Planetenlauf Oktober 2017 Konstellationen und Ereignisse

Planetenlauf Oktober 2017
Konstellationen und Ereignisse
Datum
3.10.
3.10.
5.10.
6.10.
7.10.
8.10.
17.10.
18.10.
18.10.
19.10.
20.10.
20.10.
24.10.
26.10.
29.10.
30.10.
MEZ
13.00 h
7.00 h
14.00 h
17.00 h
23.00 h
22.00 h
11.00 h
01.00 h
16.00 h
19.00 h
04.00 h
08.00 h
13.00 h
19.00 h
13.00 h
22.00 h
Ereignis
Mond bei Neptun, Mond 0,7° südlich
Venus im Perihel
Venus bei Mars, Venus 0,2° nördlich, Abstand 0,4° u, 6.00 am 5.10. und 6.10.
Mond bei Uranus, Mond 4,2° südlich
Mars im Aphel
Merkur in oberer Konjunktion mit der Sonne
Mond bei Mars, Mond 1,8° nördlich, Abstand 2,8° um 7.00 h
Mond bei Venus, Mond 2,0° nördlich, Abstand 2,4° um 6.00 h
Merkur bei Jupiter, Merkur 1,0° südlich
Uranus in Opposition zur Sonne
Mond bei Jupiter, Mond 3,9° nördlich
Mond bei Merkur, Mond 5,2° nördlich
Mond bei Saturn, Mond 3,3° nördlich
Jupiter in Konjunktion mit der Sonne
Merkur im Aphel
Mond bei Neptun, Mond 0,9° südlich, Abstand 1,5° um 24.00 h (Fernglas!)
Merkur
eilt der Sonne nach und holt sie bereits in der ersten Oktoberwoche ein. Am 8.10.
steht er in oberer Konjunktion mit der Sonne. Der flinke Planet hält sich am Taghimmel auf
und bleibt nachts unbeobachtbar. Auch die Begegnung mit Jupiter am 18.10. kann nicht
verfolgt werden. Am 29.10. geht Merkur durch das Aphel seiner Bahn, wobei er sich mit 39 km
pro Sekunde, das entspricht 140.400 km pro Stunde, am langsamsten bewegt.
Venus
ist noch am Morgenhimmel vertreten, ihre Glanzzeit ist aber vorbei und die Sichtbarkeitsdauer verkürzt sich drastisch. Die Venusaufgänge verspäten sich um eineinhalb
Stunden. Geht die -3,9 mag helle Venus am 1.10. noch um 5.01 h auf, so erfolgt ihr
Aufgang am 31.10. erst um 6.30 h. Venus strebt immer weiter nach Süden.
Am 14.10. passiert sie 1,5° nördlich den Herbstpunkt. Drei Tage später überschreitet
sie den Himmelsäquator in südlicher Richtung. Am 9.10. verlässt sie das Sternbild Löwe
und wechselt in das Sternbild Jungfrau.
Am 5.10. überholt Venus Mars in nur 13‘ nördlichem Abstand. Am 18.10. gesellt sich die
sehr schmale Sichel des abnehmenden Mondes zu Venus und Mars. Im Teleskop erscheint
das nur noch 11‘‘ große Venusscheibchen fast voll beleuchtet. Am 31.10. beträgt der
Beleuchtungsgrad 95%.
Ihr Bahnperihel durchläuft Venus am 3.10., wobei sie von der Sonne 107 Millionen km
(= 0,715 AE) entfernt ist.
Mars
kann am Morgenhimmel aufgefunden werden. Am 12.10. verlässt er das Sternbild Löwe
und tritt in das Sternbild Jungfrau, wobei er immer südlichere Zonen des Tierkreises
aufsucht. Am 22.10. wandert der rote Planet 1,2° nördlich am Herbstpunkt vorbei.
Am 27.10. überschreitet er den Himmelsäquator in südlicher Richtung. Zu einer nahen
Begegnung mit Venus kommt es am 5.10., die in nur 13‘ Abstand nördlich an Mars vorbeizieht.
Die Marsaufgänge verfrühen sich nur unwesentlich. Am 1.10. geht Mars um 5.17 h auf und
am 31.10. um 5.04 h.
Mit 1,8 mag scheinbarer Helligkeit ist Mars gegenwärtig ein eher unauffälliger Planet.
Dies gilt auch für den geringeren scheinbaren Durchmesser von nur 3,9‘‘.
Am 7.10. passiert Mars das Aphel seiner Bahn, wobei ihn 249 Millionen km (= 1,664 AE)
von der Sonne trennen.
