Ringvorlesung Geowiss. I WS 2003/04 Fragenkatalog zur Prüfungsklausur (120 min): Fragen aus den einzelnen Bereichen: (a) Kristallographie und Mineralogie (Frey/Gille) 1. Wie läßt sich ein Kristall definieren ? Was ist ein Mineral ? Kristall: homogener, anisotroper Festkörper; gesetzmäßiger, streng geordneter (periodischer) Aufbau Mineral: natürlich vorkommend, meist anorganisch, fest, kristallin (meistens) 2. (a) Welche (Namen !) und wieviele (Zahl !) Größen benötigt man zur Bestimmung eines Raumgitters ? (b) Wie kann man diese Größen bestimmen ? 3 Vektoren a,b,c,: Gitterkonstanten, bzw. Gitterparameter und 3 Winkel alpha : <(b,c); beta: <(a,c); gamma: <(a.b) spannen Elementarzelle auf + Motiv = Struktur des Kristalls messbar an glatten äußeren Flächen eines Kristalls, da diese eine Konsequenz des raumgitterartigen Aufbaus sind 3. Welche Symmetrien muß der atomare Aufbau eins Kristalls haben, welche kann er aufweisen ? Welcher Bedingung müssen die möglichen (Kristall-) Symmetrien genügen ? Muss haben: Translationssymmetrie Kann Haben: Rotationssymmetrie( um Drehachse; 2,3,4,6) Spiegelsymmetrie (bezüglich Ebene(n); m) Inversionssymmetrie (= Punktspiegelung; 1 mit strich drüber oder i) Drehinversion (Drehanteil um Achse + Inversion an Punkt auf der Achse; 4strichdrüber: weder 4 noch i; 6strichdrüber: weder 6 noch i, dafür m; 3strichdrüber: Sowohl 3 als auch i) 4. (a) Was versteht man unter einem Kristallsystem ? (b) Wieviele unterscheidet man ? (c) Nennen Sie zu jedem Kristallsystem je 1 (und nur 1) Mineral ! Def.: abstraktes Gitter, Unterscheidung durch auftretende Drehachsen, spiegelebenen, Inversionszentren, Gittervektoren, Winkel 7 Kristallsysteme: triklin : Plagioklas monoklin : Gips rhombisch : Aragonit tetragonal: Zirkon hexagonal; Apatit rhomboedrisch: Turmalin kubisch: Pyrit 5. Was versteht man unter einer Kristallklasse ? Wieviel verschiedene Kristallklassen unterscheidet man ? Wieviele lassen sich mit Röntgenbeugungsmethoden voneinander unterscheiden ? Def.: Symmetriegruppen, die sich durch Kombination aller zulässigen Symmetrieoperationen ergeben, die mind. 1 Punkt invariabel lassen 32 Kristallklassen durch Beugungsverfahren lassen sich alle 11 Klassen (Laueklassen) unterscheiden, die Inversionssymmetrie aufweisen 6. Ein Mineral gehöre zur Kristallklasse 4mm. Zu welchem Kristallsystem gehört dieses Mineral ? Erläutern Sie die auftretenden Symmetrieelemente (Qualität, Anzahl, Orientierung) Kristallsystem: Tetragonal Symmetrieelemente: eine 4-zählige Drehung, parallel dazu zwei Spiegelebenen 7. Was versteht man unter Netzebenenscharen eines Kristalls ? Erläutern Sie dies am Beispiel der (102)-Schar. Netzebenenschar = gesamte menge der zu einer Netzebene (hkl) parallelen schar, hat charakteristischen Netzebenenabstand d(hkl)= Beispiel: (102)-Schar: alle Netzebenen, bei denen |h|=1, |k|=0,|l|=2, also (102), (102),(102),(102) der Strich gehört natürlich drüber, ich hab aber keine Ahnung wie das geht 8. Wie lautet die Bragg’sche Gleichung ? Erläutern Sie diese mittels einer Skizze ! 