Gebrauchsinformation: Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken Information für den Anwender Die Anwendung von Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Morphinratiopharm® 100 mg/5 ml als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen. Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml Injektionslösung Wirkstoff: Morphinsulfat (Ph.Eur.) Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen. - Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. - Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. - Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Beschwerden haben wie Sie. - Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml und wofür wird es angewendet? 2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml beachten? 3. Wie ist Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml anzuwenden? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml aufzubewahren? 6. Weitere Informationen 1. Was ist Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml und wofür wird es angewendet? Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml ist ein stark wirkendes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opiate. Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml wird angewendet bei - starken und stärksten Schmerzen. 2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml beachten? Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml darf nicht angewendet werden - wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Morphin oder einen der sonstigen Bestandteile von Morphinratiopharm® 100 mg/5 ml sind - bei bestehendem Darmverschluss (Ileus) - bei Krankheitszuständen, bei denen eine Störung des Atemzentrums und der Atemfunktion vorliegt (Atemdepression) - bei schweren chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen (z. B. Asthma) - bei unklaren akuten schmerzhaften Bauchbeschwerden (akutes Abdomen) - bei Gerinnungsstörungen im Falle einer rückenmarksnahen Anwendung oder Infektionen im Injektionsgebiet Bei Anwendung von Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml mit anderen Arzneimitteln Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Die gleichzeitige Anwendung von Morphin und anderen zentral d. h. auf die Gehirnfunktion dämpfend wirkenden Arzneimitteln (wie Arzneimittel gegen Angststörungen [Tranquilizer], gegen Depressionen [Antidepressiva], gegen psychische Störungen [Neuroleptika], zur Narkose [Anästhetika], gegen Schlafstörungen [Hypnotika, Sedativa, Barbiturate], gegen Allergien oder Reisekrankheit [Antihistaminika/ Antiemetika] oder andere stark wirksame Schmerzmittel [Opioide]) oder Alkohol kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen von Morphin, insbesondere Beeinträchtigung der Atemfunktion, führen. Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung (z. B. Psychopharmaka, Arzneimittel gegen Allergien, Erbrechen oder Parkinsonsche Krankheit) können anticholinerge Nebenwirkungen von Opioiden verstärken (z. B. Verstopfung, Mundtrockenheit oder Störungen beim Wasserlassen). Durch Cimetidin (Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren) und andere den Leberstoffwechsel belastende Arzneimittel können durch Hemmung des Abbaus erhöhte Konzentrationen von Morphin im Blut auftreten. Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml sollte nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern (Arzneimitteln, die gegen Depressionen wirken) verabreicht werden. Bei Gabe von MAO-Hemmstoffen innerhalb der letzten 14 Tage vor einer Gabe eines anderen Opioids (Pethidin) sind lebensbedrohende Wechselwirkungen beobachtet worden, die das Gehirn (Zentralnervensystem) sowie Atmungs- und Kreislauffunktion betrafen. Dieselben Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern sind bei Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml nicht auszuschließen. Durch Morphin kann die Wirkung von muskelentspannenden Arzneimitteln (Muskelrelaxantien) verstärkt werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von Rifampicin (Arzneimittel gegen Tuberkulose) kann es zu einer Abschwächung der Morphinwirkung kommen. Bei rückenmarksnaher (epiduraler und intrathekaler) Anwendung sollte – außer zur Behandlung von Schmerzspitzen – eine gleichzeitige Anwendung von anderen stark wirksamen Schmerzmitteln (Opioiden) vermieden werden. Bei Anwendung von Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken Während der Anwendung von Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml dürfen Sie keinen Alkohol trinken, da Alkohol die dämpfende Wirkung von Morphinratiopharm® 100 mg/5 ml deutlich verstärken kann. Schwangerschaft und Stillzeit Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Schwangerschaft Da aus Tierstudien Hinweise auf Schädigungen der Nachkommen Morphin-behandelter Mütter vorliegen, dürfen Sie Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml in der Schwangerschaft nicht anwenden, es sei denn, dass Ihr behandelnder Arzt dies für zwingend notwendig erachtet und den Nutzen für Sie deutlich höher einschätzt als das Risiko für das Kind. Wegen der erbgutverändernden Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff Männern und Frauen im zeugungsund gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist. Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Morphin- Bei Neugeborenen wurden Entzugserscheinungen ratiopharm® 100 mg/5 ml ist erforderlich bei nach längerer Morphinanwendung während der - Abhängigkeit von Opioiden Schwangerschaft beschrieben. - Bewusstseinsstörungen Stillzeit - Krankheitszuständen, bei denen eine Störung des Morphin wird in die Muttermilch ausgeschieden und Atemzentrums und der Atemfunktion vermieden kann beim Säugling wirksame Konzentrationen werden muss erreichen. Vom Stillen wird daher abgeraten. - verändertem Herz (Cor pulmonale) infolge chronischer Überlastung des Lungenkreislaufes Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen - Zuständen mit erhöhtem Hirndruck Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml kann die Aufmerk- niedrigem Blutdruck, verbunden mit geringer zirkulierender Blutmenge (Hypotension bei Hypovolämie) samkeit und das Reaktionsvermögen beeinträchtigen. - vergrößerter Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie) Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell genug und gezielt reagieren. mit Restharnbildung (Gefahr der Blasenruptur [Riss Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und unter welchen der Harnblase] durch Harnverhalt) Voraussetzungen Sie z. B. Autofahren (siehe unten) - Harnwegsverengungen oder Koliken der Harnwege können. - Gallenwegserkrankungen - obstruktiven (mit Verengungen einhergehenden) und Eine verstärkte Beeinträchtigung ist insbesondere bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparateentzündlichen Darmerkrankungen wechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol oder - Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom) der Einnahme von Beruhigungsmitteln zu erwarten. - Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) Fahren Sie dann nicht Auto oder andere Fahrzeuge! - Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) Bedienen Sie dann keine elektrischen Werkzeuge oder - epileptischem Anfallsleiden oder erhöhter Neigung Maschinen! Arbeiten Sie dann nicht ohne sicheren Halt! zu Krampfanfällen - bei rückenmarksnaher (intrathekaler und epiduraler) Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Anwendung sollte Morphin-ratiopharm® Bestandteile von Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml zusätzlich mit Vorsicht angewendet 100 mg/5 ml werden bei Vorerkrankungen des Nervensystems Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml enthält Natrium, und bei gleichzeitiger Gabe von Glukokortikoiden aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle, (Cortison oder cortisonähnliche Stoffe, Arzneimittel d. h., es ist nahezu „natriumfrei“. gegen Entzündungen und Abwehrreaktionen). Falls Sie unter rückenmarksnaher (intrathekaler und epiduraler) Dauerbehandlung eine unerwartete Schmerzzunahme oder Beschwerden seitens des Nervensystems bemerken, informieren Sie bitte umgehend Ihren Arzt. Die Anwendung von Morphin kann zur Entwicklung körperlicher Abhängigkeit führen. Das Absetzen nach wiederholter Anwendung oder Anwendung eines Gegenmittels (Opiatantagonist) kann ein typisches Entzugsbild (Entzugssyndrom) auslösen. Bei chronischen Schmerzpatienten ist das Risiko psychischer Abhängigkeit bei bestimmungsgemäßer Anwendung deutlich reduziert bzw. differenziert zu bewerten. Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml ist vor, während und nach Operationen nur mit Vorsicht anzuwenden (erhöhtes Risiko für Darmlähmungen oder Atemdämpfung). Sollte bei Ihnen eine Erkrankung der Nebennierenrinde (z. B. Morbus Addison) bestehen, so wird Ihr Arzt die Konzentration des Nebennierenrindenhormons im Blut (Plasmakortisolkonzentration) kontrollieren und Ihnen gegebenenfalls entsprechende Medikamente (Kortikoide) verordnen. Worauf müssen Sie noch achten? Verstopfung ist unter einer Morphinbehandlung ein typischer Begleiteffekt. Gerade wenn Sie vor Beginn der Anwendung schon Probleme mit dem Stuhlgang hatten, sollten Sie von Anfang an ein Abführmittel nehmen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Männer im zeugungsfähigen und Frauen im gebärfähigen Alter Wegen der erbgutverändernden Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff bei Männern im zeugungsfähigen bzw. Frauen im gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist. Kinder Bei Kindern unter 1 Jahr darf Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden, da eine erhöhte Empfindlichkeit für die beeinträchtigende Wirkung auf die Atemfunktion besteht. Ältere Menschen Bei älteren Menschen ist Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml besonders vorsichtig zu dosieren (siehe 3. unter „Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis“). 3. Wie ist Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml anzuwenden? Wenden Sie Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Art der Anwendung Zum Spritzen Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml kann in den Muskel oder unter die Haut gespritzt sowie in eine Vene oder rückenmarksnah eingespritzt oder langsam eingetropft werden. Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis Der empfohlene Bereich der Einzeldosen für Erwachsene und Kinder ist als Anhalt für die individuell vorzunehmende Dosierung zu verstehen. Die Dosierung von Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml muss der Stärke der Schmerzen und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden. Intramuskulär oder subkutan Erwachsene: 10 – 30 mg Morphinsulfat. Kinder: 0,05 – 0,2 mg Morphinsulfat/kg Körpergewicht; die Einzeldosis sollte 15 mg nicht überschreiten. Intravenös Nur wenn ein besonders rascher Wirkungseintritt erforderlich ist. Die Injektion soll langsam und ggf. in Verdünnung mit isotonischer Natriumchloridlösung erfolgen. Erwachsene: 5 – 10 mg Morphinsulfat. Kinder: 0,05 – 0,1 mg Morphinsulfat/kg Körpergewicht (eine Verdünnung mit isotonischer Natriumchloridlösung ist zu empfehlen). Epidural Erwachsene: 1 – 4 mg Morphinsulfat (verdünnt mit 10 – 15 ml isotonischer Natriumchloridlösung). Kinder: 0,05 – 0,1 mg Morphinsulfat/kg Körpergewicht (eine Verdünnung mit isotonischer Natriumchloridlösung ist zu empfehlen). Intrathekal Erwachsene: 0,5 – 1,0 mg Morphinsulfat (verdünnt mit 1 – 4 ml isotonischer Natriumchloridlösung). Kinder: 0,02 mg Morphinsulfat/kg Körpergewicht (eine Verdünnung mit isotonischer Natriumchloridlösung ist zu empfehlen). Häufig: Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder beenden wollen, sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt über die Gründe für die Unterbrechung und die weitere Behandlungsweise sprechen. Bei längerer Anwendung von Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml kann sich eine körperliche Abhängigkeit entwickeln. Ein plötzlicher Abbruch der Behandlung wird deshalb von Entzugserscheinungen begleitet sein. Dies können Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Angst, Spannungszustände, Unruhe, Verwirrtheit, Reizbarkeit, wiederkehrende Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Halluzinationen und Krampfanfälle sein. Da das Risiko des Auftretens von Entzugserscheinungen bei plötzlichem Behandlungsabbruch größer ist, sollte die Dosierung beim Absetzen der Behandlung schrittweise verringert werden. Meldung von Nebenwirkungen Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-KiesingerAllee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden. Veränderungen der Aktiviertheit (meist Dämpfung, aber auch Steigerung oder Erregungszustände), Schlaflosigkeit und Störungen im Denken und Fühlen (z. B. Denkstörungen, Wahrnehmungsstörungen/Halluzinationen, Verwirrtheit). Sehr selten: Abhängigkeit (siehe 2. unter „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Morphinratiopharm® 100 mg/5 ml ist erforderlich bei“), Verminderung der Libido oder Die Einzeldosen bei intramuskulärer, subkutaner und Potenzschwäche. intravenöser Anwendung können bei nachlassender Wirkung, in der Regel alle 4 – 6 Stunden, wiederholt Augen werden. Pupillenverengung ist ein typischer