TOLERANZWAHN DER DEUTSCHEN FALSCHE TOLERANZ

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TOLERANZWAHN DER DEUTSCHEN
Zana Ramadani (ZR), geb. 1984 in Skopje, kam als Siebenjährige mit ihren muslimischer Eltern
nach Deutschland. Sie gab nach Erscheinen ihres Buches „Die verschleierte Gefahr“ dem
“Reutlinger General-Anzeiger“ (GEA) ein Interview; veröffentlich am 4. März 2017.
FALSCHE TOLERANZ GEGENÜBER DEM ISLAM
GEA: In Ihrem Buch gehen Sie mit dem Islam, den muslimischen Müttern und Kopftuchträgerinnen
hart ins Gericht.
ZR: Es ist nur die Realität, die ich ausspreche. Zugegeben nicht in einer sehr diplomatischen und
vorsichtigen Art und Weise. Ich habe wirklich versucht, beide Seiten aufzuzeigen. Wir haben in
unserer westlichen Welt auch viele Probleme, die wir aber aktiv angehen, weil wir sie benennen.
Das gibt es in der muslimischen Welt überhaupt nicht. Es wird gar nichts benannt. Solange ich aber
nichts klar benenne, kann ich auch nichts ändern oder bekämpfen.
GEA: Es gibt natürlich auch Muslime, die versuchen, daran etwas zu ändern.
ZR: Natürlich gibt es das auch in Deutschland oder Frankreich und es gibt Imane, die auch wirklich
gut sind und die ihre Schüler zum Nachdenken anregen und die sich von den negativen Religionsinhalten schon lange getrennt haben. Aber das ist die Minderheit. Die Realität sieht ganz anders aus.
In Deutschland sind die Islamverbände ein riesiges Problem.
GEA: Das Kopftuch und der Schleier sind heiße Eisen. Was bedeutet das Kopftuch, wenn es in
Deutschland von Frauen getragen wird?
ZR: In der westlichen Welt ist der Schleier ein reines Symbol, kein Glaubensbekenntnis. Diese
Frauen, die gerade auch den Schleier – in Anführungsstrichen – freiwillig aufziehen, ziehen ihn auf,
um sich selber auszugrenzen, um ein Statement zu setzen. Mit diesem Statement, das eher
konservativ und fundamentalistisch ist, arbeiten sie für eine Geschlechter-Apartheid. Sie sagen zum
Mann, du bist ja ein triebgesteuertes Tier, du kannst dich gar nicht zusammenreißen, wenn ich nicht
meine Haare bedecke. Und gleichzeitig sagen uns Frauen, die nicht verschleiert sind, man sei
weniger wert. Früher hat der Schleier die ehrbaren Frauen von den Sklavinnen unterschieden, die
jeder benutzen durfte. Eigentlich setzen diese Frauen genau das fort.
GEA: Also auf der einen Seite ehrbare Frauen mit Kopftuch, auf der anderen Seite Schlampen, weil
sie keines tragen?
ZR: Wenn wir belästigt werden, wenn wir gerade von Männern aus diesen Kulturkreisen anders
behandelt werden, dann haben wir es nach Auffassung dieser Frauen verdient, denn wir hätten die
Wahl und könnten einen Schleier aufziehen. Das sind meistens Frauen, die in der zweiten oder
dritten Generation hier leben. Anstatt zu sagen, ja ich bin eine Deutsche, ich bin hier geboren, haben
sie die Identität des Muslim-Seins entwickelt. Es zählt nicht mehr, ob ich Deutsch bin oder Türke
oder Deutscher mit türkischen oder albanischen Wurzeln, sondern ich bin Muslim. Die Religion
aber kann keine Identität an sich sein. Diese Identität unter Anführungszeichen trägt derzeit auch
nichts Positives zu der Welt bei, ganz im Gegenteil.
GEA: Sie erwähnten vorhin die Islamverbände in Deutschland, die ein riesiges Problem seien.
ZR: Die Verbände tragen eine ganz große Mitschuld an der Situation. Sie betonen immer, dass wir
hier Religionsfreiheit haben. Religionsfreiheit bedeutet zum Beispiel auch, dass man frei von
Religion leben kann. Das bedeutet wiederum, dass mich andere Religionen nicht belasten dürfen.
Religion ist Privatsache. Wenn sie mit ihren Kopftüchern und Verhüllungen herumlaufen, belasten
und beleidigen sie mich aber. Sie tragen ihre Religion und ihre Ansichten über die anderen auf
ihrem Kopf herum.
