Leben zu führen, das geeignet ist, auf Gott hinzuführen. Wichtiger Gesundheitshinweis Kinder sollten bis zur Pubertät noch nicht ohne feste Nahrung bleiben. Sie benötigen im Wachstum besonders viel Energie. Auch Schwangere, Kranke und depressive Menschen sollten keinen vollständigen Nahrungsverzicht eingehen. Familien und Jugendgottesdienste EXTRA FASTEN MIT FAMILIEN Elternabend Fastenprojekt Fasten in der Familie Während der 40-tägigen Fastenzeit will die Kirchengemeinde eine Fastengruppe von Familien etablieren, die sich wöchentlich zur Anregung und zum Erfahrungsaustausch trifft. Es handelt sich um einen teilweisen Verzicht auf Nahrung. Jede Familie überlegt sich im Vorfeld, worauf sie verzichten möchte. Gemeinsam ist allen, dass sie freitags auf Fleisch verzichten. Obst und Gemüse ersetzen nach Belieben Genussmittel wie Zigaretten, Alkohol, Süßigkeiten oder andere Genussmittel. Hintergrundinfos für die Diskussion Gewinn durch Verzicht Wer noch nie auf feste Nahrung verzichtet hat, kann sich das Verzichten vielleicht nicht als einen Gewinn vorstellen. Frühere Fastenteilnehmer beschreiben folgende Wirkungen des Fastens: ■ Wenn Interesse besteht, trifft sich eine Eltern-Fastengruppe darüber hinaus in der 4. Woche täglich, weil sie in dieser Zeit vollständig auf feste Nahrung verzichtet. Gruppendiskussion Worauf wir verzichten Besprechen Sie in der Gruppe, worauf sie verzichten wollen. Welche Ziele können Sie gar in Ihrer Familien gemeinsam verfolgen? Welche schlechten Angewohnheiten wollen Sie ablegen? Prüfen Sie sich: Sind ihre Ziele realistisch? Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente. ■ Hippokrates | 460-370 v. Chr. ■ Foto: Jutta Bergmoser Familien und Jugendgottesdienste EXTRA Fasten aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers. In einer Zeit des dauernden Überangebotes fällt es schwer, bewusst gesunde Nahrungsmittel auszuwählen – und nur so viel zu essen, wie der Körper tatsächlich benötigt. Als Folge bilden sich Schlacken im Körper, die zu den bekannten Zivilisationskrankheiten führen. Der Verzicht auf feste Nahrung reinigt, entsäuert und entschlackt den Körper. Der Stoffwechsel wird angeregt und das Immunsystem des Darms kann sich regenerieren. Nahrungsverzicht ist also eine Ruhepause für den Verdauungsapparat. Der Verlust von überflüssigen „Pfunden“ ist eine angenehme Begleiterscheinung. Auch unsere Sinnesorgane werden geschärft: Riechen, Hören, Fühlen, Schauen und Schmecken. Insgesamt wird die Wahrnehmung geschärft. Dabei stellt sich größere geistige Klarheit und Entschlusskraft ein. Der Körper wird leichter und der Fastende sucht die Bewegung. Viele bekommen durch einige Fastentage auch wieder neuen Zugang zum Sport. Fasten setzt geistig-seelische Impulse. In den ersten Stunden und Tagen des Fastens wird man keine geistigen Höhenflüge erwarten können. Die Umstellung bringt oft Unruhe mit sich, Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme. Da ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Danach aber gelingt es, sich von Abhängigkeiten loszumachen. Es stellt sich ein Gefühl der Stärke ein, von „über den Dingen stehen“, von Unabhängigkeit und neuer Freiheit. Das Selbstwertgefühl wird gestärkt. Wenn wir uns körperlich „leer machen“, werden wir empfindsamer. Alle Sinne strecken ihre Antennen aus in die Umwelt und die eigene Innenwelt. Dabei wird auch mancher „Seelen-Müll“ an die Oberfläche gespült und drängt auf Bearbeitung. Da tut Bewegung an frischer Luft gut. Seite 3 FASTEN MIT FAMILIEN ■ ■ ■ ■ Es kommt ein Nachdenken über unser Essen in Gang. Was esse ich: Qualität und Herkunft der Nahrung? Wie viel esse ich? Ist das dem eigenen Bedarf angemessen? Wie esse ich? Hastig, unbewusst, heimlich? Wann esse ich? Tageszeiten, Situationen, Bedingungen. Warum esse ich? Zur Beruhigung, als Trost, Ersatzbefriedigung? Gerade im Fasten machen Menschen die Erfahrung, dass sich manches Unklare klärt, Blockaden sich auflösen, anstehende Entscheidungen reifen und der Geist hellwach und kreativ wird. Auch hier kann man an sich und anderen beobachten: Die Reinigung, das Leerwerden, die Willensstärkung schaffen Platz für Neues, lassen Dinge wachsen, wo vieles verschüttet war. Dies alles ist für viele eine zutiefst religiöse Erfahrung. Auch von Jesus wird berichtet, dass er „in die Wüste ging und fastete und betete“. Das war für ihn vermutlich nicht nur eine wichtige Selbstfindungsphase, sondern auch Vorbereitung auf wichtige Entscheidungen. Da wird auch von Versuchungen und vom „Teufel“ berichtet: Ein Hinweis darauf, dass Fasten eine Zeit sein kann, in der der Mensch massiv mit sich selbst konfrontiert ist, in der er prüft, kämpft, entscheidet, sich neu besinnt und orientiert. Fastenzeiten sind existentiell wichtige Zeiten, in der der Mensch entdeckt, wer er und wie er ist, und in der er sich in Beziehung setzt zu den Mitmenschen und zu Gott. Fasten und Teilen. - Die Situation der sog. Dritten Welt erfordert ein Überdenken unserer Essgewohnheiten, der Nahrungsmittelproduktion, der Welthandelssituation, des Konsumverhaltens, des Umgangs mit der Schöpfung und der Ressourcen. Zwar ändert die Fastenzeit noch nichts an den Fakten, aber eine neue innere Haltung bricht sich Bahn. Der Fastende wird empfindsamer für Ungerechtigkeit und für Benachteiligung, was in einen politischen Kampf münden kann. Schon in alten Schriften ist das körperliche Fasten eine hilfreiche Begleitung für das wesentlichere innere Fasten, für das „hungern und dürsten nach Gerechtigkeit“. aus: Themenhefte