Kombination aus Lern- und Ausdrucksverhalten - Barbara-Julia-BJ

Werbung
Kombination aus Lern- und Ausdrucksverhalten in direktem Bezug
zur Arbeit mit dem Hund im Trainingsalltag
Vorraussetzung für erfolgreiches Training:
o Wissen über die Lerntheorien
o Struktur im Training (Was will ich heute üben? Wie gehe ich vor?)
LERNEN
 Lernen bedeutet, das eigene Verhalten den Gegebenheiten der Umwelt
anzupassen.
 Lernen dient der Optimierung des eigenen Zustands
 Lernen findet ständig statt, 24 Std. am Tag, 7 Tage die Woche (=> 24 Std.am
Tag/7 Tage die Woche konsequent in der Erziehung sein und bleiben!)
 Reize werden über alle Sinnesorgane aufgenommen (Körpersignale, Stimme,
Geruch usw.)
Beispiel: Hund läuft im Training super, am Prüfungstag ist Übungsplatz voll
neuer Gerüche (Essen, fremde Hunde/Menschen), Geräusche, Personen.
Hund merkt sich sehr schnell, dass diese Veränderungen in der gewohnten
Umgebung im Endeffekt bedeuten: Ich muss gleich arbeiten, aber es wird
dafür keine Belohnung geben! (Prüfung eben)
INDIVIDUELLE FITNESS
Unter individueller Fitness versteht man das Grundmotiv, die eigenen Gene in die nächste
Generation weiterzugeben.
Daraus folgt das Bedürfnis, lebensnotwendige Ansprüche wie Raum, Nahrung, Wasser,
Fortpflanzungspartner etc. (=Ressourcen) zu erwerben oder gegen Konkurrenten zu
verteidigen (=Ressource Holding Potential).
Hierfür kann aggressives Verhalten notwendig sein.
Unsere Hunde müssen sich weder um einen Schlafplatz (schönes weiches Bettchen,
mindestens eines pro Hund), Spiel (Ball vor die Füße werfen, man wirft, weil dem Hund
machts ja Spaß), Aufmerksamkeit (Kopf auf die Knie legen, automatisch wird gestreichelt)
und Futter (Napf wird regelmäßig gefüllt und vorgesetzt) kümmern, wir nehmen ihnen all
das ab.
Hunde sollten ruhig für ihre Ressourcen arbeiten können und dürfen, z.B. gibt’s das Futter
nicht mehr aus dem Napf, sondern aus der Hand, in kleinen Portionen als Belohnung für
gewünschtes Verhalten. Dabei unbedingt konsequent bleiben, nicht nach einem Tag
aufgeben, weil Hund nichts für sein Futter tun will. „Fressen müssen sie alle! Irgendwann
fressen sie schon, auch wenn’s im Extremfall 2 Wochen dauern kann…!“
ASSOZIATION
„Zwei Ereignisse, die gleichzeitigen bzw. in sehr kurzem zeitlichen Abstands voneinander
geschehen, werden im Gehirn in Verbindung gebracht.“
Schwierigkeit: das Timing!
Assoziationszeit:
Gehirnbereich
Hören
Hörzeichen:
Sitz
3 Sek. lang aktiv
--------------------------------
beide Bereiche gleichzeitig
nur 1 Sek. lang aktiv
Gehirnbereich
Bewegung
Handlung:
Hinsetzen
3 Sek. lang aktiv
Die Reaktion des Hundeführers auf das Zusammenspiel von Hörzeichen und Handlung
sollte Idealerweise in der Sekunde erfolgen, da beide zuständigen Bereiche im Gehirn aktiv
sind, allerspätestens innerhalb von 3 Sekunden! Kommt die Reaktion später ist für den
Hund keine Verknüpfung zwischen seinem Verhalten und der Belohnung (oder Strafe)
mehr möglich!