2d*sin(θ)=λ 9. Welche geowissenschaftlich relevante Anwendungen dieses Verfahrens kennen Sie ? Identifizierung eines unbekannten Minerals qualitative Phasenanalyse (auch Gesteine) quantitative Phasenanalyse (Minerale) konzentrationsbestimmung von Mischkristallen 10. Wie kann man Symmetrien (auch sehr kleiner !) Kristalle erkennen / nachweisen ? von ermitteln von d(hkl) über Pulververfahren (Röntgenbeugung) danach Bestimmung (hkl) 11. Was versteht man unter der „Struktur“ (eines Kristalls, Minerals) ? Elementarzelle + Motiv = Struktur eines Kristalls 12. Erläutern Sie das Prinzip der Kugelpackung für die (atomare) Strukturbildung ! Modellvorstellung: gleich große ‚harte’ Kugeln lagern sich aufgrund von Anziehungskräften dicht aneinander an, kurzreichweitige abstoßende Kräfte verhindern weiter Annäherung 13. Erläutern Sie das Prinzip der Lückenfüllung für (atomare) Strukturbildung ! Modellvorstellung: Lücken in Packungen, die teilweise oder ganz durch ‚kleinere’ Atome besetzt werden können; ‚passendes’ Ion wird durch Radienverhältnis der beiden Atomsorten bestimmt 14. Welche Bauprinzipien sind für den Aufbau von Silikatstrukturen wichtig ? Wie lassen sich Silikate strukturell klassifizieren ? Entscheidende Baugruppe: Si O44- Tetraeder, in Alumnosilikaten auch Al O45- Tetraeder, allgemein T O4 Tetraeder; Unterscheidung durch Grad der Vernetzung der T O4 Tetraeder, und den Einbau weiterer Kationen Gerüst =Tekto -silikate: alle Tetraeder verknüpft Schicht, =Blatt, =Phyllo -silikate: eine Tetraederspitze unverknüpft Ketten, =Ino -silikate: 2 ecken mit Nachbartetraeder verknüpft Bandsilikate: Verknüpfung aus n>2 Ketten Ring, =Zyklo -silikate: Ketten werden zum Ring geschlossen Gruppen, =Soro -silikate: kleine Baueinheit mit wenigen T O4 Tetraedern (meist 2) Insel, =Neso -silikate: Tetraeder isoliert, nur über andere Kationen verknüpft 15. Geben Sie zu den Mineralgruppen: Sulfide, Oxide, Inselsilkate, Schichtsilikate, Gerüstsilikate je 1 Beispiel - mit Angabe der Strukturformel- an. Strukturformeln lassen sich nirgendwo auftreiben, tut mir leid Sulfide: Pyrit Fe S2 Oxide: Hämatit Fe2 O3 Inselsilikate: Olivin (Mg,Fe)Si O4 Schichtsilikate: Muskovit K Al3 Si3 O10 [OH]2 Gerüstsilikate: Quarz Si O2 16. Zeichnen Sie in die abgebildete ebene Struktur alle Symmetrieelemente und die Elementarzelle ein (Bild) (b) Mineralogie, Petrologie, Vulkanologie (Dingwell/Masch/Fehr) 17. Woraus besteht Magma : (a) chemisch ? (b) physikalisch Korrektur von Prof. Masch: gemeint ist physikalische Eigenschaften chemisch: SiO2 (mind.50%), Al2O3 ,CaO, MgO, FeO, K2O, Na2O (Hauptbestandteile) physikalische Eigenschaften: Viskosität (=Zähigkeit), Temperatur, Dichte, Aggregatszustand (fest/flüssig) 18. Was ist magmatische Differentiation ? Prozess, bei dem ein einheitlich zusammengesetztes Stamm-Magma seine Zusammensetzung ändert , so dass daraus Gesteine unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung hervorgehen 19. Welche Eigenschaft von Magma beeinflusst am stärksten das Ausbruchverhalten eines Vulkans ? Begründen Sie Ihre Antwort ! Gasgehalt: beim Aufsteigen der Magma wird der Druck geringer => die enthaltenen Gase dehnen sich zunehmend aus, je mehr sie an die Oberfläche kommen=> im Magma baut sich Druck auf, der sich eruptiv entlädt Das was ich vorher geschrieben hab mit dem Quarzgehalt lässt