Gemeindearbeit, Heft 1/1998, Bergmoser und Höller Verlag Seite 4 Elternabend Fastenprojekt Warum soll ich auf Schönes verzichten? Die Fasten-Kinder-Frage Rollenspiel. Die am Elternabend Teilnehmenden gehen in Kleingruppen der Frage nach, die ihre Kinder zweifelsohne stellen werden: Warum soll ich in der Fastenzeit auf Schönes verzichten? Dabei nimmt eine Person die Rolle des fragenden Kindes ein und eine Person die Rolle des Erwachsenen, zwei andere notieren, was auffällt. Danach erörtern Sie in der Kleingruppe die Problematik. Erarbeiten Sie dann für daheim einen beispielhaften Ablauf für ein religiöses Gespräch zur Einführung des Fastens. Argumentation für ein religiöses Gespräch daheim erarbeiten ■ ■ ■ Beispiel Erdbeeren: Erdbeeren sind echt lecker. Zurzeit gibt es noch keine. Sie sind noch nicht reif. Ich freue mich schon wochenlang vorher. Denn: Ich esse sie so gerne, dass ich eine Schale im Nu leer gegessen habe. Wenn sie reif sind, esse ich sie mit Heißhunger, eine nach der anderen. Irgendwann ist es dann genug. Und da ist es nicht schlimm, dass es keine Erdbeeren mehr gibt. Denn: Meine Zunge hat sich an den leckeren Geschmack so gewöhnt, dass er langweilig wird. Ja, wenn ich zu viel davon esse, dann finde ich die roten Früchtchen sogar pelzig… und ich lasse sie liegen. Also freue ich mich auf Kirschen, Himbeeren und Johannisbeeren. - Und im nächsten Jahr schmecken die Erdbeeren wieder so gut, als hätte ich niemals zu viele davon gegessen. Anregung zum Nachdenken: Kannst du dir die Frage selber beantworten, warum wir auf Schönes verzichten in der Fastenzeit? Bestätigung und Weiterführung im Gespräch: Richtig. Wir verzichten auf Schönes, damit das Besondere daran uns nicht durch Gewöhnung verloren geht. Wir verzichten also, um uns später wieder an dem besonders Schönen und Wichtigen freuen zu können. Familien und Jugendgottesdienste EXTRA Elternabend Fastenprojekt Beispiele für das Fasten: Wir verzichten auf Schönes, wie etwa Nuss-NougatCreme zum Frühstück, damit uns die Ostereier besonders gut schmecken. Wir verzichten auch auf Süßigkeiten, weil wir wissen, dass andere Kinder sich keine Süßigkeiten kaufen können. Dafür haben sie kein Geld. Wir wollen kennenlernen, was die Armut für diese Kinder bedeutet. Wir verzichten auch auf Streit, weil wir es so machen wollen wie Jesus, der versprochen hat, dass friedliche Menschen Gott kennenlernen werden. ■ ■ ■ Biblischer Bezug: Fasten macht unsere Seele leicht und frei. In der Bibel lesen wir, dass Moses 40 Tage allein in der Wüste war, ohne festes Essen, um sich auf ein Gespräch mit Gott vorzubereiten. Auch Jesus hat 40 Tage in der Wüste gefastet, um sich darauf vorzubereiten, den Menschen von Gott zu erzählen. Wenn wir auf etwas freiwillig verzichten, werden wir damit frei für Neues. Weiterführende Frage: Worauf bereiten wir uns denn in der Fastenzeit vor? (Kinder überlegen.) Antwort: Ja. Wir freuen uns auf Ostern. Da feiern wir, dass Jesus zu Gott gefunden hat und bei ihm lebt. Wir freuen uns deshalb besonders, weil Jesus uns versprochen hat, dass auch wir bei Gott leben werden, nachdem wir gestorben sind. Überlegen Sie daheim, worauf die Kinder und Sie in der Fastenzeit verzichten möchten. FASTEN MIT FAMILIEN Tischkultur während der Fastenzeit: das Tischgebet Vortrag: Richten Sie sich während der Fastenzeit eine klare Tagesstruktur ein, bei der sie mindestens das Frühstück und das Abendessen gemeinsam einnehmen und mit einem Tischgebet beginnen und beenden. Sie werden feststellen, dass das Ihre Gemeinschaft stärkt. Während des Essens nehmen Sie sich die Zeit, über den Tag zu sprechen und was den Einzelnen bewegt hat. Tischgebet 1 für Gottsucher Auf meinen eingefahrenen Wegen bist du mir fremd geworden, Gott. Mit hungrigem Magen und durstiger Seele drängt es mich danach, dich zu finden. Nun öffne ich dir meine Herzenstür und suche dich. - Komm mir doch entgegen. Amen. Tischgebet 2 vor einem kargen Essen Wir sitzen zu Tisch. Vor uns der Teller ist beinahe leer. Es ist unser Wille, Gott, heute wenig zu essen. Wir wollen das „Zuviel“ bedenken, das sonst unser täglich Brot ist. Sei du bei uns. Stärke uns. Mache uns genügsam. Das wir auf das „Mehr“ und immer mehr und auf das Habenwollen verzichten können. Stärke uns. Denn: Genug ist. Amen. Tischgebet 3 für Familien in der Fastenzeit Nun ist es wieder Zeit zu beten und zu fasten, ich mache mich bereit, die Seele zu entlasten. Bei dir Gott finde ich, was mich lebendig macht, durch Fasten nehme ich auf meine Seele acht. Mein Gott, du schenkst mir Mut, und gibst mir neue Kraft, Verzichten tut mir gut, weil es neue Kräfte schafft. Foto: Foto: privat Familien und Jugendgottesdienste EXTRA http://www.tischgebete.de/seele-entlasten Seite 5 FASTEN MIT FAMILIEN Die Fasten-Elterntreffen Wöchentliche Fastentreffen der Eltern Möchten Sie mehr über Familien- und Jugendgottesdienste erfahren, klicken Sie auf das obenstehende Logo. Die Kinder und Eltern treffen sich zeitgleich in unterschiedlichen Räumen. Als günstigen Zeitpunkt innerhalb der Woche für ein solches Treffen sehe ich den Sonntagmittag an, direkt nach dem gemeinsam besuchten Familiengottesdienst. Gestaltete Vorschläge für jeweils fünf gestaltete Familiengottesdienste zur Fastenzeit und Osterzeit finden Sie in der Reihe Familien- und Jugendgottesdienste, die Ausgaben 1+2/2014 1. Woche: Essen im Zeitalter der Globalisierung. Ein Filmabend Ablauf des Abends Führen Sie in den Film ein und stellen Sie einen Bibeltext oder ein Lied (z.B. Kleines Senfkorn