Bevormundung, Beschränkung, Zwang, Gewalt – Phänomene der

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Bevormundung, Beschränkung, Zwang, Gewalt –
Phänomene der institutionalisierten Lebenswelt
Abstract:
Der „Welttag gegen die Misshandlung älterer Menschen“ wurde 2006 von der Weltgesundheitsorganisation WHO und dem International Network for the Prevention of Elder
Abuse (INPEA) ausgerufen und findet seitdem jährlich statt. Der Welttag soll das
Bewusstsein für bestehende Probleme schärfen, für einen sensiblen Umgang mit kritischen
Situationen werben und
auf vorhandene Präventions- und Unterstützungsangebote
hinweisen.
Gewalt gegen ältere Menschen gibt es sowohl in der häuslichen als auch in der
institutionellen Pflege. Gewalt kann in unterschiedlichsten Formen ausgeübt werden, ein
transparenter und offener
Umgang mit der Thematik soll dazu beitragen, dass
Gewalthandlungen als solche erkannt und verhindert werden.
Die Bewohnervertretung ist gesetzlich beauftragt Freiheitsbeschränkungen auf ihre
Gesetzmäßigkeit
zu
überprüfen.
Auch
Freiheitsbeschränkungen
sind
grundsätzlich
„Gewalthandlungen“ die unter bestimmten Voraussetzungen gesetzlich legitimiert sind. Ein
sensibler und reflektierter Umgang ist unabdingbar, Kultur und Haltung einer Einrichtung
bestimmen über das Ausmaß und die Intensität von Beschränkungsmaßnahmen.
Viele Facetten von Gewalt sind struktureller Natur und treten trotz gewissenhafter Arbeit des
Pflegepersonals auf. Schlechte Arbeitsbedingungen, Zeitdruck, mangelnde Ressourcen,
ständige Überlastung, mangelhafte Ausbildungen sind nur einige Kriterien die dazu
beitragen können, dass sich dadurch auch die Bedingungen für die betreuten Menschen
drastisch verschlechtern.
Starre Abläufe, wenig Raum für Individualität, Eingriffe in Grund- und Persönlichkeitsrechte
gehören ebenso zum Alltag wie z.B. Essens- und Schlafenszeiten zu Unzeiten, sowie
medizinische Behandlungen ohne Mitsprache der betroffenen Menschen.
Mangelnde Perspektiven sowie das Bewusstsein der eigenen Machtlosigkeit führen in einer
Vielzahl von Fällen zur Anpassung und Resignation vieler Betroffener.
Schlüsselwörter: Gewalt gegen ältere Menschen, Institution, Bewohnervertretung
Anschrift der Autorin:
Mag.a Alexandra Niedermoser
Stv. Bereichsleiterin Bewohnervertretung Salzburg/Tirol
Petersbrunnstraße 9, 5020 Salzburg
0676/ 83308-3413
[email protected]
www.vertretungsnetz.at
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