Chemie-Praktikum Versuch 12/7 Datum: Experimente zu Enthalpie und Entropie Protokoll: Mitarbeiter: Grundlagen: In welche Richtung chemische Experimente ablaufen, entscheiden zwei Prinzipien: Prinzip vom Energieminimum; Prinzip vom Entropiemaximum. Die beiden Prinzipien können einander gleich- oder entgegengesetzt gerichtet sein. Sie sind verknüpft durch die Gibbs-Helmholtz-Gleichung: G = H – T . S Eine Reaktion kann dann ablaufen, wenn G < 0, d. h. wenn sie exergonisch ist. Aufgaben: Prüfe die Temperaturänderung a) Beim Auflösen von Kaliumnitrat in Wasser b) Beim Umsetzen von Kaliumhydrogencarbonat mit Salzsäure c) Bei der Reaktion von kristallwasserhaltigem Bariumhydroxid mit Ammoniumthiocyanat (NH4SCN) d) Beim Verdunsten von Diethylether (feuergefährlich!) e) Beim Auflösen von kristallwasserfreiem Kupfersulfat in Wasser f) Beim Auflösen von kristallwasserhaltigem Kupfersulfat in Wasser g) Bei der Reaktion von Natriumhydrogencarbonat mit Zitronensäure Geräte: Thermometer (Messbereich von etwa -20C bis etwa + 50°C, Reagenzgläser mit Ständer, ein 250ml-Becherglas, ein 250ml-Erlenmeyerkolben, Spatel, Pipette, Watte. Chemikalien: Kaliumnitrat, Kaliumhydrogencarbonat, Salzsäure, Natriumhydrogencarbonat, Citronensäure, kristallwasserhaltiges Bariumhydroxid, Ammoniumthiocyanat, Kupfersulfat wasserfrei, kristallwasserhaltiges Kupfersulfat, Diethyether (Vorsicht, keine offenen Flammen!) dest. Wasser. Durchführung: Vor Beginn des jeweiligen Versuchs wird die Temperatur jedes Ausgangsstoffs gemessen und dann der Temperaturverlauf während der Reaktion verfolgt. a) Kaliumnitrat in Wasser In ein Reagenzglas füllt man zwei Daumenbreiten dest. Wasser und gibt spatelweise Kaliumnitrat zu, bis sich nichts mehr löst. b) Kaliumhydrogencarbonat mit Salzsäure In ein Becherglas (250 ml) gibt man eine Daumenbreite verd. Salzsäure vor und fügt spatelweise Kaliumhydrogencarbonat zu. Welche Beobachtung kann man machen? c) Bariumhydroxid mit Ammoniumthiocyanat In einem Erlenmeyerkolben (250 ml) je 4 Spatel Bariumhydroxid-Oktahydrat und Ammoniumthiocyanat zusammengeben und kräftig schütteln. Temperaturänderung, Änderung des Aggregatzustands und Gasentwicklung feststellen. d) Gib etwas Diethylether auf einen Wattebausch und lege ihn um die Thermometerkuppe (Abzug!). Beachte die Temperaturänderung. Achte beim Umgang mit Ether darauf, dass keine offenen Flammen in der Nähe sind! e) Mit wasserfreiern Kupfersulfat verfährt man wie bei a) f) Auch beim Lösen des Kupfersulfat-Pentahydrats geht man wie bei a) vor, muss aber vorher sicherstellen, dass die beiden Ausgangsstoffe die genau gleiche Temperatur haben. g) Im 100ml-Erlenrneyerkolben aus 2 Spateln Zitronensäure und ca. 30 ml Wasser eine Lösung herstellen. Spatelweise Natriumhydrogencarbonat zugeben. Auswertung: Zu jedem Versuch: 1) Temperaturangaben 2) Genaue Versuchsbeobachtungen 3) Vermutung für jeden Versuch, warum die Reaktion in dieser Richtung verläuft 4) Bei chemischen Reaktionen: Reaktionsgleichung aufstellen Zusatzfragen: 5) Berechne für den Versuch d) den Wert von G KNO3 K+ NO3-aq Hf = -493 KJ /mol Hf = -251,2 KJ /mol Hf = -207 KJ /mol S = 133 J/K.mol S = 104 J/K.mol S = 146 J/K.mol 6) Ein Vergleich der Standardentropien einiger salzartiger Stoffe mit denen ihrer hydratisierten Ionen ergibt, dass in vielen Fällen die Reaktionsentropie positiv ist, in anderen Fällen aber auch negativ. Woran könnte das liegen? Falls noch Zeit sein sollte, kann noch folgender Versuch durchgeführt werden: Ein Gummiband wird mit einem leichten Gewichtsstück versehen und am Stativ aufgehängt. Erwärme mit einem Fön. Beobachtung ? Erklärung?