Probiotika bei bakterieller Vaginose

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JOURNAL WATCH
H
Schonender Ansatz
Probiotika bei bakterieller Vaginose
ginose
In einer Doppelblindstudie zeigte eine sechswöchige orale
Probiotika-Behandlung signifikant Wirksamkeit bei bakterieller Vaginose.
Bei der bakteriellen Vaginose liegt eine Störung der Keimflora vor:
Die physiologische Vaginalflora der Laktobazillen wird von einer
v. Gardaerob-anaeroben Mischflora zurückgedrängt, in derr sich v.a.
plasmen finden.
nerella vaginalis, aber auch Mycoplasmen und Ureaplasmen
Therapeutika der Wahl sind Antibiotika, doch lässt sich die Inn.
fektion eventuell auch auf schonendere Art und Weise behandeln.
miDiese Hoffnung schüren zumindest die Ergebnisse einer randomisierten Doppelblindstudie aus Kroatien mit 544 Patientinnen, von
denen 395 orale Probiotika und 149 Plazebo über eine Dauer von
sechs Wochen einnahmen. Die Probiotika-Kapseln enthielten LacC-14.
tobacillus rhamnosus GR-1 und Lactobacillus reuteri RC-14.
erstellung einer
Primärer Studienendpunkt war die Wiederherstellung
normalen Vaginalflora. Dies gelang nach sechs Wochen bei 61,5%
atienten. Auch nach
der Verum- sowie bei 26,9% der Plazebo-Patienten.
zwölf Wochen
en war die Verumgruppe
Veru
noch mitt 51,1% vs. 20,8% sim Vorteil.
gnifikant im
könn
tik eine nebenwirNach Ansicht der Autoren könnten
Probiotika
arme Alternative zu einer Antibiotikathe
kungsarme
Antibiotikatherapie der bakterielaginose darstellen, wobei ein Direktvergleich
Direktvergl
len Vaginose
noch aussteht.
Schon im Jahr 2009 hatte die Cochrane Collaboration vier ranmisierte kontrollierte Studien bewertet
domisierte
bewertet, bei denen Probiotika alleine oder in Kombination mit Me
Metronidazol eingesetzt worden
nden eine Wirksam
waren. Auch sie fanden
Wirksamkeit der Probiotika, wobei die
Wirk
biotikums durch
d
Wirksamkeit des Antibiotikums
Probiotika noch gesteigert
werden ko
ilanz
konnte. Dennoch bilanzierten
die Autoren vorsichtig, dass
es sich um eine
ch
einen vielversprechenden
Ansatz handle, der zum damaligen Zeitpunkt noch nicht generell empfohlen werden konnte, sonuten Studien weiter
wei untersucht werden müsse.
dern in guten
w WFR
Quelle: G. Vujic, et al.; Efficacy of orally applied probiotic capsules for bacteria
oth vaginal infections: a double-blind, randomized, placerial vaginosis and other
bo-c
d Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 2013; DOI: 10.1016/ejobo-controlled study.
grb.2
grb.2012.12.031
Rezidivierende bakterielle
le Vag
Vaginose
Was unterhält
erhält die Stö
Störung
öru der Vaginalflora?
Bakterielle Vaginosen
osen beruhen
beruhe auf Störungen
törungen der VaginalVagi
oben Störenfriede werden offenbar
ffenbar bei Sexuflora. Die anaeroben
F
porti
alpraktiken auss der oralen und analen Flora
importiert.
cher Therapie der bakteriellen Vaginose
Vag
Nach antibiotischer
erleiden
tientinnen Rezidive. Dies legt den Verdacht
Verda
viele Patientinnen
nahe, dass
vaginale Keim-Reservoire eine Rolle spiele
extravaginale
spielen könnten. Dem
acht nachgegangen wurde in einer Fall-Kontroll-Studie mit
Verdacht
335 Frauen im Alter von 16 bis 35 Jahren, die Sex mit Frauen
haben.
Im Rahmen der Studie wurden M
Mikroorganismen in oralen,
analen und vaginalen Abstrichen b
bestimmt und die Ergebnisse
bei Frauen mit und ohne bakterielle Vaginose verglichen. Getestet wurdee auf typische Va
Vaginose-Erreger wie Gardnerella vaginalis sowie auf Lactobacillen-Sp
Lactobacillen-Spezies.