KLASSISCHE KONDITIONIERUNG
Reflexe des Organismus werden auf vormals unbedeutenden Auslösereiz hin konditioniert.
Z.B.
 beim Lösen des Welpen dieses jedes Mal mit den Worten „Mach Pipi!“ begleiten,
irgendwann reicht es „Mach Pipi!“ zu sagen, und der Hund weiß, was er tun soll.
 Jedes mal, wenn Futternapf gefüllt wird, fängt Hund zu speicheln an, in Erwartung des
Futters. Irgendwann reicht das Geräusch des Futterschrankes/Kühlschrankes, und
Hund fängt vermehrt zu Speicheln an
 Anziehen von bestimmten Kleidungsstücken/Schuhen hat Hund mit Gassi-Gehen/zum
Hundeplatz fahren verknüpft und dreht sichtlich auf.
 Clicker (erst clicken, dann belohnen, nicht andersrum! Und nie Belohnung nach Click
vergessen!
 Hund „kann“ gar nicht mehr anders, als auf den Auslösereiz reflexartig zu reagieren.
INSTRUMENTELLE / OPERANTE KONDITIONIERUNG
Es werden Assoziationen geknüpft zwischen bestimmter (und kontrollierter!) Handlung des
Hundes und einer bestimmten Reaktion der Umwelt auf diese Handlung.
Der Hund lernt über Konsequenz seines eigenen Handelns (zum Vor- oder Nachteil, sprich
Belohnung oder Strafe)
z.B. shapen mit dem Clicker: Hund erprobt, was von ihm erwartet wird, tastet sich mit Hilfe
der Clicks an das gewünschte Endverhalten heran. Bietet er nichts oder das falsche an,
gibt es keinen Click und keine Belohnung (= Strafe).
BELOHUNG & STRAFE
Belohnung und Strafe sind die Motive für den Hund, ein bestimmtes Verhalten öfter oder
seltener zu zeigen.
Belohnung bewirkt, dass ein bestimmtes Verhalten öfter gezeigt wird.
(z.B. „Jackpot“-Leckerli, Spiel mit Lieblingsspielzeug)
Strafe bewirkt, dass ein bestimmtes Verhalten seltener gezeigt wird.
(z.B. unerwünschtes Verhalten abbrechen – Welpe will auf Teppich pinkeln ->hoch
nehmen, raus tragen = Verhalten wurde unterbrochen; oder Belohnung vorenthalten –
Kommando wird nicht/nicht korrekt ausgeführt -> Leckerli/Spiel wird vorenthalten)
„positive“…
(i.S.v. zufügen)
„negative“…
(i.S.v. entfernen)
Belohnung
Etwas Angenehmes wird
zugefügt
Etwas Unangenehmes wird
entfernt
Strafe
Etwas Unangenehnes wird
zugefügt
Etwas Angenehmes wird
entfernt
„etwas Angenehmes zufügen“ oder „etwas Angenehmes entfernen“ sind die effektivsten
Arten von Belohnung und Strafe.
Wird etwas Angenehmes entfernt (oder vorenthalten) wird die Erwartungshaltung des
Hundes enttäuscht = Frustration.
Jeder Hund geht unterschiedlich gut mit Frustration um, hat seine individuelle
Frustrationsgrenze.
KONTEXT DES LERNENS
Hunde lernen kontextspezifisch, das heißt zu Anfang einer Konditionierungssequenz
spielen alle Umweltreize eine Rolle, der Hund filtert nicht erst nach und nach den
eigentlichen Auslösereiz heraus. Neue Situationen daher immer erst in möglichst reizarmer
Umgebung lernen, erst bei Sicherheit in der fehlerfreien Ausführung langsam die
Umgebungsreize, die Dauer der Übungseinheit und die Anzahl der erwarteten
Ausführungen erhöhen…
Die Belohnung für den Hund während der Übung nicht immer bereits am Körper tragen. Der
Hund fängt bald an, den Hundeführer vor dem Üben mit der Nase zu erkunden, ob dieser
nach Futter oder dem Spielzeug riecht, sich das Arbeiten also lohnt…
HABITUATION
Habituation meint, den Organismus an einen bestimmten Umweltreiz gewöhnen so dass
der Hund diesem keine Beachtung mehr schenkt, weil er für diesen nur geringe Bedeutung
hat.
 nicht alles belohnen, in der Absicht, dem Hund dadurch eventuelles Unbehagen zu
nehmen.