Hoffnung) dem Abend voran. Sehen Sie den ganzen Film oder einzelne Kapitel daraus. Bitten Sie die Teilnehmenden, sich in kleinen Gruppen über ihre ersten Eindrücke auszutauschen (Murmelphase). Eröffnen Sie im Plenum eine der folgenden Fragen: ■ Der Film: We feed the world - essen global, Universum Film, 2006, 96 Minuten Zeitbedarf mit Diskussion: 180 Minuten Inhalt: Der Dokumentarfilm „We feed the world essen global“ geht der Frage nach, woher die Lebensmittel kommen, die auf unseren Tischen landen, und unter welchen Bedingungen sie produziert werden. Der Film präsentiert in sechs Kapiteln Fakten zur Produktion verschiedener Lebensmittel in unterschiedlichen Ländern: Er zeigt, wie Brot und Geflügel in Österreich hergestellt werden; wie sich Fischfang und Fischverarbeitung in Frankreich wandeln und wie Auberginen in Rumänien, Tomaten in Spanien und Soja in Brasilien produziert werden. Die Filmkapitel wurden jeweils in den Ländern gedreht, aus denen die Lebensmittel kommen, sodass der Film „in eindrucksvollen Bildern Einblick in die Produktion unserer Lebensmittel“ gibt und zugleich auf die Frage antwortet, was der Hunger auf der Welt mit uns zu tun hat. Seite 6 ■ ■ ■ ■ ■ Sind die Bedingungen für Mensch und Tier akzeptabel, unter denen ein Großteil unserer Lebensmittel produziert wird? Dürfen, sollen, müssen wir die dokumentierte Form der Lebensmittelherstellung akzeptieren? Welche sozialen Folgen hat die Produktion von Tomaten, Fisch und Soja? Welchen Einfluss haben die Verbraucher? Globalisierung in der Lebensmittelindustrie – Segen oder Fluch? Schließen Sie den Abend mit einem Schöpfungspsalm (Ps 8) und Segen. Variante Veranstalten Sie eine Podiumsdiskussion zum Thema, zu der Sie einen Landwirt der Region, einen Lebensmittelchemiker, einen Biobauern oder einen Leiter des örtlichen Supermarktes einladen. In diesem Fall sollten Sie nicht den ganzen Film ansehen, sondern nur ein oder zwei Kapitel. aus: Bergmoser und Höller Verlag, Reihe: Themenhefte Gemeindearbeit 5/2009, Seite 26 Familien und Jugendgottesdienste EXTRA FASTEN MIT FAMILIEN Die Fasten-Elterntreffen 2. Woche: Lebensstile checken, Ziele stecken Arbeitsaufträge für Ihre Gemeindegruppe: ■ ■ ■ ■ ■ Gestalten Sie eine Gesprächsrunde zum Manifest der Slow-Food-Bewegung. Bevor Sie das Manifest (vor-)lesen, bitten Sie die Teilnehmenden Ihrer Fastenrunde, die Fragen zur Selbstwahrnehmung auf einer Skala von 1 bis 6 zu beantworten. Dies kann dadurch geschehen, dass Sie die Fragen kopieren und jedem Teilnehmenden aushändigen, oder als soziometrische Übung. In diesem Fall ordnen sich die Personen auf einer gedachten (oder mit einem Seil gelegten) Linie im Raum an. Das eine Ende der Linie markiert dabei 1, das andere Ende 6. In beiden Fällen sollte es für die Teilnehmenden Gelegenheit geben, sich auszutauschen. Anschließend lesen Sie gemeinsam das Manifest der Slow-Food-Bewegung und setzen es in Bezug zu der vorgenommenen Selbstwahrnehmung. Eine Lesung aus dem Buch des Predigers, Kap. 3 (Alles hat seine Zeit) beendet die Runde. aus: Themenhefte Gemeindearbeit 5/2009, Seiten 38-39 Fragen zur Selbstwahrnehmung Wie wichtig ist es für Sie, über Handy stets erreichbar zu sein? unwichtig q q q q q äußerst wichtig Wie regelmäßig fühlen Sie sich gehetzt? fast nie q q q q q täglich Wie bewegen Sie sich in Ihrem Alltag fort? meist zu Fuß q q q q q fast immer mit dem Auto Gibt es in Ihrem Alltag Phasen, in denen Sie es sich bewusst gemütlich machen und zur Ruhe kommen? täglich q q q q q so gut wie nie Das Slow-Food-Manifest eine Bewegung zur Wahrung des Rechts auf Genuss Die Industriegesellschaft hat zuerst die Maschine erfunden und nach ihr das Leben modelliert. Mechanische Geschwindigkeit und rasende Beschleunigung werden zur Fessel des Lebens. Wir sind alle von einem Virus befallen: „Fast Life!“ Unsere Lebensformen sind umgestürzt, unser häusliches Dasein betroffen – nichts kann sich der „FastfoodBewegung“ entziehen. Aber der Homo sapiens muss sich von einer ihn vernichtenden Beschleunigung befreien und zu einer ihm gemäßen Lebensführung zurückkehren. Es geht darum, das Geruhsame, Sinnliche gegen die universelle Bedrohung durch das „Fast Life“ zu verteidigen. Gegen diejenigen – sie sind noch die schweigende Mehrheit –, die die Effizienz mit Hektik verwechseln, setzen wir den Bazillus des Genusses und der Gemütlichkeit, was sich in einer geruhsamen und ausgedehnten Lebensfreude manifestiert. Fangen wir gleich bei Tisch mit Slow Food an. Als Antwort auf die Verflachung durch Fastfood entdecken wir die geschmackliche Vielfalt der lokalen Gerichte. „Fast Life“ hat im Namen von Produktivität und Rendite unser Leben verändert und bedroht unsere Umwelt. Slow Food ist die richtige Antwort darauf. In der Entwicklung des Geschmacks, und nicht in seiner Verarmung, liegt die wahre Kultur. Und hier kann der Fortschritt dank einem internationalen Austausch von Geschichten, Wissen und Projekten seinen Anfang nehmen. Slow Food sichert uns eine bessere Zukunft. Slow Food ist eine Idee, die viele befähigte Anhänger braucht, damit aus der (langsamen) Regung eine weltweite Bewegung wird, deren Symbol eine kleine Schnecke ist. Wie oft nehmen Sie sich die Zeit, in Ruhe zu kochen und zu essen? täglich q q q q q fast nie Das Dokument wurde auf der Gründungsversammlung der Internationalen Slow-Food-Bewegung genehmigt. Paris, 9. Dezember 1989, Slow Food International Was suchen Sie im Urlaub? Ruhe q q q q aus: Bergmoser und Höller Verlag, Reihe: Themenhefte Gemeindearbeit 5/2009, Seiten 