er aber auch durchgehen, solang man eine schlüssige Erklärung abliefert, aber die habt ihr ja 20. Was versteht man unter „Polymorphe“ ? Nennen Sie Polymorphe für die 3 chem. Verbindungen: CaCO3, Al2SiO5, C Ein Element oder eine Verbindung tritt in zwei oder mehr Phasen oder Modifikationen auf: Ca C O3: Calcit, Aragonit Al2 Si O5: Disthen, Andalusit C: Graphit, Diamant 21. Welche Eigenschaften – außer der chemischer Zusammensetzung – können zur Identifizierung eines Minerals (mit unbekannter Struktur) herangezogen werden ? Härte Spaltbarkeit Strichfarbe Glanz Bruch Farbe Dichte 22. Erläutern Sie den Begriff und den Vorgang des Ionentausches. Nennen Sie 3 Beispiele mit Angabe der Strukturformeln. Ionentausch (Ionische Substitution, Diadochie) nennt man den Ersatz einer oder mehrerer Ionenarten in einer Kristallstruktur durch andere Ionen ähnlicher Größe und Ladung. Beispiele: Mg2+ <=> Fe2+ = Mg2 SiO4 <=> Fe2 SiO4 (Forsterit <=> Fayalit) Na+ <=> Ca 2+ = NaAl[Si3O8] <=> CaAl2[Si2O8] (Albit <=> Anorthit) Si4+ <=> Al3+ = NaAl[Si3O8] <=> CaAl2[Si2O8] (Albit <=> Anorthit) 23. In Mischkristallsystemen ergibt sich bei der Erstarrung aus Schmelzen ein großes Erstarrungsintervall. Skizzieren Sie ein entsprechendes Sytem (z.B. Forsterit/Fayalit oder Albit/Anorthit). Geben Sie den Liquidus und Solidus an, zeichnen Sie einen Abkühlungspfad bis zur vollständigen Erstarrung System der Plagioklase Albit / Oligoklas / Andesin / Labradorit / Bytownit / Anorthit Albit = NaAlSi3O8 Anorthit = CaAl2Si2O8 Merkregel ist AOALBA 24. Definieren Sie den Vorgang der Gesteinsmetamorphose ! Welche (physikalischen) Faktoren kontrollieren sie ? Veränderung eines Gesteins im festen Zustand in mineralogischer und chemischer Zusammensetzung, sowie im Gefüge oder in allen 3 Faktoren kontrollierende physikalische Faktoren: Temperatur Druck 25. Beschreiben Sie die geologische Konstellation, in der eine Regionalmetamorphose abläuft. Wo sind derzeit solche Konstellationen vorhanden ? Kruste (ozeanisch oder kontinental) wird subduziert; Konstellation an Plattenrändern vorhanden, z.B. ring of fire (Pazifik), Himalaya,... 26. Was versteht man unter einer thermometamorphen Aureole ? (Skizze anfertigen !) kommt nicht dran, ersetzt durch: welche metamorphen gesteine entstehen aus: kalkstein basalt tonstein Kalkstein: Marmor Basalt: Amphibolit, Eklogit, Grünschiefer, Hornblendegarbenschiefer,... Tonstein: Tonschiefer, Phyllit, Glimmerschiefer, Gneis ein plutonischer Körper dringt in Gestein ein. Durch die Temperatur wird das angrenzende Gestein neuen Bedingungen ausgesetzt => Kontaktmetamorphose läuft ab. die thermometamorphe Aureole ist dabei der Kontakthof 27. In welchen Gesteinsgruppen ist ein Granat zu finden ? Ein Granatmischkristall habe die Zusammensetzung (Angaben in Mol%): 15% Grossular, 47%Almandin, 38% Pyrop. Stellen Sie diese Zusammensetzung in einem Konzentrationsdreieck für ein ternäres System dar. In hochmetamorphen Gesteinen 28. Was versteht man unter Entmischung im festen Zustand ? Geben Sie 1 Beispiel an ! Wie erkennt man eine Entmischung megaskopisch ? Minerale kristallisieren aus geschmolzenem Magma aus und reichern sich am Boden der Magmenkammer an (Erzminerale) Man