Beispiel: vorbeifahrende Straßenbahn. Wird währenddessen belohnt und beruhigt,
bekommt die Straßenbahn Bedeutung, und Hund fordert künftig beim Anblick einer
Straßenbahn Aufmerksamkeit bzw. Belohnung ein. Stattdessen vollkommen
unbeeindruckt daran vorbeigehen, als wäre sie gar nicht da, dem Hund so die Sicherheit
vermitteln, das ist nichts, worüber du dir Gedanken machen musst!
Habituation darf nicht mit Ablenkung gleichgesetzt werden.
Beispiel: Rüde versucht, auf entgegenkommenden Rüden loszugehen. Wird Hund mit
Belohnung vom anderen Rüden abgelenkt, verknüpft Hund „wenn ich anderen Rüden
fixiere, bekomme ich meine Belohnung!“. Stattdessen sollte ein Alternativverhalten
verlangt werden, und für die korrekte Ausführung dessen wird der Hund dann belohnt.
Dadurch ist der Hund genauso vom anderen Hund abgelenkt, wird aber für etwas ganz
anderes belohnt.
SENSIBILISIERUNG
Der Gegensatz zur Habituation:
Es findet keine Gewöhnung statt, sondern eine Verstärkung der Reaktion auf den Reiz.
I.d.R. kommt das bei Reizen vor, die wichtig für den Organismus sind, indem sie eine
Gefahr signalisieren könnten.
Normale Reaktion auf einen Reiz:
Auslösereiz
starker Anstieg der
Aufregung/Erregung
Entspannung bis zum Normalzustand
Problematische Reaktion auf einen Reiz:
Schematische Darstellung des „sich hoch-schraubens“, der Hund reagiert auf
Auslösereize, noch bevor die Aufregung vom letzten Reiz abgeklungen ist, bzw.
Entspannungsphase dauert zu lange, und nächster Reiz tritt schon ein.
Farbbedeutung analog obiges Schema
LERNEN VON IRRELEVANZ / LATENTE INHIBITION (=unterschwellig gehemmt)
 Ähnlich der Habituation
 Bestimmte Signale verlieren an Bedeutung, da sie ständig wahrgenommen
wurden/werden, ohne dass sie eine Bedeutung für den Hund hatte
z.B. Hörzeichen „sitz!“ für Welpen, der den Bewegungsablauf dazu noch nicht kennt,
und somit die Bewegung und das Hörzeichen nicht verknüpfen und ausführen kann,
wenn der Hundeführer trotzdem wiederholt „sitz!“, „Sitz!“, „SITZ!“ sagt, klingt das für
den Hund wie ein Nebengeräusch…(„blablablablabla……“)
Darum die Hörzeichen in der Ausbildung nicht zu früh einsetzen und nicht
verschwenderisch damit umgehen!
 Unterschied zur Habituation: viel seltener „spontane Erholung“
 Viele Hörzeichen werden zu oft ohne Konsequenz verwendet oder kommen im
normalen Sprachgebrauch sehr oft vor (z.B. „Komm her!“)
 Menschen sind zu unkontrolliert im Sprachgebrauch, so dass die Sprache als
„Marker“ (Clicker-Ersatz) nicht sinnvoll ist. Z.B. „Komm (1.) hier (2.) rüber(3.)!“,
ärgerlicher Tonfall beim Heranrufen
„Erstaunlich, wie viele Hunde lernen, obwohl sie ausgebildet werden….!“
(Zitat unbekannten Verfassers)
übrigens: Der Leinenruck belohnt nur den Hundeführer (über klassische Konditionierung),
da das unangenehme Ziehen im Arm im Moment des Rucks (zumindest kurzzeitig)
verschwindet…!