Jupiter
hat sich vom Abendhimmel zurückgezogen und bleibt unsichtbar. Die Begegnung mit
Merkur am 18.10. bleibt ebenfalls unbeobachtbar. Am 26.10. steht der Riesenplanet
im Sternbild Jungfrau in Konjunktion mit der Sonne.
Zur Konjunktion erreicht der Riesenplanet seine größte Entfernung von der Erde in
diesem Jahr. Ihn trennen dann 963 Millionen km (= 6,44 AE) von uns. Dies entspricht
einer Lichtlaufzeit von 54 Minuten.
Saturn
verkürzt drastisch seine Abendsichtbarkeitsdauer. Geht der ringgeschmückte Planet
am 1.10. noch um 22.12 h unter, so sinkt er am 15.10. um 21.20 h und am 31.10.
schon um 20.23 h unter den Südwesthorizont. Nur dank der jetzt immer früher
einsetzenden Dunkelheit kann man ihn noch knapp zwei Stunden tief im Südwesten
beobachten.
Der 0,5 mag helle Saturn beschleunigt deutlich seine rechtläufige Wanderung durch
das Sternbild Schlangenträger, wobei er sich wieder von ξ Oph (4,4 mag) entfernt.
Am 16.10. ist der Saturnring mit fast 27° Neigung am stärksten in Richtung Erde
geöffnet. Zurzeit sieht man auf die Nordseite des Rings. Am 23. März 2025 wird die
Erde dann die Ringebene von Nord nach Süd überqueren.
Uranus
kommt am 19.10. im Sternbild Fische in Opposition zur Sonne. Dies ist die günstigste
Zeit, um den fernen, lichtschwachen Planeten ins Visier zu nehmen, denn am
Oppositionstag herrscht Neumond.
Mit 5,7 mag Oppositionshelligkeit kann Uranus theoretisch ohne optische Hilfsmittel
mit freien Augen gesehen werden. Dies gelingt aber selbst bei idealen Sichtbedingungen
nur selten. Jedoch reicht ein einfaches Fernglas (nach Möglichkeit mit einem stabilen
Stativ), um den grünlichen Planeten zu erkennen. Um Uranus im Sternengewimmel
zu finden, benutzt man eine detaillierte Sternkarte.
Im Teleskop zeigt sich Uranus als winzige Murmel von nur 3,7‘‘ scheinbarem Äquatordurchmesser. Da Uranus abgeplattet ist, erscheint der Poldurchmesser mit 3,6‘‘ eine Spur
kleiner. Der Uranusäquator steht fast senkrecht auf der bahnebene.
Am Oppositionstag geht Uranus um 18.15 h auf, kulminiert um 1.05 h und geht am nächsten
Morgen um 7.54 h unter. Bis Monatsende verfrühen sich die Uranuskulminationen auf
00.16 h und die Untergänge auf 7.08 h. Die Kulminationshöhe von Uranus erreicht in diesem
Jahr die Standardbreite von 50° Nord immerhin knapp 50°.
Zur Opposition ist Uranus 2.829 Millionen km (= 18,91 AE) von der Erde entfernt.
Dies entspricht einer Lichtlaufzeit von zwei Stunden und 37 Minuten. Von der Sonne trennen
Uranus am Oppositionstag 2.978 Millionen km (= 19,91 AE).
Neptun
ist rückläufig im Sternbild Wassermann und stand Anfang des Vormonats in Opposition
zur Sonne. Der bläuliche Planet kann in der ersten Nachthälfte aufgefunden werden. Um
Neptun zu finden kann der Stern λ Aqr (3,7 mag) hilfreich sein. Seine Kulmination verlegt
der sonnenferne Planet in die Abendstunden.
Am 1.10. passiert Neptun um 23.32 h den Meridian und geht um 5.01 h unter.
Am 31.10. kulminiert der lichtschwache Planet, dessen Helligkeit leicht auf 7,9 mag
zurückgeht, schon um 20.32 h und sinkt um 2.00 h unter die westliche Horizontlinie.
Nach Mitternacht lohnt es sich kaum mehr, nach Neptun zu suchen.
In der Nacht vom 30.10. auf 31.10. wandert der zunehmende Mond südlich an Neptun
vorbei.
Hinweis:
Vom 26.03.2017 bis 29.10.2017 ist Sommerzeit (MESZ).
Ende der MESZ: 29.10.2017 02.00 MEZ/03.00 MESZ.
Alle Zeitangaben 01.10. – 29.10. in MESZ. MESZ = MEZ + 1 h.
Quelle:
Keller, H.-U.: Das Himmelsjahr 2017