Die Atmosphäre Die Atmosphäre (nach griech. Atmos = Dunst, spaira = Kugel) ist die Lufthülle der Erde. Sie hat eine vertikale Ausdehnung von 300 km und ist wiederum in 5 Sphären (Exosphäre, Thermosphäre, Mesosphäre, Stratosphäre und Troposphäre) unterteilt. Die beiden unteren Sphären, Stratosphäre (12 bis 50 km hoch) und Troposphäre (bis 12 km Höhe), sind für das klimatische Geschehen bedeutsam. In der Troposphäre findet im Wesentlichen die Wolken- und Niederschlagsbildung statt. Zusammensetzung der Atmosphäre Sauerstoff 21% andere Gase 1% Stickstoff Sauerstoff andere Gase Stickstoff 78% Die Atmosphäre besteht aus einem Gasgemisch, wobei Stickstoff (N 2) mit 78% Anteil und Sauerstoff (O2) mit etwa 21% Anteil den Hauptanteil ausmachen. Außer diesen Hauptbestandteilen enthält sie noch Wasserdampf und mehrere Spurenstoffe, wie das Argon (Ar), das Ozon (O3) oder das Kohlendioxid (CO2), deren Anteil in Summe geringer als ein Prozent ist. Dieses Gasgemisch steuert den Wärmehaushalt und verhindert extreme Temperaturschwankungen. Ohne sie wäre ein Leben auf der Erde nicht möglich. Wie entscheidend die chemische Zusammensetzung der Lufthülle das Klima beeinflusst, zeigt ein Vergleich mit anderen Planeten unseres Sonnensystems. Während die Erdatmosphäre einen Teil der Sonnenenergie in den Weltraum zurückstrahlt, hat die Venus, mit einer Gashülle weitgehend aus Kohlendioxid, eine Oberflächentemperatur von ca. 470 Grad Celsius. Unser Klima Während man unter Wetter den augenblicklichen Zustand der Atmosphäre versteht, wird Klima als das durchschnittliche Wetter, mit charakteristischen Abläufen und mittleren Zuständen für die Klimaparameter Temperatur, Wind, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck usw. eines bestimmten Gebietes über einen bestimmten Zeitraum definiert. Das Klima ist eine Erscheinung der Atmosphäre, diese ist jedoch kein isoliertes System, sondern unterliegt den Einwirkungen der Hydrosphäre (Ozeane, Seen, Flüsse und globaler Wasserkreislauf), der Kryosphäre (Eis und Schnee), der Biosphäre (Pflanzen und Tiere), der Pedosphäre (Boden) und der Lithosphäre (Gestein). Wichtigster Motor unseres Klimasystems ist die Sonne. Die Erde strahlt die Energiemenge, die sie von der Sonne aufnimmt, wieder in den Weltraum ab. Bevor die Wärmerückstrahlung der Erdoberfläche aus der Atmosphäre in den Weltraum entweicht, wird sie zum überwiegenden Teil von Treibhausgasen absorbiert. Diese erwärmen sich und geben die zusätzliche Energie nach allen Richtungen wieder ab (Vgl. J. Firor, Herausforderung Weltklima, 1993). Erst dieser natürliche Treibhauseffekt ermöglicht das Leben auf der Erde. Die Treibhausgase Mit Hilfe des Global Warming Potentials (GWP) wird das unterschiedlich stark ausgeprägte Maß an "Treibhausaktivität" verschiedener Treibhausgase berücksichtigt. Dieses GWP betrachtet für ein Treibhausgas die gesamte Verstärkung des Treibhauseffektes einer emittierten Masseneinheit relativ zum Einfluss der gleichen Masse an CO2 im gleichen Zeitraum. CO2 N2O CH4 SF6 HFC PFC GWP 1 310 21 23.900 1.290 - 1.330 6.600 - 8.100 Emissionen in Tonnen 62.430.000 7320 450.400 48 418 2 Treibhausgasemissionen in Österreich 1995 (Quelle: Umweltbundesamt) Zu den sechs Treibhausgasen, die hauptsächlich für den