erkennt sie beispielsweise an Erzlagerstätten in magmatischen Gesteinen 29. Was beinhaltet das Konzept der metamorphen Fazies ? metamorphe Fazies: jeweilige Gruppierung von Gesteinen, die sich bei unterschiedlichen graden der Metamorphose gebildet haben: - gleicher metamorphosegrad, unterschiedliche Ausgangsgesteine => unterschiedliche metamorphe Gesteine - unterschiedlicher Metamorphosegrad, gleiche Ausgangsgesteine => unterschiedliche metamorphe Gesteine => Diagramm aus T und P, in das die Endprodukte eingeordnet werden und zu Fazieseinheiten gehören 30. Nennen Sie 6 metamorphe Minerale und für jedes ein metamorphes Gestein (Doppelnennungen möglich) Almandin (Pyrop, Grossular): Granatamphibolit Epidot: Epidotfels Amphibol: Amphibolit Calcit: Marmor Pyroxen: Granulit Omphacit: Eklogit 31. Welche 2 hauptsächlichen Fluide werden bei der Metamorphose freigesetzt/ zugeführt ? Wasser: Porenwasser: intergranular (=in den Poren) angesammeltes Wasser chem. gebundenes Wasser: z.B. CaSO4 * H2O CO2: Aus Kalksteinen und Marmoren 32. Was ist Schieferung ? Welche verschiedenen phänomenologischen Ausbildungen gibt es ? Bezeichnung für ein durch tektonische Beanspruchung hervorgerufenes Flächengefüge in Gesteinskörpern (c) Geologie – (Miller/Spaun/Rieder) 33. Welche Methoden der Erdbebenvoraussage kennen Sie ? Welche Methoden der Schadensminderung Vorhersage: direkte Spannungsmessung vp/vs wird größer Radon-Gehalt der Luft steigt vorbeben verhalten der Tiere langfristig: Statistik, Ansammlung von Spannung 34. Wie ensteht Schieferung ? Welche Arten der Schieferung kennen Sie ? Wie unterscheiden sie sich ? Entstehung durch druck im Gestein, hervorgerufen durch tektonische Beanspruchung und Metamorphose Transversalschieferung: parallel zur Achsenebene der Falten Crenulationsschieferung: mehrere Schieferungen nacheinander, ergibt mehrere Flächenscharen Kristallisationsschieferung: neue minerale sind während ihrer Bildung Spannung ausgesetzt und werden dadurch verformt 35. Was versteht man unter einer „flower structure ? erklärungsversuch, hab nix dazu gefunden außer das bild im millerskript Schieferung verläuft nicht parallel, sondern läuft auseinander 36. Beschreiben Sie die Vorgänge bei der Verwitterung von Sulfiden / …von Silikaten ? Silikate: Beispiel Feldspat (Orthoklas): K Al Si3 O8 repräsentativ für viele Silikatminerale Hydrolyse von Feldspat => Bildung von tonmineralen, Si O2 wird in Wasser gelöst und abtransportiert Hohe Säurekonzentration beschleunigt Verwitterungsvorgang =>schnelle Feldspatverwitterung im Boden Tonmineralbildung bei den meisten Silikaten, Ausnahmen: Quarz, einige Pyroxene und Olivine: gehen in Lösung, bzw. werden oxidiert und gehen als Hämatit und Quarz in Lösung Sulfide: find ich leider nix dazu 37. Welche gängigen Methoden der Klassifikation von Karbonatgesteinen kennen Sie ? genetisch-inhaltliche Nomenklatur: Riffkalk u. Massenkalk, Oolith, Schillkalk, Dolomit(stein); Mergel(stein) Gliederung nach Korngröße,-form und –art Calcidurit, Calcarenit, Calcilutit, Algenmatten u. Stromatolithe, Ovoide Klassifikation nach Dunham 38. Beschreiben Sie im Detail die Klassifikation von klastischen Sedimenten (DIN4022) ? Unterteilung