32024+ WE Pflegeleitbild

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Pflegeleitbild
Ersteller: Pflegedienstleitung
Nr.
32024
Version:
02
Seite
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Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern wo man
verstanden wird. (Christian Morgenstern)
Das Pflegeleitbild befasst sich mit Gedanken zum Menschenbild, zur Professionellen Pflege,
zum Pflegeprozess, zur Pflegedokumentation, zur Pflegequalität, zur Ethik, zur Bildung, zur
Organisation und Zusammenarbeit. Dies sind wichtige Aspekte unseres täglichen Handelns in
der Pflege und Betreuung unserer Bewohner.
Menschenbild
Wir betrachten den Menschen als einzigartige Persönlichkeit in seiner Würde, seiner Mündigkeit und
mit seinem eigenen Lebensweg. Wir sehen den Menschen in seiner sozialen, körperlichen und seelischgeistigen Dimension jederzeit als Persönlichkeit.
Auf dieser ethischen Grundhaltung
-
unterstützen und respektieren wir den Bewohner in seinen Werthaltungen, wahren
seine
Persönlichkeit und anerkennen seine Individualität
integrieren wir die bisherigen Gewohnheiten soweit als möglich in den Pflegealltag
fördern wir die Eigenverantwortung und Selbständigkeit der Bewohner
orientieren wir unser Denken und Handeln an den Bedürfnissen und Ressourcen der
Bewohner und legen gemeinsame Ziele fest
betreuen und begleiten wir jeden Bewohner mit Einbezug seines sozialen Umfeldes und streben
eine enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen an
pflegen wir gegenüber dem Bewohner und seinem sozialen Umfeld eine offene Kommunikation
und gestalten die Information angepasst
unterstützen wir unter Einhaltung der persönlichen Wünsche
spirituelle und kulturelle
Brauchtümer
verzichten wir soweit wie möglich auf freiheitsbeschränkende Massnahmen
gewährleisten wir ein würdevolles Sterben
Dokument genehmigt durch die Direktion am 18.06.2013
Gültig ab 24.06.2013
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Professionelle Pflege
Professionelle Pflege fördert und erhält Gesundheit, beugt gesundheitlichen Schäden vor und
unterstützt Menschen in der Behandlung und im Umgang mit Auswirkungen von Krankheiten und deren
Therapien. Dies mit dem Ziel, für betreute Menschen die bestmögliche Behandlungs- und
Betreuungsergebnisse sowie die bestmögliche Lebensqualität in allen Phasen des Lebens bis zum Tod zu
erreichen. (Institut für Pflegewissenschaft, Universität Basel).
Ziel
Das Wohlbefinden der Bewohner ist uns wichtig und hat oberste Priorität. Die Bewohner werden durch
engagierte und professionell arbeitende Pflegefachpersonen gepflegt und betreut. Durch eine
aktivierende und reaktivierende Pflege soll die Selbständigkeit, das Wohlbefinden und die
Unabhängigkeit der Bewohner soweit als möglich erhalten, wiederhergestellt und verbessert werden.
Bezugspflege
Unter Bezugspflege verstehen wir eine umfassende kontinuierliche Pflege der Bewohner von Eintritt bis
Austritt. Dadurch wird ermöglicht, eine Vertrauensbasis zwischen Bewohner, Angehörigen und
Pflegenden aufzubauen. Eine bewohnerorientierte Pflege basiert auf einem systematischen und
fachkompetenten Vorgehen und fördert die intra- und interdisziplinäre Zusammenarbeit. (BachmannMettler 2004).
Was heisst Bezugspflege im Seniorenzentrum Naters?
• Jeder Bewohner erhält bei Eintritt eine Diplomierte Pflegefachfrau zugeteilt
• Die Bezugspflegende übernimmt die pflegerische Verantwortung des Bewohners
• Sie führt das Aufnahmegespräch und ist für die Pflegeplanung verantwortlich
Pflegeprozess
Der Pflegeprozess ist ein Instrument zur Gewährleistung der individuellen Pflege und Betreuung der
Bewohner. Er ermöglicht eine Kontinuität in der Pflege. Die Anwendung des Pflegeprozesses ist
unerlässlich für alle professionell in der Pflege Tätigen. Mit der Pflegeanamnese wird die
Pflegebedürftigkeit unserer Bewohner eingeschätzt und erfasst. Abgeleitet von der Pflegeanamnese
werden die Pflegediagnosen und die Ziele für die Pflege der Bewohner erstellt, sowie notwendige
Massnahmen geplant und durchgeführt. Die Evaluation der Pflegediagnosen wird alle 3 Monate oder bei
Veränderung durchgeführt.
Pflegedokumentation
Die Pflegedokumentation ist ein individualisiertes Dokument, das alle Informationen über den
gepflegten Bewohner zusammenfasst. Das Dokument trägt den präventiven, diagnostischen,
therapeutischen, pflegerischen, gesundheitsfördernden und beziehungsbezogenen Aspekten Rechnung.