anthropogenen Treibhauseffekt verantwortlich sind, zählen: Kohlendioxid (CO2) Kohlendioxid (CO2) entsteht als Endprodukt jeglicher Verbrennung von fossilen Energieträgern (wie z.B. Kohle, Öl und Erdgas). Im Gegensatz zu anderen Verbrennungsprodukten lässt es sich weder durch Filter noch durch Katalysatoren entfernen. Außerdem wird CO2 auch bei einigen industriellen Prozessen wie der Eisen-und Stahlerzeugung emittiert. Auf natürliche Weise wird CO 2 bei der Atmung aller Lebewesen und durch geologische Prozesse (z.B. Vulkanismus) freigesetzt. CO2 ist ein lebensnotwendiger Bestandteil der Atmosphäre, einerseits, weil die Pflanzen daraus Biomasse bilden, andererseits, weil es durch den Treibhauseffekt die Erde warm hält. Methan (CH4) 53% des gesamten Methanausstoßes werden von der Land- und Forstwirtschaft emittiert. Der überwiegende Teil wird durch Nutztierhaltung und Güllelagerung verursacht. Etwa 35% der Methanemissionen stammen aus der Abfallbehandlung, wo vor allem die Emissionen aus Deponien und aus Abwasserkläranlagen von großer Bedeutung sind. Weiters entsteht es bei der Reisfelderwirtschaft, bei der Fermentation durch Wiederkäuer, beim Kohlebergbau und dem Entweichen von Erdgas aus Tanks. Lachgas (N2O) Lachgas entsteht als Nebenprodukt bei der Verbrennung von Kohle, Erdöl oder anderen fossilen Energieträgern und bei der mikrobiellen Umwandlung von Stickstoffverbindungen in Böden. Aber auch durch intensive Landwirtschaft und bei der Überdüngung von Feldern. Schwefelhexafluorid (SF6), wasserstoffhaltige Perfluorkohlenwasserstoffe (PFC) Fluorkohlenwasserstoffe (HFC), Die Klimawirksamkeit dieser Industriegase resultiert aus ihren langen atmosphärischen Verweilzeiten, verbunden mit hoher spezifischer Absorpation der einzelnen Moleküle im treibhausrelevanten infraroten Spektralbereich. Die HFC-Emissionen finden u.a. als Kältemittel Anwendung haben vor allem deswegen zugenommen, weil dieses Gas als Alternative für Fluorkohlenwasserstoffe (FCKW) eingesetzt wird, deren Verwendung durch das Montrealer Protokoll wegen ihrer ozonabbauenden Wirkung untersagt wurde. PFC entsteht beim Schmelzen von Aluminium, SF6 wird bei der Magnesiumherstellung und in der Elektroindustrie verwendet. Treibhauseffekt Der natürliche Treibhauseffekt Die Atmosphäre der Erde wirkt wie ein Glasdach eines Treibhauses: die kurzwelligen Strahlen der Sonne werden relativ ungehindert durchgelassen und erwärmen die Erdoberfläche. Beim Auftreffen auf die Erdoberfläche wird die kurzwellige Strahlung umgewandelt und als langwellige Wärmestrahlung reflektiert. Die langwellige Wärmestrahlung kann die Atmosphäre jedoch aufgrund der Treibhausgase nicht ungehindert passieren und wird somit wieder an die Erdoberfläche reflektiert. Würde die langwellige Wärmestrahlung ungehindert ins All gelangen, läge die Durchschnittstemperatur auf der Erde nicht wie tatsächlich bei +15 Grad Celsius, sondern bei –18 Grad Celsius. Zu den Treibhausgasen zählen Wasserdampf, der für zwei Drittel des Treibhauseffekts verantwortlich ist, es folgen Kohlendioxid (CO2) mit einem Anteil von ca. 15%, Ozon mit etwa 10% und schließlich Lachgas (N2O) und Methan (CH4) mit je etwa 3%. Der anthropogene Treibhauseffekt Die Hauptursache des anthropogenen Treibhauseffekts liegt