Begleiteffekt. Wegen der längeren Wirkdauer bei epiduraler und Sehr selten: Verschwommenes Sehen, Doppeltsehen insbesondere bei intrathekaler Anwendung entspricht und Augenzittern. die Tagesdosis bei diesen Applikationsformen häufig Magen-Darm-Trakt den Einzeldosisangaben. Dosisabhängig können Übelkeit und Mundtrockenheit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen auftreten. Bei Dauerbehandlung ist Verstopfung ein Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionstypischer Begleiteffekt. störungen soll Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml Häufig: Erbrechen (besonders zu Beginn der besonders vorsichtig dosiert werden. Behandlung), Appetitlosigkeit, VerdauungsÄltere Patienten störungen und GeschmacksverPatienten im höheren Lebensalter (im Regelfall ab änderungen. 75 Jahren) und Patienten mit schlechtem körperlichem Selten: Erhöhung der Pankreasenzyme bzw. eine Allgemeinzustand können empfindlicher auf Morphin Entzündung der Bauchspeicheldrüse reagieren. Daher ist darauf zu achten, dass die Dosis(Pankreatitis). einstellung vorsichtiger erfolgt und/oder längere Sehr selten: Darmverschluss, Bauchschmerzen. Dosisintervalle zu wählen sind. Gegebenenfalls ist Leber- und Gallenerkrankungen auf geringere Wirkstoffstärken auszuweichen. Selten: Gallenkoliken. Besondere Hinweise zur Dosiseinstellung Sehr selten: Erhöhung leberspezifischer Enzyme. Grundsätzlich sollte eine ausreichend hohe Dosis Nieren und Harnwege gegeben werden und gleichzeitig die im Einzelfall Häufig: Störungen bei der Blasenentleerung. kleinste schmerzlindernd wirksame Dosis angestrebt Selten: Nierenkoliken. werden. Sollten Sie sich einer anderen zusätzlichen Bewegungsapparat Schmerzbehandlung unterziehen (z. B. Operation, Sehr selten: Muskelkrämpfe, Muskelstarre. Plexusblockade), so wird nach dem Eingriff die Dosis Atemwege neu einzustellen sein. Dies wird im gegebenen Fall Selten: Krämpfe der Atemwegsmuskulatur durch Ihren Arzt geschehen. (Bronchospasmen). Dauer der Anwendung Sehr selten: Atemnot (Dyspnoe). Über die Dauer der Behandlung entscheidet Ihr Arzt Bei intensivmedizinisch behandelten Patienten sind in Abhängigkeit von den Schmerzbeschwerden. Wasseransammlungen in der Lunge, die nicht auf einer Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml sollte auf keinen Fall Störung der Herzfunktion beruhten, (nicht-kardiogen länger als unbedingt notwendig angewendet werden. bedingte Lungenödeme) beobachtet worden. Wenn entsprechend Art und Schwere der Erkrankung eine länger dauernde Schmerzbehandlung mit Morphin- Haut, allergische Reaktionen Häufig: Schwitzen, Überempfindlichkeitsratiopharm® 100 mg/5 ml erforderlich erscheint, sollte reaktionen wie Nesselsucht (Urticaria), eine sorgfältige und in kurzen Abständen regelmäßige Juckreiz (Pruritus). Überprüfung erfolgen (gegebenenfalls durch Einlegen Sehr selten: Andere Hautausschläge (Exantheme) von Anwendungspausen siehe unter „Wenn Sie die und Wasseransammlung im Gewebe Anwendung von Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml (periphere Ödeme) – bilden sich nach abbrechen“), ob und inwieweit ein medizinisches Absetzen zurück. Erfordernis weiter besteht. Gegebenenfalls ist auf geeignetere Darreichungsformen auszuweichen. Es kann zu akuten allergischen Allgemeinreaktionen Bei der Behandlung chronischer Schmerzen ist der mit Blutdruckabfall und/oder Luftnot (anaphylaktische Dosierung nach einem festen Zeitplan der Vorzug zu Reaktionen) kommen. geben. Herz-Kreislauf-System Gelegentlich: Klinisch bedeutsamer Abfall als auch Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz. wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml zu stark oder zu Es können Gesichtsrötungen, Herzklopfen, allgemeine schwach ist. Schwäche bis hin zum Ohnmachtsanfall und Herzversagen auftreten. Wenn Sie eine größere Menge von Morphinratiopharm® 100 mg/5 ml angewendet haben, Allgemeine Erkrankungen als Sie sollten Es kann zu einer Gewöhnung und eventuell zum Wenn Sie mehr Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml als Nachlassen der Wirksamkeit (Toleranzentwicklung) kommen. verordnet angewendet haben, sollten Sie sofort den nächsten erreichbaren Arzt informieren. Selten: Entzugserscheinungen. Im Einzelnen können auftreten: enge Pupillen, BeeinSehr selten: Schwäche (Asthenie), Unwohlsein, trächtigung der Atmung bis zum Atemstillstand, Schüttelfrost. Ausbleiben der RegelBewusstseinsstörungen