Entdeckergruppen starten und durchführen

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Impulstage für Gemeindegründung Entdeckergruppen starten und durchführen Robin Rabe Ein Evangelisationsmodell im Rahmen von Kleingruppen 2013 Impulstage für Gemeindegründung
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Inhaltsverzeichnis
1 Warum eine Gruppe für „Entdecker“? .............................................3
2 Entdeckergruppen starten ................................................................3
2.1 Eine missionierende Gemeinde ......................................................3
2.2 Der Kern der Gruppe .......................................................................4
2.3 Menschen, die sich ansprechen lassen ..........................................5
2.4 Menschen, die sich nicht ansprechen lassen.................................6
2.5 Wer wird teilnehmen? .....................................................................6
3 Entdeckergruppen Durchführen .......................................................8
3.1 Zur Gruppe einladen .......................................................................8
3.2 Kleine Tipps für die Gesprächsführung ...........................................8
3.3 Unterschiedliche Lerntypen.............................................................9
3.4 Große Tipps für die Gesprächsführung .........................................10
4 Literaturhinweise .............................................................................15
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1 WARUM EINE GRUPPE FÜR „ENTDECKER“?
Warum solch eine Gruppe? Können nicht andere gängige geistliche Angebote wie
Gottesdienste oder Seminare der persönlichen Beschäftigung mit Glaubensfragen
ausreichend dienen?
Die Antwort ist, dass es Gelegenheiten zum Gespräch braucht und zwar über
einen längeren Zeitraum hinweg. Somit ist ein Ermöglichungsprozess gegeben,
worin ein allmähliches Entfalten und Wachsen von Fragen und Antworten
stattfinden kann.
Ein besonderer Freiraum wird geschaffen, indem unterschiedliche Menschen eine
dichte und vertrauensvolle Zeit miteinander verbringen; die Gruppe wird eher zur
„Oase“ statt zum „Kurs.“ Wenn die Gruppenerfahrung durch teilnehmende
Gastfreundschaft, liebevoll hergerichtete Räume, zugewandte Mitarbeiter und
einer Leitung, die an dem persönlichen Leben des Einzelnen interessiert ist, belebt
ist, dann wird sie zum einschneidenden Erlebnis für alle Beteiligten.
2 ENTDECKERGRUPPEN STARTEN
2.1 Eine missionierende Gemeinde
Gemeinde als Träger von Gottes Mission
Gott ist unterwegs zu den Menschen und wir sind mit in seine Mission hinein
genommen und beauftragt. Das Evangelium zu verkünden bedeutet nicht,
moralische Vorstellungen weiter zugeben; auch nicht Gemeindetraditionen oder
eine Kultur unseres Christseins nahe zu legen. Das Evangelium ist die gute
Botschaft von der rettenden Kraft Gottes, die unsere Sünde hinweg nimmt und
jeden befreit, der sich an Jesus Christus festhält. Wer sein Vertrauen auf Jesus
und sein Werk am Kreuz setzt wird Kind Gottes, steht nun in seinem Dienst und
wird durch den Heiligen Geist verändert.
Wer das Evangelium begriffen und angenommen hat wird feststellen:
„In mir selber bin ich sündiger als ich jemals hätte glauben können
aber
„in Christus bin ich geliebter als ich jemals hätte hoffen können.“1
Wir möchten als „Träger von Gottes Mission" Menschen helfen zu einer solchen
Erkenntnis zu kommen.
Eine missionierende Gemeinde versteht ihre Kultur
Paulus: „Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette. Alles
aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzunehmen.“ (1. Korinther
9,22-23)
Wie verstehen wir unsere Kultur?
1. Die Moderne (Höchste Autorität ist Wissenschaft; Wahrheit ist relativ)
2. Postmoderne (Höchste Autorität ist Erlebniskultur“; Wahrheit ist nicht mehr
relativ, sondern subjektiv)
1
Dieses Zitat ist den Schulungsunterlagen des Europäischen Institutes für Gemeindegründung
und Gemeindewachstum, Dr. Stephen Beck, April 2012 entnommen. Viele weitere Inhalte
dieses Handouts sind an Dr. Beck’s Vorlage angelehnt.
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Die Frage heute ist nicht mehr „Was ist wahr?“ sondern „Was bringt das mir?“
Viele Ideologien haben Menschen enttäuscht. Die Meisten werden zum Glauben
an Jesus kommen, weil sie erfahren, dass sie einen Vorteil haben, wenn sie ihm
folgen.
Eine missionierende Gemeinde zeigt, wie eine wiederhergestellte Gesellschaft
und Kultur aussehen kann.
Sie entwickelt sich in einer Kultur des „Gewinnen-wollens“ und bietet verschiedene
Möglichkeiten, um Menschen den Weg zu Christus zu ebnen.
(im Gottesdienst in der Gemeinschaft, bei der Begrüßung, Anbetung und Predigt;
beim Abendmahl, sogar bei den Ansagen.)
