Impulstage für Gemeindegründung Entdeckergruppen starten und durchführen Robin Rabe Ein Evangelisationsmodell im Rahmen von Kleingruppen 2013 Impulstage für Gemeindegründung R. Rabe, Feb 2013 2/15 Entdeckergruppen starten und durchführen Inhaltsverzeichnis 1 Warum eine Gruppe für „Entdecker“? .............................................3 2 Entdeckergruppen starten ................................................................3 2.1 Eine missionierende Gemeinde ......................................................3 2.2 Der Kern der Gruppe .......................................................................4 2.3 Menschen, die sich ansprechen lassen ..........................................5 2.4 Menschen, die sich nicht ansprechen lassen.................................6 2.5 Wer wird teilnehmen? .....................................................................6 3 Entdeckergruppen Durchführen .......................................................8 3.1 Zur Gruppe einladen .......................................................................8 3.2 Kleine Tipps für die Gesprächsführung ...........................................8 3.3 Unterschiedliche Lerntypen.............................................................9 3.4 Große Tipps für die Gesprächsführung .........................................10 4 Literaturhinweise .............................................................................15 Impulstage für Gemeindegründung R. Rabe, Feb 2013 3/15 Entdeckergruppen starten und durchführen 1 WARUM EINE GRUPPE FÜR „ENTDECKER“? Warum solch eine Gruppe? Können nicht andere gängige geistliche Angebote wie Gottesdienste oder Seminare der persönlichen Beschäftigung mit Glaubensfragen ausreichend dienen? Die Antwort ist, dass es Gelegenheiten zum Gespräch braucht und zwar über einen längeren Zeitraum hinweg. Somit ist ein Ermöglichungsprozess gegeben, worin ein allmähliches Entfalten und Wachsen von Fragen und Antworten stattfinden kann. Ein besonderer Freiraum wird geschaffen, indem unterschiedliche Menschen eine dichte und vertrauensvolle Zeit miteinander verbringen; die Gruppe wird eher zur „Oase“ statt zum „Kurs.“ Wenn die Gruppenerfahrung durch teilnehmende Gastfreundschaft, liebevoll hergerichtete Räume, zugewandte Mitarbeiter und einer Leitung, die an dem persönlichen Leben des Einzelnen interessiert ist, belebt ist, dann wird sie zum einschneidenden Erlebnis für alle Beteiligten. 2 ENTDECKERGRUPPEN STARTEN 2.1 Eine missionierende Gemeinde Gemeinde als Träger von Gottes Mission Gott ist unterwegs zu den Menschen und wir sind mit in seine Mission hinein genommen und beauftragt. Das Evangelium zu verkünden bedeutet nicht, moralische Vorstellungen weiter zugeben; auch nicht Gemeindetraditionen oder eine Kultur unseres Christseins nahe zu legen. Das Evangelium ist die gute Botschaft von der rettenden Kraft Gottes, die unsere Sünde hinweg nimmt und jeden befreit, der sich an Jesus Christus festhält. Wer sein Vertrauen auf Jesus und sein Werk am Kreuz setzt wird Kind Gottes, steht nun in seinem Dienst und wird durch den Heiligen Geist verändert. Wer das Evangelium begriffen und angenommen hat wird feststellen: „In mir selber bin ich sündiger als ich jemals hätte glauben können aber „in Christus bin ich geliebter als ich jemals hätte hoffen können.“1 Wir möchten als „Träger von Gottes Mission" Menschen helfen zu einer solchen Erkenntnis zu kommen. Eine missionierende Gemeinde versteht ihre Kultur Paulus: „Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette. Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzunehmen.“ (1. Korinther 9,22-23) Wie verstehen wir unsere Kultur? 1. Die Moderne (Höchste Autorität ist Wissenschaft; Wahrheit ist relativ) 2. Postmoderne (Höchste Autorität ist Erlebniskultur“; Wahrheit ist nicht mehr relativ, sondern subjektiv) 1 Dieses Zitat ist den Schulungsunterlagen des Europäischen Institutes für Gemeindegründung und Gemeindewachstum, Dr. Stephen Beck, April 2012 entnommen. Viele weitere Inhalte dieses Handouts sind an Dr. Beck’s Vorlage angelehnt. Impulstage für Gemeindegründung R. Rabe, Feb 2013 4/15 Entdeckergruppen starten und durchführen Die Frage heute ist nicht mehr „Was ist wahr?“ sondern „Was bringt das mir?