in Ton (t) , Schluff (u), Sand (s), Kies (g), Steine (x), und Blöcke (y) Unterteilung von Schluff, sand und kies in fein, mittel und grob Abgrenzungen in Bezug auf die größe immer bei irgendwas mit 2 und irgendwas mit 63, angefangen bei 0.002mm (t/u) und aufgehört bei 200mm (x/y) 39. Wodurch unterscheiden sich voneinander: Konglomerat – Fanglomerat – Tillit ? Konglomerat: ziemlich homogene Korngröße, meist Kies; nur abgerundete Steine vertreten Tillit: ‚fossile Moräne’, vom Gletscher antransportiert, alle Korngrößen vertreten Fanglomerat: Schuttstrom in ariden Gebieten, kein Feinkorn vertreten (t/u), sonst alle Korngrößen 40. Was versteht man unter einer Bouma-Folge ? Beschreiben Sie deren Abschnitte. Gradierte feinkörnige Sedimente, charakteristische Abfolge abgelagerter Turbidite aus Suspensionsströmen Abschnitte: (von oben angefangen) E: Pelit D: obere parallelgeschichtete Lage C: rippelgeschichtete Lage B: untere parallelgeschichtete Lage A: massige graduierte Lage 41. Beschreiben Sie (kurz) die Begriffe: Olisthostrom, Riff, euxinische Fazies, Epilimnion,… Olisthostrom: Bezeichnung für einen Sedimentkörper mit chaotischem Gefüge, der aus einem der Schwerkraft folgenden submarinen Schlammfluss entstanden ist Riff: hügel- oder rückenförmige Struktur mit meist steilen hängen, gebildet von koloniebildenden kalkabscheidenden Organismen, heute meist von Korallen euxinische Fazies: in sehr sauerstoffarmen Milieu abgelagerte Sedimente; Abgabe von H2S ans Wasser, daher nur bakterielles Leben => keine Oxidation biogener Substanzen im Sediment => dunkle Farbe Epilimnion: obere Schicht in geschichtetem, stehenden Gewässer 42. Erklären Sie den Unterschied zwischen Schieferton und Tonschiefer ! Schieferton: sehr feinkörniges Sedimentgestein, bestehend aus Silt und Ton, das normalerweise entlang der primär angelegten Schichtflächen bricht (Kristalle sind ausgerichtet (aber nicht erkennbar) => Schieferung) tonschiefer: Schieferton, der ein niedriggradige Metamorphose durchlaufen hat (auch noch keine Kristalle sichtbar) 43. Definieren Sie Streichen und Fallen ! Streichen: Richtung der Schnittlinie einer Gesteinsschicht mit einer horizontalen Fläche, gemessen als Winkel gegen Nord; immer Werte zwischen 0° und 180°, mit Angabe der Himmelsrichtung; bei der Clar-Methode ohne Angabe der Himmelsrichtung, Winkel von 0°-360° Fallen: gemessen im rechten Winkel zum streichen ; Winkel, um den die Fläche gegen die Horizontale gekippt ist 44. Nennen Sie die 3 Hauptgruppen der Sedimentgesteine, geben Sie jeweils 2 Beispiele ! Tongesteine: Tonstein, Schieferton, Kaolin, (Ton)Mergel,... Sandsteine: Buntsandstein, Arkose, Grauwacke, Konglomerat,... Karbonatgesteine: Kalkstein, Dolomitstein, (Kalk)Mergel,.... 