2.2 Der Kern der Gruppe
Jede Gruppe möchte von einem Team betreut und geleitet werden. Natürlich kann
die Entdeckergruppe mit einem Einzigen alleine gestartet werden. Doch stärker
sind 2 bis 3 Personen, die zusammen wirken und sich gegenseitig ergänzen.
Das geistliche Anliegen miteinander bewegen.
Wenn wir als Nachfolger von Jesus miteinander unterwegs sind, tauschen wir uns
über viele geistliche Themen aus. Wer Deiner Gesprächspartner bewegt Gottes
Mission in seinem Herzen? Wer betet für Menschen, die Christus noch nicht
kennen? Wer ist bereitwillig, sich für diese Sache einzusetzen? Hier beginnt die
Entdeckergruppe, unter Einzelnen, die sich zusammen tun und miteinander
beten... ggf. über einen längeren Zeitraum.
Sich gegenseitig ergänzen.
Es ist sinnvoll gemeinsam darüber nachzusinnen, wer im Team welche
Fähigkeiten, Gaben und Leidenschaften mitbringt. Somit ist eine grobe Aufteilung
der Aufgaben möglich und niemand wird überfordert. (z.B. einer organisiert, der
nächste ist stärker für die Gastgeber-Rolle zuständig, während der Dritte vor allem
die Gesprächsführung in die Hand nimmt)
Wenn die Gruppe sich später gefunden hat, können eventuell Gruppenteilnehmer
in die Gestaltung hinein genommen werden. (z.B. als Gastgeber)
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2.3 Menschen, die sich ansprechen lassen
2.3.1 Jeder Mensch ist auf einer geistlichen Reise
Wo befindest Du Dich auf deiner geistlichen Reise?
Beginnst Du Dein Leben mit Christus? Gehst Du mit ihm; bist Du ihm nahe?
Orientierst Du Dich hauptsächlich an ihm... bist du ständig mit ihm in Kontakt?
Auch jemand, der sein Leben Christus noch nicht anvertraut hat ist auf einer
geistlichen Reise. Er kann den Glauben ganz ablehnen, zynische
Bemerkungen über ihn machen und Christus verspotten. Er kann auch
zweifelnd sein und doch eine starke innere Sehnsucht nach dem Frieden
Gottes haben.
Ablehnend Suchend Bekehrung mit Christus 2.3.2 Die„Maxi-Entscheidung“ kommt erst nach Hunderten von „MiniEntscheidungen“
Die Bewegung der „Mini-Enscheidungen
-
Erlebnisentscheidungen (Bewusstsein oder Sachebene)
„Er ist ganz in Ordnung. Er scheint ganz zufrieden zu sein und ich fühle
mich auch wohl, wenn ich mit ihm zusammen bin.“
„Sie ist zwar fromm, aber ganz aufgeschlossen und ganz normal“
„Man kann an Christus glauben und gleichzeitig intelligent sein“
„Die Bibel ist ganz interessant und gar nicht so schwer zu verstehen.“
„Hey, viele andere Leute mögen diese Gemeinde auch.“
-
Bedeutungsentscheidungen (Erahnung und Gefühl)
„Ein stabiler Christ zu sein... das muss irgendeinen Vorteil haben!
„Es wäre schön, wenn ich so glauben könnte wie sie. Das würde mir
helfen.“
„Jesus scheint der Schlüssel zu Allem zu sein. Ich frage mich: Warum?“
-
Kenntnisentscheidungen (Verstand)
„Ich erkenne, dass die Bibel historisch zuverlässig ist.“
„Die Wissenschaft kann Übernatürliches nicht erklären aber auch nicht
widerlegen.“
„Es gibt einen Unterschied zwischen Christsein und Gutes tun
(Moralismus)“
„Es gab wirklich Augenzeugen der Auferstehung Jesu.“
„Es hat Sinn, dass Jesus der einzige Weg zu Gott ist.“
„Jesus ist Gott.“
„Ich erkenne, warum Jesus sterben musste; anders wird niemand
gerettet.“
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-
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Hingabeentscheidungen (Ganzes Leben)
„Ich bin ein Sünder.“
„Ich brauche einen Retter, nämlich Jesus.“
„Der Preis ist hoch und es wird mich alles kosten, aber ich möchte es
wagen, ihm zu folgen.“
„Ich gebe ihm mein Leben, denn ich bin so dankbar, dass er sein Leben
für mich gab.“
2.4 Menschen, die sich nicht ansprechen lassen
Du musst nicht jede Frage oder jeden Einwand beantworten.
Matthäus 7,6: „Gebt das, was heilig ist, nicht Menschen, denen nichts heilig ist.“
2. Timotheus 2, 23: „Beteilige Dich nicht an dummen, unreifen
Auseinandersetzungen, die nur Streit auslösen.“
Wir können aus jeglichem Beitrag im Gruppengespräch Positives abgewinnen und
in die Gruppe zurück geben.
Dennoch...
... gib nur soviel von der Wahrheit, wie es dem „Reisenden“ hilft, einen Schritt
weiter zu kommen.
