Löhr/Winter Wintersemester 2013/14 Übungen zur Vorlesung Grundlagen der Stochastik Übungsblatt 10 Stetige Zufallsvektoren & Verzweigungsprozesse Aufgabe 10.1. Sei (X, Y ) ein Zufallsvektor mit (gemeinsamer) Dichte f : R2 → R+ . (4 Punkte) (a) Berechne die gemeinsame Dichte von (X, XY ). (b) Sei fXY die Dichte von XY . Zeige, dass Z fXY (z) = ∞ −∞ f x, xz · |x|−1 dx. (c) Sei nun X exponentialverteilt mit Parameter 1 und Y exponentialverteilt mit Parameter X (d.h. die Dichte von (X, Y ) ist f (x, y) = g1 (x)gx (y), wobei gλ die Dichte der Exponentialverteilung mit Parameter λ ist). Berechne die Dichte fXY von XY . Aufgabe 10.2. (2 Punkte) Seien X, Y Zufallsgrößen mit Dichten fX , fY : R → R+ . Zeige, dass X und Y genau dann unabhängig sind, wenn f (x, y) := fX (x)fY (y) eine gemeinsame Dichte von (X, Y ) ist. Aufgabe 10.3. (4 Punkte) Seien X, Y Zufallsgrößen auf R+ mit gemeinsamer Dichte f : R2+ → R. Sei U := X ∧ Y das Minimum und V := X ∨ Y das Maximum der beiden Zufallsgrößen. (a) Zeige, dass (U, V ) folgende gemeinsame Dichte (auf R+ ) hat: f(U,V ) (u, v) = 1[0,v] (u) f (u, v) + f (v, u) . Seien nun X und Y unabhängig, X exponentialverteilt zum Parameter λ, und Y exponentialverteilt zum Parameter µ. (b) Berechne die gemeinsame Dichte von U und V . (c) Sei W := V − U . Berechne die gemeinsame Dichte von U und W . (d) Zeige, dass U und W unabhängig sind, U exponentialverteilt ist zum Parameter λ + µ, und λµ e−µw + e−λw auf R+ besitzt. W die Dichte fW (w) = λ+µ Bitte wenden! Aufgabe 10.4 (Galton-Watson Prozess). (6 Punkte) Wir betrachten folgendes einfaches Populationsmodell. Am Anfang, in der 0-ten Generation, haben wir ein Individuum. Während eines Zykluses bekommt jedes Individuum, unabhängig von allen anderen Individuen, eine zufällige Anzahl von Nachkommen und stirbt anschließend. Die Wahrscheinlichkeit für k ∈ N0 Nachkommen sei 2−k−1 . Sei Zn die Anzahl der Individuen in der n-ten Generation, also Zn X Nn,k , Z0 = 1 und Zn+1 = k=1 wobei die Nn,k unabhängig und identisch verteilt sind und Nn,k + 1 eine geometrische Verteilung zum Parameter 21 besitzt. (a) Sei Gn die Erzeugendenfunktion von Zn . Zeige, dass für s ∈ [0, 1] Gn (s) = n − (n − 1)s . (n + 1) − ns (1) Hinweis: Verwende Induktion und Aufgabe 7.2 (b) Berechne den Erwartungswert E(Zn ). Hinweis: Verwende entweder Induktion oder die Erzeugendenfunktion (c) Berechne die Wahrscheinlichkeit, dass die Population in der n-ten Generation bereits ausgestorben ist, also P(Zn = 0). (d) Zeige, dass Zn , bedingt darauf, dass die Population noch nicht ausgestorben ist, geometrisch 1 . Das heißt, zu zeigen ist verteilt ist zum Parameter n+1 P(Zn = k | Zn > 0) = k−1 1 n . n+1 n+1 Hinweis: Berechne die Erzeugendenfunktion einer Zufallsgröße X, die mit Wahrscheinlich1 n gleich 0 ist und ansonsten geometrisch verteilt zum Parameter n+1 . Vergleiche das keit n+1 Ergebnis mit (1). !!! Frohe Weihnachten !!! Abgabe bis spätestens Di, 14.01.2014 um 10:15 Uhr in den Übungskasten im Foyer Aktuelle Vorträge im Probability Seminar: Am 17.12. gibt Angelika Rohde (Ruhr-Universität Bochum) einen Vortrag. Hierzu ergeht eine herzliche Einladung. Zeit: Di, 16.15 – 17.15. Raum: WSC-S-U-3.03