45. Wie sind die Korngrößen (in mm) von Ton, Schluff, Sand , Kies voneinander abgegrenzt ? Geben Sie auch die weitere Untergliederung möglichst genau an. T 0,002mm fU 0.0063mm mU 0.02mm gU 0.063mm fS 0,2mm mS 0.63mm gS 2mm fG 6.3mm mG 20mm gG 63mm X 200mm Y 46. Nennen Sie die verschiedenen Arten von Bindemitteln bei Sedimentgesteinen Calcit kieselige Bindemittel ferritische Bindemittel 47. Was versteht man unter Diagnese ? Welche Faktoren spielen dabei eine besondere Rolle? Physikalische und chemische Veränderungen, denen ein Sediment während der Kompaktion und Verfestigung unterliegt Faktoren: Druck- und Temperaturveränderungen 48. In der Geologie gibt es 2 gängige Methoden, die Raumlage von Flächen anzugeben. Formen Sie folgende Messdaten in die jeweils andere Schreibweise um: 50/30 NW, 78/62 SE ; 225/12 , 009/74 320/30 , 168/62 , 135/12 SW , 99/74 NE nur zur kontrolle, gefälligst selber rechnen 49. Erklären Sie die Entstehung von Hornsteinkonkretionen in Kalksteinen in einem mit kieseligen Skelettteilen vermischten Kalkschlamm geht die Kieselsäure in Lösung und wird abtransportiert; sie kristallisiert dann an Kristallisationskeimen (noch nicht gelöste Skelettteilchen oder Sandkörner) aus und bildet Konkretionen aus kryptokristallinem Quarz (=Hornstein) 50. Was versteht man unter Mergel ? Wie ist er in das Gliederungsprinzip der Sedimentgesteine einzuordnen ? Mischgestein Kalk-Ton; gehört zu Tongestein und zu Karbonatgestein; Nomenklatur je nach Konzentration Kalkmergel oder Tonmergel (nicht zwingend, Mergel langt auch) 51. Welche besondere Eigenschaft hat Steinsalz ? Welche geologischen Konsequenzen und Besonderheiten ergeben sich daraus. Sehr leicht löslich => Bildung von unterirdischen Hohlräumen, wenn Salzlagerstätte weggelöst wird Vollkommene Spaltbarkeit in 3 Richtungen Translationsfähigkeit Duktil (=plastisch verformbar) Dichte 2.1 => Dichteinversion (Salz wandert durch überlagerndes dichteres Gestein entlang von Klüften nach oben) e) Geophysik (Bunge) 52. Nennen Sie die drei verschiedenen Arten tektonischer Plattengrenzen konvergierende Plattengrenzen, divergierende Plattengrenzen (=mittelozeanische rücken), Transformstörungen 53. Welche 3 radioaktiven Elemente tragen den Hauptteil zur inneren Wärmeproduktion der Erde bei ? Uran (238U, 235U) Thorium (232Th) Kalium (40K) 54. Was versteht man unter dem Begriff „Geotherme“ ? Wie hoch ist der Temperatursprung durch die Lithoshäre ? kurve in einem Temperatur-Druck Diagramm, bzw. Temperatur-Tiefen Diagramm, beschreibt Temperaturänderung in der erde mit der tiefe hab da nicht so viel mitgeschrieben, und find nix zum temperatursprung durch die lithosphäre, bitte irgendwer anders beantworten 55. Was ist ein „Euler-Rotationspol“ ? Erläutern Sie das Konzept der Plattentektonik mit Hilfe der Euler-Rotationspole . Eulerpole: zwei diametral gegenüberliegende Punkte, die einen festen Abstand beibehalten müssen, wenn sich eine feste Schale über eine andere bewegt, ohne die Richtung zu ändern. Die Bewegung von jedem punkt kann als rotation um die die Eulerpole verbindende Achse beschrieben werden. Der Name leitet sich vom eulerschen Theorem ab, durch das sich diese Bewegung beschreiben lässt 56. Nennen Sie die 5 Hauptregionen des Erdinneren . komische frage, hab zwei antworten, weiß nicht welche stimmt, laut presssiever sollten beide stimmen 1. Lithosphäre oberer Erdmantel unterer Erdmantel äußerer Erdkern innerer Erdkern 2. Lithosphäre Asthenosphäre Erdmantel äußerer Kern innerer Kern 57. In welcher Region wird das magnetische Feld unseres Planeten erzeugt ? Welche dynamischen Prozesse werden für die Entstehung des Erdmagnetfeldes