... lasse Dich nicht auf jegliche Diskussion ein.
... Gib auf moralische Fragen Antworten, die zum Evangelium zurückführen.
2.5 Wer wird teilnehmen?
Welcher Glaubenskurs gewählt wird hängt mit dem Kontext zusammen. Welche
Art von Menschen werden daran teilnehmen?
In welchem sozio-kulturellen Raum leben wir und zu welchen Leuten haben wir
Vertrauensbeziehungen? Persönliche Beziehungen sind das Wichtigste; kaum
wird sich jemand zu einer Gruppe einladen lassen, wenn hinter diesem Angebot
nicht eine oder mehrere Personen stehen, die ihr Vertrauen genießen. Dass ein
potenzieller Teilnehmer in der Gruppe und mit dem Inhalt gut aufgehoben ist und
die ganze Sache im geschützten Raum Hand und Fuß hat... ist entscheidend.
Vielleicht hat das Team im Gefühl, welche Leute in ihrem Umfeld angesprochen
werden können und wie sie diese einladen. Auch die Gestaltung der
gemeinsamen Zeit sowie die Kursinhalte können unkompliziert ausgewählt und
angepasst werden.
Es macht manchmal Sinn, spezifische Personengruppen zu unterscheiden und
sich gezielt auf die eine oder die andere einzustellen.
2.5.1 Bedeutung der Milieuforschung für Kurse und Inhalte2
Erkenntnisse aus der Milieuforschung können uns helfen, unseren Kontext
besser zu verstehen.
Eine missionarisch ausgerichtete Gemeinde wird Zugang haben zu einer
bestimmten Menschengruppe in ihrem kulturellen Kontext. Aber zu welcher
Zielgruppe haben die 2 bis 4 Leute in Deinem Team Vertrauensbeziehungen
2
Für eine Einführung in das Thema, eine Beschreibung der einzelnen Milieus und Vorschläge
für jeweils passenden Kurse siehe: Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (Hg.),
Erwachsene Glauben, Gütersloh 2011. S
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aufgebaut? Durch die umfassenden Erkenntnisse, die aus der Milieuforschung
gewonnen wurden, können wir sensibler werden für die Lebenswelten und
verschiedenen Lebensstile der Menschen, die wir im Blick haben.
Gerade bei der Auswahl der Lehrinhalte kann dies eine große Hilfe sein. Es
gibt eine Vielzahl an Angeboten. Welche passen am besten für die
Menschen, die wir gern mit Jesus bekannt machen möchten? Mit Hilfe des
Milieumodells können Kurse oder andere gruppenspezifische Bedürfnisse und
Interessen gezielter geplant und veranstaltet werden.
Ein einzelnes (Seminar-)Angebot kann der Pluralität verschiedener Lebensstile in
einem Wohnort kaum gerecht werden. Die Entdeckergruppe bietet die nötige
Flexibilität an, um einer Vielfalt an unterschiedlichen „Menschenprofilen“ zu
begegnen.
Lasst uns die Chancen sehen und als Team gemeinsam darüber reflektieren, wie
wir den Leuten, die uns ihr Vertrauen schenken, am besten das Evangelium
vermitteln können.
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3 ENTDECKERGRUPPEN DURCHFÜHREN
3.1 Zur Gruppe einladen
Fange mit Gebet an!
Miteinander und mit Jesus unterwegs zu sein... dass bietet uns immer Gelegenheit
zum Gebet. Lasst uns in unseren Ehen, Familien und Gruppen für Einzelne
unserer Freunde, Nachbarn und Kollegen beten! Akut wird es, wenn wir mit den
Gedanken spielen, zu einer neuen Entdecker-Gruppe einzuladen. Da können alle
Organisationstalente aktiviert werden (z.B Listen, regelmäßige Gebetszeiten) und
wir liegen Gott für offene Herzen in den Ohren.
Zu wem haben wir Zugang? Wer vertraut uns und wird sich vielleicht auch
einladen lassen?
Lade persönlich ein!
Überlegt als Team, wie lange die Treffen anhalten sollen. Werden es nur 6
Abende mit jeweils einem Thema sein oder ist die Gruppe auf längere Zeit
angelegt (z.B. 6 Monate)?
Wen möchtet ihr konkret einladen? Geht spätestens 3 Wochen vor dem ersten
Abend auf diese Meschen persönlich zu... am besten mit einem Flyer inklusive
den wichtigsten Daten... und lade sie persönlich ein. (Alternativ Mail oder Anruf)
Hier ist ein Beispiel, wie so eine Einladung lauten könnte:
„Ich weiß nicht, ob Dich das interessieren würde, aber in 3 Wochen startet diese
Entdeckergruppe und ich möchte Dich einladen, mit dabei zu sein. Eine
Entdeckergruppe ist eine kleine Gruppe, wo man ohne Druck einiges an
geistlichen Themen und Fragen untersuchen kann, und von anderen lernen kann.