“ Viele Ideologien haben Menschen enttäuscht. Die Meisten werden zum Glauben an Jesus kommen, weil sie erfahren, dass sie einen Vorteil haben, wenn sie ihm folgen. Eine missionierende Gemeinde zeigt, wie eine wiederhergestellte Gesellschaft und Kultur aussehen kann. Sie entwickelt sich in einer Kultur des „Gewinnen-wollens“ und bietet verschiedene Möglichkeiten, um Menschen den Weg zu Christus zu ebnen. (im Gottesdienst in der Gemeinschaft, bei der Begrüßung, Anbetung und Predigt; beim Abendmahl, sogar bei den Ansagen.) 2.2 Der Kern der Gruppe Jede Gruppe möchte von einem Team betreut und geleitet werden. Natürlich kann die Entdeckergruppe mit einem Einzigen alleine gestartet werden. Doch stärker sind 2 bis 3 Personen, die zusammen wirken und sich gegenseitig ergänzen. Das geistliche Anliegen miteinander bewegen. Wenn wir als Nachfolger von Jesus miteinander unterwegs sind, tauschen wir uns über viele geistliche Themen aus. Wer Deiner Gesprächspartner bewegt Gottes Mission in seinem Herzen? Wer betet für Menschen, die Christus noch nicht kennen? Wer ist bereitwillig, sich für diese Sache einzusetzen? Hier beginnt die Entdeckergruppe, unter Einzelnen, die sich zusammen tun und miteinander beten... ggf. über einen längeren Zeitraum. Sich gegenseitig ergänzen. Es ist sinnvoll gemeinsam darüber nachzusinnen, wer im Team welche Fähigkeiten, Gaben und Leidenschaften mitbringt. Somit ist eine grobe Aufteilung der Aufgaben möglich und niemand wird überfordert. (z.B. einer organisiert, der nächste ist stärker für die Gastgeber-Rolle zuständig, während der Dritte vor allem die Gesprächsführung in die Hand nimmt) Wenn die Gruppe sich später gefunden hat, können eventuell Gruppenteilnehmer in die Gestaltung hinein genommen werden. (z.B. als Gastgeber) Impulstage für Gemeindegründung R. Rabe, Feb 2013 Entdeckergruppen starten und durchführen 5/15 2.3 Menschen, die sich ansprechen lassen 2.3.1 Jeder Mensch ist auf einer geistlichen Reise Wo befindest Du Dich auf deiner geistlichen Reise? Beginnst Du Dein Leben mit Christus? Gehst Du mit ihm; bist Du ihm nahe? Orientierst Du Dich hauptsächlich an ihm... bist du ständig mit ihm in Kontakt? Auch jemand, der sein Leben Christus noch nicht anvertraut hat ist auf einer geistlichen Reise. Er kann den Glauben ganz ablehnen, zynische Bemerkungen über ihn machen und Christus verspotten. Er kann auch zweifelnd sein und doch eine starke innere Sehnsucht nach dem Frieden Gottes haben. Ablehnend Suchend Bekehrung mit Christus 2.3.2 Die„Maxi-Entscheidung“ kommt erst nach Hunderten von „MiniEntscheidungen“ Die Bewegung der „Mini-Enscheidungen - Erlebnisentscheidungen (Bewusstsein oder Sachebene) „Er ist ganz in Ordnung. Er scheint ganz zufrieden zu sein und ich fühle mich auch wohl, wenn ich mit ihm zusammen bin.“ „Sie ist zwar fromm, aber ganz aufgeschlossen und ganz normal“ „Man kann an Christus glauben und gleichzeitig intelligent sein“ „Die Bibel ist ganz interessant und gar nicht so schwer zu verstehen.“ „Hey, viele andere Leute mögen diese Gemeinde auch.“ - Bedeutungsentscheidungen (Erahnung und Gefühl) „Ein stabiler Christ zu sein... das muss irgendeinen Vorteil haben! „Es wäre schön, wenn ich so glauben könnte wie sie. Das würde mir helfen.“ „Jesus scheint der Schlüssel zu Allem zu sein. Ich frage mich: Warum?“ - Kenntnisentscheidungen (Verstand) „Ich erkenne, dass die Bibel historisch zuverlässig ist.“ „Die Wissenschaft kann Übernatürliches nicht erklären aber auch nicht widerlegen.“ „Es gibt einen Unterschied zwischen Christsein und Gutes tun (Moralismus)“ „Es gab wirklich Augenzeugen der Auferstehung Jesu.“ „Es hat Sinn, dass Jesus der einzige Weg zu Gott ist.“ „Jesus ist Gott.“ „Ich erkenne, warum Jesus sterben musste; anders wird niemand gerettet.“ Impulstage für Gemeindegründung R. Rabe, Feb 2013 - 6/15 Entdeckergruppen starten und durchführen Hingabeentscheidungen (Ganzes Leben) „Ich bin ein Sünder.“ „Ich brauche einen Retter, nämlich Jesus.“ „Der Preis ist hoch und es wird mich alles kosten, aber ich möchte es wagen, ihm zu folgen.“ „Ich gebe ihm mein Leben, denn ich bin so dankbar, dass er sein Leben für mich gab.“ 2.4 Menschen, die sich nicht ansprechen lassen Du musst nicht jede Frage oder jeden Einwand beantworten. Matthäus 7,6: „Gebt das, was heilig ist, nicht Menschen, denen nichts heilig ist.