GEA: Es sieht doch danach aus, als würden Kopftücher oder Schleier in öffentlichen Einrichtungen
verboten werden.
ZR: Vielleicht! Aber ich sehe es kommen – dass wir auch Kopftuch tragende Richterinnen haben.
Stellen Sie sich vor, eine vergewaltigte oder belästigte Frau steht vor einer Kopftuch tragenden
Richterin und die fragt, was hatten Sie an, haben Sie Alkohol getrunken, wie haben Sie ihn gereizt,
haben Sie geflirtet? Man stelle sich einmal vor, was das bedeutet. Es ist schon schlimm genug, das
einem Mann gegenüber auszusagen. Jetzt sitzt da eine Richterin mit Kopftuch, die eigentlich mit
ihrem Kopftuch sagt, was suchst du draußen, warum ziehst du dich so an, warum schminkst du
dich, warum hattest du kein Kopftuch an?
GEA: Sie schreiben vom Toleranzwahn der Deutschen. Sind wir also zu nachgiebig, womöglich bis
zur Selbstaufgabe?
ZR: Die deutsche Gesellschaft hat ein besonderes Problem. Die Deutschen haben dieses nationalsozialistische Erbe. Sie haben noch immer dieses Schuldgefühl und fühlen sich noch immer
verantwortlich für das, was damals geschah. Es ist natürlich richtig, sich damit zu beschäftigen,
doch andererseits funktioniert deshalb noch immer die Nazikeule. Ich werde auch ständig als Nazi
beschimpft. Das kommt bei mir aber nicht an. Dass wir noch immer diese Schuldgefühle mit uns
herumtragen, wird dazu führen, dass wir hier tatsächlich irgendwann die erste Kopftuch tragende
Richterin haben werden. Werde ich dieser Justiz dann – vor allem als Frau – noch vertrauen
können.?
GEA: Sie sind also für ein Kopftuchverbot?
ZR: Solch eine Art von „religiöser Symbolik“ muss in öffentlichen Einrichtungen und gerade in
Schulen verboten werden. Das wäre eine klare Ansage der Regierung. Für mich ist schon allein
dieses Kopftuch komplett entmenschlichend, komplett entweiblichend. Damit soll der Frau die
Weiblichkeit genommen werden. Wie könnte ich für etwas einstehen und es akzeptieren, wenn sich
jemand unter einer Kopfbedeckung verstecken und entweiblichen muss, um so schließlich als ein
Mensch wahrgenommen zu werden.
GEA: Was sagen Sie zur Öffnung der Grenzen für die Flüchtlinge 2015? War die Entscheidung der
Kanzlerin richtig?
ZR: Es war richtig, die Menschen nicht verrecken zu lassen. Dahinter stehe ich auch. Tatsache war
aber auch, dass danach vieles verbockt wurde. Man muss Menschen helfen, das bedeutet aber nicht,
dass man blauäugig mit Teddybären an den Bahnhöfen empfangen muss und sie wie kleine Kinder
behandeln muss. Wie kann es anderthalb Jahre dauern, bis man Identitäten feststellt, wie kann es
sein, dass ein Flüchtling innerhalb eines Jahres 14 Identitäten entwickeln kann, ohne dass wir das
merken? Merkel hat es ganz lange ausgesessen, ohne die Fehler zuzugeben. Sie hätte sagen müssen,
ja, es war richtig, das zu tun, wir schaffen das, aber wir haben große Fehler gemacht.
GEA: Sie sagen, die muslimischen Mütter seien dafür verantwortlich, dass sie Kopftuch tragende
Töchter und verwöhnte Macho-Söhne haben.
ZR: Die Mütter haben in dieser Welt eine große Macht. Das ist etwas, das fast komplett
ausgeblendet wird. Aus westlicher Sicht sind die muslimischen Frauen immer die Opfer und die
Männer immer die Täter. Doch die Mutter hat die Macht über die Kinder. Sie ist verpflichtet, die
Ehre der Tochter aufrechtzuerhalten, und die Ehre ist die Jungfräulichkeit der Tochter. Mein Ansatz
ist, diese Macht für die Integration und für die Emanzipation zu nutzen. ….
GEA: Da liegen Welten zwischen den muslimischen Frauen und den aufgeklärten, emanzipierten
Frauen in unserer Gesellschaft.