LÖSCHUNG
-
Klassische Konditionierung: Wenn der Auslösereiz (Kommando) in 50% oder mehr
der Fälle nicht mehr mit der Belohnung gepaart wird, tritt die Löschung des erlernten
und konditionierten Verhaltens ein.
-
Instrumentelle Konditionierung: Erfährt ein Verhalten keine Reaktion (egal ob
Belohnung oder Strafe) aus der Umwelt, wird es gelöscht.
Bei selbstbelohnenden Verhaltensweisen hilft nur „positive“ Strafe, nicht das Ignorieren
(weglassen von Angenehmen)
BEEINFLUSSENDE FAKTOREN
1. Motivation
2. Deprivation (z.B. ein hungriger Hund arbeitet lieber als ein satter, Aufmerksamkeit ist
eine wichtige Ressource, die man sich verdienen muss)
Der Deprivationslevel muss für die jeweilige Belohnung groß genug sein
3. Belohnung
4. Timing
5. Strafe
Zuerst muss der Hundeführer sich vergewissern, dass er das Kommando nicht
missverständlich gab oder seine Körpersprache im Widerspruch zum Kommando
stand.
Ist dies nicht der Fall, dann müssen folgende 4 Merkmale erfüllt werden:
1. Strafe muss so schnell erfolgen, dass sie mit der Handlung verknüpft werden
kann (s.o. Assoziationszeit)
Und
2. Strafe muss stark genug sein, um die Handlung zuverlässig zu unterbinden,
aber nicht so stark, dass der Hund emotional daran zerbricht (=erlernte
Hilflosigkeit -> Beschwichtigung, Meideverhalten)
Und
3. Strafe muss immer erfolgen, wenn die unerwünschte Handlung gezeigt wird
(Konsequenz!)
Und
4. Strafe darf nur mit dieser unerwünschten Handlung verknüpft werden!
KONTRASTEFFEKTE
Positiver Kontrast:
Hund erwartet „unspektakuläre“ Belohnung (z.B. Trockenfutter) und bekommt statt
dessen Super-Leckerli (z.B. Käse)
 Hund strengt sich nächstes mal mehr an in Erwartung des tolleren Leckerlis
Negativer Kontrast:
Hund erwartet Super-Leckerli (z.B. Käse) und bekommt stattdessen
„unspektakuläre“
Belohnung (z.B. Trockenfutter)
 Hund strengt sich nächstes Mal weniger an („Lohnt sich ja eh nicht…“)
INTERMITTIERENDE BELOHNUNG
Es wird nach einem für den Hund nicht durchschaubaren Prinzip bestätigt (vgl.
Anziehungskraft von Lotto-Spielen, Geldspielautomaten usw.)
Unterschiedliche Ansatzpunkte:
1. Zeitintervalle (mal schneller, mal später bestätigen)
2. Anzahl des gezeigten Verhaltens (mal nach 5 Schritten, mal nach 30 Schritten
bestätigen; nicht vergessen: auch mal nach dem ersten Schritt!)
3. „Try harder“: Hund gelegentlich „schmoren“ lassen, Belohung kommt nicht wie
erwartet und gewohnt, sondern etwas später (z.B. sonst wurde nach 10
Schritt „Fuß“ bestätigt. Diesmal nach 14. Hund „überlegt“ nach dem 10ten
Schritt „Wo bleibt die Belohnung? Ich werde immer nach 10 Schritt belohnt!
Gleich kommts! Hat sich bloß verzählt! Nach dem nächsten Schritt sicher!