“ 2. Timotheus 2, 23: „Beteilige Dich nicht an dummen, unreifen Auseinandersetzungen, die nur Streit auslösen.“ Wir können aus jeglichem Beitrag im Gruppengespräch Positives abgewinnen und in die Gruppe zurück geben. Dennoch... ... gib nur soviel von der Wahrheit, wie es dem „Reisenden“ hilft, einen Schritt weiter zu kommen. ... lasse Dich nicht auf jegliche Diskussion ein. ... Gib auf moralische Fragen Antworten, die zum Evangelium zurückführen. 2.5 Wer wird teilnehmen? Welcher Glaubenskurs gewählt wird hängt mit dem Kontext zusammen. Welche Art von Menschen werden daran teilnehmen? In welchem sozio-kulturellen Raum leben wir und zu welchen Leuten haben wir Vertrauensbeziehungen? Persönliche Beziehungen sind das Wichtigste; kaum wird sich jemand zu einer Gruppe einladen lassen, wenn hinter diesem Angebot nicht eine oder mehrere Personen stehen, die ihr Vertrauen genießen. Dass ein potenzieller Teilnehmer in der Gruppe und mit dem Inhalt gut aufgehoben ist und die ganze Sache im geschützten Raum Hand und Fuß hat... ist entscheidend. Vielleicht hat das Team im Gefühl, welche Leute in ihrem Umfeld angesprochen werden können und wie sie diese einladen. Auch die Gestaltung der gemeinsamen Zeit sowie die Kursinhalte können unkompliziert ausgewählt und angepasst werden. Es macht manchmal Sinn, spezifische Personengruppen zu unterscheiden und sich gezielt auf die eine oder die andere einzustellen. 2.5.1 Bedeutung der Milieuforschung für Kurse und Inhalte2 Erkenntnisse aus der Milieuforschung können uns helfen, unseren Kontext besser zu verstehen. Eine missionarisch ausgerichtete Gemeinde wird Zugang haben zu einer bestimmten Menschengruppe in ihrem kulturellen Kontext. Aber zu welcher Zielgruppe haben die 2 bis 4 Leute in Deinem Team Vertrauensbeziehungen 2 Für eine Einführung in das Thema, eine Beschreibung der einzelnen Milieus und Vorschläge für jeweils passenden Kurse siehe: Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (Hg.), Erwachsene Glauben, Gütersloh 2011. S Impulstage für Gemeindegründung R. Rabe, Feb 2013 7/15 Entdeckergruppen starten und durchführen aufgebaut? Durch die umfassenden Erkenntnisse, die aus der Milieuforschung gewonnen wurden, können wir sensibler werden für die Lebenswelten und verschiedenen Lebensstile der Menschen, die wir im Blick haben. Gerade bei der Auswahl der Lehrinhalte kann dies eine große Hilfe sein. Es gibt eine Vielzahl an Angeboten. Welche passen am besten für die Menschen, die wir gern mit Jesus bekannt machen möchten? Mit Hilfe des Milieumodells können Kurse oder andere gruppenspezifische Bedürfnisse und Interessen gezielter geplant und veranstaltet werden. Ein einzelnes (Seminar-)Angebot kann der Pluralität verschiedener Lebensstile in einem Wohnort kaum gerecht werden. Die Entdeckergruppe bietet die nötige Flexibilität an, um einer Vielfalt an unterschiedlichen „Menschenprofilen“ zu begegnen. Lasst uns die Chancen sehen und als Team gemeinsam darüber reflektieren, wie wir den Leuten, die uns ihr Vertrauen schenken, am besten das Evangelium vermitteln können. Impulstage für Gemeindegründung R. Rabe, Feb 2013 8/15 Entdeckergruppen starten und durchführen 3 ENTDECKERGRUPPEN DURCHFÜHREN 3.1 Zur Gruppe einladen Fange mit Gebet an! Miteinander und mit Jesus unterwegs zu sein... dass bietet uns immer Gelegenheit zum Gebet. Lasst uns in unseren Ehen, Familien und Gruppen für Einzelne unserer Freunde, Nachbarn und Kollegen beten! Akut wird es, wenn wir mit den Gedanken spielen, zu einer neuen Entdecker-Gruppe einzuladen. Da können alle Organisationstalente aktiviert werden (z.B Listen, regelmäßige Gebetszeiten) und wir liegen Gott für offene Herzen in den Ohren. Zu wem haben wir Zugang? Wer vertraut uns und wird sich vielleicht auch einladen lassen? Lade persönlich ein! Überlegt als Team, wie lange die Treffen anhalten sollen. Werden es nur 6 Abende mit jeweils einem Thema sein oder ist die Gruppe auf längere Zeit angelegt (z.B. 6 Monate)? Wen möchtet ihr konkret einladen? Geht spätestens 3 Wochen vor dem ersten Abend auf diese Meschen persönlich zu... am besten mit einem Flyer inklusive den wichtigsten Daten... und lade sie persönlich ein. (Alternativ Mail oder Anruf) Hier ist ein