Ein Freund von mir wird Gastgeber sein, der Leiter der Gruppe ist ein
sympathischer Typ, der sich gut mit Glaubensthemen auskennt. Hier auf diesem
Flyer siehst Du die ersten Themen, die wir anschauen werden. Wie wäre es, wenn
ich mich in zwei Wochen nochmal bei Dir melde? In der Zwischenzeit kannst Du
überlegen, ob Du gern mitmachen möchtest.“
Auch bei einer ersten Ablehnung kann man sich bedanken und vergewissern,
dass man selber als Teilnehmer dabei sein und berichten wird, wie die ersten
Abende anlaufen. Bete weiter!
Zwei Wochen später...
...ist wieder eine persönliche Begegnung am besten (sonst anrufen). Erinnere an
das Treffen und frage, ob die Person teilnehmen möchte. Hier kannst Du die
Möglichkeit eröffnen, sich bei den ersten beiden Abenden (von einer 6-wöchigen
Einheit) als Teilnehmer erstmals einen Eindruck zu verschaffen.
3.2 Kleine Tipps für die Gesprächsführung
1. Fange pünklich an. Auch wenn nicht alle anwesend sind. Höre pünktlich auf,
denn es ist besser die Gruppenteilnehmer gehen mit Verlangen nach Hause,
statt erschöpft und überwältigt zu sein.
2. Leite das Gruppengespräch mit „Schmackes“.
3. Lass Dich vom Heiligen Geist leiten: Wenn du merkst eine Frage bewegt die
Herzen, so verweile an diesem Punkt und lass das Gespräch darum kreisen,
bevor Du zur nächsten Frage gehst.
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4. Gebrauche die Fragen, die jetzt sinnvoll erscheinen.
Schaue dir das Material im Voraus an und entscheide, welche der Fragen Du
überspringen könntest, falls die Zeit knapp wird. Auch wenn Du eine oder
mehrere Fragen überspringen musst, gib der Gruppe genug Zeit, die letzte
Frage zu beantworten oder das abschließende Zitat zu hören und darauf zu
reagieren.
5. Fange nicht mit Gebet an. Höre nicht mit Gebet auf. Betet stattdessen als
Team während der ganzen Woche und trage die einzelnen Teilnehmer der
Entdeckergruppe stets im Gebet.
6. Halte Deine Stimme ruhig... besonders wenn die Atmosphäre angespannt ist.
Auch wenn Du Dich ärgerst über eine Gotteslästerung, treibe Dein Gegenüber
vor der Gruppe nicht in die Defensive. Bete innerlich und halte das Gespräch
auf Kurs.
7. Kleide Dich so, dass Du entspannt sein kannst... wie wenn Du Dich mit
Freunden treffen würdest.
8. Halte die Teilnahme am Gespräch ausgeglichen. Sei sensibel für die
„Dauerredner“ und binde die „Stillen“ ins Gespräch ein.
„Für diese Frage möchten wir jetzt von jemandem hören, der/die kaum etwas
gesagt hat...“ oder „Wie wäre es, wenn auf die nächste Frage jemand von
dieser Seite des Raumes antworten würde?“
3.3 Unterschiedliche Lerntypen
Wenn Menschen sich (erneut) mit dem Glauben beschäftigen und sich
einladen lassen, schwingen unterschiedliche Motivationen mit und sie bringen
eine Vielfalt an Erfahrungen zusammen. Die Gruppe wird also wahrscheinlich
nicht homogen sein. Um sich darauf einzustellen, kann es eine Hilfe sein, sich
unterschiedlichen Lerntypen3 bewusst zu machen:
1) Der Theoretiker
„hat Freunde am Lernen, ist zuversichtlich, gelassen, hat konkrete
Vorstellung von dem, was er lernen will. Er ist nicht nur an praktischer
Anwendung, sondern auch an theoretischen Grundlagen interessiert.“
- lernt gern und gut aus Texten; wird gern Bibeltexte vorlesen; wird Fragen
zum historischen und theologischen Zusammenhang stellen.
2) Den Anwendungsorientierten
„leitet stets die Frage, was er mit neuen Inhalten anfangen kann. Theorien
und reines Faktenwissen genügen ihm nicht. Schwierig wird es, wenn die
Anschauung fehlt und Lerninhalte nur theoretisch, ohne praktische
Anwendungsmöglichkeiten dargestellt werden.“
- Er ist daran interessiert zu wissen, was Glaubensinhalte mit seinem
Leben zu tun haben.
- vielleicht sucht er konkrete Hilfestellung zu (krisenhaften)
Lebenserfahrungen?
3) Der Musterschüler
„ist ehrgeizig, fleißig und strebsam und lernt lieber angeleitet als
eigenständig, lässt sich die Inhalte lieber erklären, als dass er vieles selbst
herausfinden möchte. Er versucht sich möglichst viele Fakten einzuprägen,
3
Zitate zu den Lerntypen von Josef Schrader: Lerntypen bei Erwachsenen. Empirische
Analysen zum Lehren und Lernen in der beruflichen Weiterbildung. Weinheim 2008; In:
Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (Hg.), Erwachsene Glauben, Gütersloh 2011. S
52f.
