Organometallphosphin-substituierte Übergangsmetallkomplexe, X X V I I [1] Trinitrosyl-organometallphosphin-mangan-Komplexe Organometalphosphine-Substituted Transition Metal Complexes, X X V I I [1] Trinitrosy 1 (organometalphosphine)manganese Complexes Herbert Schumann* und Manfred Meissner Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Technischen Universität Berlin, Straße des 17. Juni 135, D-1000 Berlin 12 Z. Naturforsch. 35 b, 863-868 (1980); eingegangen am 7. März 1980 Nitrosyl(organometalphosphine)manganese Complexes Organometal Phosphines, Trinitrosyl Manganese Complexes, NMR. Spectra The reactions of carbonyl trinitrosyl manganese with tri-ferf-butylphosphine, di(ter£-butyl)-trimethylsilyl-, -germyl-, -stannyl-phosphine, fer£-butyl-bis(trimethylsilyl)-, -(germyl)-, -(stannyl)-phosphine, as well as with tris(trimethylsilyl)-, -(germyl)-, and -(stannyl)phosphine result in the elimination of the CO ligand and the formation of corresponding trinitrosyl(organometalphosphine)manganese complexes. The I R , U V , 1 H , 31 P, and 5 5 Mn N M R spectra are reported and discussed. Ersetzt man im Tetracarbonylnickel schrittweise die vier CO-Liganden durch die um ein Elektron reichere Nitrosylgruppe, und setzt man an Stelle des Nickels erst das um ein Elektron ärmere Kobalt, dann Eisen, Mangan und schließlich Chrom, so erhält man die isosteren Komplexe der „Pseudonickelcarbonylserie"Ni(CO)4,Co(CO) 3 (NO),Fe(CO) 2 (NO)2, Mn(CO)(NO) 3 und Cr(NO) 4 , die alle bekannt sind und als Tetraedermoleküle vorliegen. Tetracarbonylnickel reagiert mit Organoelement(IVb)phosphinen vom Typ P[C(CH 3 ) 3 ] n [M(CH 3 ) 3 ] 3 _„ mit M = Si, Ge, Sn und n = 0, 1, 2, 3 unter Abspaltung eines COLiganden und Bildung entsprechender Tricarbonylorganometallphosphin-nickel Komplexe [2]. Nachdem wir zeigen konnten, daß auch Tricarbonylnitrosyl-kobalt [1] und Dicarbonyldinitrosyl-eisen [3] unter Abspaltung nur eines CO-Liganden und Bildung entsprechender Dicarbonyl-nitrosyl-organometallphosphinkobalt- bzw. Carbonyl-dinitrosylorganometallphosphin-eisen-Komplexe reagieren, soll hier über die Synthese und die Spektren der carbonylfreien Komplexe Trinitrosyl-organometallphosphinmangan berichtet werden. -tri methy lstannylphosphin (8), £er<-Butyl-bis(trimethylsilyl)phosphin (3), -bis(trimethylgermyl)phosphin (6), -bis(trimethylstannyl)phosphin (9), Tris(trimethylsilyl)phosphin (4), Tris(trimethylgermyl)phosphin (7) und Tris(trimethylstannyl)phosphin (10) reagieren mit äquimolaren Mengen Carbonyltrinitrosylmangan in n-Hexan bei Raumtemperatur unter Abspaltung der CO-Gruppe und Bildung der organoelement(IVb)phosphin-substituierten Trinitrosylmangankomplexe la-10a, die in Form dunkelgrüner Kristalle isoliert werden können: Mn(CO)(NO) 3 + P(*-C 4 H 9 ) 3 -> 1 (NO)3Mn-P(<-C4H9)3 + la Mn(CO)(NO) 3 + (CH 3 ) 3 MP(<-C 4 