Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie Ursachen des Klimawandels Fast alles Leben auf der Erde wird von der Sonne angetrieben. Von ihr stammt die Energie, die die Pflanzen wachsen lässt, von der die Tiere und letztlich auch wir uns ernähren. Sie treibt Stürme an und große Meeresströmungen, saugt Wasser aus den Meeren und lässt es lebensspendend andernorts regnen. Könnten wir sämtliche Energie der Sonne nutzen, reichte das 10.000 mal aus, unseren derzeitigen Weltenergiebedarf zu decken. Die Klima-Killer Kohlendioxid CO2 Hauptsächlich vom Menschen verursacht durch Nutzung von fossilen und sonstigen Brennstoffen Wa ldrodungen Zementproduktion Konzentration in der Erdatmosphäre 360 340 in ppm 320 300 280 260 Jahr 1 000 1 400 1 800 1 200 1 600 2 000 1 750 1 500 1 250 1 000 750 Jahr 1 000 64 % Einsatz von Düngemitteln Die nebenstehende Tabelle zeigt, um wieviel Grad die natürlichen Treibhausgase die Erde über die Temperatur nach Strahlungsbilanz (–18 °C) hinaus erwärmen. Wasserdampf Kohlendioxid Ozon Lachgas Methan ca. 20,5 °C ca. 7,5 °C ca. 2,5 °C ca. 1,5 °C ca. 1 °C Distickstoffoxid N2O Anteil an der globalen Erderwärmung Konzentration in der Erdatmosphäre Ve rbrennung von Biomasse 310 Nutzung von fossile n Brennstof fen 270 Weil wir seit der Industrialisierung für unsere Maschinen und für unsere Bequemlichkeit immer mehr Energie benötigen, spüren wir in immer größerem Umfang die Energieträger Kohle, Öl und Gas auf und verbrennen sie. Auf diese Weise sind seitdem 1,8 Billionen Tonnen Kohlendioxid in die Luft gelangt, hauptsächlich durch die Industrieländer. Die nun rasch aufholenden Entwicklungsländer mit ihren explodierenden Bevölkerungszahlen, zusammen mit dem bei uns immer noch steigenden Energiebedarf werden dafür sorgen, dass die Konzentration von Kohlendioxid in der Luft weiterhin rasch ansteigen wird. Deshalb wird dieses Treibhausgas, dessen Beitrag am vom Menschen verursachten – zusätzlichen – Treibhauseffekt bei rund zwei Dritteln liegt, auch künftig den Löwenanteil dazu beitragen. Die Internationale Energie Agentur (IEA) schätzt, dass die weltweiten Kohlendioxidemissionen bis 2030 um 50 Prozent zunehmen Das wäre allerdings mit recht hoher Wahrscheinlichkeit im Wortsinn fatal, denn bis 2050 müssten die Kohlendioxidemissionen um die Hälfte reduziert werden, wenn wir nicht Gefahr laufen möchten, auf eine sehr ungewisse Zukunft zuzusteuern. Denn dann könnte das weltweite Ziel der Beschränkung der maximalen Erwärmung gegenüber der Zeit vor der Industrialisierung von zwei Grad sehr wahrscheinlich nicht erreicht werden. Noch können wir es schaffen. Aber nur, wenn sich alle gleichermaßen anstrengen. Das kann jeder tun: Haus dämmen, sparsame Autos anschaffen und Treibstoff sparend fahren, Strom sparen. Reisanbau in ppb Viehwirtschaf t Abwasser 1 200 1 400 1 600 1 800 2 000 Müllhalden 20 Halogenierte Verbindungen u. a. 6 10 HFC Kühlmittel, Klimaanlagen, chem. Industrie PFC Aluminiumproduktion Fluorkohlenwasserstoffe in ppb 290 Jahr 1 000 Perfluorkohlenwasserstoffe 1 200 1 400 1 600 Hochspannungsleitungen Schwelfelhexafluorid SF6 1 800 ppm = Teile je eine Million Teile, ppb = Teile je eine Milliarde Teile Dadurch, dass sie den Wärmeverlust der Erde mindern, schaffen Treibhausgase die Bedingungen für das Leben, wie wir es kennen. Die wichtigsten sind Wasserdampf, Kohlendioxid, Ozon, Lachgas und Methan, die bei Chemikern H2O, CO2, O3, N2O und CH4 heißen. Energieerzeugung und -nutzung Methan CH4 Konzentration in der Erdatmosphäre 6849 Quelle: EEA, IPCC © Globus Der Treibhauseffekt Ausstoß Zunahme der Wasserverdunstung verstärkt den Treibhauseffekt Folgen 1 Energetische Strahlung, Infrarotstrahlung und sichtbares Licht Verbrennung von fossilen Stoffen: CO22 Kohle, Gas, Öl, Benzin O3 aus Sprühdosen, Kühl-, FCKW Löse- u. Schäummitteln Gletscher und Polarkappen schmelzen CO22 3 Die emittierten Treibhausgase behindern die natürliche Wärmeabstrahlung Mülldeponie CH4 N2O CO22 N2O Dürregebiete breiten sich aus CH4 Sümpfe Stürme Gewinnung von Kohle, Erdöl, Erdgas 2 4 Wärmeabgabe und Reflxion Folge: Aufheizung der Atmosphärre Brandrodung Meeresspiegel steigt: Küstenregionen werden überflutet CH4 Viehzucht Anteil der Treibhausgase an dem vom Menschen verursachten Treibhauseffekt siehe Grafik oben Reisanbau, CH4 Stickstoffdüngung N2O Bodenerosion nimmt zu Quelle: EEA; Stand 2000 Strahlungsbilanz der Erde 1,37 kWm -2 -Albedo: 0,3 Er d Und dennoch: Ohne unsere Atmosphäre wäre die Erde nur ein gigantischer Schneeball. Denn die Kraft der Sonne reichte nur dazu aus, die Erde durchschnittlich auf eisige –18 Grad zu erwärmen. Erst bestimmte Bestandteile der Luft – die so genannten Treibhausgase – sorgen für die komfortable Umgebung, die wir derzeit genießen: Die mittlere Temperatur beträgt tatsächlich 15 Grad. © Globus T(gem) = +15 °C m 0 00 70 3 6 1,2225 1017 W 960 Wm -2 E = σ T4 T = 255 K (-18 °C) 6681