38-39 q Familien und Jugendgottesdienste EXTRA viele Erlebnisse Seite 7 FASTEN MIT FAMILIEN Die Fasten-Elterntreffen 3. Woche: Übung 2 Fasten und Bewegung Sie liegen auf dem Rücken und drücken ihn in die Matte. Die Arme liegen rechts und links eng am Körper, wobei die Handflächen nach unten zeigen. Tief einatmen – und dabei den Kopf langsam in Richtung Brust heben. Zeitgleich gehen die gestreckten Beine mit den Fußsohlen zur Decke. Beim Ausatmen sinken Kopf und Beine wieder langsam auf die Matte. Wichtig sind tiefes Atmen und kontrollierte Langsamkeit in der Bewegung. Anfangs dürfen die Beine auch noch etwas gebeugt sein. Ablauf: An diesem Abend können Eltern und Kinder gemeinsam die Fastengruppe besuchen. Hier finden Sie fünf Dehnübungen aus dem Bereich des Yoga, die Sie erst beschreiben und dann einüben. Jeder Teilnehmende benötigt eine weiche Unterlage. Regen Sie an, dass die Fastenden zu Hause morgens 15–20 Minuten Zeit investieren und diese Übungen praktizieren. Sie sind bekannt unter dem Namen „Die fünf Tibeter“. Erfunden wurden diese Übungen ursprünglich offenbar von einem asiatischen Mönch. Ziel ist es, jede dieser fünf Übungen 21-mal durchführen zu können. Steigern Sie sich langsam: zunächst täglich drei Wiederholungen pro Übung, nach einer Woche wiederholen Sie jede Übung 6mal. In der dritten Woche legen sie drei Wiederholungen drauf und steigern sich von Woche zu Woche, bis Sie 21 Wiederholungen pro Übung leicht schaffen. Übung 3 Sie knien mit aufgerichtetem Oberkörper und aufgestellten Fußspitzen auf der Unterlage. Unter die Knie kann ein Kissen gelegt werden. Die Hände greifen nach hinten, seitlich an die Oberschenkel. Beim Einatmen neigen Sie den Kopf in den Nacken und leiten damit ein, dass der ganze Oberkörper sich so weit nach hinten legt wie möglich. Beim Ausatmen kommt der Oberkörper wieder vor, der Kopf dehnt sich bis zur Brust. Sie benötigen eine gemütliche Gymnastikmatte und eventuell ein Kissen für Übung Nr. 3. Übung 4 Sie sitzen mit ausgestreckten Beinen auf der Matte, die Fußspitzen zeigen nach vorn. Die Hände liegen rechts und links neben dem Gesäß auf der Unterlage, die Fingerspitzen nach vorne gerichtet. Beim Einatmen legen Sie nun den Kopf in den Nacken und drücken Po und Rücken hoch in die Waagerechte. Arme und Beine stützen den Körper. Der Kopf bleibt in den Nacken gedrückt. Beim Ausatmen rollt der Kopf langsam nach vorne auf die Brust und der Körper kommt wieder in eine sitzende Position. Übung 1 Sie stehen aufrecht und heben die Arme seitlich in die Waagerechte. Drehen Sie sich auf der Stelle im Uhrzeigersinn. Fixieren Sie dabei einen Gegenstand, zum Beispiel ein Bild an der Wand, damit Ihnen nicht schwindlig wird. Ihr Kopf darf die zu fixierende Stelle schneller wiederfinden als der Rest des Körpers. Übrigens: Auf den Zehenspitzen gelingt die Drehung leichter. Seite 8 Übung 5 Sie liegen auf dem Bauch. Stützen Sie die Handflächen auf den Boden und heben den Oberkörper an. Die Fingerspitzen zeigen dabei nach vorne. Den Kopf neigen Sie zurück. Beim Einatmen stellen Sie die Füße auf den Boden. Der Po richtet sich gen Himmel. Der Kopf zieht sich zur Brust hin. Beim Ausatmen geht es zurück in die erste Position. Familien und Jugendgottesdienste EXTRA FASTEN MIT FAMILIEN Die Fasten-Elterntreffen 4. Woche: Freitags ist mein Veggieday: alte Fastentraditionen neu entdeckt Während die strenge Fastengruppe in dieser Woche vollständig auf feste Nahrung verzichtet, nimmt sich die größere Gruppe der Erwachsenen vor, täglich eine sättigende Mahlzeit zu sich zu nehmen und während der gesamten 4. Fastenwoche auf Fleisch zu verzichten. Während des Treffens trinkt diese Gruppe gemeinsam Tee und tauscht schmackhafte, leckere Rezepte mit Gemüse aus. Lesen und besprechen Sie Auszüge aus der Fastenordnung der katholischen Bischöfe und befragen Sie sie nach der Alltagstauglichkeit. Lässt sich diese Fastenwoche an den Freitagen des Jahres weiterführen? Welche Fastenerfahrungen machen Sie in der Familie? Aus der Fastenordnung der katholischen Bischöfe Fasten an Freitagen: Umkehr und Erneuerung unseres Lebens sind uns das ganze Jahr über aufgetragen. Sie müssen unseren Alltag prägen in Ehe und Familie, in Arbeit und Freizeit, in Gesundheit und Krankheit. Daran erinnert das ganze Jahr hindurch der Bußcharakter des Freitags. Das Freitagsopfer – als Enthaltung von Fleischspeisen oder als Verzicht in anderen Formen – kennzeichnet allwöchentlich für uns Katholiken den Tag, an dem unser Erlöser gestorben ist, und bereitet uns vor auf den Sonntag, den die Kirche seit den ältesten Zeiten als den Tag der Auferstehung heiliggehalten hat. 5. Woche: Träume leben Impulsfilm: „One day/Reckoning-Text“ von Poetry-Slammerin Julia Engelmann. Länge: 6 Minuten Quelle: http://www.youtube.com/watch? v=DoxqZWvt7g8. Inhalt: Die 21-jährige Psychologiestudentin Julia Engelmann hält der Generation Facebook und Smartphone einen Spiegel vor. Ausgangspunkt ist der englischsprachige Refrain eines gleichnamigen Liedes: „Eines Tages, Baby, werden wir alt sein und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können“ - Und weiter: „Meine Liste ist so lang, aber ich werd eh nie alles schaffen. Also fang ich gar nicht an“. Ihr Beitrag ist ein Appell, endlich das Leben zu führen, dass man selber gern führen möchte. Ablauf des Abends: ■ ■ Diskutieren Sie den Poetry-Slam: Wie wollen Sie eigentlich in Zukunft leben? Soziales Engagement: Nehmen Sie sich gemeinschaftlich ein „gutes“, soziales Werk für diese Woche vor. Beispiele: ■ ■ ■ Familien und Jugendgottesdienste EXTRA Besuchen Sie Menschen im Seniorenheim Ihrer Nachbarschaft und führen Sie mit ihnen ein Gespräch darüber, wie früher die Fastenzeit in den Familien gelebt wurde. Besuchen Sie ein Asylbewerberheim in Ihrer Nachbarschaft und führen Sie mit den Menschen ein Gespräch darüber, was sie dazu veranlasst hat, ihre angestammte Heimat zu verlassen. Besuchen Sie die Hospizgruppe Ihrer Nachbarschaft und führen Sie ein Gespräch darüber, wie Menschen heute sterben. Seite 9 FASTEN MIT FAMILIEN 6. Woche: Fastenwanderung Unternehmen Sie gemeinsam einen Spaziergang zu einem Bildstock, einer Kapelle oder einer schönen Waldlichtung und beten Sie dort Psalm 42. Der Text mit einem Liedvers ist im neuen Gotteslob Nr. 42 zu finden. Fastenwanderung und Kreuzwegandacht mit einzelnen gestalteten Wegstationen finden Sie in: Bergmoser und Höller, Reihe Familien- und Jugendgottesdienste, Heft 2/2014, 4. Gottesdienst. Lieferbar ab 27.02.2014 Möchten Sie mehr über Familien- und Jugendgottesdienste erfahren, klicken Sie auf das obenstehende Logo. 7. Woche Karwoche Eltern und Kinder halten zusammen eine WortGottes-Feier zum Thema: Kann mich jemand leiden? Inhalt: Fünf Kreuzwegstationen werden im Kirchenraum mit Tüchern und Symbolen vorbereitet. Der Weg zwischen den Stationen ist gestaltet mit einem „Branle Double“-Tanzschritt aus der Renaissance. Er lässt die Gruppe nur langsam vorankommen. Das Fortschreiten ist mühsam wie beim Ersteigen eines Berges. Der Schritt verlangt durchzuhalten und weiterzuschreiten, so wie ich auch im Leben trotz Rückschlägen und Schwierigkeiten weitergehen muss, um ans Ziel zu gelangen. Die Fasten-Kindertreffen Wöchentliche Fastentreffen der Kinder Kinderbrief Hallo Kinder, am Aschermittwoch hat für uns Christen die Fastenzeit begonnen. Vielleicht kann man die Fastenzeit auch als Hausputz für die Seele oder für unser Leben bezeichnen. Stellt euch vor, unser Leben wäre ein Spiegel. Man kann darin sehen, wer man ist, was einem gut tut, was wichtig ist für das eigene Leben. Aber im Laufe eines Jahres gehen wir nicht immer sorgsam mit unserem Leben um. Wir tun Dinge, die uns schaden – nehmen uns von allem zu viel (essen, fernsehen, rumhängen, streiten). All das hinterlässt Spuren auf unserem Spiegel. Wenn wir uns dann mal wieder Zeit nehmen und in unseren Spiegel schauen – dann ist er ganz schön fleckig und man kann sich selbst kaum noch erkennen. Auch andere können nicht mehr sehen, mit wem sie es eigentlich zu tun haben. Also Zeit zum Hausputz! Sieben Wochen lang sortieren - was tut mir gut, was brauche ich wirklich, um glücklich und zufrieden zu sein? Und dann auch noch den Mut finden, das Aussortierte wegzuwerfen. Am Ende der sieben Wochen kann ich, wenn ich Geduld mit mir selber hatte, wieder in den Spiegel schauen und entdecke ein klares, sauberes Bild von mir. Es ist anstrengend, aber es lohnt sich. Gemeinsam mit euren Eltern und Geschwistern wollen wir uns in der Fastenzeit einmal in der Woche treffen, um in Ruhe Hausputz in unserer Seele zu halten. Macht mit! Euer Katechetenteam Pfarrer Quelle: www.stanna-walheim.de Der Gottesdienst ist beschrieben in: Bergmoser und Höller Verlag, Reihe: Familien- und Jugendgottesdienste, Heft 2/2014. Seite 10 Familien und Jugendgottesdienste EXTRA FASTEN MIT FAMILIEN Die Fasten-Kindertreffen dich doch vom Tempel. Heißt es nicht in den heiligen Schriften, dass die Engel Gottes Sohn auf ihren Flügeln tragen werden, damit ihm nichts passiert?“ Aber Jesus neigte nicht dazu, seine Kräfte zu überschätzen. Auch in diese Falle des Teufels tappte er nicht. Er antwortete dem Teufel wieder mit einem Wort aus den heiligen Büchern. Er sagte: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.“ Noch ein drittes Mal versuchte der Teufel, Jesus von Gottes Willen abzulenken. Jesus stand gerade auf einem Berg. Der Teufel sagte zu ihm: „Schau dich um. Wenn du mich anbetest, dann schenke ich dir die Macht über alle Länder dieser Erde. Überall da unten wirst du der Chef sein.“ Aber Macht interessierte Jesus nicht. Deshalb sagte er: „In den heiligen Schriften steht: Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und niemanden sonst.“ Jesus fastet in der Wüste. Die Kinder malen nach Zahlen das Bild zu Ende und gestalten es dann farbig. Da gab es der Teufel erst einmal auf, Jesus auf seine Seite ziehen zu wollen. Jbm Illustration: Ingrid Neelen, Düsseldorf Aus: image, Pfarrbriefdienst, Mai 2009, Kinderseite 1. Woche: Jesus in der Wüste Erzählen Sie die Geschichte frei: Nach seiner Taufe wollte Jesus erst einmal allein sein. Er ließ sich dabei von Gottes Geist durch die Wüste führen. 40 Tage lang fastete er und aß gar nichts. Dabei gewann er Klarheit über sich und Gott. Zunächst aber versuchte der Teufel wieder, Jesus zu verwirren. Das fing er ganz geschickt an: Als Jesus schon lange gefastet hatte, bekam er mit einem Mal großen Hunger. Da sagte der Teufel zu ihm: „Ich denke, du bist Gottes Sohn. Dann verwandle doch die Steine der Wüste in Brot und iss dich satt.“ Ein verlockendes Angebot war das. Jesus merkte aber, dass ihn dieser Vorschlag von seinem Vertrauen in Gott abbringen würde. Deshalb lehnte er ab und sagte: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Stärkung bietet uns auch das Wort Gottes.