H 9 ) 2 2, 5,8 (NO) 3 Mn-P(f-C 4 H 9 ) 2 M(CH 3 ) 3 + CO 2a, 5a, 8a 2, 2a 5, 5a 8, 8a M Si Ge Sn Mn(CO)(NO) 3 -f [(CH 3 ) 3 M] 2 P-f-C 4 H 9 -> 3, 6, 9 (NO) 3 Mn-P[M(CH 3 ) 3 ] 2 £-C 4 H 9 + CO 3a, 6a, 9a 3, 3a 6, 6a 9, 9a Darstellung und Eigenschaften der Komplexe Tri(£erf-butyl)phosphin (1), Di(fer£-butyl)-trimethylsilylphosphin (2), -trimethylgermylphosphin(5), CO M Si Ge Sn Mn(CO)(NO) 3 + P[M(CH 3 ) 3 ] 3 -> 4, 7, 10 (NO ) 3 Mn-P [M (CH 3 )3]3 + CO * Sonderdruckanforderungen an Prof. Dr. H . Schu mann. 0340-5087/80/0700-0863/$ 01.00/0 4 a, 7 a, 10 a 4 , 4 a 7, 7a 10,10a M Si Ge Sn Unauthenticated Download Date | 11/3/17 8:18 PM 864 H . Schumann-M. Meissner • Organometallphosphin-substituierte Übergangsmetallkomplexe Die Reaktion verläuft in allen Fällen sehr schnell. Schon nach ca. 3 min findet man im IR-Spektrum der Reaktionsgemische keine CO-Valenzschwingungsbande mehr. Ein Vergleich der anhand der Veränderungen im IR-Spektrum ermittelten Reaktionsgeschwindigkeiten der hier behandelten Phosphine mit Ni(C0)4 bzw. dem weiteren „Pseudonickeltetracarbonyl" Co(CO)3(NO) ergibt folgende Reihenfolge: Mn(CO)(NO) 3 > N i ( C O ) 4 > Co(CO) 3 (NO) [1-4]. Die phosphinsubstituierten Mangankomplexe l a bis 1 0 a sind gegenüber Luft erheblich beständiger als die freien Phosphine 1 - 1 0 . Sie können unter Argonatmosphäre bei — 1 0 °C längere Zeit unzersetzt gelagert werden. Mit Ausnahme des in %-Hexan praktisch unlöslichen 1 0 a ist die Löslichkeit der beschriebenen Verbindungen in n-Hexan, Benzol und Methylenchlorid gut und nimmt in dieser Reihenfolge zu. In Abhängigkeit von n bzw. M bei (NO) 3 Mn-P(£-C 4 H 9 )„[M(CH 3 ) 3 ] 3 _ w ist die Löslichkeit in der Reihenfolge w = 0 < 1 < 2 < 3 und M = Sn < Ge < Si abgestuft. Die Ausgangsverbindung Carbonyltrinitrosylmangan ist durch Photonitrosylierung von Decacarbonylmangan in w-Hexan leicht zugänglich. Photonitrosylierung in T H F führt zu Mn(NO) 3 (THF) [5, 6]. Dieses eignet sich nur schlecht als Ausgangsmaterial zur Synthese der Komplexe l a - 1 0 a , die in diesem Falle nicht analysenrein erhalten werden können. Die Spektren legen nahe, daß wegen der Ausbildung eines Gleichgewichtes immer etwas Mn(NO) 3 (THF) als Verunreinigung mit auskristallisiert : Mn(NO) 3 (THF) + L ^ Mn(NO) 3 L + THF. IR-Spektren Eine vollständige Analyse der Schwingungsspektren von Mn(CO)(NO) 3 und davon abgeleiteter Komplexe ist bisher noch nicht publiziert worden. Diskutiert wurden bisher nur die CO- und NOValenzschwingungen [7]. In Tab. I sind die IR-Spektren von Mn(CO)(NO) 3 und der Komplexe l a - 1 0 a aufgeführt. Neben den starken Banden der »CO und vNO bei 2092 bzw. 1660 bis 1840 c m - 1 treten bei sämtlichen Verbindungen im Bereich zwischen 530 und 670 c m - 1 je drei schwache bis mittelstarke Banden auf, die in Analogie zu Co(CO) 3 (NO) [8] MnN-Valenz- oder