in der Freisetzung von Kohlendioxid, die vor allem durch den ansteigenden Energieverbrauch und daher durch die Verbrennung fossiler Energieträger begründet ist. Bei der Verbrennung wird der in den fossilen Energieträgern gebundene Kohlenstoff, der über Jahrhunderte der Atmosphäre entzogen wurden, als Kohlendioxid frei und reichert sich in der Atmosphäre an. Dadurch verändert sich die Zusammensetzung der Atmosphäre und diese wärmt sich in Folge immer mehr auf. Als Folge dieser Entwicklung wird von den meisten Wissenschaftlern bis zur Mitte dieses Jahrhunderts ein globaler Temperaturanstieg von ca. 2 bis 5 Grad Celsius erwartet. Für den anthropogenen Treibhauseffekt ist Kohlendioxid (CO 2) das bedeutendste Treibhausgas zu 50% für diesen verantwortlich. Ebenfalls wichtig sind in geringerem Maße Methan (CH4), Ozon (O3) in der unteren Atmosphäre, Lachgas (N2O) und Fluorkohlenwasserstoffe (FKW). Folgen des anthropogenen Treibhauseffekts Genaue Prognosen sind aufgrund der Komplexität der Vorgänge, die für das weltweite Klima von Bedeutung sind, sehr schwierig. Tatsache ist allerdings, dass die Durchschnittstemperatur der Erdoberfläche in den letzten 100 Jahren um etwa 0,6° C angestiegen ist. Der steilste Anstieg wurde innerhalb der letzten 30 Jahre verzeichnet. Mögliche Folgen: Beeinträchtigung von Artenreichtum in Flora und Fauna: die Erhöhung der globalen Temperatur wird zu einer Verschiebung von Klima. bzw. Vegetationszonen führen, die die Anpassungsfähigkeit der natürlichen Systeme überfordern wird, Änderung der atmosphärischen und ozeanischen Zirkulation Anstieg des Meeresspiegels, Abschmelzen der Polkappen und Gletscher in den Bergen Verschiebung von Meeresströmungen und den dadurch verbundenen regionalen Klimaänderungen Zunahme der Häufigkeit extremer Wettersituationen. Vor allem das Ansteigen des Meeresspiegels, die Verlagerung der Vegetationszonen und das durch Extremwettersituationen erhöhte Risiko für Ernte und Viehbestand könnte Hungersnöte und in der Folge einen Kampf um Lebensräume nach sich ziehen. Auch tropische und subtropische Krankheiten könnten sich in bisher gemäßigte Klimazonen ausbreiten. Was kann ich tun? Mögliche Klimaveränderungen betreffen uns alle. Aber wir können auch beitragen, dass weniger Treibhausgase emittiert werden. bei Schulveranstaltungen, Exkursionen, Schi- und Sportwochen etc. im Verkehrsbereich: kurze Strecken zu Fuß gehen nach Möglichkeit öffentliche Verkehrsmittel (Straßen,- ,Schnell- und U-bahn, Zug) und Fahrräder benützen nach Möglichkeit in die Schi- und Sportwoche mit dem Zug reisen, anstatt mit dem Bus Gründung von Fahrgemeinschaften zur Schule (für Schüler die von den Eltern gebracht werden); mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Schule kommen für das Schulgebäude, für das Internat: Energiedetektive einsetzen; eine Energiebuchhaltung führen; regelmäßig Energiestammtische abhalten; Energiespartipps in der Schülerzeitung veröffentlichen unnötigen Energie- und Wasserverbrauch generell vermeiden Vermeidung von Stand-by-Schaltungen bei Elektrogeräten (z.B. Fernseher, Drucker, EDV-Monitor, Stereoanlage, Warmhalteplatte der Kaffeemaschine etc.) mehrmals kurz und gründlich lüften, anstatt stundenlang die Fenster kippen, spart im Winter auch