verantwortlich gemacht ? Entstehung im äußeren Erdkern (flüssiges eisen) Vermutung für Entstehung: flüssiges eisen wird durch Wärmeenergie aus dem inneren Kern in Bewegung versetzt => Konvektionsbewegung induziert Magnetfeld und erzeugt elektrischen Strom, der den Prozess in gang hält 58. Nennen Sie die 4 Arten seismischer Wellen, die Sie in der Ringvorlesung kennengelernt haben. Wie unterscheiden sich diese Wellenarten ? Körperwellen: P-Wellen: komprimieren das Medium (=Longitudinalwelle) in Festkörpern und Flüssigkeiten S-Wellen: scheren das Medium (=Transversalwelle) nur in Festkörpern Oberflächenwellen: Love-Wellen: Untergrund bewegt sich horizontal, ohne vertikale Komponente Rayleigh-Wellen: vertikale Bewegung der Bodenteilchen in einer retrograd eliptischen bahn, die mit zunehmender tiefe unter der Oberfläche endet (e) Geochemie (Hegner/Rocholl) 59. Welche geowissenschaftliche Fragen können mit den „Werkzeugen der Geochemie“ untersucht werden (4 Beispiele) ? Datierung von Gesteinen und Mineralen mit Rb-Sr-, Sm-Nd-, U-Pb-, Pb-Pb-Methoden; Datierung von Metamorphosen, Krustenbildungsprozessen und tektonischen Ereignissen; und siehe Antwort 61 Werzeuge der Geochemie :Stabile und radiogene Isotope . Haupt- und Spurenelemente , 60. Nennen Sie die wichtigsten geochemischen Reservoire und ihre wichtigen Elemente (je 4) lässt sich auch nix dazu finden 61. Was sind radiogene Isotope ? Nennen Sie 2 ! Was kann mit ihnen untersucht werden ? Nennen Sie 2 Anwendungsbeispiele! Radioaktive Isotope haben einen instabilen Kern und zerfallen ( Kernzerfall ) unter Aussendung von Strahlung in stabile Tochterisotope ( radiogen ).Die einzelnen Isotpoe besitzten verschiedene Halbwertszeiten.--> Alterbestimmung z.B. 14 C Radiocarbonmethode mit einer halbwertszeit von ca. 5500 Jahren. 238 U radioaktiv wird zu 206 Pb ( stabiles Tochterisotop )mit Halb. von 4,5*10 hoch 9 Radiogene Isotope von Sr, Nd, und Pb werden in der Geochemie sowohl zur Datierung von Gesteinen, Mineralen und geologischen Ereignissen verwendet, als auch zur Bestimmung von Herkunft, Genese und Mischungsprozessen als Tracer eingesetzt. 62. Aus welchem Gestein/Material ist die Erde enstanden ? Entstehung aus Planetesimalen, differenziert in Fe/Ni im Kern und Silikatgesteine in den äußeren Bereichen (Mantel, Kruste) 63. Wie und wo enstehen Elemente ? In der Sonne entsteht über Fusion von Wasserstoff Helium. Die dabei frei werdende Energie spendet uns Wärme und Licht und ist somit unmittelbare Voraussetzung für unser Leben. Die Sterne liefern aber auch die Bausteine für das Leben - die chemischen Elemente. Durch Fusionsreaktionen von kleineren zu immer größeren Kernen können in ihrem Inneren nach und nach alle Elemente bis zum Eisen gebildet werden. Danach kommt die Fusion zum Stillstand, da bei der Verschmelzung zu noch schwereren Elementen Energie benötigt wird. Die schweren Elemente werden entweder in Roten Riesen oder in Supernovas gebildet . 