Beispiel, wie so eine Einladung lauten könnte: „Ich weiß nicht, ob Dich das interessieren würde, aber in 3 Wochen startet diese Entdeckergruppe und ich möchte Dich einladen, mit dabei zu sein. Eine Entdeckergruppe ist eine kleine Gruppe, wo man ohne Druck einiges an geistlichen Themen und Fragen untersuchen kann, und von anderen lernen kann. Ein Freund von mir wird Gastgeber sein, der Leiter der Gruppe ist ein sympathischer Typ, der sich gut mit Glaubensthemen auskennt. Hier auf diesem Flyer siehst Du die ersten Themen, die wir anschauen werden. Wie wäre es, wenn ich mich in zwei Wochen nochmal bei Dir melde? In der Zwischenzeit kannst Du überlegen, ob Du gern mitmachen möchtest.“ Auch bei einer ersten Ablehnung kann man sich bedanken und vergewissern, dass man selber als Teilnehmer dabei sein und berichten wird, wie die ersten Abende anlaufen. Bete weiter! Zwei Wochen später... ...ist wieder eine persönliche Begegnung am besten (sonst anrufen). Erinnere an das Treffen und frage, ob die Person teilnehmen möchte. Hier kannst Du die Möglichkeit eröffnen, sich bei den ersten beiden Abenden (von einer 6-wöchigen Einheit) als Teilnehmer erstmals einen Eindruck zu verschaffen. 3.2 Kleine Tipps für die Gesprächsführung 1. Fange pünklich an. Auch wenn nicht alle anwesend sind. Höre pünktlich auf, denn es ist besser die Gruppenteilnehmer gehen mit Verlangen nach Hause, statt erschöpft und überwältigt zu sein. 2. Leite das Gruppengespräch mit „Schmackes“. 3. Lass Dich vom Heiligen Geist leiten: Wenn du merkst eine Frage bewegt die Herzen, so verweile an diesem Punkt und lass das Gespräch darum kreisen, bevor Du zur nächsten Frage gehst. Impulstage für Gemeindegründung R. Rabe, Feb 2013 9/15 Entdeckergruppen starten und durchführen 4. Gebrauche die Fragen, die jetzt sinnvoll erscheinen. Schaue dir das Material im Voraus an und entscheide, welche der Fragen Du überspringen könntest, falls die Zeit knapp wird. Auch wenn Du eine oder mehrere Fragen überspringen musst, gib der Gruppe genug Zeit, die letzte Frage zu beantworten oder das abschließende Zitat zu hören und darauf zu reagieren. 5. Fange nicht mit Gebet an. Höre nicht mit Gebet auf. Betet stattdessen als Team während der ganzen Woche und trage die einzelnen Teilnehmer der Entdeckergruppe stets im Gebet. 6. Halte Deine Stimme ruhig... besonders wenn die Atmosphäre angespannt ist. Auch wenn Du Dich ärgerst über eine Gotteslästerung, treibe Dein Gegenüber vor der Gruppe nicht in die Defensive. Bete innerlich und halte das Gespräch auf Kurs. 7. Kleide Dich so, dass Du entspannt sein kannst... wie wenn Du Dich mit Freunden treffen würdest. 8. Halte die Teilnahme am Gespräch ausgeglichen. Sei sensibel für die „Dauerredner“ und binde die „Stillen“ ins Gespräch ein. „Für diese Frage möchten wir jetzt von jemandem hören, der/die kaum etwas gesagt hat...“ oder „Wie wäre es, wenn auf die nächste Frage jemand von dieser Seite des Raumes antworten würde?“ 3.3 Unterschiedliche Lerntypen Wenn Menschen sich (erneut) mit dem Glauben beschäftigen und sich einladen lassen, schwingen unterschiedliche Motivationen mit und sie bringen eine Vielfalt an Erfahrungen zusammen. Die Gruppe wird also wahrscheinlich nicht homogen sein. Um sich darauf einzustellen, kann es eine Hilfe sein, sich unterschiedlichen Lerntypen3 bewusst zu machen: 1) Der Theoretiker „hat Freunde am Lernen, ist zuversichtlich, gelassen, hat konkrete Vorstellung von dem, was er lernen will. Er ist nicht nur an praktischer Anwendung, sondern auch an theoretischen Grundlagen interessiert.“ - lernt gern und gut aus Texten; wird gern Bibeltexte vorlesen; wird Fragen zum historischen und theologischen Zusammenhang stellen. 2) Den Anwendungsorientierten „leitet stets die Frage, was er mit neuen Inhalten anfangen kann. Theorien und reines Faktenwissen genügen ihm nicht. Schwierig wird es, wenn die Anschauung fehlt und Lerninhalte nur theoretisch, ohne praktische Anwendungsmöglichkeiten dargestellt werden.“ - Er ist daran interessiert zu wissen, was Glaubensinhalte mit seinem Leben zu tun haben. - vielleicht sucht er konkrete Hilfestellung zu (krisenhaften) Lebenserfahrungen? 