Heizkosten Absenkung der Raumtemperatur, spart Heizkosten und senkt den Energieverbrauch um bis zu 6% pro Grad Temperaturabsenkung; richtige Raumtemperatur wählen in unbenützten Räumen nicht das Licht brennen lassen in wenig benützten Räumen die Heizungstemperatur zurückdrehen (Thermostat) Verwendung von Energiesparlampen Möbel nicht unmittelbar vor Heizkörper stellen; die Heizkörper nicht durch Vorhänge etc. verdecken Geräte, Lichter, Heizung für den Abend, das Wochenende, die Ferien abschalten, wenn sie nicht benötigt werden Wärme nicht lange Zeit durch offene Türen und Fenster aus den Räumen entweichen lassen Anschaffungen für die Schule: Produkte mit Umweltgütesiegel kaufen bevorzugt langlebige Produkte kaufen; nicht alles gleich wieder wegwerfen Kauf von Produkten mit wenig Verpackungsmaterial Vermeidung des Kaufs von Produkten, die lange Transportwege hinter sich haben; Kauf von Waren die in der Region produziert wurden Vermeidung des Kaufs von Produkten aus Tropenholz (u.a. Mahagoni, Teak, Palisander, Ramin etc.) Kauf von Elektrogeräten mit geringem Stromverbrauch Links www.treibhauserde.ch/ www.umweltnet.at/ www.wetteronline.de/klima.htm www.energie-fakten.de/klima.pdf www.proclim.ch/ www.accc.gv.at www.ubavie.gv.at www.klimabuendnis.at www.umweltbildung.at www.umweltnet.at/bonus www.umweltnet.at/ecocheck www.eva.ac.at www.zamg.ac.at www.unfccc.int www.ipcc.ch www.wupperinst.org weitere Schwerpunkte in den einzelnen Gegenständen Geographie und Wirtschaftskunde: Atmosphäre, die Klimazonen der Erde, Energieverbrauch der einzelnen Staaten, Energieressourcen der einzelnen Staaten, Wettergeschehen und Naturkatastrophen, Verkehrswege und Transport, Bedeutung erneuerbarer Energieträger Biologie und Umweltkunde: Pflanzen und Tiere in den einzelnen Klimazonen, Verschiebung der Klimazonen durch eine mögliche Klimaänderung und Auswirkung auf Tiere sowie Pflanzen, Auswirkung einer möglichen Klimaänderung auf Gesamtökosysteme (u.a. Änderung der Nahrungskette, des Lebenszyklus, des Fortpflanzungszyklus), Kohlenstoffzyklus, Photosynthese Physik/Astronomie: alles was mit Energie zu tun hat, Vergleich der Lebensmöglichkeiten auf anderen Planeten (in unserem Sonnensystem) mit unserer Erde (natürlicher Treibhauseffekt), allgemeine Energiegesetze, Energieumwandlung und Energieverluste (z.B. bei der Stromerzeugung, in den Otto- und Dieselmotoren), berechnen des Energieverbrauchs in der Schule – Vergleich über mehrere Jahre, erstellen einer CO2-Bilanz für jeden Schüler Chemie: Entstehung der Treibhausgase (u.a. Verbrennungsprozesse, Entstehung von CH4 und N20 – Bodenchemie, Deponien), erstellen von Klimamodellen (u.a. mit EDV) Kochunterricht: kochen mit biologischen Lebensmitteln von Nahversorgern, Prinzipien umweltbewussten Einkaufens (biologische Nahrungsmittel, regionale und saisonale Produkte, Verpackung) Deutsch/Fremdsprachen: Diskussion zum Klimawandel – was bedeutet das für die Zukunft?, was bedeutet ein gesteigerter Energieverbrauch für die Zukunft?, Aufsätze und Referate zum Klimawandel Geschichte: Energieträger und Energieverbrauch früher und heute, Transportmittel und Verkehrswege früher und heute, Anbau und Verarbeitung von Nahrungsmitteln früher und heute, Ernähungsgewohnheiten früher und heute