ZR: Wir sind für sie Aliens und ganz weit weg. Sie wollen uns eigentlich nicht verurteilen, aber sie
können sich ja nicht einfach von ihrem aufgezwungenen Rollen- und Denkmuster lösen. Da sind die
Zwänge der partriarchalisch-muslimischen Welt. Deswegen müssen alle Integrationskurse und alle
Integrationsmaßnahmen verpflichtend sein. Wir können von außen diese Familien und ihre
Strukturen nicht ändern. Die Frauen sind die Schlüssel zu diesen Familien. Wenn wir die Frauen
erreichen und ihnen zeigen, was sie können und dürfen und welchen Schutz sie hier genießen, dann
können wir etwas verändern. Die muslimischen Frauen müssen erkennen, dass ihre Töchter genauso
viel wert sind und genauso viel erreichen können wie ihre Söhne.
GEA: Was muss geändert werden, um die Flüchtlinge zu integrieren? Wie kann das erzwungen
werden?
ZR: Es gibt Gelder und Förderprogramme. Aber wenn man sich das genau anschaut, dann
bekommen diese Gelder oft die islamischen Dachverbände. Ich bekomme das hier in Berlin mit.
Was da nicht alles mit islamischem Background gefördert wird, ohne dass man weiß, was da genau
gemacht wird. Das darf überhaupt nicht sein. Alles, was mit Integration in Deutschland zu tun hat,
muss über den Bund laufen und gehört in staatliche Hand und muss einem einheitlichen System
folgen. Die Islamverbände haben damit überhaupt nichts zu tun.
GEA: Inzwischen gibt es schon eine ganze Reihe von Beispielen und auch Urteilen, wonach
muslimische Mädchen beispielsweise nicht am Schwimmunterricht oder am Sexualkundeunterricht
teilnehmen müssen.
ZR: Die Realität sieht so aus, dass die Schule den Mund hält. Wenn die Schule was sagt oder die
Eltern anspricht, dann rennen die Eltern ganz schnell zu den Moscheen, den Vereinen und
Verbänden, die dann einen Anwalt stellen. Sobald der Anwalt bei der Schule anklopft, halten diese
wieder den Mund, weil sie keinen Ärger haben wollen. Das bedeutet, dass wir diesen Kindern und
Mädchen die Freiheit nehmen und sie einer Welt ausliefern, die definitiv keine Freiheit für
Mädchen und Frauen beinhaltet. Ich bin der Meinung, wir können diese Mädchen zu Hause in den
Familien nicht schützen. Aber wir müssen es schaffen, ihnen außerhalb der Familie und gerade in
der Schule alle Entfaltungsmöglichkeiten geben… . Wir müssen aufhören, den politischen Islam
und die (dessen) fortdauernde Diskriminierung der muslimischen Frauen und Mädchen als eine
kulturelle Eigenart zu tolerieren.
GEA: Die Frage, ob in muslimischen Staaten geschlossene Kinderehen bei uns rechtsgültig sind
oder nicht, wird kontrovers diskutiert. Wie stehen Sie dazu?
ZR: Diese Frauen sind keine Frauen. Sie sind nicht reif, sondern letztlich Kinder, was ihre geistige
Entwicklung angeht. Tatsache ist, wir haben hier klare Gesetze, warum diskutieren wir über
Kinderehen? Wir können Kinderehen nicht akzeptieren. Wir müssen diese Mädchen schützen.“
GEA: Aber wenn beispielsweise afghanische Verheiratete zu uns kommen, dann gilt doch zuerst
einmal, dass sie verheiratet sind, auch wenn sie es nach unseren gesetzlichen Regelungen nicht sein
könnten:
ZR: Das ist doch das gleiche Argument wie bei Steinigungen. Wenn man in Afghanistan steinigen
darf, wieso dann nicht hier? Folglich sind solche Ehen vor unserem Gesetz nicht gültig. Ich habe
immer das Gefühl, die Deutschen werden für dumm verkauft und sie lassen sich auch gern für
dumm verkaufen. Wenn man ihnen keine klaren Grenzen aufzeigt, dann werden die einen niemals
akzeptieren und sie bringen schon ihren kleinen Kindern bei, die Deutschen muss man nicht
respektieren. Wir müssen die Gesetze, die wir haben, durchsetzen. Wir haben hier klare Werte und
klare Regeln. Unsere Werte spiegeln sich im Grundgesetz. Wir müssen aufhören mit der falschen
Toleranz gegenüber dem Islam. Wir müssen verhindern, dass er unsere Werte kaputtmacht.
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