3) Der Musterschüler „ist ehrgeizig, fleißig und strebsam und lernt lieber angeleitet als eigenständig, lässt sich die Inhalte lieber erklären, als dass er vieles selbst herausfinden möchte. Er versucht sich möglichst viele Fakten einzuprägen, 3 Zitate zu den Lerntypen von Josef Schrader: Lerntypen bei Erwachsenen. Empirische Analysen zum Lehren und Lernen in der beruflichen Weiterbildung. Weinheim 2008; In: Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (Hg.), Erwachsene Glauben, Gütersloh 2011. S 52f. Impulstage für Gemeindegründung R. Rabe, Feb 2013 10/15 Entdeckergruppen starten und durchführen die er später gut wiedergeben könnte.“ - Er tut sich schwer mit Fragen, für die es keine eindeutige Antwort gibt. - Ein „Wenn-Dann“ ist leichter für ihn zu verstehen als ein „Sowohl-als auch“. 4) Der Gleichgültige „lernt nicht mehr, als er unbedingt braucht. Er hat weder ausgeprägte Vorlieben noch besondere Abneigungen, ihm scheint alles gleich. Wenn er etwas lernt, möchte er gerade so viel mitbekommen wie nötig, um nicht auf- oder durchzufallen.“ - Als Teilnehmer stellt er keine besonders ausgefallene Erwartung an die Leitung und Durchführung. - Er ist eher ein stiller Zuhörer, der sich anderen nicht unbedingt mitteilen möchte. 5) Der Unsichere „Unsicherheit und Angst begleiten ihn, wenn er etwas lernen muss. Er geht davon aus, dass er beim Lernen zahlreiche Schwierigkeiten haben und vermutlich Vieles nicht verstehen wird. Er beschränkt sich darauf, die wichtigsten Inhalte so gut wie möglich einzuprägen.“ - Er hat ggf. ein negatives Selbstbild; ist vielleicht besorgt, dass seine theologischen Unkenntnisse auffallen. - Er wird sich entspannen, wenn er eine lockere Atmosphäre erlebt und merkt, dass es beim Glauben nicht um kognitive Leistungen geht. 3.4 Große Tipps für die Gesprächsführung 3.4.1 Fange die Zeit gemütlich und gemeinschaftsorientiert an Niemand fühlt sich zu spät, wenn er etwas später ankommt. Es gibt eine lockere, freundliche Atmosphäre. Gemütlichkeit ist angesagt! Es geht zunächst um die Person; die persönliche Erfahrungen des Einzelnen und das spüren alle. 3.4.2 Erkläre das Ziel und Vorhaben der Gruppe Der Gruppenleiter bringt seinen Dank zum Ausdruck für die Erfahrung der Entdeckergruppe, und dass er es als Vorrecht empfindet, die Gruppe zu leiten. Hier ist ein Beispiel, wie diese Gedanken ausgedrückt werden könnten: „Mir ist es wirklich eine Ehre, Leuten die Gelegenheit zu geben, Glaubensfragen in einer freien Atmosphäre zu untersuchen und zu ihren eigenen Schlussfolgerungen zu kommen. Ich bin von diesem Prozess überzeugt und bin der Meinung: „Wenn eine Kirchengemeinde so einen Dienst nicht für die Menschen ihrer Stadt anbietet, ist sie nicht wirklich Kirche.“ Menschen, die eher skeptisch eingestellt sind, können zu folgenden positiven Schlussfolgerungen kommen: „Ah, wir sind also wichtig für diese Christen“ und „Diese Kirche versteht sich als „Kirche für Andere“. „Wir möchten gute Gemeinschaft miteinander haben und die Gelegenheit nützen, neue Freundschaften zu bilden.“ Menschen, die sich dem Glauben erst annähern, sind beeindruckt, wenn ihre eigene säkulare pluralistische Lebensphilosophie in einer (auf Christus zentrierte) Entdeckergruppe gelebt werden kann: Jeder hat eine eigene Impulstage für Gemeindegründung R. Rabe, Feb 2013 11/15 Entdeckergruppen starten und durchführen Meinung, die er manchmal stark vertritt, doch bleibt gegenseitiger Respekt und Liebe füreinander bestehen. Der Gruppenleiter geht hier als Vorbild voran. Respekt für den Einzelnen ist ein Ausdruck von Liebe. Der Teilnehmer fühl sich sicher und geborgen und hat es deshalb leichter, seinen Weg in die Gruppe immer wieder neu zu finden. 3.4.3 Gib Versprechen, die Wertschätzung verleihen. Diese Versprechen bestimmen den Charakter einer Entdeckergruppe. Du gibst den Teilnehmern Versprechen, die ihre Anwesenheit und Teilnahme betreffen. Hier sind Beispiele, wie diese Versprechen lauten könnten: „Ich möchte Euch vorneherein einige Versprechen machen. Wir als Team sind uns darin einig:“ 1. „Ich verspreche, dass niemand für seine Meinung oder Überzeugung verurteilt wird. Nicht von uns, noch von anderen. Jeder darf hier glauben, was er möchte. Wenn jemand in dieser Gurppe sich irgendwie lustig macht über die ausgesprochene Meinung, nehme ich den Meinungsträger in Schutz.