“ Bald danach ließ sein Hunger wieder nach. Ein andermal versuchte der Teufel wieder sein Glück bei Jesus. Als Jesus auf dem Dach des Jerusalemer Tempels stand, tauchte der Teufel auf und witzelte: „Wenn du Gottes Sohn bist, dann stürz Familien und Jugendgottesdienste EXTRA Arbeitsauftrag: > Spielt die drei kleinen Szenen nach. > Geht der Frage nach, was der Teufel alles anstellt, um Jesus in die Irre zu führen. > Malt das Bild zu Ende. > Singt das Lied: „Ich hebe meine Augen“ aus dem Liederbuch Troubadour für Gott, Nr. 667. Weiterführendes Material: 40 Tage prophetisch leben: Einen ökumenischen Schulgottesdienst für Jugendliche ab 16 Jahren zum Thema Fasten mit Texten des 1. Fastensonntags im Lesejahr A finden Sie in: Bergmoser und Höller Verlag, Familien- und Jugendgottesdienste, Heft 1/2013, 5. Gottesdienst. Das Thema Fasten wird dort existentiell und nicht moralisch begriffen. Es geht um die Einstellung zum eigenen Leben und zu Gott, als dem Ursprung unserer Motivation. Die neutestamentlichen Versuchungen sind Anlass, nach eigenen Versuchungen Ausschau zu halten. Tanz als Ausdruck des Gebetes fließt in dieses Gottesdienstmodell mit ein. Seite 11 FASTEN MIT FAMILIEN 2. Woche: Im Schlaraffenland Arbeitsauftrag: > Fastenberichte der Kinder anhören > Geschichte vorlesen: Im Schlaraffenland > Gespräch: Wie sieht euer Schlaraffenland aus? Warum leben wir nicht im Schlaraffenland? Wären wir zufrieden im Schlaraffenland? > Gemeinsam Fastenrezepte kochen Ich weiß ein Land, dahin mancher gern ziehen möchte, wenn er wüsste, wo es liegt. Dieses schöne Land heißt Schlaraffenland. Da sind Häuser gedeckt mit Eierkuchen, die Türen sind von Lebzelten und die Wände von Schweinebraten. Um jedes Haus steht ein Zaun, der ist aus Bratwürsten geflochten. Aus allen Brunnen fließen süßer Wein und süßer Saft. Wer den gern trinkt, braucht nur den Mund unter das Brunnenrohr zu halten und der süße Saft rinnt ihm nur so hinein. Auf den Birken und Weiden, da wachsen frisch gebackene Semmeln und unter den Bäumen, da fließen Milchbäche. Die Semmeln fallen in sie hinein und weichen sich selbst ein. Das ist etwas für die Kinder, die sich gern einbrocken! Hallo, Gretel, hallo, Hansel! Wollt ihr nicht in dieses Land ziehen? Macht euch auf zum Semmelbach, vergesst aber nicht, einen großen Milchlöffel mitzunehmen! Die Fische schwimmen im Schlaraffenland oben auf dem Wasser. Sie sind auch schon gebacken oder gesotten und schwimmen ganz nahe am Ufer. Wenn aber einer gar zu faul ist und ein echter Schlaraff, der darf nur bst! bst! rufen – und die Fische kommen aufs Land herausspaziert und hüpfen dem guten Schlaraffen in die Hand, dass er sich nicht zu bücken braucht. Ihr könnt es ruhig glauben, die Vögel fliegen dort gebraten in der Luft herum, die Gänse, Enten und Hühner, die Truthühner und die Tauben. Und wem es zu viel Mühe macht, die Hand darnach auszustrecken, dem fliegen sie schnurstracks in den Mund hinein. Die Spanferkel laufen gebraten umher, das Messer steckt ihnen schon im Rücken, damit, wer will, sich ein frisches, saftiges Stück abschneiden kann. Käse liegt im Schlaraffenland wie Steine, groß und klein, umher. Seite 12 Die Fasten-Kindertreffen Die Steine selbst sind lauter gefüllte Pastetchen. Im Winter, wenn es regnet, regnet es lauter Honig in süßen Tropfen. Da kann einer lecken und schlecken, dass es eine Lust ist. Und wenn es schneit, so schneit es Staubzucker, und wenn es hagelt, so hagelt es Würfelzucker, vermischt mit Feigen, Rosinen und Mandeln. Das Geld kann man von den Bäumen wie gute Kastanien schütteln. Jeder mag sich das Beste herunterschütteln, das Mindere lässt er liegen. In dem Land, da gibt es auch große Wälder. Da wachsen im Buschwerk und auf den Bäumen die schönsten Kleider, Röcke, Mäntel, Hosen und Westen in allen Farben, Schwarz, Grün, Gelb, Blau und Rot. Wer ein neues Gewand braucht, geht in den Wald und wirft es mit einem Stein herunter. Auf der Wiese wachsen schöne Damenkleider aus Samt und Seide, die Grashalme sind bunte Bänder. Die Wacholderstöcke tragen Broschen und goldene Nadeln und die Beeren sind nicht schwarz, sondern echte Perlen. An den Tannen hängen Armbanduhren. Auf den Stauden wachsen Stiefel und Schuhe, Sommer- und Winterhüte und allerlei Kopfputz. Dieses edle Land hat auch ein Jungbad. Alte und kranke Leute baden darin drei Tage oder vier, und sie werden gesund und jung und schmuck und sehen wie siebzehn oder achtzehn aus. Auch mancherlei Spaß und Kurzweil gibt es in dem Schlaraffenland. Wer zu Hause kein Glück hat, der hat es dort bestimmt. Beim Spielen wird er immer gewinnen, beim Schießen wird er immer ins Schwarze treffen. Wer die Leute am besten necken und aufziehen kann, bekommt ein Goldstück. Für die Schlafsäcke und Faulpelze ist das Schlaraffenland gerade das richtige Land. Jede Stunde Schlafen bringt dort ein Silberstück ein und jedes Mal Gähnen ein Goldstück. Wer gern arbeitet, das Gute tut und das Böse lässt, der wird aus dem Schlaraffenland vertrieben. ... Nun wisst ihr, wie es im Schlaraffenland zugeht. Und wer gern hinreisen will, aber den Weg nicht weiß, der frage einen Blinden. Auch ein Stummer wird ihm keinen falschen Weg sagen. Aber der Weg dahin ist weit für die Jungen und für die Alten, denen es im Winter zu heiß und im Sommer zu kalt ist. Noch dazu ist um das ganze Land herum eine berghohe Mauer aus Reisbrei. Wer hinein oder heraus will, muss sich da erst mal durchessen. mündlich überliefert Familien und Jugendgottesdienste EXTRA FASTEN MIT FAMILIEN Die Fasten-Kindertreffen Gesunde Fastenrezepte, die Kindern schmecken Gemüsesuppe mit Weißkohl für 4 Personen Zutaten: 1 kleiner Kopf Weißkohl 4 Kartoffeln 1 rote Paprika, 1 grüne Paprika 2 Tomaten, 2 Karotten, 1 Porree Salz, Pfeffer, Paprikagewürz, Gemüsebrühe, Kümmel