MnNOKnickschwingungen zuzuordnen sind. Die schwachen Banden bei 447 und 457 c m - 1 , die nur bei Mn(CO)(NO) 3 auftreten, sind MnC-Valenz- und MnCO-Knickschwingungen [8, 9]. Die Substitution der Carbonylgruppe in Mn(CO)(NO) 3 durch einen Phosphinliganden führt erwartungsgemäß zum Absinken der Wellenzahlen der »NO [7]. Mit Ausnahme von 1 0 a unterscheiden sich die Wellenzahlen der vNO sämtlicher phosphinsubstituierter Komplexe nur innerhalb der Meßgenauigkeit von 3 cm - 1 . Das gleiche gilt für die MnN-Valenz- und MnNO-Knickschwingungen ( ± 5 cm - 1 ). Die bei 1 0 a beobachteten niedrigen Wellenzahlen der »NO bei 1766 und 1667 cm- 1 und der MnNO-Knickschwingung bei 611 c m - 1 lassen auf geringere yr-Acceptorstärke des Liganden 1 0 im Vergleich zu den übrigen schließen [7]. Differenziertere Aussagen über die Bindungsverhältnisse in den Mangankomplexen erlauben die UV/VIS- und 55 Mn-NMR-Spektren. Tab. I. IR-Spektren der Komplexe Mn(NO) 3 L». Ligand L CO b P(*-C 4 H 9 ) 3 (CH 3 ) 3 SiP(«-C 4 H 9 ) 2 [(CH 3 ) 3 Si] 2 P-*-C 4 H 9 [(CH 3 ) 3 Si] 3 P (CH 3 ) 3 GeP(<-C 4 H 9 )2 [(CH 3 ) 3 Ge] 2 P-«-C 4 H 9 [(CH 3 ) 3 Ge] 3 P (CH 3 ) 3 SnP(«-C 4 H 9 ) 2 [(CH 3 ) 3 Sn] 2 P-*-C 4 H 9 [(CH 3 ) 3 Sn] 3 P la 2a 3a 4a 5a 6a 7a 8a 9a 10a »CO vNO 2092 1823 1773 1771 1769 1769 1771 1768 1768 1769 1768 1766 c — — — — — — — — — — vMnN, <5MnNO 1738 1679 1678 1678 1679 1679 1677 1679 1679 1678 1667c 660 665 665 666 662 665 663 663 663 661 658 624 625 625 623 621 625 620 618 623 615 611 540 540 544 540 537 542 538 538 540 535 540 »MnC, öMnCO 457 447 — — — — — — — — — — a Gemessen mit Perkin-Elmer 457 in Nujol. Wellenzahlen in c m - 1 . Ebenfalls beobachtete, dem Ligandengerüst zuzuordnende Schwingungen sind nicht aufgeführt; b in n-Hexan-Lösung; c in Nujol/Chloroform-Suspension. Unauthenticated Download Date | 11/3/17 8:18 PM 865 H . Schumann-M. Meissner • Organometallphosphin-substituierte Übergangsmetallkomplexe UV/VIS- und 55Mn-NMR-Spektren In Abb. 1 sind die UV/VIS-Spektren von Mn(CO)(NO) 3 , Mn(NO) 3 (THF) und 5a bei jeweils zwei verschiedenen Konzentrationen dargestellt. Abb. 1. UV/VIS-Spektren von Mn(NO) 3 P[C(CH 3 ) 3 ] 2 Ge(CH 3 ) 3 ( l a bzw. l b ) , M n ( N O ) 3 ( T H F ) (2a bzw. 2b) und Mn(CO)(NO) 3 (3a bzw. 3 b), 10 - 5 bis 1 0 - 4 molare Lösungen von den Verbindungen bei l a / l b und 3a/3b in Benzol, bei 2 a / 2 b in T H F . Konzentrationsverhältnis b/a ^ 3,5. Alle drei Verbindungen zeigen in den Bereichen von 460 bis 520 nm und von 600 bis 700 nm je eine deutliche ausgeprägte Bande. Weitere Elektronenübergänge im kürzerwelligen Bereich zeichnen sich als Schultern unterschiedlicher Intensität auf den starken Charge-Transfer-Banden ab, deren Maxima zwischen 270 und 280 nm liegen. Die Spektren der phosphinsubstituierten Komplexe unterscheiden sich, wie Tab. II zeigt, nur in der Lage der langwelligsten Bande, im Spektrum von 10 a ist außerdem eine A4 zuzuordnende Absorption nicht zu beobachten. Im 55 Mn-NMR-Spektrum (Abb. 2, Tab. II) können für die untersuchten Mangankomplexe keine Abb. 2. Chemische Verschiebung 6 im Spektrum der Komplexe Mn(NO) 3 P[C(CH 3 ) 3 ] 3 _„[M(CH 3 ) 3 ] n . 