“ 2. „Ich verspreche und garantiere, dass jeder fragen kann, was er will. Das heißt nicht, dass wir für jede Frage eine Antwort suchen werden. Wenn die Frage zum Thema der Einheit passt, werden wir sofort nach einer Antwort suchen. Wenn die Frage zu einem Thema in einer der folgenden Einheiten passt, werde ich den Fragenden bitten, die Frage bis dahin offen zu lassen. Wenn die Frage zu weit vom Thema abschweift, werde ich vorschlagen, der Frage in einem anderen Rahmen (z.B. nach dem Gruppentreffen) innerhalb der nächsten Woche nachzugehen. Auf jeden Fall sind alle Fragen wichtig. 3. „Ich verspreche, dass niemand nach Hause gehen wird mit vielerlei schwebenden Gedanken in der Luft. Wir werden versuchen, uns auf eine klare Aussage zu konzentrieren; „ein Goldstück“, das wir entdeckt haben. Wir dürfen alles sagen und fragen, aber wir als Leiter werden die Diskussion auf Kurs halten, sodass jeder Gruppenteilnehmer mit einem für ihn wichtigen Gedanken nachhause gehen kann. 4. „Ich werde immer etwas Positives in jedem Beitrag oder Frage finden. Auch wenn der Inhalt unverständlich ist oder nicht zum Thema passt; vielleicht ganz anderes ist als das, was ich glaube, werde ich etwas daraus abgewinnen und das Gespräch damit weiterleiten, sodass wir noch mehr Erkenntnis zu unserem Thema bekommen.“ 5. „Ihr bekommt ein Handout zum Thema und damit könnt ihr die Gedanken verfolgen. Also, keine Überraschungen. Du kannst Dir sicher sein, wir sprechen nur über dieses Thema und nicht mehr.“ 6. „Ich verspreche, dass jeder hier zu Wort kommen kann. Wir geben keine Richtlinie, wieviel jeder beitragen darf, aber möchten dafür sorgen, dass alle die Gelegenheit bekommen, etwas zum Thema hinzuzufügen oder Fragen zu stellen. Darum bitte ich jeden, seine Beiträge und Geschichten Impulstage für Gemeindegründung R. Rabe, Feb 2013 12/15 Entdeckergruppen starten und durchführen einzugrenzen und Rücksicht auf den anderen zu nehmen. Als Gesprächsförderer wollen wir im Team darauf achten, dass niemand in dieser Gruppe dominiert und andere ausbremst, sondern dass alle die gleiche Chance haben, ihre Gedanken mitzuteilen.“ 7. „Wir werden eine Bibel verwenden und ich verspreche Dir gute Erfahrungen damit. Wir sind alle auf unterschiedlichen Stellen der geistlichen Reise; die meisten von uns ganz neu in der Sache. Wir wissen wenig über die Bibel, wo wir als „Entdecker“ die unterschiedliche „Schätze“ finden sollen. Wir werden Seitennummern gebrauchen, um die unterschiedlichen Stellen zu finden. Wer möchte, kann gern vorlesen, ansonsten übernehmen wir als Team diese Aufgabe.“ Es ist ggf. unangenehm, soviel Zeit für die eigenen Gedanken ganz am Anfang zu verwenden. Aber es ist grundlegend wichtig, dass Richtlinien festgelegt werden, sodass alle auf die gleiche Wellenlänge kommen und jeder sich entspannen kann. Dann hat der Gesprächsleiter die Freiheit und die Autorität einzugreifen, wenn jemand die Gruppe in eine ungeschickte Richtung lenken möchte. Diese lange Einleitung wird nur vor der ersten und zweiten Einheiten gemacht; das sollen alle in der Gruppe ebenfalls wissen. 3.4.4 Sei geduldig mit den Teilnehmern Lass Zeit und fange nicht an, bevor alle die Bibelstelle aufgeschlagen haben. Keine Panik, wenn eine Frage nicht gleich beantwortet wird. Am Anfang sind die Teilnehmer eher vorsichtig. Wiederhole die Frage nach einer Pause, mit anderen Worten oder verbinde die Frage mit einer konkreten Situation. 3.4.5 Erlaube Anonymität Manchmal möchten Teilnehmer einfach nur kommen, still dabei sitzen und dann gehen, ohne sich groß beteiligt zu haben. Dieses Verhalten sollen wir respektieren und sogar das Wirken des Heiligen Geistes darin vermuten. Niemanden zur Beteiligung zwingen, dafür immer wieder offen einladen, eine Frage zu beantworten oder einen Bibeltext vor zu lesen. 3.4.6 Verfolge wesentliche Leitprinzipien für ein gutes Entdecker-Erlebnis 1. Lass die Bibel aus ihrer eigenen Überzeugungskraft reden Christen und Nichtchristen haben nur einen gemeinsamen Ausgangspunkt: Beide sind als Ebenbilder Gottes erschaffen worden. Nur das Wort Gotttes, das in der Überzeugungskraft des HeiligenGeistes kommuniziert wird, kann das rebellierende Menschenherz überführen. Nur das Wort Gottes kann in der menschlichen Seele Sehnsucht nach der verlorenen Heimat wecken. Logische Argumente und Indizien sind wichtige Instrumente fürs Gespräch, denn sie passen zu Gottes Wesen. Aber nicht Argumente, sondern allein das Evangelium enthält „die Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben“ (Römer 1,16). Die Heilige Schrift ist das Instrument, das der Heilige Geist gebraucht, um eine Seele zu beleben.:“Er hat uns geboren nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit.“ (Jakobus 1,18). Gegen widerständische Argumente und zynische Gegenfragen der Gruppenteilnehmer ist die Bibel „das Schwert des Geistes“, das die Festungen Satans, nämlich die von Lügen geprägten Impulstage für Gemeindegründung R. Rabe, Feb 2013 13/15 Entdeckergruppen starten und durchführen Gedanken, unter den Gehorsam Christi gefangen nimmt (2. Korinther 10,5). Der englische Theologe und Pfarrer aus dem 17. Jahrhundert, Richard Sibbes, predigte: „Die Bibel ist der Streitwagen, auf dem der Heilige Geist zum Herzen fährt.“ Martin Luther kommentierte die Erweckung in seiner Zeit so: „Ich tat nichts, das Wort tat alles.“ Darum setzen wir auf die Zuversicht: Gottes Wort wird zum Ziel kommen. Damit gehen wir verschiedene Themen an und möchten dabei die Gruppenteilnehmer immer wieder zu den Wahrheitsaussagen der Heiligen Schrift zurückbringen. „Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth“(Sacharja 4,6). Schau Dir also die Bibelstellen vorher an, im Gespräch blätterst Du sie mit der ganzen Gruppe auf und liest die Aussagen mit ihr gemeinsam. 2. Finde ein positives Sprungbrett auch in den unwahrsten Aussagen Um das zu tun, muss Du die Wahrheit Gottes kennen, auf die die Unwahrheit in einer Aussage hindeutet. Welche geistliche Aussage steckt hinter einem Argument? Wie können wir angesichts dieser Aussage zu Christus führen? 3. Sei leidenschaftlich aber nicht streitsüchtig Mit allem, was wir sind und haben, engagieren wir uns in der Gruppe. Wenn kritische Fragen kommen, ist es nicht an der Zeit zu schweigen. Selbst, wenn spontan keine theologische Antwort kommt bietet sich die Möglichkeit, ein persönliches Erlebnis passend zur Fragestellung zu berichten. Wir müssen aber nicht immer Recht haben, um die Gruppe gut leiten zu können. 4. Fang dort an, wo sich die Person auf ihrer geistlichen Reise befindet Unter der Betrachtung, dass jeder an einer anderen Stelle auf seiner geistlichen Reise ist, müssen wir für alle Teilnehmer einen Zugang zu Gottes Wort schaffen. Gebrauche einen Wortschatz, der allgemein verständlich ist. Begriffe wie „Buße“ müssen umschrieben werden: „Abkehr von der Sünde und eine Zuwendung zu Jesus und Gehorsam gegenüber Gottes Willen.“ oder „Wir können nicht zu Gott kommen und eine tiefe Beziehung mit ihm genießen, es sei denn, wir sind bereit uns von Sachen abzuwenden, die der Reinheit und Schönheit Gottes nicht entsprechen.“ Wir denken für den „Noch-Nicht-Christen“ mit und fragen uns: „Wenn wir nicht in einer Gemeinde aufgewachsen wären, niemals die Bibel gelesen, nicht mit Christen zusammen gewesen wären... würden wir diesen Begriff oder jenes Konzept verstehen? Würden wir uns mit dem Gebrauch dieser Wortwahl immer noch dazugehörig fühlen? 5. Hab den langen Prozess des Teilnehmers im Blick und gib den nötigen Raum zur Entwicklung Viele Teilnehmer werden Schritte Richtung Bekehrung und neues Leben mit Jesus machen. Dazu brauchen sie aber Zeit, genügend Inhalt, mehr Eindrücke; sie brauchen genügend Gelegenheiten, um Geistliches zu verdauen. Es gehen eine ganze Reihe „Mini-Entscheidungen“ der Impulstage für Gemeindegründung R. Rabe, Feb 2013 14/15 Entdeckergruppen starten und durchführen ganzheitlichen Entscheidung fürs Evangelium voraus. Dieser Prozess liegt in der Hand des Heiligen Geist; dem wir Raum und Zeit geben um zu wirken. 6. Beantworte Fragen in einer Art, die dem geistlichen Anliegen des Fragenden entspricht. Dem Nichtchristen mehr zu geben als er bereit ist zu verdauen ist nicht weise. Jesus sagte, wir sollen nicht die Perlen des Evangeliums vor die Füße der Schweine werfen. Diese wissen nicht, diese zu schätzen. Sprich: Wir sollen mit den „Perlen der Wahrheit“ klug umgehen und sie nicht gedankenlos solchen Leute zur Verfügung stellen, die ihren zynischen Umgang damit bereits unter Beweis gestellt haben. Von uns wird erwartet, dass wir die Wahrheit leben und sagen. Weitergeben sollen wir genug, um den Einzelnen auf seiner geistlichen Reise weiter zu bringen; Schritte die zu Bekehrung führen. 