Die Pflegedokumentation bildet die schriftliche Grundlage für einen sicheren Ablauf von Pflege und
Behandlung und ist so ein wichtiges Arbeitsinstrument für alle Beteiligten. Eine individuelle und
zielgerechte Pflege wird so gesichert und ist nachvollziehbar.
Dokument genehmigt durch die Direktion am 18.06.2013
Gültig ab 24.06.2013
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Pflegequalität
Die Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung ist ein wichtiger Bestandteil professioneller und
ganzheitlicher Pflege. Wir setzen uns ein, dass unsere Bewohner eine qualitativ hochstehende und dem
Bedarf angemessene Pflege erhalten. Wir setzen die verfügbaren Mittel und Ressourcen wirtschaftlich
ein und überprüfen die Qualität unserer Pflege kontinuierlich. Eine Optimierung aller Tätigkeiten und
Abläufe ist uns ein wichtiges Ziel.
Die Pflegequalität beruht auf vier berufsethischen Prinzipen:
• Professionelle Pflege leisten (Autonomie, Gutes tun) heisst, den kranken oder gesunden älteren
Menschen zu unterstützen, seine gesundheitlichen Ziele zu erreichen.
• Sichere Pflege leisten (Gutes tun, nicht schaden) heisst, den älteren Menschen bei dem zu
unterstützen, was ihm gut tut, und ihn vor dem zu beschützen, was ihm schadet, seine Sicherheit
gefährdet oder sein Leben in Gefahr bringen könnte.
• Gerechte Pflege (Gerechtigkeit) leisten heisst, die Grundrechte jedes Menschen zu respektieren und
die verfügbaren Ressourcen so einzusetzen, dass jeder Mensch entsprechend seinem Pflegebedarf
behandelt werden kann.
Die Qualität der Pflege misst sich unter anderem an den Bewohnerergebnissen:
• Zufriedenheit mit der Pflege und Betreuung
• Lebensqualität
• Leben in Würde
• Autonomie und die Fähigkeit, mit den Folgen von Gesundheitsverlust sowie den Behandlungen
umzugehen
• Prävention, Heilung, Stabilisierung der Krankheit
Ethik in der Pflege
Um verantwortbare Entscheidungen zu treffen, orientiert sich die Pflege bei der täglichen Praxis und bei
komplexen ethischen Problemen an den vier ethischen Prinzipien: Autonomie, Nicht-Schaden, Gutes
tun, Gerechtigkeit.
Vier ethische Prinzipien:
• Respekt vor Selbstbestimmung (Autonomie)
• Vermeidung von potentiellem Schaden (Nicht-Schaden)
• Bemühungen um Wohlbefinden, Sicherheit, Lebensqualität zu fördern (Gutes tun)
• Die Suche nach einer gerechten Verteilung von Nutzen, Lasten und Aufwand (Gerechtigkeit)
(SBK-ASI Bern, 2003)
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Bildung
Aus,- Fort- und Weiterbildung haben für uns einen hohen Stellenwert. Wir pflegen eine offene
Lernkultur und sehen Lernen als wichtigen Prozess. Die Aus,- Fort- und Weiterbildung trägt dazu bei,
dass die Pflegenden, trotz den sich ständig veränderten Anforderungen, sowohl in menschlicher als auch
in fachlicher Hinsicht, den Bewohnern eine kompetente und professionelle Pflege zukommen lassen
können.
Die Pflegenden orientieren sich an zukünftigen Entwicklungen und lassen diese im Berufsalltag
einfliessen. Eine Selbstreflexion findet regelmässig statt. Jede Pflegende hat die Pflicht sich regelmässig
fortzubilden und das Recht
auf persönliche Fort- und Weiterbildung im Rahmen des
Weiterbildungsreglements.
Organisation und Zusammenarbeit
Das unserer Arbeit zugrundeliegende Menschenbild und die daraus abgeleiteten ethischen Grundsätze
gelten auch im zwischenmenschlichen Umgang mit unseren Pflegenden und unseren interdisziplinären
Partnern. In der Zusammenarbeit ist uns die gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung sehr wichtig.
Eine offene und kooperative Zusammenarbeit ist unerlässlich. Eine fachliche, soziale und persönliche
Kompetenz sowie das bewusste Umgehen mit Ressourcen wird von unseren Pflegenden erwartet.
Schlussbemerkung
Das Pflegeleitbild beinhaltet unsere Wertvorstellungen, Grundsätze und Zielsetzungen für unsere
tägliche Arbeit. Es bildet für unsere Pflegepersonen den Rahmen für die Vernetzung des
Pflegeverständnisses. Jeder Mitarbeiter/in ist für seine Entscheidungen, sein Handeln und Verhalten
verantwortlich.
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