1 S MÖBEL KULTUR, DIE NR. IM STELLENMARKT DER MÖBELFACHZEITSCHRIFTEN KARRIERECENTER Februar 2008 Warum gute Mitarbeiter gehen enorm wichtig geworden, um auch morgen noch qualifizierte Mitarbeiter an Bord zu haben. Leider sind Personalentwicklungs- und Personalbindungskonzepte in vielen Unternehmen noch Fremdwörter. Die meistgenannten Gründe, warum ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, sind: Thaddäus Rohrer, Inhaber der Thaddäus Rohrer Unternehmensberatung 1. Die Zukunft des Unternehmens und damit die eigene Zukunft scheinen gefährdet. ie Kündigung liegt auf 2. Der Mitarbeiter sieht keine persönlichen Entwicklungsdem Tisch. Die Reaktion chancen. des Vorgesetzten reicht von „Erleichterung“ bis „beleidigt sein“. – Doch wenn der 3. Von Vorgesetzten gegebene Versprechen werden nicht Personalverantwortliche jetzt eingehalten. emotional reagiert und nicht sachlich nach den Gründen sucht, verpasst er die Chance, 4. Ein anderes Unternehmen bietet eine schnellere AufVerbesserungen in der Mitarstiegsmöglichkeit. beiterbindung zu erzielen. D Sehen wir der Realität ins Auge: Noch vor wenigen Jahren gab es für jede Stelle mehrere geeignete Bewerber. Eine gewisse Fluktuation wurde billigend in Kauf genommen und in einigen Fällen war sie auch gewollt. Doch jetzt gibt es nur noch wenige Arbeitnehmer mit einer Qualifikation, die den Anforderungen von Unternehmern aus der Möbelbranche entsprechen. Dementsprechend wertvoll ist eine möglichst langfristige Bindung von qualifizierten Mitarbeitern an das eigene Unternehmen. Gute Mitarbeiter, die nicht gehalten werden können, machen die Wettbewerber stark und kosten dem eigenen Unternehmen viel Zeit und Geld. Deshalb sind eine langfristig ausgerichtete Personalentwicklung und Personalbindungskonzepte Nur selten verlassen Mitarbeiter aus privaten Gründen oder Gründen wie Mobbing, Unter-/ Überforderung oder fehlende Weiterbildungsmöglichkeiten ein Unternehmen. Interessanterweise ist auch das Thema „Gehalt“ meist nicht der Hauptgrund für eine Kündigung. Die Anlässe für eine Kündigung durch den Mitarbeiter könnten in vielen Fällen durch eine konsequente und gute zwischen Kommunikation Führungskraft und Mitarbeiter behoben werden. Wir stellen oftmals fest, dass besonders in schwierigen Unternehmensphasen die Führungskräfte und Unternehmer eine konstruktive Ingegenüber formationspolitik den Mitarbeitern vermissen lassen. Diese sind dann oft durch Personalentscheidungskriterien Nasenfaktor beruflich soziale Kompetenz Biographie und beruflicher Lebenslauf Familie, privates Umfeld Attraktivität des neuen Arbeitgebers Umzugsbereitschaft, Mobilität Attraktivität des aktuellen Arbeitgebers Geld, Auto, Versicherungen usw. Bindung zum aktuellen Arbeitgeber Schulausbildung, Berufs-/Fachausbildung Rechtliche Rahmenbedingungen Erfolge, Erfahrung und Potenzial Gerüchte verunsichert und beginnen zur Sicherung ihrer eigenen Zukunft vorsorglich mit der Suche nach neuen Arbeitgebern. Beim Wechsel des Arbeitsplatzes spielen viele Motive eine Rolle. Wir haben mögliche Faktoren im Diagramm dargestellt (ohne Gewichtung). Diese Faktoren gelten sowohl für den Arbeitnehmer selbst als auch für den Arbeitgeber. Hakt es an einem Punkt, kann das bereits den Ausschlag geben, dass ein Mitarbeiter sich nach einer neuen Aufgabe umschaut bzw. eine neue Aufgabe ablehnt. Kennt der Arbeitgeber bei seinem Mitarbeiter die entscheidenden Faktoren, so kann er einem Arbeitsplatzwechsel entgegenwirken (z.B. durch Kommunikation, Weiterbildungsangebote, soziale Leistungen usw.). Wenige Vorgesetzte neigen dazu, Gründe für die Kündigung von Mitarbeitern dem Personalberater anzulasten, der diesen Mitarbeiter vermeintlich „abgeworben“ hat. Dabei geht es einem Personalberater wie einem Liebhaber Branchenkenntnisse Zeit, Zeitpunkt, Fristen oder einer Liebhaberin: Er/Sie kann nur dann in eine Beziehung einbrechen, wenn dort etwas nicht stimmt. Der Versuch, die Gründe einer gescheiterten Arbeits-Beziehung dem Personalberater anzulasten, dokumentiert, dass ein Unternehmer seine eigenen Defizite nicht erkennt und/oder davon ablenken will. Diese mangelnde Selbstreflexion ist leider manchmal anzutreffen und verhindert eine optimale Personalarbeit. Der Arbeitgeber sollte die Leistungs- und Persönlichkeitsprofile seiner Bewerber und seiner Mitarbeiter kennen. So kann er mit Maßnahmen der Personalentwicklung festgestellte Defizite beseitigen und entdeckte Potenziale fördern. Dies bildet dann die Basis einer langen und ertragreichen Beziehung zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiter. Ihr Thaddäus Rohrer www.rohrer.de 02/2008 möbel kultur 133