55 Mn- 31 P-Kopplungen beobachtet werden, so daß die Signale als breite Singuletts (IsöMn = 5/2) erscheinen. Die chemische Gesamtverschiebung (5 = <5dia + <5para) der 55 Mn-NMR-Signale wird fast ausschließlich durch den paramagnetischen Term bestimmt. <5para ist vom Kehrwert der Energie bestimmter Elektronenübergänge zwischen hohen be- Tab. II. UV/VIS-Absorptionen 4 und chemische Verschiebungen ö im Mn(NO) 3 L. Ligand L AI A2 CO THFd P(*-C 4 H 9 ) 3 (CH 3 ) 3 SiP(«-C 4 H 9 )2 [(CH 3 ) 3 Si] 2 P-<-C 4 H 9 [(CH 3 ) 3 Si] 3 P (CH 3 ) 3 GeP(*-C 4 H 9 ) 2 [(CH 3 ) 3 Ge] 2 P-<-C 4 H 9 [(CH 3 ) 3 Ge] 3 P (CH 3 ) 3 SnP(*-C 4 H 9 ) 2 [(CH 3 ) 3 Sn] 2 P-<-C 4 H 9 [(CH 3 ) 3 Sn] 3 P 279 274 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 336 295 310 310 310 310 310 310 310 310 310 310 la 2a 3a 4a 5a 6a 7a 8a 9a 10a 55Mn-NMR- A3 5 5 Mn-NMR-Spektrum b A4 AS AE — 403 429 405 405 409 419 405 410 409 412 418 — — 461 503 480 480 481 482 481 481 482 481 482 482 614 694 651 648 652 668 648 658 669 650 663 684 341 — — — — — — — — der Komplexe ö — 1171® — 722 — 1180 — 1191 — 1169 — 1145 — 1191 — 1164 — 1153 — 1180 — 1154 —1086e a Spektralphotometer Beckman D B - G T , 1 0 - 5 bis 10~4 m Lösungen in Benzol, A in mn, Meßgenauigkeiten: AI,2,5,6: ± 1 bis 2 nm, A3>4: ± 5 n m ; b Bruker S X P 100, Highpower-Meßkopf (22,3 MHz). Lösungen in Benzol. ö in ppm gegen K M n 0 4 konz. in H 2 0 als externer Standard. Negatives Vorzeichen entspricht Hochfeldverschiebung. Meßgenauigkeit: ± 15 ppm, bei Mn(CO)(NO) 3 : ± 5 ppm; c in Hexan/Benzol; d in T H F ; e in CH2CI2. Unauthenticated Download Date | 11/3/17 8:18 PM 866 H . Schumann-M. Meissner • Organometallphosphin-substituierte Übergangsmetallkomplexe setzten und niedrigen unbesetzten Molekülorbitalen linear abhängig. Da <5dia bei ähnlichen Komplexen als konstant angenommen werden kann, ist bei den beschriebenen Mangankomplexen ein linearer Zusammenhang zwischen der chemischen Verschiebung und der Wellenlänge energiearmer Absorptionen im UV/VIS-Spektrum zu erwarten [10, 11]. Bei phosphinsubstituierten Mangankomplexen beeinflußt eine Änderung in der zweiten Koordinationssphäre des Mangan im UV/VIS-Spektrum lediglich die Lage der langwelligsten Bande (Tab. II). Abb. 3 zeigt die erwartete lineare Abhängigkeit der chemischen Verschiebung der 5 5 Mn-NMR-Signale (6) vom Reziprokwert dieser niedrigsten Elektronenübergangsenergien (l/zlE~A). Sowohl erhöhte aDonor- als auch jr-Acceptorfähigkeit der Phosphinliganden führt zur Vergrößerung von A E bzw. Verkleinerung