Institut für Mathematik, Universität Zürich Prof. E. Bolthausen 5. Aufgabenblatt zur Wahrscheinlichkeitstheorie Abgabe bis Mittwoch, 2. Mai 2007, 13.00 Aufgabe 1 Berechnen Sie die charakteristischen Funktionen der folgenden Wahrscheinlichkeitsmasse auf ( , B): P λn −λ (a) Poissonverteilung zum Parameter λ > 0, ∞ δn ; n=0 n! e R (b) Gleichverteilung auf dem Intervall [a, b], mit Dichte 1 b−a 1[a,b] (x); (c) Dreiecksverteilung mit Dichte (1 − |x|)1[−1,1] (x); (d) zweiseitige Exponentialverteilung zum Parameter α > 0, mit Dichte R Aufgabe 2 Sei µ ein Wahrscheinlichkeitsmass auf ( , B), und sei µ̂ : stische Funktion von µ. Zeigen Sie: (a) Für alle t ∈ R gilt |µ̂(t)| ≤ 1. (b) Die Funktion µ̂(·) ist gleichmässig stetig auf α −α|x| . 2e R → C die charakteri- R. Hinweis: Benutzen Sie den Satz von Lebesgue. (c) Riemann-Lebesgue-Lemma: Besitzt µ eine Dichte f : Masses, so gilt µ̂(t) → 0 (|t| → ∞). R → R+ bezüglich des Lebesgue- Aufgabe 3 Es seien (Ω, F, P ) ein Wahrscheinlichkeitsraum, X1 , X2 ∈ L2 (Ω, F, P ) Zufallsgrössen mit den Eigenschaften, dass P (X1 > 0) = 1, P (X2 > 0) = 1, P (X1 = X2 ) < 1, sowie dass die Zufallsvektoren (X1 , X2 ) und (X2 , X1 ) dieselbe Verteilung haben. Zeigen Sie, dass X1 > 1. E X 2 Aufgabe 4 Sei M die Menge der Zufallsgrössen auf einem Wahrscheinlichkeitsraum (Ω,F,P ). Auf M wird durch X ∼ Y :⇐⇒ P (X = Y ) = 1 eine Äquivalenzrelation definiert. Es bezeichne M/ ∼ die Menge der Äquivalenzklassen in M bezüglich ∼, und mit [X] werde die Äquivalenzklasse von X ∈ M bezeichnet. (a) Zeigen Sie, dass die Abbildung d : (M/ ∼) × (M/ ∼) → R ([X], [Y ]) 7→ E(|X − Y | ∧ 1) eine Metrik auf M/ ∼ ist. (b) Sei {Xn }n∈N eine Folge in M, und sei X ∈ M. Zeigen Sie, dass die Folge {[Xn ]}n∈N bezüglich der Metrik d genau dann gegen [X] konvergiert (d.h. d([Xn ], [X]) → 0 für n → ∞), wenn {Xn }n∈N in Wahrscheinlichkeit gegen X konvergiert.