- DPSG Diözesanverband Regensburg

Werbung
Das kleine Einmaleins zur Klimaerwärmung
Klimaerwärmung
Der Anstieg der Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre und der Meere wird als
globale Erwärmung oder Klimaerwärmung bezeichnet. Zwischen 1906 und 2010 hat sich die
Durchschnittstemperatur in Bodennähe um 0,8 Grad Celsius erhöht.
Als Grund für die Klimaerwärmung gilt nach der Meinung der meisten Wissenschaftler die
Verstärkung des natürlichen Treibhauseffektes durch menschliches Einwirken.
Treibhauseffekt
Die Sonne (1) strahlt sehr viel Energie ab. Diese elektromagnetischen Wellen(Sonnenlicht)
treffen auf die Atmosphäre der Erde. Da es sich um kurzwellige Energiestrahlung handelt,
dringen sie relativ ungehindert durch die Erdatmosphäre und prallen auf die Erdoberfläche.
Die Erdoberfläche absorbiert und reflektiert einen Teil des Sonnenlichtes. Reflektieren heißt
das Sonnenlicht zurückgeschickt wird, ohne dass sich die Erde erwärmt (2). Besonders helle
Flächen, z.B. Eis sind gute Reflektoren (3). Auch die Oberseite der Wolken können
Sonnenlicht reflektieren (4). Absorbieren bedeutet, dass die vom Licht angestrahlten Flächen
und Gegenstände sich erwärmen. Die Erdoberfläche (6) aber auch Gasmoleküle und Partikel
in der Luft (5) absorbieren Sonnenlicht und geben Strahlungswärme ab. Im Gegensatz zum
kurzwelligen Sonnenlicht ist die Strahlungswärme eine langwellige Strahlungsenergie.
Ein Teil von dieser Energie wird benötigt, um Wasser zu verdunsten. Wie wir z.B. von einem
Wasserkocher wissen, benötigen wir Energie, um Wasser vom flüssigen Zustand (z.B. in den
Ozeanen) in den gasförmigen Zustand zu bringen (Wasserdampf in der Luft).(7)
Diese langwelligen Strahlen werden z.B. durch Glas (Treibhaus/Gewächshaus) und auch
durch bestimmte Elemente in der Atmosphäre zurückgehalten. Wolken reflektieren nicht nur
das Sonnenlicht. Sie absorbieren auch die Strahlung der Erde und strahlen wieder zurück. Ein
wolkiger Himmel hält die Erde wärmer wie eine Decke (8). Schließlich befinden sich
verschiedenste Gase und Partikel in der Luft, die, die Infrarot-Strahlung absorbieren. Wir
nennen die Gase Treibhausgase. Sie halten die Energie der Wärmestrahlung in der Nähe der
Erdoberfläche fest.
Treibhausgase
Die Treibhausgase in der Atmosphäre sind dafür verantwortlich, dass die Wärmestrahlung der
Erde zurückgehalten wird. Eine Zunahme der Treibhausgase kann daher die Erderwärmung
verstärken, da sie wie eine Isolationsschicht wirken. Ca. 60 % des natürlichen Treibhauseffektes wir durch Wasserdampf in der Atmosphäre verursacht. In geringerem Maße tragen
auch Kohlendioxid (C02) (ca. 20 %), Stickstoffdioxide, Ozon und Methan (20 %) dazu bei.
Nach dem Wasserdampf kommt CO2 mengenmäßig am häufigsten vor. Es ist aber nicht so
klimawirksam wie andere Treibhausgase, wie z.B. Fluorkohlenwasserstoffe, Methan, Ozon,
Lachgas. Die Klimawirksamkeit (Fähigkeit Wärme zurückzuhalten und abzustrahlen) der
einzelnen Treibhausgase wird im Vergleich zum häufigsten Treibhausgas CO2 angegeben.
Durch diese Methode lassen sich die Treibhausgase einfach vergleichen. So ist z.B. Methan
21 mal klimawirksamer als CO2.
Verstärkung der Klimaerwärmung durch Rückkopplungseffekte
Die globale Klimaerwärmung verstärkt sich noch durch sogenannte Rückkopplungseffekte.



