BioLK Zusammenfassung Evolution Variation und Rekombination Keine 2 Vertreter einer Art gleichen sich vollkommen. Es gibt immer sichtbare phänotypische Unterschiede wie die Zeichnung des Schneckenhauses oder den Fingerabdruck sowie unsichtbare genotypische Merkmale wie das Tragen eines Allels eines rezessiven Merkmals. Diese Variation entsteht durch die ständige zufällige Rekombination der Allele bei der Fortpflanzung. Dies geschieht bei diploiden Lebewesen durch die zufällige Kombination der homologen Chromsomen auf die Keimzellen. Beim Menschen können so grundsätzlich 2²³ also 8388608 verschiedene Kombinationen entstehen. Diese Zahl wird noch weiter erhöht durch Crossingover während der Meiose. Zwischen allen Individuen einer Population gibt es geno- und phänotypische Unterschiede, dies nennt man Variation Bei der Fortpflanzung kommt es zu einer zufälligen Rekombination der Chromosomen der Eltern. Es entstehen also 2 hoch (Anzahl der Chromosomenpaare) verschiedene Kombinationsmöglichkeiten. Zu zusätzlicher Variation kommt es durch Crossingover während der Meiose. Mutation Durch den normalen Fortpflanzungsprozess kommt es zwar zu einer ständigen Rekombination der Gene, allerdings nicht zu einer Erweiterung des Genpools. Hierfür sorgen die Mutationen. Bei der Punktmutation wird ein Basenpaar verändert. Schon diese geringe Veränderung kann das betroffene codierte Protein unbrauchbar machen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gen mutiert, liegt bei ca. 10-5 bis 10-9. Das heißt jedes Basenpaar mutiert alle 100.000 bis 1.000.000.000 Generationen. Diese Mutationen können sich positiv (zB andere Pflanzen verdaubar), neutral oder negativ (zB Krebs oder Sichelzellenanämie) auswirken. Eine Erweiterung des Genpools erfolg ausschließlich über Mutation. Die Fortpflanzung sorgt nur für eine Kombination aus dem Genpool. Punktmutationen treten bei jedem Basenpaar mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 10-5 bis 10-9 auf. Mutationen können sich sowohl positiv als auch negativ auswirken oder auch neutral sein. Selektion Eine komplett zufällige Rekombination und Mutationen allein würden zwar zu immer neuen Lebewesen führen, für die Anpassung, welche die Evolution auszeichnet ist jedoch die Selektion von Nöten. Durch das System des Überlebens dank Anpassung, pflanzen sich bevorzugt die Individuen fort, deren Phänotypus am besten mit den Umweltbedingungen fertig wird. Statistisch erfasst wird diese durch die so genannte „Fitness“, welche sich aus der Anzahl der Nachkommen errechnet. Mit der Zeit treten also Nachkommen der Individuen gehäuft auf, deren Phänotypus bzw. am besten an die Umwelt angepasst ist. So würden braune Mäuse im Wald beispielsweise weniger oft entdeckt/gefressen werden als weiße. Daher treten dunkle Mäuse in Wäldern gehäuft auf. In Gebieten wo ständig Schnee liegt sind hingegen die weißen Mäuse häufiger, weil sie im Schnee die bessere Tarnung haben. Hier wirkt die Farbe des Untergrundes also als Selektionsfaktor. Eine solche Selektion führt oft zu einer Verdrängung eines für das sich auf die Fitness negativ auswirkenden Gens aus dem Genpool. Diesen Vorgang nennt man transformierende Selektion Wird ein vorteilhaftes Merkmal dominant vererbt und ist das entsprechende rezessive Merkmal weniger vorteilhaft, so sterben wesentlich mehr der rezessiven Merkmalsträger als dominante Träger. Trotzdem werden immer weiter rezessive Merkmalsträger gezeugt, da heterozyte Individuen keine geringere Fitness haben als homozyte. In diesem Fall wirkt sich die Selektion also erhaltend auf den Genpool aus. Man spricht hier von einer stabilisierenden Selektion. Der Vorgang der Selektion passt die Individuen einer Population an die Umwelt an, indem besser angepasste Individuen mehr Nachkommen zeugen können und schlechter angepasste verdrängen. Den relativen Grad der Anpassung wird „Fitness“ genannt. Fitness ist ausschließlich vom Phänotyp abhängig, der Genotyp hat keinen Einfluss. Eine Selektion, die den Genpool beeinflusst ist eine Transformierende Selektion Eine Selektion, die nur die relative Anzahl der Phänotypen beeinflusst, ohne den Genpool zu ändern ist eine Stabilisierende Selektion. Gendrift Ein weiterer Faktor ist der Zufall. Zwar ist er schon bei der Rekombination und Mutation sozusagen omnipräsent, auf Grund der immens hohen Zahlen dort ist er jedoch statistisch erfassbar. Ganz anders kann er sich bei eher kleinen Zahlen auswirken. Angenommen, die Allele für eine bestimmte Eigenschaft sind in einer Population in gleichem Umfang vorhanden. Nun sterben durch zB eine Naturkatastrophe 95% der Individuen auf einen Schlag. Hatte die Population eine Größe von ursprünglich einer Million Individuen, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, das die überlebenden 5% wieder zu gleichen Teilen die Allele besitzen. Ganz anders sieht es jedoch bei einer Population von 1000 Individuen aus. Hier ist Wahrscheinlichkeit groß, dass die überlebenden 5%, also 50 Individuen, nicht zu gleichen Teilen die Allele besitzen. Hier können zum Beispiel auch 33 Individuen Allel a besitzen und die restlichen 17 Allel b. Wenn dich die Population aus den verbliebenen Individuen wieder regeneriert, bleibt dieses Verhältnis bestehen. Bei einem Gendrift ändert sich das Verhältnis der Allele untereinander zufällig. Ein Gendrift kommt fast ausschließlich bei relativ kleinen Populationen vor. Begriffe: Population: Gruppe von Individuen die im gleichen Biotop leben und sich untereinander fortpflanzen können Variation: Geno- und phänotypische Verschiedenheit der Individuen einer Art Genpool: Gesamtheit der genetischen Information einer Population Fitness Statistisches Maß der Anpassung und Überlebensfähigkeit eines Phänotyps. Errechnet sich aus der Nachkommenzahl Selektion Natürliche Auslese Durch Umweltbedingungen Selektionsfaktor Umwelteinfluss, der unterschiedliche Fitness verschiedener Phänotypen bewirkt Selektionsdruck einwirken der Selektionsfaktoren auf eine Population Transformierende/Stabilisierende Selektion Selektion, die den Genpool verändert/erhält