7. Mitgefühl kann die härteste Wand durchbrechen Wer in einer Entdeckergruppe mitarbeitet ist wie ein Hirte für verlorene Schafe. Wie in Lukas 19 verlassen die „Hirten“ die sichere Umgebung der bekehrten Nachfolge-Schar und gehen dem einzelnen Verlorenen nach. Viele Suchende werden nicht allein durch überzeugende Argumente oder unsere Fähigkeit, die christliche Lehre zu verteidigen, gewonnen. Sie werden von der Wahrheit Christi überzeugt, durch die Liebe der Teamglieder zu den Leuten in der Gruppe. Diese Liebe hat verschiedene Facetten: o der Ton des Gesprächsleiters, wenn die Diskussion in der Gruppe hitzig wird o der bewahrte Respekt vor solchen Teilnehmer, die die christlichen Überzeugungen ins Lächerliche ziehen. o Durch den seelsorgerlichen Umgang und Beistand in Krisenzeiten der einzelnen Teilnehmer 8. Nimm Leute direkt zu Jesus Wir haben es mit dem lebendigen, auferstandenen Herrn zu tun. Es geht um eine lebendige Person, auf die wir zu jeder Zeit hinweisen können: „Bring Deine Not zu Jesus! Breite alles vor ihm aus und schau was passiert!“ Impulstage für Gemeindegründung R. Rabe, Feb 2013 15/15 Entdeckergruppen starten und durchführen 9. Sei nicht zögernd oder zurückhaltend! Du stehst auf festem Boden J Hier sind 3 ermutigende Grundgedanken, die zur Stärkung in jeder Gruppenerfahrung dienen können: 1. Innerhalb der pluralistischen Weltanschauung kann niemand Deine eigene Geschichte anzweifeln. Durch Deine eigenen persönlichen Erfahrungen hast Du Faszinierendes und Spektakuläres erlebt: Gott! Er hat sich Dir persönlich offenbart. Er ist Dir durch den Heiligen Geist begegnet und hat Dein Herz mit dem Evangelium von Jesus so bewegt, dass Du ihm alles hingelegt und Dich bereit erklärt hast, ihm zu folgen. Jesus Christus hat Dich verändert und ist immer noch dabei. Wie alle Anderen hast Du Herausforderungen und musst schwere Zeiten erleiden. Aber Du hast Frieden mit Deinem Schöpfer gefunden und weißt, wie Gott Dein Vater Dich leidenschaftlich liebt und annimmt. Weil Du ihn liebst, möchtest Du, dass sich seine Herrlichkeit in Deinem Leben widerspiegelt. Welch einen Sinn hat Dein Leben gewonnen! Weder kann Dir jemand diese Erfahrungen wegnehmen noch können sie abgestritten werden. 2. Niemand kann das Jesus-Ereignis bestreiten. Immer wieder wird die „Wegerklärung“ der Existenz Jesu versucht. Doch allein die Anzahl der Menschen, die Augenzeugen von Jesus waren, spricht für die Wahrhaftigkeit seiner Existenz. Sie bestätigen die vorausgesagten und von Jesus bestätigten Aussagen, dass „Gott mit uns“ war. Mit den Jesus-Ereignissen erschien Gott in der Mitte der Menschheit. Du darfst auf der Gewissheit stehen, dass Deine persönliche Geschichte wahr ist, weil Gott in Jesus wirklich zu uns kam. Dietrich Bonhoeffer sagt konsequent: „Es gibt nur eine Wirklichkeit und das ist die ChristusWirklichkeit.“ Steh fest auf dieser Realität, auch wenn Du bei Skeptikern, Lästerern und Anklägern in einer Entdeckergruppe sitzen solltest. 3. Eine objektive Stimme ausserhalb der subjektiven Erfahrung jedes Menschen bestätigt ein für alle Mal die Wahrhaftigkeit von Jesus: Seine Auferstehung. Subjektive Meinungen und Erfahrungen können täuschen... vor allem wenn sie nicht mit der Auferstehung von Jesus rechnen. Die Auferstehung unterstreicht die Behauptung von Jesus, er sei von Gott gekommen und sei „Gott unter uns“ gewesen. Diese Aussagen von Jesus stehen absolut sicher... wie ein Felsen. Die Bibel proklamiert kühn: „Wer auf diesem Felsen steht, steht sicher. Wer an diesem Felsen scheitert, wird in tausend Stücke zerschmettert.“ 4 LITERATURHINWEISE Beck, Stephen: Schulungsunterlagen zum Thema „Evangelisation durch die Gememeinde“, Europäisches Institut für Gemeindegründung und Gemeindewachstum, Frankfurt, April 2012. Beck, Stephen: Entdeckergruppe Zweifelsfall, Intelligente Skeptiker ringen mit intelligenten Fragen, Pulsmedien, Worms, 2013. Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (Hg.): Erwachsen glauben, Missionarische Bildungsangebote; Grundlagen, Kontexte, Praxis: Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, 2011.