Aber jetzt dann gleicht!....“ Somit wurde das Belohnungsniveau auf
„mindestens 14 Schritt“ erhöht (bzw. zur Abwechslung natürlich analog zu
oben, auch mal früher. Aber der Durchschnitt hat sich um 4 Schritte erhöht!
Auch bei ungewünschtem Verhalten anwendbar (z.B. ruhig Abliegen -> Zeit
verlängern, in der Hund ruhig liegen bleibt)
Der Hund wird dadurch in eine gespannt Erwartungshaltung versetzt. Bleibt nun die
erwartete Belohung aus, kommt es zu Frustration des Hundes. Bis zu einem gewissen Maß
ist dies der Motivation förderlich, der Hund strengt sich mehr an.
Ist der Hundeführer jedoch inkonsequent und beendet die Frustphase vorzeitig, indem er
die vorenthaltene Belohnung trotz (noch) nicht korrektem Verhalten zukommen lässt (z.B.
„Fuß“-Gehen, als die Belohnung nach der üblichen Schrittzahl ausbleibt, fängt Hund aus
Frust zu kläffen oder schnüffeln an. Wenn der Hundeführer jetzt, damit Ruhe ist, die
Belohnung zuteil werden lässt, kommt es zur Frustrationslöschung (Extinction Burst). Die
hilfreiche Frustration wird abgebrochen und war umsonst…
Wichtig ist, z.B. beim „Shapen“, das Ja-Nein-Prinzip, sprich, dem Hund bei zu hoch
steigendem Frust durch verbale oder körperliche Hinweise auf den wichtigen Weg zu helfen
(vgl. Kalt – Warm – wärmer – heiß! Beim Topfschlagen…)
UNERWÜNSCHTES VERHALTEN
Folgende Möglichkeiten zum Umgang mit unerwünschtem Verhalten:
 konditioniertes Meideverhalten (z.B. Erschrecken mittels Wasserpistole oder
Trainingsdiscs während der Ausführung des unerwünschten Verhaltens)
 Abbruchsignal: = letzte Warnung, wenn Verhalten nicht sofort abgebrochen wird, gibt es
keine Belohnung für den Hund
Aufbau des Abbruchsignals:
 Aufbauen einer Erwartungshaltung beim Hund, sprich rasches Füttern mehrerer
Leckerli hintereinander (vgl. Clickerkonditionierung), gerne auch mit „Click“
 Wenn Hund gespannt und vorfreudig auf das nächste Leckerli wartet, bleibt die
Futterhand zu (Frust wird aufgebaut), und das neue Abbruchkommando (z.B.
Off!, Stop!) wird genannt.
 Versucht der Hund währenddessen nicht krampfhaft, an das Futter in der Hand
zu kommen, sondern hält sich zurück, wird aus der anderen Hand bestätigt!
 Hund muss wissen, ertönt das Abbruchsignal hat er keine Chance mehr auf seine
Belohnung. Die Übung wird noch mal von vorne gemacht, diesmal aber richtig,
diesmal hoffentlich mit dem „Try harder“-Prinzip: diesmal strengt er sich mehr an,
um an die Belohnung zu kommen
KOMPLEXE HANDLUNG





Längere Übungen in einzelne, kurze Sequenzen teilen und erst beim sicheren
Beherrschen aneinanderreihen
Bei Handlungsketten/Sequenzen (=Chaining) rückwärts oder vorwärts aufbauen.
Rückwärts bietet sich meist an, da im Anschluss an eine neue Sequenz eine bereits
bekannte, sicher beherrschte folgt.