von <5 [12], so daß Abb. 3 gleichzeitig ein Bild der relativen „Ligandenstärken" vermittelt. Änderungen in der ersten Koordinationssphäre des Mangans beeinflussen die Größe sämtlicher beobachteter Elektronenübergangsenergien (Tab. II, Abb. 1). Offensichtlich reicht der langwelligste Übergang (Aß) nicht zur Bestimmung der chemischen Verschiebung aus, denn danach müßte <5 bei Mn(CO)(NO)3 im Gegensatz zu den Meßergebnissen weit kleiner als bei allen phosphinsubstituierten Mangankomplexen sein. Die erwartete Tendenz zeigen allein die Übergänge %2, so daß sie wohl ebenfalls die Größe der chemischen Verschiebung beeinflussen. Eine quantitative Behandlung dieser Zusammenhänge setzt die Kenntnis der Elektronenkonfiguration der betrachteten Komplexe voraus. I m Gegensatz zu den ersten drei Gliedern der „Pseudonickelcarbonylserie" liegen in der Literatur MO-Rechnungen für Mn(CO)(NO)3 bisher nur ansatzweise vor [13, 14]. XH- und 31 P-NMR-Spektren Die Daten der 1 H-NMR-Spektren der freien Phosphine 1-10 und der Mangankomplexe l a - 1 0 a sind Tab. I I I zu entnehmen. Sie unterscheiden sich nur innerhalb der Fehlergrenzen von denen der entsprechenden Komplexe des Tricarbonylnitrosyl- Abb. 3. Abhängigkeit der chemischen Verschiebung 6 im 5 5 Mn-NMR-Spektrum von den langwelligsten UV/VIS-Absorptionen X der Komplexe l a - 1 0 a . Tab. III. 1 H - N M R - a und 3 1 P-NMR- b Daten der freien Phosphinliganden L und der Komplexe Mn(NO) 3 L (<5I = (5H3CC, ö2 = <5H3CM, <53K = <531PKOMPIEX, <53L = <531PLigan<i, Ji = 3 «/(HCC 31 P), J 2 = 3 J(HCM 3 iP), ^MN = <53K—Ö3L, ^NI = <531PNi(CO),L—(531PL [2]). Ligand L P(*-C 4 H 9 ) 3 (CH 3 ) 3 SiP(<-C 4 H 9 ) 2 [(CH 3 ) 3 Si] 2 P-«-C 4 H 9 [(CH 3 ) 3 Si] 3 P (CH3)3GeP(<-C4H9)2 [(CH 3 ) 3 Ge] 2 P-*-C 4 H 9 [(CH 3 ) 3 Ge] 3 P (CH 3 ) 3 SnP(*-C 4 H 9 ) 2 [(CH 3 ) 3 Sn] 2 P-<-C 4 H 9 [(CH 3 ) 3 Sn] 3 P Ligand öi Ö2 1, l a 2, 2a 3, 3 a 4, 4a 5, 5a 6, 6a 7, 7a 8, 8a 9, 9a 10, 10 a 1,24 1,21 1,26 - 1,20 1,26 - 1,22 1,26 - _ 0,27 0,26 0,28 0,37 0,41 0,41 0,25 0,28 0,28 Ji 9,6 11,2 11,8 - 11,2 12,1 - 11,6 12,4 - J2 _ 3,3 4,0 4,4 2,6 3,3 3,7 1,4 1,7 1,9 Komplex <5i <52 1,08 1,13 1,08 - 0,98 1,07 - 1,06 1,15 - _ 0,23 0,20 0,15 0,24 0,34 0,25 0,22 0,30 0,19 Ji 12,8 13,9 15,0 - 14,7 15,9 - 14,8 16,7 - J2 — 4,5 5,1 6,0 4,4 5,0 5,7 2,7 3,3 4,0 Ö3K + 103,6 + + 36,7 — — — + + 71,5 218,4 48,2 45,9 191,2 44,2 84,7 293,3c — — + + Ö3L ^Mn ^Ni 62,5 3,2 108,4 251,2 14,3 82,3 228,5 20,7 111,1 328,6 41,4 39,9 36,9 32,8 33,9 36,4 37,3 23,5 26,4 35,3 28,4 23,6 20,5 19,0 21,9 21,9 24,7 14,1 16,4 22,4 * Varian EM 360 (60 MHz) in Benzol gegen TMS, 6 in ppm, J in H z ; b Bruker S X P 100 (36,4 MHz) in C 6 D 6 . ö in ppm gegen H3PO4 8 5 % extern. Negatives Vorzeichen entspricht HochfeldVerschiebung. Meßgenauigkeit: <5K = ± 2 ppm, <5l = ± 1 p p m ; c in CH 2 Cl2/C 6 D 6 . Unauthenticated