So absorbiert dunkles Meerwasser mehr (Wärme) als weißes Eis. Ein verstärktes
Abschmelzen von Polareis ist die Folge.
Im Permafrostboden Sibiriens lagern 70 Milliarden Tonnen Methan, in der Tiefsee
ungleich größere Mengen Gashydratvorkommen. In Folge der Erderwärmung tauen
im Sommer immer größere Flächen Permafrostboden auf. Das freigesetzte Methan
(20x stärkeren Treibhauseffekt als CO2) trägt so zu weiteren Erderwärmung bei.
Bei ansteigender Temperatur erfolgt eine erhöhte Freisetzung von Kohlendioxid aus
den Weltmeeren und die beschleunigte Verrottung von Biomasse, was zusätzliches
Methan und Kohlendioxid freisetzt
Wer verursacht die Treibhausgase?
Deutschland
Von Menschen verursachte Treibhausgase entstammen unterschiedlichen Quellen. In
Deutschland ist der Energiesektor mit 41 Prozent der Hauptverursacher. An zweiter Stelle
steht der Verkehrssektor mit 16 Prozent. Es folgen Industrie mit 12 Prozent, Haushalte mit 9
Prozent und Gewerbe/Handel/Dienstleistungen sowie Landwirtschaft mit fünf Prozent. (Stand
2008; nach Angaben des Umweltbundesamtes). In der Landwirtschaft entstehen
Treibhausgase vorwiegend durch die Entstehung von Methan in der Rinderhaltung
(Verdauungsvorgänge der Wiederkäuer) und durch die Ausbringung von Düngemittel
(Lachgas).
Weitere Verursacher
Neben dem Energieverbrauch und Verkehr wird der Treibhauseffekt auch durch andere
menschliche Aktivitäten verstärkt. So ist unter anderem die Entwaldung insbesondere in den
Entwicklungsländern für 25 Prozent der Erderwärmung verantwortlich. Der Wald ist im
globalen Kohlenstoffkreislauf ein wichtiger "Speicher" von Kohlenstoff - die Bäume nehmen
bei der Photosynthese das CO2 aus der Luft auf und speichern es. Bei der Rodung von
Wäldern wird das gespeicherte CO2 freigesetzt, wodurch wiederum sich der Klimawandel
beschleunigt.
Rangliste der Verursacher von Treibhausgasen
Eine Rangliste der stärksten Verursacher ist nur schwer aufzustellen. Da in vielen Ranglisten
nur der CO2 Ausstoß durch Energieerzeugung berücksichtig wird.
In absoluten Zahlen sinkt beispielsweise der Anteil der USA an den weltweiten Emissionen
von 24 auf 21 Prozent, wenn man neben dem Energieverbrauch auch alle anderen
Treibhausgase einbezieht. Er fällt noch einmal auf 16 Prozent, wenn alle Gase sowie
Landnutzungsänderungen (Entwaldung) berücksichtigt werden. Übrigens ändert dies nichts an
der Tatsache, dass die Vereinigten Staaten bei allen drei Berechnungsmethoden der größte
Emittent weltweit sind. Dagegen schiebt sich Indonesien in der Reihenfolge nach oben, wenn
alle Klimagase und die Entwaldung gezählt werden, und zwar vom 21. auf den vierten Platz.
Eine Karte des World Resources Institute (WRI) zeigt die Größe der Länder und Kontinente
proportional zu ihrem Beitrag zur globalen Erwärmung im Jahr 2002. ©
Folgen der Klimaerwärmung

Erhöhung der Niederschlagsmengen
Durch steigende Lufttemperaturen verändern sich weltweit das Ausmaß und die
Verteilung von Niederschlägen. Weil wärmere Luft mehr Wasser aufnehmen kann,
erhöht sich die Verdunstungsrate, was zu einer Erhöhung der durchschnittlichen
Niederschlagsmengen führt. Die erhöhten Niederschlagsmengen sind jedoch nicht
gleichmäßig verteilt, da es noch eine Vielzahl von anderen Einflußgrößen gibt.
Während in vielen Gebieten die Gefahr von Starkregen, Überschwemmung und
Hochwasser zunimmt, kann es in anderen Gebieten zu vermehrter Trockenheit
kommen.