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die er später gut wiedergeben könnte.“
- Er tut sich schwer mit Fragen, für die es keine eindeutige Antwort gibt.
- Ein „Wenn-Dann“ ist leichter für ihn zu verstehen als ein „Sowohl-als
auch“.
4) Der Gleichgültige
„lernt nicht mehr, als er unbedingt braucht. Er hat weder ausgeprägte
Vorlieben noch besondere Abneigungen, ihm scheint alles gleich. Wenn er
etwas lernt, möchte er gerade so viel mitbekommen wie nötig, um nicht
auf- oder durchzufallen.“
- Als Teilnehmer stellt er keine besonders ausgefallene Erwartung an die
Leitung und Durchführung.
- Er ist eher ein stiller Zuhörer, der sich anderen nicht unbedingt mitteilen
möchte.
5) Der Unsichere
„Unsicherheit und Angst begleiten ihn, wenn er etwas lernen muss. Er geht
davon aus, dass er beim Lernen zahlreiche Schwierigkeiten haben und
vermutlich Vieles nicht verstehen wird. Er beschränkt sich darauf, die
wichtigsten Inhalte so gut wie möglich einzuprägen.“
- Er hat ggf. ein negatives Selbstbild; ist vielleicht besorgt, dass seine
theologischen Unkenntnisse auffallen.
- Er wird sich entspannen, wenn er eine lockere Atmosphäre erlebt und
merkt, dass es beim Glauben nicht um kognitive Leistungen geht.
3.4 Große Tipps für die Gesprächsführung
3.4.1 Fange die Zeit gemütlich und gemeinschaftsorientiert an
Niemand fühlt sich zu spät, wenn er etwas später ankommt. Es gibt eine
lockere, freundliche Atmosphäre. Gemütlichkeit ist angesagt!
Es geht zunächst um die Person; die persönliche Erfahrungen des Einzelnen
und das spüren alle.
3.4.2 Erkläre das Ziel und Vorhaben der Gruppe
Der Gruppenleiter bringt seinen Dank zum Ausdruck für die Erfahrung der
Entdeckergruppe, und dass er es als Vorrecht empfindet, die Gruppe zu leiten.
Hier ist ein Beispiel, wie diese Gedanken ausgedrückt werden könnten:
„Mir ist es wirklich eine Ehre, Leuten die Gelegenheit zu geben,
Glaubensfragen in einer freien Atmosphäre zu untersuchen und zu ihren
eigenen Schlussfolgerungen zu kommen. Ich bin von diesem Prozess
überzeugt und bin der Meinung: „Wenn eine Kirchengemeinde so einen Dienst
nicht für die Menschen ihrer Stadt anbietet, ist sie nicht wirklich Kirche.“
Menschen, die eher skeptisch eingestellt sind, können zu folgenden positiven
Schlussfolgerungen kommen:
„Ah, wir sind also wichtig für diese Christen“ und
„Diese Kirche versteht sich als „Kirche für Andere“.
„Wir möchten gute Gemeinschaft miteinander haben und die Gelegenheit
nützen, neue Freundschaften zu bilden.“
Menschen, die sich dem Glauben erst annähern, sind beeindruckt, wenn ihre
eigene säkulare pluralistische Lebensphilosophie in einer (auf Christus
zentrierte) Entdeckergruppe gelebt werden kann: Jeder hat eine eigene
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Meinung, die er manchmal stark vertritt, doch bleibt gegenseitiger Respekt
und Liebe füreinander bestehen.
Der Gruppenleiter geht hier als Vorbild voran. Respekt für den Einzelnen ist
ein Ausdruck von Liebe. Der Teilnehmer fühl sich sicher und geborgen und hat
es deshalb leichter, seinen Weg in die Gruppe immer wieder neu zu finden.
3.4.3 Gib Versprechen, die Wertschätzung verleihen.
Diese Versprechen bestimmen den Charakter einer Entdeckergruppe. Du
gibst den Teilnehmern Versprechen, die ihre Anwesenheit und Teilnahme
betreffen. Hier sind Beispiele, wie diese Versprechen lauten könnten:
„Ich möchte Euch vorneherein einige Versprechen machen. Wir als Team sind
uns darin einig:“
1. „Ich verspreche, dass niemand für seine Meinung oder Überzeugung
verurteilt wird. Nicht von uns, noch von anderen. Jeder darf hier glauben,
was er möchte. Wenn jemand in dieser Gurppe sich irgendwie lustig macht
über die ausgesprochene Meinung, nehme ich den Meinungsträger in
Schutz.“
2. „Ich verspreche und garantiere, dass jeder fragen kann, was er will. Das
heißt nicht, dass wir für jede Frage eine Antwort suchen werden. Wenn die
Frage zum Thema der Einheit passt, werden wir sofort nach einer Antwort
suchen. Wenn die Frage zu einem Thema in einer der folgenden Einheiten
passt, werde ich den Fragenden bitten, die Frage bis dahin offen zu
lassen.