gemahlen Zubereitung: Weißkohl in feine Streifen schneiden, Gemüse putzen und in Würfel schneiden. Zutaten in wenig Öl anschwitzen und mit Wasser aufgießen. Gewürze und Brühe zugeben. Die Suppe auf kleiner Flamme 10 Minuten garen. Suppe mit frischer Petersilie anrichten. Spinatburger für 4 Personen Zutaten: 700 g Blattspinat, 6 Eier, 5 EL Mehl, 9 EL Haferflocken, 1 kleine, fein geschnittene Zwiebel, Salz, Pfeffer, Muskat, Rapsöl Zubereitung: Spinat waschen, hacken, mit Eigelb, Mehl, Haferflocken und Gewürzen mischen. Eiweiß zu steifem Schnee schlagen, unterziehen. Fett in der Pfanne erhitzen, mit Esslöffel Teig abstechen und in der Pfanne flach drücken. Bei mäßiger Hitze auf beiden Seiten backen. Sofort servieren. Als Beilage eignet sich ein Möhren-Rohkost-Salat. Sorgt euch nicht. - Die Kinder malen nach Zahlen das Bild zu Ende und gestalten es dann farbig. Illustration: Ingrid Neelen, Düsseldorf 3. Woche: Sorgt euch nicht Arbeitsaufträge: > Malen nach Zahlen > Jesusgeschichte: Sorgt euch nicht > Diskutieren Sie die Frage: Warum kaufen wir Dinge, die ein bestimmtes Markenzeichen tragen, obwohl preiswertere Dinge dieselbe Funktion erfüllen? Wir wollen unseren Freunden gefallen. Was macht eine echte Freundschaft aus? > Im gemeinsamen Treffen mit den Eltern teilen wir die Yogaübungen der Erwachsenen (s.o.). Jesusgeschichte: Sorgt euch nicht Wenn Jesus zu den Menschen sprach, redete er so: Sammelt keine Schätze hier auf der Erde, wo sie kaputtgehen oder gestohlen werden können. Vielmehr kümmert euch darum, dass ihr Schätze für den Himmel ansammelt. Denn, wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein. Es geht also nicht beides: Ihr könnt nicht Gott dienen und gleichzeitig Familien und Jugendgottesdienste EXTRA Seite 13 FASTEN MIT FAMILIEN Die Fasten-Kindertreffen dem Geld nachjagen. Das wäre, als wolltet ihr gleichzeitig zwei Chefs bedienen. Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht darum, was ihr morgen essen werdet oder was ihr anziehen werdet. Ist das Leben nicht viel mehr als nur Essen und Kleidung? Schaut auf die Vögel des Himmels: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte – aber Gott im Himmel ernährt sie doch. Wie sollte Gott es da bei uns Menschen anders halten? Wer von uns ist in der Lage, seine Lebenszeit auch nur um einen einzigen Tag zu verlängern? Und nun zur Kleidung: Betrachtet die Blumen auf dem Feld, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht und sie haben keinen Nutzen. Ich sage euch aber: Selbst der alte König Salomo in all seinen schimmernden Gewändern war nicht so prächtig gekleidet wie eine von ihnen. Wenn also Gott das Gras des Feldes schon so kleidet, wie viel besser wird es erst euch ergehen bei Gott. Also sorgt euch nicht und sagt: Was werden wir essen, was werden wir anziehen. Danach streben die, die keinen Gott kennen. Euer Vater im Himmel aber weiß doch, dass ihr das alles braucht. Deshalb strebt zuallererst nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit. Dann findet sich alles andere von allein. Sorgt euch nicht um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für sich selber sorgen. Jeder Tag hat genug an seiner eigenen Plage zu tragen. Jbm Die Kinder malen nach Zahlen das Bild zu Ende und gestalten es dann farbig. llustration: Ingrid Neelen, Düsseldorf Jesus-Geschichte: Das Vaterunser „Worauf kommt es beim Beten eigentlich an?“ Da lehrte er sie das Beten und sagte: „Hütet euch davor, anderen bloß vorzutäuschen, dass ihr betet. Am besten geht ihr nach Hause, macht die Türe zu und wendet euch ganz still und ohne Ablenkung an Gott. Denn unser Vater im Himmel sieht das Verborgene genau. Auch plappert beim Beten nicht einfach irgendwelche leeren Worthülsen nach. Beten ist keine Zauberei oder Beschwörung, bei der sich unsere Wünsche erfüllen, wenn wir nur die richtigen Worte vor uns hin murmeln. Seid mit dem Herzen dabei. Bedenkt, dass unser Vater im Himmel ja längst weiß, was wir brauchen, bevor wir es ausgesprochen haben. Und dann zeigte Jesus ihnen, wie er selber mit seinem Vater im Himmel redet. Er betete: „Du da im Himmel: hallo, Papa. Du bist mir heilig – auf dich lasse ich nichts kommen. Komm zu uns und führe uns, so dass dein Wille im Himmel und auf der Erde geschehen kann. Gib uns heute Brot und was wir sonst nötig zum Leben brauchen. Verzeih uns, wenn wir Fehler machen, genauso, wie wir anderen verzeihen. Mach uns stark, dass uns das Böse nicht anlocken kann, so dass wir es vermeiden. Amen. Jbm Eines Tages beobachteten die Jünger Jesus beim Beten. Als er später zu ihnen kam, fragten sie ihn: aus: Bergmoser und Höller Verlag, Reihe: image, Pfarrbriefdienst 1/2010, Kinderseite aus: Bergmoser und Höller Verlag, Reihe: image, Pfarrbriefdienst 3/2010, Kinderseite 4. Woche: Beten wie Jesus Aufgabenstellung: > Malen nach Zahlen > Jesusgeschichte: Das Vaterunser > Wiederholen der Yogaübungen aus der 3. Woche > Jedes Kind vertraut seine größte Sorge Gott an, indem es sie auf einen Zettel schreibt. Dann wird der Zettel in einem Feuer verbrannt. Dabei redet niemand. Leise Musik spielt. Seite 14 Familien und Jugendgottesdienste EXTRA FASTEN MIT FAMILIEN Die Fasten-Kindertreffen 5. Woche: Kinderfastenaktion Misereor Aufgabenstellung: > Schauen Sie den Film „Lokutaan und sein Dorf“ an aus der Kinderfastenaktion 2014 von Misereor. (www.kinderfastenaktion.de). Dort finden Sie auch Hintergrundinformationen zur Aktion in Uganda sowie Bastelmaterial und Spielhinweise für Gruppenstunden mit Kindern. > Überlegen Sie, wie die Kinder in ihrer Umgebung das Teilen einüben können. > Unternehmen Sie folgende Aktion: Putzen Sie die Windschutzscheiben der Autos auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarktes oder an einer Ampelanlage gegen Geld. Das so erwirtschaftete Geld soll der Kinderfastenaktion zugute kommen. Möchten Sie mehr über Familien- und Jugendgottesdienste erfahren, klicken Sie auf das obenstehende Logo. 7. Woche: Karwoche Eltern und Kinder feiern zusammen eine Wort-Gottes-Feier mit liturgischen Tänzen zur Karwoche. Der Gottesdienst ist aktuell im Jahr 2014 beschrieben in: Bergmoser und Höller Verlag, Reihe: Familienund Jugendgottesdienste, Heft 2/2014. 