Freiformen (Shapen)
Hilfen geben (wenn Frust zu groß wird) =Prompting
Bei sehr schwierigen, komplizierten Übungen die Sequenzen so klein wie möglich
halten, um möglichst zu vermeiden, strafend eingreifen zu müssen
Am Beispiel: Apportieren
-
Apportel ins Maul geben, ruhiges Festhalten bestätigen und Sequenz festigen
Vorsitz (oder Grundstellung) mit Apportel im Maul
Apportel ins Maul legen, rückwärts vom Hund 1m weggehen, Hund diesen Meter
samt Apportel zum Hundeführer gehen lassen, Vorsitzen
Entfernung steigern
Apportel vor Hund legen, aufnehmen und vorsitzen lassen
W.o.., aber mit steigender Entfernung zw. Hund und Hundeführer
W.o., aber Hundeführer wartet nicht mehr in Blickrichtung, sondern hinter dem Hund
auf dessen Rückkehr
Hund wartet, während Hundeführer Apportel auslegt (erst geringe Entfernung,
langsam steigern), nach Freigabe durch den Hundeführer läuft Hund zum Apportel,
nimmt es auf, dreht um, kommt zum Hundeführer zurück und sitzt vor
LERNPROZESS
Im Allgemeinen gibt es vier aufeinander folgende Lernphasen:
o Erwerben: Hund lernt neuen Bewegungsablauf kennen, vor allem die dazu
notwendige Koordination seines Körpers
o Fluss: Hund muss nun nicht mehr über den Bewegungsablauf nachdenken, er weiß
mittlerweile, welche Muskelgruppen beansprucht werden, und wann sie eingesetzt
werden müssen
o Generalisation: der verinnerlichte Bewegungsablauf (bislang in reizarmer
Umgebung) wird nun unter „erschwerten“ Bedingungen geübt (z.B. anderer
Untergrund, andere Menschen oder Hunde in der Nähe usw. Zeigt der Hund
schließlich auch in diesen Situationen, dass er das Verhalten gefestigt und
verinnerlicht hat, kann Kommando eingeführt werden (dann wieder in reizarmer
Umgebung beginnen)
o Aufrechterhaltung: das erlernte Verhalten muss immer wieder „aufgefrischt“
werden, bzw. mittels intermittierender Belohnung für den Hund lohnend und
spannend bleiben
AUFBAU EINER TRAININGSEINHEIT
1. Was will ich lehren? Ziele so detailliert wie möglich formulieren!
Nicht: Hund soll sitz machen,
sondern: Hund soll sofort, wo er grad ist, seinen Po auf den Boden setzen und
dort sitzen bleiben, bis ich die Übung beende
2. Womit kann ich den Hund belohnen? Futter oder Spiel? Welches?
3. Wie lange kann sich der Hund konzentrieren? Lieber öfter und kürzer üben,
als seltener, dafür zu lange
4. In welchem Ausbildungsstadium befindet sich der Hund?
5. Wie kreativ ist der Hund? Kann er die Übung selbst erarbeiten? Zumindest
teilweise?
Zu 1.,
Beispiel Trainingsplan
Trainingsobjekt
z.B. Unterordnung
Element 1
z.B. Apport
Element 2
z.B. Fußarbeit
Unterelement 1
zB Festhalten App
Unterelement 2
z.B. Blickkontakt
Element 3
z.B. Vorsitz
Unterelement 3
Gerade sitzen
Struktur:
Motivation
Klass. Konditionierung (z.B. auf Helfer)
Instrum. Konditionierung (auf den verhaltensauslösenden Reiz)
Diskriminativer Stimulus (z.B. Körperhilfen, müssen wieder abgebaut
werden; außerdem Steigerung von Ablenkung, Dauer, Schwierigkeit)
Belohnung
Aufbau (Zusammensetzung der Übung aus einzelnen
Sequenzen)
Verhältnis/Intensität von Diskriminativer Stimuli und Ablenkung/Schwierigkeit/steigende
Dauer:
diskriminative Stimuli,
z.B. Körperhilfe
Schwierigkeitsgrad
Ablenkung
Dauer
Hilfen werden mit der Zeit abgebaut, während zeitgleich die Ablenkung usw. erhöht wird.
Herunterladen