Wenn die Frage zu weit vom Thema abschweift, werde ich vorschlagen,
der Frage in einem anderen Rahmen (z.B. nach dem Gruppentreffen)
innerhalb der nächsten Woche nachzugehen. Auf jeden Fall sind alle
Fragen wichtig.
3. „Ich verspreche, dass niemand nach Hause gehen wird mit vielerlei
schwebenden Gedanken in der Luft. Wir werden versuchen, uns auf eine
klare Aussage zu konzentrieren; „ein Goldstück“, das wir entdeckt haben.
Wir dürfen alles sagen und fragen, aber wir als Leiter werden die
Diskussion auf Kurs halten, sodass jeder Gruppenteilnehmer mit einem für
ihn wichtigen Gedanken nachhause gehen kann.
4. „Ich werde immer etwas Positives in jedem Beitrag oder Frage finden.
Auch wenn der Inhalt unverständlich ist oder nicht zum Thema passt;
vielleicht ganz anderes ist als das, was ich glaube, werde ich etwas daraus
abgewinnen und das Gespräch damit weiterleiten, sodass wir noch mehr
Erkenntnis zu unserem Thema bekommen.“
5. „Ihr bekommt ein Handout zum Thema und damit könnt ihr die Gedanken
verfolgen. Also, keine Überraschungen. Du kannst Dir sicher sein, wir
sprechen nur über dieses Thema und nicht mehr.“
6. „Ich verspreche, dass jeder hier zu Wort kommen kann. Wir geben keine
Richtlinie, wieviel jeder beitragen darf, aber möchten dafür sorgen, dass
alle die Gelegenheit bekommen, etwas zum Thema hinzuzufügen oder
Fragen zu stellen. Darum bitte ich jeden, seine Beiträge und Geschichten
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einzugrenzen und Rücksicht auf den anderen zu nehmen.
Als Gesprächsförderer wollen wir im Team darauf achten, dass niemand in
dieser Gruppe dominiert und andere ausbremst, sondern dass alle die
gleiche Chance haben, ihre Gedanken mitzuteilen.“
7. „Wir werden eine Bibel verwenden und ich verspreche Dir gute
Erfahrungen damit. Wir sind alle auf unterschiedlichen Stellen der
geistlichen Reise; die meisten von uns ganz neu in der Sache. Wir wissen
wenig über die Bibel, wo wir als „Entdecker“ die unterschiedliche „Schätze“
finden sollen. Wir werden Seitennummern gebrauchen, um die
unterschiedlichen Stellen zu finden. Wer möchte, kann gern vorlesen,
ansonsten übernehmen wir als Team diese Aufgabe.“
Es ist ggf. unangenehm, soviel Zeit für die eigenen Gedanken ganz am
Anfang zu verwenden. Aber es ist grundlegend wichtig, dass Richtlinien
festgelegt werden, sodass alle auf die gleiche Wellenlänge kommen und jeder
sich entspannen kann.
Dann hat der Gesprächsleiter die Freiheit und die Autorität einzugreifen, wenn
jemand die Gruppe in eine ungeschickte Richtung lenken möchte.
Diese lange Einleitung wird nur vor der ersten und zweiten Einheiten gemacht;
das sollen alle in der Gruppe ebenfalls wissen.
3.4.4 Sei geduldig mit den Teilnehmern
Lass Zeit und fange nicht an, bevor alle die Bibelstelle aufgeschlagen haben.
Keine Panik, wenn eine Frage nicht gleich beantwortet wird. Am Anfang sind
die Teilnehmer eher vorsichtig. Wiederhole die Frage nach einer Pause, mit
anderen Worten oder verbinde die Frage mit einer konkreten Situation.
3.4.5 Erlaube Anonymität
Manchmal möchten Teilnehmer einfach nur kommen, still dabei sitzen und
dann gehen, ohne sich groß beteiligt zu haben. Dieses Verhalten sollen wir
respektieren und sogar das Wirken des Heiligen Geistes darin vermuten.
Niemanden zur Beteiligung zwingen, dafür immer wieder offen einladen, eine
Frage zu beantworten oder einen Bibeltext vor zu lesen.
3.4.6 Verfolge wesentliche Leitprinzipien für ein gutes Entdecker-Erlebnis
1. Lass die Bibel aus ihrer eigenen Überzeugungskraft reden
Christen und Nichtchristen haben nur einen gemeinsamen Ausgangspunkt:
Beide sind als Ebenbilder Gottes erschaffen worden. Nur das Wort Gotttes,
das in der Überzeugungskraft des HeiligenGeistes kommuniziert wird, kann
das rebellierende Menschenherz überführen. Nur das Wort Gottes kann in der
menschlichen Seele Sehnsucht nach der verlorenen Heimat wecken.
Logische Argumente und Indizien sind wichtige Instrumente fürs Gespräch,
denn sie passen zu Gottes Wesen. Aber nicht Argumente, sondern allein das
Evangelium enthält „die Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben“
(Römer 1,16).