64. Nennen Sie die typischen Gesteine der kontinentalen und der ozeanischen Kruste ? Welche Hauptelemente charakterisieren die Gesteine (jeweils 4 Beispiele !) Nach Schumann (1957) (bis 16 km Tiefe): 95 % Magmatite 1% Sedimente 4 % Metamorphite Magmatite: z.B. Granit, Diorit, Gabbro (Plutonite), Trachyt, Porphyrit, Basalt (Vulkanite) Sedimente: z.B. Schieferton, Mergel, Breccie, Konklomerat, Steinsalz, Steinkohle Metamorphite: Gneis, (Ton)schiefer, Amphibolit, Quarzit, Phyllit Unterscheidung ozeanisch-kontinental: Sima ist typisch für ozeanische Kruste und ein Silicium-Magnesium-Gestein, vor allem Basaltoide Kontinental: Sial: Silicium-Aluminium-Gestein, vor allem Granitoide 65. Erläutern Sie die Begriffe Hauptelemente und Spurenelemente 1. Spurenelemente sind chemische Elemente die vom Organismus für lebenswichtige Stoffwechselfunktionen in geringen Mengen benötigt werden. Sie müssen dem Körper regelmäßig zugeführt werden Allgemein anerkannt als Spurenelemente sind: Arsen Chrom Eisen Fluor Iod Kobalt Kupfer Mangan usw. 2. Im geologischem Sinn Hauptelemente: Elemente mit einem Vorkommen von mehr als 1% Häufigkeit. Nebenelemente: Elemente mit einem Vorkommen zwischen 0.1 und 1% Häufigkeit Spurenelemente: Elemente mit mit einem Vorkommen von weniger als0.1% Häufigkeit 66. Welche Elemente sind in der Geochemie der stabilen Isotope von Bedeutung (3 Beispiele) inkompatible lithophile (=gesteinsbildende) Elemente: Größe und/oder Ladung unterscheiden sich deutlich von Größe und/oder Ladung des ersetzten Ions , dadurch wenig feste Verankerung im mineral => gehen bei Anatexis als erstes in die schmelze über ; beispiele: K, Rb, Sr, Ba, Ta, Hf, U, Pb, seltene erden außerdem: Wasserstoff , Kohlenstoff ,Sauerstoff 16O, 18O, Schwefel 32S ,34S 67. Welche geowissenschaftlichen Fragen können mit stabilen Isotopen untersucht werden ? Die Isotopenverhältnisse stabiler Nuklide von C, N, O , S und H erlauben Rückschlüsse auf genetische Beziehungen, Entstehungstemperaturen, geochemische Prozesse und klimarelevante Fragestellungen 68. Nennen Sie die 4 häufigsten in Meerwasser gelösten Elemente Kalk, Dolomit, Gips (+Anhydrit), Steinsalz (Halit) (ich hoffe hier sind nicht die chemischen Elemente gemeint, das würde aber wenig Sinn machen.) Wenn doch würde ich daraus herleiten: Na, Cl, Ca, O 69. Woher stammen die im Meerwasser gelösten Elemente ? Der Regen löst die Minerale aus den Boden und Oberflächen. Die gelösten Minerale sammeln sich in Flüssen und fliessen in Seen und Meere. 70. Wie kann man das absolute Alter von Gesteinen bestimmen ? .Kalium-Argon-Methode Mit dem Zerfall von radioaktivem Kalium 40 zu Argon 40 und Calcium 40 können Gesteine mit einem Alter von 200 bis 800 Millionen Jahren (mit Argon) bzw. von eins bis zwei Milliarden Jahren (mit Calcium) datiert werden. Kalium 40 kommt weit verbreitet in häufigen gesteinsbildenden Mineralien wie Glimmern, Feldspäten und Hornblenden vor. Problematisch ist das Entweichen von Argon, wenn das Gestein Temperaturen über 125 °C ausgesetzt war, denn dadurch wird das Messergebnis verfälscht. Rubidium-Strontium-Methode Mit dieser sehr genauen und zuverlässigen Methode können die ältesten Gesteine datiert werden. Sie basiert auf dem Zerfall von Rubidium 87 zu Strontium 87 und wird häufig auch dafür eingesetzt, um Kalium-Argon-Datierungen zu überprüfen, da sich Strontium bei geringer Erwärmung nicht verflüchtigt, wie es beim Argon der Fall ist.