Abschmelzen der Polkappen und Gletscher
Aufgrund der höheren Lufttemperatur setzte in den letzten Jahrzehnten ein verstärktes
Abschmelzen der Polkappen und Gletscher ein. Weltweit verlieren Gletscher stark an
Masse. Die Alpengletscher beispielsweise schrumpften in den vergangenen 150 Jahren
etwa um ein Drittel ihrer Fläche. Das durch die Gletscherschmelze freigesetzte Wasser
führt zu einem kontinuierlichen Anstieg der Meeresspiegel. Zur Zeit erhöht sich der
Meeresspiegel um 3 cm/Jahrzehnt. Bis zum Jahr 2100 gehen manche Wissenschaftler
von einer Erhöhung des Meeresspiegels bis zu 2m aus. Als Folge davon werden Inseln
und tiefliegende küstennahe Gebiete überflutet und unbewohnbar.

Zunahme von tropischen Wirbelstürmen
Darüber gibt es sehr unterschiedliche Aussagen und Prognosen. Wahrscheinlich
nimmt die Anzahl der tropischen Wirbelstürme ab, die Intensität jedoch zu.
Strategien gegen den Klimawandel








Effizienzsteigerung bei der Energieerzeugung, z.B. Kraft-Wärme-Kopplung
Energieeinsparung durch energiesparende Geräte, veränderte Lebensgewohnheiten
Gebäudedämmung und energetische Sanierung
Verringerung des Verkehrsaufkommens durch häufiger Benutzung von öffentlichen
Verkehrsmittel, Fortbewegung aus eigener Kraft, z.B. Fahrrad, kurze Wege zu Fuß
Sparsamere, effizientere Motoren, Elektromotor, Hybridantrieb
Ökologischen Landbau fördern (kein Düngemitteleinsatz)
Ernährungsumstellung: Fleischkonsum verringern (weniger Brandrodung für
Weideflächen, geringern Methanausstoß, da weniger Masttiere)
Erhöhung des Ökostromanteils (Wind-, Wasser-, Sonnen- und Biomassekraftwerke)
Die Klimalüge
Durch geologische Forschungen sind langfristige Klimazyklen in der Erdgeschichte belegt.
Eisfreie Polkappen stellen erdgeschichtlich den Normalzustand dar und machen etwa 80 bis
90 Prozent der Erdgeschichte aus. Zeiten mit vereisten Polkappen, die so genannten
Eiszeitalter, stellen die Ausnahme dar. Die aktuelle erdgeschichtliche Epoche, das Neogen, ist
ein solches Eiszeitalter. Innerhalb solcher Eiszeiten gibt es jedoch auch immer wieder
Warmzeiten, die zu einem deutlichen Anstieg der Temperatur und zum Abschmelzen der
Polkappen führen. Das Holozän, in dem wir heute leben, ist eine solche Warmzeit innerhalb
des aktuellen Eiszeitalters.
Unter den Stichworten Klimalüge/Klimaschwindel finden sich im Internet eine Menge
Beiträge, die eine Klimaerwärmung durch menschliches Einwirken abstreiten und sie als eine
natürliche Klimaerwärmung in Folge der anbrechenden Warmzeit betrachten. Die
Klimaschwankungen in der Erdgeschichte werden mit den Schwankungen der
Energieabstrahlung der Sonne erklärt. Letztendlich kann man als Laie nur der einen oder
anderen Seite Glauben schenken. Eine objektive Beurteilung ist für mich nicht möglich.
Unstrittig ist, dass sich das Klima erwärmt, da dies Temperaturmessungen aus den letzten 200
Jahren deutlich belegen. Auch über die oben beschriebenen Folgen (Abschmelzen der
Polkappen, Anstieg des Meeresspiegels) herrscht weitgehende Einigkeit.
Die Klimaveränderung wird die Menschheit in Atem halten, so viel steht fest.
Herunterladen