Die Heilige Schrift ist das Instrument, das der Heilige Geist gebraucht, um eine
Seele zu beleben.:“Er hat uns geboren nach seinem Willen durch das Wort
der Wahrheit.“ (Jakobus 1,18). Gegen widerständische Argumente und
zynische Gegenfragen der Gruppenteilnehmer ist die Bibel „das Schwert des
Geistes“, das die Festungen Satans, nämlich die von Lügen geprägten
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Gedanken, unter den Gehorsam Christi gefangen nimmt (2. Korinther 10,5).
Der englische Theologe und Pfarrer aus dem 17. Jahrhundert, Richard
Sibbes, predigte: „Die Bibel ist der Streitwagen, auf dem der Heilige Geist zum
Herzen fährt.“ Martin Luther kommentierte die Erweckung in seiner Zeit so:
„Ich tat nichts, das Wort tat alles.“
Darum setzen wir auf die Zuversicht: Gottes Wort wird zum Ziel kommen.
Damit gehen wir verschiedene Themen an und möchten dabei die
Gruppenteilnehmer immer wieder zu den Wahrheitsaussagen der Heiligen
Schrift zurückbringen. „Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch
meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth“(Sacharja 4,6).
Schau Dir also die Bibelstellen vorher an, im Gespräch blätterst Du sie mit der
ganzen Gruppe auf und liest die Aussagen mit ihr gemeinsam.
2. Finde ein positives Sprungbrett auch in den unwahrsten Aussagen
Um das zu tun, muss Du die Wahrheit Gottes kennen, auf die die Unwahrheit
in einer Aussage hindeutet.
Welche geistliche Aussage steckt hinter einem Argument? Wie können wir
angesichts dieser Aussage zu Christus führen?
3. Sei leidenschaftlich aber nicht streitsüchtig
Mit allem, was wir sind und haben, engagieren wir uns in der Gruppe. Wenn
kritische Fragen kommen, ist es nicht an der Zeit zu schweigen. Selbst, wenn
spontan keine theologische Antwort kommt bietet sich die Möglichkeit, ein
persönliches Erlebnis passend zur Fragestellung zu berichten.
Wir müssen aber nicht immer Recht haben, um die Gruppe gut leiten zu
können.
4. Fang dort an, wo sich die Person auf ihrer geistlichen Reise befindet
Unter der Betrachtung, dass jeder an einer anderen Stelle auf seiner
geistlichen Reise ist, müssen wir für alle Teilnehmer einen Zugang zu Gottes
Wort schaffen.
Gebrauche einen Wortschatz, der allgemein verständlich ist. Begriffe wie
„Buße“ müssen umschrieben werden: „Abkehr von der Sünde und eine
Zuwendung zu Jesus und Gehorsam gegenüber Gottes Willen.“
oder
„Wir können nicht zu Gott kommen und eine tiefe Beziehung mit ihm
genießen, es sei denn, wir sind bereit uns von Sachen abzuwenden, die der
Reinheit und Schönheit Gottes nicht entsprechen.“
Wir denken für den „Noch-Nicht-Christen“ mit und fragen uns: „Wenn wir nicht
in einer Gemeinde aufgewachsen wären, niemals die Bibel gelesen, nicht mit
Christen zusammen gewesen wären... würden wir diesen Begriff oder jenes
Konzept verstehen? Würden wir uns mit dem Gebrauch dieser Wortwahl
immer noch dazugehörig fühlen?
5. Hab den langen Prozess des Teilnehmers im Blick und gib den nötigen
Raum zur Entwicklung
Viele Teilnehmer werden Schritte Richtung Bekehrung und neues Leben mit
Jesus machen. Dazu brauchen sie aber Zeit, genügend Inhalt, mehr
Eindrücke; sie brauchen genügend Gelegenheiten, um Geistliches zu
verdauen. Es gehen eine ganze Reihe „Mini-Entscheidungen“ der
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ganzheitlichen Entscheidung fürs Evangelium voraus. Dieser Prozess liegt in
der Hand des Heiligen Geist; dem wir Raum und Zeit geben um zu wirken.
6. Beantworte Fragen in einer Art, die dem geistlichen Anliegen des
Fragenden entspricht.
Dem Nichtchristen mehr zu geben als er bereit ist zu verdauen ist nicht weise.
Jesus sagte, wir sollen nicht die Perlen des Evangeliums vor die Füße der
Schweine werfen. Diese wissen nicht, diese zu schätzen. Sprich: Wir sollen
mit den „Perlen der Wahrheit“ klug umgehen und sie nicht gedankenlos
solchen Leute zur Verfügung stellen, die ihren zynischen Umgang damit
bereits unter Beweis gestellt haben.
Von uns wird erwartet, dass wir die Wahrheit leben und sagen. Weitergeben
sollen wir genug, um den Einzelnen auf seiner geistlichen Reise weiter zu
bringen; Schritte die zu Bekehrung führen.