Download Date | 11/3/17 8:18 PM 867 H . Schumann-M. Meissner • Organometallphosphin-substituierte Übergangsmetallkomplexe kobalt [1]. Wegen fehlender 3 1 P- 5 5 Mn-Kopplungen zeigen die protonenentkoppelten 3 1 P-NMR-Spektren (Tab. III) der gleichen Verbindungen jeweils ein Singulett, das wegen des großen Quadrupolmomentes von 55 Mn bei den Komplexen erheblich breiter ist als bei den ungebundenen Phosphinen. Mann et al. [15] beobachteten bei einer Vielzahl phosphinsubstituierter Übergangsmetallkomplexe, daß ein linearer Zusammenhang zwischen der Koordinations Verschiebung der Komplexe und der chemischen Verschiebung der entsprechenden Phosphine besteht. Die Größe der Koordinations Verschiebung ist ein Maß für die Änderung der elektro- nischen Umgebung des Phosphors bei der Komplexierung [16]. Bei l a - 1 0 a streuen die Koordinationsverschiebungen (zl Mn) in einem Bereich von 23,5 bis 41,4 ppm um einen Mittelwert von 34,4 ppm. In Abb. 4 ist die Abhängigkeit der Koordinationsverschiebung der Mangankomplexe (ZlMn) und der symmetriegleichen entsprechenden Komplexe des Tetracarbonylnickel (ZJNI) von der chemischen Verschiebung der freien Phosphine ($L) dargestellt (Tab. III). Der Verlauf der beiden Kurvenzüge stimmt bemerkenswert gut überein; ZIMÜ ist durchschnittlich um 13 ppm größer als ZIni- Ein detaillierter Vergleich mit den entsprechenden Komplexen des Tricarbonylnitrosylkobalt ist nicht möglich, da die chemischen Verschiebungen der extrem breiten 31 P-NMR-Signale nicht genügend genau bekannt sind [1]. Qualitativ kann jedoch gesagt werden, daß die Koordinationsverschiebungen bei den Kobaltkomplexen im Bereich hoher chemischer Verschiebungen über denen der Mangankomplexe und im Bereich niedriger chemischer Verschiebungen zwischen denen der Mangan- und Nickelkomplexe liegen. Experimentelles Abb. 4. Abhängigkeit der Koordinationsverschiebung A der Komplexe Mn(NO) 3 L und Ni(CO) 3 L von der chemischen Verschiebung <5 der freien Phosphinliganden L im 3 1 P-NMR-Spektrum. Alle Reaktionen wurden unter sorgfältig von Sauerstoff und Wasser befreitem Argon in unter Vacuum ausgeheizten Apparaturen durchgeführt. Die Darstellung von Mn(CO)(NO) 3 und Tab. IV. Analysenwerte der Komplexe Mn(NO) 3 L ( l a - 1 0 a ) . Komplex Summenformel la Mn(NO) 3 P[C(CH 3 ) 3 ] 3 Ci 2 H 2 7 MnN 3 0 3 P 2a Mn(NO) 3 P[C(CH 3 ) 3 ] 2 Si(CH 3 ) 3 CiiH 2 7 MnN 3 0 3 PSi Ba Mn(NO) 3 P[C(CH 3 ) 3 ][Si(CH 3 ) 3 ] 2 Ci 0 H 2 7 MnN 3 O 3 PSi 2 4a Mn(NO) 3 P[Si(CH 3 ) 3 ] 3 C 9 H 2 7 MnN 3 0 3 PSi 3 5a Mn(NO) 3 P[C(CH 3 ) 3 ] 2 Ge(CH 3 ) 3 CuH 2 7 GeMnN 3 0 3 P 6a Mn(NO) 3 P[C(CH 3 ) 3 ][Ge(CH 3 ) 3 ] 2 Ci 0 H 2 7 Ge 2 MnN 3 O 3 P 7a Mn(NO) 3 P[Ge(CH 3 ) 3 ] 3 C 9 H 2 7 Ge 3 MnN 3 0 3 P 8a Mn(NO) 3 P[C(CH 3 ) 3 ] 2 Sn(CH 3 ) 3 CuH27MnN303PSn 9a Mn(NO) 3 P[C(CH 3 ) 3 ][Sn(CH 3 ) 3 ] 2 CioH 2 7 MnN 3 0 3 PSn 2 Mn(NO) 3 