bis zum Koma, Blutdruckabfall blutung. Zahnveränderungen, wobei bis hin zum Schock, Steigerung der Herzfrequenz, jedoch ein ursächlicher Zusammenhang Schwindel. Die Überdosierung starker Opioide kann zu zur Morphin-Behandlung nicht hergestellt einem tödlichen Ausgang führen. werden kann. Keinesfalls dürfen Sie sich in Situationen begeben, die In Einzelfällen wurde ein Abfall oder Anstieg der Körpererhöhte Aufmerksamkeit erfordern, z. B. Autofahren. temperatur (Hypothermie, Hyperthermie) beobachtet. Folgende Maßnahmen bei Überdosierung sind bis zum Hormonelle Störungen Eintreffen eines Arztes sinnvoll: Sehr selten: Es kann ein Syndrom der unanWachhalten, Atembefehle geben, Atemhilfe. gemessenen Freisetzung eines die Wasserausschwemmung steuernden Wenn Sie die Anwendung von MorphinHormons ausgelöst werden (SIADH; ratiopharm® 100 mg/5 ml vergessen haben Leitsymptom: Natriummangel Wenn Sie eine geringere Dosis als vorgesehen von [Hyponatriämie]). Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml angewendet oder die Anwendung ganz vergessen haben, so führt dies zu Gegenmaßnahmen einer mangelhaften bzw. fehlenden Schmerzlinderung. Sollten Sie Anzeichen einer der oben geschilderten, Führen Sie die Anwendung in der empfohlenen Weise schwerwiegenden Nebenwirkungen bei sich beobfort. Keinesfalls sollten Sie die doppelte Einzeldosis achten, rufen Sie den nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe. anwenden. Bei anderen unerwünschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt über die weitere Wenn Sie die Anwendung von MorphinBehandlung. ratiopharm® 100 mg/5 ml abbrechen Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? Wie alle Arzneimittel kann Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt: sehr häufig häufig gelegentlich selten sehr selten nicht bekannt mehr als 1 Behandelter von 10 1 bis 10 Behandelte von 100 1 bis 10 Behandelte von 1.000 1 bis 10 Behandelte von 10.000 weniger als 1 Behandelter von 10.000 Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar Nervensystem Morphin führt dosisabhängig zu einer Atemdämpfung und Beruhigung in unterschiedlichem Ausmaß von leichter Müdigkeit bis zur Benommenheit. Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel. Sehr selten: Zittern (Tremor), unwillkürliches Muskelzucken, epileptische Krampfanfälle. Insbesondere bei hoher Dosierung gesteigerte Schmerzempfindlichkeit, die nicht auf eine weitere Dosiserhöhung von Morphin anspricht. Bei rückenmarksnaher Morphingabe können auch folgende Nebenwirkungen auftreten: Gelegentlich: Wiederaufleben einer Herpes-Infektion der Lippen. Sehr selten: Schwerwiegende neurologische Symptome wie Lähmungen, die z. B. auf eine Gewebereaktion im Bereich der Katheterspitze zurückgehen können. Verspätete Atemhemmung (bis zu 24 Stunden). Psychische Störungen Morphin zeigt vielfältig psychische Nebenwirkungen, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (je nach Persönlichkeit und Behandlungsdauer) in Erscheinung treten. Sehr häufig: Stimmungsveränderungen, meist gehobene (Euphorie), aber auch missmutige Verstimmung (Dysphorie). 5. Wie ist Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml aufzubewahren? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Etikett angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats. Die Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Die Lösung ist unmittelbar nach Anbruch der Ampulle zu verwenden. Reste verwerfen. 6. Weitere Informationen Was Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml enthält Der Wirkstoff ist Morphinsulfat (Ph.Eur.). Jede Ampulle mit 5 ml Injektionslösung enthält 100 mg Morphinsulfat, entsprechend 75,2 mg Morphin. 1 ml Injektionslösung enthält 20,0 mg Morphinsulfat, entsprechend 15,04 mg Morphin. Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumchlorid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke, Stickstoff. Wie Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml aussieht und Inhalt der Packung Klare, farblose Lösung Morphin-ratiopharm® 100 mg/5 ml ist in Packungen mit 5 Ampullen und 10 Ampullen zu je 5 ml Injektionslösung erhältlich. Pharmazeutischer Unternehmer ratiopharm GmbH Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm www.ratiopharm.de Hersteller Merckle GmbH Ludwig-Merckle-Str. 3 89143 Blaubeuren Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im August 2014 Versionscode: Z07 44356/02/15 H81897.06-Z07