7. Mitgefühl kann die härteste Wand durchbrechen
Wer in einer Entdeckergruppe mitarbeitet ist wie ein Hirte für verlorene
Schafe. Wie in Lukas 19 verlassen die „Hirten“ die sichere Umgebung der
bekehrten Nachfolge-Schar und gehen dem einzelnen Verlorenen nach.
Viele Suchende werden nicht allein durch überzeugende Argumente oder
unsere Fähigkeit, die christliche Lehre zu verteidigen, gewonnen. Sie werden
von der Wahrheit Christi überzeugt, durch die Liebe der Teamglieder zu den
Leuten in der Gruppe. Diese Liebe hat verschiedene Facetten:
o der Ton des Gesprächsleiters, wenn die Diskussion in der Gruppe hitzig
wird
o der bewahrte Respekt vor solchen Teilnehmer, die die christlichen
Überzeugungen ins Lächerliche ziehen.
o Durch den seelsorgerlichen Umgang und Beistand in Krisenzeiten der
einzelnen Teilnehmer
8. Nimm Leute direkt zu Jesus
Wir haben es mit dem lebendigen, auferstandenen Herrn zu tun. Es geht um
eine lebendige Person, auf die wir zu jeder Zeit hinweisen können:
„Bring Deine Not zu Jesus! Breite alles vor ihm aus und schau was passiert!“
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9. Sei nicht zögernd oder zurückhaltend! Du stehst auf festem Boden J
Hier sind 3 ermutigende Grundgedanken, die zur Stärkung in jeder
Gruppenerfahrung dienen können:
1. Innerhalb der pluralistischen Weltanschauung kann niemand Deine eigene
Geschichte anzweifeln.
Durch Deine eigenen persönlichen Erfahrungen hast Du Faszinierendes
und Spektakuläres erlebt: Gott! Er hat sich Dir persönlich offenbart. Er ist
Dir durch den Heiligen Geist begegnet und hat Dein Herz mit dem
Evangelium von Jesus so bewegt, dass Du ihm alles hingelegt und Dich
bereit erklärt hast, ihm zu folgen.
Jesus Christus hat Dich verändert und ist immer noch dabei. Wie alle
Anderen hast Du Herausforderungen und musst schwere Zeiten erleiden.
Aber Du hast Frieden mit Deinem Schöpfer gefunden und weißt, wie Gott
Dein Vater Dich leidenschaftlich liebt und annimmt. Weil Du ihn liebst,
möchtest Du, dass sich seine Herrlichkeit in Deinem Leben widerspiegelt.
Welch einen Sinn hat Dein Leben gewonnen! Weder kann Dir jemand
diese Erfahrungen wegnehmen noch können sie abgestritten werden.
2. Niemand kann das Jesus-Ereignis bestreiten.
Immer wieder wird die „Wegerklärung“ der Existenz Jesu versucht. Doch
allein die Anzahl der Menschen, die Augenzeugen von Jesus waren,
spricht für die Wahrhaftigkeit seiner Existenz. Sie bestätigen die
vorausgesagten und von Jesus bestätigten Aussagen, dass „Gott mit uns“
war. Mit den Jesus-Ereignissen erschien Gott in der Mitte der Menschheit.
Du darfst auf der Gewissheit stehen, dass Deine persönliche Geschichte
wahr ist, weil Gott in Jesus wirklich zu uns kam. Dietrich Bonhoeffer sagt
konsequent: „Es gibt nur eine Wirklichkeit und das ist die ChristusWirklichkeit.“ Steh fest auf dieser Realität, auch wenn Du bei Skeptikern,
Lästerern und Anklägern in einer Entdeckergruppe sitzen solltest.
3. Eine objektive Stimme ausserhalb der subjektiven Erfahrung jedes
Menschen bestätigt ein für alle Mal die Wahrhaftigkeit von Jesus: Seine
Auferstehung.
Subjektive Meinungen und Erfahrungen können täuschen... vor allem wenn
sie nicht mit der Auferstehung von Jesus rechnen. Die Auferstehung
unterstreicht die Behauptung von Jesus, er sei von Gott gekommen und
sei „Gott unter uns“ gewesen. Diese Aussagen von Jesus stehen absolut
sicher... wie ein Felsen. Die Bibel proklamiert kühn:
„Wer auf diesem Felsen steht, steht sicher. Wer an diesem Felsen
scheitert, wird in tausend Stücke zerschmettert.“
4 LITERATURHINWEISE
Beck, Stephen: Schulungsunterlagen zum Thema „Evangelisation durch die Gememeinde“,
Europäisches Institut für Gemeindegründung und Gemeindewachstum, Frankfurt, April 2012.
Beck, Stephen: Entdeckergruppe Zweifelsfall, Intelligente Skeptiker ringen mit intelligenten
Fragen, Pulsmedien, Worms, 2013.
Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (Hg.): Erwachsen glauben, Missionarische
Bildungsangebote; Grundlagen, Kontexte, Praxis: Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, 2011.
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