P[Sn(CH 3 ) 3 ] 3 C 9 H 2 7 MnN 3 0 3 PSn 3 10a Ber. (Gef.) C[%] H [%] 41,50 (41,34) 36,36 (35,86) 31,65 (31,82) 27,33 (27,44) 32,39 (32,71) 25,64 (25,46) 20,43 (20,21) 29,10 (28,90) 21,42 (21,62) 16,20 (16,20) 7,84 (8,20) 7,49 (7,35) 7,17 (7,20) 6,88 (6,96) 6,67 (6,76) 5,81 (5,88) 5,14 (5,34) 6,00 (6,04) 4,85 (5,00) 4,08 (4,37) Molmasse N [%] 12,10 (11,41) 11,57 (11,15) 11,08 (10,75) 10,62 (10,13) 10,30 (9,92) 8,97 (8,30) 7,94 (7,70) 9,26 (8,90) 7,50 (6,79) 6,30 (6,05) 347,29 363,37 379,45 395,52 407,88 468,47 529,05 453,98 560,67 667,35 Unauthenticated Download Date | 11/3/17 8:18 PM 868 H . Schumann-M. Meissner • Organometallphosphin-substituierte Übergangsmetallkomplexe Mn(NO) 3 (THF) erfolgte auf dem in der Literatur [5, 6] beschriebenen Weg durch Photonitrosylierung von Mn2(CO)x0. Die Trinitrosyl-organometallphosphin-manganKomplexe l a - 1 0 a wurden nach folgender allgemeiner Methode synthetisiert: Zu 30 ml einer durch Photonitrosylierung von 0,39 g (1 mmol) Mn2(CO)io hergestellten Lösung von Mn(CO)(NO)3 in n-Hexan werden mit Hilfe einer Spritze 1,6 mmol des Phosphinliganden gegeben. Nach einstündigem Rühren wird das Lösungsmittel abgezogen und das Re- [1] Teil X X V I : H . Schumann u. M. Meißner, Z. Naturforsch. 35b, 594 (1980). [2] H . Schumann, L. Rösch, H . Neumann u. H.-J. Kroth, Chem. Ber. 108, 1630 (1975). [3] H . Schumann u. M. Meißner, in Vorbereitung. [4] H . Schumann, O. Stelzer u. U. Niederreuther, Chem. Ber. 103, 1391 (1970). [5] M. Herberhold u. A . Razavi, J. Organomet. Chem. 67, 81 (1974). [6] S. K . Satija, B. I. Swanson u. C. E. Strouse, Inorg. Synth. 16, 1 (1976). [7] W . Beck u. K . Lottes, Chem. Ber. 98, 2657 (1965). [8] R. S. McDowell, W . D. Horrocks (Jr.) u. J. T. Yates, J. Chem. Phys. 34, 530 (1961). [9] L. H . Jones, R. S. McDowell u. M. Goldblatt, J. Chem. Phys. 48, 2663 (1968). aktionsprodukt mehrmals aus n-Hexan bei — 1 0 °C umkristallisiert. Die Ausbeuten der reinen Komplexe betragen in Abhängigkeit von der Löslichkeit 50 bis 9 0 % bezogen auf das Phosphin. Bei Bestimmung der Schmelzpunkte trat zwischen 150 und 200 °C stets Zersetzung ein. Die Analysendaten sind Tab. IV zu entnehmen. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Fonds der Chemischen Industrie danken wir für finanzielle Unterstützung dieser Arbeit. [10] J. S. Griffith u. L. E. Orgel, Trans. Faraday Soc. 53, 601 (1957). [11] H . W . Spiess u. R . K . Sheline, J. Chem. Phys. 54, 1099 (1971). [12] D . Rehder u. J. Schmidt, J. Inorg. Nucl. Chem. 36, 333 (1974). [13] I . H . Hillier, M. F. Guest, B. R . Higginson u. D . R. Lloyd, Mol. Phys. 27, 215 (1974). [14] J. R. Jensen u. R. F. Fenske, Theoret. Chim. Acta (Berl.) 48, 241 (1978). [15] B. E. Mann, C. Masters, B. L. Shaw, R. M. Slate u. R. E. Stainbank, Inorg. Nucl. Chem. 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