6. Woche: Fastenwanderung mit den Eltern Eltern und Kinder machen zusammen eine Fastenwanderung. Beschrieben ist die Wanderung aktuell für das Jahr 2014 in Form einer Wort-Gottes-Feier mit liturgischen Tänzen zur Karwoche in: Bergmoser und Höller Verlag, Reihe: Familien- und Jugendgottesdienste, Heft 2/2014. Weiterführendes Material ■ ■ ■ Eine Wort-Gottes-Feier für Familienkreise mit Kindern ab fünf Jahren zum Thema: „In Gottes schöne Welt“ finden Sie zum selben Evangelium in: Bergmoser und Höller Verlag, Familien- und Jugendgottesdienste, Heft 1/2014. Bei einer Fastenwanderung gehen die Gottesdienstteilnehmenden durch den Frühling und entdecken dabei Gottes Wunder. Sie staunen und danken. Und sie nehmen sich ein Beispiel an den Vögeln und den Blumen: Sie wollen darauf vertrauen, dass sie auch morgen das zum Leben haben werden, was sie wirklich brauchen. Eine Kreuzwegandacht mit fünf Stationen führt die Teilnehmenden durch den Kirchenraum. Der Weg zwischen den Stationen ist gestaltet mit einem „Branle Double“-Schritt aus der Renaissance. Er lässt die Gruppe nur langsam vorankommen. Das Fortschreiten ist mühsam wie beim Ersteigen des Hanges. Der Schritt verlangt, durchzuhalten und weiterzuschreiten, so wie ich auch im Leben trotz Rückschlägen und Schwierigkeiten weitergehen muss, um ans Ziel zu gelangen. Zu finden in: Familien- und Jugendgottesdienste, Heft 2/2014, ab 27.02. 2014. Foto Fastenwanderung: Anton F. Wocken, Hamburg Familien und Jugendgottesdienste EXTRA Seite 15 FASTEN MIT FAMILIEN Sonntags im Fastengottesdienst Laden Sie die Fastenden ein, sonntags zum Familiengottesdienst zu kommen. Begrüßen Sie die Fastenteilnehmer/-innen eigens. Beginnen Sie den Gottesdienst jeweils mit einem kurzen Erfahrungsbericht der Fastenden. Ein Freiwilliger aus der Fastengruppe berichtet, welche Erfahrungen er mit dem Fasten gemacht hat, worauf er/ sie verzichtet und wie andere Leute darauf reagieren. Als Impuls zum Kyrie zeigen Sie per Beamer ein Meditationsbild Ihrer Wahl, das zum Thema „Bewusster Leben durch Fasten“ passt. Eventuell können diese Fotos auch von den Fastenden selber gemacht worden sein, etwa beim Spaziergang. Sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen können sich im Gottesdienst weiter einbringen, indem sie eine Fürbitte vortragen, die zuvor in den Gruppenstunden erarbeitet wurde. Eine Woche ohne Essen Zu Beginn des Fastenprojektes in Ihrer Gemeinde hatte sich bereits eine Gruppe von Erwachsenen zusammengefunden, die in der 4. Fastenwoche ohne feste Nahrung leben wollen. Den Ablauf und die Begleitung dieser Gruppe hier zu schildern, wäre zu umfangreich. Den Ablauf einer Fastengruppe für Gesunde finden Sie auch in: Themenhefte Gemeindearbeit. Bergmoser und Höller Verlag 1998, Heft 1/1998 Die Gruppe trifft sich zunächst wöchentlich mit allen anderen Teilnehmenden, Eltern wie Kindern. Die Teilnehmenden lesen zur Vorbereitung das Buch vor; Dr. Hellmut Lützner: „Wie neugeboren durch Fasten“, um sich zu informieren, auf was sie sich einlassen. Die Fastenwoche orientiert sich an den Vorschlägen in diesem Buchklassiker und wird von einem erfahrenen Fastenbegleiter betreut. Seite 16 Ausblick: Eine Woche ohne Essen In der dritten Woche der Fastenzeit beginnen die Fastenden mit den Entlastungstagen, wie im Buch beschrieben. Sie bilden von dem Zeitpunkt an eine eigene Fastengruppe. In der 4. Woche der Fastenzeit verzichten die Fastenden auf jede feste Nahrung. Teilnehmen dürfen nur Erwachsene ab 18 Jahren, die gesund sind. Für Schwangere und stillende Mütter ist das nichts. Auch nicht für Kinder. Einige Aufbautage folgen. Kochen, wenn ich selber faste Da die Fastenden auch während ihrer enthaltsamen Tage in ihrer Familie im Alltag und im Beruf bleiben, müssen sie sich einigen Schwierigkeiten stellen. Dazu zählt besonders in den ersten beiden Tagen, Essen für ihre Kinder zu kochen, obschon sie selber verzichten. Dieser Verzicht bedeutet schon, einen deutlichen Willensakt zu leisten. Aber einen Trost gibt es: Hat sich der Körper umgestellt auf substanzzehrende Ernährung, werden Sie auch beim Kochen gar nicht mehr das Bedürfnis verspüren zu essen. Es baut sich eine innere Distanz und Bedürfnislosigkeit auf. In der Umstellungsphase jedoch ist das Kochen schon eine harte Prüfung. Meiden Sie es deshalb, beim Kochen abzuschmecken, denn das würde in dieser Situation Ihr Verlangen steigern. Essen als Belohnung Viele Menschen essen immer dann zwischen den Mahlzeiten, wenn Sie sich belohnen wollen. Hat ein Fastender das an sich beobachtet, so ist es hilfreich, sich stattdessen in dieser Fastenwoche eine andere Belohnung auszudenken, z.B.: Schalten Sie Musik ein und tanzen Sie zur Belohnung. Wem das nicht gefällt, der liest zur Belohnung zum Beispiel ein Kapitel in seiner aktuellen Lieblingslektüre. Familien und Jugendgottesdienste EXTRA