22
Wie sich zeigte, wiesen Frauen mit Vaginose häufiger Gardnerella vaginalis in der Mundhöhle und im Rektum auf als Frauen
ohne Vaginose. Auch Leptotrichia, Sneathia un Megasphera spezies fanden sich häufiger und in höherer Konzentration im Rektum bei den erkrankten Frauen. Bei gesunden Frauen liess sich
häufiger Lactobacillus crispatus nachweisen.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Kolonisation mit den typischen Vaginose-Verursachern in Mundhöhle
und Anus eine wichtige Rolle bei der Unterhaltung der rezidivierenden Erkrankung spielen. Die Kontamination erfolgt dabei
vermutlich im Rahmen sexueller Praktiken. Über diesen Zusammenhang sollten Frauen mit rezidivierenden bakteriellen Vaginosen hingewiesen werden.
w WFR
Quelle: J.M. Marrazzo, et al.; Extravaginal reservoirs of vaginal bacteria as risk
factors for incident bacterial vaginosis. J Infect Dis 2012; 205: 1580–8
02 _ 2013 _ info@gynäkologie
WICHTIGE STUDIEN • KRITISCH GELESEN
Schwangerschaftsdepression
SSRI erhöhen nicht die fetale
le Sterblichkeit
S blichkeit
Die Einnahme von Serotonin-Reuptake-Inhibitoren während
der Schwangerschaft erhöht nicht die Risiken für Totgeburt
oder frühen Tod des Neugeborenen, wie jetzt eine grosse
skandinavische Studie gezeigt hat.
Depressionen in der Schwangerschaft sind häufig. Sie erhöhen das
Risiko für einen ungünstigen Ausgang der Schwangerschaft. Die
Therapie ist oft eine Herausforderung. Bei leichteren Depressionsformen werden üblicherweise nicht pharmakologische Behandlungen empfohlen. „Major depressions“ werden am häufigsten mit
Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI) behandelt. Diese
stehen jedoch in Verdacht, das Kind zu schädigen: Assoziationen
mit kongenitalen Anomalien, Entzugssyndromen nach der Geburt
oder mit persistierendem pulmonalem Hochdruck sind beschrieben, aber nicht zweifelsfrei bewiesen.
Unklar ist, ob SSRI ein Mortalitätsrisiko für dass Kind darstellen. Um dies herauszufinden, haben sich die fünf skandinavischen
Länder für eine Studie zusammengefunden, die alle über nationan.
le Geburtenregister und nationale Verschreibungsregister verfügen.
oSo konnten sie untersuchen, ob bei den etwas mehr als 1,6 Millio-
nen Einlingsschwangerschaft
wangerschaften im Zeitraum
Z
um von 1996 bis 2007 die
enommen hatten und ob dies
es einen negativen EinMütter SSRI eingenommen
he Prognose hatte.
h
fluss auf die kindliche
Fehl
Ki d starInsgesamt kam es zu 6054 Fehlgeburten.
3609 Kinder
ben unter der Geburt, 1578 etwas später. 29 228 Schwangere hatten Rezepte für SSRI eingelöst. Auf den ersten Blick hatten Frauen
on Fehlgeburten (4,62 vs. 3,69
mit SSRI-Exposition höhere Raten von
pro 1000) und ihre Kinder eine höhere postneonatale M
Mortalität
Na logistischer Regression
gression und multi(1,38 vs. 0,96 pro 1000). Nach
alyse, die auch ander
n berücksichtigte,
be
variater Analyse,
andere Risikofaktoren
den jedoch diese Unterschiede.
Unterschi
usä
verschwanden
Bei zusätzlicher
Berückung des Umstandes, ob die betreffenden Frauen bereits früsichtigung
ufgrund mentaler Erkrankungen hospitalisiert
hospital
her aufgrund
worden waren,
wurdee der Trend noch weiter abgeschwächt.
Schw
Fazit der Autoren: SSRI in der Schwangerschaft
erhöhen die
Mortalität des Kindes nicht. Dennoc
Dennoch sollte ihr Einsatz sorgfältig
abgewogen werden.
w WFR
Quelle: O. S
Stephansson, H. Kieler,, et aal.; Selective Serotonin Reuptake Inhibitors
During Pregnan
rth and Infant Mortality. JAMA 2013. 309(1):48–54
Pregnancnd Risk of Stillbirth
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